Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Schnell unterwegs - eine recht psychedelische Erfahrung
Drogen:Mischkonsum von Speed, Alkohol und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Komplextraum
Datum:26.04.2014 13:42
Set:Ein wunderschöner Garten, während eines Raves
Setting:nette Leute, kleiner persönlicher Kreis, gute, positive Stimmung
Nützlichkeit:8,33 von 10 möglichen   (15 Stimmen abgegeben)

Bericht:

neutral



Zu mir selbst:



Ich bin 18 Jahre alt und gehe derzeit noch zur Schule.

Seit ungefähr Oktober letzten Jahres gehe ich oft und gerne feiern und seit 2-3 Monaten primär auf Goa Parties, bzw Outdoor Raves.

Angefangen mit chemischen Drogen habe ich einheitlich mit der regelmäßigen Feierei.

Als erstes habe ich Ecstasy genommen, was ich dann auch ziemlich häufig, fast jedes Wochenende, gemacht habe, bis vor 1-2 Monaten.



Irgendwann nach der ersten Ecstasy Pille kam dann auch Speed dazu, doch hab ich dem nicht sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt, da es in meinen Augen eher eine "unästhetische" Art ist es (Speed) zu konsumieren und das schon sehr nah an die harten Sachen rankommt.



Doch gerade seit der Ecstasy Pause (aufgrund meines durchgehend niedrigen Seretonin-Spiegels), ist Speed zunehmen attraktiver für mich geworden.

Mischkonsum mit Alkohol und Gras gleicht mir persönlich sehr dem Ecstasy-Rausch und ist trotzdem nicht stark in den Nachwirkungen (z.b. Runterkommen)



Trotzdem bin ich (leider), was Speed angeht, ein sehr exzessiver Konsument und übernehme mich sehr häufig in den Mengen, was dann auch sehr schnell nah Hinten losgeht, sowie in meinem Beschriebenen Tripbericht:





Es war ein Mittwochnachmittag/Abend in der zweiten

Osterwoche und eigentlich hatte ich für Abends nicht geplant.

Ich hatte noch ein wenig Gras und dachte mir ich könnte eine kleine Pfeife rauchen und ein bisschen meinen Rausch genießen bei dem Wetter.



Irgendwann gegen Abend, so gegen 7 schrieb mir ein Kumpel eine SmS. Ich lag, noch ein wenig benommen von dem Pfeifenkopf, in meinem Bett und hatte mich auf einen ruhigen Abend eingestellt.

Jedenfalls hatte er ganz spontan von einem Rave mitbekommen, die ein paar Bekannte von uns veranstalteten und fragte mich ob ich mitkommen wollte.

Ich war schon zuvor auf Raves von der Gruppe und da er an dem gleichen Ort wie der letzte war, wollte ich auf jeden dahin.



Wir trafen uns dann so gegen 8 Uhr und fuhren dann noch mit ein paar Anderen dahin. Wir mussten von der Bushalte noch ein paar Meter laufen und die Vorfreude war schon zu spüren, gerade auch als die Musik schon aus der Ferne her zu hören war.



Der Platz an sich ist wirklich schwer zu beschreiben. Es ist ein wirklicher Traumplatz für einen Rave, da er sehr nah an der Zivilisation liegt und dennoch wie ein kleiner Wald wirkt. Es ist ein abgezäuntes Grundstück umgeben von Feld.

In dem Grundstück ist eine Hütte mit Veranda. Von dort aus spielt der DJ dann. Vor der Hütte ist eine 5x5 große Fläche zum tanzen. Um alles drumherum sind alle möglichen Gelegenheiten zum Sitzen und hinten am Ende des Garten gibt es noch eine Feuerstelle.

Natürlich ist alles, genau nach der Tradition des Goa's, sehr schön geschmückt und verziert, was den Platz umso schöner macht.



Mit sehr viel Enthusiasmus kamen wir also dort an und da kam schon der erste Dämpfer.

Leider hatte sich mein Kumpel ein bisschen verlesen und so platzten wir aus versehen auf eine Privatveranstaltung.

Das hieß also für die Gruppe, die mit uns kam, dass sie wieder nach Hause mussten. Natürlich war das ein bisschen Schade, vor allem aber auch das Schuldgefühl und die ein wenig angeknackste Stimmung zwischen uns und den Veranstaltern.



Wir platzierten uns folglich erstmal ein wenig abseits und versuchten ein bisschen unsere Misere gerade zu biegen.

Wir rauchten ein paar Joints und solangsam lockerte sich unsere Stimmung, auch weil wir bis dahin mit den Anderen geredet hatten und unsere Entschuldigung akzeptiert wurde.



Irgendwann sprach mich mein Kumpel (ich nenne ihn jetzt mal Kenny, das klingt persönlicher) auf mein Pepp an, was ich aus meinen Restbeständen extra mitgenommen hatte und wollte ein bisschen davon mit mir ziehen.

