LdT-Forum

Seite 1 (Beiträge 1 bis 4 von 4)

AutorBeitrag
» Thread-Ersteller «
Neuer Träumer

dabei seit 2024
2 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.03.24 19:42
Hallo liebe Leute,
ich leide schon seit meiner Jugend an borderline und chronischen Depression. Ich habe schon viel Therapie Erfahrung und auch andere Dinge ausprobiert,leider hat nichts davon geholfen.
Es heißt ja immer,Finger weg von Psychedelica bei psychischen Erkrankungen,allerdings gibt es ja schon vielversprechende Studien zu Psychedelica und Depressionen. Nur bei Borderline ist die Studienlage sehr dünn. Ich bin aber mittlerweile so erschöpft von diesen Krankheiten,dass ich eigentlich nicht mehr viel zu verlieren habe. Trotzdem würde mich total interessieren ob hier jemand ein ähnliches Krankheitsbild aufweist und Erfahrungen mit Psychedelica,insbesondere shrooms hat. Wie hat sich das ganze auf die psychische Gesundheit ausgewirkt,oder ist es nach hinten losgegangen? Ich würde mich sehr freuen,wenn jemand was zu dem Thema zu sagen hätte da man im Netz leider nicht viel darüber findet!

 
Traumländer

dabei seit 2013
518 Forenbeiträge
1 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 18.03.24 21:09
Wenn dein Ego alles ist, was deinen Verstand zusammenhält, für wie nützlich erachtest du dann eine Substanz, die das Ego schwächt?


zu alt für den Scheiß
Träumer



dabei seit 2023
14 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.03.24 12:26
Hallo Lealio,

Es gibt kein Allheilmittel gegen Borderline oder Depression.
Und auch Pilze können diese Erkrankungen nicht heilen.
Ja, es ist furchtbar erschöpfend.
Diese Studien beziehen sich auf Situationen in einem Therapeutischen Kontext.
Pilze können im Idealfall positive Impulse setzen, aber sie können, falsch angewendet, auch Ängste verstärken und negative Gefühle auslösen.
Diese Erkrankungen sind ein lebenslanger Begleiter. Man wird sie nicht einfach los.
Es geht um das gesamt paket.
Was hilft einem? Stabile positive Beziehungen, eine sinnvolle Aufgabe, Stabiles Umfeld, eine Arbeit, die einen ausfüllt, eine gesunde Lebensführung. Um einige Punkte zu nennen.
Meine Erfahrung ist, daß die Borderline Anteile mit zunehmenden Alter weniger wurden, die Depressionen aber zugenommen haben. Das sind nur meine persönlichen Erfahrungen. Jeder Mensch ist anders.
Ich habe bereits in jungen Jahren Pilze probiert, sie gesammelt zusammen mit Freunden, sie zusammen getrocknet und in einem sicheren positiven Umfeld konsumiert.
Für mich fängt der Prozess bereits mit dem sammeln der Pilze an.
Man braucht dafür jemanden, der oder die Erfahrung damit hat, und einen begleitet. Auch während des Konsums sollte jemand anwesend sein, der einen unterstützt und aufpasst.
Das würde einem Therapeutischen Rahmen eventuell nahe kommen.
Ist aber ein Unterschied.
Dabei kommt es ja auch auf eine vertrauensvolle Beziehung an mit der anderen Person.
Set und setting ist eine sehr wichtige Regel, die es zu beachten gilt.
Also Pilze sind kein Allheilmittel.
Und auch Therapien helfen nur bedingt und zeitlich begrenzt.
Die Frage ist, wie kannst du dein Leben gestalten, daß du Kraft schöpfen kannst und es dir besser geht.
Wo brauchst du Veränderungen.
Einfach nur Pilze irgendwo zu kaufen und zu konsumieren, wird dir nicht weiterhelfen.
Es bedarf da einiges mehr.
Und es wird aus deinem Text auch nicht klar, inwieweit du bereits Erfahrungen mit Drogen hast.
Auch gibt es Unverträglichkeiten Speziell auf Pilze bezogen.
Deshalb sollte man damit sehr vorsichtig sein.
Weil nicht klar ist, ob du Pilze gut verträgst.

Dir alles alles Liebe und Gute weiterhin.
Du hast nichts zu verlieren? Oh doch, bestimmt ;)
Das Leben, auch wenn es für Menschen wie uns, sag ich jetzt mal ohne dich zu kennen, so schwer ist, ist ein Geschenk und etwas wunderbares und schützenswertes.
 
Moderator



dabei seit 2012
2.839 Forenbeiträge

  Geschrieben: 20.03.24 17:28
Wenn du von den Studien sprichst bei denen Psychedelika Erfolg bei der Behandlung von psychischen Problemen hatten - von welchen es echt nicht wenige gibt, denn ja, deren Potential dafür ist echt groß - dann musst du aber auch bedenken, dass diese Therapiesessions mit Psychedelika in einem sehr genau kontrollierten, professionell medizinischen Rahmen abgelaufen sind. Die Betroffenen haben da ganz ausdrücklich nicht einfach nur Psychedelika genommen, haben getrippt und waren dann geheilt. Das waren in der Regel sehr komplex aufgehängte Behandlungsgespräche, die nur mit Psychedelika unterstützt wurden. Das Gespräch mit dem anwesenden Psychotherapeuten war die eigentliche Behandlung, nicht der Psychedelikakonsum.

Wie du dir schon selbst gedacht hast; in deiner Situation einfach nur mal Psychedelika zu nehmen kann ganz, ganz fett nach hinten losgehen. Du sagst du bist an einem Punkt an dem du bereit bist alles zu versuchen, aber wenns dir danach schlechter geht als jetzt - und sag jetzt nicht das ginge nicht; schlimmer geht immer - dann kann das dein Leben in einem Ausmaß versauen, welches du dir kaum vorstellen kannst.

Ich will dir die Idee keinesfalls komplett ausreden, denn wie gesagt, das Potential von Psychedelika ist hier sehr groß - aber bitte bitte, tu es nicht einfach in Eigenregie. Idealerweise findest du irgendwo Zugang zu einer Studie die sich mit diesem Thema beschäftigt, wo du dann eben die besagte professionelle Behandlung bekommst. Wenn das hier in Deutschland/Österreich/Schweiz nicht klappt, dann kannst du auch mal Richtung Kanada schauen; da erlebt diese Therapieform gerade eine richtige Renaissance und es gibt mehr und mehr Psychotherapeuten und Behandlungszentren, die sich damit beschäftigen.

Und wenn du meinen Ratschlag hierzu ignorieren solltest weil es zu schwierig ist so einen Platz zu finden, dann um Himmels Willen, tu es bitte nicht allein. Das könnte wirklich gefährlich werden.
Half the fun is learning!

Seite 1 (Beiträge 1 bis 4 von 4)