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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 29.07.08 22:27
zuletzt geändert: 29.07.08 22:28 durch Trivian (insgesamt 1 mal geändert)
So ich hab im Netz unten folgenden Text gefunden und bin nun dochmal ins grübeln geraten.... auf jedenfall interressant zu lesen! Es ist ein Bericht von Eisner der in der Zeitschrift "High Times" herausgegeben wurde.


Zitat:
In den späten 40er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde begonnen, psychiatrische Experimente mit LSD als einem "Psychotomimetikum" durchzuführen - einer Droge, die den Probanden vorübergehend in den Zustand einer Psychose versetzt. Allerdings entdeckten einige experimentelle Geister und moderne Mystiker wie Aldous Huxley, Allen Ginsberg und Allen Watts im LSD eine Abkürzung zur Ekstase und Egolosigkeit des Nirvana. LSD wurde als der Schalter erkannt, der das Klare Licht der Leere anschaltet.

Die heutigen Acid-Trips ähneln jedoch weitaus eher einer live-Fernseh-Übertragung in schwirrenden Farben vom Sitz einer Berg-und-Tal-Bahn oder einer Szene aus "Der Exorzist". Die im Laufe der letzten Jahre schwindende psychedelische Qualität, die der Degeneration des Christentums und des russischen Kommunismus vergleichbar ist, war eine Folge der Habgier und des Opportunismus von Seiten der Hersteller und Händler. Anstelle der ursprünglichen spirituellen Ideale bieten sie nun ersatzweise unmittelbare sensorische Befriedigung an. Jedoch ist die Geschichte der Untergrund-Chemie auch eine Geschichte des Einfallsreichtums und des Mutes - trotzdem sie von Zeitdruck und Amateurhaftigkeit beeinflusst wurde. Es ist die Geschichte, wie LSD-25, das stärkste und spirituellste dem Menschen bekannte Molekül zu einer "Straßen-Droge" wurde.

Ursprünglich wurde alles LSD von dem pharmazeutischen Konzern Sandoz hergestellt, der die Chemikalie auch entwickelt hatte und nun hoffte, sie kommerziell zu vermarkten. Sie kam in gläsernen Ampullen mit blauer Flüssigkeit oder in Form von Pillenfläschchen mit pharmazeutischen Mengenangaben auf den Markt.

Mit dem Untergrund-LSD kam die Untergrund-Herstellung. Das erste bekannte Untergrund-Labor wurde 1962 von Bernard Roseman aufgebaut. Roseman, derzeit in Oregon inhaftiert, wurde für den angeblich versuchten Schmuggel von 62.000 LSD-Dosen festgenommen. Mit seinem LSD wurde das erste LSD von geringerer als pharmazeutischer Qualität hergestellt:


Ich hatte bereits ein Jahr investiert - hin und her - und alles Geld, das ich nur für das Projekt erübrigen konnte, und ich war an dem Punkt aufzugeben. Zu dieser Zeit las ich selbstverständlich alles, was ich nur über Mutterkornalkaloide in die Finger bekommen konnte. Ich stolperte über einige Artikel, die zunächst mit LSD nicht allzu viel zu tun zu haben schienen, doch waren sie logisch und einen Versuch wert; denn im Vergleich zu Hoffmanns monumentaler Versuchsanordnung war diese äußerst einfach.

Ich besorgte mir neues Ausgangsmaterial und verarbeitete es bis zu jenem Punkt, bis zu dem ich mir sicher war, dass es korrekt war, nämlich bis ich d-Lysergsäuremonohydrat hatte, eine an sich zwar nutzlose, für die Herstellung des LSD-25 jedoch in jedem Falle unentbehrliche Ausgangssubstanz. Der Rest meiner bestellten Materialien traf ein, und so war ich bereit fortzufahren. Nach solch vielen immer wiederholten Fehlern konnte ich die Möglichkeit, dass diese nur wenige Tage währende Prozedur von Erfolg gekrönt sein könnte, kaum akzeptieren.

Ich machte also trotz allem weiter, wenn auch mit Pessimismus, so dass mein vermeintlich irgendwann auftretender Fehler mich nicht allzu sehr stören würde. Ich arbeitete mit extremer Vorsicht, schützte alles vor Wärme und Licht. Während des letzten Schrittes, rekristallisierte ich die wenigen Gramm, die ich gewonnen hatte, indem ich die Kristalle im Vakuum unter Verwendung von Ether herausfilterte. Als der gesamte Ether verdunstet war, begann die Substanz Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft zu absorbieren und wurde vor meinen Augen schwarz. Alle meine Mühen waren umsonst: Geschockt und für einen Moment unfähig mich zu bewegen, stand ich da. Instinktiv griffen meine Hände zu einer Flasche mit Alkohol, und ich schüttete ihn über das schwarze dekompensierte Material, in der Hoffnung, etwas davon retten zu können. Ich trennte es mit Wasser und nahm entmutigt den schwarzen Schlamassel mit nach Hause. Die ganze Nacht warf ich mich hin und her und träumte schreckliche, zusammenhangslose Träume.

Mit dem beginnenden Sonnenaufgang sprang ich aus dem Bett, schnappte mir die Flasche aus dem Kühlschrank, ließ einen Teelöffel voll laufen und trank es. Ich ging zurück ins Bett und machte Wagners Parsifal an. Die Minuten verstrichen und nichts schien zu passieren. Ich hatte mich seelisch auf mein Versagen vorbereitet, so dass ich einfach nur die Augen schloss, mich zurücklehnte und dem wundervollen Klang Wagners Musik lauschte. In meiner Konzentration bemerkte ich nicht, dass die Musik langsam lauter wurde und dass ich sie nicht nur mit meinen Ohren hörte, sondern sie all meine Sinne umfing; anstatt die Musik zu hören - war ich die Musik.

Schöne, sanfte Farben traten hervor und explodierten, als die Töne ihre Höhepunkte erreichten. Es enthüllte sich mir ein unmittelbares Verständnis der Absichten des Komponisten; ich wurde auf eine eindringliche Reise in die Welt reiner Emotion und reinen Klanges mitgenommen. Mit einem Mal sprang ich voller Freude auf. Ich war mitten in einem LSD-Trip, mein eigenes LSD, das ich gemacht hatte. Taumelnd vor Freude war ich stolz auf meinen Erfolg.

