Langzeit-Berichte lesen

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Titel:Drogen als Weg zum Inneren
Droge:LSD
Autor:anonym
Datum:16.09.2014 14:01
Nützlichkeit:9,14 von 10 möglichen   (59 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Nachdem mein erster Langzeit Bericht "Cannabis als Weg zum Inneren" überraschend gut ankam, habe ich mich entschlossen, meinen zweiten Bericht hier zu veröffentlichen, in dem ich auch die Erfahrungen aus Pilz- und LSD-Trips beschreiben möchte.

Dabei werde ich - um euch vorzuwarnen - weniger auf die speziellen Wirkungen der Trips an sich (davon gibt es hier ja auch mehr als genügend Erfahrungsberichte), als vielmehr auf den Einfluss, den diese Erlebnisse auf meine Denkweise und Weltsicht hatten.



In besagtem ersten Langzeitbericht, der sich mit der Wirkung von Cannabis auf meinen Charakter befasste, habe ich beschrieben, wie ich wieder ein neues Verhältnis zur Natur gefunden habe.

Die Drogenerfahrungen, die ich hier beschreibe fanden alle nach meiner Zeit des Cannabiskonsums statt und haben diese neugewonne Naturverbundenheit in gewisser Weise als Grundlage.



Da jede Substanz in sich neutral ist, ist es unser Umgang mit Drogen, der aus ihnen etwas gutes oder schlechtes schafft. Ich denke, dieser Gedanke ist für die meisten der Leser hier nichts neues. Es kommt also auf unsere Einstellungen und Zielvorstellungen an, ob man diesen Erfahrungen etwas produktives abgewinnen kann.

Und da mein Bericht wie erwähnt vorwiegend von den Veränderungen meiner Sicht auf das Leben handelt werde ich auch noch einige Episoden einfügen, die auf den ersten Blick in keiner direkten Beziehung zum Drogenkonsum stehen, mich aber in meiner Entwicklung geprägt haben und somit auch immer einen gewissen Einfluss auf die Trips hatten. Aus diesem Grund möchte ich in dem Bericht vorwiegend auf meine Vorstellungen und Überzeugungen über das Leben und mich vor, während und nach den verschiedenen Erfahrungen eingehen.



Ein bisschen zur Ausgangslage:

Ich war knapp 20 Jahre alt und habe trotz sehr regelmäßigen Marihuanakonsums mein Abi erfolgreich bestanden. Die Zeit, in der ich täglich high mit meinen besten Freunden im Wald abhing waren nun aber vorbei, da es für uns zuviel wurde ständig in zwei verschiedenen Welten zu leben. Doch auch nach den 2 Jahren des Dauerkonsums war die neue Erfahrungswelt natürlich nicht einfach verschwunden, das lag auch gar nicht in meiner Absicht. Das Gras hat mich in vielen Bereichen des Lebens wieder zu meinem kindlichen Blick auf die Dinge zurückgeführt und diese Erfahrung wollte ich natürlich nicht mehr missen.

Doch habe ich mich auch seit meiner Jugend in eine andere Richtung entwickelt, in der man sich an die Welt um einen herum angepasst hat; weniger auf sich selbst und mehr auf die anderen, vermeintlich reiferen Menschen wie Eltern und Lehrer gehört hat, die natürlich nur das beste für einen wollen, doch - wie ich später erkennen musste - meistens leider selber nur ihr Leben lang fremden Idealen nachjagen an deren dann angeblich irgendwann das große Glück stehen soll.



Nachdem ich also mein Abi in der Tasche und dem Cannabis zum großen Teil abgeschworen hatte, zog ich aus unserem 5000 Seelen Dorf in die Großstadt und fing an Elektrotechnik zu studieren. Durchgehalten habe ich nicht einmal zwei Monate. Viel zu viel Theorie für mich. Anstatt gleich wieder nach Hause zu ziehen blieb ich aber noch bis zum Semesterende in meiner kleinen 2er WG und hatte erstmal einige Monate Zeit für mich.

Das war der Zeitpunkt, wo ich wirklich intensiv anfing, mir Gedanken darüber zu machen, wie mein Leben bisher verlaufen ist und wie es denn weitergehen soll. Erst zu der Zeit begriff ich wirklich, wie mein Cannabiskonsum mich in den letzten zwei Jahren verändert hatte.

Diese Entwicklung habe ich ja in meinem letzten Bericht zu beschreiben versucht.



Nun hatte ich also das abgebrochene Studium grade hinter mir und vor mir lag die unbekannte Zukunft. Da ich nun langsam verstehen wollte, wie das Leben in Wirklichkeit funktioniert zog es mich erstmal zu den Religionen. Vom Christentum war ich allerdings spätestens nach meiner Konfirmation vollends abgeschreckt und so entdeckte ich die östlichen Philosophien für mich. Erst den Buddhismus, dessen Ideen mir auf jeden fall schlüssiger als die des Christentums vorkamen. Doch die Idee des Karmas war mir in der gelehrten Form schon immer etwas suspekt. Was mich aber noch mehr abschreckte, war die von vielen großen "Lehrern" gelebte Ablehnung des physischen Lebens auf dem "Weg zur Erleuchtung". Als ob die großen Geheimnisse des Kosmos nur einigen wenigen freistünden, die dazu auch noch gänzlich ihre physische Identität aufgeben müssten. Dass dies ein Weg ist um zu seinem wahren Selbst zu gelangen möchte ich nicht bestreiten, aber meins war es nicht.

Als nächstes war der Taoismus an der Reihe, der mich auch bis heute noch fasziniert. Hier wurde nicht mehr der völlige Verzicht jeglicher weltlicher Bedürfnisse gelehrt. Die physische Existenz wird anerkannt und als gültig empfunden und die Stärkung des Körpers und der Gesundheit stand im Vordergrund, um auf einer stabilen Grundlage die "Wahrheit" zu erfahren. Richard Wilhelm hat im Vergleich auch noch hinzugefügt:

„Während der Buddhismus die Ruhe erstrebt durch Abklingen jeglicher Bewegung im Nirwana, ist der Standpunkt des Buchs der Wandlungen, daß Ruhe nur ein polarer Zustand ist, der als seine Ergänzung dauernd die Bewegung hat.“

Auch dass sich die Taoisten nicht nur als abgehobene Philosophen sahen, sondern genau so eine Wissenschaft betrieben indem sie die Vorgänge in der Natur analysierten stoß bei mir als "westlicher analytisch denkender Mensch" auf eine nicht zu leugnende Sympathie.



Und als ich dann wieder nach Hause zog überraschten mich meine Freunde auch schon mit einigen selbstgezogenen Pilzen.

