LdT-Forum

« Seite (Beiträge 1741 bis 1755 von 2341) »

AutorBeitrag
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
121 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.06.14 17:28
Hi zusammen, ich beginne hier einfach, auch für mich selber meinen "Entzug" zu reflektieren.
Die Droge ist Gras. Sie hat mich seit langer Zeit im Griff, was ich auch nicht direkt schlecht finde, allerdings in letzter Zeit, vor allem auch aus Einsamkeit in einer neuen Stadt, nicht mehr richtig Spaß gemacht hat. Bzw. nach 4 Tagen dauerdicht, immerschon ddepressiv-aüpathische Gedanken sich bemerkbar gemacht haben und es so nicht weiter gehen kann. Habe mir schon selber oft gesagt, so und jetzt 4 Tage Pause. Danach kann man sich ja wieder abdichten... Ist aber wie jeder weiß keine Lösung. Da in letzter Zeit allerdings auch noch Geldprobleme hinzukamen, habe ich Sonntag beschlossen 16 Tage Pause zu machen.
Bis jetzt läuft es ganz gut, allerdings spielen Gedanken im Kopf wieder eine relativ große Rolle und ich muss aufpassen! "Du hast doch wieder Geld, komm schon zwei Tage Pause reichen, Donnerstag wieder Goa, total bekifft?! Komm schon kratz den Grinder aus etc. etc." Dass mit dem Grinder erledige ich vielleicht nacher noch, einfach nur um die letzte Versuchung zu Hause beseitigt zu haben. Haha, solange ich mich nicht auf einmal wieder beim Ticker wiederfinde.
Freue mich jetzt wie ein König drauf, endlich mal wieder (seid ca. 4 Monaten) mal wieder nur besoffen zu sein. Hoffentlich wirds nicht zu böse....Hehe
Naja, mal schauen wie es weitergehen wird, werde aber auf jeden Fall hier weiter berichten und am Ende den 16. Tag bestätigen ;)


Leider zwei Wochen nicht FreitagistHighTag
 
Abwesende Träumerin



dabei seit 2012
1.542 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 03.06.14 17:57
Du schaffst das schon! Ich hab auch gedacht, dass wäre ein riesiger Schritt aber im Endeffekt ist es doch eher einfach. Am Besten wäre es, wenn du dir jede Möglichkeit nimmst an Gras zu kommen. Das könnte z.B. ein längerer Urlaub sein oder du bittest deinen Ticker darum dir mal 2 Wochen nichts zu verkaufen.
Ansonsten ist es wichtig den Alltag mit Beschäftigungen zu füllen um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Die war bei mir oft der Grund zu kiffen.
Als besonderes Extra bekommst du nach und nach auch wieder Träume. Da hast du also auch etwas worauf du dich freuen kannst.
"[...]- dann ist man für diesen Abend gänzlich aus seiner Familie ausgetreten, die ins Wesenlose abschwenkt, während man selbst, ganz fest, schwarz vor Umrissenheit, hinten die Schenkel schlagend, sich zu seiner wahren Gestalt erhebt."
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
20 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.06.14 21:59
Heute schon das zweite Mal, dass ich in Gesellschaft von Kiffern bin und stark bleibe und meinen Kopf mal wieder frei bekomme! Es fühlt sich gut an, seit 3 1/2 Wochen nichts mehr geraucht zu haben - und auch sonst nichts zu mir genommen zu haben.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2010
240 Forenbeiträge
1 Tripberichte

ICQ
  Geschrieben: 03.06.14 23:55
So da ich im Moment in ner Prüfungsphase steck bleibt fürs saufen und so Zeugs wie feiern eh keine Zeit!
Hatte wieder nen Depressionsschub den ich eins a mit ner Session keta bewältigt hab! Besser als Antidepresiva die mir der Arzt aufschreiben wollte alle mal!

Was aber definitiv zu viel ist ist im Moment der metylphenidat/ethylphenidat Konsum
Ich muss dazu sagen das ich keinerlei negative Effekte bis jetzt bemerkt habe. .. es läuft alles und das besser als je zuvor. .. nun gut klar ist auch das sich das durch die Prüfungen so entwickelt hat!

So lange die nicht durch sind werde ich sowieso nichts daran ändern! Danach werde ich mich hier wieder melden evtl dann mit einem neuen Problem aber auch das werde ich dann schon schaffen!

