LdT-Forum

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  Geschrieben: 17.04.14 20:33
welch ironie des schicksals. der psychiater will mich nicht mehr behandeln, bei nem anderen krieg ich spontan eh keinen termin und in der nächstgelegenen klinik werd ich am empfang abgewimmelt "wir geben keine medikamente raus" und zur nächsten geschickt, die mir allerdings zu weit weg ist, um einfach mal auf gut glück mit dem bus hinzufahren. um das ganze abzurunden hat mein hausarzt heute zu und erst dienstag wieder auf.

bin vor 6 tagen mit dem dominal auf 120 mg runter gegangen, um noch paar tage länger auszukommen, bzw. mit dem abdosieren anzufangen, hatte ab tag 2 durchgängig ätzende kopfschmerzen, die jetzt aber so langsam wieder besser zu werden scheinen (ibus brachten rein gar nix dagegen), zwichendurch schon leichte krämpfe und hab bis auf letzte nacht nur echt schlecht geschlafen.

eben die letzten ecken im medischrank etc. auf downer und dopaminantagonisten gefilzt. der aktuelle stand ist; 200 mg dominal, 75 mg seroquel, 2,5 mg olanzapin, 22,5 mg zopiclon, 50 mg tetrazepam, jägermeister um den kram bisschen zu pushen, keine hoffnung damit weit zu kommen und die ziemliche gewissheit dass mein ha sich tierisch freut, wenn ich dienstag morgen da aufschlage und erstmal rivotril und zolpidem brauche. das is echt nicht mein jahr.
Solve et Coagula
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
708 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.04.14 20:38
Hab dir ja 'ne Mail zu dem Thema geschrieben.
"Wer den freien Genuß von Cannabis befürwortet, nimmt in verantwortungsloser Weise den Tod von Tausenden junger Menschen in Kauf."
Edmund Stoiber (ehemaliger Ministerpräsident von Bayern),1997
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dabei seit 2013
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2 Tripberichte

  Geschrieben: 20.04.14 22:40
zuletzt geändert: 29.04.14 19:16 durch May (insgesamt 3 mal geändert)
in ermangelung eines besseren austragungsortes und aufgrund massiver bezüge zu diesem thread fange ich einfach mal an hier drauf loszuschreiben. hätte ich wohl auch bisschen dran feilen und nen kleinen trippericht draus machen können, aber ich möchte keinen tb mehr schreiben in dem es an zig stellen um psychische probleme und psychopharmaka geht, mag für mich und manche andere hier interessant sein, ich finde aber es ist nicht wirklich repräsentativ. und dieser thread hier, nunja, betrachten wir ihn als den hoffentlich letzten dieser art, den ich öffnete weil ich hilfe brauche, statt sie zu geben. vielleicht hilft das ganze ja auch schon so irgendwie jemandem der ähnliche probleme hat, oder ist aus sonstigen gründen interessant oder lesenswert... also, fangen wir an.


ich werde wach und erblicke auf meinem tisch eine ocarina. eine hölzerne ocarina. man, ich wollte als kind schon eine ocarina haben. gott weiß warum diese hier so unangenehm klingen muss, aber mir ist dennoch bewusst warum sie dort liegt...
nun, ich hätte wirklich gerne ne richtig trippige kurzgeschichte verfasst, in der ich all die fragwürdigen gegenstände und die unordnung auf meinem tisch erfasse, total erstaunt darüber bin, mich frage "was zum teufel ist hier passiert?!" und versuche die situation aufzulösen, aber nein, ich habe erschreckend klare erinnerungen an den gestrigen abend, meine gefühle, meine gedanken, meine wünsche und hoffnungen.

