Tripbericht lesen

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Titel:Der weite Weg zum heiligen Gral
Drogen:Mischkonsum von LSD, MDMA, Cannabis, Lachgas und Alkohol (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:AcidZwerg
Datum:10.07.2014 00:53
Set:gut gelaunt
Setting:Zuhause, bei Freunden, Rave, Disco, Festival, Natur
Nützlichkeit:9,15 von 10 möglichen   (27 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Dies ist mein erster Tripbericht, den ich verfasst habe, und ist eigentlich eine lange Zusammenfassung aus vielen, vielen Erfahrungen im Laufe von 5 Jahren.
Ich hoffe, dass ich euch meine Erfahrungen interessant und unterhaltsam schildern kann und kein großes Wirrwarr entsteht; ebenso, dass ihr euch die nötige Zeit gönnt um euch meine Erfahrungen durch zu lesen.

Ich will niemanden dazu ermutigen Drogen zu nehmen. An dieser Stelle will ich euch darauf aufmerksam machen, dass auch Alkohol und Nikotin Drogen sind, die euch schwere körperliche Schäden bereiten können. Sie machen beide sowohl körperlich, als auch psychisch abhängig.

Ich nehme Drogen, da ich der Meinung bin, dass sie mir in meinem Leben vieles bringen können. Sie dienen mir nicht als Zufluchtsort und auch nicht als Betäubungsmittel, um irgendwelche Schmerzen zu übertünchen. Ich nehme sie, um verschiedene Blickwinkel zu betrachten, meinen state of consciousness zu erweitern, aber auch um Spaß zu haben. Vor jedem Konsum frage ich mich, aus welcher Motivation ich das mache, ob es mir körperlich, geistig und psychisch gut oder schlecht tut und ob es meiner persönlichen Entwicklung förderlich ist. Ich achte stark auf meinen Körper und habe großen Respekt vor körperlicher, wie auch psychischer Abhängigkeit. Wenn ihr Drogen nehmt, seid bitte ehrlich zu euch, denn euch in dieser Sache zu belügen kann euer ganzes Leben zerstören.
Achtet immer auf Set und Setting!

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Alles begann als ich 15 Jahre alt war und mir auf einer Geburtstagsparty den ersten Rausch ansaufen konnte. Ich konzentrierte mich auf Malibu-Orange und Cola-Rum, da mich die hochprozentigen Getränke eher anekelten. Nach kaum zwei Gläsern (eines vielleicht sehr motivierten Geburtstagskindes als Barkeeper) hatte ich schon ordentlich einen picken und nach dem dritten Glas merkte ich, dass das vierte das Erlebnis nicht bereichern würde. Wie auch immer, ich sprach viel mit den Leuten (alle Gäste waren 17+ außer ich), lachte, hatte sogar mit ein paar Mädchen geflirtet. Ich war begeistert von der Wirkung. Ich war stark enthemmt (was ich als recht schüchterne Person sehr hilfreich fand), gut drauf, ja fast euphorisch und hatte alle Sorgen, die ich zu dem Zeitpunkt hatte, vergessen. An diesem Abend erkannte ich das gewaltige Potenzial, das in bewusstseinsverändernden und -erweiternden Substanzen steckte und sobald ich mitternachts daheim ankam begann ich mich intensiv im heiligen Internet über etliches zu informieren. Schnell wurde mir klar, dass mich weniger Substanzen interessieren, die mein Körpergefühl verändern und noch weniger Solche, die meine Emotionslage stark beeinflussen und verändern, sondern am meisten jene, welche die Wahrnehmung verändern -Halluzinogene.
Pilze wurden für mich interessant, da ich dachte, ich könnte sie leicht im Wald und am Feld finden, wie Shrooms oder den Fliegenpilz. Ich suchte, fand nichts. Ich erkundigte mich weiter und fing an mit Kratom, Salvia Divinorum und Cannabis zu experimentieren -da war ich schon 16. Cannabis hatte mich entgegen meiner Erwartungen angenehm überrascht, denn die Lachflashs die ich am Anfang hatte und die unheimlich komplexe Wirkung auf Körper, Wahrnehmung, Denken, Empfinden mir sehr gefiel. Ich habe auch stets das Gefühl, dass mir Cannabis nicht schadet, sondern wahre Medizin ist (auch hier gilt: die Dosis macht das Gift). Bei Kratom hatte ich nichts gespürt. Auch kaum Effekte bei afrikanischem Löwenohr und Passionsblüten.

