Langzeit-Berichte lesen

Übersicht:

Titel:Cannabis seid 6 Jahren
Droge:Cannabis
Autor:anonym
Datum:06.08.2007 23:35
Nützlichkeit:8,69 von 10 möglichen   (90 Stimmen abgegeben)

Bericht::

ok, ich hab zwar gar keinen Bock viel zu schreiben, aber ich fang einfach mal an weil ich denke dass viel mehr Leute auch von den negativen Seiten von Cannabis erfahren sollten





Ich bin 20 Jahre alt, hab dieses Jahr mein Abitur gemacht und fange bald entweder zu studieren an oder mache ein FÖJ, das wird sich morgen ergeben. Ich lebe in einem absolut perfekten sozialen Umfeld, mit meinen Eltern komme ich sowieso saugut klar. Mittlerweile fast mehr Freunde als Eltern ;-)



14:

Ich habe mit 14 Jahren angefangen zu kiffen, allerdings ca. ein halbes Jahr lang recht unregelmäßig, nie selber gekauft sondern von Freunden jedes Wochenende eigentlich was bekommen. Das das superlustig war brauch ich wohl nicht zu erzählen ^^



14,5 - 15,5:

Als ich 14,5 war hat mein 3 Jahre älterer Brüder seinen Zivildienst in der Stadt angefangen in der ich zur Schule ging. Bis dahin kam ich gar nicht mit ihm klar, er war grad in so ner Raverphase *g* und ging meinen Ellis nur gegen den Strich, kam ständig voll-verballert nach Hause und hat alle nur angekackt. Andere Sache.



Jedenfalls hab ich dann angefangen ihn in seiner neuen kleinen Zivibutze zu besuchen. Anfangs war es nich so locker mit ihm aber so mit der Zeit kam ich immer öfter bei ihm vorbei und hab da auch eigentlich jedes mal gekifft, hab aber nie was kaufen müssen oder ihm Geld geben müssen, es war aus commerziellen Gründen immer satt da. Als dann noch n zweiter Kifferzivi mit in seine Butze gesteckt wurde (die beiden hatten zusammen exacat die qm die zwei Zivildienstleistenden minimal zustehen) war das "Drogenloch" perfekt. Das ganze hat sich also dann so innerhalb eines Monates dahin entwickelt, dass ich so gut wie jeden Tag nach der Schule bei ihm vorbei kam, geraucht hab, gechillt hab. Kiffen ist in dieser Zeit zu etwas völlig alltäglichem und "normalen" geworden. Ich hab des öfteren die Schule geschwänzt und bin lieber kiffen gegangen. Am Wochenende war ich auch verdammt oft bei ihm. Wir verstehen uns seid der Zeit supergut, ich muss sagen, es gibt keinen diggeren als meinen Bruder verliebt

Das man da auch in die "Szene" reinrutscht is wohl auch klar, ne Menge Leude kennengelernt und massig Spass gehabt. Immer mit den Älteren (M.wie gesagt 18/19, S. -der Zimmergenosse- 21, sonst so alle auch in dem Alter) zu tun gehabt, was man ja als 14/15jähriger super"cool" findet. Naja, es war ne tolle Zeit.



Allerdings hat da auch schon derb die Schule drunter gelitten, logisch. Bin in dem Jahr gleich ma sitzen geblieben, aufm Halbjahreszeugniss drei Fünfen und ne Sechs gehabt, am Ende des Jahres n bisl Gas gegebn aber trotzdem noch drei Fünfen gehabt, dafür in anderen Fächern ^^ Bin eigentlich kein doofer Schüler gewesen, jedenfalls habe mir das die Lehrer seid dem jedes mal bei der Notenvergabe gesagt, ich sei blos viiiel zu faul. Ich denke ihr wisst woher das wohl kommen könnte ;-)

Gut, seid dem Jahr war ich als Kiffer gebranntmarkt (böse böse böse hier). Das war mir aber egal - warum wohl -



(Seid dieser Zeit bin ich nie wieder vom Kiffen weggekommen, hab beinahe jeden meiner Freunde dazu angestiftet weil ich`s selber so toll fand. Mag wohl daran liegen dass es Menschen gibt die fürs Kiffen geschaffen sind, denen es gefällt und Menschen für die`s einfach nix is.