Mein erster richtiger Drogentrip fand also an mit meinen zwei besten Freunden, einer leichten bis mittleren Dosis Pilzen an einem schönen, aber etwas kalten Frühlingstag im Wald statt. Als ich nach knapp einer Stunde merklich draufkam merkte ich schon, wie die Farben des Waldes, dessen Pflanzen langsam zu blühen anfingen, sich intensivierten. Die Stimmung war vor und während des Trips sehr gut, unkontrollierbare Lachflashs, wie ich sie vom Kiffen kannte hatten wir jedoch nicht. Doch es gab wieder dieses gewohnte Gefühl des verstärkten Verbundenseins mit der Natur um einen herum, was ich jedoch zu dieser Zeit auch ohne Drogenkonsum schon besaß durch die Erfahrungen, die ich in den Jahren zuvor mit Cannabis gemacht habe.

Am meisten hat mich fasziniert, dass ich alles in meinem Blickfeld scharf sehen konnte ohne mich auf etwas fokussieren zu müssen. Wenn links unten auf dem Boden ein Fluss rauschte und rechts oben eine Scharr Enten an einem vorbeiflog habe ich beides gleich scharf gesehen. Später habe ich gelesen, dass Schamanen diesen Blick bewusst trainieren um ihn auch im nüchternen Zustand zu nutzen.

Auch das Körpergefühl war sehr angenehm, ich fühlte mich total wohl und leicht ohne auch nur die kleinsten Verspannungen zu verspüren.

Und was mich am meisten erfreut hat und im krassen Gegensatz zum Cannabisrausch stand war, dass ich manchmal minutenlang nicht den kleinsten Gedanken im Kopf zu haben schien. Man konnte einfach nur beobachten ohne irgendetwas zu analysieren. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Gedankenleere auch im Zusammenhang mit dem leichten Körpergefühl stand. Man hat einfach alles mal losgelassen.

Das war aufjedenfall ein super Gefühl und hat mir einen schönen ersten Einblick in die Welt der Pilze gegeben.

Später saßen wir noch bei einem Kumpel in der Wohnung und ich bemerkte, wie die Wände ihre Festigkeit verloren und wie Wellen hin und her glitten und sich an atztekische Formen erinnernde Muster in diesen Wellen bildeten.

Und meine Gedanken waren wirklich sehr ruhig. Während einer meiner Kollegen einen sehr starken Laberflash hatte war mir nicht im geringsten danach, irgendwelche Worte zu sprechen, geschweige denn irgendwelche komplexen Gedanken zu denken. Das war quasi mal ein bisschen Urlaub für meinen Verstand. Das war halt auch etwas, was ich vom Buddhismus mitnehmen konnte, dass man einfach mal abschaltet und nur die Welt um einen herum beobachtet. Und auch wenn ich mir dies während des Trips gar nicht bewusst vorgenommen hatte, kam ich doch automatisch in diesen Zustand und ich kann auch nur bestätigen, dass es wirklich mal gut tut. :)



Das war also der kleine, erste Trip. Nichts atemberaubendes, aber sehr gut um ein erstes Gefühl dafür zu bekommen. Und der nächste Trip sollte dann auch schon einige Wochen später folgen.



Der zweite Trip bestand dann schon aus einer ziemlich hohen Dosis. Es war schön sonnig und warm und wir saßen draußen in einem schönen Garten.

Ich möchte hier nur auf einige Besonderheiten eingehen, die sich vielleicht etwas von den normalen Triperlebnissen unterscheiden könnten.

Bei diesem Trip hatte ich das erste mal das Gefühl einer richtigen Bewusstseinsveränderung. Was mir als erstes auffiel war, dass die Umgebung sich in eine Märchenwelt verwandelte. Und alles um mich herum schien eine Art Bewusstsein zu besitzen. Ich verband mit der Sonnenblume hinter mir genau so intensive Gefühle wie mit meinen Freunden. Die Bäume strahlten eine so starke Weisheit aus, dass ich mir kurz sogar "unwürdig" vorkam neben ihnen zu sitzen. Während ich das wahrnahm, war ich mir bewusst, wie seltsam diese Dinge auf mich plötzlich wirkten, gleichzeitig war ich mir aber auch klar, dass dies keine Einbildung sein kann, denn auch wenn ich dies in meinem normalen Zustand nicht so wahrnehme, war das in diesem Moment eine vollkommen gültige Realität. Und während ich das so dachte und meinen Freunden zuhörte wie sie sich über irgendein komisches Thema unterhalten merkte ich, dass ich ja die ganze Zeit auch an dieser Konversation teilgenommen habe, nicht nur als jemand, der ab und zu mal ein paar heftige Lacher vom Stapel ließ, sondern als jemand der sich auch Gedanken zu den Gesprächsthemen machte und seine (zugegebenermaßen sehr" bepilzten") Bemerkungen abgab. Das war für mich wirklich faszinierend, denn ich war in der Lage mich selbst zu beobachten, mir gleichzeitig Gedanken über die Natur um mich herum zu machen, und dann auch noch an dem Gespräch teilzunehmen. Manches davon war mir sehr bewusst, anderes geschieh völlig unbewusst. Das war für mich ein wirklich faszinierender Zustand.



In der nächsten Zeit gab es erst einmal keine weiteren Trips, doch mein Interesse war aufjedenfall geweckt. Doch regelmäßig Drogen zu nehmen um mein Bewusstsein zu erforschen sollte für mich nicht die einzige Lösung sein, denn leider waren mir auch einige Beispiele von Leuten bekannt, die dies leider übertrieben haben und bevor ich mich da irgendwie drin verliere sollte schlug mein beschützerischer Verstand Alarm und ich machte mich auf die Suche nach anderen Möglichkeiten um an die Grenzen der Wahrnehmung zu gelangen. So fand das nächste Drogenerlebniss, diesmal in Form von LSD, erst drei Monate später statt.



Und irgendwie, ich weiß wirklich nicht mehr wie ich auf diese Bücher kam, bin ich dann auf die Werke von Jane Roberts gestoßen. Dazu muss ich sagen, dass ich schon immer, und auch immer noch, eine gewisse Abneigung gegenüber jeglichen "esoterischen" Werken besitze. Ich bin zwar von Natur aus jemand, der jeglichen Sachen offen gegenübersteht und so habe ich mich auch schon über alles mögliche mal informiert, aber wenn in Werken von Lichtwesen, Engeln und Frequenzen und das am besten noch mit einem Unterton, bei dem der Autor zu meinen scheint als einziger den großen Plan zu haben, die Rede ist, leg ich das Buch im Normalfall nach zwei Seiten wieder weg.

Also wie gesagt stieß ich dann trotzdem, wahrscheinlich bei meinen Recherchen über das menschliche Bewusstsein, auf die Bücher von Jane Roberts und obwohl auch dies unter der Kategorie "esoterischen Wissens" lief war ich bisher in meinem Leben noch nie so von einem Buch in den Bann gezogen.

Die Drogenerfahrungen waren hier in einer Art der Auslöser um mich für das Wissen um das Bewusstsein und die Psyche zu interessieren und in diesen Büchern wurde dann vielmehr beantwortet als ich mir je hätte vorstellen können. Auch auf meinen nächsten LSD Trip sollte dies einen großen Einfluss haben und darum möchte ich diese Bücher an dieser Stelle etwas beschreiben.



