LdT-Forum

Umfrage: Ernährt ihr euch...
   (Gestartet: 12.08.2013 18:12 - zeitlich unbegrenzt)

»  ohne Einschränkung109  
37.7 %
»  als Flexitarier (nur selten Fleisch)60  
20.8 %
»  als Pescetarier (kein Fleisch, Fisch erlaubt)12  
 
»  als Vegetarier 59  
20.4 %
»  als Veganer34  
11.8 %
»  als Frutaner(nur Früchte, ohne Pflanzenschädigung)3  
 
»  Ex-Vegetarier/Veganer (heute wieder Fleisch)12  
 

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AutorBeitrag
Traumländer



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  Geschrieben: 28.07.14 12:22
Anonymus schrieb:
Das lässt sich auf so viele Dinge im Leben übertragen


ich denke, das trifft es ganz gut. religion, drogen, ernährung. alles themen, bei denen man mMn stark häuslich geprägt ist. meine psycho professorin sagte einmal, dass kleinkinder alles was sie sehen aufsaugen und verinnerlichen, so als wenn sie eine kamera auf dem kopf hätten, welche die informationen direkt in ihr gehirn überträgt.

ich denke, dass fleischesser schon argumente haben um sich zu rechtfertigen, z.B. wird mit gesundheit und freiheit des individuums argumentiert - freiheit des individuellen menschen natürlich, andere tiere verdienen diese nicht, da sie keine menschen und uns nicht ebenbürtig sind.
Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Friede ist der Weg
(Mahatma Gandhi)
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 28.07.14 13:16
Jaja, alle Menschen die Fleisch essen, sei es bewusst (Flexitarier) oder unbewusst, sind moralisch so unterlegen und natürlich der Meinung, dass Tiere keine Freiheit verdienen. So wie die Welt ja auch nur schwarz-weiß ist.

Eigentlich wollte ich gar nichts in der Diskussion sagen, aber betrachtet das mal als Anregung: Menschen mit anderen Ansichten zu verurteilen und sich selbst moralisch über sie erheben ist verdammt einfach, ihnen Gesinnungen ("(...) freiheit des individuellen menschen natürlich, andere tiere verdienen diese nicht, da sie keine menschen und uns nicht ebenbürtig sind.") zuzusprechen ebenfalls. Angemessen ist das meiner Meinung nach nicht.
alles ne Sache der Wahrnehmung
Traumländer



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  Geschrieben: 28.07.14 15:31
tja das sind zumindest die aussagen, die ich höre, wenn ich mich einmal mit anderen darüber unterhalte. das sind natürlich keine allgemeingültigen aussagen. mit meinen beispielen wollte ich 1. zeigen, dass ich die argumente oft für relativ unüberlegt halte, da ich aufgrund des bereits genannten punktes glaube, dass viele sich keine ernsthaften gedanken über den fleischkonsum gemacht haben und 2. einfach ein beispiel bringen, das mir gerade eingefallen ist.
mMn bist du da gerade etwas empfindlich...
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  Geschrieben: 28.07.14 16:30
zuletzt geändert: 06.08.14 15:06 durch trinity (insgesamt 1 mal geändert)
Also bitte, ich muss mich jetzt da auch mal wieder einmischen!

Schaut auch mal die Natur an, Raubtiere fressen auch andere Tiere auf um ihren Hunger zu stillen und dem Körper das zu geben was er braucht und möchte. Will man diesen Tieren auch vorwerfen, dass sie kein Gewissen haben, obwohl sie ja Gefühle haben?

Ich sehe den Menschen als nix anderes als ein Tier, "vielleicht" (???) noch cleverer als andere Tiere und dadurch zu mehr Leistungen fähig. Aber auch wir machen nix anderes als einfach das zu tun, was uns die Natur vorgibt. Menschen essen von Anbeginn an Fleisch und Fisch, es ist ihre Natur. Natürlich können wir auch ganz gut leben ohne Tiere zu töten, aber wir könnten auch ganz leicht ohne Drogen leben wink . Es ist nunmal so, dass Menschen unterschiedlich sind, sie haben einfach verschieden Arten und Ansichten von Moral und Ethik. Ich bin auch gegen Massentierhaltung und das grobe abschlachten der Tiere, Tiertransporte finde ich grauenhaft und es ist schlimm wozu wir Menschen imstande sind. Aber es gibt auch noch andere Wege als Vegetarismus o.ä. um davon Abstand zu nehmen. Es gibt trotz all des Grauens in der Massentierhaltung noch Menschen, die ihre Tiere artgerecht oder so artgerecht wie möglich halten und ihnen ein schönes Leben bescheren, bevor man sie so stressfrei wie möglich tötet - um von ihnen leben zu können, den Körper und Geist zu stärken.