Gut, mittlerweile habe ich so den einen oder anderen Kiffer "gemacht" und ich kenne kaum einen/eine mit dem ich noch nicht mindestens einmal gekifft habe. )



15,5 - 16,5:

Nach seiner Zivizeit is es etwas ruhiger geworden mit der Kifferei, ich habe aber trozdem so gut wie jeden Tag noch geraucht. Nie zu Hause, immer irgendwo wo ich grad so unterwegs war. Da hatte ich noch gar keine Problem damit mal nen Tag oder zwei oder sogar drei nicht zu kiffen. Auf Feten allerdings war ich immer derjenige der Dope am Start hatte und ich konnte und wollte es mir einfach nicht nehmen lassen auch dann zu harzen wenn sonst niemand sonst auf der Party harzte. Bin ich halt kurz nach draußen gegangen und hab geschmökert. Nicht um den anderen zu beweisen was fürn toller Hecht ich bin sondern weil ich es mochte. Und ich mag es immer noch. Das hat sich ca. n Jahr lang so gehalten. In der Zeit hatte ich mich in meiner neuen Klasse fein eingelebt, einige wussten da schon dass ich kiffe, nach dem ersten gemeinsamen Schulausflug (Skifahrt! Breit Skifahren is herrlich ^^) wussten es alle, ich hab da keinen Hehl drumm gemacht, ich habe eher noch versucht das ganze immer runter zu spielen. Schießlich is it ja verboten, nich wahr? ;-) hmm hat aber nich so wirklich geklappt das ruhig zu halten, hab gleich in der ersten Stunde mich nach Kiffern umgefragt rolleyes



16,5 - 17,5:

Naja nach diesem Jahr fing ich also an mich mit den Leuten aus meiner neuen Klasse im Bezug aufs Kiffen zu beschäftigen. Ich hab also mit denen geraucht, mit meinen alten Klassenkameraden auch noch, mit meine Kumpels aus meinem Heimatort und mit den Leuden meines Bruders. Alle bis auf die meines Bruders haben recht selten geraucht, aber zumindest immer wenn ich da war. So bin ich also zwischen 4 seperaten Freundeskreisen hin- und hergewandert und hab quasi bei dem Einen gekifft wenn der Andere keine Zeit hatte. Nich dass das falsch verstanden wird, aber ich mochte die alle nicht nur wegen dem Kiffen.

Dazu kam ne recht wilde Discozeit mit lauter anderem Kram den ich mir so gegeben hab.

Kiffen war aber immer noch Bestandteil meines Lebens, nicht sinngebend, aber begleitend. Gehörte dazu, war aber gleichzeitig auch noch vernachlässigbar. Aber aufgrund mangelndes Grundes habe ich es nicht vernachlässigt ^^



17,5 - 19:

neuen Kumpel kennengelernt: DrShiVa headbanging

das erste mal hab ich ihn mitrauchen lassen am Ende einer Party. Mein Verständniss von nem anständigen Joint hat ihn, naja, umgehaun und er saß dann nur noch geplättet vor der Hütte und hat gechillt. Fand ich sympathisch *g*

N bischen später hat mich dann mein Cousin (mit dem ich schon in Mishi`s Zivibude gesmökert hab, er war oft dabei, trotz seiner 13 Jahre) der mitlerweile kaum noch kifft -höchst selten mal, aber auch seine wilden Zeiten hatte- angerufen und gefragt ob ich zu Shiva kommen will. Ich mich an den Abend erinnert und gesagt ich komm vorbei. Vor Ort erstma n Tütchen geraucht und festgestellt dass dieser Sack die alte Bong meines Bruders aus Zivizeiten ( den "chronical Burner" ) in seinem Schrank stehen hatte. Mein Bruder hatte die nämlich mal bei ihm in der Nähe neben dem Auto stehen gehabt als sie draußen am rauchen waren und Kiffer-Paranoia-Typisch vor imaginären Bullen abgehaun sind und die draußen vergessen hatten. Seine Sis hat die dann später bim Gassi-gehen gefunden und ihm mitgenommen. Da war die Connecte da und seid dem kam ich immer öfter bei ihm vorbei. Man konnte bei ihm im Zimmer kiffen, er war arbeitslos, hatte immer Zeit und so haben wir uns ein einhalb Jahre lang jeden Abend mit kiffen und Playse zocken beschäftigt. War sehr angenehm ^^

Naja gegen Ende wurd es dann doch seinen Ellis zu heftig weil an manchen Abenden das ganze Haus nach Kiffe roch und seine Bude erstrecht mehr nebelte als die beste Nebelmaschine das je hinbekommen könnte *g* Dannach noch ins Auto gehüpft und via Gammelweg nach Hause gecruist. doof ! aber chillig ^^

