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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 02.03.11 22:01
Ich habe eine Freundin, die seit längerer Zeit unter ziemlich schweren Depressionen inklusive Sozialphobie leidet und zwar schon länger in psychologischer Behandlung ist, aber ohne Erfolg. Ihre bisherige Medikation, Sertralinhydrochlorid, findet sie einfach nur scheiße und nimmt sie deshalb nicht. Letztens hatten wir in einem Gespräch die Idee, dass sie es doch mal mit regelmäßigem Konsum von lowdose-MDMA probieren könnte. Sie hat keine Erfahrung mit MDMA, ist aber aufgeschlossen und ich persönlich finde, dass ein stark euphorisierendes Empathogen zu Depressionen und Sozialphobie wie angegossen passt. Die Idee, darüber mit ihrem Therapeuten zu reden, scheiterte jedoch beim ersten Versuch, da dieser nicht einmal auf die Idee einging, sondern sofort wütend das Gespräch beendete und ihren Vorschlag zu einer "Schnapsidee" erklärte.

Da bleibt als Anlaufstelle für professionelle Meinungen nur das LdT. ^^

Was haltet ihr von der Idee? Wir haben uns überlegt, dass sie erst einmal einen richtigen MDMA-Rausch erleben sollte, um entscheiden zu können, ob ihr die Substanz prinzipiell gefällt, und dann dazu übergehen sollte, eine Dosis zu finden, die keinen Rausch erzeugt, sondern die Stimmung hebt und soziale Hemmungen abbaut. Ist so etwas mit MDMA überhaupt möglich, oder treten die "einschränkenden" Rauscheffekte, die sie ja nicht permanent haben will, bei geringeren Dosen auf als die euphorisierend-empathogenen, um die es ihr geht? Wie stark risikobehaftet wäre eine tägliche, oder auch nur regelmäßige Einnahme solch geringer Dosen? Aufgrund der Tatsache, dass selbst lowdose-Meth in den USA als Medi zugelassen ist, halte ich das Risiko für vertretbar, aber ich hab die Weisheit natürlich nicht mit Löffeln gefressen. Sollte sie es überhaupt regelmäßig konsumieren, oder nur, um bspw. die Angst vor Menschenmengen und Phasen, wo die Depressionen besonders schlimm sind, zu überwinden? Ich würde für eine regelmäßige, feste Dosis plädieren, weil ein "ungeregelter" bzw. spontaner Konsum natürlich sehr viel suchterzeugender ist (und ich gehört hab, dass MDMA auch nicht wirklich hilft, wenn's einem vorher schon scheiße geht) - nun, was meint ihr?

edit: Außerdem hatte ich auch den Gedanken, dass evtl. der Serotoninmangel, der dadurch ausgelöst werden könnte, durch entsprechende Nahrungsumstellung bekämpft werden kann, macht das Sinn?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 02.03.11 22:06
Therapeut hat recht, ist 'ne völlige Schnapsidee.

Bei Depressionen mit starken Serotoninreleasern auf eigene Faust und mit stets unbekanntem Gehalt im Neurotransmitterhaushalt rumzupfuschen kann nur nach hinten losgeht.

Ach und irgendetwas einfach scheiße zu finden und deshalb nicht zu nehmen ist auch sehr erwachsen; wie wäre es de nn wenn man sich dann um ein alternatives Medikament bemüht statt gleich auf Schwarzmarktsafari zu gehen? Wenn ihr Arzt nichts taugt, dann wird sie sicher erfreut sein zu hören dass in D freie Arztwahl herrscht.
 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 02.03.11 22:20

Zitat:
Therapeut hat recht, ist 'ne völlige Schnapsidee.

Bei Depressionen mit starken Serotoninreleasern auf eigene Faust und mit stets unbekanntem Gehalt im Neurotransmitterhaushalt rumzupfuschen kann nur nach hinten losgeht.



Es gibt auch Leute, die ihre Depressionen gegen heftigen Widerstand ihrer Ärzte auf eigene Faust mit Opis behandelt haben.


