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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 27.07.14 22:50
cry
Hi

Kurz zu meiner Person, ich bin ein 19 jähriger Philosophiestudent mit erheblichen psychischen Beeinträchtigungen. Mit circa 16 Jahren fing es alles an: Panikattacken, einfach so, während ich zu Hause bin, Angst vor sozialen Situationen, heftige Zwänge, Antriebslosigkeit und Depression.

Ich habe über die Jahre die sozialen Ängste irgendwie mit
Konfrontation und so weiter abgebaut, sodass ich dir Kontrolle darüber nun habe. Telefonieren und so weiter funktioniert alles ganz gut, hab neue tolle Freunde gefunden, organisiere eine Selbsthilfegruppe und habe sogar im Supermarkt an einer Kasse gearbeitet, Fremde ansprechen und auf Diskos gehen...

Aber was mich zunehmend schlechter gehen lässt, ist die Depression: ich habe Panikattacken, über den Tag verteilt. In diesen Momenten möchte ich einfach nur sterben, das ist total furchtbar und einfach nicht mehr zu ertragen. Wenn ich das so schreibe, dann meine ich es auch so, es ist keine Übertreibung. Es ist so, als würde ich schleichend sterben, habe keinen Antrieb mehr, kann meinen Interessen nicht nachgehen.. Insgesamt bin ich innerlich irgendwie durch die Panikattacken, die egal wo ich bin mich überfallen, sozusagen gestorben.. Obwohl ich so viele Ziele im Leben habe. Ich kann nichts davon verfolgen, mein kopf fühlt sich so an, als würde er abfallen. Ich habe eine mündliche Prüfung und ich kann einfach nicht mehr lernen. Sobald ich mit irgendwas anfange, ist es so, als würde mein Körper nach unten gezogen werden & dann folgt die Angstattacke und bringt mich in eine Art Lethargie.

Mir geht es extrem schlecht. Ich kann das gar nicht beschreiben. All diese Krankheiten, die ich habe, bekämpfe ich ohne Drogen oder Medikamente. Der Termin beim niedergelassenen Psychiater ist erst in mehr als einem Monat.

Ich hatte in der Vergangenheit viele Medikamente zwar durch, aber keines hat sich durchgeschlagen. Außerdem war ich tagesklinisch und stationär in Behandlung. Das, was ich nutzen kann therapeutisch, ist Achtsamkekt und andere kleine Strategien bei Panikattacken, aber manchmal sind die so schlimm, dass nichts wirkt und ich einfach nur nichts mehr aushalten kann. Vor drei Tagen saß ich irgendwo zusammengekauert im Bus und konnte nichts tun. Das verursacht bei mir die Depression, sodass ich auf nichts mehr Lust habe und auch einfach keine Kraft mehr. Selbst kleinste Dinge strengen mich so sehr an, dass ich mich sofort wieder hinlegen muss.

Ich habe totale Angst :( ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann. Heute saß ich mit meiner Kusine im Park und hab ihr ein wenig was davon erzählt.. Aber so richtig helfen kann sie mir ja auch nicht, obwohl sie mich verstanden hat & ich kann sie jederzeit anrufen..

Ich bin irgendwie total am Ende mit meinen Nerven und habe Angst durch Suizid irgendwie zu sterben. Ich will mich nicht umbringen. Aber ich habe nur Angst, dass mein Zustand so schlimm wird, dass ich vollkommen den verstand verliere..

Nun meine Frage ist, was ich tun kann, da ich einfach wegen dieser Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, Panikattacken nicht mehr klar komme. Ich habe keine Medikamente außer promethazin, was die Müdigkeit nur noch schlimmer macht.

Meine Frage wäre außerdem, ob ich nicht zu einem allgemeinmediziner gehen soll und mir anxiolytiker verschreiben lassen soll für eine kurze daher bis meine Psychotherapie beginnt (bin auf der Warteliste bei einem Psychologen, noch Circa 2,5 Monate und der Psychiater noch ein Monat) bzw RC Benzodiazepine zur Überbrückung benutzen soll. Da ich diese Angst nicht mehr aushalten kann und Therapieformen bei so einer schweren Störung nicht viel bringen, da ich selber auch total diffus im Kopf bin und nichts mehr auf die Reihe zu bekommen scheine @-@
Ich war schon in der Notaufnahme. Wurde mit dem Mist neuroleptikum promethauin 25mg und der Empfehlung auf meinen Atem während Angstattacken zu achten nach Hause geschickt. Echt super -___- das hilft mir auch nicht weiter. Benzodiazepine bekomme ich von keinem Notfallpsychiater
Ich bin echt verzweifelt :( meine Uni & mein Leben stehen auf dem Spiel und mir wird gesagt, ich solle auf meinen Atem achten, soll das ein Witz sein??
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2013
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  Geschrieben: 27.07.14 23:21
zuletzt geändert: 28.07.14 01:49 durch Dean Corso (insgesamt 1 mal geändert)
schwierig das jetzt so exemplarisch zu beantworten..
da spielt ursachenforschung und eine art von tiefsinn mit hinein, den man schlecht virtuell herstellen kann..

