Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Verwirrender Candyflip
Drogen:Mischkonsum von LSD, MDMA, Heroin, Alkohol und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Bazzlover
Datum:10.03.2013 01:13
Set:Große Vorfreude, etwas angeschlagen durch Erkältung
Setting:Bei einem Kollegen zu Hause
Nützlichkeit:8,49 von 10 möglichen   (51 Stimmen abgegeben)

Bericht:


Nach meinem gestrigen Abend habe ich mich spontan dazu entschieden einen Tripbericht über mein Erlebnis zu schreiben.

Da ich schon seit Anfang der Woche wusste, dass mich am Freitag Abend eine grandiose Session erwarten wird, war ich vor Vorfreude fast nicht
zu halten. :)

Dazu muss ich anmerken, dass ich mit meiner Freundin L geplant habe einen Candyflip zu starten, sprich LSD in Kombination mit MDMA.



Ich habe bereits mehrere LSD Trips hinter mir und L auch. Bisher hatte ich einen Candyflip und dieser war damals zugleich mein erster Kontakt
mit LSD gewesen. L hatte bisher noch keinen Candyflip gemacht und war deshalb etwas aufgeregt.




Alles fing am Freitag Abend um etwa 19:00 Uhr an.


Meine Freundin L und ich sind bei unserem Kollegen D angekommen und und wir unterhielten uns ausgelassen über alles mögliche, da wir uns
schon seit längerem nicht mehr gesehen haben. D zeigte uns was er für unseren heutigen Abend so alles da habe und holte ein Tütchen mit etwa 25 verschieden farbigen Teilen heraus und einen Blotter Pappen. Die Pappen sollen sich wohl "Omen" nennen und D riet mir dazu erst einmal nur eine zu nehmen, da diese wohl sehr heftig klatschen sollen.



19.15 Uhr


Da L etwas aufgeregt war vor ihrem ersten Candyflip, wollte sie erst einmal mit mir ein paar Punkte H auf dem Blech heizen.
Gesagt getan.. L und ich rauchten etwa 3-4 Punkte nacheinander bis ich oder wir das wohlig warme Bauchgefühl verspürten und
sich eine sehr angenehme Wattewolke um unseren Kopf bildete.

Da ich auf D's Ratschlag gehört habe legte ich unbeeindruckt erst einmal nur eine Pappe auf meine Zunge und lutschte darauf herum.
Dazu legte ich mir schon einmal zwei rote Mitsubishi's zurecht, welche ich nach etwa 1 1/2 Stunden nach einnahme des LSD's zu mir nehmen wollte.

Nun war warten angesagt.. Etwa eine dreiviertel Stunde ist bisher vergangen und wir haben noch keinerlei Wirkung verspürt. (Was bei LSD ja
eigentlich auch ganz normal ist), oder haben es zumindest noch nicht wahrgenommen, da das H unser Bewusstseinsempfinden schon leicht beeinträchtigt
hat.



20:15 Uhr


Allmählich wollte L ein Teil einlegen und auch ich verspürte starke Lust meine zwei Teile ein zu werfen.
Also zögerten wir nicht lange und schluckten unsere Teile hinunter.
Zu diesem Zeitpunkt verspürten wir noch nichts oder nicht viel vom LSD.

Ich entschloss mich dazu am PC von D mein Handy anzuschliessen, um meine ausgewähle Playlist an Minimal abzuspielen.
Ich setzte mich wieder in die Couch, lehnte mich nach hinten und genoss einfach mal die Musik und ließ die Zeit verstreichen.



21:15 Uhr


Nun merkte ich schon deutlich eine Wirkung vom ?? Ich weiß es nicht. Anfangs dachte ich es sei das LSD, habe aber kein Morphen oder
verschwimmen meiner Sicht wahrgenommen. Also war es das Ecstasy? Ich konnte mich nicht entscheiden.



21:30 Uhr


Nun war es klar, es ist beides gewesen! Aber viel deutlicher verspürte ich das Gefühl vom MDMA in meinem Körper.
Ich begann mit meinen Zähnen zu knirschen (was gegen Ende hin wirklich brutal laut geworden ist), mein Rededrang ist auf's
unersättliche gestiegen und ich wurde unruhig auf der Couch und stand auf, um am Fenster eine Zigarette zu rauchen.


Am Fenster angekommen bemerkte ich schon wie sich die gesamte Raumakustik veränderte. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir: "Okay die Teile
werden wohl nicht schlecht sein. Mal sehen wie gut die mich klatschen. Aber die Pappe hat mich bis jetzt nicht überzeugt.. Ob ich mir noch eine
halbe nachlegen soll?"


Ich ging also nach meiner Zigarette wieder zurück zur Couch und fragte D ob er mir noch eine halbe Pappe geben könne.
Er zögerte nicht lange und schnitt mir eine halbe Pappe zurecht. Als er mir diese gab bemerkte ich allerdings mehr und mehr wie das
MDMA anflutete und ich hatte ein ungutes Bauchgefühl dabei die Pappe jetzt nachzulegen.

