LdT-Forum

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AutorBeitrag
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  Geschrieben: 11.11.12 15:04
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Langzeit-Erfahrungsbericht Freunde sind wie Sterne, welcher von moonchild geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 10.11.2012.

Diese Diskussion wurde am 11.11.2012 von Headcrabber gestartet.


 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
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ICQ
  Geschrieben: 11.11.12 15:08
Wow das klingt wie eine Bestseller Kurzgeschichte.
Ich glaube nicht, dass mich eine Geschichte so bewegt hat wie deine/ ihre.
Ich wünsche ihr, dass sie von dem Zeug wegkommt und alles in den Griff bekommt.

10/10
I put my soul into what I do
Last night I drew a funny man
With dog eyes and a hanging tongue
It goes way back
I never like that sad look
From someone who wants to be loved by you
>
Abwesende Träumerin

dabei seit 2012
6 Forenbeiträge

  Geschrieben: 11.11.12 17:30
Absolut mitreißender Bericht! Auch sprachlich zieht es einen mit.

Finde ich mal gut, dass jemand nen Bericht "von der anderen Seite" schreibt und beschreibt wie es aussieht nicht selbst in der Situation zu sein, sondern wie schwierig es ist als mehr oder weniger Außenstehender viel zu tun.

Es gehört mit zu den schlimmsten Sachen jemanden in so einer Situation nicht oder kaum helfen zu können - und noch fieser soweit reingezogen zu werden, dass man selbst mit der Situation nichtmehr klar kommt und demjenigen noch weniger helfen kann.
Hat mich wirklich berührt eure Geschichte.

10/10
 
Traumländer



dabei seit 2012
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  Geschrieben: 13.11.12 11:33
War schön zu lesen! 8/10
"Wenn ein Pechvogel sich im Bett zu Tode vögelt, soll das heißen, dass alle anderen schuldbewußt das Pimpern einzustellen haben?"

Charles Bukowski
Abwesende Träumerin



dabei seit 2012
72 Forenbeiträge

  Geschrieben: 13.11.12 16:07
Hat mich wirklich berührt!
Ich wünsch Dir/ihr alles Gute.

09/10
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2011
172 Forenbeiträge

ICQ
  Geschrieben: 13.11.12 20:55
Wow....dein Bericht hat mich wirklich berührt, danke, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast!

Einfach ein einzigartiger Bericht, in jeder Hinsicht.

Wünsche dir/euch alles Gute für die Zukunft!
You will never have this bagel!
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
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1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 16.11.12 23:17
Hey, danke für euer feedback! Und danke für eure guten Wünsche!!!
Das ist echt lieb :-)

 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
280 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.11.12 00:02
Hey sehr "schöner Bericht".

Wirkt so echt beim lesen.
Die Vorgeschichte hat mich geflasht.
Die Mara scheint ein toller Mensch zu sein.

Wünsche Mara Glück vom H wegzukommen.
Und dass eure Freundschaft wieder so wird wie damals.

Ich verteufle H nicht.
Nur wenn man erstmal in diese Straßenwelt abtaucht kann das schwere folgen haben.
Weil es dort einfach anders abläuft.
Es ist quasi das Sammelbecken für Leute die nicht mehr in die "normale" Gesellschaft passen.
Die Gesellschaft gibt sich auch mühe sie weiter auzugrenzen,wenn den Kindern schon beigebracht wird:
Mit Junkies und Pennern darf man nichts zu tun haben.

Wobei es durchaus H user gibt die ganz normal ihrer Arbeit nachgehen und ein gutes Leben führen.
Wie auch die meisten Schmerzpatienten.

Finde es schön das du zu ihr gehalten hast.
Auch wenn das sehr schwer seien muss.

Ich wünsche euch einfach das beste.

MFG:HERBALISTIC
 
Abwesende Träumerin

dabei seit 2012
6 Forenbeiträge

  Geschrieben: 19.11.12 15:59
Danke für diesen Bericht. Ich kann Dich gut verstehen, ich hab selber einen guten Freund der von Drogen einfach nicht wegkommt und sein Leben dadurch total verkorkst. In diesem Fall ist es zwar kein H aber Kokain. Ich hab selber eine "bewegte" Vergangenheit, wobei es bei mir nie über die Partydrogen hinaus ging. Das "heftigste" war LSD und das ist auch schon weit über 10 Jahre her, dass ich das zum letzen mal gemacht hab. Trotzdem habe ich immer ein recht normales Leben geführt, war halt ne Art Doppelleben - in der Woche Ausbildung / später Arbeit und am WE Party. Unter der Woche habe ich nie was gemacht. Und jedes WE los war ich auch nur 6 Monate :-). Inzwischen bin ich fast vollkommen abstinent was den Kram (also Koks, Pilze oder Pillen) angeht. Alle 6 - 12 Monate mal was, tendenz fallend.