In der Tierwelt gibt es im Normalfall kein töten und abschlachten von anderen Tieren nur so zum Spaß, außer bei Schimpansen, die dem Menschen ja am ähnlichsten sind. Sollte sowas mal mit einem Tiger, Bären oder so vorkommen, dann ist dieses Tier einfach gestört, wie es ja bei Menschen auch manchmal ist (z.B. Charles Manson, etc.). Solche Einzelfälle gibt es im Tierreich, der restliche Teil handelt nur nach ihrem Instinkt und der hat fast immer recht. Bei den Menschen ist es so, dass die Masse nicht wirklich die Massentierhaltung unterstützt, sondern einfach nicht darüber nachdenkt. Wir einzelnen, die darüber nachdenken sind meiner Meinung nach privilegiert und ich bin dankbar dafür so denken zu können und meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Trotzdem versuche ich nicht andere zu diskriminieren, nicht alle Menschen sind in dieser Richtung empfänglich und begabt, das ist halt mal so, ich kann nicht die ganze Welt ändern oder retten, ich muss es zum Glück auch nicht.

Ich fange bei mir selber an und durch meinen Lebensstil bekommen meine Freunde, Familie und Bekannten eh mit was ich so mache und warum und wieso. Menschen sind neugierig und ich erzähle eh gerne! biggrin Und wenn sich nur einige ein bisschen was abschauen und über gewisse Dinge nachdenken, dann hab ich ja eh schon einiges bewegt.

Was ich damit sagen wollte: ich bin für mehr Toleranz und sich selber bei der Nase anpacken. Auf sich selber schauen und mit sich im Einklang sein. Das ist ja schonmal ein guter Anfang, wie ich finde!

LG, trinity
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
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  Geschrieben: 28.07.14 16:37
Anonymus schrieb:
Was man immer wieder beobachtet ist, dass Fleischesser nie Argumente aufzählen können, warum es okay sei Fleisch zu essen. Damit will ich nicht jeden verurteilen, der Fleisch isst. Dafür gäbs natürlich viel zu viele. und ich müsste all meine Freunde verurteilen.

Ich hätte auch keine Lust, mich vor irgendwem zu rechtfertigen.
Grundsatzdiskussionen sind finde ich irgendwie müßig, ich denke man sollte Tiere einfach weniger leiden lassen aber wenn es dem Schwab (oder sagen wir dem Deutschen) ans Geldsäckel geht ist der Spaß vorbei.

Ich wäre aber dafür fleisch teurer und qualitativ besser zu machen und dafür zu sorgen, dass die Schlachtung irgendwie anders abläuft.

Und es sollte auch mehr junkfood ohne Fleisch geben, zB chicken nuggets oder so die könnten euch da sonst was vegetarisches reinmachen, das würdet ihr nicht raffen. Ich hab öfters mal dieses valess zeug in der mensa gegessen weil es einfach weniger fasrig und eklig ist wie hühnerfleisch und es erinnert verdächtig an chicken nuggets.
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 19.09.14 03:43
zuletzt geändert: 19.09.14 21:22 durch Antonio Peri (insgesamt 6 mal geändert)
"Der Standard" - die relevanteste Zeitung in Österreich hat einen interessanten Artikel und gewohnt große Diskussion zum Thema - wer sich beteiligen möchte: http://derstandard.at/2000005693036/Veganer-werden-schikaniert?seite=1#forumstart

P.S. Ich finde es gut, billig Fleisch kaufen zu können und wäre auch bereit ein Tier selbst zu schlachten. Jagd und Fischerei finde ich gut.