Jane Roberts channelt hier in einem Trancezustand Botschaften von "Seth", einem, laut eigener Aussage, "Energiepersönlichkeitskern, der nicht mehr in der physischen Form zentriert ist". Dass ich so einer Beschreibung erst einmal sehr skeptisch gegenüberstand kann man sich wahrscheinlich vorstellen. Ich war zwar auch zu dieser Zeit schon überzeugt davon, dass wir mit unserem Tod nicht aufhören zu existieren und dass es unter bestimmten Umständen auch möglich sein könnte Kontakt zu "Verstorbenen" aufzunehmen, aber bei dem, was ich bis zu diesem Zeitpunkt an Material darüber gelesen hatte habe ich mir im ersten Moment keine großen Hoffnungen gemacht. Was mich aber dazu brachte, weiter zu lesen, war, dass Jane Roberts schreibt, dass sie selbst noch um einiges skeptischer war, als sie diese Botschaften empfing. Ich wollte also zumindest mal reinlesen, während ich mir gleichzeitig natürlich bewusst war, dass dieses Material entweder nur erfunden oder von einer Art unbewussten "Zweitpersönlichkeit" der Autoren stammen könnte. Oder dass es halt tatsächlich "gechannelt" ist.

Heute kann ich besten Gewissens sagen, dass ich noch nie in meinem Leben Bücher gelesen habe, die eine solche Komplexität an Wissen besitzen und gleichzeitig sehr verständlich und humorvoll geschrieben sind.

An dieser Stelle möchte ich eine wie ich finde hervorragende Rezension von Amazon zitieren, die das sehr gut auf den Punkt bringt:



"Bewertung:

Gleich vorweg. Dieses Buch ist eine Klasse für sich und verweist 95% der esoterischen und spirituellen Literatur was Vollständigkeit, Differenziertheit, undogmatisches Auftreten und Schlüssigkeit angeht, eindeutig auf die hinteren Ränge.

Es füllt schlüssig die Lücke die die Erleuchtungsliteratur zwischen der pyhsischen Welt und dem Alles-ist-Gott Erlebnis läßt. Ja, auch hier wird dargestellt, daß die Welt wie wir sie kenne, nicht alles ist, aber wenn man lernt, die Illusion zu durchschauen ist dort nicht gleich das große Nichts, sondern neue Fülle und Vielfalt der Lebens- und Entfaltunsmöglichkeiten. Die Welt, sprich Illusion ist weder gottbestimmt noch vorbestimmt, sondern eine eigene Schöpfung in der jeder den Weg bestimmt, jeder ist der Schöpfer und die Fähigkeit dazu ist das eigentliche, was gemeinhin als "Gott ist in jedem Menschen/Wesen" gemeint ist.

Diese Weltsicht ist, obwohl sie von der Illusion handelt absolut lebens- und individualitätsbejahend und der Ausblick auf das Dahinter und Darüberhinaus schließt nicht ein Auslöschen und Gleichmachen des eigenen Selbst ein, auch kein Auflösen in der großen Seele Gottes, sondern ganz im Gegenteil eine Vergrößerung und Vertiefung der Individualität, eine Vergrößerung der eigenen Schöpfungsmöglichkeiten und -fähigkeiten.

Ein duchwegs aktiver, positiver, individualistischer Ansatz, der aber über die materielle Welt wie wir sie kennen weit hinausgeht. Die Erleuchtungs- und Ego-Überwindungsfraktion wird hier Zeter und Mordio schreien, von wegen Stärkung des Ego, Entfernung von Gott, aber hier liegt genau der fundamentale Unterschied des Seth Materials zum aktuellen esoterischen Mainstream.

Soll heißen, die momentan im esoterischen und spirituellen Zeitgeist so populären Ideen der Ego-Auflösung, Dualitätsverneinung, Erleuchtung, usw. finden nicht statt sondern werden statt dessen implizit in einen größeren Kontext gestellt.

Die Stärke des Buches liegt nicht so sehr in seiner Betrachtung der Einzelthemen, sondern in der Form wie diese ineinander verklammert werden. So wird z.B. die Idee der Reinkarnation unter dem Gesichtspunkt der Zeitlosigkeit betrachtet (etwas das ich bisher nirgends sonst gefunden habe und was sehr interessante Auswirkungen auf die Idee des Karma hat), verschiedne Religionen von ihrer dogmatischen Hülle befreit usw.

Die Schwäche liegt gleichzeitig in seiner Stärke, nämlich daß das Buch keine leichtverauliche Kost ist, und ein großes Maß an gedanklicher Flexibilität und eine heftige Portion Freigeist erfordert. Wobei Freigeist eben nicht nur bedeutet, über die Wissenschaft hinauszudenken, sondern auch die meisten der momentan populären religiösen und spirituellen Lehren als "irgend wie zu zu eng und unflexibel" zu erkennen, oder besser erkennen zu wollen.

Eine weitere kritische Hürde sind die kursiven Passagen aus dem tägl. Leben, die das Buch streckenweise zerfasert wirken lassen, weil man gleichzeitig zwei Handlungsstränge liest. (Überspringen des kursiven Texts ist aber relativ unproblematisch, auch wenn dann die eine oder andere Bemerkung etwas kryptsich wirkt).

Fazit:

Das Buch ist ein Muß für alle, denen die sonstige Esoterik zu kleinteilig, zu dogmatisch, zu blumig oder schlichtweg zu unschlüssig wirkt. Es ist wertvoll für alle, die ein Problem damit haben, daß sich nach dem Tod alls in Gott auflöst, die mit Karma und Sünde irgendwie schwer klarkommen, die zu viel Spaß am Verstand haben um ihn schlecht reden zu lassen und für all jenem denen die mit fernöstlicher oder religiöser Folklore beladenen Wege irgendwie suspekt vorkommen.

Nicht fündig wird, wer schnelle praktische Lebensberatung, einfache klare Antworten, blumige Sprache, esoterische Romantik oder den Reiz fernöstlicher Spiritualität sucht."

(Ausschnitt einer Rezension zu "Gespräche mit Seth" - Quelle: http://www.amazon.de/review/R216WHKMEIIG6A/ref=cm_cr_dp_title?ie=UTF8&ASIN=3442215811&channel=detail-glance&nodeID=299956&store=books")



So, ohne euch nun noch großartig weiter damit belästigen zu wollen möchte ich mich wieder den Drogenerfahrungen widmen - ich kann aber wie gesagt nur empfehlen, dass jeder der sich mit der menschlichen Psyche und dem drumherum befassen möchte, zumindest mal reinlesen sollte (empfehlen würde ich da als Einstieg "Das Seth-Material", dann "Gespräche mit Seth" und ganz besonders "Die Natur der persönlichen Realität" (gibt es auch als ebook, einfach mal googlen bei Interesse;) ).



