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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 18.04.09 13:27
@specialist: Ja.

@Count Zero: Die Neuroleptanalgesie wird heutzuage kaum mehr angewendet, in meiner Klinik überhaupt nicht. Die anderen Methoden, derer es viele gibt, sind meist besser. Als NL nahm man in der Regel Droperidol.

@kraehe:
Neben Ketamin haben auch die volatilen Inhalationsanästhetika (z.B. Sevofluran) und Lachgas (kommt leider aus der Mode, schade, ich arbeite sehr gerne damit) eine analgetische Komponente. Eventuell meinte Dein Anästhesist: "Ok, es gibt die Möglichkeit, das Ganze auch ohne Opioid zu machen, also machen wir das." Die Pauschalaussage, es gäbe sowieso keine Opiate bei der Narkose, ist nicht ganz stichhaltig, denn Opiate werden in aller Regel bei Narkosen eingesetzt. Bei kleinen Eingriffen arbeitet man gelegentlich mit einer Kombination aus Ketanest und Dormicum (Pat. wird nicht intubiert), bei Regionalverfahren (z.B. Spinalanästhesie) geben wir auf Wunsch Dormicum dazu, wenn der Patient nichts mitbekommen möchte (Alternative Propofol auf niedriger Rate über den Perfusor). Aber richtige Vollnarkosen (mit Intubation) werden im Regelfall immer mit Opiaten gefahren.
 
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  Geschrieben: 18.04.09 17:22
@Zammraucher
Droperidol ist ja heavy. Das war weltweit vom Markt genommen. Und hat jetzt wieder eine Zulassung in D. Naja, diese Form der Analgesie wird ja wohl kaum noch angewendet, wie du sagst.

Aber mal eine andere Frage, wenn es dir nicht zu indiskret ist. Hast du selber schonmal Sufentanil probiert? Oder Thiopental? Bist ja in der glücklichen Lage, dass du an sowas rankommst. Wie gesagt, überlies es einfach. Musst nicht drauf antworten. Ist ja eine heikle Sache sowas.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 18.04.09 18:06
Nun, in meiner Jugend und jungen Erwachsenenzeit habe ich so ziemlich alles ausprobiert, ausser Barbituraten, das war mir persönlich zu gefährlich.
Ich habe mich aber stets gehütet, mir was von den mir in der Klinik zur Verfügung stehenden Medikamenten abzuzweigen (sprich: zu stehlen), einerseits weil ich diese Lebensphase lange hinter mir habe, andererseits, weil mir Beruf und Approbation viel zu wichtig sind als dass ich solche Risiken eingehen würde.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 21.10.14 21:11
hallo,
ich werde am freitag in vollnarkose operiert am kiefer und nehme schon
seit jahren morgens und abends eine dosis kratom. dies werde ich dem narkose-arzt natürlich
beim gespräch mitteilen. wollte nur vorher mal hier nachfragen, wie ärzte auf kratom-konsum reagieren? irgendwie muss eine narkose ja trotzdem durchgeführt werden.
lg crystalix

Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 21.10.14 21:21
Puh,

wenn du Pech hast, dann hat dein Anästhesist da noch nie von gehört.
Ich würde an deiner Stelle die englischen Wikipedia-Einträge von Kratom, Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin ausdrucken und mitnehmen, eine Kratomtoleranz ist echt nicht so ohne, und ich meine zu wissen dass du auch nicht unbedingt wenig nimmst.

Hast du eine Vergleichsdosis pharmazeutischer Opis, die du nennen kannst?
alles ne Sache der Wahrnehmung
Traumländer



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  Geschrieben: 21.10.14 21:31
hey katha,
ich befürchte nämlich auch, dass der arzt das nicht kennt und hab
fest geplant, wikipedia artikel auszudrucken. ich nehm ca 20g am tag
auf 2 dosen. was wären denn da vergleichbare dosen von anderen opioiden?
hoffe doch sehr dass der eingriff stattfinden kann, will es endlich hinter mir haben.
hab auch vor morgen bei dem narkose arzt anzurufen, hab eine telefonnummer von ihm erhalten. wollte mich nur vorher mal hier schlau machen..
lg und danke für die antwort..

Ex-Träumer

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  Geschrieben: 21.10.14 21:33
Crystalix schrieb:
hallo,
ich werde am freitag in vollnarkose operiert am kiefer und nehme schon
seit jahren morgens und abends eine dosis kratom. dies werde ich dem narkose-arzt natürlich
beim gespräch mitteilen. wollte nur vorher mal hier nachfragen, wie ärzte auf kratom-konsum reagieren? irgendwie muss eine narkose ja trotzdem durchgeführt werden.
lg crystalix