P.P.S. Die vegane Mission hat schon Früchte getragen. 2003 wusste im LdT kaum jemand was ein Veganer ist. Heute - 11 Jahre später, muss man sich als Omnivor schon mit SS-Schergen vergleichen lassen. Da habt ihr ganzen 16jährigen, die hier mit gefälschtem Personalausweis online seid, viel erreicht - nur bei mir nicht. Jeder weiß nun was VEGAN ist und es gibt immer mehr von Euch. Die Gesellschaft hat sich gewandelt und das Ldt als junges Forum mit ihr. Ich bin mittlerweile ein Fossil - so scheint es zumindest. Mit Veganern kann ich jedenfalls noch immer nichts anfangen und ich gebe zu, dass sie mich reizen. Zuletzt bei einem Sommercamp durfte ich jedenfalls ins Haus gehen um die Grillzange abzuspülen, damit der Hausherr (Veganer) sie wieder für seine Tofu-Würste und Zucchini-Scheiben benutzen konnte, nachdem er mir eröffnete (während ich nach 2 Tagen zwangsveganer Ernährung auf ein gutes Steak und Würste wartete) wie ekelhaft er es fände, wenn eine Grillzange, die Tierkadaver berührt hätte seine, nach Pappe schmeckenden, Tofu-Würstchen und das nach Müllcontainer riechende - war auch containert und konnte den Müllgestank nie abschütteln - Gemüse berühren würde, da er das (O-TOn) ekelhaft fände, wenn damit Leichenteile zugleich mit seinem Essen (dem nach Müll schmeckenden Zucchini-Gemüse und den öden, harten Tofuwürsten - für die er auch noch 7,20 € pro Tag wollte) angetastest würde.

Also ich finde Veganer einfach seltsam und nervig und bin ein viel zu großer Gourmet um jemals auf Tierprodukte zu verzichten, auch wenn ich bereits gutes, vegetarisches Essen kosten durfte und nicht nur diese vegane Container-Folter beim linken Sommercamp - bäh. Links bin ich - ganz bestimmt. Aber bestimmt nicht in jedem Bereich - und das Essen gehört sicher nicht dazu. Daher ecke ich auch damit im LdT an. Da bin ich wirklich rechts und konservativ und freue mich im Herbst schon auf Rehrücken mit Preisselbeeren oder Pilzen. Wild eben. Da gibt es auch keine Probleme mit Massentierhaltung.
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
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  Geschrieben: 19.09.14 08:16
Nur ganz kurz, da ich eigentlich zur Arbeit muss: Die Ergebnisse der Befragung kann ich (leider) aus meiner Erfahrung bestätigen. Ich frage mich wirklich, welchen militanten Veganern mit missionarischem Eifer und Nulltoleranz ich es zu verdanken habe, dass ich, ohne zu erwähnen dass ich vegan esse, angefeindet und beschimpft werde, bloß weil jemand gesehen hat dass ich etwas veganes esse.
Wer stundenlange Vorträge hält obwohl alle genervt sind ist selber schuld. Wer seine Mitmenschen zwingt allesamt vegan zu grillen ist auch gewissermaßen selber schuld. Wer andere offen als Mörder etc. beschimpft ist es auch. Wenn jedoch jemand (aus persönlichen Gründen, die ich hier nicht breittreten möchte, die im privatgespräch jedoch gerne erläutere) einer bestimmten Ernährungsweise folgt ohne es jedem auf die Nase zu binden, so gehört es imo einfach zum gegenseitigen Respekt, da nicht drauf rumzuhacken. Leben und leben lassen, okay?
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.09.14 10:59
Das Problem hast nicht nur du Kittster. Attila Hildmann (oder wie auch immer er geschrieben wird, der VIP vegan Koch) wurde von (Teilen) der Veganer Community ziemlich hart angefeindet als er sich einen Porsche mit Leder (!) sitzen gekauft hat. Seine Einschätzung ist, dass viele Tierschützer/Veganer/Vegetarier ihre Lebensstil dazu benutzen um sich als etwas besseres darzustellen, aber nicht einfach um sich selbst etwas gutes zu tun.
Es geht den meisten nicht um Selbstverwirklichung, sondern um Abgrenzung. Da ist es natürlich klar, dass es jedem unter die Nase gerieben werden muss wie toll doch die vegane Ernährung ist und wie böse man ist wenn man Bienen ausbeutet.
He complained: "Tony left me with a pile of Hendrix LPs and some dope."

Touching from a Distance
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 19.09.14 11:18
zuletzt geändert: 19.09.14 13:23 durch Incredere (insgesamt 1 mal geändert)
edit: Beitrag von "Lustig" noch nicht gesehen als ich den Text gesendet habe, Beitrag bezieht sich auf die vorigen 2 Beiträge, besonders auf Antonios.
edit: Auf Hinweis von kittster ihn wieder aus meinen Formulierungen gestrichen.