Förmlich weggehauen hat mich aber das gute alte Göttersalbei, das zu jenem Zeitpunkt noch in diversen Headshops legal zu erstehen war - ebenso die 10x, 20x, und 50x Extrakte. Ich hatte mal in nem großen Hut ein Gramm platziert, und ein halbes Gramm vom 20x Extrakt was rund 11g sein sollten. Das reingezogen hat mich für 30 Minuten auf einen meiner schrägsten und unangenehmsten Trips geschickt, die ich hatte. Erst kamen die üblichen taktilen Kribbelsensationen, die noch viel unangenehmer als sonst waren, dann die Paranoia, die sich unter Salvia für gewöhnlich breit macht. Ich zog mich nackt aus, da jedes Stückchen Stoff auf meiner Haut brennend weh tat. Dann fing der eigentliche Trip an.. ich vergaß für eine Zeit, dass ich gerade drauf war und war ein Sanitäter der einem sterbenden Unfallopfer in der Ambulanz soeben eine Herzmassage gab. Kurze Zeit später bemühte ich mich wieder um meinen Verstand und musste darüberachen, dass ich meinem Schreibtisch nackt eine Herzmassage verpasste, während im Fernsehen eine Dokumentation über Unfallsanitäter lief. Das Lachen verflog wieder schnell, als mich ein packender Hunger riss und unverträgliche Hitze quälte. Ich lief zum Kühlschrank, packte einen 3 kg Sack Karotten, rannte ins Bad und ließ das kälteste Wasser das zur Verfügung stand auf mich prassen während ich den Sack Karotten verzehrte. Nach circa 15 weiteren Minuten schien ich endlich nüchtern und konnte wieder klar denken. Ich erkannte hier, dass Göttersalbei viel besser in kleinen Mengen konsumiert werden sollte, am besten 1:1 mit Cannabis meiner Meinung nach.
Schon lange war mir klar, dass LSD für mich der heilige Gral ist. Alles was mich wirklich interessierte war diese wunderschöne Lucy und das wusste ich irgendwie schon, bevor ich mich das erste mal berauschte; doch es sollte noch an die 5 Jahre dauern bis ich die Erfahrung machen konnte und durfte, nach der ich mich so lange sehnte.

Nun hatte ich auch schon zwei Fliegenpilze gefunden, da gerade Saison war. Es waren zwei richtige Prachtexemplare mit einem Hutdurchmesser von über 15cm. Ich trocknete sie fachgerecht um die psychotrope Substanz über Oxidation zu erhalten, doch schienen mich die Pilze nicht zu beeindrucken. In keinster Weise. Es war, als hätte ich einfach was grausliches gegessen, ohne einen Nutzen daraus gehabt zu haben. Ich fühlte mich, als hätten mich die Pilze verarscht, aber das war mir eine angenehme Art die Lektion zu lernen, dass in Naturprodukten der Wirkstoffgehalt erheblich schwanken kann.

Mittlerweile war mir Lachgas ein Begriff und mein erster Gedanke war: "Woooohhh! Abgefahrene Scheiße, dass sowas möglich ist!?! Woooooohh!!!"
Haha ja genau, "Wooooohhh!!!" ist allgemein immer mein erster Gedanke, nachdem ich von ner Kapsel runterkomme.
Naja im Endeffekt bleibt das Lachgas eher eine unregelmäßige und seltene Angelegenheit, was angesichts der Gefahren wie Osteoporose und Sauerstoffunterversorgung des Gehirns eine gute Tatsache ist. N2O habe ich aber mit vielen verschiedene Drogen kombiniert und kann mich an kein einziges schlechtes Erlebnis erinnern. Grauslich wurde es nur, wenn ich an einem Tag mehr als 10 Kapseln inhaliert hatte. Dann stellte sich in meinem Körper ein träges und meinem Kopf ein mattes Gefühl ein. Naja, die freudige Botschaft über Lachgas und seine stark dissoziative, und extrem akustisch halluzinogene Wirkung verbreitete sich in meinem Freundeskreis wie ein Lauffeuer. Noch heute, einige Jahre später, lerne ich Leute kennen, die mehr oder weniger direkt durch mich von Lachgas erfahren haben. Allen gefällt es, alle machen es gerne, alle machen es hin und wieder, aber nicht regelmäßig... Das beruhigte mein Gewissen, und auch das, dass wahrscheinlich kaum jemand eine 100l Großkartusche N2O im Fachhandel kaufen wird um sich einen Rausch zu verschaffen -denn mit dem Teil und nem Inhalatoraufsatz könnte man wirklich ungesunde Sachen anstellen.
Der nun stark gewachsene Kundenkreis für Sahnespenderkapseln bewies mir noch mehr das Bedürfnis der Menschheit nach Räuschen.