Katha's Vorschlag find ich sehr gut! Nehm auf jeden Fall ausgedruckte Informationen mit.
Außerdem wird eine Narkose normalerweise nüchtern durchgeführt?! Dann müsstest du deine morgendliche Dosis Kratom definitiv auslassen. Bzw. es rechtzeitig vorher abklären, nicht erst am Tag der Operation selbst.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 21.10.14 21:39
hey incredere, hab ein zettel bekommen da steht drauf dass man 3 stunden vorher nichts mehr trinken darf und natürlich an dem morgen nichts essen. würde nur sehr sehr ungern auf meine morgendlich kratom dosis verzichten, da ich sonst entzügig in die op starten würde und davor graust mir..
lg

Traumländer



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  Geschrieben: 21.10.14 22:30
Namaste mein Freund,

ich habe deinen Beitrag gerade am Handy gelesen und eigentlich hasse ich es am Handy zu tippen, doch für dich gerne. Ich hatte im Endeffekt die selbe Situation. Mir Frage, Geschehens und Resultat. Kannst du alles hier finden.


Alles Liebe und viel Kraft! iloveu


Lg
Wir sind alle unsterblich. Bis es vorbei ist.
Traumländer



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  Geschrieben: 22.10.14 12:35
also ich habe heute 5 telefonate mit einer sekretärin des narkosearztes geführt. zunächst hab ich gefragt wie es aussieht mit der einnahme von kratom. "was ist kratom"? hat die sekretärin gefragt. ich meinte es sein ein pflanzliches opioid. "ah ja also wenn es was pflanzliches ist, dürfen sie das ohne jegliche probleme nehmen"!
ich meinte, dass es aber ein opioid sei und dass sie ihren arzt fragen soll. ich musste ihr "kratom" buchstabieren und sie rief dann zurück und meinte ich kann es ganz normal einnehmen und auch tavor 2-3 stunden vorher sei kein problem. das vorgespräch soll dann kurz vor der op stattfinden.
ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass der arzt noch immer nicht weiß was kratom ist aber ich kann halt auch nicht mehr machen als es ansprechen..
so werde ich ca 4 stunden vor der op kratom und 1mg tavor nehmen und hoffe einfach, dass alles gut geht..
wikipedia artikel werde ich sicher mitnehmen und am freitag mittag nach der op berichte ich dann, wie es lief..
p.s an zauberl.. du hast es ja auch gut überstanden, was mich aufmuntert..
lg an alle,
crystalix
(mit handy geschrieben)


Abwesender Träumer

dabei seit 2014
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  Geschrieben: 22.10.14 14:06
zuletzt geändert: 22.10.14 14:20 durch speedy2507 (insgesamt 4 mal geändert)
Hallo Zusammen,

bei uns wir das folgendermaßen gehandhabt:

Falls vor einer Operation, ein Wirkstoff/Besonderheit im Blut sichtbar wird, oder der Patient selbst Auskunft über die Einnahme bestimmter Wirkstoffe gibt, die der Anästhesist nicht kennt oder sich unsicher bezüglich derer pharmakologischen Wechselwirkungen mit den Narkotika ist, wird schnellstmöglich ein interdisziplinäres Konsilium zusammengerufen ( u.a. Ärzte, Therapeuten, Psychologen, Toxikologen, bei uns evtl. ein Substitutionsarzt (pers. Anmerkung: Die die halt grad Zeit haben ;-) ).
Meist wird dort die Sachlage geklärt. Nicht zuletzt weil in einigen Kliniken sehr fachkundiges Personal arbeitet, denen Begriffe wie Kratom, Mulungu, AH-7921 ( Beispielsweise ) und weiteres, geläufig sind und welchen die pharmakologischen Wirkungen nicht nur theoretisch sondern auch "praktisch", außerhalb des Lehrbuches beurteilen und dementsprechend beratend behandeln können ( **mir selbst auf die Schulter klopf**) lol .
Wenn keine Lösung gefunden werden kann, bleibt auch uns nichts weiteres als uns in die Arztbibliothek zu begeben und zu lesen.

Immer eine gute Idee, wie viele Vorredner schon schrieben, Wirkstofflisten ( wenn man nicht genau weiß, welche Wirkstoffe die Samen der Hawaiianische Baby Holzrose enthalten, eben die Pflanze mit in die Liste aufführen, das Personal kann dann Lexika durchforsten und sich ein Bild machen ) im Vorfeld an behandelnden Ärzte schicken.

Das hat zwei einfache Gründe:
1: keine unnötigen komplizierten Fragen am OP-Tag, kurz vor der OP ( leider ist ein Krankenhaus ein wirtschaftliches System, welches rentabel und kosten effektiv arbeiten muss ( anderenfalls wird man als Personal von oberer Stelle schon mals streng ermahnt ) und in diesem System gilt der Grundsatz: Zeit = Geld (!! Leider !!)
2: Viele Wirkstoffe haben lange Halbwertszeiten die eine Narkose erschweren wenn diese noch Aktiv im Körper sind ( der Arzt kann beraten im Vorfeld einen Wirkstoff abzusetzen)

Das Wichtigste jedoch zuletzt: Ehrlichkeit!!!
Erzähle und dokumentiere schriftlich ( nur zu deiner rechtlichen Absicherung ) wirklich alles was du nimmst, genommen hast, mit den jeweiligen Dosisangaben und wie dein Konsummuster aussieht. Mit Wechselwirkungen verschiedener Wirkstoffe ist nicht zu spaßen und diese sollten vermieden werden, denn es kann vom Anticholinerges Syndrom ( zB: Nachtschattengewächse ( Atropin ) + Propofol ) bis zur schwersten Folgeschäden kommen.