LSD ist ein durchsichtiger Kristall; dies war schwarzer Dreck. Somit war das erste Untergrund-LSD ebenfalls der erste unreine "Batch", dessen Verteilung möglicherweise irgendwo zur ersten negativen Konsumentenreaktion geführt haben mag.

Um 1965 war der Gebrauch von LSD stark angestiegen. Das meiste Acid tauchte zu dieser Zeit auf Zuckerwürfeln auf, die mit flüssigem Sandoz oder irgendwelchem Untergrund-LSD getränkt worden waren. Wie hoch dabei der Anteil des Sandoz war, mag sich vielleicht zukünftig noch herausstellen.
Schließlich begann Augustus Stanley Owsley III, nicht in der Lage, pharmazeutisch reines LSD zu bekommen, zunächst 1965 in Los Angeles, später dann, '66, in der Nähe von Point Richmond, sein eigenes zu produzieren.

Owsleys alchimistischer Kollege, Tim Scully, teilte mir mit, dass der 1965er Batch unrein war, betonte jedoch, dass Owsley und er 1966 einen Reinigungsprozess zur Perfektion brachten. Viele User, die sowohl Sandoz als auch Owsleys Acid zu sich nahmen - letzeres erschien in Tabletten von lilaner (Purple Haze) und weißer (White Lightning) Farbe mit je 270 µg - sagen, dass Owsleys Acid weniger mystisch war und mit mehr stimulierenden Begleiteffekten aufwartete, als das Produkt von Sandoz.

Timothy Leary, dem klar war, dass Verunreinigungen die aufkeimende psychedelische Revolution bedrohten, sprach während einer Senatsanhörung 1966 prophetische Worte der Warnung zu Senator Teddy Kennedy:

Senator Kennedy:"Was ist es denn hinsichtlich der Qualität, das Ihnen Anlass zur Sorge gibt?"

Dr.Leary:"Wir wollen keinen amateurhaften oder Schwarzmarkthandel mit LSD."

Senator Kennedy:"Warum nicht?"

Dr.Leary:"Oder die Barbiturate oder Schnaps. Wenn Sie eine Flasche Schnaps kaufen-..."

Senator Kennedy:"Das tut nichts zur Sache. Zurück zum LSD - warum wollen Sie das nicht? Ist es, weil es gefährlich ist?"

Dr.Leary:"Weil man nicht weiß, was man bekommt."

Senator Kennedy:"Ist es darum, weil es gefährlich ist?"

u.s.w....
Ungeachtet Learys Warnungen wurde LSD am 16.Oktober 1966 für illegal erklärt.

Das Owsley-Acid war die erste auf (Untergrund-)Großverkauf abzielende Kommerzialisierung von LSD. Es hatte vor Owsley verschiedene andere kleinere LSD-Laboratorien gegeben, ebenso war da eine Menge von Laboratorien die zur gleichen Zeit wie Owsley LSD auf den Markt brachten. Einige machten ein reineres LSD; die Mehrzahl jedoch produzierte schlechteres.

Nachdem Owsley 1967 in seiner Produktionsstätte in Orinda, Kalifornien, verhaftet worden war, gründete sein Komplize Scully zusammen mit Nicolas Sand ein neues Labor, letzterer ebenfalls ein bereits seit langem in die psychedelische Szene involvierter Alchimist. Sie stellten eine gewisse Menge ALD 52 - eine dem LSD verwandte Substanz, die sie "Sunshine" nannen - in Form von großen krümeligen orangefarbenen Tabletten her, die 270 µg oder so enthielten.

Im Frühling 1969 begann der ehemalige Chemiker und Besitzer eines europäischen LSD-Labors Ron Stark, der sich zu jener Zeit auf der Flucht befand, angeblich, die "Brotherhood Of Eternal Love" mit Untergrund-LSD zu versorgen. Da die Bruderschaft zu dieser Zeit bereits ebenfalls ALD-52 verteilte, und da beide Drogen in eine identische Pillenform gebracht worden waren (mit Ausnahme einiger früherer blauen ALD-52-Tabletten), fiel vielen Leuten gar nicht auf, dass es mehr als eine Sorte "Sunshine" gab. Laut Scully tauchten bald viele Fälschungen auf dem Markt auf, von denen die meisten unrein waren.

Sand und Scully stellten die Herstellung ein, doch Stark fuhr fort und produzierte über 10 Kilogramm (über 35 Millionen Dosen in kristalliner Form) dessen, was als "Orange Sunshine" bekannt wurde - zunächst war es in großen roten und grünen Tabletten aufgetaucht und "Christmas Acid" genannt worden.

Zusammen mit dem "Sunshine"-Boom häuften sich Berichte über Nebeneffekte. Zusätzlich zu über-stimulierenden Reaktionen und Symptomen, die einer Strychnin-Vergiftung ähnelten, schien es, als fehle da etwas in der spirituellen Dimension dieses neuen Untergrund-Acid. Michael Hollinshead, der 1960 Leary auf den Geschmack von Acid brachte, schrieb später in seinem Buch "The Man Who Turned on the World":



Es war zu dieser Zeit (1968) nur weniges gutes Acid im Umlauf, und das, was es gab - das sogenannte Straßen-Acid - kam überwiegend aus Kalifornien. Irgendetwas stimmte da nicht mit der Synthese; es war nicht rein. Und man konnte nie sicher sein, was genau es war, das man zu sich nahm, so dass ich es nur zu jenen seltenen Gelegenheiten einnahm, zu denen man mir "Sandoz"- oder "Crystal"-Acid gab...

Meine Einschätzung hatte nichts mit der Vorstellung zu tun, dass eine vollkommen synthetische Droge eine vollkommen synthetische Erfahrung hervorrufen würde - eine rein intellektuelle Sicht der Dinge - sondern basierte auf direkter Erfahrung aus erster Hand (alles in allem waren etwa 30 Trips Straßen-Acid). Und in jeder dieser Sitzungen spürte ich, dass etwas nicht stimmte - es war zu "elektrisch", zu "speedy" und zu "Geist-zerrüttend". Die frühere Klarheit der "Einsicht", die ich unter Sandoz-Acid gewonnen hatte, wurde abgelöst von Verwirrung und Zerbrochenheit, Worte und Welten wurden in eine absolute Unzusammengehörigkeit zerworfen oder gleichsam in absolutes Chaos, obwohl dies, wie ich hinzufügen muss, oft mit einem Gefühl vergesellschaftet war, das ich nicht anders als "allumfassende Aufgeblasenheit" beschreiben kann, eine höchste Fülle an emotionaler Energie, die jedoch eher einer leidenschaftlichen Flamme und weniger der lebensspendenden Sonne gleichkam.