An euch viel kraft! Ihr schafft was immer ihr ernsthaft wollt! :)
 
» Thread-Ersteller «
Traumland-Faktotum



dabei seit 2006
4.608 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 04.06.14 08:08
Tiin: Ist vermutlich nun schon längst zu spät, aber ich hätte Dir geraten erstmal zu versuchen nichts zu nehmen und nicht bei jedem Kleinst-Rückfall gleich wieder in die Klinik zu rennen, wo Du Dich unwohl fühlst, was ich verstehen kann. 1mg Alprazolam und das 1 Mal nach Klinikaufenthalt ist wohl eher normal - als ob ich nach dem letzten Entzug 2010 nicht auch noch ein paar Mal Benzos genommen hätte... - aber eben nicht mehr regelmäßig und nicht so, dass daraus wieder eine Abhängigkeit entstand. Das ich damit immer vorsichtig sein muss, und natürlich besser keine ganze Packung zuhause habe, ist klar.

Zur Klinik: Das hört sich ja furchtbar an. Ich kenne zwei Kliniken und da sowohl die Entzugsstation für illegale Drogen, als auch die für legale Substanzen. Auf keiner dieser Stationen mussten die Leute ihre Handys abgeben und zu den Besuchszeiten, durfte man auch Besuch empfangen. Es gibt also durchaus auch andere Methoden.

Solltest Du nochmal eine Klinik brauchen und willst Dir das nicht antun, schau doch mal auf Klinikbewertungen, dort kannst Du gezielt nach Fachrichtung (in Deinem Fall Suchttherapie/Psychiatrie) und nach Entfernung von Deinem Wohnort aus suchen und siehst viele Erfahrungsberichte von ehemaligen Patienten.

Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
121 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.06.14 19:22
zuletzt geändert: 04.06.14 21:21 durch freitagisthightag (insgesamt 1 mal geändert)
Hi,
Shit, jetzt den Tag im Park in der Sonne gechillt und Bierchen geschlürft. Zum ersten mal seid Ewigkeiten ohne Thc im Blutkreislauf. Komischerweise, hat es nicht die Spur gefehlt und doch sind die Gedanken immer wieder zum Gras gewandert und diese verfickten Ausreden wurden gesucht, gefunden und ausgebreitet. Verrückt, wie schnell es geht, dass im Kopf schon akzeptiert wird, wie die Dauer der Pause immer mehr reduziert wird. Un wie man immer wieder darauf zurück kommt, wenn man nachdenkt. Ach komm, diesmal schaffst es nur Abends zu rauchen bla bla fucking bla!
Zum Glück hatte mein Kolleg nichts bei.... Jetzt angesäuselt zu Hause und am überlegen, was tun... Fucking... Diese beschissenen Rhythmen, die man sich selber über Jahre hinweg ins Hirn ballert. Nach dem Essen = Joint, Bier = Joint, Schlafen = Joint usw. usw.

Naja, morgen erst einmal Nebenjob abklären und dann kann man weiter schauen.

Mit nicht mehr ganz so überzeugten Grüßen, aber trotzdem nicht ohne Hoffnung,

FreitagIstHightag



ps:Verrückt, wie normal es sich "nüchtern" anfühlt, und wie viele negative Gefühle auf das Dichtsein übertragen werden, weil man halt in dem Moment der negativen Gefühle gerade dicht ist...
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2013
55 Forenbeiträge

  Geschrieben: 05.06.14 14:15
Hab jetzt seit 3 Tagen kein gras mehr geraucht und i h muss sagen ich hab eine Energie in mir die mich sehr positiv stimmen lässt :) außerdem ist es auch mal schön nicht so vernebelt im Kopf zu sein, Emotionen zeigen zu können und nicht den ganzen Tag wie in Trance an einem vorbeiziehen zu lassen .
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 05.06.14 14:46
freitagisthightag schrieb:
ps:Verrückt, wie normal es sich "nüchtern" anfühlt, und wie viele negative Gefühle auf das Dichtsein übertragen werden, weil man halt in dem Moment der negativen Gefühle gerade dicht ist...