Ich habe schon ganz lange nichts mehr im ldt gelesen, was von so viel Intoleranz und diffamierenden Vorurteilen durchsetzt war...
Das enttäuscht mich wirklich sehr. Die einfachsten Fehler werden gemacht, bei deinen ich dachte sie wären hier in diesem Forum schon überwunden. Ich versuche das mal so kurz wie möglich durchzugehen.

1. Du redest ohne jegliche Differenzierung von "dem Veganer" der immer motzt und andere mahnt. Scheinbar ist es dabei noch nicht aufgefallen, dass man überhaupt nur bei den Leuten die motzen und meckern überhaupt merkt, dass sie Veganer sind. Das ist nichts anderes als der Arzt, der immer nur die schiefgelaufenen Drogenexperimente mitbekommt und nichts davon weiß, dass es auch verantwortungsvolle Konsumenten gibt. Meiner Erfahrung nach, ist der Teil der aggressiven Vegetarier/Veganer ein winziger Bruchteil der Gesamtanzahl! Ich bitte doch sehr darum, diese haltlose Verallgemeinerung zurück zu nehmen, ich bin selbst Vegetarier und kenne ca. 10 andere Vegetarier und Veganer, 9 davon, einschließlich mir selbst, geben noch nicht mal öffentlich zu Vegetarier/Veganer zu sein, weil ihnen das eben genau diesen ganzen reaktionären Hass einfängt, den du hier gerade auch verbreitest. 1 bekennt sich offen und öffentlich zum Veganismus, dieser ist auch bei Sea Shepard und das was man wohl radikal nennen könnte, trotzdem konnte ich mit ihm absolut nett und interessant über Ernährung sprechen, während ich noch kein Vegetarier war und gerade dabei mein absolut unveganes Sandwich aß! Ich persönlich kenne nicht einen der wirklich andere Leute belehrt. Ich glaube als Nicht-Vegetarier merkt man gar nicht wie viele nette und völlig normale Menschen auf ihr Fleisch immer verzichten, ohne einen Mucks zu machen oder sich über die anderen die Fleisch essen jemals zu beschweren. Ich bin einer davon und bemühe mich jeden Tag aufs Neue, keinem eine Lehre aufzubinden, da ich der festen Überzeugung bin, dass das jeder für sich selbst entscheiden soll. Wenn du auch nur ansatzweise wüsstest, wie schwierig es ist, in einem konsverativen Dorf in Baden-Württemberg oder Bayern aufzuwachsen und in dem gerade ältere Menschen nicht verstehen warum Leute darauf kommen kein Fleisch zu essen, dann würdest du ganz sicher nie wieder schreiben, dass es die Fleischesser wären, die von den Veganer und Vegetariern diskriminiert oder genervt werden... Selbst in meinem Freundeskreis wissen es nur die allerbesten Freunde, weil das Verständnis für dieses Thema einfach völlig fehlt. Und ich bin ständig bemüht möglichst keinen Wirbel um Essgewohnheiten zu machen, denn glaube mir wenn man es zwangsweise dann doch sagen muss, dann kommen die dümmsten und naivsten Fragen auf dich zugerollt a la "hääää, warum isst du kein Fleisch, ich dachte das machen nur Mädchen wegen ihrer Figur???". Diesen Satz habe ich mir übrigens nicht ausgedacht...