Als wir nicht mehr bei Ihm sitzen konnten ham wa angefangen sonstwo hinzufahren und da zu kiffen. Ein Nachmittag nach der Schule lief eigentlich immer so: Shiva anrufen, Jo was geht? keine Ahnung. Entweder Dope holen oder gleich irgendwo durch die Gegend fahren kiffen. Ich hatte immer ne Acryl im Auto, hinterm Fahrersitz (Ich hatte nen Caddy). Ohne zu rauchen bin ich gar nich erst losgefahren. Das Auto hat schlimmer nach Dope gerochen als jeder Coffeeshop denn ich kenne. Bobel lagen überall rum, voll mit Bröselkram, Mische, Papers, und allen anderen erdenklichen Zubehör. Hinten saßen meist auch nich welche auf der Ladefläche. Ich hatte quasi ne mobile Kifferbutze.

Blöd. Nich lustig. Zum Glück hab ich das mittlerweile gecheckt. Hät da der Schnittlauch reingeguckt/gerochen, die hätten mich glaub ich erstma ausgelacht wie ich mich so auf die Straßen hätte trauen konnte.



Kiffen war zu diesem Zeitpunkt Lebensinhalt. Party war der Ausgleich und Schule das notwendige vernachlässigbare Übel.



19 - 20:

kiffen kiffen kiffen, immer wenn es geht. d.h immer. egal ob am See, im Kino, in der Kneipe, zu Hause, bei nicht-kiffer-Freunden, bei überall. Abends rauchen absolut notwendig um überhaupt einpennen zu können. Stellenweise sonst was gemacht um was zu rauchen zu bekommen. Freizeit=kiffen



soviel zu meiner Kiffer-Laufbahn





Es hat sich also quasi bei mir eingebürgert. Kiffen als Teil meines Lebens. Dagegen is auch nichts einzuwenden, solange es Teil des Lebens bleibt und nicht Leben selbst. Vor etwa 5 Monaten hat sich dann so langsam der Gedanke eingeschlichen, dass es vllt doch zu viel sein könnte. Ich habe das zwar schon weitaus vorher gewusst aber es gehört(e) so sehr zu mir dass ich mir nicht wirklich Tatsachen eingestehn wollte die absolut nicht zu übersehen waren. Meine schulische Leistung lag sowieso schon seid langem weit unter dem was für mich möglich gewesen wäre. Hausaufgaben? Ich habe seid der 9. Klasse kaum meinen Schreibtisch benutzt.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...

Seelisch war ich immer ausgeglichen, mir ging es gut. Wenn Grass da war. Ich kann das gar nicht beschreiben, ohne Gras war ein Zustand der irgendwie völlig unerdenklich ist. Ohne Gras bedeutete Sorgen und Nöte. Ich hab wie gesagt alle Hebel in Bewegung gesetzt um Gras zu bekommen. Ohne nicht zumindest einen dicken Kopf bin ich nicht nach Hause schlafen gegangen. Konnte ich im Moment nicht rauchen hab ich mich danach gesehnt o_O einen zu rauchen. Hab ich einen ganzen Tag lang nicht gekifft hab ich am nächsten gleich das doppelte geraucht! Nur um das Gefühl wegzubekommen. Ich weiß nicht wie ich es nennen sollte. Ich wollte es nicht beim Namen nennen: Sucht.

Wie schön man doch sein Suchtproblem verdrängen kann wenn man kräftig gegen an kifft. Sicherlich is es ein Witz gegen andere Süchte, aber ich fand das erschreckend wie assig so ein Gefühl doch ist. Aber versucht mal ne vermeindliche Lebenseinstellung über den Haufen zu werfen., Kiffen war überall und ist es noch immer.

Jedenfalls hab ich noch weitere 4 Monate gebraucht -in denen ich erst recht kräftig gekifft hab, wegen Freizeit nach dem Abi und da Freizeit=kiffen, naja- in denen ich immer wieder zu mir selbst und auch meine Kumpels gesagt habe dass ich weniger kiffen will, was aber so mir nicht dir nichts nich klappen wollte. Bis ein wenig echte Einsicht kam. Ich hab mich echt bemüht weniger zu rauchen, aber für jeden etwas kleineren Kopf hab ich im Nachhinein, spätestens am Abend, nen noch dickeren geraucht. Gut ich hatte es geschaft das breit Fahren aufzugeben. Das is aber nich wirklich n großer Erfolg.