Mein Kumpel allerdings hat es nicht im Griff gehabt und bis heute nicht. Auf der Arbeit gekokst, einfach nicht hingegangen, weil die Nacht in irgendwelchen Pornokinos oder Schwulensaunas durchgemacht und und und. Mehrere Jobs verloren, aber immer wieder Arbeit gefunden. Bis heute keine eigene Wohnung, wohnt mal bei seiner Mutter mal in irgendwelchen WG's. Seine Sachen (die sich auf ein paar Kartons beschränken) sind bei mehreren Leuten in den Kellern verteilt. Ich seh mir das ganze nun fast 14 Jahre an. Wieviel Geld in der Woche für dieses blöde Pulver verschleudert wird. Wieviele Leute (einschließlich mir selber) ständig vor den Kopf gestossen werden. Nun sind wir alle keine 20 mehr (er ist 36) und man muss doch mal an seine Zukunft denken. Nun hat er einen Job der hoffentlich auch mal bleibt und reißt sich zumindest auf der Arbeit zusammen und feiert nicht vor seinen Schichten.

Aber ich habe x-mal gehört "ich will nicht mehr, ich höre auf", es wurden Entgiftungen gemacht und wieder konsumiert, eine stationäre Therapie wurde abgebrochen, ein guter Freund musste ihn kurz vor Psychose ins Krankenhaus bringen, er hat Dealern Geld geschuldet bei denen man besser keine Schulden macht und die ihn bei der Summe die er geschuldet hat vielleicht sogar umgebracht hätten. Diese Angst hatte er auf jeden Fall - stand heulend bei mir in der Wohnung und hat um Geld gebettelt. So oft habe ich mit Geld leihen, Geduld, einfach da sein, ihn aufnehmen, auffangen und was weiß ich geholfen. In den 14 Jahren haben wir uns aber auch oft zerstritten, weil er in seinem Wahn überreagiert hat oder er mich einfach versetzt hat ohne abzusagen und es ihm peinlich war mir zum 100. dafür sorry zu sagen.

Ich bin selber krank geworden ohne es zu merken, da ich mir soviel Sorgen gemacht habe. Damit ist nun Schluss. Nach langer Kontaktpause von ca. 7 Monaten haben wir wieder ein paar nette Treffen und Telefonate gehabt und ich hab ihn wieder in mein Leben gelassen. Aber diesmal will ich nix mehr wissen von seinem Gekokse, seinen Schulden etc. - wir reden nur noch über andere Themen und damit kann ich gut leben. Es reicht schon, dass ich von gemeinsamen Freunden/Bekannten Stories höre und mache mir auch keine Illusionen, dass sich das jemals ändert. Ich habe aufgehört zu hoffen, dass er mal aufhören wird und kann somit nicht ständig wieder enttäuscht werden. Und meine Gutmütigkeit lasse ich auch nicht mehr ausnutzen.

Lass es nicht zu, dass Deine Freundin, so gerne Du sie hast, dasselbe mit Dir macht. Du hast es nicht verdient und auch wenn man den Menschen helfen möchte die einem am Herzen liegen - ein Süchtiger muss es selber wollen, ansonsten werden sie immer weiter machen, da sie ja immer wieder aufgefangen werden und es keinen wirklichen Grund gibt aufzuhören. Ich weiß das klingt hart, aber ich denke nach den 14 Jahren kann man vielleicht verstehen, warum ich so denke...auch wenn es bei ihr mit Obdachlosenheim und Freund der sie schlägt natürlich schon ne satte Nummer heftiger ist.

Auf jeden Fall wünsche ich ihr den Absprung zu schaffen und Dir, dass Du mit oder ohne ihre Freundschaft glücklich bist. ALLES GUTE
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
205 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.11.12 17:00
Das war einer der emotionalsten TB, den ich je gelesen habe.. :'( Ich wünsche deiner Freundin alles Gute und hoffe, dass sie den Weg zurück findet.
Grün,
die Farbe der Hoffnung
Abwesender Träumer

dabei seit 2012
72 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.11.12 18:15
Kann den anderen nur zustimmen...
Wirklich sehr schön geschriebener Bericht,
wünsche euch noch alles Gute!

10/10
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
1 Forenbeiträge

  Geschrieben: 30.10.14 23:33
hey,

mir ist nach erstaunlich viel zeit etwas klar geworden:
mensch muss um hilfe bitten können. von einer Situation wie mit mara ist man allein oder auch zu zweit manchmal so überfordert... da sind doch freunde drumherum, die einen (seelisch) unterstützen können. und die reagieren meistens viel besser, als man vorher denkt! die wären sauer, wenn sie wüssten, dass man sie nicht mit ins boot holt!
und "meine mara"... es wäre toll gewesen, einfach den kontakt zu halten. sich nicht gleich so verwurschteln mit "jetzt ganz bald entzug" und dies und das. Hauptsache, man verliert sich nicht. weder sich selbst und möglichst auch nicht den anderen. alles andere kann man dann sehen.
wenn eine Freundin nie eine Bindung zu irgendwem aufbauen konnte, das ist so ein schmerz, da kommt sie auch nicht mit ein paar schönen worten raus. reicht keine Entgiftung. kann man nur da sein und schauen, was man ihr gutes tun kann.
ist das alles schwer auszudrücken... finde es gut, wie downtown jetzt klar kommt mit seinem freund.
danke, dass ihr hier seid, alles gute :-)
 

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