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Titel:Das Selbstmordkabinett in meinem Kopf - Part 1 von 2
Droge:Ayahuasca
Autor:ehemaliges Mitglied
Datum:07.09.2011 06:51
Nützlichkeit:9,70 von 10 möglichen   (135 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Es geht in diesem Bericht nicht um die oben angegebene Droge, sondern der Reihenfolge nach geordnet um Ethylphenidat, 2-FA, 5-Meo-DMT, 4-FMA und 2C-P. Da jedoch 5-Meo-DMT, welches strukturell sehr nah verwandt ist mit DMT, dem Wirkstoff der Ayahuasca Pflanze, für meine Erlebnisse von besonders großer Bedeutung ist, habe ich als Droge Ayahuasca angegeben.

Aus technischen Gründen ließ sich der Bericht zum Zeitpunkt des Postens nicht als Tripbericht posten und deshalb liegt dieser Bericht nun als Langzeitbericht vor. Da sich dieser Bericht auf einen Zeitraum von fast 2 Wochen bezieht, sollte das noch in Ordnung, denke ich.

Mit diesem Bericht will ich in erster Linie die krassen Erlebnisse der letzten Tage für mich selber verarbeiten. Ich habe mich dazu entschieden, alles in einen großen zusammenhängenden Bericht niederzuschreiben, da für mich alle Erlebnisse zeitlich und auch kausal sehr eng miteinander zusammenhängen. Ich habe innerhalb von nicht ganzen zwei Wochen viele mir zuvor unbekannte RCs konsumiert und will auch auch auf deren Wirkungsweise so genau wie möglich eingehen.

In erster Linie schreibe ich diesen Bericht jedoch für mich selber, um für mich festhalten zu können auf welch schmalen Grat ich gewandert bin. Ich bin durch Drogen auf sehr akute Selbstmordgedanken gekommen und rückblickend muss ich sagen, dass ich auch viel Glück hatte. Dieser Bericht behandelt meine Selbstmordgedanken ziemlich ausführlich und ist vielleicht nicht besonders erfreulich zum Durchlesen. Insgesamt ist der Bericht ziemlich lang und musste aufgrund der Buchstabensperre von 50.000 Buchstaben pro Bericht in zwei Teile aufgeteilt werden.

Zu mir selbst will ich kurz anmerken, dass ich bereits viele Erfahrungen mit allerlei diversen Drogen gesammelt habe und nie davor zurückgeschreckt bin, was für Drogen auch immer auszuprobieren. Darauf bin ich aber keinesfalls stolz. Ich will jedenfalls aus diesem Kapitel in meinem Leben etwas gelernt haben und deshalb ist es mir besonders wichtig, dies alles für mich schriftlich zu verarbeiten. Aber natürlich wäre es auch prima, wenn der eine oder andere durch mein Niedergeschriebenes ein paar neue Kenntnisse zu gewissen RCs gewinnen kann.



Das Selbstmordkabinett in meinem Kopf - Part 1 von 2



Es fing alles vor ungefähr 2 Wochen an:

Ich hatte das ganze Semester über keine Vorlesung, keine Übung und kein Tutorium an der Uni besucht und jetzt standen die Klausuren an. Natürlich nicht im ersten Anlauf, sondern im Nachschreibetermin. Den ersten Klausurtermin hatte ich einfach nicht wahrgenommen und mich für alle Klausuren krankgemeldet. Meinen Eltern, die mich finanzieren, hatte ich die ganze Zeit vorgelogen, dass das Studium irgendwie läuft.

Ich hatte das Semester über eigentlich nur unregelmäßig und nicht oft Drogen konsumiert, auf Parties gelegentlich mal Speed gezogen oder RCs eingeschmissen, mal ein Wochenende durchgemacht, hier und da mal gekifft, aber zwischenzeitlich war ich auch immer wieder mal Wochen lang komplett konsumlos anzutreffen. Es war nur so ein gelegentliches Wochenendding, doch irgendwie kam ich trotzdem immer weniger klar mit meinem Studium. Und das eigentlich nur, weil ich nie was für die Uni tat. Diese sinnlose Faulheit kotzte mich selber ziemlich an, aber ich wollte, wenn auch etwas spät, noch versuchen, das Beste daraus zu machen. Jetzt zwei Wochen vor den Nachschreibeklausurn wollte ich nochmal so richtig Gas geben und mir selbst beweisen, dass ich es doch konnte. Ich ließ mir eine ganze Ladung diverser Aufputschmittel nach Hause liefern und wollte mit deren Hilfe so richtig loslegen mit dem Lernen.

Ich entschied mich dazu Ethylphenidat anzutesten. Wenn ich eine Substanz im ersten Anlauf anteste, dann gerne hochdosiert, um ein Gefühl für das Maximalpotenzial einer Substanz zu gewinnen. Also zog ich einfach mal drauf los, es brannte nicht schlecht in der Nase und ich zog einfach mal immer weiter. Es brannte mit der Zeit schon fast ziemlich übel, aber dafür machte sich eine krasse Stimmungsaufhellung, ja gar Euphorie breit. Desweiteren begann ich irre Texte in mein Tagebuch zu posten und ich konnte gar nicht mehr aufhören mit dem Schreiben. Mein Kopf war geradezu geflutet von genialen Gedanken, ich bemerkte ständig etwas neues Hochinteressantes und verspürte den gnadenlosen Drang alles aufzuschreiben und festzuhalten. Ich fühlte mich auch körperlich ziemlich aufgedreht und war relativ hibbelig. Meine Hände waren mittlerweile schweißnaß und ich fand es einfach nur megageil. Zwar fühlte ich mich körperlich nicht ganz so ordentlich gepusht wie auf gutem Amphe, aber ich fand den Head Turn sogar noch besser. Die subjektive Genialität, Klarheit und Geschwindigkeit meiner Gedankengänge beeindruckte mich! EPH hochdosiert war einfach nur richtig geil!