kommen wir zum freitag. verdammt. ich hab mich die ganze woche verrückt gemacht ohne ende, das war der letzte "abend" für den ich dominal hatte. hab die 80 mg dann samstag morgen gegen 7 genommen, bin gegen 8 eingeschlafen und jede stunde nach einer kaskade an alpträumen und dem gefühl eh nicht zu schlafen erwacht. unschönes gefühl, kopf geraucht und wieder von vorne. gegen 17 uhr weckt mich mein handy unsanft, kollege, ich hab zuerst keinen plan was er will, aber das bild klärt sich auf. er sagt er käme später mit einem kumpel vorbei. da beide den gleichen namen tragen nenne ich sie im weiteren verlauf chronologisch nach ihrem gestrigen auftauchen in meiner welt nur 1 und 2.
saß dann erstmal ne stunde vorm pc, hab gekifft, musik gehört und dann bisschen hier aufgeräumt. gegen 7 kamen 1 und 2 dann hier an, erstklassige amphe und bisschen weed in der tasche. riesen aktion gestartet in meiner wohnung irgendwas zu finden was sich als unterlage eignet, die nicht komplett vom speed zerfressen wird und sich mit ihm vereint. ja, ich besitze nur einen spiegel und der hängt an der wand im bad. es wurde ein keramikteller. gleiches spiel auf der suche nach einem ersatz für rasierklingen. es wurden ein koch und ein ausbeinmasser, die nun so vollgesaut auf meinem tisch liegen dass ich mir grade denke "ey, der hat doch als er ging gesagt da hängt noch gut ne nase dran"...
nunja, es wurde alles vorbereitet, ein joint für draußen, das speed für vorher, ich hab mir noch schnell ne mische für den eimer gemacht, dann sagte 1 etwas von wegen "hab auch schon gekotzt eben" und ich dachte mir nur "ach? na dann kann ich ja auch einfach direkt noch tilidin nehmen!" gesagt getan. dann so vor lauter ziehen, köpfe rauchen und reden gut ne stunde den verkehr aufgehalten, dann sind wir raus um ne runde spazieren zu gehen und den joint zu genießen insofern man das in dem zustand wirklich so nennen kann. naja, war auf jeden fall ein extrem angenehmes körpergefühl, leichtes schweben, größe und stärke und phasenweise war ich mir sicher ne verzerrte wahrnehmung zu kriegen. hab auf halbem weg versucht zu pinkeln, hat bestimmt 5 minuten gedauert, danach drehte ich mich um und war mir für nen moment sicher die gesichter von 1 und 2 nur noch als verschwommene oberflächen wahrzunehmen, die sich für nen sehr kurzen moment scheinbar zu fratzen bilden wollten.
ich nur ganz trocken "ehm jungs, ich glaub ich krieg grad voll die optics..." und dann wurde die sicht wieder bisschen klarer. haben uns dann minimal im wald verlaufen, als wir unbekannte wege beschritten und das dead end erreichten, also nicht verlaufen, waren ja nicht weit weg, aber mit 23-32 geht man an für sich nicht mehr quer durch wälder und versucht nicht in der dämmerung zu vermeiden in stacheldraht hängen zu bleiben, oder in morast zu laufen, etc... nach dem relativ kurzen anstieg auf einen hügel wurde mir bewusst dass ich definitiv nicht nur alle paar monate vitamine aufnehmen sollte, wenn ich wieder freude an der kombination von uppern und downern entwickle, ohne meinem herz den rest geben zu wollen.
so 20 minuten später waren wir wieder bei mir, 2 baute paar joints, ich rauchte erstmal nen kopf, haben dann so bis 11 uhr hier rumgesessen, gezogen, geraucht, uns mehr oder weniger die ganze zeit über alles mögliche unterhalten, bisschen über musik, viel über drogen und wohl noch mehr über das leben und wie wir mich wieder in ne sinnvolle richtung gelenkt kriegen. war ein schöner abend und ich fands echt schade dass die jungs gehen mussten (ich... verdammt, wie menschen mich immer stressen und ich mich die letzten jahre vermutlich noch weiter ausgeschlossen hab als es die gesellschaft alleine je hätte hinbekommen können) aber naja, ostern, familie, weg sein vom dauerkonsum und so spielten mir da nicht in die karten. lagen aber auch noch paar nasen auf dem teller um die ich mich dann so bis 2 uhr in der nacht gekümmert hatte...

an dieser stelle sei angemerkt dass ich eg überhaupt kein uppermensch bin, hab in den letzten 10 jahren paar phasen gehabt in denen ich mal 1-2 wochen durchgezogen hab (achtung wortspiel!) ne phase in der ich zwar bis zum hals in der szene drin hing aber nur gelegentlich selber konsumierte und die letzten 5 jahre eigentlich nur noch wenn ich mal bei jemandem war, der mir von sich aus was angeboten hat. hab mir auch schon nen spaß draus gemacht wochen-monatelang abzulehenen und wenn dann sowas kommt wie "willst du... ach du ziehst ja nicht" ganz trocken zu grinsen und zu sagen "na komm, leg mal eine"
seit das vor so 5 jahren mit meinen schlafproblemen drastischer wurde is mein bedürfnis nach schnellem eh meist komplett im keller gewesen. widersprach für mich in der zeit meist total meinem bedürfnis am besten für immer zu schlafen und ich finds grausam auf speed grammweise weed zu verrauchen, nix davon zu merken und tagelang ne saumäßige toleranz zu haben. als die jungs gestern das zeug auspackten hab ich das alles vllt. für nen kurzen moment in betracht gezogen. vllt. hab ich mir gedacht dass ich eh nix mehr zu verlieren hab, falls das zopiclon wie beim letzten mal keine wirkung hat und überhaupt, ich wollte spaß haben. den hatte ich. ich saß im endeffekt noch bis 9 uhr heute morgen vorm pc, hab musik gehört, in foren gelesen, emails geschrieben, versucht nicht zu viel zu kiffen (aber hatte eh nicht so den drang. früher fuckte ich mich auf speed tierisch ab dass keine wirkung vom weed kommt und rauchte immer mehr und ja, mir ist klar wie irrational und unlogisch dieses verhalten ist...)