Auf dem Woodstock-Festival gab Hugh Romney (auch bekannt als "Wavy Gravy") der Menge bekannt:"Soetwas wie schlechtes Acid gibt es nicht, nur solches, das falsch hergestellt wurde." Ab 1969 begann LSD in "Microdots" aufzutauchen, und 1970 waren es Gelantine-Streifen verschiedener Größen, sogenannte "Windowpanes" (Fensterscheiben). Die Stärke der Einzeldosen verringerte sich rasch, und ebenso verhielt es sich mit der Reinheit der durchschnittlichen "Straßen-Dosis".

In einer Korrespondenz mit dem "City Magazine" schrieb Timothy Leary im July 1975:


Nach 1966 las und schrieb ich vorwiegend über eine allgemeine Theorie der psychologischen und politischen Relativität und weniger über Lysergsäure, die in der Tat vom Owsley-Speed, Orange-Amphetamin und dem kommerziell und sozial eher akzeptierten Kokain-Heroin-Handel verdrängt wurde.

In dem für das Fernsehen gedrehten, jedoch nie gesendeten, Interview "Timothy Leary at Folsom Prison" sagt dieser:

Ich möchte niemandem besonders empfehlen, LSD zu nehmen. Und vor allem: 99% dessen, was darüber gesagt wird, ist nicht wahr.
Ken Kesey nutzte ebenfalls die Gelegenheit, in seinem neuen Buch "Garage Sale" auf die Acid-Szene zurückzublicken:

Ich kann Acid nicht wirklich empfehlen, denn es ist zu einer nahezu bedeutungslosen Chemikalie geworden. Ich meine, das erste Acid, das ich nahm, war Sandoz; es wurde mir während einer Reihe von Experimenten von Seiten der Regierung verabreicht (Und jetzt, Onkel? Gib mir nicht diesen antiamerikanischen Drogen-Scheiß: du hast mich angeturned...!), und es war wunderschön.
Vielleicht mit Ausnahme von Owsleys Arbeit war von da an jeder Batch, den ich probierte, interessant, erleuchtend, qualvoll, bizarr, etc., jedoch immer alles andere als rein.
Viele andere der frühen Tripper, wie Alan Harrington (Autor von "Psychopaths"), Dr.Stanley Krippner (früherer Vositzender des "Brooklyn's Maimonides Hospital Dream Lab") und Adam Smith (zusätzlich zu seinen "Wall-Street"-Bestsellern Autor von "Powers of Mind") verzeichneten ebenfalls einen Rückgang der psychedelischen Brauchbarkeit, den sie mit der Reinheits-Krise in Verbindung brachten.

Eine LSD-Erfahrung ist ein komplexes Zusammenspiel von fünf Faktoren: Set, Setting, Beisitzer (bzw.Mit-Tripper), Reinheit und Größenordnung der Dosis.

Das Set hat mit dem psychischen Zustand des LSD-Reisenden zu tun, sowohl in Bezug auf lange Sicht (genetische Präposition und die Prägungen der Kindheit), als auch kurzfristig (Erwartungen hinsichtlich der LSD-Erfahrung, Allgemeinbefinden zum Reisezeitpunkt).

Das Setting ist die äußere Umgebung für den Trip - drinnen oder draußen, "private Vorstadtwohnung", "klinisches Krankenhauszimmer" oder "windiger Strand während des Sonnenaufgangs".

Set, Setting und Beisitzer oder Begleiter formen die Ausprägung des Trips. Bevor jedoch diese Einflüsse ins Spiel kommen können, muss es zu einer Veränderung des Bewusstseinszustandes kommen. Von daher sind die Art der verwendeten biochemischen Substanz, ihre Reinheit und ihre Dosis zentrale Determinanten für den Verlauf der Sitzung.

LSD in seiner reinen Form (d-Lysergsäurediäthyamid) ist eine geruchlose, farblose und entweder säuerlich schmeckende (wenn es in der weinsauren Form vorliegt (=Tartrat)) oder geschmacksneutrale kristalline Substanz. Neben einigen anderen war die Hauptproduktionsstätte für reines LSD (zu Forschungszwecken) die "Spofa United Pharmaceutical Works" in Prag (Tschechien). Außer Sandoz in der Schweiz, gab es noch die Eli Lilly&Co, bei der das Patent für den Barbrecht-Prozess (der effizienteste Prozess für die LSD-Herstellung) liegt, und "Farmitillia of Milan" in Italien, die die Kultivierung von Mutterkorn vervollkommnete, einem auf Roggen wachsenden Pilz, der als Quelle für Lysergsäuremonohydrat genutzt wird, dem Hauptausgangsstoff für LSD. Dazu kommen einige US-amerikanische Firmen, die kleinere Mengen LSD für Versuchszwecke herstellten.

Das heutige Untergrund-Acid erscheint in vielen Formen: als Tabletten von unterschiedlicher Größe und Farbe, als Kapseln (am populärsten von 1966 bis 1968), als Gelantine-"Windowpanes" (eine beklagenswerte Härte für Vegetarier, die keine Kuh-Hufe, aus denen Gelantine hergestellt wird, essen), auf Plastikfolie, "Papers" (engl. auch "blotter"), in Behältern mit Flüssigkeit und in vielen anderen Formen - nahezu alles, das man mit Flüssigkeit betropfen kann, wurde verwendet. Da LSD ein Kristall und die durchschnittliche Dosis so klein ist, dass man sie kaum sehen kann, wird es für gewöhnlich in einer Flüssigkeit wie Ethyl-Alkohol gelöst und dann auf ein Trägermedium getropft, das mit einer inerten Substanz gepuffert wurde. Nur wenn diese Puffersubstanz inert (=nicht reaktiv) ist, wird die Aktivität eines biochemischen bewusstseinsverändernden Mittels davon nicht beeinflusst.