Zum Glück entschied ich mich dann doch erst einmal dagegen und wollte den MDMA rush abwarten.



22:00 Uhr


An der Haustür von D klingelte es und B stand vor der Tür. Er wollte sich von D einen 10ner Pepp kaufen und gleich wieder verschwinden.
Bei meinem kleinen Smalltalk mit B bemerkte ich dann wie schwer es mir fiel mich darauf zu konzentrieren ihm in die Augen zu sehen.
Ich konnte allgemein fast nichts mehr richtig fokussieren, da meine Augen, sobald ich etwas anvisiert habe, wieder anfingen hektisch von links
nach rechts zu zucken. Diese Reaktion kannte ich schon vom MDMA, doch diesmal war es wesentlich stärker.. Fast schon unangenehm.


Nach ein paar Minuten gab ich es dann auf und sagte zu B dass ich zu breit bin um mit ihm weiter vernünftig reden zu können.

Ich lehnte mich nach hinten und schloss die Augen..
Nun bemerkte ich schon kleine Farbspiralen, welche in der Dunkelheit umherschwirrten.

Es waren vielleicht nur 5 Minuten verstrichen in denen ich die Augen geschlossen gelassen habe, doch es kam mir vor wie eine halbe Stunde.
Auch wenn man sich anhand der Lieder orientieren kann, wie viel Zeit vergangen ist, war ich fest davon überzeugt, dass viel mehr Zeit verstrichen sei.

Ja ich dachte sogar, dass die Lieder immer mindestens 15 Minuten lang gehen. Echt verrückt. Mein Zeitgefühl war völlig ausgeschaltet.



22:20 Uhr


Nun kam es Schlag auf Schlag. Das MDMA gab nicht nach, nein es wurde immer stärker. Ich konnte mittlerweile gar nicht mehr richtig geradeaus
schauen. Die Sendung im TV konnte ich nicht mehr erkennen oder zuordnen, was zu ziemlich lustigen Lachkicks geführt hat.


Zum Beispiel liefen im TV die Nachrichten über irgendeinen US Einsatz und ich war aufgrund unseres beiläufigen Gespräches der Meinung gewesen,
dass es ein Spielfilm sei, und habe mich gewundert wieso die genannten Fakten im "Film" so gut mit unserer aktuellen Lage übereinstimmt.



22:40 Uhr


Meine Zigarettenpackung habe ich nun geleert und wollte mich auf den Weg zu einem Zigarettenautomaten machen.
D wollte mich aber nicht gehen lassen, da ich so dermaßen verstrahlt war, dass ich mich nach 5 Metern Fußweg komplett verirrt hätte.


Mein Kollege S, welcher auch bei D war, bot netterweise an mit mir zusammen zu gehen. L folgte uns ebenfalls.
Draussen angekommen schlug das LSD richtig ein. Ich bemerkte wie einfach alle Wolken pulsierten und verschiedenste
Formen angenommen haben.


In jedem Busch habe ich dunkle Gesichter gesehen, welche nicht gerade freundlich aussahen. Das stört mich aber nie, ich sehe generell auf
LSD Trips nie freundlich haluzinierte Gesichter. Wir sind keine 3 Meter gegangen und schon stolperte ich über meine eigenen Füße.
Ich war einfach nicht mehr in der Lage gewesen meine Füße richtig zu koordinieren. Sie schlabberten nur so vor sich hin in der Hoffnung
den nächsten Schritt noch irgendwie überstehen zu können. Mein Freund S bemerkte meinen "angetrunkenen" Schrittgang und stützte mich ein wenig.
Ich bedankte mich bei S, bekam aber nur mit viel Mühe einen halbwegs deutschen Satz heraus.

Das MDMA wirkte immer noch stärker oder vielleicht war es doch die Pappe ? Ich hatte keine Ahnung, nur dass ich stetig verstrahlter wurde.

Wir haben nun vielleicht 10 Minuten Fußweg hinter uns gelassen und sind fast beim Zigarettenautomaten angekommen. S machte L und mich darauf aufmerksam, dass wir etwas leiser sein sollten, da unsere Gespräche sehr laut seien und wir dies nicht bemerken würden, da wir zu Duff seien. Auch sollten wir möglichst auf dem Bürgersteig gehen, falls die Bullen ihre Runden fahren sollten.
Kaum hat er das Wort "Bulle" ausgesprochen, sahen wir in der Ferne ein Auto auf uns zukommen.


Leicht paranoid angehaucht machte ich mir schon Gedanken: "Was wäre wenn.."

Je näher der Wagen kam desto sicherer war ich mir, dass es ein Polizeiwagen sei.. Als der Wagen quasi 5 Meter vor uns war, sah ich
ganz klar und deutlich auf dem Dach des Autos die Warnleuchte des Polizeiautos. Ich achtete extra noch einmal auf den silbernen
Schriftzug "Polizei" an den Autotüren und auch diesen habe ich klar und deutlich erkannt.