Leider kam ich während meines Turns nicht dazu mit jemandem zu sprechen, bin mir aber sicher, dass Ethylphenidat in höherer Dosierung einen absolut brutalen Laberflash verursachen kann! Zum Feiern dürfte EPH auch allemal geeignet sein. Meine Gesamtdosis für diesen ziemlich genialen Turn muss wohl bei ca. 80mg gelegen haben. Das Runterkommen nach einigen Stunden war natürlich nicht so schön, aber auch nichts Wildes.

Ich wusste also, was es mit Ethylphenidat auf sich hatte und konsumierte die nächsten Tage Ethylphenidat niedrig dosiert in Kapseln. Mit niedrig dosiert meine ich so ca. 5-10mg. Ich fühlte mich durch die Kapseln und mein Vorhaben geradezu angetrieben wie ein Besessener, ich machte mir geniale Tageslernpläne, hielt alle meine Pläne ein und erreichte an manchen Tagen ein Produktivitätsniveau, von dem ich behaupten kann, dass ich 15 Stunden "produktiv" war. Essen etc. als "unproduktive Phase" natürlich herausgerechnet.

Wenn ich jedoch unterwegs war und ein paar mg zu viel erwischt hatte, fühlte ich mich geradezu gehetzt! Auch wenn ich es irgendwo selber gewesen bin, der sich in seinen Gedanken hetzte, war es unübersehbar, dass das Ethylphenidat zu einem großen Teil dafür mitverantwortlich zu sein schien. Am Ende des 4. Tages fühlte ich mich dermaßen gehetzt, dass ich mir überlegte, ob es vielleicht nicht ein für meine Zwecke geeigneteres Aufputschmittel in meinem RC Portfolio geben könnte und entschloss mich dazu am nächsten Tag 2-FA ausprobieren. Über 2-Fa hatte ich gehört, dass es wach und konzentriert macht, aber gleichzeitig angenehm ruhig und gechillt daherkommt. Ich erhoffte mir, dass es durch das Fehlen der "EPH Geheztheit" angenehmer sein würde.

Im ersten Versuch konnte ich es aber natürlich wieder nicht lassen mich richtig hochzudosieren. Ich zog eine Line nach der nächsten und fand, dass 2-FA ziemlich übel brannte. Längst nicht so übel wie 4-FA, aber übel genug, dass dies meine einzige nasale Erfahrung mit 2-FA bleiben würde. Nach ca. 10 mg fühlte ich mich tatsächlich konzentrierter und wacher, aber auf diese typisch angenehme Art und Weise, die wohl alle Fluor-substituierten Amphetamine gemeinsam haben. Es war körperlich und auch mental sehr subtil und schien überhaupt nicht heavy zu sein.

Ich zog also immer weiter und merkte wie sich immer mehr eine Art leichte und subtile Serotoninkomponente zu mir gesellte. Mit subtil meine ich tatsächlich noch eindeutig subtiler und noch besser kontrollierbar als bei 4-FA.

Ab 30mg schien sich aber komischerweise eine Art Plateau einzutellen und die Wirkung fühlte sich auch bei 80mg fast immer noch so an wie zuvor bei 30mg. Dies fand ich sehr komisch. Ich las mir nebenbei noch andere Erfahrungsberichte im Internet durch und stieß dort auch auf das angebliche Phänomen mit dem Wirkungsplateau. Dies konnte ich aber einfach nicht wahrhaben! Die Wirkung musste sich doch zumindest von den körperlichen Nebenwirkungen her steigern, wenn man mehr davon nahm. Ich versuchte auch ein bisschen EPH auf Folie zu rauchen, um zu gucken wie es kombiniert mit 2-FA wirken könnte. Ich erhoffte mir dadurch noch mehr körperliche Action und etwas mehr pushende Clearity. Der eingeatmete Rauch war dabei jedoch so übertrieben abartig und widerlich, dass ich EPH dieses eine Mal zum ersten und zum letzten Mal rauchte. Auf voller Linie nicht zu empfehlen!

Von der ganzen Zieherei vom 2-FA brannte mir jedenfalls die Nase schon dermaßen, dass ich keine Lust mehr auf nasalen Konsum verspürte und mich zudem sowieso entschloss, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen war eine richtig hohe Dosis 2-FA nachzuschmeißen. Ich entschied mich für 100mg, die ich in eine Kapsel packte und mir einschmiss. Ich war davor ziemlich lange am Überlegen, ob eine derart hohe Dosis, denn vernünftig wäre, aber der furchtlose Forscher in mir setzte sich schließlich durch. Ich war mir durchaus bewusst, dass ich mit dieser Dosis am Limit pokerte und ich rechnete zu 50 Prozent damit, dass ich mir eine unangenehme Überdosis einhandeln könnte, aber ich wollte jetzt einfach wissen, was 2-FA maximal zu bieten hat.

Und ich wurde tatsächlich belohnt! Innerhalb einer halben Stunde fing es an, körperlich seeehr angenehm zu werden und ich verspürte vorallem im Hinterkopf ein absolut wunderschön angenehmes Kribbeln. Meine Hände wurden total schwitzig, aber ansonsten schien bei mir von den körperlichen Symptomen wie Herzschlag alles in Ordnung zu sein. Als ich meine Augen verschloss, schien ich schon fast in äußerster Ekstase zu versinken. Dieser Ekstase fehlt wie bei 4-FA auch die Liebeskomponente, welche ich persönlich nur von MDMA und Methylon kenne. Trotzdem ist das 2-FA Ekstase Gefühl sehr ordentlich! Ein wahnsinnig angenehmes Körpergefühl und ein subtil orgasmischer Head Turn, welchen ich absolut faszinierend fand, machte sich breit. 2-FA schien noch mehr undercover und nach außen hin noch kontrollierbarer zu sein als 4-FA. 4-FA lässt sich schon sehr gut kontrollieren, aber bei 2-FA war es doch tatsächlich so, dass ich den einen Moment bei geschlossenen Augen das Gefühl hatte in Extase zu versinken und mir im nächsten Moment bei einem Telefonat komplett nüchtern vorkam!

Die ekstatische Komponente schien bei mir vor allem bei geschlossenen Augen und wenn ich mich darauf einlassen wollte, besonders stark ausgeprägt zu sein.