Die gebräuchlichste Erklärung für Verunreinigungen scheint der Zusatz anderer biochemischer bewusstseinsverändernder Substanzen wie Speed (Amphetamin) oder Strychnin zu sein. Jedoch stimmen sämtliche Test-Programme und Drogeninformationsorganisationen darüber überein, dass nur wenig Speed oder Strychnin in Straßen-Acid gefunden werden kann. Der tatsächlich häufigste Zusatz ist PCP (Phencyclidin oder "Serylan", ein in der Tiermedizin gebräuchlicher Tranquilizer, der halluzionogene Delirien verursacht), dies liegt ebenfalls vor, wenn Straßen-Acid fälschlicherweise als "Meskalin" oder "Psilocybin" angeboten wird. Synthetisches Meskalin und Psilocybin (meist Psilocyn) verschwanden vom Markt, kurz nachdem das reine LSD verschwunden war (um 1969), und die einzig wahren heute auf der Straße erhältlichen Formen dieser Drogen sind getrocknete Pilze oder Meskalin-Buttons. (Anmerkung: Die Kombination von Acid und PCP wird manchmal auf im Supermarkt gekaufte Pilze appliziert, von daher ist Vorsicht angebracht.)

Wegen der Unwägbarkeiten des Straßendrogen-Marktes wurden in den 70er Jahren einige Drogentestprogramme ins Leben gerufen. Von diesen Organisationen wurden die meisten Proben von Untergrund-Acid als "LSD" bezeichnet. So berichtet beispielsweise der "Straight Dope Letter", eine Zusammenfassung der Informationen verschiedener Testorganisationen, dass von insgesamt 209 Proben, die dort in der Zeit von März 1973 bis Juli 1973 eingegangen waren, 183 als "LSD" identifiziert werden konnten.

"PharmChem" aus Palo Alto in Kalifornien, die anerkannteste der vielen Testeinrichtungen, berichtete 1973:

Von 405 Proben angeblichen LSDs stellten sich 91,6% als solches heraus, 3,4% enthielten überhaupt keine Drogen, 3% waren tatsächlich DOM, PCP und anders, und 2% enthielten DOM, PCP und Methamphetamin als Zusatz zum LSD.
Im Gegensatz zu diesen beiden Berichten steht die in "LSD - A Total Study" (zusammengestellt von D.V. Siva Sankar) dargestellte Untersuchung:

Mershmann und Gibson testeten 519 Proben, von denen die Händler behaupteten, dass die Zusammensetzung bekannt sei. Von den Proben, die als LSD bezeichnet worden waren, enthielten 44% LSD, das mit zwei oder mehreren anderen Substanzen verunreinigt waren, bzw. stellten sich als Mischungen verschiedener Chemikalien heraus, die Produkt einer fehlgeschlagenen LSD-Synthese waren.
Etwas stimmt nicht mit dem heutigen Straßen-Acid, etwas daran ist unrein. In "The Man Who Turned on the World" vertritt Hollingshead eine mögliche Theorie für die Degeneration in der LSD-Herstellung:

Ich denke, dass das Problem der Untergrundchemiker bei der heimlichen Herstellung von LSD in der Knappheit von Mutterkornalkaloiden bestand, ohne die die Herstellung von LSD-25 unmöglich ist. Bis 1965 konnte Ergotamin mit geringem Aufwand von drei oder vier europäischen chemischen Unternehmen bezogen werden; doch der Druck aus Washington schob dem einen Riegel vor, zweifellos in der Hoffnung, dass dies die heimliche Produktion von LSD unterbinden würde. In einem gewissen Sinne behielten die Regierungsbehörden damit recht. Der Untergrund gab es auf, LSD-25 hervorzubringen, statt dessen entdeckten sie eine vollsynthetische Substanz, die dem d-LSD-25 ähnelte... Sicher, der neue Stoff tat seinen Dienst in dem Sinne, als dass jede neue bewusstseinsverändernde Chemikalie hinlänglich dazu taugt, subjektive Effekte im Körper hervorzurufen, doch schien es nicht für jene ausreichend, die nach einer Erhebung des Geistes oder des Herzens suchten, dies war - und ist es vielleicht immer noch - eine nicht allzuweit verbreitete Sichtweise unter den "Wissenden", die behaupten, das einiges des Straßen-Acid durchaus in der Lage sei, "langfristigere" positive subjektive Effekte hervorzurufen, obwohl sie bereitwillig erklären, dass es sich bei vielem des Stoffes, der als "reines LSD" verkauft wird, in Wirklichkeit um Methamphetamin (eine hochwirksame Form des Amphetamins, die zuerst von der US-Army entwickelt worden war) handelt oder irgendeinem von der modernen Molekularchemie auseinandergenommenen Mutterkornbestandteil.
Ein wahrscheinlicherer Grund für die verschiedenen Effekte des Straßen-Acid ist die Kontamination durch Nebenprodukte, die zu verschiedenen Stadien der Herstellung entstehen. LSD kann aus Lysergsäure hergestellt werden, die entweder aus Morning-Glory Saat oder Mutterkorn gewonnen wurde, oder aus Mutterkorn-Verbindungen wie Ergotamintartrat, einer pharmazeutischen Droge, die zur Behandlung von Migräne-Kopfschmerzen benutzt wird. Auch kann LSD vollständig aus organischen Chemikalien synthetisiert werden. Egal, welches Procedere benutzt wird, es wird - soweit korrekt durchgeführt - LSD hervorbringen.

Bevor LSD für illegal erklärt wurde, konnten die zur Herstellung nötigen Materialien über einige US-amerikanische und europäische Chemiefirmen bezogen werden. Das meiste Owsley-Acid war aus Lysergsäuremonohydrat hergestellt worden, das vor dem Verbot bei Sandoz erhältlich war. Nach 1966 jedoch konnten chemisch reine Ausgangsstoffe nicht mehr ohne weiteres beschafft werden.