Während ich also mich erstmal mithilfe von Büchern weiterbilden wollte hat mein bester Kumpel noch etwas weiter mit Drogen experimentiert. Darum möchte ich, da ich grade schon ein bisschen das Seth-Material beschrieben habe, eine Erfahrung von ihm schildern, die mit besagten Werken im Zusammenhang steht.

Mein bester Kumpel ist - wie ich schon in meinem andern Bericht erwähnte - eine sehr feinfühlige, emphatische und intuitive Persönlichkeit. Was er schon manchmal erlebt zu haben meinte klang für mich oftmals fast unglaublich, und eine dieser Erfahrung möchte ich hier schildern.

Als ich also in besagten Büchern eine schier unendliche Informationsvielfalt zu genau den Themen fand, die mich brennend interessierten, probierte mein Kumpel Holzrosensamen aus. Er erzählte mir dann, dass er auf einem seiner Trips in der Lage war, sein Körperbewusstsein zu verlassen und das Bewusstsein eines Baumes anzunehmen. Er konnte es nicht sehr genau beschreiben (wie soll man auch etwas beschreiben, was kaum jemand jemals erlebt), aber er meinte, "ein Baum gewesen zu sein". Ich fand das natürlich sehr interessant, gleichzeitig lustig, konnte mir aber auch nichts weiteres darunter vorstellen, bis ich dann durch Zufall kurz danach auf eine Passage in "Das Seth Material" stieß. Diese handelte von den inneren Sinnen des Menschen und hiermit möchte ich deutlich machen, wieso ich besagte Werke in diesem Bericht, der sich ja eigentlich um Drogen drehen sollte, erwähne.

Dort wird genau diese Erfahrung die mein Kumpel auf Holzrosensamen machte beschrieben.



"Von grundlegender Bedeutung erscheint mir, was Seth in diesem Zusammenhang über das Phänomen innerer Berührtheit sagte.

»Denkt euch die inneren Sinne als Wege, die zur Erfahrung innerer Realitäten führen. Solche Erfahrung kann aufgrund einer Wahrnehmung

unmittelbarer Art gemacht werden. Es ist ein sofortiges Erfassen, etwas, das ich als ›innere Berührtheit‹ beschreiben kann.

Stellt euch einen Mann vor, der auf einer von Bäumen gesäumten Allee steht. Plötzlich hätte er das Gefühl, ein Baum zu sein; er empfände wie einer dieser oder wie alle Bäume. Das wäre ein Beispiel innerer Berührtheit. Tatsächlich könnt ihr euer Bewußtsein so erweitern, daß ihr in euch das Wesen eines Baumes oder aller Bäume nachzuempfinden vermögt. Ihr könntet dann auch die Erfahrung machen, irgend etwas zu sein, das ihr auswählt: ein anderer Mensch, ein Insekt, ein Grashalm. Dabei würdet ihr keineswegs das Bewußtsein dessen, was das andere lebende Wesen ist, verlieren; ihr nähmt dieses andere Sein ähnlich wahr, wie ihr jetzt Wärme oder Kälte empfindet.«

Solche von unseren inneren Sinnen vermittelten Empfindungen sind ähnlich wie ein starkes Mitgefühl, nur gehen sie tiefer und berühren unser vitales Sein. Wir können Seth zufolge allerdings unsere inneren Wahrnehmungen nicht ihrer ganzen Intensität nach erfahren, weil unser Nervensystem so viele Reize gar nicht bewältigen könnte. Auch liegt die Schwierigkeit auf der Hand, für Erfahrungen dieser Art einleuchtende Beispiele anzuführen" (Jane Roberts - Das Seth Material)



Hier noch ein kleines Chatzitat mit besagtem Freund:

"22:16:58: ich war auch ein gecko

22:17:08: das war krass

22:17:34: und eine schlingpflanze, das hat sich auch sehr krass angefühlt"



Ich hatte also grade mein Studium abgebrochen, als mich ein Freund fragte, ob wir nicht im Sommer nach Barcelona wandern wollen. Ich war sofort dabei. Ich wusste eh noch nicht wohin ich in meinem Leben will und auf so einer Reise kommen einem bestimmt einige gute Ideen.

Doch falls ich studieren will, musste ich mich schon vor der Reise darum kümmern und so habe ich mich ersteinmal für Biologie beworben, da dies das naheliegendste für mich war und ich hoffte, dass es mich die Beziehung zwischen Natur und Wissenschaft in diesem Studiengang vielleicht befriedigen könnte.

Also schnell Bewerbungen losgeschickt und los ging die Wanderung (besagter Freund studiert übrigens auch grade mit mir zusammen Biologie).

Wir starteten im Norden Deutschlands, einfach recht naiv und nur mit einem Rucksack, der die nötigsten Dinge enthielt, 500 Euro, einigen Büchern und 10 Pappen LSD.

Unser Plan war es, bis an die französische Grenze zu trampen und von dort aus über den französischen Jakobsweg nach Barcelona zu wandern.

Das Trampen war anstrengender als gedacht und das miese Regenwetter trug seinen Teil dazu bei. Nie wusste man, wo man am Abend übernachten könnte. Manchmal fanden wir eine gemütliche Waldlichtung und andermal mussten wir an einem vesifften LKW-Rastplatz, dessen Grünflächen vor allem zur Erleichterung genutzt wurden unser Zelt aufstellen. Auch haben wir den anfänglichen Plan, durch Frankreich Richtung Süden zu laufen spontan aufgrund des schlechten Wetters in Mitteleuropa geändert und uns entschlossen bis zur Französisch-Spanischen Grenze zu trampen und von dort den offiziellen Jakobsweg durch Spanien bis zum Atlantik zu laufen.

Nun waren wir also beide auf dem Jakobsweg, ende Juni, und würden die nächsten anderthalb Monate ununterbrochen durch die Landschaften wandern. Fernab von jeglichem Vertrauten Gefühl, dass einem das zu Hause gab. Gleichzeitig waren wir beide in einer Phase der Neuorientierung. Wir hatten beide eine Zukunft vor uns, die sich nur schwer erkennen ließ. Wir hatten zwar beide unsere Studienbewerbungen losgeschickt, aber ob das wirklich das richtige sein sollte, da war zumindest ich mir noch sehr unsicher drüber. Es gibt ja viele Leute, die diesen Weg aus spirituellen Gründen gehen und um zu einer Einsicht zu kommen, welcher Weg der beste für die Zukunft wäre.

Dies wird natürlich schon dadurch hervorgerufen, dass man quasi den ganzen Tag mit sich und seinen Gedanken alleine ist. Viele Menschen, mit denen wir uns unterhalten haben, gaben an, "sich selbst finden zu wollen". Und zumindest seine Gedanken kann man auf solch einer Reise wirklich sehr gut beobachten, was einem bei gründlicher Betrachtung schon eine bemerkenswerte Einsicht in sich selbst und seinen eigenen Glaubensvorstellungen, mit denen man sich so herumquält, bietet.

Und dann hatten wir natürlich noch das LSD parat, dies haben wir nach 30 Tagen, im Mittelpunkt der Reise, genommen.