Die Wirkung hielt wie bei einer höheren Dosierung 4-FA mindestens 12 Stunden an und ich war alles in allem von diesem neuen "4-FA light" sehr positiv überrascht. Im Gegensatz zu 4-FA, wovon ich am nächsten Tag immer rostbraune Pisse bekomme, bekam ich vom 2-FA jedoch eine Art neongelbe Pisse, welche einfach nur auffällig intensiv gelb daherkam.

So schmiss ich in den nächsten Tagen statt Ethylphenidat immer 2-FA Kapseln in Dosierungen von ca. 10 mg und musste vielleicht nach 6 Stunden eine Kapsel nachschmeißen, um den gesamten Tag über konzentriert zu bleiben. 2-FA war für meine Zwecke eindeutig idealer als Ethylphenidat. Ich war einfach nur den ganzen Tag über fokussiert, meine Gedanken waren geordnet und hatten System. Meine Gedanken strukturierten für mich den ganzen Tagesablauf auf eine sehr effektive Art und Weise und ich war rundum zufrieden. Jedoch verspürte ich keinerlei körperliche Nebenwirkungen, ich war zwar mental die ganze Zeit sehr produktiv am Start, aber trotzdem einfach nur gechillt und längst nicht mehr so gehetzt wie auf EPH.

Ich verbrachte einige sehr produktive Tage mit 2-FA und bin mir sicher, dass 2-FA für die meisten eine sehr geeignete Lerndroge sein wird. Die minimale Serotoninkomponente kommt erst bei sehr hohen Dosierungen zum Vorschein und niedrig dosiert merkt man nicht wirklich, dass 2-FA ein Serotonin Releaser sein könnte. Einfach nur angenehm wach und konzentriert machend. So würde ich die Wirkung von 2-FA im Lowdose Bereich um die 10mg beschreiben.

Alles lief perfekt bis zu dem Tag, an dem ich mich dazu entschloss 2-FA geraucht zu probieren. Mir war es davor so klar gewesen: Ich wusste, dass die Konsumform erhebliche, ja gar extreme Unterschiede ausmachen kann und trotzdem glaubte ich, dass ich mit einer so hedonistischen Konsumform wie dem Rauchen weiterhin produktiv sein könnte. Ich wollte es einfach ausprobieren und redete mir ein, dass es doch wohl keinen Unterschied ausmachen würde, ob ich nun eine kleine Dosis rauchte oder schmiss.

Dies war mein erster großer Fehler gewesen. Wenn es nicht schon mein erster großer Fehler gewesen sein sollte, auf die Idee zu kommen mit Drogen besser lernen zu können. Mit der oralen Konsumform lief jedenfalls alles Bestens. Es stellte sich nie eine Art Rush ein, die Droge arbeitete für mich und befähigte mich zu Höchstleistungen. Oral geschmissen in der niedrigen Dosierung schien bei mir auch nie das Verlangen nach “Missbrauch” hochzukommen. Unter dem Aspekt sollte das Rauchen für mich ganz anders sein…

Ich bastelte mir ein relativ breites Papierröhrchen, platzierte das 2-FA in die Ritze einer kleinen gefalteten Aluminiumfolie, hielt das Feuerzug darunter und atmete den aufsteigenden Rauch durch mein Röhrchen ein. Ich atmete tief ein und beim Ausatmen schien ich eine ganze Wolke weißen Rauches auszupusten. Der Geschmack war okay, dafür war das Gefühl umso besser. Ich war schlagartig angenehm wach und bemerkte sofort dieses subtile Wohlgefühl.

Obwohl 2-FA körperlich eins der körperlich schwächsten Aufputschmittel überhaupt ist und auch der mentale Effekt niedrig dosiert eher nur als geringfügig zu bezeichnen ist, bekam ich immer größere Lust weiterzurauchen. Vielleicht auch gerade deshalb. Weil der Effekt eben so subtil ist, dachte ich mir, dass ich ja noch ein Blech nachrauchen könnte. Dies tat ich und fing auch an den Geschmack des verdampften 2-FA immer mehr zu mögen. Es hatte etwas amphetaminartig Süßliches, was ich vor allem beim Ausatmen, also praktisch beim Einsetzten der Wirkung immer sehr zu schätzen wusste.

Obwohl ich es bitter nötig hatte produktiv zu sein und so viel wie nur möglich lernen musste, brachte mich das gerauchte 2-FA völlig von meinem tugendhaften Weg ab. Weil der sofortige Wirkungseintritt sehr angenehm ist und und mit nasalen oder gar mit oralem Konsum in keinster Form zu vergleichen ist, wollte ich einfach immer mehr. Es lässt sich schon fast konstatieren, dass bei mir eine Art Gier aufkam. Sicherlich ist auch dies nur eine Frage der Selbstdisziplin und es wird zweifellos auch Leute geben, die sich geraucht mit nur 5-10mg zufrieden geben können, auch wenn Sie eine ganzes Kilo daliegen haben. Jedoch wird es wohl unbestritten sein, dass das Verlangen nach mehr und immer mehr, bei gerauchter Konsumform besonders stark ausgeprägt ist.

Ständig redete ich mir ein, dass ich nur noch ein allerletztes Blech rauchen würde. Und ständig folgte natürlich das auch nächste Blech. Deshalb kam es auch, wie es kommen musste: Ich rauchte mich in Ekstase.

Ich war voller Wohlgefühl, alles war perfekt, die Serotoninkomponente war mittlerweile so stark ausgeprägt, dass schon längst nicht mehr an einen produktiven Zustand zu denken war. Bei einem Blick aus dem Fenster fühlte ich mich vom Rest der Welt komplett abgekoppelt und ich spürte wie ich auf 2-FA in meinem Zimmer in meiner eigenen Welt war. Es erschien mir auch gar nicht schlimm, dass ich nicht mehr produktiv war, alle negativen Gedanken waren verschwunden und ich gab mich vollends dem 2-FA Turn hin.

