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Abwesender Träumer



dabei seit 2013
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  Geschrieben: 03.12.14 23:11
Cooler Bericht Man!
Ich hatte auch schon 2X das fragwürdige Vergnügen einer OD mit synth. Cannabinoiden. Einmal AKB48, jedoch oral konsumiert und nicht geraucht und einmal beim unvorsichtigen Verdampfen von MAM2201. Die AKB48 OD sollte mir ca. 3h die Hölle meines Lebens bescheren (gefühlt waren es wohl ca. 20h...XD), die vom MAM2201 geschah ca. ein halbes Jahr später und war rückblickend auf die vorherige Erfahrung eher irgendwo zwischen "nerfig und "fast unangenehm"" einzuordnen.
Ich muss jedoch ehrlich sagen, dass eine OD bei synth. Cannabinoiden relativ leicht durch genaues abwiegen und umsichtigem Rauchkonsum vermieden werden kann. Seit ich synthetische Cannabinoide nur noch in einer ehemaligen 200W Glühbirne (wird es noch ewig geben...ebay) verdampfe komme ich eig, nur noch auf das Level, wo ich auch wirklich hinwill.
Alles in allem bin ich trotzdem der Meinung, dass diese Substanzen gehöriger Mist sind. Wenn man ordentliches (Holland-) Weed zur Verfügung hat, verlieren sie komplett den reiz und müssen (leider) nur bei chronischem Grasmangel herausgeholt werden.
Wenn du morgens in den Spiegel blickst und ein Gesicht siehst, dass du nicht mal mehr kennst, dann ist es an der Zeit einen neuen Weg zu gehen. Wähle sorgfältig die Art deiner Waffen, den Preis den sie fordern werden. [M.Roth]
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
26 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.12.14 02:48
Vielen dank noch mal für die positiven Feedbacks.
Ich konsumiere mittlerweile keine Noids mehr und kiffe auch nicht mehr (bis gelegentlich xD).

Mit 15 LSD zu nehmen war (damals der Super-Turn!!!) auf jeden Fall eine extrem unvorsichtige Idee, die einem wohl auch schon die einen oder anderen psychischen Probleme beschert hat (wer weiß, vielleicht wäre ich auch ohne ein Psychopath geworden).
Aber ich finde, solange man seinen Alltag noch geregelt bekommt und dabei niemandem zur Last fällt, dem man nicht leidenschaftlich zur Last fällt, ist doch alles in Ordnung.
Bernd, die Toten, die sind Vergraben! Die können nicht mehr geschält werden!
Diese Aussage entstand auf LSD und Poppers. Die anderen haben sich über Handies unterhalten.
Abwesender Träumer



dabei seit 2013
1.080 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.12.14 15:44
Da du es ja nochmals erwähnst gerade, möchte ich nochmal auf meine Frage im ersten post kommen, auf die du nicht eingegangen bist:
"kayal schrieb:
>>Mittlerweile hat man die ein oder andere psychische Macke<<
Willst du dazu noch etwas sagen? Würde mich interessieren, gerade weil du später ja sagst, dass du dir nicht ganz sicher bist. Und auch hier heißt es ein mal mehr: Aus Interesse und nicht um dich zu verurteilen."

In meinen Ohren klingt Vokabular rund um "Psychopath", "psychische Probleme" einerseits und "Alltag geregelt bekommen & niemandem zur Lust fallen" andererseits ziemlich widersprüchlich.

LG
Inc
„Ich bin nicht glücklich weils vorbei ist, es ist vorbei weil ich jetzt glücklich bin“
Degenhardt

