Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Maidal - der heimliche Star
Drogen:Mischkonsum von Tabak und Spice (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:ap0phis29
Datum:26.01.2014 16:51
Set:ausgeglichen, gespannt auf die Wirkung
Setting:In einer Wohnung bei 3 Freunden
Nützlichkeit:7,71 von 10 möglichen   (28 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Vor etwa einer Woche stellte Nachtschatten TV eine Pflanze vor, die bislang hierzulande als Droge kaum bekannt war: Maidal. Da sich die beschriebene Wirkung (Sedierung, Hypnose) sich ganz nett anhörte, habe ich mir etwas davon bestellt. 100 Gramm für 12 Euro. Da ich keine Erfahrungsberichte im Internet dazu gefunden habe, war mir klar, dass ich mit äußerstem Respekt an diese Substanz rangehen muss, zumal laut Zitat von Dr. Christian Rätsch in der eben erwähnten Sendung bereits 2 Prisen ausreichen um innerhalb von 10 Minuten in eine Trance zu gelangen und anschließend einzuschlafen. Es war also eine Reise ins Unbekannte.

Gestern kam dann die erste Charge an. An erster Stelle stand natürlich die Geruchsprobe und der Geruch war definitiv gewöhnungsbedürftig (recht intensiv, etwas seifig) aber hatte irgendwas undefinierbares, magisches an sich. Ich hatte noch nichts davon geraucht, trotzdem machte sich in den nächsten Stunden eine leichte Entspanntheit und Euphorie breit. Inwieweit dies echte Wirkung, Placebo oder nur die Freude über den Erhalt der Ware war, kann ich allerdings nicht sagen.

Was später am Abend passierte, war definitiv kein Placebo-Effekt. 18:30 bei Freunden angekommen, drehte ich mir 2 Sticks mit Tabak und etwa je 0,2 Gramm Maidal. Den ersten Stick zündete ich mir gleich an. Ich schmeckte nur den Tabak, allerdings kratzte der Rauch weniger als bei einer normalen Zigarette. Als ich fast fertig mit dem Rauchen war, spürte ich bereits eine leichte Entspannung, wobei diese Wirkung noch sehr diffus war und ich noch nicht wusste, wohin die Reise geht.

Nach 10 Minuten spürte ich die ersten deutlichen Effekte. Zunächst wurden meine Knie weich und kribbelten, auch der Rest des Körpers fühlte sich locker und etwas schlaff an. Eine leichte Breitheit war zu vernehmen: ich war entspannt und ausgeglichen, nahezu gleichgültig. Dann packte mich der Durst und ich füllte mir ein Glas mit Ginger Ale. Beim Füllen kam ich mir wie ein richtiger Chiller vor. Mir wurde klar, dass Maidal alles andere als eine Werbelüge ist und dass es einen Grund gibt, warum diese Pflanze traditionell in Nepal geräuchert wird.

Mit der Zeit wich die Gleichgültigkeit der Euphorie, welche 30 Minuten nach dem letzten Zug die Oberhand gewann. Ich war träumerisch, schloss häufig meine Augen und gab mich meinen Tagträumen hin. Dies stellte für mich allerdings kein Problem dar, mich mit meinen gerade zockenden Freunden zu unterhalten, was ich auch sehr entspannt tat. Alle Probleme waren wie weggeblasen, mein Hirn ließ nicht mal Gedanken an Negatives zu, und wenn sie doch mal auftraten, waren sie mir komplett egal. Ich stopfte mir eine Zigarette und begab mich neben meine Freunde auf die Couch, wo ich ungefähr eine Stunde mal träumend, mal den Anderen beim Zocken zuschauend verbrachte. Wenn ich mal Zigaretten rauchte, machten diese sich überhaupt nicht bemerkbar, Maidal hatte ihre Wirkung scheinbar ausgeschaltet.

Nach etwa einer weiteren Stunde wurde mir klar, dass ich etwas machen sollte, da nicht ausreichend Platz zum Liegen und Dösen verfügbar war. So schlug ich vor, FIFA 13 zu zocken. Nun ja, im Vergleich zum Stoff waren meine Leistungen nicht gerade berauschend. 3:6 gegen den schwereren Gegner, 4:3 gegen unseren Noob. Ich war nicht wirklich in der Lage, Höchstleistungen abzurufen, hatte einige Flüchtigkeitsfehler und verlangsamte Reaktion. Analog zu Situationen, wenn ich müde bin.

Als wir aufhörten, rauchte ich meinen zweiten Stick, der vielleicht einen Tick stärker dosiert war, als der erste. Der Wirkungsverlauf war weitgehend identisch. Wir fingen wieder an, FIFA zu zocken, und komischerweise lief es jetzt besser. 4:3 gegen den Guten, 7:1 gegen den Noob. Diesmal konnte ich fast traumwandlerisch meine Spielzüge gestalten und machte kaum Fehler. Es machte mich zufrieden, großen Enthusiasmus verspürte ich allerdings nicht, da ich mich breit fühlte.

Als um 23:30 nicht mehr viel los war, begab ich mich auf den Weg nach Hause. Ich verbrachte noch über 2 Stunden im Internet chattend, bevor ich beschloss, mich schlafen zu legen. Zu diesem Zeitpunkt war das High immer noch deutlich bemerkbar. Ich schlief in wenigen Minuten ein.

Fazit:
Maidal ist definitiv empfehlenswert. Es ist sehr preiswert und hat bei gleicher Menge bei mir ungefähr die doppelte Potenz wie Weed gezeigt. Außerdem löst es kein drückendes Gefühl aus. Allerdings fehlt die psychedelische Komponente der Marijuanawirkung, aber nach Selbstversuchen mit alternativen Sedativa wie Wild Dagga, Lotus, Traumkraut und Katzenminze stelle ich fest, dass Maidal bei mir deutlich vor diesen Kräutern rangiert und mehr Aufmerksamkeit verdient als es zurzeit bekommt. In diesem Sinne muss ich mich Dr. Christian Rätsch anschließen: Ein gelungenes Experiment.