Obwohl dieser hochdosiert bis auf das noch subtilere Level sehr viele Ähnlichkeiten zu 4-FA aufwies, erstaunte es mich, dass sich Musik kaum besser anzuhören schien. Auf 4-FA und sehr vielen anderen bzw. den allermeisten Aufputschmitteln hat die Musik eine Art tiefer gehende und magische Komponente, welche ich bei 2-FA komischerweise überhaupt nicht feststellen konnte. Trotzdem war die Erfahrung zeitweise als einfach nur noch rundum extatisch einzustufen.

Ab 15 Uhr war ich nur noch durchwegs am Masturbieren. Anfangs bei geschlossenen Augen und ohne Vorlage. Es war einfach nur der wunderschöne 2-FA Flash, der sich bei geschlossenen Augen und gleichzeitigen Stimulieren meines Glieds so unkompliziert wunderbar anfühlte. Mit der Zeit wurde es jedoch sehr sexuell und meine Fantasien wurden sehr ausschweifend. Mein Penis war klein, verschwitzt und überhaupt nicht steif zu kriegen. Aber eben das machte es so besonders nice. Bei jeder Berührung waren diese kribbelnden Elektroimpulse im Gehirn zu verspüren, die erst durch den Konsum von Uppern so übertrieben geil intensiv werden. Es folgten qualitativ hochwertige amerikanische Hardcore Pornos, gefolgt von den widerlichsten und abartigen Fetischspornos, konstant waren mindestens 20 verschiedene Fenster offen, es wurde gesucht, gefunden, aber letztendlich doch ständig umgeswitcht auf der zwanghaften Suche nach der ideal kickenden Szene. Gleitgel, Milch und Bananen kamen zum Einsatz, ich überschritt einige pornographische Grenzen und irgendwann gegen 5 Uhr morgens spritzte ich bei erigierten Glied schließlich doch ab: Ungefähr 10 Sekunden lang und jeder Spritzer reichte mir mindestens bis ins Gesicht. So ist das eben, wenn man 14 Stunden masturbiert ohne abzuspritzen: Es staut sich gewaltig was an! Zur Intensität des Orgasmus muss ich wohl weiter nichts mehr sagen. Bis 9 Uhr morgens spritzte ich noch 3 weitere Male ab und erst dann war mein sexuelles Verlangen befriedigt. Ich realisierte, dass ich wie eine im Drehrad gefangene Ratte ohne Unterbrechnung 18 gesamte Stunden am Stück masturbiert hatte und dachte mir nur nüchtern: "Chaka, Persönlicher Rekord, Basti! Man man man, bist du kaputt!". Langsam fühlte ich mich ziemlich ermüdet, rauchte deshalb noch ordentlich 2-FA nach, versank wieder in Extase, surfte kreuz und quer durchs Internet, chillte und machte noch den ganzen Tag durch. Abends holte ich mir dann doch noch zwei mal einen runter und gegen 3 Uhr morgens fiel ich völlig übermüdet ins Bett.

Beim Aufwachen nach den 2 extrem zugedröhnten Tagen auf 2-FA fühlte ich mich einfach nur sauschlecht und fing an, an mir selber zu zweifeln. Und natürlich war auch die neongelbe Pisse wieder am Start.

Obwohl ich wusste, dass ich so unbedingt lernen musste, ärgerte ich mich unglaublich darüber, warum zum Teufel ich immer so zum Exzess neigen musste. Warum ich überhaupt auf die Idee kam den ganzen Lernstoff eines Semesters in 2 Wochen mit Amphetaminen zu verarbeiten, anstatt einfach während des Semesters kontinuierlich und dafür stückweise immer nur ein bisschen zu lernen. Warum ich einfach nur so ein krasser Spast sein musste?

Ich fühlte mich richtig kaputt und hasste mich selber. Warum konnte ich einfach nicht normaler sein und musste mich immer selber so zerstören? Woher dieser ganze Hang zur Selbstzerstörung, warum die ganzen Drogen und warum schien ich so am Ende zu sein? Ich wollte darauf verdammt nochmal eine Antwort erhalten! Und dann kam mir die zweite schlechte Idee: Denn da fiel mir ein, dass ich doch dieses eine krasse Psycho Puder bei mir rumliegen hatte:

5-Meo-Dmt.

Ich hatte es selber noch nicht ausprobiert, hatte aber gelesen, dass es nur nasal und geraucht wirken soll und die meisten es wohl rauchen. Der Trip sollte wohl sehr kurz dauern, dafür aber sehr intensiv sein, eine Ich-Auflösung herbeiführen, also das ganze Ich und das komplette Bewusstsein zersetzen und aus irgendeinem Grund glaubte ich in einem derartigen Erlebnis eine Lösung für meine Probleme bzw. meine Zweifel zu finden. Ich wollte einfach nur irgendwas tun. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich nur mit radikalen Methoden voranbringen könnte.

Ich fing ganz niedrig dosiert an und rauchte wohl anfangs nur ca. 10mg in meinem Bett. Drei Sekunden nach dem Ausatmen bemerkte ich dabei zunächst einmal nur eine krasse Veränderung des Körpergefühls, ein absolutes Schwindelgefühl und wie mir sehr übel wurde. Ich merkte im weiteren Verlauf wie mir mein Körper immer weiter entfernt vorkam und ich dann allmählich immer mehr zu meinen Sinnen zurückkehrte. Wirklich angenehm war 5-Meo-DMT beim Wirkungseintritt nicht, aber irgendwo war es ziemlich krass und später dann sogar ziemlich lustig. Nach 10 bis 15 Minuten fühlte ich mich wieder komplett nüchtern und so rauchte ich noch ein paar Male in dieser niedrigen Dosierung. Dabei fing der Rauch an mir immer mehr zu schmecken. Irgendwo hat der Rauch auch eine Komponente, die ich mit Vanille assoziierte. Wirklich lecker! Optisch machten sich nur sehr wenige Veränderungen bemerkbar, der Trip war in erster Linie ein heavy Mindtrip! Manchmal bildeten sich tryptaministische Muster an den Wänden oder ein tryptaministisches Morphen war festzustellen. Manchmal hatte ich bei geschlossenen Augen auch einen intensiven inneren Farbglow vor meinen Augen. Aber trotzdem ist es in optischer Hinsicht nicht als besonders spektakulär zu bezeichnen.