Aber zuerst möchte ich noch auf ein paar Punkte eingehen, die mir während der Reise aufgefallen sind:

Ständig, und ich meine wirklich ständig, passierten uns krasse Zufälle. Der erste, lustige Zufall war, dass wir irgendwo bei Osnabrück einfach nicht mitgenommen wurden in Richtung Frankreich. Ich sagte dann zu meinem Kollegen einfach "wenn uns gleich keiner mitnehmt, lass nach Amsterdam". 2 Stunden später saßen wir dann tatsächlich auf einem Zeltplatz in Amsterdam, da die nächste Person, die bereit war uns mitzunehmen, als Endziel Amsterdam hatte.

Auch hatte ich ein Mädchen beim Wandern gesehen, dass mir eigentlich gar nicht besonders aufgefallen ist. In der Nacht hatte ich aber einen Traum, der von genau diesem Mädchen handelte. Und als wir dann das LSD nahmen (um mal etwas vorzugreifen) kamen wir auf die Idee, dass wir uns einen Künstler suchen sollten, der etwas auf unser Zelt malt. Am nächsten Tag später trafen wir dann besagtes Mädchen, kamen ins Gespräch, sie erzählte uns dass sie Kunstlehrerin sei und malte die Kirchenruine, in der wir saßen, auf unser Zeltdach.

Der Weg hatte also wirklich etwas magisches und das waren bei weitem nicht die einzigen Beispiele für beeindruckende Vorkommnisse.



Nun also zum LSD:

Wir hatten wie gesagt 10 Pappen dabei, jede enthielt 120 Mikrogramm. Wir entschlossen uns dann an einem Julitag jeweils erstmal eine Pappe zu nehmen.

Dafür hatten wir den perfekten Platz gefunden. Es war ein Rastplatz, von uns nur "die Oase" genannt. Denn dort gab es einen großen Brunnen inklusive einiger Bänke und Tische. Der gesamte Platz war von Bäumen umgeben, die wunderbaren Schatten spendeten.

Hier ein Bild des Platzes:

http://imgur.com/fgqNR7F

Es war gegen Mittag als ich die Pappe nahm. Nach einer halben Stunde bemerkte ich bereits erste Veränderungen. Die Farben wurden etwas intensiver und mir wurde leicht kalt, was mich dazu brachte meinen Pullover überzuziehen. Ein anderer, deutscher Wanderer bemerkte daraufhin "Oh, denen ist wohl etwas kalt". Dies fand Ich ziemlich lustig und fing, von ihm abgewandt und den Blick auf ein Kornfeld und blauem Himmel gerichtet, leise an zu lachen. Das Lachen wurde immer lauter und langsam setzten die ersten Optics ein. Das Kornfeld wabbelte hin und her. Die krassesten Optics gab es allerdings bei den Wolken zu sehen. Am Rande der Wolken schlugen weiße Flammen aus den Wolken heraus, diese schienen die ganze Vitalität auszudrücken, die den Wolken, die auf mich im nüchternen Zustand einen recht passiven, da sie halt vom Wind getragen werden, Eindruck machten, innewohnt (sorry für diesen Satz :D) Das hat mich wirklich erstaunt, diese ungeheure Kraft die diese Wolken plötzlich ausdrückten, hervorgerufen durch flammenartige Erscheinungen an deren Rändern. Ich war sofort wieder an meinen Pilztrip erinnert, der mir ein Bewusstsein in jedem kleinen Teil der Natur zu erkennen schien.

Dann habe ich mich mit dem Rücken auf die Bank gelegt und die Augen geschlossen. Ich habe Farben gesehen, die ich vorher nicht kannte. Es gab regelrechte "Farbexplosionen" in meinem Kopf. Ständig schien sich in der Mitte etwas aufzuladen, um dann in einem unglaublichen Farbrausch zu explodieren. Ich habe von Natur aus eine Rot-Grün schwäche. Vielleicht habe ich ja dort diese Farben gesehen, die ich normalerweise nicht wahrnehmen kann.

Dann habe ich mich auf meinen Hörsinn konzentriert. Ich konnte jedes einzelne Insekt und jeden Vogel hören. Da wurde mir bewusst, was für eine komplexe Soundwelt wir im normalen Bewusstseinszustand ausblenden.

Der große Unterschied im Gegensatz zu dem vorherigen Pilztrip spielte sich in meinen Gedankengängen ab. Wo ich beim Pilztrip einfach nur beobachtet habe und kaum Gedanken in meinem Kopf schwirrten, kamen mir nun immerwieder einige Gedanken in den Sinn. Da waren vor allem Erinnerungen an alte Freundschaften, bei denen ich und die anderen Personen sich in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Ich habe gemerkt, dass man immer von den Personen umgeben zu sein schein, mit denen man "auf einer Wellenlänge" ist, wie eine Art Spiegel, der mein Inneres reflektiert.

Und dann kamen Gedanken, die sich um Sachen wie Glück und Liebe handelten. Dazu bin ich etwas den Weg lang gegangen, um ein bisschen alleine zu sein (mein Freund hatte einen sehr starken Laber- und Schreibflash).

Ich habe dann einfach meine Gedanken assoziiert. Ähnlich der, wie ich später gelesen habe, Assoziationsmethode von C.G. Jung. Die Gedanken haben sich ganz automatisch assoziiert. Meine bewussten Gedanken waren währenddessen dabei, diese Assoziationen zu verstehen. Ich hatte also zum Beispiel das Wort "Glück" im Kopf. Dann kam der nächste Gedanke: Kindheit. Der nächste: Opa. Der Nächste: Familie. Der Nächste: nur auf sich selbst hören.. und so weiter. Diese Gedanken wurden dann von meinem bewussten Verstand verknüpft und herauskam eine einfache Erkenntnis: Ich war zum einen sehr glücklich in meiner Kindheit, hatte kaum Sorgen und habe mich immer sehr geliebt gefühlt. Wenn ich dann Fernab der Kindheit an Glück denke fällt mir als nächstes mein Opa ein, der sehr glücklich mit meiner Oma zusammenlebt. Warum er glücklich ist, war mir in diesem Moment sehr klar: Er ist eine der einzigen Personen, bei der ich das Gefühl habe, dass er nur das macht, was ihn glücklich macht. Es gab bei ihm nie dieses Streben nach großer Karriere, wie man es heutzutage überall sieht. Er macht auf mich den Anschein, als hätte er sein Leben lang nur auf die Stimme in seinem Inneren gehört und ist dadurch wirklich glücklich geworden. Im Grunde hat er sein Leben lang nur Mähdrescher repariert, aber er hat es gemacht, weil es ihm was gegeben hat. Als ich in dieser Weise darüber nachdachte, hatte ich wirklich das Gefühl etwas sehr wichtiges erkannt zu haben und mir kamen die Tränen aus Freude über diese Erkenntnis, und das das wahre Glück anscheinend wirklich so einfach zu erreichen ist. Simple as that.



