LdT-Forum

Seite (Beiträge 1 bis 15 von 16) »

AutorBeitrag
internes System
  Geschrieben: 17.04.14 13:22
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Tripbericht Das erweiterte Bewusstsein - Segen oder Last fürs Leben?, welcher von einem LdT-Mitglied anonym geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 17.04.2014.

Diese Diskussion wurde am 17.04.2014 von Lateral gestartet.


 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.04.14 13:23
Das ist gut! Etwas wirr, aber gut. Mir scheint dass du recht intelligent bist, extrem selbstreflektiert bist und deshalb auch mit Drogen ganz gut klar kommst...

Interessanter "Tripbericht".
 
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 17.04.14 19:10
Hey Lateral,

vielen Dank für dein Feedback. Freut mich, dass du meinen (teils wirklich wirren) Gedankengängen folgen konntest :D

Ja ich versuche mein Leben so zu leben, dass es nicht nur von Drogen bestimmt wird. Durch meine Vorerfahrung und meinen Ansichten zu dem Thema, gelingt es mir, ein geregeltes Konsummuster beizubehalten. Das ist mir auch wichtig, um zukünftigen "Missbrauch von Drogen" zu vermeide.

Ich finde es wichtig, ab und an mal Selbstreflexion zu betreiben. Mir hilft es dabei, wenn ich meine Gedanken niederschreibe (so wie in diesem Bericht). Auch wenn mir viele Zusammenhänge, in nüchternen Zuständen, oft nicht ersichtlich sind, so sind sie doch "in mir drin" (Hier der passende Bezug zu Bewusstsein und Unterbewusstsein). Dadurch ist es einem möglich, bereits verarbeitete Dinge neu zu "entdecken" und den Kopf etwas zu ordnen ;)
 
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 19.04.14 18:53
zuletzt geändert: 28.05.14 10:01 durch Anonym (insgesamt 4 mal geändert)
Instinkt und Gedächtnis (Nachtrag)

Bei der Frage, was unser Handeln beeinflusst wird, neben dem Gedächtnis (welches sich wiederum aufteilt in Kurz- und Langzeitgedächtnis), meist auch der Instinkt genannt. Durch ihn werden jene gespeicherten Informationen des Unterbewusstseins beschrieben, welche nicht vom Bewusstsein verarbeitet wurden. Diese müssen somit "von Anfang an" vorhanden gewesen sein (z.B. Sexualtrieb, Überlebenswille, usw.) und stellen gleichzeitig das „Grundgerüst“ unseres Handelns da. Die Priorität der jeweiligen Information ermittelt das Unterbewusstsein anhand von Bezügen zu vorhandenen Informationen oder (gerade wenn noch keine (Vor-)informationen vorhanden sind) anhand des direkten Einflusses auf den Organismus des Körpers.

So haben grundlegende Funktionen, wie Schlafen, Essen oder der Sexualtrieb die höchste Priorität und werden in den äußersten Schichten des Unterbewusstsein gespeichert. Diese sind dem Bewusstsein nicht zugänglich und arbeiten unabhängig. Die Antwort auf die Frage, woher diese Informationen kommen, ist nicht leicht zu beantworten. Ich gehe davon aus, dass entsprechende Informationen von unseren Vorfahren erfasst und verarbeitet wurden. Aufgrund der Priorität der gespeicherten Informationen für das Überleben entschied das Unterbewusstsein des entsprechenden Vorfahren, dass diese Informationen in jedem Fall vererbt werden müssen (Ich gehe davon aus, dass diese Infos auch heute noch vom Unterbewusstsein bestimmt werden). Dadurch bekam die Psyche des ersten Nachfahren diese Information bereits bei ihrer Entstehung. (Anmerkung: Den Grundgedanken hierzu lieferte mir das Computerspiel "Assassin's Creed" mit der Theorie der "Vererbung von Erinnerungen")