2. Antonio, dein Beitrag ließt sich kein bisschen anders als die Hetze von bayrischen Medien die von der Asylflut reden, weil sie jetzt doch tatsächlich gezwungen werden sollen, eine dreistellige Zahl an Flüchtlingen anzunehmen (die aller meisten Bayern werden in ihrem Leben nicht ein mal einem Flüchtling begegnen, die Zahl ist gerade zu lächerlich). Du beschwerst dich nun ernsthaft über diese ganzen jungen Leute die plötzlich alle Veganer werden und anfangen dich zu nerven? Dir ist klar, dass du dich da gerade von 0,1% (genaue Zahlen gibt es nicht, so schätzt man) der Gesellschaft angegriffen fühlst? Du machst dich hier ernsthaft zum Opfer durch eine winzige Minderheit. Du gehst damit genau den weg wie all die reaktionären Leute, die sich durch Ausländer bedroht fühlen, die angeblich jetzt ganz plötzlich das Land überfluten. Immigration nach Deutschland gab es schon zu Zeiten Bismarcks in gigantischen Größen. Vegetarismusverbände gab es ebenso schon zu Zeiten Bismarcks. Der Unterschied ist, dass man vegan damals noch kaum leben konnte, heute geht es, deshalb steigt die Zahl der Veganer, aber das ist keine gesellschaftliche Revolution, sonder eine ganz natürlich Entwicklung. Veganismus ist heute eben (wie eigentlich alles) ein Lebensstil und wird als das auch publiziert. Nur weil man nun plötzlich davon liest und es vegane Feste usw gibt, heißt es nicht, dass die Zahl der Veganer beginnen würde zu explodieren. Sie steigt lediglich sehr langsam. Von dem her ist es gut dass du noch erwähnst, dass du eigentlich links bist aber nicht beim Essen, denn das merkt man wirklich sehr. Überlege vielleicht mal warum. Haben sich alle anderen getäuscht oder doch eher du, die unter Toleranz auch verstehen, dass Vegetarismus und Veganismus sehr plausible alternative Ernährungsformen sind, die man respektieren sollte.

3. Nein ich will überhaupt nicht unterschlagen, dass es diese ewig-mahnenden Veganer gibt. Ich habe zwar noch nie einen persönlich kennen gelernt, allerdings kenne ich sie natürlich aus dem Internet. Und darf ich dir etwas verraten, mit dem wir vielleicht noch halbwegs versöhnlich meinen Beitrag schließen können? Sie kotzen mich mindestens so sehr an wie dich! Ich habe kein Verständnis für irgendwen, der versucht anderen seine Einstellung zu einem Thema aufzuzwingen, abgesehen davon sehe ich natürlich auch, wie groß der Imageschaden ist, den solche Leute verursachen. Sie sind der Grund, warum Leute wie du Vorurteile hägen und Leute wie du sind der Grund, warum sich die Veganer anstrengen noch aggressiver gegen vermeindlich ignorante Leute wie dich vorzugehen. Die Diffamation die beide Seiten betreiben, ist wie bei allem immer, Gift für die eigentlich größeren moderateren Teile, die einfach nur in Ruhe und Frieden mit ihrer eigenen Überzeugung leben wollen und andere mit anderer Überzeugung akzeptieren. Also bitte ich dich: Hör auf mit dem bashing gegen Veganer und ignorier die wenigen bashenden Veganer einfach, nur so kann man irgendwann wirklich ohne meckern und motzen miteinander essen.

4. Wie immer bin natürlich auch ich nicht perfekt. Selbst ich, als jemand der seinen Vegetarismus nie mehr aufgeben möchte und zu Hause fast nur vegan kocht (nur zu Hause weil es in der Fremde kaum möglich ist und ich niemanden damit Extraaufwand bereiten möchte), habe doch tatsächlich eigene Vorurteile gegen Veganer, auch wenn ich versuche vorurteilsfrei zu leben. Ich habe mich fast 2 Jahre lang trotz Fleischverzicht geweigert Tofu zu essen. Viel zu schlecht und spießig der Ruf der ihm anhaftet. Viel zu oft Leute die sich darüber lustig gemacht haben. Tofu ist das Top-Klischee. Aber auch Tofu kann gut schmecken weiß ich heute, man muss es nur zubereiten können. Ein mal mehr ist eben nichts gut oder schlecht, sondern eine Frage des "wie"...

Okay es wurde nun doch etwas länger, aber mich hat es schon sehr verärgert. Warum versuchen Leute wie ich jeden einzelnen Tag jedem Fleischesser mit vollster Rücksicht zu begegnen, wenn man dann hinterher trotzdem solche Vorurteile entgegengestreckt bekommt...
Ich hoffe du verstehst, wie deprimierend das ist, auch wenn ich natürlich gar kein ganzer Veganer bin, aber im Volksmund verschwinden die Schwellen da sehr schnell, daher sehe ich mich damit auch angegriffen.