Dauerdichtsein ist im Endeffekt nichts anderes als "normal" oder "nüchtern" zu sein, nur eben auf einer anderen Ebene. Die ganzen Alltagsgeschichten und die Stimmungsschwankungen werden dann halt auf dieser Ebene erlebt. Was dabei aber fehlt, ist das "Besondere", das man hat, wenn man gelegentlich kifft oder einmal dies und einmal das nimmt. Darum finde ich es ganz toll, den Kreislauf gelegentlich zu unterbrechen und die Welt einmal im "Urzustand" zu betrachten und zu erleben. Geht im Gegensatz zu den zumeist ohnehin vergeblichen Versuchen, dem alltäglichen Törn noch eins d'raufzusetzen, ganz einfach, man nimmt einfach nichts.
Danach macht's wieder Freude, einmal so richtig was zu spüren, ein angenehmes Erlebnis zu haben, ein "Highlight" sozusagen. Dazu wären Drogen in der von uns gewählten Konsumvariante (es muß törnen) ja eigentlich geschaffen. Weiß jeder und doch tut man sich extrem schwer, es umzusetzen. Ich freu' mich mit jedem, der's auch geschafft hat.
 
User gesperrt



dabei seit 2013
476 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 01.07.14 05:50
grade als ich den tilidinthread sah fiel mir direkt wieder ein dass ich die tage, als die weedvorräte mal wieder langsam zur neige gingen so ne ziemlich dreiste stimme im kopf hatte, die der meinung war ich solle mir einfach erstmal ein gramm holen, die turns genießen und würde ja auch in zukunft wieder voll viel geld beim kiffen und essen einsparen, die zeit vorbeiziehen sehen und so weiter...

gestern dann bei nem alten bekannten zum überbrücken bisschen zu kiffen geholt, sitzt da gefühlt die halbe szene der umgebung rum, u.a. 3 leute am basen, 1 oder 2 von denen ich wusste dass sie hochpotente opiate in der tasche haben, einer der garantiert benzos dabei hatte (hab allerdings selber noch ne letzte reserve für den notfall hier) und mein einziger gedanke, fernab von dem dunkel nachhallenden "das ist deine gelegenheit, scheiß aufs geld" war die hoffnung dass das haze nicht zu viel thc hat und der kurs top ist.

alles in allem paar nette versuche mich zurück auf den falschen weg zu bringen, aber ich bin sämtliche-harte-drogen-technisch auch weiterhin clean und ab morgen geht´s wieder mit kraft- und ausdauersport los! :)


@road: ich hoffe du hast eine angenehme und erfolgreiche woche und werde mich in baldigster bälde wieder melden!
Solve et Coagula
Abwesende Träumerin



dabei seit 2013
213 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 01.07.14 07:12
So, ich muss das hier kurz mal los werden:
Vermutlich ist das ohnehin keine Neuigkeit für viele.... aber vielleicht ist es ja doch für den ein oder anderen neu ;-)

Ich bin ja gerade (mehr oder weniger) fleißig am Opi-Abdosieren und langsam komme ich in einen Bereich, wo es echt anstrengend und kritisch wird (irgendwie ist bei mir 120mg die magische Grenze....). Mir ist es schon mehrmals passiert, dass ich mich einige Tage auf 120mg halten konnte, dann kam irgendeine Stresssituation und schwup - konsumierte ich wieder mehr.
Tja.... und nun habe ich wieder mit meiner alten "Liebe" - dem Jogging - angefangen und siehe da, mein Körper ist plötzlich viel belastbarer was geringe Dosen angeht. Früher hat mein Kopf (!!!) das kleinste Zwicken in den Beinen als "konsumier doch wieder mal was" interpretiert. Seit ich des öfteren mit Muskelkater herumlaufe und generell meinen Körper wieder mehr spüre, sind die ständigen Gedanken rund um's Gift weniger geworden und auch der "Pseudo-Turkey" (also wenn der Kopf meint, es sei schon wieder so weit und fährt mit Symptomen auf, die in Wirklichkeit noch gar nicht da sind) scheint verschwunden zu sein.

Ich bin wirklich begeistert und überrascht! Also: weiter geht's Richtung NULL!!!
Whenever I'm down
I call on you my friend
A helping hand you lend
In my time of need
Ex-Träumerin



dabei seit 2012
835 Forenbeiträge
3 Galerie-Bilder

Skype
  Geschrieben: 01.07.14 07:33
@freitagisthightag

Erkenntnis ist der erste Schritt.

