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Titel:5 Jahre auf Tilidin, wie süchtig wird man wirklich?!
Droge:Tilidin
Autor:sixT
Datum:23.09.2014 23:01
Nützlichkeit:6,92 von 10 möglichen   (36 Stimmen abgegeben)

Bericht::

Schön' guten Abend Freunde der Nacht,

der folgende Bericht dreht sich um meine Erfahrungen im Langzeitkonsum mit der Droge Tilidin.



Es fing an im April 2010,

ich war 19 Jahre alt und hatte 2 Arbeitskollegen die Erfahrungen mit Tilidin hatten,

bzw simpel gesagt Konsumenten waren.



Neugierig wie ich war wollte ich das auch Probieren,

das erste Mal war ein reiner Absturz.

Mir wurde heiß, schwindelig und übel.



Beim 2ten mal kam der Kick, ein warm wohliges Gefühl,

gute Laune und lust auf alles.

Lebensfreude, Tatendrang in Kombination mit einem sehr schönem Körpergefühl.



(Manche Leute Denken man würde nichts mehr merken (kein schmerz) wenn man Tilidin konsumiert hat,

das ist aber falsch,

es ist so das man jeden Schmerz genau so registriert wie auch ohne Tildin,

aber es bringt einen weniger aus der Fassung kann man sagen.)



Jedenfalls, seit dem 2ten mal wollte ich es weiter probieren,

ich hatte es immer auf Arbeit mit 2 meiner Kollegen konsumiert

dadurch hat die Arbeit sehr Spaß gemacht,

und ich war danach nicht so kaputt sondern ich war eher gut drauf und voller Tatendrang.



Nach ein paar Wochen fing ich an mir Flaschenweise Tilidin zu besorgen,

immer 100ml, dies konsumierte ich jeden Morgen vor der Arbeit,

das war der größte Fehler den ich begangen habe.



Ich war zuvor oft faul und habe Erledigungen vor mich her geschoben,

mit Tilidin habe ich immer alles direkt erledigt,

ich kam gut voran in dem was ich Tat,

jedoch zu welchem Preis?

Das wusste ich derzeit noch nicht, ich nahm mir vor nur Tilidin zu konsumieren wenn ich was zu tun hatte,

also suchte ich mir Beschäftigungen, Einkaufen, Termine, Arbeit etc



Ende 2011 verlor ich dann meinen Job und das Dilemma fing an,

ich hatte nicht mehr so viele "Gründe" Tilidin zu Konsumieren wie vorher,

also fing ich an auf Tilidin zuhause zu Entspannen.

Täglich Morgens & Abends, manchmal auch Mittags,

ich wurde ein Junkie und habe kaum noch was gemacht,

nur rumgehangen und mit einem damaligen Kollegen Tilidin konsumiert.



Ich erkannte schon früh wie gefährlich Tildin ist und versuchte mir bestimmte Grenzen einzubauen.

Ich überstieg aber nie meine tägliche Dosis und habe nach einer Zeit auch nicht mehr durchgehend konsumiert.



Als das Geld knapper wurde, habe ich mir nurnoch 50ml geholt (eine halbe Flasche),

das war dementsprechend nach 2 Wochen aufgebracht.

Danach hatte ich dann jeweils 5 Tage lang Entzugserscheinungen,

Schmerzen, Schnupfen, Lustlosigkeit.



Zu jedem neuen Monat habe ich mir wieder 50ml geholt,

sprich ich hatte jeden Monat mit dem Entzug vom Tildin zu kämpfen,

doch ich dachte nur so würde ich den Boden unter den Füßen nicht verlieren.





Ich wollte den Schmerz, ich musste sichergehen das ich es kann,

darüber hinaus war es auch Finanziell gar nicht anders machbar zu dem Zeitpunkt.



Das ganze Junkie Dasein zog sich circa ein Jahr bis November 2012

In der Zeit habe ich circa 1000€ Schulden gemacht durch den Konsum,

das war mit 21 Jahren ohne Job eine menge Geld.



Im November war bereits klar das es Tilidin nicht mehr lange geben wird da es unter das BTM Gesetz fallen würde.



Ich entschloss mich dazu auf eigene Faust auf zu hören,

den monatlichen Entzug kannte ich schon,

ich dachte mir: „noch einmal durch, und dann nie wieder.“



1 Woche später:

Ich hatte das Schlimmste hinter mir, aber ich hatte dennoch immer wieder ein drang dazu es zu Konsumieren,

doch ich blieb hart mit mir selber



2 Monate Später:

Ich hatte es geschafft, ich war Psychisch sowie Physisch wieder komplett auf der Höhe.

Tilidin viel Anfang 2013 unter BTM, mich juckte das aber nicht mehr,

über ein Jahr war ich weg davon.





Ich bekam einen neuen Job und führte mein Leben so normal wie möglich weiter.



Doch dann....

Im Februar 2014 sprach mich ein alter Bekannter aus der damaligen Zeit an,

er hatte neue Tildins, dieses mal Tabletten und keine Flüssigkeit,

er sagte die machen nicht so süchtig,

ich könnte eine probieren wenn ich wollen würde.



Ich haderte mit mir, aber habe sie dann doch eingeworfen,

es war wieder so wie damals,

nach einer so langen Pause war der Turn wieder mal richtig gut.... um nicht zu sagen,

gefährlich gut!



Seit dem bin ich wieder dabei, ich hatte sehr kontrolliert und langsam angefangen,

nur eine Halbe 200er Tildin Tablette alle 3 – 5 tage.



Wenn man das durchziehen kann ist das meiner Meinung nach eine sichere Lösung,

jedoch ist die Gefahr sehr groß mehr zu konsumieren,

und das tat ich auch nach kurzer Zeit wieder.



Seit dem versuche ich es Kontrolliert zu konsumieren,

noch kontrollierter als damals, maximal 5 Tage Dauerkonsum.

Danach wieder Pause.



Ich schlage mich jetzt schon seit Monaten mit den Ups und Downs Rum die Tilidin mit sich bringt

und langsam habe ich die Nase gestrichen voll.



Ich habe eine 200er Tilidin Tablette für ca 5 Tage

die teile ich mir in 2 Hälfte auf für den Ersten und zweiten Tag.

Am dritten Tag habe ich nur Psychisches verlangen nach einer Tablette

Am 4. Tag beginnt der körperliche Entzug der nicht alzu stark ausfällt.

Am 5ten Tag kling das Ganze ab.

Am 6ten Tag geht’s mir wieder gut und dann Hol ich mir wieder eine Tablette.



Wie gesagt, ich habe aber davon langsam die Nase voll,

das Unwohlsein klingt zu Lange nach,

so das ich mir denke, das ist es nicht Wert.

Ich bin jetzt im vierten Tag Clean, nach 4 Tagen Dauerkonsum,

(2x 200er Tilidin Tabletten durch 4 geteilt.)

Ich merke bei mir das der körperliche Entzug so gut wie abgeklungen ist,

jedoch bin ich noch Lust- und Kraftlos.

Zudem fühle ich mich Depressiv

ich weiß allerdings nicht ob das Medikament der Auslöser war.



Ich versuche jetzt wieder komplett die Finger davon zu lassen.

Den Teufelskreis durchbrechen, und am besten nie weider zurück,

wünscht mir Glück Freunde.