Die Herstellung der nötigen Ausgangsstoffe ist ein langer Prozess, der eine Menge Möglichkeiten zur Verunreinigung mit sich bringt. Während der Präparation des Hauptausgangsstoffes - des Lysergsäuremonohydrats - können verschiedene Mutterkornalkaloide sowie Cycloalkamine das Endprodukt verunreinigen, wenn sie später nicht durch gründliche chromatographische Behandlung entfernt werden. Welche Verunreinigungen im einzelnen auftreten, hängt davon ab, ob als Ausgangsmaterial Mutterkorn, Ergotamintartrat oder Trichterwindensaat (ausschließlich der Sorte "Heavenly Blue") verwendet wurde. Und sobald solche geeigneten Vorläufersubstanzen zu LSD synthetisiert worden sind, kann das Endprodukt immer noch durch verschiedene Isomere und lumi-LSD (mit Wasser gesättigtes LSD) verunreinigt werden, wenn es nicht chromatographisch behandelt wird.

Somit stellt das hochspezialisierte Verfahren der Chromatographie, durch die in der organischen Chemie spezifische Chemikalien isoliert werden können, den Schlüssel zur gelungenen oder eben nicht gelungenen Säuberung des letztlich gewonnen LSD-Kristalls dar. Hier eine Passage aus "Psychedelic Chemistry" von Michael Valentine Smith:

Wir haben es hinsichtlich der Reinheit von Psychedelika mit allerlei Aberglauben zu tun. Tatsächlich werden sämtliche als Folge der Synthesetätigkeit auftretenden Verunreinigungen fast ausschließlich keinen Einfluss auf den Trip haben. Angenommen, es liegen 200µg an Verunreinigungen vor, so bedarf es doch des hundert- bis tausendfachen dieser Menge, um einen signifikanten Effekt hervorzurufen. Selbst Meskalin, das eine ziemlich spezifische psychedelische Wirkung hat, zeigt diese erst ab etwa dem tausendfachen dieser Menge.
Die allermeisten der gängigen Bücher, die sich mit den Details der LSD-Herstellung befassen - z.B. "Psychedelic Guide to the Preparation of the Eucharist" von Robert Brown, "Basic Drug Manufacturing" und "The Book of Acid" von Adam Gottlieb, sowie Michael Valentine Smiths Bücher - beschreiben nicht die effizienten Chromatographischen Verfahren, die für die Herstellung reinen LSDs unabdingbar sind. Timothy Scully erzählte mir, dass er und Owsley der Ansicht waren, dass die zu tolerierende Grenze für Verunreinigungen bei etwa einem zehntel Prozent lägen (was einem Reinheitsgrad von 99,9% entspricht) - weit unter den von Michael Valentine Smith veranschlagten 50%! Bis hierzu keine gründlichen Studien vorliegen, werden die Grenzbereiche maximal akzeptabler Verunreinigungsgrade unbekannt bleiben.

Wie aber verändern die Verunreinigungen den idealen Verlauf der LSD-Wirkung und der dadurch hervorgerufenen Erfahrung? Eine der Theorien besagt, dass d-LSD25 ein Schlüssel sei (sein äußerer Elektronenring hat eine bestimmte Form), der in einige winzige Schlösser, sogenannte Rezeptoren passt. Diese befinden sich irgendwo im Gehirn - niemand weiß genau wo, eine Theorie jedoch besagt, sie lägen im Hirnstamm. In jedem Fall ist bekannt, dass diese Rezeptoren lediglich mit ganz speziellen Molekülstrukturen interagieren.

Die verschiedenen Mutterkornkomponenten, die Cycloalkamide des LSD und das lumi-LSD docken an die selben Rezeptoren an wie das LSD. Doch betätigen diese Komponenten das Schloss erwiesenermaßen nicht in der gleichen sanften, reinen Art und Weise, wie es das LSD tut. Viele von ihnen rufen Wirkungen hervor, die den Symptomen einer Mutterkornvergiftung ähneln - dem St.Antoniusfeuer des Mittelalters. Zu diesen Symptomen gehören Gelenkentzündungen, Kopfschmerzen, Übelkeit sowie heiße und kalte Schauer.

Eine andere mögliche Verureinigung können Isomere des LSD sein, und tatsächlich wurden sie von den drogenanalysierenden Einrichtungen gefunden. Es gibt vier mögliche LSD-Isomere, von denen jedoch lediglich die d-Form des Lysergsäurediäthyamids wirksam ist. Die anderen räumlichen Molekülstellungen, z.B. l-Lysergsäurediäthylamid und iso-Lysergsäurediäthylamid, sind - im Gegensatz zu vorliegenden Berichten - inaktiv. Sie spielen keinerlei pharmakologische Rolle, außer vielleicht als Katalysator für einige latente LSD-Effekte, oder indem sie die Wirkung des LSD auf die Rezeptoren blockieren.

Falls im Herstellungsprozess eine kontaminierte Charge Diäthylamin verwendet wird, bzw. der Chemiker sich vorsätzlich entschließt, diese herzustellen, kann das dazu führen, dass im schließlich entstehenden Kristall LSD-Homologe vorliegen. Diese Homologe, Moleküle, die dem LSD ähneln, jedoch durch Hinzufügung, Subtraktion oder eine Neustrukturierung verändert wurden, docken an die selben Rezeptoren an wie das LSD.

Einige dieser Homologe rufen tiefgreifende Wirkungen hervor, die in der Wirkungsausprägung und ihrer Potenz variieren. Das stärkste dieser Homologe, das ALD52, erreicht 91% der Stärke des LSD, und manche behaupten, die Wirkung sei ein wenig anders als die des LSD (doch besteht hierüber keine Einigung).

Davon abgesehen ist es, wie Albert Hoffmann in "Drugs Affecting the Central Nervous System" sagt:

LSD bringt die stärkste und spezifischste Wirkung hervor und kann somit als wirklicher Prototyp der psychotomimetischen Substanzen verstanden werden.
Insofern sind alle Verunreinigungen, die im LSD gefunden werden können, wie unzulängliche Schlüssel. Solche Substanzen wie Mutterkornalkaloide, Cycloalkamide und andere Lysergsäurederivate, sowie LSD-Homologe und lumi-LSD mögen in der Lage sein, die Tür einen Spalt weit zu öffnen, jedoch nur reines LSD öffnet die Pforten der Wahrnehmung vollständig.

