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Titel:Ich und mein bester Freund die Bong
Droge:Cannabis
Autor:Namelless
Datum:18.10.2009 17:14
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Bericht::

Ich bin jetzt 19 Jahre alt. Angefangen hat alles ende 2005 als ich anfing mich 2 mal die Woche ins koma zu trinken, was sich dann auf 3 mal steigerte und ich schließlich auch unter der Woche trank. Damals war ich noch 11. Klasse. Ich war und wurde ziemlich depressiv und bekam Sinnlos-Komplexe, ein Selbstmordversuch folgte und ich habe mich in teilstationäre Behandlung(8-16Uhr Tagesklinik) gegeben. Dann war ich bis Mitte 2006 in der Tagesklinik und habe dann noch einmal die 11. Klasse beucht.



Anfang 12. Klasse, also august 2007, fing ich dann mit Kiffen an, aus Neugier und Interesse. Ich wurde gleich nach den ersten 3-4 malen zum chronischen Dauerkiffer. Ich hatte gleich die richtigen Leute erwischt bei denen ich von da an jeden Tag nach der Schule saß und kiffte bis Spät-Abends. Anfangs kiffte ich noch maximal 20g im Monat, was sich dann relativ schnell änderte und ich 5-10g gutes Gras (knetbar, harzkristalle sichtbar, keine schmeckbare/fühlbare/sichtbare strecke) am Tag rauchte. Ich war in dieser Zeit von ca. August ’07 bis Juni ’08 wirklich sehr glücklich, meine Depression war wie weggeblasen, die Schule lief so vor sich hin und alles war super. Kiffen wurde zum Mittelpunkt meines Lebens. Ich dachte den ganzen Tag nur an Cannabis. Wenn wir nicht gerade mit Geldbeschaffung, Grasbeschaffung oder warten beschäftigt waren las ich viel im Internet darüber und dachte auch sonst nur daran. Und es füllte mich aus, ich hatte genau das gefunden was ich war dachte ich. Ein "wahrer Kiffer" mit Leidenschaft. Ziemlich erbärmlich diese Einstellung im Nachhinein vielleicht. Ich konsumierte lange Zeit ausschließlich Gras. Irgendwann im Winter 07/08 nahm ich dann zum ersten Mal Amphetamine und hatte einen ziemlichen Horrortrip. Aber ich hatte Blut geleckt, das ewige Kiffen war langweilig geworden und ich wollte mehr ausprobieren. Wir nahmen MDMA und Amphetamine ... irgendwann kamen die lieben Pilze und LSD dazu. Ich persönlich probierte auch einige Male Butan. Eigentlich nahmen wir ab diesem Zeitpunkt so ziemlich alles was man uns anbot. Ich war viel in dieser Szene unterwegs damals. Es war sehr interessant für mich solch eine in sich geschlossene Gesellschaft zu beobachten, es hatte einen starken Reiz auf mich, diese "Unterwelt". Zu diesem Zeitpunkt war ich mir aber noch keiner grossartigen beeinträchtigung meines Lebens bewusst, das alles sollte erst viel später kommen. Es war so ein wunderschöner Sommer 2008 und wir lagen jeden Tag auf der Wiese und rauchten uns die Bong hinter. Eine so wunderschöne makellose Zeit, auch im Nachhinein.



Das ging alles so weiter relativ proiblemlos bis Juni 2008, wo dann der mich behandelnde Psychiater einen Urintest mit mir machte und dieser positiv auf THC ausfiel. Wo wir zum Punkt Eltern kommen. Ich wohne auch heute noch bei meinen Eltern und habe Probleme mit ihnen (wie jeder). Meine Eltern sind relativ wohlhabend, mein Vater arbeitet zwischen 10-14h am Tag und ich hasse meine Mutter, weil sie mir so ähnlich ist. Das ist die Kurzform.



Nach diesem Urintest hatte ich dann eine 4 wöchige erfolgreiche Abstinenz von Cannabis. Ich hatte damals auch gerade meinen Führerschein beendet und kaufte mir von meinen gesamten Ersparnissen einen gebrauchten BMW e46 320td für 10k (die hälfte schenkten mir meine Eltern zum 18.) Es war unglaublich, ich merkte in dieser Zeit das ich eigentlich fast ein Jahr komplett verpeilt hab. Ich kam klar die Realität flashte mich und ich fuhr 4tkm in 3 Wochen. Dann baute ich besoffen einen Unfall und der Lappen war wieder weg.



Das Kiffen fing also wieder an, und dies sollte dann die schlimmste Zeit werden. Ich rauchte immer mehr und mehr. 5-10g am Tag reichten schon bald nichtmehr. Ich hatte schon bei der letzten Kifferzeit Probleme mit der Beschaffung des Geldes aber jetzt wurde es noch viel schlimmer.



Ich fing an grosse Summen zu klauen ... überall ... und machte nirgendwo halt. Ich nahm meinem Vater Münzen, und jedes Portmonnai das irgendwo rumlag wurde erleichtert. Ob das meine Verwandten, Freunde oder Fremde waren wurde nebensächlich. Ich beruhigte mich mti dem Gedanken das würden alle so tun und in den Kreisen in denen ich mich bewegte war dies auch tatsächlich so. Auch unter uns beklauten wir uns gegenseitig wenn nciht hingeschaut wurde. (immer alles am Mann behalten) Ich fing auch an im kleinen Masstab zu dealen und holte mir 50g Gras und charas oder ähnliches. Meinen Eltern habe ich in dieser Zeit mindestens 5k Euro geklaut. Und Viele andere unentdeckte Delikte wie Handtaschendiebstahl und ähnliches.