Dann habe ich viel, wirklich viel, über meinen Konsum nachgedacht und habe diese Dinge zum ersten mal mir selber gegenüber eingestanden. Wenn ich einen Kopf rauchte hat der mich nicht wirklich breiter gemacht, das hat nur der Erste am Tag geschafft, danach hat das kiffen nur noch fauler und verduselter gemacht. Ewiges Rumhängen und nix tun ist nicht das Wahre. Was hab ich von einer Droge die mich nur deshalb zufrieden stellt weil ich mich erst an sie gewöhnt habe? Könnt ihr euch vorstellen wie lange es her is, dass ich vom Kiffen nen Lachflash geschoben hab? Klar lach ich wenn ich breit bin, auch wenn ich nicht breit bin, ich lache gerne ^^ aber die Euphorie und Glückseligkeit des damaligen Kiffens ist schon seid Jahren einer Art Lethargie gewichen, die ich zwar auch mag, aber doch nicht immer.



Das will ich wieder haben, ich will wieder kiffen und mich dabei glücklich fühlen und nicht so "jetzt bin ich breit, das wars"



N weiterer Punkt sind die immensen Kosten für das ganze Dope. Is doch assig an nem Abend n Zwannie (also 4g) zu schmökern! Da macht das doch keinen Spass mehr!

Ich rauch einen und rauch noch einen und noch einen .... und dann geh ich irgendwann schlafen. Das gefällt mir nicht mehr.





Nachdem ich dann auch noch von der Pozilei mit nem Kumpel zusammen angehalten wurde (das muss so Anfang Juli gewesen sein) und mich die Säcke nu noch zu nem DrogenAbstinenzNachweis zwingen obwohl ich nichmal gefahren bin hab ich mir gedacht: Nagut, nu hörste auf damit. Das ist hart. Nach so langer Zeit kiffen einfach so damit aufzuhören is ne seelische Qual. An dem Tag an dem ich das Schreiben bekommen habe hab ich mir vorgenommen dass nu damit Schluss is. Die erste Nacht war so übel. Ich hab dagelegen und über Sachen nachgedacht über die ich seid Ewigkeiten nicht mehr nachgedacht habe, so viel Gedanken schwirrten in meinem Kopf rum, ich konnte beim besten Willen nicht nen schwarzen Vorhang bekommen. Dinge wie Liebe, Job, Freundschaften. Hatte ich vorher alles erfolgreich und unbewusst durchs kiffen ignoriert. Zudem kam dann mit der Zeit noch das Denken über die Tatsache, dass ich nu nicht mehr kiffen könnte und was das alles für Konsequenzen mit sich trägt. Das kam alles so heftig in der Nacht, das hat mir beinahe Angst gemacht. Hat dann so 4h konzentriertes Einschlafen gedauert bis ich am ratzen war aber bin nach 3h Schlaf schweißnass aufgewacht und mir war total kalt. Das war mir zu viel. Das wollte ich nicht. Das geht zu weit für eine doch so harmlose Droge.

Ich hab dann vier Tage nichtkiffen durchgehalten und als ich am Freitag n Kopf rauchte war das so ein überwältigendes Gefühl das mir das schon wieder Angst machte. Ich dachte mir, wenn dieser eine Kopf jetzt so abgefahren gut tut dann musst du da echt mal die Finger von lassen.

Konnte ich aber irgendwie nicht und hab am Samtag gleich nochmal einen geraucht, der zwar auch noch schön war aber schon nicht mehr so gut wie der am Vortag. Die darauf folgende Woche hab ich wieder bis Freitag nicht gekifft, konnte schon weitaus leichter einpennen.

Das schönste war der Kommentar meines Pa`s: "Sag mal Heiner, stimmt mit dir irgendwas nicht? Wo kommt der plötzliche Sinneswandel her?" Er meinte damit mein jeden Tag absolut hilfsbereites fites Auftreten. Ich bin in der Zeit zum ersten mal seid Schulende vor 14 Uhr aufgestanden ( 8 Uhr Frühstück, da is es noch ganz anders Draußen als nach Mittag ^^) und hab mich den ganzen Tag lang nützlich gemacht. Das war total krass, ich am Sachen erledigen bei uns im Haus/Garten/Werkstatt. Von alleine nur weil ich die Energie dazu hatte. Das find ich total genial. Hab ich vorher nie gemacht, höchstens auf Nachfrage.



Jetzt hab ich diese We insgesamt n Zwanie geraucht, viel mehr als ich eigentlich wollte, aber ich konnte mich nicht zurückhalten. Ich liebe das Zeug viel zu sehr. Naja ich werds trotzdem jetzt für mindestens nen Monat sein lassen. Allerdings werd ich mir einen Joint genehmigen nachdem ich das nächste mal Pinkeln war (wegen dem DAN)







Joah, is doch n bisl länger geworden. Ich denke aber dass das trozdem für einige interessant sein könnte ;-)