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Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.09.14 21:05
speedy2507 schrieb:
Grüß Dich,


das soll ja auch kein Vorwürf oder dergleichen gegen dich sein,
Ich wollte meine professionelle Meinung nur einbringen, damit sich jeder SEIN Bild machen kann.
Wie gesagt das Diazepam wirk auf jeden anders und du weiß am Besten wie es bei dir anschlägt.
Auch gegen eine kurzzeitige Medikation gegen die Suchterscheinungen ist ja nichts einzuwenden.

Aber Ich bitte dich nicht zu erwarten das nach den ersten beiden Tagen das "schlimmste" überstanden ist. Denn es wird wie beschrieben länger dauern.
Und du weißt ja selbst, langfristige Medikation, aus welchem Grund auch immer, hat ein sehr hohes Abhänigkeitspotenzial.
So lange du dich am Riemen reißen kannst und auch wirklich sagst nach höchstens eiiner Woche ist Schluss ist alles gut.
Wenn du dir darüber nicht im klaren bist, und da würde Ich vorher ganz tief in mich gehen und überlegen, ob du /wir nicht andere bessere Möglichkeiten finden können.
Also nochmals gesagt bitte nicht gegen Dich oder dein Vorhaben Interpretieren sondern nur mein Statement ok:)?

Lg


Tut mir Leid, wenn es rüberkam das ich mich angegriffen fühle, was aber nicht stimmt.
Ich bin dir sogar sehr dankbar für deine Meinung :-)

Ich weiß, dass nach 2 Tagen nicht das schlimmste überstanden ist, aber es ist ein Anfang.
Ich möchte nicht länger als 2 Tage Diazepam am Stück konsumieren, da ich zu 100% ausschließen will das sich eine Abhängigkeit entwickelt. (Ich hab schon 2 Tage am Stück Benzos konsumiert, wobei das waren Etyzolam, anstatt Diazepam.


 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 04.09.14 21:09
Super, dann wünsche Ich dir viel Erfolg und hoffentlich gutes gelingen. Wenn du magst kannst du mich ja auf dem laufenden halten.
Lg

 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.09.14 21:31
speedy2507 schrieb:
All Right ;)

Übrigends wenn dirs nur ums gut schlafen geht:
Sprich mit deinem Arzt des Vertrauen andere Alternativen wie niederpotente Neuroleptika oder Tri/Tetrazyklische Antidepressiva.

Meine subjektive Empfindung ist zb:
Der Wirkstoff Mirtazapin bringt mich leichter zum Schlafen als Benzos

Lg


Es geht mir nicht nur ums schlafen, ich hab mir gezielt Diazepam ausgesucht, da es mehere Wirkungen besitzt, welche ich mir zu nutzen machen werde. :-)
 
Abwesender Träumer

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74 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.09.14 21:38
Super dann bist du ja bestens vorbereitet:)
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 05.09.14 05:16
moin renegade,

auch ich möchte meine meinung/einschätzung für dich kurz kund tun.
na ja, benzos zum schlafen und gerade 10mg diaz find ich dazu net geeignet. Auch bin ich der Meinung, das das mit deinen 2 Tagen nicht ausreicht und die Rückfallquote sehr groß ist.

Meine Empfehlung: hab hier Doxepin 100 (kann man vierteln) und die sind gegen leichten entzug von alk,Arzneimitteln und Drogen! Denke, es spricht nichts dagegen, diese tabs auch gegen deine Zig.sucht einzusetzen. Ich würd mir da an deiner Stelle mal nen Plan von 2-4 wochen mit leichten Dosen (50mg übern Tag und abends 100-150mg je nach Bedarf) machen,
denn das gröbste ist da nach 2 Tagen net überstanden. Doxepin macht im Vergleich zu BENZOS nicht nach paar Tagen abhängig und dürfte dafür mehr als geeignet sein. Es stellt dich ruhig tagsüber und zum heiern kannste die Dosis nach Empfinden anpassen. Du wirst auf
jeden Fall beruhigt heiern und NICHT ans qualmen denken.