Alles, was danach durch das eigene Bewusstsein verarbeitet und gespeichert wird, bezeichnet man als Gedächtnis. Je öfter das Unterbewusstsein bei der Verarbeitung von Eindrücken Bezüge zu einer bestimmten verarbeiteten Information herstellt, desto höher, ist die Priorität dieser Information und dementsprechend weit außen liegt die Schicht, in der sie sich befindet. Alles, was nur sehr selten oder gar nicht in Bezug zu etwas steht, bleibt in den inneren Schichten des Unterbewusstseins und meist nur für kurze Zeit. Alles, was oft „bewusst“ gemacht wird, speichert das Gehirn dauerhaft ab (Langzeitgedächtnis). Aus diesem Grund braucht ein Lernprozess, mit längerfristigem Erfolg, eine gewisse Zeit!

Das Gefühl von Einsamkeit

Ich verlor allerdings einen Menschen, den ich über alles liebte. Ihr könnt euch denken, dass damit meine damalige Freundin gemeint ist. Dieser eine Mensch, bei dem ich das erste Mal "echte" Liebe empfand (zwei frühere Beziehungen konnten mir dieses Gefühl nie geben). Ich lernte sie mit 16 Jahren kennen (sie war 14), noch "völlig korrekt" und unschuldig. Sie gefiel mir, wegen ihres Ehrgeizes, ihrer Perspektive, ihrem Aussehen (klingt oberflächlich, gehört aber dazu. Wobei mir bestimmte Details, wie ihre Sommersprossen und ihr Lächeln besonders gefielen) und dieser inneren Verbundenheit, die ich spürte, wenn ich sie in die Arme schloss. Es passte einfach alles. Sie (absolut gegen Drogen (Illegal und Legal), sehr korrekt, engagiert mit Blick auf die Zukunft, intelligent,...) fand mich insofern interessant, als das ich sozial engagiert (Schul AGs), ich ebenfalls sehr korrekt war (wie gesagt, nur wenige Erfahrungen mit Alkohol, die ich ebenfalls zur Vergangenheit zählen konnte) und meine Vorstellung von einer stabilen Zukunft für mich und meine Familie (All das, was ich damals von der Gesellschaft und den Menschen hielt und was ich über sie dachte, sollte sich bis heute drastisch ändern!). Prinzipiell waren wir sehr ähnlich, aber keineswegs gewöhnlich! So kam es, dass wir zusammenkamen und sich dies in den nächsten zweieinhalb Jahren nicht ändern sollte. Natürlich erfuhr sie nach 6 Monaten Beziehung von meiner Holland Erfahrung, welche sie, wenn auch nicht sonderlich begeistert, als "Probiererfahrung“ hinnahm (was ich zu diesem Zeitpunkt auch tat). Von meiner ersten, aber lange Zeit auch einmaligen, Speed Erfahrung erfuhr sie nie (was auch besser ist). In den ersten 2 Jahren bauten wir eine sehr solide Beziehung auf. Ich war von ihr derart fasziniert, dass ich mir nicht vorstellen konnte, jemals wieder ohne sie zu sein. Sie war die erste von insgesamt zwei Personen in meinem Leben, zu denen ich mich zu 100% verbunden fühlte. Ein Gefühl, dass ich vorher nicht kannte. Ich verstand mich zwar immer gut mit meinen „normalen Freunden“ und wir redeten auch mal über tiefgründigere Sachen (besonders auf MDMA), aber dennoch wollte ich ungern mit diesen Leuten über meine tiefsten Probleme reden. Obwohl es, wie ich seit damals weiß, sehr wichtig ist, einen Menschen zu haben, dem man alles erzählen kann.