Es schien nett und irgendwo ziemlich crank zu sein, aber es war bisher nicht das, wonach ich gesucht hatte. Ich wollte weiter gehen. Ich hatte aber das Gefühl das 5-Meo-Dmt in höherer Dosierung durchaus radikal sein konnte und so entschied ich mich nun für ca. 25 mg, die ich mit etwas Mühe komplett wegrauchte.

Diesmal schlug es kurz nach dem Ausatmen ein wie eine Bombe! Das 5-Meo-DMT drückte mich mich förmlich in mein Bett, mir wurde kotzübel und ich musste mich in den Eimer neben meinem Bett erbrechen. Mir ging es absolut schlecht und der auch vom Körpergefühl sehr radikale Wirkungseintritt schien nichts Gutes zu versprechen. Überall an meinem Körper zog sich alles zusammen, ich windete mich krampfhaft im Bett und ich realisierte, dass 5-Meo-DMT viel harte Arbeit bedeutet.

Dann ganz plötzlich schien ich immer mehr und immer weiter von meinem Körper und von meinem Bewusstsein abzudrifften. Ich spürte gerade noch so, dass es körperlich stark eingeschlagen hatte und ich mir eigentlich dachte, dass es psychisch wohl definitiv ziemlich heavy shit zu sein schien, aber plötzlich war ich so weit weg von meinen Gedanken und meinem Körper: es war einfach unglaublich! Ich versuchte die Situation zu analysieren und merkte wie ich gar keinen Bezug mehr zu meinem Ich hatte!!!

Ich weiß nur, wie ich einatmete und sich dieser Atem so allumfassend und allgegenwärtig anfühlte als wäre er der Atem Gottes. Mein Ich war weg, es existierte kein Raum und keine Zeit mehr. Nichts was ich jemals gekannt hatte oder das mir jemals etwas bedeutet hatte inklusive meinem eigenen Ich, schien mehr zu existieren. Es fühlte sich so herrlich befreiend an und wenn ich könnte, würde ich den kompletten Rest meines Lebens in diesem Zustand verbringen wollen!

Ich fühlte mich so, als würde ich die absolute Unendlichkeit, die wahrhaftige Realität wahrnehmen, die nicht an ein subjektives Bewusstsein gekoppelt ist, sondern hinter allem steckt und erst wahrnehmbar ist, wenn man sich von seinem eigenen Ich komplett gelöst hat.

Es war so als würde ich in Gottes Bewusstsein treten und alles so wahrnehmen wie es wirklich wahr ist: komplett ohne subjektiven Bezug, einfach nur perfekt und unendlich.

Und versteht mich bitte nicht falsch: Ich glaube definitiv nicht an Gott und bin Atheist. Aber es war einfach nur göttlich. So müsste Gott die Realität wahrnehmen, wenn es ihn doch geben sollte. Oder so müsste es sein, wenn man stirbt und die menschliche Seele erlischt. Obwohl oder gerade weil ich gar keinen Bezug mehr zu meinem Bewusstsein hatte, fühlte sich alles so friedlich und vollkommen an. Ja, das war es: Vollkommenheit, die ich bisher eigentlich nur mit H assoziert hatte. Beim Einatmen und Ausatmen fühlte es sich so an als würde ich als göttliches Wesen das ganze Universum und alles drumherum mit meinem Atem erfüllen. Es gab einfach nichts anderes mehr!

Zum ersten Mal nahm ich Freiheit in seiner radikalsten Form wahr. Freiheit kann erst perfekt sein, wenn sie nicht an ein Bewusstsein gekoppelt ist. Denn ein Bewusstsein ist immer begrenzt und beschränkt. Erst wenn sich dieses auflöst, kann man als quasi göttliches Wesen komplette Freiheit und Unendlichkeit wahrnehmen. Ein großes Wow!

So langsam schien die Wirkung nachzulassen und ich kehrte immer mehr zurück zu mir selbst: Es fühlte sich so an, als würde ich von einer langen, bedeutenden und radikalen Reise zurückkehren. Zurückkehren zu diesem Menschen mit diesem Bewusstsein. Als ich meinen eigenen Körper anfasste, merkte ich wie angewidert ich war von diesem Konzept des Mensch-Seins!

Denn das und nicht mehr war ich: ein lächerliches und bedeutungsloses Konzept! Ich hatte gerade die vollkommene Unendlichkeit erfahren und wusste, dass es sich exakt so und nicht anders anfühlen würde, wenn ich eines Tages sterben und sich mein Ich auflösen würde. Ich spürte, dass hinter meinem menschlichen Bewusstsein und hinter meiner gesamten menschlichen Existenz keinerlei Sinn steckte und es beim Übergang in die Unendlichkeit überhaupt keinen Unterschied machen würde, wie ich mein sinn- und konzeptloses Leben gelebt haben würde.

Dies frustrierte mich ungemein und ich wusste, dass mir das 5-Meo-DMT eine sehr radikale Antwort gegeben hatte. Ich hatte mein komplettes Ich, mein gesamte Identität geshattert. Ich spürte wie fragil das eigene Selbstverständnis und die Beziehung zu seinem eigenen Ich doch sein konnte. Ich war aber nach einiger Überlegung nicht mehr darüber verwundert. Denn so ist das eben, wenn man konzept- und sinnlos existiert. Ich merkte nach diesem sehr intensiven Erlebnis, wie sehr ich doch in meiner eigenen konzeptlosen Identität gefangen bin. Konzeptlos, weil einfach kein Konzept dahinter steckt! Ich hatte eigentlich gedacht, mir dieser menschlichen Konzeptlosigkeit schon immer irgendwo bewusst bewusst gewesen zu sein, aber erst als ich sie durch das 5-Meo-DMT bei der Rückkehr zu meinem menschlichen Bewusstsein spürte, fühlte ich mich zum ersten Mal gefangen, gefangen in meinem eigenen bedeutungslosen Bewusstsein. Ich wusste, dass ich als menschliches Bewusstsein nie Vollkommenheit erleben würde, auf der Erde nur zu strugglen hätte und zwar für nichts und wieder nichts: Für ein leeres Konzept: Ein Konzept, dass sich “Mensch sein” nennt….