Der absolute Schlafhammer ist, wie ein Vorredner schon sagte, Mirtazepin !!!
Das war der Wahnsinn schlechthin-dagegen sind Zopiclone und Zolpis Wachmacher.
Mein Bekannter gab mir ne 45mg tabs und meinte noch, das ich sie unbedingt halbieren soll und mir nä. Tag nichts vornehmen solle. Gesagt getan, also ca.22 mg rein und nach ca.ner halben Stunde kam der Vorschlaghammer und ich schlief 12 Std. durch und wollte auch dann nicht aus dem Bett. Hangover wie sau am nä. Tag und nur Bock auf pennen. Solltest du ein "draußen Raucher sein", dann glaub ich nicht, das Du dich anziehst und dein Haus verläßt.

PS:mein Kumpel wollts mal wieder wissen und gab sich die volle 45er und war ca.20 Std. lang nicht ans Handy zu bekommen.

Ich wünsch dir viel Erfolg und hoffe, das ich etwas helfen konnte. Evtl. ist ja etwas dabei für DICH.

Gruß
Das Leben ist eine Schlampe.
Also lerne es zu ficken !!!
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 19.09.14 23:22
@speedy2507

Du sprichst von Konditionierung im klassischen Sinne.

Nein, wenn man dieses behaviouristische (habe ich das richtig geschrieben) Modell zugrunde legt, muss gesagt werden: Diazepam und generell Benzos dekonditionieren nicht.

Aber soll er jetzt LSD-Psychotherapie machen, um sich das Rauchen abzugewoehnen?

De facto haben mir Rivotril Tropfen (Clonazepam) letztes Weihnachten recht gut geholfen, nicht zu rauchen, weil man auf Benzos meistens im Bett liegt und schläft (solange man nicht so furchtbar dumm ist und im Bett raucht).

Das klappte schon gabnz gut.

Auch Psychostimulanzien sind mitunter dekonditionierend, so habe ich nach Weglassen meines Solians und stattdessen Medikinet Asult nehmen wortwörtlich manuell das Stopfen einer Zigarette nicht mehr hinbekommen, was sicher etwas mit Dekonditionierung zu tun hatte.

Zugelassen sind zur Raucherentwoehnung neben Nicotinpflastern, Nasenspray (für Kettenraucher, Hardcore Raucher wie mich), Nicotinkaugummis auch für psychisch Gesunde das Medikament Champix (ich weiss momentan den Wirkstoff nicht, aber er bindet an Acetylcholinrezeptoren), sowie Zyban (letztgenannte muss man alle selbst zahlen, und eine Monatspackung Champix kostet etwa Hundert Euro), Zyban kostet eine Monatspackung, glaube ich, etwa siebzig Euro.

Anstatt Zyban kann man sich auch Elontril verschreiben lassen, beide enthalten Bupropion, nur die Galenik (Tablettenzusammensetzung) ist bei Zyban etwas anders als bei Elontril.

(Zyban sind normale Retardtabletten, waehrend bei Elontril "PH-abhaengiger Release" laut Benkert und Hippius gewählt wurde.

Der Cannabisantagonist Rimonabant wurde wieder vom Markt genommen, weil der schwere psychische Nebenwirkungen bei (vermutlich psychisch Gesunden) Probanden hatte.

Rimonabant wurde gestest als Schlankheitspille, gegen Tabak rauchen und auch gegen Cannabis rauchen.

Jedoch kamen versuchte und begangene Suizide vor auf Rimonabant, auch psychisch Gesunde reagierten mit Aggressionen, Wut, Depressionen und Angstzuständen.

Champix dürfen deswegen auch nur psychisch Gesunde nehmen, auch da kam es zu Wutausbrüchen, versuchten Suiziden (ob auch erfolgreich begangene Suizide weiss ich jetzr bicht, - will Champix nichts unterstellen), - Depressionen, Angst- und Panikzustaende und Psychosen kamen unter Champix vor.

Elontril ist offiziell zugelassen gegen Depressionen.