Das Craving wird nach und nach weniger.

Versuch doch z.b mal eine Liste zu machen
"das gibt mir das Gras positives" und genau dem positivem etwas negatives entgegen zu stellen.
Also nicht im Sinne von das die Nachteile die Vorteike überwiegen. Sondern das die Vorteile kaum existieren/nicht lohnenswert sind. Ok hört sich an wie Gehirnwäsche, aber ich denk... zurück zur "Normalität" denn es gab ja auch mal eine Zeit wo du ohne Gras klar kamst.

Z.b.

- Thema Schlaf u. Joint kann man entgegen setzen das man morgens super scheiße aus dem Bett kommt bei Dauerkonsum (falls das bei dir so ist).
- Oder Bier: Merkt man doch wenig vom Alk, oder?

Hm hab grad überlegt ob man ne Ersatz für die Droge benutzen könnte, aber eigtl. verstärkt das Craving richtig...

Ich hab im Dezember aufgehört zu Rauchen (und ich hab echt viel geraucht, alle zwei bis drei Tage ne neue Packung Pueblo Tabak, hab das aber auch nur wegen diverser Aufklärungsfilme über NIkotinsucht im Hirn und in der Psyche geschafft)... jedenfalls hab ich mir für die Fälle das ich mit Rauchern oder Kiffern zusammen bin Damiana zu gelegt.

Dachte ich kann dann Damiana rauchen.
Naja raus kam das es null Wirkung wie Nikotin hat (ok das wollte ich eigtl. nicht, aber bisschen das Gefühl von nem Nikotinschub der ballert nur ohne Sucht) und das ich einfach viel zu viel Damiana vernichtet hab. Hatte an den Abenden das Konsummuster wie beim Rauchen.

Hab das Damiana dann iwann weggeworfen.

Hmm ich hoffe du findest deinen Weg ohne Cannabis. Vielleicht kann dir jemand aus dem LDT helfen der es auch da raus geschafft hat? Vielleicht hilft dir das eine Art "Mentor" zu finden oder jemand der dich geistig unterstützt oder einfach ablenkt wenn das Craving zu stark ist.

Alles Gute <3
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 31.08.14 22:46
zuletzt geändert: 22.10.14 23:11 durch ehemaliges Mitglied (insgesamt 12 mal geändert)
Hallo,

ich weiß nicht genau, wieso ich das hier schreibe und ob das irgendetwas bringt, keine Ahnung.
Ich wollte nur für die vereinzelten Menschen, mit denen ich hier näher Kontakt hatte von Zeit zu Zeit, und für mich selbst, festhalten, was so in den Monaten passiert ist, in denen ich inaktiv hier im Forum war.

Ich hab vor fast nem halben Jahr von einen Tag auf den anderen AUSNAHMSLOS mit allen Uppern/RCs, allen voran Methiopropamin aufgehört, letzteres nach täglichem Dauerkonsum über so lange Zeit, dass ich es selber nicht mehr weiß - glaube mindestens 2 Jahre.
Das MPA diente mir ursprünglich als Ersatz für das mir seit Jahren verschriebene Methylphenidat.
Auch Katadolon hab ich mir kein einziges Mal mehr verschreiben lassen, seit Mai, und habe es auch nicht vor.

Das hört sich im Nachhinein krass an finde ich halt irgendwie, und beängstigend - sieben bis sechs Tage die Woche waren 1, 2 Lines mein Morgenkaffee. Dazu nochmal eine kleine "Mutmach"line, um raus unter Menschen und zur Uni/Schule zu gehen. Dann abhängig nach Bedarf, Verlangen, Situation, Zweckmäßigkeit. Am Anfang noch 10 g im Monat, am Ende reichten die 10 gerade mal für 2-2,5 Wochen.
Methiopropamin war alles und ich wurde immer mehr zu nichts, irgendwie.

Es war Selbstmedikation, es war die Lösung, für alles, irgendwie. Es war meine Routine, es war mein kühler Ort vollkommener kalter Ruhe, es war Linderung von psychischen und sogar physischen Schmerzen. Es war mein Kick, mein Tritt in den eigenen Hintern, es war aber auch eine Art der Selbstbestrafung für mich , im laufe der zeit fand ich mich immer wertloser, und dachte ich hätte es nicht verdient, zu heilen. Es war mein Bewältigungsmechanismus.
Heute denke ich, dass ich eher mit laufender Zeit immer mehr Dinge in Vorwände zum konsumieren umwandelte.