Ich wusste, dass es schade um mich sein würde, aber dass meine einzige vernünftige Option Selbstmord war.

Dies war aus meinem subjektiven Blickwinkel heraus eine finstere Erkenntnis, aber es war die richtige Erkenntnis. Und es war auch nur aus dem Grund eine finstere Erkenntnis, weil in meinem konzeptlosen Bewusstsein dieses automatische Programm ablief, welches besagte, dass die Konzeptlosigkeit mit aller Macht gestützt werden müsse. In einer Illusion, die uns vorgaukelt, dass unser Leben irgendeinen Sinn oder irgendeinen Wert hätte.

Ich hatte es diesmal zu weit getrieben, ich hatte ohne jeglichen Respekt und ohne Konzept, lediglich auf der der Suche nach radikalen Antworten, sehr harte psychedelische Drogen konsumiert und meine Welt lag in Scherben.

Ich hatte schon ein paar Monate zuvor ganz leichte Selbstmordgedanken gehabt, aber damals war es komplett gechillt gewesen. Es war viel eher nur ein “Was wäre wenn” gewesen. Diesmal stand es aber für mich fest. Ich wusste, dass ich keine andere Option mehr hatte. Dies ist ein Auszug aus meinem Tagebuch:



“ALEA JACTA EST

I have dediced that I will commit suicide!!!

There is fucking nothing keeping me in this world.

I am a smashed and destroyed and conceptless soul!!!

I have always been like that!”



Und ja, wie ihr seht, habe ich es mir angewöhnt meine Tagebucheinträge auf Englisch zu schreiben. Wobei dies auch nicht immer der Fall ist.

Jedenfalls war mir jetzt alles scheißegal. Ich packte das 4-FMA, das ich bei mir noch rumliegen hatte aus, legte mir davon ca. 20 mg auf die Folie und rauchte alles weg. Es hatte geschmacklich irgendwo etwas, das ich als Kirschkomponente bezeichnen würde. Nicht schlecht, aber 2-FA zu rauchen fand ich geschmacklich besser und 5-Meo-DMT sowieso.

Ich rauchte noch ein paar Bleche und nach insgesamt ca. 60mg merkte ich eine ziemlich finster gute Laune aufkommen. Mit finster guter Laune meine ich das Gefühl, wenn man sich mit dem Weltuntergang abgefunden hat und diesem irgendwo auch froh entgegen blickt. Froh eine Entscheidung getroffen zu haben und zu handeln. Ich fühlte mich körperlich ziemlich leicht und es machte sich auch diese ungewohnte Schnelligkeit des Lebens bemerkbar, die ich in dieser Form auch nur von Crystal kenne. Es erschien mir jedenfalls sehr plausibel, dass 4-FMA ein Crystal-Derivat ist. Obwohl ich in Forumsberichten gelesen hatte, dass 4-FMA abgesehen von der Dosierung quasi so sein sollte wie 4-FA, fand ich insgesamt nicht, dass 4-FMA wirklich mit 4-FA vergleichbar ist. Es hatte aber wieder etwas von der Subtilheit der Fluor-substituierten Amphetamine. Wobei diese Subtilheit bei 4-FA und 2-Fa meines Erachtens stärker ausgeprägt ist. Es ist insgesamt viel eher als "Crystal very mild" zu bezeichnen. Es macht richtig fit, man fühlt sich mühelos leicht unterwegs, es kommt zur deutlichen Stimmungsaufhellung, aber die Effekte sind längst nicht so intensiv wie bei richtigen Crystal und wirken auch viel kürzer. Ich schätze mal so ca. 2-3 Stunden. Allerhöchstens! Ich rauchte ziemlich viel und bemerkte, dass sich dabei scheinbar auch wie bei Crystal in höheren Dosierungen eine leicht halluzinogene Komponente bemerkbar zu machen schien. Beim Blick auf den Bildschirm merkte ich wie dieser sich scheinbar mehrere Zentimeter auf mich zu und wieder zurückbewegte.

Beim Blick in den Spiegel, schienen sich meine Gesichtszüge zu bewegen, obwohl mein Gesicht ganz starr war. Ich guckte in meine riesigen Pupillen und merkte wie angewidert ich von mir selbst war. Ich wusste, dass ich am absoluten Ende angekommen war und jetzt die Konsequenz zu ziehen hatte.

Ich hörte ein paar Tracks von Paul Kalkbrenner und merkte wie ich mich selber immer besser mit meiner Weltuntergangsstimmungsstimmung zurecht fand. Ich realisierte beim Hören des Tracks, dass ich mich schon immer auf dem Dancefloor verlieren wollte und genau deshalb auch Drogen konsumierte. Dass ich dafür Techno Musik brauchte, die für mich als einzige diese Komponente der Unendlichkeit und der bedeutungsschweren Monotonie enthielt, durch die ich erst in in Trance geraten konnte. Dass ich diese Trance brauchte, um dadurch in Ekstase geraten und um dadurch zu vergessen, wer ich überhaupt bin. Gewissermaßen wie bei 5-Meo-DMT mein Ich auflösen und einen radikalen Bewusstseinszustand erreichen. Diese Art von Grenzerfahrung war es gewesen, welche ich beim Feiern gesucht hatte. Und nichts anderes. Durch diese klare innere Analyse fühlte ich, wie kaputt und zerstört ich doch eigentlich seelisch sein musste und ich wusste, dass mein Leben tatsächlich keinen Sinn gehabt hätte.