Wird aber off-label häufig verwendet zur Raucherentwoehnung, als Schlankheitspille (da soll's auch ein Präparat namens Magerion geben irgendwo in der EU); international wird Elontril Wellbutrin genannt und wird auch häufig als Co-Medikation zusammen zu Ritalin, Concerta, Medikinet Adult oder Medikinet Retard oder halt einem Methylphenidat Generikon gegeben, wenn der ADHS Kranke leichte bis mittelschwere Depressionen hat.

Ja, Wellbutrin bzw. Elontril + Ritalin gibt's häufig.

Ich persönlich konnte mir durch Elontril das Rauchen nicht dauerhaft abgewöhnen, schon gar nicht, wenn ich eine halbe Elontril oder eine Viertel auf Nase zog (Achtung: Krampfanfaelle bei Dosen auf Nase, die hoeher als 75 mg sind!).

Ich persönlich finde, Elontril ist ziemlich scheisse.

Oral macht es ein bisschen amphetamin-ähnlichen Push bzw. Druck, aber richtige Psychostimulanzien sind besser (gibt's ja zum Glück auch im Netz, ein guter ADHS Doc ist nämlich schwer zu finden).

Also, wenn Du psychisch Gesund bist, kannst Du Dir ja vielleicht von einem Arzt Champix verschreiben lassen.

Ich darf das nicht nehmen, mit paranoid-halluzinatorischer Schizophrenie, Borderline Persoenlichkeitsstoerung, multipler Substanzabhaengigkeit und möglicherweise ADHS (was häufig co-morbid mit Borderline ist, während bei Borderline Persoenlichkeitsstoerung auch Psychosen wie bei paranoider Schizophrenie auftreten können.

Aber wenn Du, lieber Thread-Ersteller, psychisch Gesund bist, kannst Du es ja mal mit Champix oder Zyban probieren (ob man beide kombinieren darf, weiss ich nicht, man kann aber Champix oder Zyban mit Nicotinpflastern oder Nicotinkaugummis kombinieren.

Von E-Zigarette weiss ich nix, da kennt Ihr Euch sicher besser aus.

E-Zigarette, Shisha und so etwas ist nicht meins.

Ich greife zur guten alten Zigarette.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.09.14 01:39
Bestes mittel um Nikotinsucht zu eliminieren ist tabex , mit dem pflanzlichen wirkstoff cytisin.
Es ist gelogen das Videogames Kinder beeinflussen. Hätte PacMan das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, bunte Pillen fressen und elektronische Musik hören.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.09.14 13:33
@punkrocker
fast, "behavioristisch" heißt es, zwar heißt behaviour (british english) und behavior (american english) das gleiche, allerdings wurde das ganze in Amerika entwickelt und somit als "Behaviorismus" (Eigenname) eingeführt.

Zum Begriff der Dekonditionierung: Heute verwendet man das Wort meistens im Fitness und Bodybuilder-Kontext, soweit ich weiß sagt man heute zu dem psychologischen Effekt den du meinst einfach "Löschung".

Aber ich glaube du verwechselst da was, nur weil du auf Benzos im Bett liegst und nicht rauchst, ensteht noch keine signifikante Löschung, so schnell geht das nicht, oder wie lange hast du vor auf benzos im Bett zu liegen? Sinnvoller ist es da die Assoziationen abzubauen. Das heißt, du musst all deine Situationen in denen du im Alltag rauchst auch durchleben, ohne zu rauchen. Wenn du auf Benzos nicht raucht, dann lernst du lediglich nicht zu rauchen wenn du auf Benzos bist. Sobald du dann wieder ohne Benzos in einer Alltagssituation in der du rauchen würdest bist, stellt sich das normale große Bedürfnis zum Rauchen wieder ein. Eine Löschung trifft nur ein, wenn du in einer Situation nicht mehr rauchst, in der du früher immer geraucht hast. Wenn du auf Benzos noch nie geraucht hast, dann ist es auch keine Löschung.
Ebenso hat es nichts mit Dekonditionierung/ Löschung zu tun, wenn du körperlich nicht mehr in der Lage bist eine Zigarette zu stopfen.
Löschung definiert sich (vereinfacht) über den Abbau einer Assoziation zwischen einem Ort/einer Tätigkeit/einer Zeit/einem Geruch/Geschmack/Objekt/Person/Gefühl usw und dem Rauchen in diesem Fall.