Ich habe nun auch schon mit DPH einige Konfrontationen hinter mir. Alle innerhalb eines halben Jahres (ich war währenddessen 16 und 17). Das Diphenhydramin ist eine kranke Sache müsst ihr mir glauben. Ich hatte Interesse aus mehreren Gründen. Zum einen wollte ich wissen, wie Nachtschattengewächse sind -also reine Neugier (obwohl ich mir sehr wohl der Wirkung bewusst war). Zum anderen wollte ich mich selbst testen, etwas die Hölle durchmachen um die Welt etwas anders, etwas besser zu sehen. Zum dritten dachte ich mir, DPH kann ich perfekt dosieren und es gibt soweit ich mich informiert hatte, keinen bekannten Fall einer ausgelösten Psychose durch diese Substanz -hier gefiel mir die Sicherheit die ich bei der Dosierung habe und bei dieser Substanz mit derart verwirrender Wirkung auch unbedingt brauche.
An zwei Trips kann ich mich noch besonders gut erinnern. Den einen hatte ich mir bei einem Freund geschmissen kurz bevor ich heim fuhr. Kurz nach Fahrtantritt erschlug mich die Wirkung fast und ich konnte kaum gehen, sitzen, reden, sehen, schauen... Ich musste dann noch vom Bus in dem ich saß 100m zu einer Straßenbahn gehen und das war der qualvollste Marathon, den ich mir vorstellen kann. Zu aller Unnütz schien da auch die Sommersonne und ich war komplett überreizt.
In den 10min. Wartezeit und weiteren 10min. Fahrzeit in der Bahn bin ich glaube ich an die 50 mal eingeschlafen, während mir die Schlafsequenzen wie Stunden vorkamen. Als ich daheim ankam muss ich wie ne Leiche ausgesehen haben, ich sagte zu meinem Vater, ich hätte einen anstrengenden Schultag gehabt und musste auch die Nacht durchlernen und verabschiedete mich mit dieser Entschuldigung zum Schlafengehen.
Beim Anderen Trip weiß ich nur noch, dass ich mit meinem Vater und mit Leuten gesprochen habe, von denen ich ganz genau wusste, dass sie unter absolut keinen Umständen mit mir in diesem Raum sein könnten. Trotzdem akzeptierte ich, dass sie da waren, mit mir redeten, ich mit ihnen, und sie verschwanden. Richtig verdutzt über die ganze Situation war ich eh erst am nächsten Morgen.
Zum Ende diesen Absatzes will ich jedem von Nachtschattengewächsen abraten, da ihr euch aus welchem Grund auch immer wahrscheinlich umbringen werdet (Überdosierung etc.). Deliriantia im allgemeinen sind eine dreckige Geschichte, doch wenn ihr es unbedingt wissen wollt, besorgt euch DPH, damit ihr es zumindest richtig dosieren könnt.