LG
Inc

PS: Nazi/SS-Vergleiche für Dinge im Alltag sind immer bescheuert.
„Ich bin nicht glücklich weils vorbei ist, es ist vorbei weil ich jetzt glücklich bin“
Degenhardt

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Traumländer



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  Geschrieben: 19.09.14 12:11
@Incredere,

danke vielmals für die Mühe, deinen letzten Beitrag in diesem Thread zu verfassen.


lg, Zaubi
Wir sind alle unsterblich. Bis es vorbei ist.
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  Geschrieben: 19.09.14 12:12
@Incredere: Ich verstehe nicht, wieso du der Meinung bist, dass mein Beitrag von Intoleranz strotzt oder verallgemeinert. Wie du vielleicht gelesen hast ernähre ich mich selber vegan und bin einfach ziemlich *sauer* auf "Extremisten" die omnivor essende Leute beschimpfen und bekehren wollen. Ich kenne persönlich niemanden der so drauf ist, aber es muss sie vereinzelt geben. Siehe:

Ich schrieb:
Ich frage mich wirklich, welchen militanten Veganern mit missionarischem Eifer und Nulltoleranz ich es zu verdanken habe, dass ich, ohne zu erwähnen dass ich vegan esse, angefeindet und beschimpft werde, bloß weil jemand gesehen hat dass ich etwas veganes esse.


Und dass solche "aggressiven Vegetarier/ Veganer" selbst schuld sind wenn ihnen andere nicht so nett begegnen ist nun mal meine Meinung. Wie man in den Wald hinein ruft kommt es meistens zurück.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 19.09.14 12:15
Antonio Peri schrieb:
"Der Standard" - die relevanteste Zeitung in Österreich hat einen interessanten Artikel und gewohnt große Diskussion zum Thema - wer sich beteiligen möchte: http://derstandard.at/2000005693036/Veganer-werden-schikaniert?seite=1#forumstart

P.S. Ich finde es gut, billig Fleisch kaufen zu können und wäre auch bereit ein Tier selbst zu schlachten. Jagd und Fischerei finde ich gut.


Hey Antonio, soll keinerlei Angriff sein, aber irgendwie klingst du sehr gefrustet und trotzig. Verstehe gar nicht warum du den Thread jetzt wieder ausgegraben hast, da gab es doch vor Monaten schon ne ewige Diskussion. Du wirst mit den "Veganern" niemals einig werden. Ich denke deine Frustration wird nur immer größer und größer werden was dieses Thema angeht, wenn du immer versuchst nun doch noch irgendwie recht zu haben..
Du wirst in dieser Diskussion nie als Gewinner dastehen, es wird immer weiter und weiter gehen mit Argumenten von beiden Seiten und am Ende sitzt du noch viel wütender da als zu Beginn..



Abwesender Träumer

dabei seit 2013
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  Geschrieben: 19.09.14 12:45
Hi zusammen,

erstmal möchte ich sagen, dass mir überhaupt nicht bewusst war, dass in der Öffentlichkeit solche Anfeindungen geschürt werden und stattfinden(ich verfolge das nicht besonders)....
Hauptsache, wir sind uns nicht einig und streiten uns um irgendwas.
Ich finde missionierende Veganer/Vegetarier auch ganz schreklich, wie hier auch schon in einem anderen Post geschrieben wure, ist meiner Meinung nach das Hauptproblem dabei, das man sich in dem Moment in dem man meint, das man den anderen jetzt Missionieren also von seiner Meinung überzeugen möchte, sich über diesen Menschen stellt und denkt seine eigene Meinung wäre mehr wert oder richtiger. Das ist nicht sinnvoll und kann meistens auch nur eine Reaktion hervorrufen, übst du Druck aus übt der andere Gegendruck aus.
Das ist meiner Meinung nach relativ logisch. Eine wunderbare Frau, Vera F. Birkenbihl (lohnt sich sie zu googeln) hat einmel in einem Vortrag von diesem Thema gesprochen und hat etwas gesagt, was mich wirklich beeindruckt hat. Es ging eben darum wie die Menschen sich streiten und wenn jemand anderer Meinung ist, sie immer den anderen von ihrer eigenen Meinung überzeugen wollen und gleichzeitig ihre Meinung auch für richtiger besser wahrer halten. Sie sprach davon, dass wir Menschen lernen sollten uns, wenn wir uns nicht auf eine Sache einigen können, uns doch einfach zu "zweinigen". Also uns konstruktiv und offen ausstauschen ohne die Meinung des anderen zu werten, sondern es einfach mit dem Austausch gut sein zu lassen. Wir können so viel von einander lernen...