Zitat:
Ach und irgendetwas einfach scheiße zu finden und deshalb nicht zu nehmen ist auch sehr erwachsen; wie wäre es de nn wenn man sich dann um ein alternatives Medikament bemüht statt gleich auf Schwarzmarktsafari zu gehen? Wenn ihr Arzt nichts taugt, dann wird sie sicher erfreut sein zu hören dass in D freie Arztwahl herrscht.



Sertralin war scheiße, Seroquel war scheiße, Paroxetin war scheiße. Da würde ich an ihrer Stelle lieber darauf verzichten, weiterhin ADs zu nehmen, und das ist auch nicht ihr erster Therapeut.
 
Traumland-Faktotum



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ICQ
  Geschrieben: 02.03.11 22:29

JustAnotherOne schrieb:
Therapeut hat recht, ist 'ne völlige Schnapsidee.

Bei Depressionen mit starken Serotoninreleasern auf eigene Faust und mit stets unbekanntem Gehalt im Neurotransmitterhaushalt rumzupfuschen kann nur nach hinten losgeht.

Ach und irgendetwas einfach scheiße zu finden und deshalb nicht zu nehmen ist auch sehr erwachsen; wie wäre es de nn wenn man sich dann um ein alternatives Medikament bemüht statt gleich auf Schwarzmarktsafari zu gehen? Wenn ihr Arzt nichts taugt, dann wird sie sicher erfreut sein zu hören dass in D freie Arztwahl herrscht.



Kann dir nur vollkommen zustimmen!

lg
"Ein Morphium, das keine Sucht erzeugt, scheint der moderne Stein der Weisen zu sein."
-William Seward Burroughs-
Ex-Träumer
  Geschrieben: 02.03.11 23:35
man weiß einfach nicht wozu das führen könnte. vorallem tägliche dosen halte ich ebenfalls für unvorteilhaft weil so dauerhaft serotonin verbraucht wird und sobald dann wirklich nicht mehr viel vorhanden ist geht es ihr noch viel schlechter als vorher.
was ich mir aber durchaus vorstellen könnte wäre dass eine einmalige, oder ein paar anwendungen im mittleren dosisbereich positiv wirken könnte. natürlich in entsprechenden zeitlichen abständen. ist aber ebenfalls nur eine spekulation, aber so ein mdma-flash kann schon auf die schönen seiten des lebens aufmerksam machen, auch nachhaltig! allerdings kann auch das nach hinten losgehen! also ich weiß auch nicht...
lg tg
 
Abwesender Träumer



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Homepage MSN
  Geschrieben: 03.03.11 02:59
die reaktion des arztes ist ja wohl die geballte inkopetenz!
meine ex ist auch depressiv wir sind jedoch anders damit umgegangen, und glaub mir das ist für beide kein leichter weg.

zurück zum arzt: sofort los den nächsten raussuchen! und das würde ich so lange machen bis einer gefunden ist der sich vernünftig mit dir und deiner freundin auseinandersetzt und euch aufklärt. ein großteil der fachidioten kann einfach nur noch massen abfertigen und ist mit individuellen problemen schnell überfordert.

klar wirkt mdma positiv und erhellend auf das gemüt, ich befürchte aber auch dass man die rechnung nicht so einfach machen kann.