Lysergsäureamin, auch LSA wurde als nächste Substanz für etliche Selbstversuche herangezogen. Ich war voller Hoffnung, da es ein dem LSD sehr verwandtes Alkaloid ist und ebenso auch halluzinogen wirkt. Toll, legal zu einem gewissen Maße ist es auch noch... Also habe ich mir gleich 500 hawaiianische Babyholzrosenkerne aus dem Internet um 80€ besorgt und schaute, was sich damit machen lässt.
Ich schälte sie, löste sie in Cola, Wasser, Zitronensaft, Ascorbinsäure mit Wasser und andere übliche Methoden. Meine Dosis war immer um die 15 Samen, da mir bewusst war, dass diese sicher suboptimal gelagert wurden, und da als Samen zur Pflanzenzucht verkauft, sie sicherlich auch nicht die potentesten waren. Immer musste ich mich übergeben und danach stellte sich ein 6-8h langer Trip ein, der sich stark auf Körperempfinden (Bodyload), und Wahrnehmen von Bewegungen und Musik ausübte, kaum auf Farben. Auch closed eye visuals gab es erst in höheren Dosierungen und relativ unspektakulär. Im Endeffekt stellte sich eine Konditionierung des Geschmackes, Geruchs und Aussehens der Samen zu dem Übergeben nach der Einnahme ein und es reicht fast schon, dass ich mir so einen Samen vorstelle um Brechreiz zu provozieren.
Wie auch immer, ich experimentierte dann mit Alkoholextrakten, probierte selbst noch ein, zweimal und verschenkte den Rest der Extrakte an Freunde. Die Extrakte waren wesentlich besser bezüglich der Magenverträglichkeit (da weniger Blausäure), doch hatte ich schon längst das Interesse an dieser Droge verloren. Sie beschert mir keinen Trip, der es mir wert wäre, diesen Aufwand zu betreiben.

Dextromethorphan oder auch DXM war meine nächste Affäre. Ich besorgte mir eine 300ml oder 200ml Flasche Tussastop und freute mich schon auf die Halluzinationen und den Dünnpfiff, den mir der Überdosierte Wirkstoff und die Süßungsmittel im Hustensirup bescheren würden. Ich war bei mir im Zimmer und ich hatte schon die Musik aufgedreht und war schon am Tanzen, circa 2 h nachdem ich den Sirup mit voller Anstrengung und mehrmaligem exzessivem Würgreflex runtergespült hatte.
Kaum 10min. später rannte ich schon aufs Klo im Bewusstsein der Sauerei, die bevorstünde. Nach dem ersten Klogang musste ich noch weitere 4 mal im 5min. Takt das stille Örtchen besuchen. Das witzigste daran ist, dass mich das gesamte Prozedere nicht ein bisschen störte, nein ich fand es fast angenehm dieses Gefühl, obwohl ich sonst eben ein starkes Brennen gewöhnt bin, war diese Diarrhö eine pure Massage. Als ich endlich wieder im Zimmer war hatte ich die Musik lauter aufgedreht, getanzt, gestampft, geschwitzt, gerollt, in den Polster geschrien und gestöhnt ...ich war in voller Ekstase und hatte starke closed eye visuals mit starker Musikeuphorie. Wow war das ein Erlebnis! Der Afterglow am nächsten Tag war auch wunderschön entspannt, gut drauf und empathisch -Sehr Angenehm! Dennoch entschied ich mich, den Sirup nie wieder anzurühren, da die körperlichen Nebenwirkungen sehr stark ausfallen und ich immer versuche das Nutzen-Risiko-Verhältnis zu meinem Vorteil zu bewahren.

Irgendwann gab es wieder ne interessante Begegnung mit dem Göttersalbei, von dem ich mich einige Zeit lang fern hielt. Wir waren zu neunt zelten mit Cannabis und Lachgas, doch plötzlich packte jemand ein altes Säckchen mit ein paar erbärmlichen, noch älteren Krümeln Salvia heraus. Diejenigen von uns, die es kannten, lehnten ab. Die, die es nicht kannten passten. Ich nahm den Pass an und dachte mir "Hauptsache kein Extrakt, hahahah!". Den kleinen Hut hab ich dann mit den alten Resten angefüllt, mit den Erwartungen, dass es wegen des Alters eh nicht fahren wird. Naja, Hut geraucht, Rauch ausgeatmet, und schon traf es mich wie einen Schlag. Es war zu dem Zeitpunkt schon längst Nacht, doch plötzlich tauchte ich in eine Puzzlewelt ein, die grell und farbenstark war. Ich war in eine Traumwelt eigetaucht, die aus einem Puzzle bestand. Und instinktiv begann ich im Geist das Puzzle zu lösen. Ich strengte mich an, die Teile in die richtige Anordnung zu bringen und es forderte mich sehr. Als ich den letzten Spielstein auf seinen Platz legte, kam ich aus dem Puzzle raus und war wieder bei Sinnen, in der normalen Welt. Das hatte einen tiefgreifenden Wert für mich und obwohl dieser Trip nicht angenehm war, bedeutet er mir viel. Er soll an die sieben Minuten gedauert haben und ich soll nur da gesessen haben, während ich unansprechbar war, bis das Puzzle gelöst war.