Ich versank in dunkle Phantasien und dachte darüber nach, wie Bock ich doch hätte ein letztes Mal mit der kaputtesten Crowd aller Zeiten nochmal 4 Tage durchzufeiern auf einem Cocktail aus Crystal, LSD und einem kleinen bisschen Heroin, um mögliche negative Gedanken erfolgreich zu unterdrücken. Ich hatte Lust drauf mein Ich in einem finalen Showdown auf dem Dancefloor nochmal so richtig auseinanderzunehmen. Und um dannach ein für allemal einen radikalen Schlussstrich zu ziehen. Ich wollte eine Crowd, die genau so sehr am Ende war wie ich selbst und die auch exakt unter demselbem Einfluss des idealen Drogencocktails stehen würde! Keine Hobby Speed- und MDMA-Konsumenten, die nicht bereit sind ans Äußerste zu gehen. Ich wollte eine professionel zerstörte Crowd, die seelisch am Ende war und eben nur genau deshalb die Bereitschaft hätte ein allerletztes Mal so richtig finster seriös mit einer tödlichen Deadline im Nacken loszufeiern. Genau mit dieser Crowd wollte ich nochmal ein allerletztes Mal feiern gehen. Da ich aber realisierte, dass meine finstere Phantasie nur eine Phantasie bleiben würde und eine derart kaputte Crowd nirgendwo aufzufinden ist, musste ich mich damit abfinden, dass es kein allerletztes Mal feiern geben würde.

Außerdem war ich momentan entschlossen mich umzubringen und musste diese Entschlossenheit ausnutzen, bevor ich noch meine Meinung ändern würde. Ich wollte kein unentschlossenes Opfer mehr sein und wenigstens diese eine Sache konsequent und mit Stil zu Ende bringen. Für meinen Selbstmord hatte ich schon vor ein paar Monaten die ideale Phantasie ausgearbeitet: Ich würde mich mit Heroin oder GBL betäuben und in meinem geschlossenen Zimmer ein paar brennende Holzkohlegrille aufstellen. Das dabei entstehende Kohlenstoffmonoxid soll in einem geschlossenen Raum wohl sehr schnell und effektiv töten. Kohlenstoffmonoxid ist geruchslos und reizt auch nicht die Atemgänge, schon manch einer soll ganz unbeabsichtigt durch Kohlenstoffmonoxid gestorben sein. Ich wollte mich jedenfalls nicht allein mit einer tödlichen Drogenüberdosis zum Erlöschen bringen, weil diese wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum extrem unangenehm sein würde. Und da ich wusste wie man es absolut ideal machen könnte, wollte ich auch so angenehm wie möglich sterben.

Deshalb musste ich mit einem starken Betäubungsmittel noch mal auf Nummer sicher gehen und die Spannung aus mir nehmen. Für das GBL sprach, dass es einen bei höherer Dosierung brutal komatös weghaut und man sich absolut sicher sein kann, dass man für die nächsten Stunden nicht mehr aufwachen wird. Wenn der Grill erstmal richtig angezündet sein sollte, eine ideale Kombination. Für das Heroin sprach, dass es vom Feeling her das absolute Non-Plus-Ultra ist und ich mir seit meiner letzten Dosis H geschworen hatte, es nie wieder oder nur zum Selbstmord zu benutzen. Andererseits haut es einen nicht so zuverlässig komatös weg wie GBL.

Ich hatte zwar von anderen erfolgreichen Kohle Selbstmorden mit Alkohol gelesen, dies erschien mir aber zu dreckig und unbemüht. Dies mochte vielleicht für ein paar Bauern Tölpel das richtige Betäubungsmittel sein, aber ich wusste, dass ich anspruchsvoller war.

In der Küche meiner WG war ein halber Kohlesack mit ca. 1,25 kg Kohle, den ich sofort in mein Zimmer stellte. Unten am Grillplatz entdeckte ich mehrere kleine Grille, die für meine Zwecke ideal zu sein schienen. Die 1,25kg Kohle erschienen mir aber ziemlich wenig und ich wollte mir noch ein paar Kilo dazukaufen, um sicher zu gehen. Und zum Anzünden brauchte ich idealerweise auch einen Grillanzünder. Ich wollte nach meinem perfekten Sterbeszenario sterben!

Ausgerechnet am Tag meiner Entscheidung musste es aber natürlich auch gerade ein Sonntag sein! Und so wurde mir klar, dass ich für die Kohle und den Grillanzünder noch bis morgen warten müsste. Und natürlich hatte ich auch kein H und kein GBL bei mir zuhause, was mich auch ziemlich abfuckte. Mein finster gute Stimmung schwang um in eine finster depressive Stimmmung und ich fühlte mich seelisch dermaßen verloren, dass zum ersten Mal seit langer Zeit in mir wieder ein richtig starkes Verlangen nach H hochkam.

Ich hatte seit meiner krassen Zeit mit H kaum jemals das Verlangen nach H entwickelt und jetzt wo ich es tat, wusste ich, dass dieses Verlangen zu einem Zeitpunkt kam, wo ich absolut am Ende war. Und ich wusste, dass es doch kein GBL sein konnte, sondern dass ich etwas richtig Handfestes, wie es mir nur H geben konnte, brauchte. Ich brauchte das H um all meine negativen Gedanken beiseite zu schaffen und mit der Situation mit mehr Zuversicht umgehen zu können. Um nicht mehr diesen Selbsthass zu spüren. Um keine Zweifel mehr zu haben. Und um alles souverän und konsequent durchzuziehen. Verdammt nochmal, ich war am Ende! Und ich wusste was zu tun ist. Aber trotzdem wusste ich, dass diese Zweifel an meiner Tat wieder hochkommen würden und ich diese nur mit H erfolgreich unterdrücken könnte. Das H hatte davon abgesehen für mich noch eine ganz andere Bedeutung. Ich hatte mal 5 Wochen am Stück H konsumiert und bin durch einen längeren Auslandsaufenthalt komplett davon weggekommen. Ich wusste aber, dass es so gut wie kein zurück mehr für mich geben würde, wenn ich jemals wieder H konsumieren würde. Wenn ich in meiner jetztigen Situation und meiner spezifischen Denkhaltung H konsumierte, würde es für mich praktisch einen großen Grund mehr geben zu sterben. Und ich hatte bereits einen sehr guten Grund zu sterben. Das H würde meine Verlangen zu sterben nochmal ins Unermessliche erhöhen und gleichzeitig dafür sorgen, dass ich alles ohne Zweifel, voller Selbstbewusstsein und Gelassenheit durchziehen könnte. Ich brauchte H!