Medikation wirkt meist abgesehen vom Placebo dadurch, dass sie im nikotinergen System irgendwo binden (so genau kenn ich mich an dieser Stelle leider nicht aus) und einen biochemischen Effekt erzielen oder Rezeptoren blockieren. Die Konditionierung wird dadurch nicht beeinflusst.

Wenn ich aber selbst ein paar Tipps hinzufügen darf:
- Immer Medikation/Therapie mit psychologischen Methoden kombinieren, wenn man gegen physische und psychische Sucht gleichzeitig vorgeht, ist die Erfolgschance auf langfristige Ergebnisse vervielfacht
- Du musst ganz besonders an den Situationen ansetzen, in denen du sonst immer rauchst
- Suche dir andere Leute denen du sagst, sie sollen dich davon abhalten
- Versuche die Situationen/Orte, in denen du sonst immer rauchst, grundsätzlich zu meiden
- Falls sie sich nicht meiden lassen, suche dir schon vorher eine Beschäftigung die dich davon ablenkt

Dann gibt es natürlich noch radikalere Methoden...
1. Man suche einen neuen Wohnort oder eine neue Arbeitsstelle. Wichtig ist, ab der ersten Minute nicht mehr zu rauchen. Ohne die gewohnten Situationen in den man raucht, gibt es auch keine Assoziation, die einen psychologisch dazu drängt. Im Prinzip ist jeder einschneidender Neuanfang bestens dafür geeignet, mit dem Rauchen (oder mit jedem anderen Suchtmittel) aufzuhören, es wird die psychologischen Probleme sehr stark vermindern. Dies geht sogar so weit, dass heroinabhängige wieder weg kommen, in ungewöhnlich kurzer Zeit.
Sehr eindrucksvolles Beispiel: Während des Vietnam-Kriegs, nahmen zahlreiche Soldaten Heroin um dem ganzen Leid und den Qualen des Krieges zu entfliehen. Als der Krieg vorbei und die Soldaten wieder zu Hause waren, konnten unglaubliche 80% der stark Abhängigen wieder völlig clean werden! Von den Leuten die bereits zuvor Heroin genommen hatten, also vor dem Krieg, lediglich 10%. Man muss sich klar machen, was für eine krasse Quote 80% ist, bei einer so starken Sucht wie der eines unkontrollierten Heroinkonsums und den damaligen therapeutischen Möglichkeiten, die weit hinter den heutigen zurück liegen. Aber zu Hause, da erinnerte die Soldaten nichts mehr an die Situation im Krieg. Es gab keine trigger mehr, die sie veranlassten Heroin zu nehmen. Das Umfeld, die Leute, die Orte, die Gerüche, das Wetter, die Gefühle, alles ist plötzlich anders, so eine krasse Änderung kann die psychologische Sucht fast komplett vernichten, zusammen mit Hilfe gegen die körperliche Abhängigkeit, verspricht das hervorragende Erfolgsquoten.