Es war wieder ein sehr schöner Trip und bisher auch mein bedeutendster. Es sollte jedoch auch der letzte werden. So eine Reise wie der Jakobsweg kann sich sehr gut dazu eignen, bewusstseinsverändernde Substanzen zu sich zu nehmen, ist jedoch auch ohne diese schon ein sehr intensives Erlebnis, weswegen wir uns zunächst entschlossen, noch einmal LSD zu nehmen sobald wir am Atlantik ankommen. Daraus wurde jedoch leider nichts, da ich in den letzten 10 Tagen der Reise sehr krank war und grippeähnliche Symptome aufwies, was ich genau hatte weiß ich nicht, aber es könnte gut sein dass ich zu dreckiges Wasser getrunken hatte, vllt noch in Verbindung mit einem Sonnenstich.. Aber das hat dieser super Reise, bei der ich mich bis auf die letzten Tage immer sehr wohl gefühlt habe, keinen Abbruch getan. Kann ich nur jedem empfehlen. Das restliche LSD haben wir verschiedenen Leuten gegeben, unter anderem ein paar Rastas aus Frankreich und ein paar sehr netten Leuten aus Bulgarien. :)





Noch eine kleine Anmerkung:

Kurz nach diesem LSD Trip haben wir in einem kleinen spanischen Dorf Rast gemacht. Ca. 30 Meter vor mir ist dann ein kleiner Junge über einen Platz gelaufen. Dabei hatte dieser Junge einen strahlendes, weißes Feld um seinen Körper. Ich musste einige Male blinzeln, aber diese Erscheinung blieb und ich dachte das müsste irgendwie am Licht liegen, aber egal wohin der Junge sich bewegte, dieses strahlend weiße Feld um seinen Körper blieb. Ich weiß nicht, ob das von dem LSD-Rausch kam, aber auch heute sehe ich dies in abgeschwächter Form öfters, zum Beispiel beim Einkaufen wenn ich die Leute vor mir beobachte. Vor einigen Tagen ist es mir an Händen sehr stark aufgefallen, wobei sie von einem voilett-bläulichen Licht umgeben sind, wobei zwischen den einzelnen Fingerkuppeln eine Art Verbindung sichtbar wurde.







Veränderungen (durch Drogen?)



Kurz nach meinem ersten Pilztrip ist mir ein seltsames Phänomen aufgefallen. Ich saß eines Nachmittags auf meinem Bett und dachte einfach nur in Gedanken zu mir Selbst "Danke", als Ausdruck des Gefühls, dass gerade alles so stimmt wie es ist. Genau in dem Moment spürte ich ein starkes Kribbeln in der Nackengegend, dass sich nach oben hin bis zum Scheitel und die Wirbelsäule entlang bis zu den Füßen ausbreitete. Seit diesem Moment habe ich dies sehr oft. Hervorgerufen wird es aber nur, wenn ich an bestimmte Sachen denke, die mich sehr berühren. Ich kann zum Beispiel an meinen (durch den LSD-Bericht bekannten) Opa denken und bekomme dieses angenehme Kribbeln. Dann kommen mir aber auch immer wieder Gedanken, die ich nicht bewusst gesteuert habe. Zum Beispiel dachte ich letztens an ein Leben nach dem Tod, gefolgt von dem Gedanken, ob es wohl wirklich so ist, dass wir weiterhin existieren. Genau in dem Moment stellte sich auch dieses starke Kribbeln ein, das nun sehr oft auftritt, wenn ich mich mit gewissen Fragen des Lebens beschäftige. Ob das hervorgerufen wurde durch den Pilztrip oder eine natürliche Erscheinung ist weiß ich nicht, aber ich finde es sehr schön und darum wollte ich es hier erwähnen.



Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich, seitdem ich mich sehr mit meinem Bewusstsein befasse, häufige präkognitive Träume habe. Meistens geht es darum, dass ich bestimmte Personen treffe, wobei in fast allen Fällen die Personen, der Ort und der Zeitpunkt schon fast gespenstisch genau in Traum und Wirklichkeit zusammenpassen.

Ich könnte noch einige Seiten zu meinen Träumen schreiben, möchte aber nur kurz anmerken, dass ich das starke Gefühl habe, dass unsere Träume heutzutage sehr unterschätzt werden. Zu dieser Meinung haben aufjedenfall auch die erwähnten Seth-Bücher beigetragen, aber auch meine Erfahrungen diesbezüglich - nicht nur über präkognitive Träume - stärken dieses Gefühl.

Vor kurzem hatte ich einen Traum, dass ich in einer alten orientalischen Stadt auf dem Boden saß, und irgendwie ging es mir nicht so gut. Auf einmal erschein ein ältere Mann mit langem Umhang und erklärte mir, dass es für mich im Moment nichts wichtigeres Gebe als Gleichmut und Vernunft. Dann wachte ich auf.

Dabei war ich erstaunt, dass ich von einem Begriff wie Gleichmut träume, das ich dieses Wort meines Wissens nach noch nie in meinem Leben benutzt habe. Ich wusste nicht einmal was es bedeuten sollte, bis ich kurz nach dem Aufwachen den Begriff gegooglet habe und herausgefunden habe, dass es in etwa "Gelassenheit" bedeutet. Woher auch immer diese Träume kommen, sie haben jedenfalls einen sehr starken Einfluss auf meine Gedanken und meine Lebensführung im Wachzustand.





Ich denke, dass ich in den letzten Monaten wieder sehr zu meinem wahren Ich gefunden habe. Aber dabei gibt es für mich grade kein Ziel, an dessen Ende ich irgendetwas krasses erkennen will. Ich merke einfach jeden Tag, wie ich mich langsam auf eine bestimmte Art und Weise verändere. Manchmal denke ich schon, ich sollte aufpassen nicht den Verstand zu verlieren, weil ich zu vielen Sachen im Leben meine Meinung geändert habe. Zum Glück hatte ich schon immer das Gefühl, eine sehr stabile Psyche zu besitzen. Doch ist es nicht so, dass ich jetzt ein anderer Mensch als vorher werde, ich finde einfach wieder langsam aber sicher eine Verbindung zu meiner inneren Stimme.

Ich habe den Eindruck, dass auch die Leute um mich herum dies bemerken. Vor einigen Wochen war ich auf einer Studentenparty und war feiern mit ein paar Kommilitonen. Eine meiner Kommilitonen hatte ich schon auf einer vorherigen Party ein bisschen kennengelernt, und auch wenn wir uns gut zu verstehen schienen, machte sie oft einen recht verärgerten Eindruck und ich konnte nicht wirklich verstehen, was mit ihr los ist. Auf der Party war sie auch ziemlich betrunken und wir kamen wieder ins Gespräch, in dem sie mir wiederholt sagte, dass ich auf sie einen super sympathischen Eindruck mache und mit allem zufrieden zu sein scheine, sie aber auch einen gewissen Neid verspürt wenn sie mich sieht. Das fand ich sehr hilfreich, weil es mir auch eine kleine Bestätigung gab, auf dem richtigen Weg zu sein, auch wenn andere sich dann vielleicht von einem abwenden. Aber man trifft auch viel auf Leute, die die gleiche Einstellung wie man selbst vertreten.