Nach wirklich krassen Phasen (Tagen, wo ich beispielsweise alleine von 06 Uhr morgens bis 12 Uhr Nachts meine Wohnungsdecken gestrichen hab, und das ohne Leiter und ohne eine einzige Pause, keine Minute) hatte ich die Nase voll. Sowohl von der körperlichen Erschöpfung, die zunehmend abgestritten habe, als auch aufkommenden sozialen Problemen.
Vorallem aber war die Beschaffung und Beschaffungskriminalität und die ständige Frage, woher ich Geld bekomme, und das ständige Warten auf Post oder gar auf die Aufdeckung seitens Freunden oder des Staates, eine verdammt große Belastung.

Also, ich hab jetzt Anfang April oder so einfach mit allem gestoppt - Und dafür ganz langsam wieder das normale Medikament eingeschlichen. Im Gegensatz zu früher vertrage ich es wieder, das finde ich besonders überraschend. Ich nehme das Medikament jetzt regelmäßig, aber in geringen Dosen.

Am wichtigsten für mein "Clean"-Sein ist auch, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben aktiv und regelmäßig Sport treibe (3-4x die Woche) und meine Ernährung umgestellt habe. (Und damit meine ich nicht wie früher von zeit zu zeit hungern und saufen, um abzunehmen, sondern wirklich eine ausgewogene Ernährung mit viel Proteinen etc).
Durch den Sport habe ich auch weniger Probleme mit meinem Rücken (für den bekam ich früher ja Kata verschrieben), bzw. seit Monaten eigentlich garkeine. Noch ein positiver Effekt.

Ich habe gemerkt, dass mir Sport mit meinem ADS und den damit verbundenen Impulsproblemen extrem geholfen hat. Wenn ich früher extrem wütend war, war der erste Griff zur Line, um mich - so paradox es klingt - zu beruhigen, jetzt lass ich viel unterdrückte Emotionen durch Sport raus.
Durch die geregelte Ernährung und so hat sich mein Selbstwertgefühl auch deutlich verbessert. Aber auch durch das Wissen, dass ich echt von mir aus aufgehört habe, täglich Gift zu mir zu nehmen. Ich bin stolz darauf.
Es gibt Trigger Momente, aber ich habe Methoden gefunden, sie zu bekämpfen. Und auch Sport hilft mir. Leider triggert mich auch das LdT, das ist einer der Gründe, weswegen ich nicht mehr online war/bin.

Zusätzlich zum MPA habe ich auch mit jeglichem Konsum von Katadolon/Flupirtin aufgehört, und ich trinke viel viel weniger, bzw sogut wie nie, da sich das nicht mit meinem Training etc verträgt.

Es ist wie bei jeder Abstinenz, ich kann nie versprechen, dass ich etwas zu 100 % nie mehr machen werde, das will ich auch gar nicht. Denn dann würde mich ein Rückschlag doppelt so hart treffen.
Ich kann nur sagen, dass ich wieder einmal gewachsen bin, vielleicht sogar rausgewachsen aus den dutzenden von Uppern etc. Ich weiß es nicht. Aber auf jeden Fall kann ich sagen, dass es sich so erholsam und verdammt gut anfühlt, einen klaren Kopf zu haben, nach Jahren wieder einen normalen Schlafrythmus zu bekommen, keine Paranoia mehr zu erleben, es ist beruhigend, wenn man wieder einen normalen Ruhepuls hat, deine Hände nicht mehr tagsüber brennen und schmerzen und blau anlaufen und du dich nicht mehr fragen musst, wieso sie das tun.
Genauso wie dass deine Haut nicht mehr so einen komischen Gelbton hast und du riesige Paranoia wegen deiner Niere schiebst.
Es ist beruhigend, wenn dein Kreislauf nicht 70 % des Tages komplett im Arsch ist und du dich immer wieder setzen musst, damit dir nicht schwarz vor Augen wird, und es ist so angenehm normal, einfach zu einer normalen Zeit einzuschlafen und aufzuwachen, anstatt stunden über stunden mit wachsender paranoia obsessiv an unnötigsten dingen zu arbeiten, die im Nachhinein so wenig gebracht haben, dass dir zu heulen zumute ist. .... - Ich finde es beruhigend, dass mein Gehirn ohne funktioniert, und vorallem dass ich mein Medikament wieder vertrage.
Und auch wenn dir deine Freunde bestätigen, dass du glücklicher, gesunder und entspannter wirkst, das hilft auch.
Aber am meisten beruhigt mich, dass ich es anscheinend ohne es schaffe. Dass ich keine Lines zum abreagieren, zum morgens aufwachen, zum weggehen, zum lernen und gegen Schmerzen brauche (letzteres hat länger gerdauert, aber letztendlich war es das wert).
Eben dass ich es nicht brauche, um durch den Alltag zu kommen. Dass ich das alles selbst entscheiden kann. Und negative Emotionen jetzt in Sport etc umwandeln kann.
Ich.. wollte das einfach mal loswerden. Ich mache einfach irgendwie zum ersten Mal etwas richtig. Es geht mir gut. Sogar ziemlich gut.