Und jetzt wo ich wusste, auf welches Gefühl ich langfristig abzielte, wollte ich es nochmal mit 5-Meo-DMT erleben. Ich rauchte nochmal ca. 30mg 5-Meo-DMT, kotzte alles voll und es war wieder so perfekt wie bei meinem ersten krassen Erlebnis! Jeder interpretiert seine Erfahrungen anders, aber ich interpretiere die durch das 5-Meo-DMT ausgelöste Ich-Auflösung als den Übergang in den Tod. Denn ich glaube eben nicht, dass das Bewusstsein nach dem Tod mit übergeht in die Ewigkeit, sondern dass sich dieses komplett zersetzt und von seiner Identität löst. Eine dauerhafte Ich-Aulösung eben. Der einzige wahrlich und wahrhaftig ultimative Trip! Dafür stand für mich der Tod.

Als ich dieses Mal wieder vom 5-Meo-DMT zu meinem Bewusstsein zurückkam, war ich wieder davon angewidert zurückzukehren in meine konzeptlose Identität, aber dafür war ich überhaupt nicht mehr so verstört wie bei meinem ersten Mal. Ich war einfach froh darüber meinen Ich-Auslöschungsplan getroffen zu haben.

Ich packte mir das 4-FMA in die Tasche und machte mich abends auf den Weg zum Mannheimer Hauptbahnhof, um zu gucken, wo ich ein bisschen H klarmachen kann. Ich rauchte alle 15 Minuten eine weitere Dosis 4-FMA. Ich war brutal zugespeeded, mit riesigen Pupillen unterwegs, fühlte dieses krasse Gefühl, als hätte mein Leben bedeutend Geschwindigkeit aufgenommen und ich fühlte mich zu radikalen Taten bereit. Ich war voller Hass auf mich selbst und ich projizierte diesen Selbsthass auf meine gesamte Umwelt. Ich hätte mir wahrhaftig gewünscht, dass drei mit Messern bewaffnete Vollassis versuchen würden mich abzuziehen. Ich hatte richtig Bock was auseinanderzunehmen und merkte zum ersten Mal in meinem Leben, warum verzweifelte Ghetto Jungs allgemein als besonders gewaltbereit gelten. Leider pöbelte mich aber niemand an und auch keiner von den kaputten Gestalten am Hauptbahnhof oder sonstwo in der Hauptstraße konnte mir helfen fündig zu werden nach H.

Diese Stadt fing an mich richtig anzukotzen, in Berlin kommt man immer an gutes H, wenn man es nötig hat, bloß in diesem verkackten Scheißdorf Mannheim sollte es auf einmal ein Problem sein, einfach nur an gutes H zu kommen! Die ganzen kaputt aussehenden Gestalten in Mannheim waren entweder nur Alkies, hatten keine Ahnung oder sie wollten mir aus irgendeinem Grund nicht sagen, wo man H herbekommen kann. Da bin ich in Berlin auch auf wesentlich mehr Hilfsbereitschaft gestoßen.

Verdammte Drecksstadt! Musste ich mich jetzt also tatsächlich extra 6 Stunden in die Toilette vom ICE setzen, nur um nach Berlin zu fahren, um ein kleines bisschen H klarzumachen?! Ich fühlte mich verzweifelt und ich wusste, dass ich die ganzen Scheiß Aufputschmittel und Halluzinogene bei mir zuhause einfach nicht gebrauchen konnte. Ich brauchte doch nur ein paar Opioide. Irgendwas schön Betäubendes. Wenigstens ein bisschen Kratom oder O-Desmethyltramadol hätte ich mir bei meiner letzten Bestellung besorgen sollen!

Dazu war das Wetter draußen sehr angenehm warm, es war eine sehr schöne Stimmung auf den Straßen und es liefen viele Päärchen herum. Das volle Kontrastprogramm zu meiner inneren Stimmung. Ich wusste jedoch, dass sich all diese Indiviudueen wohl ihrer gesamten Konzeptlosigkeit nicht bewusst sein konnten, sonst wären sie nicht so gut drauf.

Ich begann langsam wirklich verzweifelt zu werden. Ich war völlig am Boden zerstört und machte mich mit hängendem Kopf auf dem Weg nach Hause. Dabei kamen mir unerwünschterweise Gedanken über meinen kleinen Bruder und wie er sich wohl fühlen würde, wenn er erfahren würde, dass ich mich selbst umgebracht hätte. Es war schmerzhaft, aber eigentlich wusste ich, dass mein Bruder genau wie ich nur dasselbe konzeptlose, sinnlose und im Endeffekt irrelevante menschliche Bewusstsein darstellte, wie ich es tat. Wie jeder es tat. Dieser Gedankengang sorgte allerdings dafür, dass ich heftig anfing zu weinen.

Ich wusste, dass ich mich mit H einfach nur rundum perfekt gefühlt hätte und nicht sone Scheiß Filme geschoben hätte. Das meine ich damit, dass ich das H gebraucht hätte, um die Situation viel souveräner und ohne Selbstzweifel zu handeln. Aber immer wenn man etwas wirklich braucht, scheint es nicht zur Stelle zu sein…einfach nur der Klassiker unter den schlechten Witzen!

Als ich wieder zuhause ankam, fühlte ich mich so schlecht, wie ich mich in meinem ganzen Leben nicht gefühlt hatte. Ich hatte diese massiven Selbstmordgedanken, aber beim Gedanken an meinem Bruder schienen mir schon wieder leichte Zweifel zu kommen! Und ich wusste, dass ich bereits den Moment der absoluten Entschlossenheit verspielt hatte und mich fürs Erste wieder in diesem absolut fatalen Zustand des Schwankens befinden würde. In diesem absolut widerlichen Zustand, indem man sich selber dafür hasst, dass man sich wünscht zu sterben! Dieser Zustand, der einem psychisch so richtig derbe zusetzt!







Forsetzung siehe: Part 2