Ich merkte in den folgenden Monaten, dass ich eine Veränderung durchmachte. Auch sie merkte es und so kam es zu ersten Problemen (ich meine wirklich ernste Probleme, kein normaler "Streit"). Obwohl ich ihr bis heute nicht alles zu meiner Drogengeschichte erzählt habe (sie hat nur erfahren, dass ich "gelegentlich" kiffe, was aber erst nach der Trennung geschah) merkte sie die Veränderung sehr deutlich (was in Anbetracht der Tatsache, dass selbst meinen "Lehrern" etwas auffiel, nicht sonderlich schwer war). (Im Nachhinein betrachte ich diese Entwicklung als Meilenstein. Obwohl ich heute vieles anders sehe als damals, so sind doch viele Sachen geblieben (wie z.B. Zukunftsperspektive). Ich weiß, dass ich zum damaligen Zeitpunkt immer noch wie "besessen" von ihr war. Jedem wäre (wir haben das Ganze vor unseren Freunden lange vertuscht) es sofort aufgefallen, dass unsere Beziehung keine Zukunft mehr hat. (Wirklich jeder hätte es gemerkt, da bin ich mir heute ziemlich sicher.) Stattdessen bestand das letzte halbe Jahr (!) unserer Beziehung aus Enttäuschungen, Verletzungen und leeren Versprechen.

Die letzten Wochen unserer Beziehung (ein eindeutiges Ende kann man nicht festlegen) bestanden nur noch aus Funkstille. Das letzte, was sie zu mir sagte war, dass ich mich ändern soll, dann könne ich zurückkommen. (Aus heutiger Sicht lächerlich, aber zur damaligen Zeit, zog ich eine komplette Veränderung in Betracht! Das zeigt, wie konfus ich wurde). Ich (und sie auch) wollten uns nicht eingestehen, dass es vorbei ist. Ich war der festen Überzeugung, dass alles wieder gut werden würde (es war nicht bloß eine „Hoffnung“, ich war mir absolut sicher). Völlig blind ging ich meinen Weg durchs Leben ohne mir der Situation bewusst zu sein (Anmerkung: Ich gehe davon aus, dass Teile der Trennung von meiner Psyche verdrängt wurden, da das Ereignis mich fast in den Wahnsinn trieb. Sollten sie jemals wieder bewusst werden, werde ich bereit dafür sein!). Jeden Fragen meiner Mutter wich ich aus und versicherte ihr nur, dass "alles ok" wäre, was sie nur noch mehr beunruhigte. Erst als mich ein alter Bekannter in der Schule drauf ansprach, ob ich „meine Freundin noch mögen würde“, wurde mir schlagartig bewusst, dass er sie getroffen hat und alles aus ihrem Mund erfahren hat (sie traf die Erkenntnis früher als mich). Damit brach nicht nur die äußere Fassade, die ich gegenüber meines Umfelds aufgebaut hatte, sondern auch die innere Fassade, die ich unterbewusst vor mir selbst aufgebaut habe (Schutzmechanismus?) in sich zusammen. Zurück blieb, nachdem der Schreck der Erkenntnis verflogen war, ein subtiles, aber doch merklich präsentes Gefühl von Einsamkeit, wie ich es nie zuvor gespürt hatte. Dieses Gefühl blieb lange Zeit in mir drin und erst, als ich meine beste Freundin kennen lernte, entdeckte ich in diesem Menschen einen Seelenverwandten, der mich durch alle Situationen im Leben begleitet hat. (Anmerkung: Will hier gar nicht groß ins Detail gehen. Kann nur zusammenfassend sagen, dass meine beste Freundin einen großen Teil dazu beigetragen hat, dass ich der wurde, der ich heute bin. Dafür danke ich ihr von ganzem Herzen!!!)
 
Kommentar von nudelholz (Ex-Träumer), Zeit: 19.04.2014 20:55

Doppelpost zusammengefügt. Bitte in Zukunft die Bearbeiten-Funktion des eigenen Beitrags verwenden, um mehrfaches Hintereinanderposten zu vermeiden.
 
Traumländer



dabei seit 2009
1.201 Forenbeiträge
3 Tripberichte
1 Langzeit-TB
4 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 21.04.14 02:31
10/10 Leasst sich sehr gut lesen und bringt ein zum nachdenken. Hoffe da kommt noch mehr von dir.
 
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 21.04.14 10:15
rechazz schrieb:
10/10 Leasst sich sehr gut lesen und bringt ein zum nachdenken. Hoffe da kommt noch mehr von dir.