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Maeckes
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
26 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.12.14 21:27
Zur Zeit warte ich auf meine Freundin, die mit einer Freundin in der Stadt war, habe mir zwei rote Microdots geklinkt und schreib jetzt mal spontan was dazu, aber wie gesagt, zwei rote Microdots - könnte also etwas aaaaauuuuuussssssfffffffüüüüüüüühhhhrrrrlllliiiiiiiiiiich werden. ;)
Ich hoffe, ich langweile nicht beim lesen.
Ich bin mir nicht ganz sicher; meine Psyche schien sich schon immer von der meiner Mitmenschen zu unterscheiden. Schon ziemlich früh litt ich an "Realitätsverlusten", die mir in der 6. Klasse auch einen Aufenthalt in einer psychiatrischen Einrichtung bescherten. Diese "Verluste" der Realität äußerten sich, indem ich die Realität hinterfragte.
Irgendwann erzählte ich meiner (alleinerziehenden) Mutter, dass es mich faszinieren würde, wie alles so detailreich sein kann, so viele Regentropfen, die Wellen in einer Pfütze schlagen (und damals war ich mir der unglaublichen optischen Komplexität von Regen, der auf eine Wasseroberfläche trifft, noch nicht bewusst!), wie etwas für uns Menschen überhaupt erfassbar sein kann, wenn es außerhalb unseres Ereignishorizontes passiert, und was das Leben überhaupt bringt.
Jahre später, als ich bereits einige Monate am Kiffen war und die ersten Wochen "dauerbreit", diagnostizierte ich dann mit der Naivität eines bekifften Teenagers allerlei psychische Erkrankungen an mir selbst, deren Internet-Beschreibungen so halbwegs auf mich passten. Bis zu meinem ersten LSD Konsum war ich mit der festen Überzeugung unterwegs, ich hätte eine antisoziale Persönlichkeitsstörung, wäre Borderliner, sei dazu Schizophren und und und - und dürfe mir bloß nichts anmerken lassen. Vermutlich war ich lediglich bekifft, naiv, litt unter ADHS und ein wenig Größenwahn.
Dann kam das erste mal LSD, die super Dröhnung, und gleich am folgenden Tag meine ZAP in... Ich weiß es nicht mehr. Die Abschlussprüfung war gut, und dass, obwohl meine Gedanken total abschweiften während meine Hand selbstständig den Stift führte.
Auf einmal fiel mir auf, dass ich mich lange Zeit selbst belogen hatte, total überaffektiert aufgetreten bin und so alle meine Freunde vergrault hatte, ohne es zu merken. Ich hielt mich in deutlich älteren, teilweise sehr verantwortungslosen Kreisen auf, und fühlte mich dabei auch noch besonders weise, zu etwas Höherem bestimmt als meine Altersgenossen, die alle völlig "normal" waren und niemals aus ihrem kleinen Leben herauswachsen würden. Ich war vor mir selbst unausgesprochen ein Mutant, geplagt mit allerlei psychischen Krankheiten, doch ich kannte es nicht anders, war es gewohnt - kam damit klar. Weiter noch - ich erzielte stets Höchstleistungen in der Schule und war allgemein recht "schlau". Das Überwesen schlechthin.
Einen Tag nach meinem ersten LSD Trip fasste ich diesen Lebensstil, den ich zu dem Zeitpunkt bereits fast drei Jahre so führte, das erste mal in Gedanken...
Mein strahlendes Selbstbild zerfiel binnen einer Stunde. Zwei mal wurde ich ermahnt, nicht so laut mit den Zähnen zu knirschen. Ich hatte das Gefühl, aus meinen Poren würde stinkender Schleim austreten, der die Luft meterweit um mich herum verpestete. Erst war ich lächerlich. Dann ein Opfer. Dann ein Spast. Nein - ich war einfach nur widerlich. Voller Abscheu vor mir selbst schwang ich wutentbrannt den Stift über das Papier, fletschte die Zähne - und war mit den Gedanken überhaupt nicht bei der Prüfung.
Erfüllt von Abscheu, Wut, Depression war ich mir sicher, dass alles eh keinen Sinn mehr ergab. Ein Drittel der Zeit ungenutzt gab ich ab, packte meine Sachen und ging nachhause.
Die Gedankengänge, weshalb ich mich später entschließen sollte, meinen Lebensstil zu korrigieren (nicht von Grund auf zu erneuern!) sind sehr privat, aber es war wieder LSD im Spiel. Trotz einer "neuen" Lebensweise litt ich noch einige Zeit unter schweren Depressionen, hinzu kamen die (jeden Tag gestellten) Fragen über "den Sinn des Lebens", die Hinterfragung der Zeit, der Menschen, des Systems, und schließlich des großen und ganzen, ob es überhaupt eine Realität gibt - wozu es sie gibt, weshalb es sie gibt, etc.