Lg, und ich wünsche allen hier in diesem Thread viel Glück und Durchhaltevermögen, wünsche euch, dass ihr immer wieder aufsteht.

 
User gesperrt

dabei seit 2013
370 Forenbeiträge

  Geschrieben: 01.09.14 10:36
Fitness und Ernaehrungsumstellung hat mich damals auch aus der Sucht geholt und meine Lebensqualitaet vervielfacht. Bleib auf jeden Fall am Ball gibt leider viele die zu schnell wieder damit aufhoeren. Train insane or remain the same
It's better to burn out than to fade away

Abwesender Träumer

dabei seit 2014
15 Forenbeiträge

  Geschrieben: 10.09.14 14:00
So nun bin ich seit knapp 4 Wochen komplett sauer, hab erstmal das Kokain,Alk und gras hinter mir gelassen.
Es ist sehr schwer, aber ich merke wie sich mein Leben und ich selbst ,immer mehr positiv verändere.
 
Traumland-Faktotum



dabei seit 2013
659 Forenbeiträge
7 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 10.09.14 16:31
Moin zusammen,

und gutes Gelingen an alle, die gerade dabei sind ihrem inneren Schweinehund in den Hintern zu treten.

Ich habe nun knapp zwei Monate Dauerkonsum von allem möglichen hinter mir. Fast jeden Tag 1000 - 3000 mg Phenibut; außerdem hab ich ne 20er (~1mg) Packung Lorazepam verspeißt, bin seit vier Wochen jeden Abend auf Kratom(bis auf zwei Pausen á 3 Tage) und wenn ich kein Kratom hatte Alkohol und Diphenhydramin damit ich schlafen kann.
Es ist also wieder mal schön eskaliert... Zumindest für meine Verhältnisse ist das echt total übertrieben. Am Samstag um 03:00 fliege ich mit meinem Freund nach Fuerteventura. Ich werde außer mein tägliches Escitalopram( mittlerweile nur noch 10mg) nichts psychotropes mitnehmen. Ich nutze die Reise die 15 Tage dauern wird als "Kalten Entzug" - wenn man das überhaupt schon so nennen darf - und habe ein wenig Angst, dass es mir da schlecht gehen könnte. Vor allem wegen dem Phenibut! Andererseits denke ich, dass ich da mit Sonne, Strand, Meer, sehr viel Sex und dem Tagesprogramm, möglicherweise ganz gut abgelenkt bin. Naja... Wir werden sehen.
Hagbard C hat in seiner Signatur so ein schönes Chat-Zitat, welches mir grad hierzu einfällt: "nüchtern is vor entzügig der beschissenste zustand." Ich würde dann doch eher dazu neigen zu sagen: "Entzügig ist vor nüchtern der beschissenste Zustand!"

Wie dem auch sei, ich nehme meinen Laptop mit und dann schreibe ich mal ein paar Zeilen. Irgendwie beschäftigt mich das Aufhören ab Freitagabend jetzt schon sehr. Flugangst hab ich auch noch xD haha


Beste Grüße

Bm
Gewaltige Löcher wurden insgeheim gegraben, wo die Poren der Erde genügen sollten; und Dinge haben zu gehen gelernt, denen zu kriechen gebührt. - H. P. Lovecraft

°°°Heil Dir, Cthulhu!°°°

« Seite (Beiträge 1741 bis 1755 von 2341) »