Zusätzlich zu herstellungsbedingten Verunreinigungen können solche auch aus dem Zerfall des LSD heraus entstehen. In seiner Schrift "The Chemistry of LSD" hebt Dr. Albert Hoffmann hervor:

Wie alle Lysergsäurederivate ist auch sowohl die freie Base als auch das Tartrat des d-Lysergsäurediäthylamids sehr lichtsensibel und anfällig für Oxidantien. Alle Präparate müssen sehr sorgfältig vor Lichteinwirkung und dem Einfluss des Luftsauerstoffs geschützt werden, um sie vor der ansonsten rasch einsetzenden Zerstörung zu bewahren.
Wenn also - mit etwas Glück - tatsächlich eine reine Charge von Untergrund-LSD hergestellt würde, zerfiele es mit der Zeit zu Schrott, insbesondere in der gebräuchlichen Darreichungsform des Schwarzmarktes (Pappe oder Gelantine), die es nicht vor Luft oder Licht schützt. Pharmazeutisches LSD wird in vakuumbefüllten Ampullen in flüssigem Stickstoff gelagert. Reines, lebensfähiges Schwarzmarkt-LSD sollte den Konsumenten in Form einer Tablette aus reinem, inerten Puffermaterial oder einer Vakuumampulle erreichen , doch ist diese teure Art der Verpackung mit der profitorientierten Verkaufsabsicht natürlich nicht vereinbar.

Warum wird das meiste des Untergrund-LSD in den USA falsch hergestellt? Es gibt eine Reihe anderer möglicher Erklärungen. Ein Chemiker z.B. erzählte mir, dass dies daran liege, dass "alle Cracks weg vom Fenster" seien. Das heißt, dass die meisten Untergrundchemiker, ob nun getrieben durch Altruismus oder Habgier, gar nicht in der Lage seien, Chemikalien von pharmazeutischer Qualität herzustellen.

Ferner bringen sie nicht das Geld auf, das gebraucht würde, um die zur pharmazeutischen Herstellung oder abschließenden Untersuchung des Endproduktes nötige komplizierte Ausrüstung anzuschaffen.

Auch kann Paranoia zur fehlerhaften Herstellung führen. Oftmals steht dem Chemiker nicht die Zeit zur Verfügung, die erforderlichen Verrichtungen vollständig auszuführen, oder er wird sich für Abkürzungen entscheiden um die Gefahr des Entdecktwerden zu verringern.

Eine Hilfe wäre es bereits, wenn die Organisationen, die Straßen-Drogen analysieren, ihre Bestimmungsmethoden verbesserten. Auch besitzen viele dieser Gruppen gar keine Proben der im Straßen-Acid möglicherweise auftretenden Verunreinigungen und sind somit nicht in der Lage, sie zu identifizieren. Dazu kommt, dass ihre Testmethoden nicht den hohen Anforderungen entsprechen, die nötig wären, um ihre Proben zu analysieren. Die meisten beruhen auf der Dünnschichtchromatographie, die lediglich einen Hinweis darauf liefert, dass überhaupt LSD in einer Probe vorliegt - jedoch nicht, welche anderen Verunreinigungen darin lauern.

In einer Privatkorrespondenz teilte mir Dr. Alexander T. Shulgin, Professor für Toxikologie an der Universiät von Kalifornien, Berkley, mit:

In der herkömmlichen LSD-Analyse (so wie sie von PharmChem durchgeführt wird) chromatographiert man ein Extrakt der zu untersuchenden Droge, beobachtet die entstehenden Vereinzelungen unter UV-Licht und besprüht dann die Platte mit einem farberzeugenden Agenz, wie Paradimethylaminobenzaldehyd (PDAB). Sollten dann fluoreszierende Verunreinigungen (wie Lysergsäure oder iso-LSD) vorliegen oder solche, die unter der chromatographischen Separation eine Kinetik zeigen, werden sie entdeckt. Handelt es sich um Verunreinigungen mit einem intakten Indol-2-Hydrogen-Atom, werden unter PDAB blaue bis violette Farbtöne auftreten. Natürlich müssen für beide Tests ersteinmal Verunreinigungen vorliegen, die dadurch überhaupt sichtbar gemacht werden können. Sollten die Verunreinigungen jedoch nicht fluoreszieren (wie das bekanntermaßen bei lumi-LSD oder allen durch Lichteinwirkung entstehenden Zerfallsprodukten der Fall ist), oder sollten sie nicht mit PDAB reagieren (wie bei zweifach substituierten Verunreinigungen wie 2-Oxo-Ergotamin), so werden sie unsichtbar bleiben. Es ist absolut möglich, dass eine LSD-Probe stark verunreinigt ist, diese Verunreinigungen aber, sofern sie nicht auf einen der beiden Tests reagieren, nicht einmal vermutet würden.
Und nocheinmal: es wäre hilfreich, wenn die Analyseorganisationen beginnen würden nach Verunreinigungen durch Nebenprodukte zu suchen und Kriterien für die chemische Reinheit von Psychedelika etablieren würden. Sie müssen aufhören, ihre verunreinigten Proben als "LSD" auszugeben, ein Habitus, der Reinheit vortäuscht, und der somit zu einiger Verwirrung auf Seiten der Öffentlichkeit und der einschlägigen Autoren führt. Statt dessen müssen sie klar zwischen Straßen-Acid und pharmazeutisch reinem LSD unterscheiden. Und wenn sie sich schon nicht die Ausrüstung zum Testen von LSD leisten können (Massenspektrometer und Elektronenmikroskope), sollten sie die Öffentlichkeit über ihre wirklichen Möglichkeiten informieren. Insofern ist keines der kommerziell verkauften Drogentestsets geeignet, den Reinheitsgrad zu bestimmen.

Viele der frühen LSD-User gaben später das Acid auf und wandten sich anderen Methoden der Bewusstseinsveränderung zu, als das verfügbare LSD unrein geworden war. Sie dachten, das LSD funktioniere nicht mehr oder gaben ihren eigenen Köpfen die Schuld daran und verstanden dabei nicht, dass es eine Veränderung der vorliegenden Chemikalie war. Von daher veranlassten die zunehmenden Verunreinigungen viele Leute dazu, ihre vormals gewonnenen mystischen Erfahrungen zu verdrängen und sich einer bequemen, "coolen" Konformität hinzugeben. Oder sie wandten sich östlichen Gurus oder Jesus-Bewegungen zu.