Vielen Dank, rechazz! Ich geb mir Mühe :)
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
73 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 21.04.14 14:21
Gefällt mir auf Anhieb! :)
 
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 21.04.14 17:38
Heisenberg schrieb:
Gefällt mir auf Anhieb! :)


Vielen Dank, Heisenberg :)
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
17 Forenbeiträge
5 Tripberichte

  Geschrieben: 29.04.14 12:05
Klasse 10/10 Sehr ausführlich und vorallem deine vorstellung zum Thema bewusstsein gefällt mir :) Denke übrigens genauso :)


 
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 08.05.14 20:06
SirSmokealot123 schrieb:
Klasse 10/10 Sehr ausführlich und vorallem deine vorstellung zum Thema bewusstsein gefällt mir :) Denke übrigens genauso :)


Vielen Dank, das freut mich zu hören :)
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
1 Forenbeiträge

  Geschrieben: 13.05.14 13:53
Wunderbar geschrieben.
Danke für diese tiefen Einblicke in dich und auch ein Stück weit in uns selber die du uns gewährst.
 
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 15.05.14 21:18
Makki schrieb:
Wunderbar geschrieben.
Danke für diese tiefen Einblicke in dich und auch ein Stück weit in uns selber die du uns gewährst.


Vielen Dank Makki! Es freut mich, dass dir mein Bericht gefällt :)
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
121 Forenbeiträge

  Geschrieben: 28.05.14 20:39
haha
hammer geil 2 tage kiffpause gemacht, einen geraucht, bierchen dazu, und hascicsch kakerlake kombiniert alleine mit dem beginn des berichtes, in dem du über deine einstellung erzählst, komm ich wchon nicht mehr so wie vrher klar.


schon jetzt 10/10
 
Anonym
» Thread-Ersteller «
  Geschrieben: 02.06.14 16:31
freitagisthightag schrieb:
haha
hammer geil 2 tage kiffpause gemacht, einen geraucht, bierchen dazu, und hascicsch kakerlake kombiniert alleine mit dem beginn des berichtes, in dem du über deine einstellung erzählst, komm ich wchon nicht mehr so wie vrher klar.


schon jetzt 10/10


Haha, freut mich zu hören :D
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
307 Forenbeiträge
6 Tripberichte
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 10.12.14 21:17
Ich finde deine Art zu schreiben sehr gut.

Du strukturierst deine Berichte wirklich gut, und hast es geschafft,
dass ich deine Berichte quasi "aufsauge", da ich in den Berichten viele Gedankengänge finden kann,
die ich auch selber hatte - und weitere, die sich im nachhinein als durchaus schlüssig erwiesen haben.

Zu deiner "Drogenkarriere": Mir ging es ziemlich ähnlich, ich habe mich von einem strikt konservativen Menschen,
der bis zu einem Alter von 16 1/2 nichts mit Drogen (außer exzessiven Koffeinkonsums, was ich da aber nicht als "Droge" sah) zu tun
hatte, quasi "um 360 Grad gedreht" und ein unglaubliches Interesse an psychoaktiven Substanzen und auch der menschlichen Psyche entwickelt.

Auch habe ich erst induziert durch Cannabiskonsum meinen heute allerbesten Freund kennengelernt, der genau so "tickt", wie ich.
Vorher hatte ich ebenfalls nur keine "wirklichen" Freunde.

Ich habe dir auf jeden Fall 10/10 Punkte gegeben und werde mir nun noch die einzelnen Berichte, die du verlinkt hast durchlesen,
ich freue mich schon auf weitere deiner Berichte, mir gefällt dein Stil wirklich außerordentlich gut, ich mag komplexe Sätze,
ich mag Sätze, die man nicht "einfach so" liest, sondern über die man Nachdenkt, zwischenzeitlich auch unterbricht den Text zu lesen um explizit über einen
Satz nachzudenken.

LG und mach weiter so! :)
:)

Seite (Beiträge 1 bis 15 von 16) »