Ich war ein kriminelles Arschloch das seinesgleichen suchte. Damals hab ich auch mit vielen älteren Leuten rumgehangen die schon sehr lange rauchten und zogen. Größtenteils langzeitkonsumenten die auch schon größtenteils inhaftiert waren wegen Mord/KV/Diebstahl/BTM etc etc...



Eigentlich keine schöne Gesellschaft, alles uferte aus und ich war nichtmehr Herr meiner eigenen Sinne. Ich wurde Physisch und Psychisch schwach. Ich wog damals nur 50kg auf 1,75m und lebte schon fast auf der Straße, obwohl ich noch die 12. Klasse besuchte. Ich war selten Zuhause oder in der Schule habe meist irgendwo geschlafen und nichts anderes als Drogen im Kopf gehabt. Die Situation verschlimmerte sich also mehr und mehr. Hauptsächliche Suchtmittel damals waren 5-15g Gras am tag und jedes WE Pappen/Pilze sowie Ketamin und Amphetamine in unregelmässigen Abständen. Irgendwann fing ich auch wieder an mehr Alkohol zu trinken da die Tolleranz des geliebten Krautes Mittlerweile in die Unendlichkeit zu schiessen schien. Also trank ich dann auch wieder Bier tagsüber. Bis Ende 2008 zog ich das noch weiter durch und unternahm einige Entzugsversuche .... allesamt erfolglos weil ich überhaupt keine Motivation hatte.



Als ich dann irgendwann Begriff das das so nicht weitergehen kann liess ich mich einweisen in eine geschlossene Anstalt.



Dann war ich also Ende ’08 lange 8 wochen in der Hölle.



Mir wurde bewusst was Drogen für Auswirkungen haben können, da ich Meth/H/Koks Langzeitkonsumenten kennenlernte die übler druff waren als alle die ich bisher kennengelernt hatte. Ich sah sehr viele traurige Schiksaale und wollte nun endlich die Kurve kriegen. Ich war also 8 Wochenlang tatsächlich clean und wurde irgendwann endlich entlassen. Ich ging wieder in die Tagesklinik und alles schien sich zum besseren zu wenden. Bis dann BOOM ich wieder anfing zu kiffen. Ich wurde erwischt flog aus der Tagesklinik hörte wieder auf und kam wieder in die Tagesklinik, um erneut anzufangen. Ich flog also endgültig und machte mich auf die Suche nach einer neuen Schule. Ich schaffte es relativ Cannabisfrei zu bleiben für lange Zeit (einmal die Woche kiffen) und mir wurde bewusst das ich es schaffen KANN wenn ich will. Ich fand also eine neue Schule und nach ewiger Bürokratie wegen Sondergenehmigungen wiederhole ich nun zum 3. Mal die 11. Klasse der GOST, nun aber in einer anderen Schule.



Zurück zu der Zeit nachdem ich aus der Tagesklinik entlassen wurde, also anfang 2009 bis august 2009.



In dieser Zeit kamen 2 neue Substanzen in mein Leben: DPH und DXM.........



Ich hatte nichtmehr viele Kontakte und wollte diese auch nicht, da sie mich immer und immer wieder verleiteten Drogen zu erwerben und konsumieren. Also besorgte ich mir DPH und DXM aus der Apotheke. Und ich habe es wieder einmal übertrieben.



DXM sagte mir nciht so sehr zu aber dem DPH war ich sehr stark verfallen. Ich konsumierte täglich 300-900mg und das manchmal 8 Wochen lang. Machte eine Pause und nahm es wieder, ich schickte andere Menschen in die Apotheke um mir DPH zu holen, weil ich schon zu bekannt war und nahm einfach nur viel zu viel davon. Mein Körper hat bleibende Schäden davongetragen (erschlaffter Blasenmuskel).





Seitdem ich nun die neue Schule besuche habe ich schon wieder mit Kiffen angefangen ... es fängt immer so harmlos an, mit einer Tüte in der Woche und nun habe ich schon wieder von Freitag bis Samstag 7g verkifft. Ich habe mich nicht unter Kontrolle, ich bin Handlungsunfähig. Momentan bin ich auch stoned, sonst könnte ich das hier in dieser Form auch garnicht niederschreiben (an dieser Stelle auch Entschuldigung für die vielen Rechtschreibfehler). Ich nehme wenigstens bisher noch keine weiteren Drogen aber ich bin wieder abhängig von Cannabis. Ich empfinde wieder ein Engegefühl in der Brust wenn nichts zu kiffen da ist und alles ufert nur wieder aus. Ich bin hilflos, das Problem ist nur: ich kann mir auch keine Hilfe suchen.



Ich bin nun an meiner neuen Schule und dies ist meine letzte Chance um es doch noch zu schaffen.

Wenn ich wieder lange Zeit fehle ist es mir unmöglich das Abitur zu beenden und ich habe einen Vertrag mit meinen Eltern abgeschlossen das ich mich bei erneut positivem Drogenscreening stationär behandeln lasse.



Wann sie einen solchen Test anordnen geht nur davon aus ob sie misstrauisch sind. Und momentan sind sie das, alles lief perfekt nur 1en nach Hause gebracht und nun wieder dauerstoned .... es fällt auf.



Der ewige Kreis wird sich also weiterdrehen und ich bin noch lange nicht frei von meinen Süchten. doh