Ich kann nur sagen, dass ich durch all diese Erfahrungen, ob es nun die Drogen waren, Informationen aus Büchern, oder meine Träume, quasi gezwungen wurde, meine Überzeugungen und Glaubensvorstellungen bezüglich des Lebens gründlich zu untersuchen und zum positiven zu verändern. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir alleine unsere gegenwärtige Realität schaffen, dass mit jedem Gedanken und jedem Gefühl, welches wir hervorbringen, Ereignisse geschaffen werden, die uns immer genau das zeigen, was wir alleine für gültig erachten.



Ein abschließendes Zitat von Seth:

"Jede Bewußtseinsform spürt fortwährend in ihrer Tiefe ein Drängen danach, ihr Potential voll auszuschöpfen, ihr Fassungsvermögen zu erweitern und sich mit Freude über die scheinbaren Erfahrungsschranken hinwegzusetzen. Selbst in den winzigsten Molekülen protestiert das Bewußtsein laut gegen jede Form der Beschränkung. Es verlangt nach neuer Gestalt und Erfahrung. Sogar die Atome sind

ständig bestrebt, sich in neuen Strukturen und Sinneinheiten zusammenzufügen. Sie tun das ganz »instinktiv«.

Der Mensch hat ein Bewußtsein bekommen und entwickelt, durch das er Wesen, Form und Gestalt seiner Schöpfungen zu bestimmen vermag. Alle zutiefst unbewußten Wünsche und Motivationen, alle unausgesprochenen Triebe steigen ins Bewußtsein empor und werden dort angenommen oder verworfen.

Nur wenn das Bewußtsein auf dieses Recht verzichtet, kann es unter die Herrschaft »negativer« Erfahrungen geraten. Nur wenn es sich vor der Verantwortung drückt, fühlt es sich Ereignissen ausgeliefert, über die es scheinbar keine Kontrolle mehr hat.

[...]

Grundsätzlich erschafft ihr eure Erfahrungen durch die Vorstellungen, die ihr euch von euch selbst und der Natur der Realität macht. Man kann es auch so formulieren, daß ihr eure Erfahrungen durch eure gefühlsbesetzten Erwartungen hervorbringt, durch die emotionale Einstellung, die ihr euch selbst gegenüber und zum Leben im allgemeinen habt, und diese entscheidet weitgehend über eure Lebenserfahrung.

Ihr bestimmt die Struktur eurer Erfahrungen durch eure Glaubensüberzeugungen und Erwartungen selber. Diese persönlichen Vorstellungen, die ihr euch von euch selbst und der Natur der Realität macht, wirken sich auf die Inhalte eures Denkens und Empfindens aus. Ihr haltet eure Ideen über die Realität für wahr und über jeden Zweifel erhaben. Sie scheinen sich von selbst zu verstehen. In eurer Einbildung sind das feststehende Tatsachen, die auf der Hand liegen so daß sie nicht überprüfungsbedürftig zu sein scheinen.

Deshalb werden sie gemeinhin als selbstverständlich hingenommen. Sie werden nicht als das, was sie sind, als bloße Glaubensüberzeugungen über die Realität erkannt, sondern für Eigenschaften der Realität gehalten."



Anhang:

Da ich hier schon so viele Zitate von "Seth" benutzt habe, ist hier noch eins über sehr hoch-dosierte LSD-Trips. Ich denke für den einen oder anderen hier im Forum könnten das ganz nützliche Gedanken sein.



"Wenn in der Therapie massive Dosen von LSD verabreicht werden, so wird gewaltsam ein Zustand der Geistesgestörtheit herbeigeführt: das Bewußtsein wird in einen Ohnmachtszustand hineingezwungen. Es findet dabei eine direkte Attacke nicht nur auf die Psyche, sondern auf die gesamte innere Ordnungsstruktur statt, die euch eine rational gesicherte Seinsweise in der euch bekannten Welt ermöglicht. Natürlich kann das ich, solange ihr physisch existiert, nicht ausgelöscht werden. Bringt man ein Ich um, so wird und muß sofort aus seinem inneren Ursprung, dem Selbst, ein neues emporsteigen.

Unter solchen erzwungenen Bedingungen wird das Ichbewußtsein buchstäblich mit seinem eigenen Tod konfrontiert - eine Konfrontation, die völlig

unnötig ist, besonders in einem Augenblick, in dem auch noch der Körper um sein Leben und seine Lebenskraft kämpfen muß. So wird ein Dilemma größten Ausmaßes herbeigeführt.

Auf diese Weise wird zwar auch die Seelenlandschaft erhellt, und der Psychiater erhält nützliche Daten. Doch die Erfahrungen, die die Patienten - bei Anwendung massiver Dosen - durchmachen, sind eine Inszenierung der Geburt der menschlichen Gattung in die Bewußtheit und ihres Todes durch ihr Zurücksinken in die Unbewußtheit und schließlich seine Wiedergeburt, bei der sich der Patient als Individuum aus Dimensionen wieder herausarbeitet, in denen er unter solchen Umständen ein Gebietsfremder ist.

Die tiefsten biologischen und physischen Strukturen werden auf diese Art verändert. Ich sage nicht, daß sie zu Schaden kommen, obgleich das unter gewissen Umständen auch der Fall sein kann. Das Bewußtsein wird an den Wurzeln angegriffen. Wenn trotzdem unter solchen Umständen Phasen der Transzendenz erlebt werden, so stehen sie für die psychische Geburt einer neuen Persönlichkeit aus den Quellen der alten Persönlichkeit und aus deren psychischem Tod. In manchen Fällen wurden die genetischen Botschaften verändert, so daß sie jetzt anders sind. (Mit kräftiger Stimme:) Das ist psychischer Mord in einem technischen Rahmen.

Unter dem Einfluß von LSD seid Ihr hochsuggestibel. Wenn man euch sagt, das Ich müsse sterben, dann werdet ihr es töten. Sogar unter idealen Umständen stellt ihr euch psychisch auf die Vorstellungen eures Führers ein. (Lange Pause,) Die psychische »Wiedergeburt« kann euch eine völlig neue Problematik bescheren, die aus dem Nährboden der alten hervorwächst und vorerst noch nicht dechiffriert werden kann.

Das neue Ich ist sich seiner Geburtsumstände voll bewußt. Es weiß, daß es seine Existenz dem Tod seines Vorgängers verdankt, und trotz des transzendentalen Freudengefühls, das bei einer Geburt allzu natürlich ist, fürchtet es doch die gleiche Vernichtung, der es entsprang.

Die natürlich-kreatürliche Unantastbarkeit ist nicht mehr die gleiche. Der physischen Welt wird nie mehr das gleiche Vertrauen entgegengebracht. Das Bündnis mit ihr ist nicht mehr so zuverlässig wie vorher. (Immer noch mit großer Entschiedenheit:) Das »Selbst«, das in den Körper geboren wurde und mit ihm heranwuchs, ist fort, und ein neues »Selbst« ist aus dem früheren Ordnungssystem hervorgegangen.