Ebenso wie ich machte auch Kenny eine Pause von E und

nutzte Speed als Ersatz.



Das Speed war schon recht alt, so circa 2-3 Wochen und daher recht hart und bröselig. Ich holte ein zwei 2-3 Milimeter Brocken aus der Tüte und zerbröselte sie zu etwa 2-3 etwas dickeren Lines.

Ich hatte auch vor dem Rave etwas länger kein Chemie mehr gemacht, also war meine Toleranz nicht soo hoch. Die erste Line pushte mich, wiedererwartend, nicht unglaublich sondern löste nur einen angenehmen Mitteilungsdrang aus, wie es normalerweise der Fall ist.



Wir hatten mittlerweile 23 Uhr und solangsam kamen auch bekannte Gesichter dazu. Die Stimmung war gelockert und fröhlich und ich saß in der Ecke und unterhielt mich sehr lebendig mit verschiedenen Personen gleichzeitig.

Ich war wach und voller Euphorie aufgrund der Interessanten Gespräche und den Beginn des tollen Abends.

Ich zog noch 3-4 Lines im Abstand von 10 Minuten

und gab aber ebenso viel meinen Freunden.

Als Unterlage benutzte ich mein Iphone, was bei sowas immer den Bildschirm herhalten muss.

Ich hatte durchgehend mein Speed auf dem Iphone liegen und machte mir geschäftig, wæhrend ich redete, Line um Line, für mich oder anderen um mich herum.



So gegen 12 rief mich eine Freundin an, die ich abholen sollte von der Bushalte. Also konnte ich meine innere Energie nun endlich auch in physische umwandeln und holte sie voller Tatendrang ab. Auf dem Weg zurück zum Rave trafen wir auf Polizisten, die mich aber nicht weiter beunruhigten.



Wieder dort angekommen, hatte die Stimmung des Raves und die Anzahl der Personen ihren Höhepunkt erreicht.

Ich trank ungefähr eine halbe Flasche mit irgendeiner alkoholischen Mischung im laufe einer halben Stunde und tanzte sehr viel.

Im Nachhinein kann ich schlecht die Zeit einschätzen in der ich was gemacht habe, da man rückwirkend betrachtet auf Speed eine sehr schlechtes Zeitgefühl hat.

Ich unterhielt mich sehr viel mit Leuten, auch Fremden, auch wenn ich jetzt gesehen, sehr viel Nonsesnse mit ihnen geredet habe und durch mein hektisches Auftreten sie eher verschreckt habe.

So rauschte der Abend/Nacht eher an mich vorbei und ich kann mich nicht an sehr viel erinnern.

Ich nahm nurnoch sehr sehr viel Pepp (wir hatten Vorort noch einmal neues gekauft) und hörte so gegen 4 auf, als ich Anzeichen einer leichten Überdosierung spürte (Kleine Krämpfe, unkontrolliertes Zucken, Herzrasen und Augenflimmern) Aber alles passierte in einem Ausmaß, das es mir keine Angst machte, im Gegenteil; ich war wirklich GUT drauf und total aktiv.

Natürlich lag das auch am Pepp.



Es kam öfters die Polizei vorbei, doch mehr als nur kleine Appelle wurden nicht verlautet, was wirklich pures Glück war, weil der Ort eigentlich nicht uns gehörte, sondern der Stadt.

Dennoch betrat die Polizei nicht einmal den Ort sondern blieb vor dem Grundstück, was mir ein bisschen Abstand zu dem Geschehen gab und es auch nur Hintergründig blieb.



Gegen halb 5 kamen dennoch dann ganz überraschend 5 Einsatzwägen, und hielten allesamt vor dem Grundstück was mich schon in Panik versetzte, da ich noch eine kleine Palette an chemischen und pflanzlichen Drogen bei mir hatte.

Ich lief also tiefer in das Grundstück hinein und versteckte hektisch all mein Zeug in einer kleinen Hütte.

Diese schnelle Aktion und der Adrenalinschub puschten mein Herz enorm und solangsam spürte ich meine körperlichen Grenzen.

Zum wirklich größten Glück kam die Polizei nicht auf das Grundstück und fuhr weg. Ich erfuhr später, dass die Polizei mit Spürhunden bewaffnet eine Durchsuchung geplant hatten, doch fälschlicherweise hielten sie das Gelände für ein Privatgrundstück und es war eine Privatveranstaltung mit Musik, die in einem ordentlichem Rahmen gespielt wurde, somit lag nichts gegen uns vor.



Dennoch hatte mich diese Aktion aufgebracht und solangsam entwickelte sich aus dem nebensächlichen Speed Konsum ein wahrhaftiger (psychischer) Trip.