2. Stichwort Geschmacks-Aversions-Lernen
Das Geschmacks-Aversions-Lernen ist das vermutlich stärkste Lernen, dass Mensch und Tiere (die meisten) können. Dabei geht es ausschließlich um Assoziationen zwischen einem Geschmack (der Geruch ist sehr eng mit dem Geschmack verbunden, diese ergänzen sich stets, ohne Geruch kann man kaum schmecken) und eine Aversion (=ein negativer Affekt, zB Übelkeit). Da es für Tiere lebensnotwendig ist, zu wissen was sie essen können und was nicht, verwendet unser Gehirn sehr viele Ressourcen um abzuspeichern, bei welchem Geschmack man mit Übelkeit rechnen muss, sprich welche Dinge giftig sind. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele aus dem Alltag: Nach Lebensmittelvergiftungen wollen Leute das was sie da gegessen haben oft nie wieder essen, Menschen die Chemotherapie benötigen, verabscheuen meist das Essen, dass sie zuvor bekommen haben, auch bei Drogen die Übelkeit hervorrufen (zB mushrooms), entstehen solche Geschmacks-Aversionen, oder auch wer sich zum ersten Mal betrinkt und dann die ganze Nacht vor Übelkeit durchkotzt, der wird Alkohol eine ganz lange Zeit nicht mehr anrühren. Nichts ist so stark wie die Assoziation mit Übelkeit. Nun, was hat das mit dem Rauchen zu tun?
Ich persönlich bin Gelegenheitspartyraucher, wenn ich stark betrunken bin (was ich nicht so oft bin), dann rauche ich ganz gerne mal. Da ich an solchen Abenden auch sehr überdurchschnittlich oft kotze, bzw mit schlecht ist, habe ich mit der Zeit eine Geschmacks-Aversion gebildet. Während ich also betrunken eine Assoziation zwischen Alkohol (=Spaß) und Zigaretten habe, habe ich im nüchternen Zustand lediglich die Assoziation zwischen Zigaretten und Übelkeit. So kann ich nach einer Feier, an der mir übel war, mindestens 2-3 Wochen keine Zigarette mehr anrühren und nüchtern wird mir dabei immer ein wenig übel.
Meine These: Indem man absichtlich durch irgendetwas Übelkeit nach dem Rauchen hervorruft (Abführmittel zB), könnte man schon nach wenigen Malen eine Geschmacks-Aversion bilden, die eine krasse negative Assoziation zu Zigaretten bildet und dann psychologisch einen Gegendrang erzeugt, eben nicht zu Rauchen.
Achtung: Dadurch wird die psychologische Sucht an sich nicht bekämpft, es wird lediglich ein neuer Gegenpol erstellt, die alte Assoziation verschwindet dadurch nicht. Außerdem ist das eben nur psychologisch, die biologischen Veränderungen im nikotinergen System macht das nicht wieder wett. Und zuletzt dürfte das natürlich eine sehr unangenehme Methode sein, die man wohl erst versucht, wenn man wirklich verzweifelt ist... Trotzdem wollte ich es mal erwähnen


Vielleicht hilft das ja jemand
Gruß
Inc
„Ich bin nicht glücklich weils vorbei ist, es ist vorbei weil ich jetzt glücklich bin“
Degenhardt

"Mit Ehrlichkeit kommt man nicht weit, doch ohne Ehrlichkeit kommt man nicht nah"
Maeckes
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 20.09.14 13:38
punkrocker schrieb:
@speedy2507

Du sprichst von Konditionierung im klassischen Sinne.

Nein, wenn man dieses behaviouristische (habe ich das richtig geschrieben) Modell zugrunde legt, muss gesagt werden: Diazepam und generell Benzos dekonditionieren nicht.

Aber soll er jetzt LSD-Psychotherapie machen, um sich das Rauchen abzugewoehnen?


Hallo Zusammen, lieber Punkrocker,

für mich, als ehemaligen Raucher, und jemand der therapeutisch wirksam ist, ist eine Nikotinsucht als Indikation für eine Psychotherapie jeglicher Art oder Medikation ungeeignet.

Die Intention meines vorherigen Post:
Die Medikamente die du nennst sind teilweise stark abhänig machend, wobei die Möglichkeit besteht, dass man von einer "einfachen Nikotinsucht" ( bitte nicht falsch verstehen ) in eine zB. "schwere Benzodiazepinsucht" verfällt. Und das ist nun mal einfach nicht Sinn der Sache.
Wie schonmals beschrieben, können Medikamente dir das PSYCHISCHE Verlangen nach einer Zigarette nehmen, aber es verschwindet durch die Medikation nicht. Medikamente können nicht "dekonditionieren" wie du es beschreibst. Dazu ist nur der Betroffene persönlich im Stande.
( Beispiel: Sämtliche kognitiven Verhaltenstherapeuten, die hauptsächlich das Prinzip der Konditionierung und des Umlernens, nutzen könnten Ihren Job wegschmeißen wenn es so ein Medikament gäbe;))