 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 03.03.11 06:57
Bei Depressionen wird doch mit Serotoninwiederaufnahmehemmern und nicht mit Serotoninreleasern gearbeitet, soweit ich informiert bin. Das wird seine Gruende haben und der MDMA Abfuck kommt ja auch nicht aus dem nirgendwo. Auch sollte deiner Freundin klar sein, dass sich ein Effekt bei ADs erst nach 2-3 Wochen einstellt, sie also nach kuerzerer Zeit noch ueberhaupt kein fundiertes Urteil darueber abgeben kann.
Allerdings frage ich mich, wie ihr auf diese IDee kamt? Und warum soll sie einen MDMA Rausch erleben? Ich versteh deine Gedankengaenge diesbezueglich gar nicht, hast du dir gedacht, einfach mal selbst Therapeut spielen zu koennen? Ich kann die Idee hinter MDMA nicht ganz verstehen, das einzige, was ich mir vorstellen koennte, ist, dass du das selbst hin und wieder konsumiert hast und geil fandest, was natuerlich in keiner Weise ausreicht, um damit irgendetwas zu behandeln.
Dass sich jemand gegen gewisse Medikamente sperrt, versteh ich. NLs wuerde ich persoenlich nie nehmen, aber bei ADs? Und dann dafuer MDMA? Das ist echt der groeßte Schwachsinn, solche Experimente sind mehr als gefaehrlich, allerdings sollte einE TherapeutIn in diesem Fall nicht das Gespraech abbrechen, sondern euch erklaeren, was ihr gerade fuer einen Unsinn fabriziert.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 03.03.11 14:34
also ich habe mal nen Bericht gelesen wo es um Studien ging über die Behandlung von Depressionen mit MDMA ging. Dabei wurden einige Sachen genannt die auf jeden Fall berücksichtigt werden müssen, aber Quintessenz war auch das es in einigen Fällen schon helfen kann. Die therapeutische Dosis war natürlich auch um ein vielfaches geringer als die Rauschdosis.

Allerdings war das auf einem anderen Board das es mittlerweile nicht mehr gibt und liegt schon einige Jahre her. Daher finde ich auch den Link leider nirgends mehr :-/
 
Traumländer



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  Geschrieben: 03.03.11 18:53
zuletzt geändert: 03.03.11 19:13 durch Vymaanika (insgesamt 2 mal geändert)
Soweit ich den TE verstanden habe geht es um eine selbstinduzierte Dauermedikation von MDMA zwecks Gewichtsreduktion, weniger als Therapeutikum in einer Sitzung in dem man sich unter Einfluss der MDMA-Magie öffnet und mögliche Barrieren zum Punkt der Ursache findet und sie im Gespräch verarbeitet.Das würde Sinn machen wenn entsprechende Praxen das umsetzen würden, tun sie aber nicht(mehr.)

MDMA als low-dose zur Gewichtsreduktion ist reiner Irrsinn.Erstmal steht bei medikamentöser Gewichtsreduzierung der Noradrenalinspiegel die entscheidene Rolle.MDMA ist aber primär ein Serotonin-Realeaser und Wiederaufnahmehemmer, daher spricht der Punkt schonmal dagegen.MDMA bezieht zwar auch Dopamin und Noradrenalin mit ein, aber das Verhältnis zum gewünschten Effekt des TEs steht in keinem Nutzen-Risko-Verhältnis, die Noradrenalin/Dopamin-Ausschüttung ist viel zu gering.

MDMA ist starker Toleranzbildung unterlegen, daher ist eine genaue Dosis unmöglich festzulegen, man bräuchte mit dem Fortschreiten der Zeit proportional immer mehr Material um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen wie am Tag der ersten Einnahme.

Weierhin spricht die Neurotoxität des MDMAs dagegen.Schlank, doch dafür dumm...schlechter Tausch.

MDMA ist der Verunreinigung des Schwarzmarktes unterworfen, Pillen, Kapseln und undefinierbare Pulvergemische müssen stets als "gestreckt"(Prämisse: Der Schwarzmarktstoff ist IMMER gestreckt) klassifiziert werden, das schließt eine gleichbleibende Dosis aus und erhöht die Gefahr stark toxische Streckstoffe zu konsumieren, nebst der Gefahr etwas völlig andere als MDMA zu konsumieren.

Jeder einzelne Punkt, der oben genannt wird, schließt MDMA als Appetitzügler aus, es ist und bleibt Geschichte, geschrieben von der Firma Merck und dank neufundiertem Wissen, schätzen wir diese Droge als magischen "Heartopener."

Zur Gewichtsreduktion reicht regelmäßig Sport und viel Motivation.Bei akuter Faulenzia und hang dazu, Ausreden aller Art zu finden um nicht abzunehmen könnte Psychotherapie ohne Medis gut eine Alternative sein.