Lg Speedy

 
Traumländer



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  Geschrieben: 24.10.14 16:23
Hey,
Also ich hab den Eingriff nun hinter mir. Es wurde Fistel entfernt und ein entzündeter Weißheitszahn entfernt. Das ganze Team war super nett. Ich hab 3 Stunden vor dem Eingriff meine Dosis Kratom genommen und 1,5mg Tavor geschluckt. Dann mit dem Taxi zum Arzt, meine Mutter hat mich begleitet.
Als ich dran kam hab ich mich kurz mit dem Narkosearzt unterhalten und ihm gesagt, dass ich Kratom nehme und vorher auch Tavor genommen hab. Ich sagte ihm dann, dass es sein kann ich habe eine Opioid Toleranz. Hab ihn dann gefragt was er mir nun alles spritzen wird. er zeigte mir eine Propofol Packung und meinte er wird noch noch ein Benzo, sowie ratifen (?) oder sowas, also ein Opioid oder Opiat spritzen.
Er legte einen Zugang und fragte mich noch, ob ich mich für das Thema der Anästesie interessiere.. was ich bestätigte.
Kurz darauf wachte ich auf und war sofort fit, alles war vorüber und ich konnte ziemlich schnell aufstehen und musste noch ein Röntgenbild machen, mir wurde ein Taxi gerufen und die Arzthelferin hat mir noch kurz über den Arm gestreichelt und damit war der Eingriff passiert.
Jetzt bin ich bei meiner Mutter und erhole mich, hab eben wieder Kratom genommen.
Schmerzen hab ich so gut wie keine..
Also es lief wirklich perfekt und ich bin froh, es nun endlich hinter mir zu haben!
Lg an alle
Crystalix

Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 24.10.14 16:42
Habe nächsten Monat auch eine OP. Allerdings werde ich einfach mit einer Spritze im rücken narkotisiert, sodass ich einfach alles ab dem beckenbereich nicht mehr spüre. Dazu dann propofol, dass ich den Eingriff einfach verpenne.

Jetzt habe ich aber bei der Voruntersuchung im Fragebogen einfach nix mit Drogenkonsum angekreuzt (das mdma was dann schon 3 Wochen her ist, ist doch Latte). Allerdings bin ich auch Kratomkonsument, konsumiere jeden Tag. Ist das jetzt wirklich etwas was ich doch noch sagen sollte? Also laut deiner Aussage, crystalix, macht es nix wenn man vorher kratom nimmt?!
 
Traumländer



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  Geschrieben: 24.10.14 17:20
hey,
also ich hab es dem arzt erzählt, dass ich kratom nehme und daher eine opioid toleranz habe. ehrlich gesagt hat er da nur gesagt, ok dann weiß ich bescheid. im nachhinein kann ich nicht sicher sagen, ob er überhaupt wusste was kratom genau ist. er hat aber auch gar nicht nachgefragt.
ich hab ja auch um 7 kratom genommen und wurde um 11 operiert, also bei mir hat das absolut keine auswirkungen gehabt und dem arzt war es auch eher unwichtig. ich würde dir trotzdem empfehlen, es dem arzt einfach mitzuteilen, damit er bescheid weiß..
viel glück dann bei dem eingriff! ist übel, aber wenn ich als angstpatient es sogar locker hinbekommen habe, wirst du es wohl auch schaffen. ich hab mir im vorfeld so viele sorgen gemacht und am ende war es alles kein problem..
lg

wie gesagt, dem arzt einfach sagen, dass du ein pflanzliches opioid nimmst und du daher eine toleranz bezüglich dieser stoffgruppe hast. so hab ich es auch gemacht..

Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 24.10.14 17:35
zuletzt geändert: 24.10.14 17:40 durch kittster (insgesamt 1 mal geändert)
Okay, alles klar! Aber hast du das echt kurz vorm Eingriff gesagt? Naja ich werde wahrscheinlich vor der op richtige Panik bekommen, aber ich bekomme vorher midazolam..wird das helfen? ich habe noch nie richtig benzos genommen...
 
Kommentar von kittster (Moderatorin), Zeit: 24.10.2014 17:40

Fullquote entfernt. Es ist nicht nötig, einen Beitrag der direkt über deiner Antwort steht, zu zitieren, da dies, wenn es häufiger vorkommt, zu einer ziemlichen Unübersichtlichkeit führt.
 

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