Fazit: Die von dir genannten Medikamente sind teilweise in Deutschland zur Behandlung nicht zugelassen, ( genauso wenig wie die psycholytische Psychotherapie ) und teilweise stark Suchterzeugend. Für eine "einfache Nikotinsucht" wäre das, mir persönlich zu viel Risiko für relativ wenig Nutzen.
Ich bin auch nicht wirklich der Fan von Nikotinpräperaten, weil der Wirkstoff Nikotin an sich ein relativ geringes physisches Abhängikeitspotential besitzt. Die Wirkung solcher Produkte beruht größtenteils auf psychologischer Wirksamkeit ( E-Zigarette usw ).
Ich habe zwei Anläufe benötigt um das Rauchen aufzugeben, der Erste war medikamentös unterstützt, was zur Folge hatte, dass Ich mich mehr oder weniger auf die Wirkung der Medikamente verlassen habe und die Eigenarbeit an der Sucht vernachlässigte. Das Resultat nach absetzten der Medikamente, die Sucht war nach wie vor vorhanden und Ich habe weitergeraucht.
Ich lernte aus meinem Ersten Versuch und habe die Medikamente weggelassen und grundlegend an mir gearbeitet, um die Abhänigkeit zu bekämpfen, und dass kann Ich nur jedem raten.

Lg Speedy
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.01.15 21:22
Um mein altes Thema wieder aufzugreifen und für die Leute die es interessiert.

Ich habe in den jetzigen Weihnachtsferien erstmal einen 3 tägigen Entzug gemacht, welcher positiv verlief ohne "Abfucker".
Über Silvester wurde geraucht.
Seitdem 01.01.2015 um ca 4 Uhr habe ich kein Nikotin mehr konsumiert.

Bis jetzt kam mir nur 1x das verlangen auf nach einer Zigarette.

Hilfsmittel:
Für die ersten 3 Tage 300mg Tramadol retadiert, natürlich entretadiert gefuttert ^^
Für die Zeit danach Xanax Tropfen, welche aber auch bald leer sind. (Kein Bock auf eine Benzo Abhängigkeit)

Ich wünsche allen Leute die aufhören möchten zu rauchen gutes gelingen.

_____________________________________________________________________________________________________________________________

An die Vorposter:
Ich habe selber eine Person die nach einem LSD Trip aufgehört hat mit rauchen, bei mir hat es leider nicht geklappt obwohl ich mich während des Trips damit befasst habe, aber bei mir funktionieren andere Dinge.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
190 Forenbeiträge

  Geschrieben: 04.01.15 21:50
ich habe damals, als ich aufhören wollte zu rauchen, immer ein paar bananen eingepackt, wenn ich rausging.
Immer in Siutation, wo ich vorher immer rauchte (z.B. an der Bushaltestelle oder wenn sich alle eine angesteckt haben) einfach eine banane ausgepackt und sie genüsslich verzehrt :) . Mit dem Trick habe ich die "routine-abhängigkeit" von zigaretten,wie ich sie nenne , gebrochen.
was die psychische abhängigkeit anbelangt, ist es meines erachtens, alles nur willenssache. man muss sich einfach nur sagen "vorher habe ich das ja auch nicht gebraucht" . Meiner Meinung nach besteht der größte Teil der Niktoinsucht, aus der Routine, die sich mit der zeit aufbaut und die kann man, wie gesagt, mit einfachen Mitteln wie Obst oder auch Gemüse, wie z.B. Karotten oder ggf. Kaugummis (was mir nicht wirklich half" realtiv gut überbrücken. Abgesehen davon ist es auch einfach ne Klasse für sich in der öffentlichkeit statt, wie jeder zweite der eine am qualmen ist, sich einfach genüsslich etwas gesundes zu gönnen :)
Techno ohne Bass ist wie Gesang ohne Stimme
Ex-Träumer
  Geschrieben: 06.07.15 11:29
Ich bin inzwischen "wieder" 1 Monat Nikotinfrei, mein persönlicher Rekord *Yey*

Die ersten Tage habe ich mit Tilidin und Diazepam überstanden.

Eig habe ich meine Nikotinsucht nur mit anderen Substanzen substituiert, aber sehr darauf aufgepasst das ich dort in keine Abhängigkeit gerate.