Nun: Solche Selbstwandlungen vollziehen sich im Laufe des Lebens auf natürliche Weise, und wenn das Selbst sich zu gegebener Zeit in eurem Leben neu strukturiert, so ist es anders als vorher. Wenn das »ganz von selbst« geschieht, dann ist es ein angeborener Reflex eurer psychischen Kreativität, und er vollzieht sich ihrem Rhythmus entsprechend, der auf eine Weise mit den Gezeiten des Geistes, des Blutes, des Bewußtseins und der Zellen verbunden ist, die ihr noch nicht begreift. Doch die ganze Struktur und ihre untergeordneten Beziehungen verändern sich miteinander, und das Bewußtsein ist in der Lage, das, was geschieht, zu assimilieren.

Ihr wachst und lebt durch all die Tode, die sich unaufhörlich in euch vollziehen, und im Laufe eures Lebens geht ihr, ohne es zu verstehen, durch viele Geburten. (Jane beugte sich vor, um dem Nachdruck zu geben:) Solche massiven Dosen von LSD aktivieren auf chemischem Wege alle Ebenen des Zellgedächtnisses in solchem Maße, daß diese ihrer selbst nicht mehr mächtig sind, und die Erinnerungen können dann unter Streß auf unvorhersehbare Weise hervorbrechen. Das feinorganisierte biologische und psychologische Bündnis ist geschwächt.

Macht Pause.

(23.02 bis 23.24 Uhr.)

Nun: Bloß weil ihr das Ich für ein Stiefkind des Selbst haltet, macht ihr solche Anstrengungen, inneres Wissen zutage zu fördern.

Und bloß weil die Menschen die Flexibilität ihres Bewußtseins nicht kennen

geben sie sich für solche Prozeduren her. Patient und Therapeut haben den Glaubenssatz miteinander gemein, daß das Bewußtsein zu dem benötigten Wissen keinen direkten Zugang hat.

Sie teilen auch noch andere Glaubenssätze: zum Beispiel, daß das innere Selbst eine Rumpelkammer verdrängter Ängste, abgestellter Schrecken und unkultivierter Rohheit darstellt; daß das innere Selbst erst gezwungen werden muß, sich von solchem Material zu befreien, bevor es in die Lage versetzt wird, seiner Energie und Kraft auf kreative, positive Weise Ausdruck zu verleihen; und daß das Selbst darum erst mit all den Schrecken seiner Vergangenheit konfrontiert und fertig werden muß, bevor es vor der Gegenwart keine Angst mehr zu haben braucht.

Nun ist das lediglich ein Glaubenssatzsystem, in dessen Rahmen Patient und Therapeut operieren. Die Spontaneität solcher Sitzungen scheint den Psychiatern und Psychologen tatsächlich eine Landkarte der Psyche zu liefern. Statistisch gesehen folgen natürlich die individuellen Erfahrungen bei aller Verschiedenheit doch einem Muster - dem Muster der maßgebenden Glaubenssätze, das bewußt anerkannt wird und auf das man telepathisch reagiert.

Unterhalb dieser Schicht ist es möglich, eine klar erkennbare, wenngleich verzerrte Seelenlandschaft zu erspähen, die in Symbolen erscheint. Diese [Symbole] sind ein Versuch des Bewußtseins, das Zellgedächtnis darzustellen. Psychische Bewegung übt auf die Moleküle immer eine anregende Wirkung aus. Aus dem latenten, leicht beweglichen, angeborenen »Wissen« der Moleküle baut sich (lächelnd) das »Wissen« der Zellen auf. Ihre Zusammenarbeit ist reibungslos. Unter dem gewaltsamen psychischen Angriff massiver LSD-Dosen droht sich selbst das Wissen der Moleküle aufzuspalten. Nun ist das etwas physisch nicht Wahrnehmbares. Sogar die zellulare Integrität kann bedroht sein. Ruburt hat ganz recht, wenn er das für weit schlimmer hält als jede physische Schocktherapie.

Das Schlimmste ist, daß nicht die geringste Notwendigkeit dafür besteht. Die Behandlung geht von der Vorstellung aus, daß das Bewußtsein hochgradig inadäquat ist, daß ihm tiefe Probleme unbekannt sind, daß es lediglich analytisch zu sein hat und mit hochintuitivem oder medialem Material nichts anzufangen vermag. Das ist aber nur so infolge eurer Glaubenssätze.

(23.38 Uhr.) Derartige Attacken auf euer Bewußtsein stellen die Stabilität eurer Gattung auf harte Proben und sind eine Beleidigung für eure Geschöpflichkeit. Vielleicht könnte man sagen, solche Chemikalien seien natürlich, weil sie in der euch bekannten Wirklichkeit vorhanden sind, aber der Körper ist darauf eingerichtet, nur Substanzen zu verarbeiten, die der Erde entstammen. Hohe Dosen solcher » künstlicher« Drogen sind für ihn nicht leicht zu assimilieren, und es entsteht ein biologisches Durcheinander.

Innerhalb ihres natürlichen Rahmens machen manche Indianerstämme vom Peyote* auf ihre Weise Gebrauch - aber ohne Gier und ohne sich zu betäuben und ihr Bewußtsein auszulöschen. Sie nehmen das Peyote als natürliches Produkt Ihrer Erde an und gebrauchen es, um das ihnen angeborene Wahrnehmungsvermögen zu steigern.

Sie werden einen Teil von »All-das-was-ist«, so wie es sein sollte, ohne sich jedoch deswegen aufzulösen. Sie sind imstande, ihr Wissen zu assimilieren, es ganz bewußt in ihr individuelles Leben und ihre gesellschaftliche Struktur zu integrieren. Sie machen davon natürlich auch im Rahmen ihres eigenen Glaubenssystems Gebrauch, nach dem ihre Geschöpflichkeit anerkannt und als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Das Bewußtsein wird als selbstverständliche Ergänzung ihrer biologischen Existenz und nicht als etwas dem Entgegengesetztes empfunden.



Eure Gedanken selbst folgen bestimmten schöpferischen Gesetzen. Sie haben ihren eigenen Rhythmus. Eure assoziativen Gedankenprozesse, die über das Gehirn ablaufen, sind stark mit eurem Zellverhalten verbunden. Indem ihr eure Gedanken richtig einsetzen lernt oder indem sie gar eine natürliche Wandlung durchmachen, finden entsprechende zellulare Veränderungen statt. Es ist da ein geordneter Fortschritt, eine enge Beziehung vorhanden.

Wenn massive Dosen von LSD angewandt werden, so schafft der Mensch mit künstlichen Mitteln ein Katastrophengebiet, aus dem er dann ein funktionstüchtiges Selbst zu retten hofft."

(Jane Roberts - Die Natur der persönlichen Realität)