S und L aber fragten mich nach meinem Verstand, da es sich hierbei nur um ein ganz normales Auto gehandelt habe. Nichts von wegen Polizei..

Schon lustig was man sich so alles einbilden kann, dachte ich mir, und lachte ein wenig darüber.
Doch es kam noch besser; Jedes an uns vorbeifahrende Auto war nun ein Polizeiauto gewesen. Ich konnte tun was ich wollte.. Da half auch
das Augenreiben und noch einmal hinschauen nichts. Panik hatte ich aber trotzdem nicht, ich habe mich einfach nicht mehr auf meine Augen
verlassen und ließ die Haluzinationen Haluzinationen sein und nahm es mir nicht zu sehr zu Herzen.



23:00 Uhr


Endlich sind wir am Zigarettenautomaten angekommen. Doch das schwierigste stand uns wohl noch bevor;
Auf zu viel MDMA und LSD den Automaten richtig zu bedienen. Nach gefühlten 10 Minuten hatten wir dann eine Packung Zigaretten erhalten und
machten uns wieder auf den Weg nach Hause.


In allen dunklen Ecken sah ich nun diese unfreundlichen Köpfe umherlauern. Am liebsten hielten sich diese Gestalten hinter dunklen Autofenstern
auf. Das fand ich ziemlich interessant, da ich diese Gesichter auch damals gerne in Autos gesehen habe, als ich zu viel gekifft hatte.
Ich weiß auch nicht wieso sie sich dort am wohlsten fühlen oder ob es aufgrund der Kopfstütze bei den Autositzen einfach eine gelungene
Vorlage für die Fantasie ist. Jedenfalls genoss ich es und machte mir einige Späßchen darüber.


Was allerdings nicht so lustig war ist, dass ich nun kaum mehr weiter als 5-8 Meter gucken konnte. Meine Sicht wurde immer
verzerrter und der Horizont glühte allmählich in allen nur vorstellbaren Farben. Meine Augen zuckten nervös von links nach rechts
und ich torkelte, oder besser gesagt ich schwebte, auf dem Weg nach Hause.



23:15 Uhr


Endlich wieder bei D angekommen. Ich zog meine Jacke aus und zündete direkt eine Zigarette auf den unterhaltsamen Fußweg an.
Ich fasste mir an die Stirn und bemerkte, dass mein gesamter Kopf triefend nass war. Mein gesamter Körper war am glühen.
Ich entschloss mich also dazu etwas Wasser zu trinken und mein Hemd auszuhiehen.


L erinnerte mich daran, dass wir noch den Rest H rauchen wollten. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und wir holten unser Blech heraus.

In meinem sehr zerstreuten Zustand erwies sich das Rauchen allerdings nicht als so einfach heraus wie am Anfang.
Ich hatte schwere Probleme die Größe des Punktes einzuschätzen, sowie den Punkt anzuvisieren, um diesen korrekt aufrauchen zu können.
Meine Augen gaben nicht nach und ich musste den Punkt quasi blind rauchen, da ich diesen nicht einmal für 2 Sekunden in Ruhe betrachten konnte.


Die schönste Haluzination an diesem Abend stand mir aber noch bevor. In dem Moment, als ich die Alufolie zu meinem Gesicht
angezogen habe, um das Röhrchen näher an den Punkt zu bringen, bemerkte ich tausende, glitzernde, sich in allen Farben drehenden Spiralen, Dreiecke, Kreise..
Sogar meine berüchtigten LSD-Gesichter, die ich draussen gesehen habe, konnte ich wiedererkennen.
Ich war so überwältigt, von diesen schönen Haluzinationen, dass ich mir die Alufolie erst einmal eine Weile lang betrachtet habe.



00:00 Uhr


Ich driftete völlig ab und vergaß alles um mich herum. Es war ein geniales und schönes Gefühl. Ich habe in diesem Moment
an nichts gedacht und fühlte mich so schwerelos von der Kombination von LSD, MDMA, H und THC.

Das war auch der Peak meines Trips. Nachdem ich mein H aufgeraucht habe trank ich noch ein paar Bier, wir rauchten uns noch
zwei Joints und ließen anschließend den wirklich anstrengenden Abend gemütlich ausklingen.





Am nächsten Morgen fühlte ich mich richtig verbraucht.

Mein Kopfkissen war so nass, als hätte ich es in die Badewanne geworfen. Meine Pupillen waren noch gläserig
und meine Augen sehr müde. Die Fliesen im Badezimmer bewegten sich immer noch leicht und ich war sehr schlapp auf den Beinen.

Fazit:

Unterschätzt niemals die Wirkung von LSD, erst recht nicht beim Candyflip. Ist die Pappe erst einmal unten, gibt es kein Zurück mehr.
Trinkt viel und geht wenn möglichst nicht alleine nach draussen. Für mich hätte das auch übel enden können. Ich hätte alles gefunden, aber
bestimmt nicht den Weg nach Hause.




Vielen Dank für eure Geduld und Ausdauer meinen Bericht gelesen zu haben :)
Und entschuldigt die Rechtschreibfehler.

Greetz Bazz