LdT-Forum

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  Geschrieben: 20.04.14 04:38
Kennt jemand Bittersüßen Nachtschatten?

Ich lese seit ner weile einiges über Alchemie, Hexen und Teufelskräuter (wenn jemand noch literatur hat, immer her damit).

Bittersüßer Nachtschatten scheint bestandteil vieler Hexentränke und Flugsalben zu sein, aber auch eine ähnliche wirkung wie "normaler" nachtschatten wird ihm zugesprochen (wenn auch nicht so heftig).

Scopolamin als auch atropin und Hyoscyamin sind wohl NICHT in ihm vorhanden.

Er ist natürlich giftig, aber nicht so sehr wie die gewöhnlichen Nachtschattengewächse - daher frage ich mich:

Hat irgendjemand erfahrung mit Bittersüßem Nachtschatten? Und falls ja, wie heftig sind die Halluzinationen, ich habe gelesen die Hallus sollen ebenfalls 1:1 wirklichkeitsnah sein, aber ansonsten liest man einfach sehr wenig darüber bzw es gibt keine "neuzeitliche" literatur über bittersüßen nachtschatten.

Ich vertraue ungern auf uralte bücher wenn es um nachtschattengewächse geht^^..

EDIT: Glaubt man den alten Quellen, so sei ja selbst die Wirkung von Tollkirsche & co in der Regel Positiv und wünschenswert...
Ja, die Menschen im Mittelalter eben..


 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 20.04.14 08:04
Bittersüßer Nachtschatten beinhaltet Solanin, wenn ich nicht irre (bin in der Früh noch zu faul, nachzusehen). Das wäre die giftige Substanz der Kartoffel (im Kraut und dort wo die Knollen grün werden, also der Sonne ausgesetzt werden -> Solanin von Sol = Sonne). Daß das halluzinogen sein sollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich wage es zu bezweifeln.
Die Halluzinationen von Nachtschatten wirken in der Tat völlig normal. Ein Beispiel: Ich ging irgendwann spät nachts nach Hause am Stadtrand. Da mußte ich durch einen Wald etc - tödlich auf Nachtschatten, man glaubt, man geht durch ein Volksfest, alles voller Leute. Vor mir auf der Straße ging eine Frau - völlig undenkbar um die Zeit, bin ich dort niemals jemand begegnet. Hallu dachte ich und bin etwas schneller gegangen um sie einzuholen. Die Frau blieb da, ging weiter. Als ich sie erreicht hatte, dachte ich mir, wenn sie schreit, hört sie eh keiner :-) Ich wollte ihr mit einem Finger auf die Schulter tippen. Bis auf einen Millimeter bin ich an sie herangekommen mit dem Finger, dann war sie weg. Unglaublich ! Das ist nur EIN Beispiel.
ABER - WARNUNG - das Zeug wirkt ewig, von einer guten Disis kann es schon passieren, daß man am dritten Tag nich leichte Hallus hat. Immer wenn's dunkel wird, beginnt die Show. Interessant, aber nicht ungefährlich und vor allen Dingen sehr, sehr anstrengend.
 
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21 Forenbeiträge

  Geschrieben: 21.04.14 00:31
zuletzt geändert: 21.04.14 00:48 durch Sirportalez (insgesamt 1 mal geändert)
*schnipp*

Ich kenne Nachtschattengewächse und kenne die Wirkung gut genug um sagen zu können, dass du noch Glück mit deinem Trip hattest :)
Allerdings bin ich momentan dabei ein paar "Rezepte" zu untersuchen und wie du schon sagst, Solanin ist kein Halluzinogen. Daher bin ich auch so verwundert, dass dem bittersüßen Nachtschatten in der Alchemie des Mittelalters nachgesagt wird, Halluzinationen hervorzurufen.

Da aber, wie du schon festgestellt hast, Solanin keine Halluzinationen hervorruft, bin ich relativ verwundert - aber möchte ich es auch nicht wirklich selber testen.

Wär schön wenn irgendjemand, der sowieso vor hat in nächster Zeit Nachtschatengewäche zu nehmen, das ganze mal austestet und berichtet..

 
Kommentar von Sirportalez (Traumland-Faktotum), Zeit: 21.04.2014 00:48

Komplettzitat von einem Beitrag genau über dir ist unnötig.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.04.14 08:38
Mein lieber Freund, solch starke Hallus wie die mit der Frau hatte ich beinahe ein Jahr fast ständig, weil's relativ selten was anderes gab. Eigentlich ein Wunder, daß niemals jemand etwas auffiel. Ich hatte damals gerade meine Lehre begonnen und schon gelegentlich die Angst, in der Anstalt zu landen. Aber was einen nicht umbringt, macht einen nur härter ;-) So war diese Episode bei meinem Glück ein gutes Training für kommende halluzinogene Zeiten mit Acid, Mescalin und Pilzen - 1967/1968, da war Acid noch nicht einmal illegal und wir haben das Zeug gefuttert wie andere Bonbons !

Dieses eine Erlebnis ist halt eines der beeindruckendsten, weil es genau das ist, warum die Tollkirsche "Atropa Belladonna" heißt. Bella donna -> Schöne Frau ... Offenbar hat der Namensgeber auch eine schöne Frau gesehen. Zumindest von hinten war sie schon eine angenehmer Anblick. Von vorne bekam ich sie ja nicht zu sehen :-)
Die Dosis war gar nicht so hoch, wenn ich mich recht entsinne - ist immerhin knapp 50 Jahre her. Aber wenn man Atropin, Scopolamin mehrmals nimmt, benötigt man immer weniger von dem Stoff, darum wird's nicht allzuviel gewesen sein.


 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.04.14 15:43
@Road
Atropa Belladonna heissts nur, weil sich die Frauen früher den Wirkstoff der Tollkirschen in die Augen
traeufelten, dadurch weiteten sich die Pupillen, was die Frauen damals als schön empfanden.
LG

full
Opium für`s Volk !
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.04.14 15:55
Ooops, ich habe ein :-) (Lächeln) statt eines ;-) (Augenzwinkern) eingefügt. Sorry.


 

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