Irgendwann kamen auch vermehrt andere Drogen als Cannabis und LSD hinzu, ich entschloss mich eine Zeit lang komplett mit "denken" aufzuhören, die Psychedelika weg zu lassen (vor allem das Scheiß Kiffen!) und nur noch stupide Drogen zu konsumieren. Nach exzessivem Ecstasy Konsum (täglich, große Mengen), begann ich, einen legendären Lebensstil zu führen. Ja, ich finde, auch wenn MDMA nur die ersten zwei drei Male konsumieren Euphorie hervorruft, fühlt sich doch immer alles legendär an. Der Moment ist wichtig. Aber damit jeder Moment schön ist, muss man weit voraus planen. Und trotzdem versuchen nur den jetzigen Augenblick zu erleben. Und den nächsten sichern. Und den übernächsten. Hä? Den übernächsten was?
Langsam begann die Verklatschtheit in meinem Kopf Schleifen zu bilden, die erst nur wirre Gedankenschleifen waren, welche sich dann zu Mustern formten, und nach tagelangem "lauschen" dieser Muster formten sich diese Muster schließlich zu Gebilden, die ein Bild darstellten.
Euphorie ging in Draufheit über, die zur Verklatschtheit wurde, die zur Zerknirschtheit wurde, welche schließlich in einen Zustand der Launenlosigkeit überging.
Ich schmiss, aß ein paar Tage nichts. Die Draufheit ebbte ab, die Verklatschtheit verging, ich schmiss weiter, hing nur rum. Der Konsum hatte keinen Effekt mehr - aber meine Gedanken spielten verrückt. Ein einziges Echo, eine Silbe, ein Bild, ein Gefühl, von jeder Hirnwindung tausendfach repliziert. Wahnsinns Vergiftungserscheinungen.
Einfach so, formten sich Bedürfnisse ganz neu. Das körperliche Unwohlsein stieg ins unermessliche, weshalb Es in meinem Kopf begann, sich gesund zu ernähren.
Die Lippe aufgebissen, schmerzende Wangen, Zahnfleischbluten. Der Körper musste unter Kontrolle gebracht werden. Codein und später weißes Heroin sollten gegen das Unwohlsein und die damit aufkommende Aggression wirken. Folgend; Depression. Allein. Der erste Schnee des Winters. Legendäre Gefühlseindrücke. Jeder Moment ist einzigartig, muss voll ausgekostet werden, da er im nächsten Moment bereits Vergangen ist.
Es wurde langsam ein Mensch. Aß, schlief, fühlte. Und war einsam, zu dem waren bereits knapp zwei Wochen um und der erkaufte Vorrat an MDMA ging langsam dem Ende entgegen. Also anziehen, nach draußen. Wieder rein. MDMA einpacken. Zu Fuß (sicher über eine Stunde) durch den verschneiten Winterabend zu einem Ort, der aus anderen Erinnerungen zu kommen scheint.
Ich begab mich also zur Lokalität meines Vertrauens, wie ein Zombie, traf Leute aus der partybegeisterten linken Szene und versuchte, mein MDMA in Währung zu tauschen. Das erhaltene Geld wurde dann zu meinem (über meinen Zustand sehr schockierten, aber ebenfalls an diesem Abend ziemlich druffen) Händler des Vertrauens (aus der rechten Szene) gebracht, welcher mir 150 blaue Pentagramme zu 1€/Stk mitgab.
Nun folgte eine Zeit, in der ich wieder soziale Kontakte knüpfte, irgendwie nur noch mit Leuten aus der Hardcore-Szene zu tun hatte, mich unglaublich verliebte, zwei neue beste Freunde fand, die wie Brüder für mich waren und mit denen ich quasi ununterbrochen drauf war. Nach einiger Zeit jedoch wurde der Konsum so schlimm, dass man den Verkauf nicht mehr unter Kontrolle hatte, was bewirkte, dass man irgendwann nichts mehr hatte. Ich baute scheiße bei "meiner großen Liebe", eine alte Bekannte nahm mich unter ihre Fittiche, holte mich zurück in die Realität, wir kamen zusammen und ich verlor meine "Brüder" aus den Augen.
Diese Zeitspanne des exzessiven Konsums betrug fast drei Monate in denen ich gut 1000 MDMA-MDA Teile konsumiert habe, viele Leute meinten, wir hätten großes Glück gehabt, und ein Freund von der Drogenberatung, der das alles quasi live mitbekommen hat, stellte schon beinahe religiöse Thesen über Schutzengel auf.
Diese Zeitspanne des exzessiven Konsums betrug nur fast drei Monate. Es kam mir vor wie ein ganzes Leben. Ich brauchte doppelt so lange, um mich körperlich und launisch wieder davon zu erholen. Ob ich mich psychisch davon erholt habe? - ich weiß es nicht. Während dieser Zeit habe ich vergessen, wie es sich anfühlt, nüchtern zu sein. Aber mittlerweile mache ich wieder einen ganz normalen Eindruck, nur etwas verpeilt (ich nehme ja auch wieder viiiieeeeleee Drogen). Ich schreibe teilweise Es - vielleicht Einbildung, aber ich hatte das Gefühl, dass sich zwischen Zerknirschtheit und dem totalen Verlust von Laune ein neues Bewusstsein in mir gebildet hat. Das verschwand relativ schnell nach Konsum-Stop wieder und hinterließ nur ein vollkommen zerstörtes Ich - aber jedes mal wenn ich MA/MDMA/MDA oder einige der Phenylethylamine konsumiere habe ich das Gefühl einer Koexistenz.