Ich schätze, dass Verunreinigungen den Leuten im Gegensatz zu den reinen Bewusstseinstrips (Ekstase) des LSD Körpertrips (Euphorie) bescherten. Sie wandten sich anderen Euphorie induzierenden Drogen (Haschisch ist eine davon) zu, denn das Straßen-Acid wurde zum Gegenstand unehrenhafter Geschäfte und verlor die spirituellen Qualitäten des LSD. Allein die Tatsache, dass das LSD seinen Dienst nicht mehr tat, veranlasste viele Leute, der allzu statischen Realität via Kokain, Haschisch, Tranquilizern, Alkohol oder Heroin entkommen zu wollen.

Mit den sich verändernden Erfahrungen veränderten sich auch die Schwerpunkte unter den Produzenten und Verteilern: Am Anfang war die vorherrschende Motivation eine spirituelle gewesen; sie wollten die Leute anturnen. Häufig wurde LSD kostenlos verteilt, und das Dealen war allenfalls eine nebenbei ausgeführte Tätigkeit von Amateuren. Als LSD jedoch zu einer weiteren Substanz auf der langen Liste von Körperdrogen wurde, wurde der spirituelle Fluss durch Habgier verschmutzt.

Die tatsächliche Verantwortung für all dies liegt nicht beim Untergrund, auch nicht bei der Öffentlichkeit, die lediglich ein Opfer der mittels Bier und Fernsehen durchgeführten Gehirnwäsche ist, sondern allein auf Seiten der Regierung. Heute kontrolliert in den USA eine kleine Elite von staatlich unterstützten Wissenschaftlern das LSD. Abgesehen vom Nutzen, den ihre begrenzten Forschungen bringen, erscheint doch ihr ausschließlicher und engstirniger Gebrauch traurig im Angesicht des wesentlich größeren Nutzens, den ein weiter ausgedehnter Gebrauch von Psychedelika erwirken könnte. Viele Vorschläge für den vernünftigeren Gebrauch schließen die Zulassung von LSD als verschreibungsfähiges Medikament, die Errichtung von LSD-Zentren und die medikamentöse Patentierung des LSD ein.

Die psychedelische Bewegung, seit 10 Jahren verdunkelt, wird weiter schlafen, bis es den Leuten wieder möglich wird, LSD von bekannter Stärke und Reinheit zu bekommen. Bis dahin, kann es sein, dass wenn du ein Acid-Head bist, du noch nie LSD zu dir genommen hast.



Quellen:
Den Text gibt es auf Lycaeum.org und erowid.org ebenso
hier der original Text in Englisch und die Deutsche Übersetzung von Doktor Zeh

jedoch ist der Text relativ spekulativ aber andererseits wird auch was dransein...
Blumen sind auch bloß Menschen und keine Tiere
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dabei seit 2006
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3 Tripberichte

  Geschrieben: 29.07.08 22:56
du brauchst aber nicht zu erwarten, dass hier viele schreiben werden, weil die schmökerer(so wie ich ;)) zu faul sind den ganzen text zu lesen.

 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 29.07.08 23:03
Leute die sich für so etwas interessieren werden sichs durchlesen wer zu faul ist oder s einen nicht interessiert solls bleiben lassen hab niemandem gesagt er muss es lesen, aber solche posts sind imo sinn- und zwecklos^^
Blumen sind auch bloß Menschen und keine Tiere
Mitglied verstorben



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  Geschrieben: 29.07.08 23:35
Liest sich sehr spannend und man sieht wieder wie schade es ist das man mit Verboten den Menschen diese Erfahrungen nimmt. Wie ich sagte, sie machen das schöne schlecht. Man kann nur hoffen, daß sich da etwas ändert.
Lebe.Liebe.Leben

Und das zehrt an meinen Kräften, und das zieht mich wie Blei,auf den Grund wo sie mich haben wollen,doch das geht vorbei

http://rapidshare.com/files/129396061/pd2_-_die_letzte_grenzlinie_durchschreitend_harte_filme_schieben_2008.zip
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 30.07.08 03:41
Auf mich erweckt der Autor den Eindruck als missgönne er nachfolgenden Generationen das Acid. Wie er selber im Text sagt braucht man die 100 bis 1000 fache Menge eines anderen optionalen Stoffes um auf die selbe Wirkung zu kommen, welches man auf einer Pappe platztechnisch nicht mehr unterkriegt, was ja all sein Geschwafel eigentlich schon wieder relativiert.

Das ist natürlich pure Unterstellung, und ohne das ich mir die Mühe machen würde Zeilenangaben zu machen, spekulier ich mal ins Blaue, das der Autor zu jenen gehört, die im vorranschreitenden Alter immer wieder sagen "früher war alles besser", als die alles verzeihende Aussage, das man nicht mehr gewillt ist die Veränderungen der Zeit mitzumachen. Frühere Drogengurus seiner Generation sind eingeknastet, warscheinlich 9/10 seiner Bekannten zu Junkies verkommen, all die Hippies die heute noch in der Vergangenheit leben und mit Bussen die 30 L auf 100km unkatalysiert verbrennen, versuchen die Welt zu retten, sind selbst für Ehemalige und Sympatisanten ein kläglicher Anblick, von denen der Großteil sowieso das damals als spiesig verurteilte Verhalten der Eltern übernommen hat, um jetzt selber in Einfamilienhäusern Bäume auf Hochzeiten zu pflanzen.

Und so wie für die damalige Elterngeneration Roggen Rohl und sexuelle/psychedelische Revolution suspekt war, ist es für die Heutige Eltern(und Großeltern)generation von mir aus die elektronische Musik und wasweisich suspekt sind.

Da der damalige Geist heute nicht mehr weiter exsistiert, beziehungsweise nicht in einer von Eisner tolerierbaren Form, ist es natürlich das Acid, was der heutigen Generation die selbige Geistige Erweiterung verwehrt ("Bis dahin, kann es sein, dass wenn du ein Acid-Head bist, du noch nie LSD zu dir genommen hast. ") und nicht die Vergänglichkeit der 70er Jahre. Solange sich nicht in der heutigen Generation 68 auf genauste wiederholen würde, wäre er bestimmt der Meinung das das LSD schlecht ist, und selbst dann wäre es nicht mehr das selbe weil er nicht mehr so dabei wär wie früher ....
Weiterhin hat er, so wie es ausschaut LSD einfach massenhaft missbraucht: "... sondern basierte auf direkter Erfahrung aus erster Hand (alles in allem waren etwa 30 Trips Straßen-Acid). Und in jeder dieser Sitzungen spürte ich... ". Ich denke ab ner Gewissen Anzahl an Turns hat man sich emotional heruntergewirtschaftet, da hilft dann auch kein Sandoz Acid mehr, um was neues aufn Trip zu erleben.
Ich finde der ganze Text hört sich an wie eine aufwändige Ausarbeitung dieses Typischen Junkie Geschwätz darüber was für feines Zeug es doch damals gab, was nur als Fassade vor der Geistigen Veramung durch Drogenkosum sowie der mangelnden Anpassung an die sich ändernden Zeiten steht.