Der Anfang kam aber durch die spontane Idee beim Pott rauchen, dass es ohne Tabak auch gehen muss. -> Neuer Wille -> Neuer Versuch mit Hilfsmitteln, die einen Nikotionentzug überdecken.

Ich wünsche allen viel Erfolg und kann aus meinen persönlichen Erfahrungen berichten:
Bei Benzos muss man aufpassen, dass man nicht enthemmt wird und wieder raucht.
Bei Opiaten/Opioiden muss man "genug" nehmen.
Bei allem muss man aufpassen, dass man NIE abhängig wird!
 
Abwesender Träumer



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635 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 18.07.15 15:37
Wenn du deinen Drogenkonsum weiterhin in die beiden schwarz-weiß-Kategorien "abhängig" und "nicht abhängig" unterteilst, bist du auf dem besten Weg in eine Sucht oder schon mehr oder weniger drin. Deine Beiträge in diesem Thread lesen sich für mich so, als wenn du deinen Plan von Anfang an recht fest im Kopf hattest und eigentlich nur hören wolltest, dass dieses Vorgehen eine vernünftige Idee ist. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass genau dieses Verhalten, nämlich die Suche nach Rechtfertigungen für den Konsum, der erste oder zweite Schritt ist die in eine langfristige Sucht und vllt. oder wahrscheinlich auch Abhängigkeit mündet.

Bitte versuche das hier nicht als Angriff zu sehen sondern dein Verhalten einfach mal aus dieser Perspektive zu reflektieren. Noch kannst du dir den größten Mist ersparen, wenn du das "Männchen im Kopf" "überlistest" und dich eben nicht durch scheinbare Vernunft einlullen lässt.

Hoffe du kannst von allen drei Substanz(grupp)en die Finger lassen.
Achja, was THC und Nikotin angeht: Meine Erfahrung sagt mir, dass THC pur deutlich weniger Sucht- und Abhängigkeitspotenzial besitzt als Mische zu rauchen. Ich hab's in der Mischung nie hinbekommen ein unproblematisches Konsummuster an den Tag zu legen, seit ich Gras/Hasch pur rauche habe ich nach der ersten Ladung den Rest des Abends kein Craving mehr, ganz anders als ich noch Nikotin mitgeraucht habe, da wollte ich nach spätestens einer Stunde mehr. Und das war definitiv der fallende Nikotinspiegel. Breit war ich nämlich noch ohne Ende. ;-)
Vielleicht hilft's dir ja...
LG
"amphibische fickmoleküle"
Ex-Träumer
  Geschrieben: 18.07.15 18:59
Also ich habe 48+ Jahre gepufft, bis zu drei Schachteln täglich plus Kifferei (auch nicht wenig idR). Oft ging es mir auf die Nerven, aber so richtig die Schnauze voll hatte ich am Ende letzten Jahres.
Da habe ich dann begonnen, mich mit Autosuggestion darauf vorzubereiten, daß ich bald aufhören werde. Am 1. Jänner wollte ich schon, aber "zu Neujahr hör' ich auf" das war mir denn dann doch zu nahe am Mainstream. Also habe ich am 17. Jänner aufgehört. Nachmittags die letzte Zigarette geraucht. Punkt.
Seither kiffe ich nur noch und habe eine einzige normale Zigarette mit einem Besucher geraucht. Ganz gezielt, um mich zu testen. Hat super geklappt, kein Rückfall.
Der körperliche "Entzug" ist nicht so tragisch, es ist wie bei anderen Süchten der Kopf, der einem zu schaffen macht. Ich habe noch zwei Monate danach regelmäßig die Hand ausgestreckt, um nach Zigaretten zu greifen, die sonst immer am Tisch lagen. Das war aber nicht auf Verlangen zurückzuführen, das war pure, physische Automatik. Hochinteressant, wie lange das nachwirkt.
Autosuggestion kann wirklich sehr, sehr hilfreich sein, bei allen möglichen Dingen, nicht nur beim Rauchstopp.
LG road

 

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