hab dann so um 9 heute morgen 50 mg seroquel und 7,5 mg zopiclon mit 6 cl jägermeister runtergespült und dann ne unverhältnismäßig starke wärme vom jäger gefühlt, plötzlich kam es mir total genial vor nen beat zu bauen (man muss bedenken dass ich schon im dunklen hier saß, schlaftablette intus, gute-nacht-mische vor mir auf dem tisch...) aber das schnelle anfluten des zopigeschmacks machte mir direkt nen strich durch die rechnung... (hab die ja ewig nicht genommen weil ich sie als abartig bitter in erinnerung hatte, hätte das aber niemandem genauer beschreiben können, in dem moment war es aber als käme ein alter freund wieder und ich dachte mir nur "krass, dieses gefühl im mund, besonders beim einatmen ist einfach so vernichtend und individuell, dass man es niemals vergessen dürfte.") mit dem penetranten geschmack im mund war auf jeden fall nix mit "man ich bin noch voll gut drauf, lass mich mal kreativ sein junge, das wird genial..." und ich wollte direkt schlafen gehen.
hab mir dann paar folgen "shore stein papier" (kann ich übrigens jedem nur empfehlen, absolut sympatisches und authentisches format auf youtube.) in den media player gepackt mir 3 köpfe vom mischehaufen getrennt. ersten geraucht. ekelhafter geschmack im mund. "ich brauch irgendwas salzig-scharfes." zum schrank gegangen, paar erdnusspikos gegessen und gemerkt dass ich leichte koordinationsprobleme hab. wollte es bei dem coctail an substanzen den ich so intus hatte nicht riskieren mich brutal aufs maul zu legen wenn ich weiter durch die wohnung streife, also zurück ins bett, den 2ten kopf geraucht -- filmriss, keinerlei erinnerungen an träume, oder gar zwichenzeitliches wachwerden und überhaupt nicht geschwitzt -- um 14:25 klingelt mein handy, ich werd wohl direkt wach. musste dann so um 20 vor 3 kurz vor die tür, meine osterbolognese abholen (kein witz!), paar minuten reden (und was mich grade echt wundert ist dass ich nichtmal mehr weiß worüber, weil die letzte nacht ja im gegensatz zu meinen letzten jahren so klar und unverschwommen erscheint...
dann zurück ins bett, 2 köpfe geraucht und direkt wieder weggewesen. glaub ich hab dann auch so bis 19 uhr durchgeschlafen, keine erinnerungen an die zeit dazwichen, hab immernoch ne ziemlich verschobene wahrnehmung bzw. fühl mich -wenn ich jetzt sage wie am tag nach dem konsum von richtig geilem mdma, werdet ihr das missdeuten... ich hab dann keine depressiven symptome oder so, kann mir diesen zustand gar nicht wirklich erklären. hat etwas von einer leere, die angenehm ist, in meinem kopf ist es ziemlich ruhig, nichts kommt wirklich an mich ran und wenn ich von dem geschmack im mund und der mangelnden wirkung meiner letzten weedvorräte absehe bin ich grade irgendwie echt glücklich.