Das klingt jetzt warscheinlich viel verurteilender als ich es eigentlich abgesehen habe .... vllt ist ja wirklich das acid ein anderes ... werden wir wohl nie erfahren ....
Mogratie muss in irgendeiner Sprache sowas wie Menschenrechte heissen!
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 30.07.08 08:27
Ja, natürlich gibt es auch heutzutage noch LSD-25 - genau wie in den 60ern. Verunreinigungen in der Synthese sind jedoch etwas anderes.
 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 30.07.08 18:21
Stanley Owsley selber hat gesagt dass Eisner "brain damaged" ist, jedoch sein Artikel auch zum Teil wahr sein kann...
Wenn man sich mal anschaut was heutzutage die pappen so drauf haben... der durchschnitt bei testlabors(z.B eve and rave) beträgt ja ca 25-75µg bei heutigen pappen darunter einige Ausnahmen wie die Hofis Mayas usw, und zu der Zeit waren diese meist standardmäßig mit 200µg bestückt.

Dass es kein LSD-25 mehr gäbe halte ich auch für schwachsinnig dass jedoch durch die Prohibition die Ware kaum pharmazeutische Qualität erreichen wird und es genug Leute gibt die rein Profitorientiert sind ist wohl klar, oder?

Tim Scully der die damaligen "orange Sunshine" produzierte meinte auch dass die Synthese gar nicht zu schwer sei, die Reinigungsprozesse um das iso-LSD und l-LSD(beide Wirkungslos) vom wirkenden d-LSD zu trennen viel aufwändiger sei auf das die meisten untergrundlabore verzichten(kostet auch viel). Und daher gibt es auch die Theorie dass diese unwirksamen derivate sozusagen eine Rezeptorblockade entwickeln könne vor allem dass diese beide Substanzen das Gehrin etwas schneller erreichen als das d-Lysergsäurediäthylamid, was ich jedoch auch (noch) ein wenig suspekt betrachte...
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 01.08.08 07:30
Interesanter Artikel, danke dafür.
Das Trips verschieden wirken, unabhängig von Sett und Setting ist mir und eigentlich allen mir bekannten Acid Konsumenten auch schon aufgefallen.
2 Mal war es definitiv kein LSD, da wir 20h+ Drauf waren und einige male waren die Trips spührbar flacher, bei relativ starker Optik.
Ich kenn auch einen älteren Herren der damals Orginal Sandoz Acid bekam und auch sagt, dass meiste Acid heute wäre definitiv von schlechter Qualität! Dieser Herr ist übrigens kein verückter Althippie.

Und das es es keine Stoffe außer LSD gibt die auf einen Blotter passen stimmt nicht, Vincent Vegas.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 07.10.09 00:30
so wie ich es einschätze kommt es doch nicht auf die Substanz LSd an sondern auf die Erfahrung. Angenommen es ist eine Verunreinigung der einem Menshcne eine Erfahrugn bringt die ihn umdenken lässt. wo ist dann das problem?
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 07.10.09 10:55

Zitat:
so wie ich es einschätze kommt es doch nicht auf die Substanz LSd an sondern auf die Erfahrung. Angenommen es ist eine Verunreinigung der einem Menshcne eine Erfahrugn bringt die ihn umdenken lässt. wo ist dann das problem?



Das stimmt schon, aber wenn du Verunreinigungen drin hast die dir Kopfschmerzen bringen oder aber wirklich den Trip abschwächen ist das ja schon suboptimal. Hab mich durch den ganzen Text durchgequält und fand ihn sehr interessant. Hatte noch keine Erfahrungen mit Acid und ich glaube die werde ich ahhc nie haben, weil ich keine Ahnung hab wie ich da ran kommen sollte.
Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Denn selbst die Weisen können nicht alle Absichten erkennen.
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 07.10.09 12:42
ICh weiß nicht ob das hier rein passt aber ich habe die Tage einen Trip geschenkt bekommen und ich habe sehr oft auf Trips nebenwirkung wie schmerzen im Rückrat und den Oberschenkelmuskeln, kkann das mit der Reinheit zusammenhängen oder ehr mit einem Deformierten Rücken?
Macht es, kosmisch betrachtet,
wirklich was aus,
wenn ich NICHT aufstehe und arbeiten gehe?

http://de.wikipedia.org/wiki/Zei​tgef%C3%BChl
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.10.09 11:49
?
Macht es, kosmisch betrachtet,
wirklich was aus,
wenn ich NICHT aufstehe und arbeiten gehe?

http://de.wikipedia.org/wiki/Zei​tgef%C3%BChl
Traumland-Faktotum



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ICQ
  Geschrieben: 08.10.09 17:44
Man kann Schmerzen auf LSD empfinden? Ich weiß nicht mal, ob ich dann auf Klo muss oder nicht, ob mir warm ist oder kalt oder ob meine Beine eingeschlafen sind oder nicht vor Kribbeln...

Schmerzen hab ich wirklich noch nie empfunden...
Dr. House: "I’m extremely disappointed. I send you out for exciting, new designer drugs, you come back with tomato sauce."

http://www.mehr-schbass.de/news/link.php?id=148
Ex-Träumer
  Geschrieben: 08.10.09 19:50

Phanity schrieb:
Man kann Schmerzen auf LSD empfinden? Ich weiß nicht mal, ob ich dann auf Klo muss oder nicht, ob mir warm ist oder kalt oder ob meine Beine eingeschlafen sind oder nicht vor Kribbeln...

Schmerzen hab ich wirklich noch nie empfunden...



Man merkt erst, dass schmerzen da waren, wenn man sich ihrer entledigt hat (z.b durch Wasserlassen) ;)
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 09.10.09 01:50

Phanity schrieb:
Man kann Schmerzen auf LSD empfinden?


In den schillerndsten Farben.
 

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