Gruß
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben...
... man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 03.03.11 19:34

Zitat:
MDMA als Antidepressivum



:)



Zitat:
MDMA ist starker Toleranzbildung unterlegen, daher ist eine genaue Dosis unmöglich festzulegen, man bräuchte mit dem Fortschreiten der Zeit proportional immer mehr Material um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen wie am Tag der ersten Einnahme.

Weierhin spricht die Neurotoxität des MDMAs dagegen.Schlank, doch dafür dumm...schlechter Tausch.

MDMA ist der Verunreinigung des Schwarzmarktes unterworfen, Pillen, Kapseln und undefinierbare Pulvergemische müssen stets als "gestreckt"(Prämisse: Der Schwarzmarktstoff ist IMMER gestreckt) klassifiziert werden, das schließt eine gleichbleibende Dosis aus und erhöht die Gefahr stark toxische Streckstoffe zu konsumieren, nebst der Gefahr etwas völlig andere als MDMA zu konsumieren.



Der Teil hier enthält trotzdem wichtige Punkte, die man mit einer kleinen bis gar keiner Transferleistung auch auf dieses Topic beziehen kann.
 
Traumländer



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  Geschrieben: 03.03.11 19:47
Man könnte es goldenes Off-topic werten. lol

Dennoch sind die Punkte gültig, danke fürs Lanzebrechen so ganz selbstlos. ;)

Gruß
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Moderator



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  Geschrieben: 03.03.11 20:29
Wollte nur mal auf die Dokumentation "Heilmittel Ecstasy" hinweisen, ka wie die is dacht mir nur interessiert vielleicht entsprechende Leute.
"The only way to write honestly about the scene is to be part of it. If there is one quick truism about psychedelic drugs, it is that anyone who tries to write about them without first-experience is a fool and a fraud." ― Hunter S. Thompson (1967)
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.03.11 08:34
Yo, meine Freundin hat sich wieder gemeldet, und wir haben uns in Anbetracht all dessen dann doch dagegen entschieden. Sie will stattdessen die Substanz unter kontrollierten Bedingungen einfach mal so ausprobieren - wir haben uns so ne Doku namens "Ecstasy Rising" angeschaut, und da war eine Frau die nach einmaligem Konsum Probleme im Umgang mit ihrer Familie gelöst hat, das hat sie sehr beeindruckt und jetzt ist sie ganz wild drauf. Danke für die vielen Antworten, war sehr lehrreich :)
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 08.03.11 17:33
Bedenkt aber bitte dass die Frau vermutlich auch professionelle Hilfe von einem Therapeuten bekam. Einfach klinken, merken dass man offener mit sich selbst umgehen kann ist nur die halbe Miete.

Dauermedikation halte ich, ohne jetzt mit fundiertem Hintergrundwissen argumentieren zu können, intuitiv für eine Schnapsidee, erst recht ohne ärztliche Unterstützung.

Einzelne Sitzungen kann ich mir schon als wertvoll vorstellen. Ich bin selber ein Problemkind was den offenen Umgang mit Menschen angeht und fand MDMA schon hilfreich, einige Erfahrungen damit haben mich definitiv etwas positiver und offener gefärbt, wobei das MDMA mehr als Katalysator wirkte. Sie sollte auf keinen Fall erwarten "Teil rein, alles wird gut!". Ebenfalls solltet ihr bedenken dass MDMA ansich doch mehr ein Verstärker ist, als eine "glücklich auf Knopfdruck" Substanz. Verstärkte negative Gefühle sind keine angenehme Sache.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.03.11 20:38
Also meine ganz persöhnliche Erfahrung war mal 200mg MDMA, davon war ich einen ganzen Monat ausgeglichen, selbstbewusst, glücklich etc...
habs erst gemerkt wo es nicht mehr wirkte ;-)
KEINE GARANTIE, aber es ist (zumindest bei mir) möglich...
allerdings is die dosierung schwer zu bestimmen weil man da n bissel plan von der materie braucht (die ich nicht habe, ich weiss nur dass ecstasy geil ist :D)
 

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