ich hätte lust hier noch sau viel zu schreiben, philosophisch und wirklich tiefgründig zu werden, aber ich weiß dass die wenigsten von euch das lesen werden und versuche darum für heute erstmal einen abschluss zu finden;

die amphe war gut und ich wage zu behaupten dass hier in der gegend in den letzten 10 jahren so gut wie nie ansatzweise so sauberes speed auf dem markt war. der rausch war extrem klar und angenehm, das körpergefühl einfach super und es hat mmn mehr als perfekt mit dem tilidin harmoniert. um das ganze abzurunden hatte ich seit über 26 stunden jetzt schon keine übelkeit oder schwindel, geschweigedenn dass ich mich hätte übergeben müssen, obwohl ich mir absolut sicher war dass durch die zusätzliche einnahme vom tilidin nur so herbeizurufen. man sollte vllt. nicht außer acht lassen dass mir seit monaten plötzlich - unabhängig von opioiden - dauernd schlecht war und ich durch jede nächtliche einnahme von dominal die nebenwirkungen des tildins vom vorabend - die natürlich schon lange weg waren, - so weit gepusht hab dass ich das gefühl hatte ich hätte mir grad 300 mg tilidin ohne toleranz eingefahren.
nunja, war auf jeden fall ne runde sache gestern, hab jetzt irgendwie das gefühl dass ich den strom aus dopamin doch wesentlich leichter hinter mich bringen und besser damit leben kann als ich dachte. krampftechnisch tut sich bisher zum glück gar nix und kopfschmerzen hab ich aktuell auch nicht.


e. ich komm ja echt nicht klar auf diese praxis; eben bei meinem hausarzt gewesen, kurz vor feierabend, vorne am empfang saß neben den arzthelferinnen noch ein anderer arzt. tilidin und zolpidem geordert, gefragt ob sie mir vom zolpidem - aus wirtschaftlichen gründen - ne n2 verschreiben kann. "ja, setzen sie sich mal kurz da vorne hin". fühlte mich die ganze zeit von der anderen helferin schon brutalst beobachtet und meine mitbekommen zu haben dass die eh meine akte grad offen hatten oder sowas, krieg dann so mit wie der arzt die eine helferin fragt was ich wollte. "zolpidem." "und das andere...?" dachte schon er macht jetzt voll den aufstand wegen den tilis...
kurz darauf ruft er mich zu sich, erzählt mir dass sie vom zolpidem nur kleine packungen verschreiben dürfen, abhängigheit, etc... wär ich nicht ziemlich abgedichtet hätte ich ihm bestimmt auch ordentlich erklären können dass ich den zweiten blister tatsächlich nur auf vorrat behalten hätte... naja, warum auch immer hat er mir die zolpidem dann direkt mit aufs kassenrezept gepackt und ich erfreue mich an der ersparnis.

der "dominalentzug", insofern man es denn so nennen kann, war mehr oder weniger gar nicht mehr gegeben. hatte echt mit vielem gerechnet, vor allem körperlich, aber alles was jetzt ist; die welt fühlt sich bisschen unrealer an, ich bin total leicht reizbar und störe mich gar nicht daran, fühle mich viel besser, aber krieg schlaftechnisch ohne irgendwas gar nix mehr auf die reihe und spätestens so nach 13-14 stunden wach sein seh ich teilweise komplett verschwommen, höre nervigen bass und so nen mist und kann mich halt gar nicht mehr konzentrieren. sonst ist soweit aber alles cool.

die nächste zeit bin ich wohl schlaftechnisch erstmal mit flubros und diclas versorgt. irgendwann nächste woche oder so werd ich ma kurz bei dem "neuen" neurologen reinschneien, mir ne n2 dominal verschreiben lassen, die die nächsten wochen-monate im schrank liegen wird und wenn ich schon da bin direkt nochmal ne packung tavor oder xanax ordern. komm zwar auch ohne halbwegs mit meiner kaputten welt klar, bzw. bin wohl schon total abgestumpft und dran gewöhnt, aber kann ja nicht schaden davon was auf lager zu haben, jetzt wo ich gar keine medikamente mehr dauerhaft einnehme und wieder viel aktiver werde.

mir ist mitlerweile auch klar dass ich aktuell zwar ziemlich abhängig von schlafmitteln sein mag, aber ich bin es zum glück nicht von einem speziellen mittel. ich kann lässig im paar wochen rhytmus zwichen verschiedenen benzos und dominal hin und her pendeln und dabei bei allem mit der dosis so weit wie möglich unten bleiben. klar, die grundlegende abhängigkeit bleibt dadurch vorerst bestehen, aber mir is wieder viel zu bewusst geworden dass ich ohne schlaf gar nicht klar komme und is ja auch nicht so als würd ich im einen fall tausende euro für ne high dose benzoabhängigkeit rauswerfen oder im anderen grammweise neuroleptika, mit gewaltigem neurotoxischen potential schlucken, solange ich nicht total süchtig nach dem einen werde und das andere bei den angestrebten 40 mg belassen kann, wenn ich es dann mal paar wochen nutze...

lg
Solve et Coagula

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