Es gibt noch andere Sachen, schreibe später evtl noch was dazu, wenn das jetzt nicht schon zu creapy kam. Meine Freundin sitzt jetzt schon einige Minuten hier und will wissen, was ich da am Handy spiele.
Bernd, die Toten, die sind Vergraben! Die können nicht mehr geschält werden!
Diese Aussage entstand auf LSD und Poppers. Die anderen haben sich über Handies unterhalten.
Abwesender Träumer



dabei seit 2013
3 Forenbeiträge

  Geschrieben: 29.12.14 00:51
haha, echt amüsant. wirkt mir teilweise auch ein bisschen zu konstruiert, aber top story.
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
3 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.01.15 04:34
Mich würde auch mal Interessieren wie es bei dir mit Körperlichen Schäden aussieht.
Wie hat dein Magen die über Tausend teile verkraftet?
Ich mag deinen Schreibstil, doch muss mich hier beim lesen regelmäßig ungläubig bzw. entsetzt am Kopf kratzen- Wundert mich ehrlich gesagt stark,
dass du nach einem derartigen Konsummuster noch vollständige Sätze in solch rhetorischer Qualität formulieren kannst-
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
1.016 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.01.15 06:08
hallo kayal,

ich habe deinen bericht vor ein paar tagen relativ schlecht bewertet, weil auch ich dir einige dinge nicht abkauf(t)e.

nun hab ich mir nach ein paar weiteren tagen deinen bericht nochmals zu gemüte geführt und gab dir gerade eine glatte 9/10 !
zwar bin ich grad auf sämtliche sachen wie tilidin,tramal,lyrica,diaztropfen und bromazepam unterwegs, aber voll da und relativ klar, auch wenn es einigen wahrscheinlich unmöglich erscheint.

auch ich bin gefangen von deinem schreibstil und beneide dich ein wenig für deine erfahrungen die du gemacht hast. ich kann mich da sehr gut hineinversetzen.

ich mach jetzt ersteinmal schluss, da ich endlich ins bett muss und mir das tippen nicht grad leicht fällt.
wünsche dir für deine zukunft alles gute und hoffe, das wir uns hier irgendwo nochmal lesen werden.

PS:hätte auch mal lust dieses AK ...zu rauchen-ist das noch legal ?ich hoffe, das die frage hier gestattet ist ? wenn nicht, dann bitte entfernen....danke.

viele grüße...
Das Leben ist eine Schlampe.
Also lerne es zu ficken !!!
Moderator



dabei seit 2012
2.839 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.01.15 09:28
Ich finde die Geschichte schon durchaus glaubhaft, eventuell hast du stellenweise mit den Mengen in deinem Bericht etwas übertrieben, aber dennoch glaube ich nicht das du dir das ausgedacht hast.

Die Frage die mich allerdings brennend interessiert: Wieso zum Teufel habt ihr die Cannabinoide denn bei jedem Mal das du im Bericht erwähnst bewusst so stark überdosiert? Ich kann da dein Fazit auch nicht ganz verstehen dir nie wieder Noids zuzuführen; du hast die Wirkung ja laut dem Bericht nie so wahrgenommen wie sie eigentlich sein sollte.
Auf normalen Dosen gings mir auf AKB-48 superb, es wurde erst unangenehm wenn ich überdosiert habe. Hat mich von der Wirkung her sehr an ein indicalastiges Dope erinnert; mit Halluzinationen etc. war bei diesen Dosen auch nix. Allerdings ist richtig das kein Noid die Wirkung von Cannabis zufriedenstellend nachahmen kann; die Erwartung sollte man halt davon auch nicht haben - ist schließlich eine andere Substanz, fertig.

@Mercedes AMG S65: AKB-48 befindet sich mittlerweile in Anlage I des BtmG - ist also nichtmehr legal. Die Frage ist natürlich okay, aber schnell zu googeln hätte dir Zeit erspart ;)
Half the fun is learning!
Ex-Träumerin



dabei seit 2014
403 Forenbeiträge

  Geschrieben: 08.01.15 12:40
9/10 Punkte...sehr gut und interessant geschrieben... rasta
Drogen sind nicht das Problem, sondern die Probleme!

Nimm das Leben nicht so ernst, Du kommst hier eh nicht lebend raus.

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