Dann möchte ich noch zu einem anderen Thema etwas sagen, da in einem Post das Thema Raubtiere fressen ja auch andere Tiere, Mensch ist auch nur en Tier angesprochen wurde.
Ich sehe das auf jeden Fall ähnlich, dass der Mensch vom körperlichen her auch nur ein Säugetier ist.
Deswegen sollte man sich finde ich, wenn man sich über den Sinn und Unsinn der Vegetarischen/Veganen Ernährung Gedanken macht, einmal die Anatomie des Menschen ansehen.
Menschen haben alkalischen Speichel genau wie Pflanzenfresser, Fleischfresser haben sauren Speichel. Menschen haben flache Zähne zum zermahlen der Nahrung keine Reiszähne. Menschen haben wie Pflanzenfresser einen langen verschlungenen Darm mit einer großen Oberflächen in dem die Nahrung lange braucht um durch zu rutschen, damit der Körper genügend Zeit hat alle Nährstoffe aus der Nahrung zu ziehen. Fleischfresser haben einen kurzen glatten Darm, durch den das rasch verwesende Fleisch schnell durchrutschen kann usw.
Für mich ist es relativ offensichtlich, das unser Körper nicht gerade darauf ausgelegt ist Fleisch zu essen.

Naja wie schon gesagt, jeder muss da seinen eigenen Weg finden, aber man sollte niemanden verurteilen.

 
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2013
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  Geschrieben: 19.09.14 13:12
@kittster:
Tut mir Leid, da habe ich meinerseits sehr vorschnell agiert, ich beziehe mich ja eigentlich nur auf Antonios Text und da habe dich da in gewisser Weise miteinbezogen ohne inhaltlich wirklich auf etwas von dir einzugehen. Das war wohl falsch!
Ich muss zugeben da war mein Eifer gerade größer als die Differenzierung, wenn ich noch mal drüber schaue, stimme ich dir eigentlich zu. Ich war gedanklich schon in meiner Argumentation als ich deinen Beitrag las.

Auch Mistis Beitrag kann ich sehr empfehlen, werde besagte Person auch gleich mal googeln, das hochschaukeln zweier Pole entpuppt sich immer wieder als die größte Gefahr, um die Argumentationsfront zu stärken, werden eigene Zweifel verdrängt, auf diese Weise entsteht Radikalität. Daher ist es aus meiner Sicht auch nicht erstrebenswert ein Dogmatiker zu sein, sondern stattdessen lieber methodischen Prinzipien der Differenzierung walten zu lassen.

Was die Argumentation für den Fleischkonsum angeht, so empfinde ich diese Masche des Menschen, der einfach ein Fleischfresser sei, die dümmste überhaupt. Die beste Argumentation die ich auch nie kritisieren würde, ist im prinzip genau jene die Antonio meinte: Er isst gerne Fleisch! Das ist das Argument, dass man keinem Menschen verneinen kann und das man akzeptieren muss. Aber von wegen der Mensch ist ein Fleischfresser... Der Höhlenmensch hatte auch noch keine Playstation... Es ist ganz normal, dass sich der Mensch neue Möglichkeiten schafft und diese auch anwendet. Ein Mensch der vor tausenden von Jahren kein Fleisch gegessen hat, wäre vermutlich verhungert. Heute dagegen kauft er sich eben vegetarische Dinge im Supermarkt oder Internet und lebt damit sogar gesünder. Mal ganz abgesehen davon, dass es ja zum Beispiel auch nur ein Gendefekt ist, dass Menschen überhaupt die Milch von fremden Tieren trinken können, soetwas gibt es in der wilden Natur nicht, trotzdem würde niemand darauf verzichten, nur weil es nicht in der Natur des Menschen liegt... Wer auf den Ursprung des Menschen verweist, der sollte eigentlich auch als Amish leben und alles unnatürliche ablehnen.
Aber leider verstrickt es sich dann in solchen absurden Argumentationen, die einem eigentlich völlig egal sind, anstatt einfach ehrlich und legitim zu sagen, dass man eben gerne Fleisch isst und diese Angewohnheit schätzt. In dem Punkt finde ich es eigentlich wirklich gut was Antonio geschrieben hat.
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  Geschrieben: 20.09.14 02:26
https://www.youtube.com/watch?v=4irRgLGLt4o
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg

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