Diese Erfahrung war wirklich total neu für mich.



Denn ungefähr gegen Morgengrauen fing solangsam an die Wirkung umzuschlagen. Ich hatte kurze, aber sehr reale Optiks, sowie an manchen Stellen wirklich dissozative Erlebnisse.

Das verunsicherte mich sehr, da ich von Partydrogen wie Speed und Ecstasy eher einen oberflächigen Trip gewohnt bin.

Doch dieser Trip ging sehr tief in meine Psyche.

Ich saß die meiste Zeit eher in mich gekehrt bei meinen Freunden, doch vernahm ich gar nicht mehr das Gefühl von Realität.

An manchen Stellen hatte ich noch nicht mal ein Ich-Bewusstsein, was mich in Panik versetzte.

Das alles spielte sich fast nur in meiner Psyche ab, nur mein Blick veränderte sich.

Alles war sehr verschwommen und ich konnte keine Größen mehr einschätzen, so wirkte mein Fuß kleiner als meine Hand, oder so Ähnliches.

Ich hatte eine völlig andere Wahrnehmung von den Dingen und konnte nichts richtig fokussieren.

Nach Außen hin blieb ich ruhig und in mich gekehrt, denn ich wollte Niemanden unnötig beunruhigen.

Zum Interagieren war ich absolut nicht mehr fähig.

Egal was ich versuchte zu sagen, kam völlig anders raus, als ich es in meinen Gedanken versucht hatte zu formulieren.



Es war wie als wäre mein Gehirn komplett zermatscht worden und ich jegliche Kontrolle über meine Sinne verloren hätte.



Es war wie als hätte ich anstatt einer Nacht, 5 oder 6 durchgemacht.

Solangsam plagten Wahnvorstellungen mich und ich wurde komplett paranoid.

Zudem wurde ich zunehmend unzufriedener.

Doch all dies passierte so subtil, das ich es gar nicht richtig bemerkte.

Also es war sehr schizophren, sowie zwei verschiedene Gemüter.



Dazu kam das ständige rattern der Gedanken, die ich alle garnicht so schnell verarbeiten konnte, was mich schier verrückt machte.

Ich versuchte damit umzugehen, indem ich alles beharrlich runterschrieb oder einfach den Sonnenaufgang und die Natur beobachtete.



So gegen 11/12 Uhr morgens verließen wir den, noch am vollen Gange laufenden Rave, und zerteilten uns.

Ich ging nach Hause und dachte so langsam über den Berg gekommen zu sein, doch wurde der Realitätsverlust immer schlimmer, sodass ich garnicht mehr zu irgendwas in der Lage war.



Dazu kam das ich noch komplett hellwach war und keine Anzeichen von Müdigkeit zeigte, was mich ein wenig beunruhigte.



Erst gegen 22 Uhr schaffte ich es zu schlafen, dafür aber durchehend.



Abschließend ist zu sagen, das dies ein sehr merkwürdiger Trip war. Und im warsten Sinne des Wortes ein Trip!

Ein paar Elemente haben mich stark an Pilze oder sonstige psychedelischen Erfahrungen erinnert, was mich wirklich verwundert hat.

Normalerweise feiere ich öfters mit der Alkohol Speed Weed Kombi und mir ist nie ein derart psychisches Erlebnis passiert.

Es war in keinster Weise negativ, nur eine sehr überraschende Erfahrung, die mir eine völlig neue Perspektive auf den Konsum/ die Drogen gegeben hat.



Falls jemand auch mal sowas so stark erlebt hat, würde ich es sehr begrüßen einen Thread zu eröffnen um die Erfahrungen auszutauschen, auch um in irgendeinem Fall nächstes Mal besser damit umzugehen.





P.S. : um es noch authentischer zu machen, hier noch etwas vom wirren gekritzel, was ich an dem Abend produziert habe:



Wer bin ich?



Kein Gefühl der Existenz. Dissozativ.

Anders als der vor mir.

Ich-sein weggespült. Mit nur einer Woge.

Schneller, als ich realisierte.

Jetzt analysiere ich: mich. Das was geht, redet, tanzt, konsumiert.

Diese Hülle.

Farce meines Selbstbildnisses.

Eine Karikatur.

Nicht zu vergleichen mit dem Narrateur

meiner Selbst,

der da drinnen wohnt.



Überblickend, in Ruhe dem Geschehen folgend.

Und dennoch gefangen im Käfig.

Ein Freigeist in Haft.

Lebenslang.



Nichts vermag mehr zu helfen.

Außen vor das da Draußen.

Vor der Tür die reale Welt.

Dennoch ist der Schlüssel nicht mehr da.

Kann nur aus dem Fenster schauen.

Brüllen.

Helft mir doch!

Niemand hört mich, allein nur ich wieder und wieder.

Schallend. In den Korridoren meiner selbst.