also ich kann dir aus meiner passion heraus sagen - überdenke dich & werd dir klar inwiefern das ganze vielleicht mit dem fehlen einer sinnstiftenden philosophischen grundlegung des lebens zusammenhängt - das war meln ansatz in deinem alter

lass dich dabei nicht von konventionen oder ängsten leiten (wunderbar einfach gesagt und in aller munde, aber dennoch eine völlig entartete kunst..), ich musste mir beispielsweise darüber klar werden, dass es mein geist nicht mag in den "eigenen" vier wänden eingesperrt zu sein und mir der wert von moderner, zentralisierter & standardisierter arbeit völlig fremd ist (arm, fröhlich & sklave)
diesen umstand zu akzeptieren, mich selbst darin wiederzu"er"finden und diesem ideal mit würde & ideenreichtum zu folgen war quasi mein befreiungsschlag aus einer umklammerung von so unterschwelliger affektiertheit, die mich selbst mit mir oft ins unreine gebracht hat - ein gefühl als ob ich vor mir selbst nicht bestehen könnte..

hab mir allerdings auch schon selbst eine art alexander-der-große-syndrom attestiert, insofern betrachte diesen kleinen einblick versehen mit warnhinweis haha :D

ich wünsch dir viel glück, bleib standhaft!

(& hör vielleicht ein bisschen was von magnus pelander)
http://www.youtube.com/watch?v=ASjhcPwyxKA
die richtige musik ist im alltag besser als jede droge ;)
Gläubige & Ungläubige sind gleichermaßen in Blut getaucht und haben sich verirrt.
Mir schwindelt.
Ich bin nicht ohne Hoffnung, aber voller Ungeduld.
Abwesender Träumer



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1.044 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 28.07.14 00:25
also wenn du auf der Warteliste stehst und Professionelle Hilfe in Aussicht steht....

Ich darf/will dir nicht empfehlen Drogen zu konsumieren.

Ich Persönlich (ich kenne mich ja schließlich, dich jedoch nicht, sprich das ist absolut deine Entscheidung) würde mir Benzos in einem solchen Fall zur Seite Legen.
Dicla oder Eti oder egal.

Im falle einer Überdurchschnittlich großen Panik-Attacke hätte ich somit immer meinen Joker bei mir. Allein diese Gefühl,diese Gewissheit, diese Möglichkeit, lindert das ganze bei mir schon. Kenne das von Halluzinogene Trips auf denen ich angst bekommen könnte in einem Horror Trip zu enden.

Da sind Benzos immer Griffbereit. Ich benutze sie Nie, aber sie sind da und das weiß ich.

Zu deiner Psychischen Verfassung/Problematik möchte ich mich lieber etwas zurückhalten, da bei dir ja demnächst ein entsprechender Fachmann zur Seite steht.

So gerne ich dir auch über seiten schreiben würde wie Lebenswert das Leben ist und was dich noch alles erwarten könnte, ich bin nunmal kein Psychloge und könnte damit ungewollt alles nurnoch verschlimmern..

Ich wünsche dir auf jedenfall das aller Beste und viel Glück für deine Zukunft.

Lg
Desaster
Wie Hart ich bin? Letzte Woche hab' ich mir den Zehennagel gestoßen, als ich meinen Kräutergarten bewässert hab', und ich hab' nur 20 Minuten lang geheult!
Abwesender Träumer



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2 Tripberichte

  Geschrieben: 28.07.14 01:33
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Ich kann dir nur den Thread empfehlen und sagen, dass du mit Benzos aufpassen musst, vorallem bei dem scheiß der momentan im Umlauf ist (RCs). Du kannst sehr schnell davon abhängig werden (besonders bei täglichen Attacken) und dann hast du nicht nur Ängste sondern ne tolle Benzo-Sucht dazu.

So scheiße es klingt, versuch irgendwie durchzuhalten bis du einen Therapieplatz hast. Die letzten 3 Jahre hast es ja auch geklappt, irgendwie.
He complained: "Tony left me with a pile of Hendrix LPs and some dope."

Touching from a Distance

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