Ich war 18; nun folgte eine eineinhalb jährige Pause von den meisten Drogen, da ich mehr Zeit in die Schule investieren wollte, kaum Kontakte hatte um zu anständige Substanzen zu kommen und eine Freundin, die zu jung war, als dass ich ihr Substanzen mit denen ich experimentierte oder experimentieren will näher bringen wollte.
Ich kiffte viel, ich brachte sie zum kiffen, wir kifften viel. Wir können mit Cannabis gut umgehen und auch mal verzichten. Zum lernen aber habe ich seitdem ich 17 bin Cannabis förmlich gebraucht. Wenn ich mich einrauche und vor meinen Unterlagen sitze, kann ich mir alles in Ruhe anschauen. Ich nehme mir die Zeit alles gründlich durchzulesen und zu verstehen. Ich werde geduldig und unter Cannabiseinfluss fällt es mir offensichtlich leichter etwas zu machen, was mein Intellekt unterfordert oder nicht interessiert, als wenn ich nüchtern wäre.
Im Endeffekt will und kann ich behaupten, dass mir Cannabis enorm in meinem Leben geholfen hat und meine Schulnoten von meinem Konsum profitiert haben. In der Unterstufe war ich kein fleißiger Schüler. Nach der Trennung meiner Eltern und meines Bruders von mir war ich kein guter Schüler mehr, machte nur Ärger, wies autoaggressives Verhalten auf, weinte viel, war emotional am Boden zerstört. Ich war so um die 10. Bis ich 14 war änderte sich nichts davon. In der Retrospektive muss ich von mir behaupten, depressiv gewesen zu sein. Als ich 15 und 16 war hatte ich glaube ich viel verarbeitet, meine Psyche gestärkt und gefestigt. Ich bin extrem selbstständig geworden und habe mich so stark wie möglich von meinem Elternhaus abgelöst. Ab meinem 16. Lebensjahr ging es mir richtig gut, hatte Lebensfreude und Motivation.
Als ich nun anfing zu kiffen, vor allem regelmäßig, fingen meine Schulnoten an sich zu verbessern. Alle vier Klassen der Oberstufe habe ich mit einem guten Erfolg (Notendurchsnitt < 2) abgeschlossen. Naja, zwei Jahre verspätet, da ich in der Unterstufe zwei Ehrenrunden lief, doch lieber spät als nie! :)

Vor einem halben Jahr ca. hatte ich meine Freundin dann gefragt, ob sie Trippen will, worauf sie einwilligte, ich sie über DXM aufklärte und DXM-Tabletten aus Deutschland bestellte. Ich nahm 20 Tabletten á 30mg DXM-Hydrobromid und sie 10. Noch vor Wirkungseintritt machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof und kifften einen ungewöhnlich dicken Dübel. Als wir beim Bahnhof ankamen kickte die Alkoholähnliche Wirkung beim Hochkommen voll ein. Das verstärkte sich noch vom Kiffen, doch ich hielt mich noch unter Kontrolle. Meine Freundin war noch nüchtern, da sie kurz vor dem Tablettenverzehr noch was gegessen hatte. Wie auch immer, wir fuhren mit dem Bus zu einem Freund, wo ich eine Wiese bekommen sollte und als wir dort endlich ankamen fühlte ich mich, als hätte ich eine Flasche Vodka innerhalb einer Stunde geleert. Der Zustand hielt schon 30min. an und sollte noch 20min. anhalten. Unser Freund begrüßte uns, wir laberten kurz, ich sagte ihm, was bei mir die Lage ist und er beruhigte mich. Er sagte alles geht vorbei und alles wird perfekt. Er wusste, dass wir noch zu einer Hausparty wollten und er fragte einen seiner Freunde, ob sie uns gleich mitnehmen könnten, wenn sie in die Stadt losfahren. Sie willigten freundlich ein, mir fiel ein Stein vom Herzen und ich war froh, dass ich nicht mehr mit dem Bus fahren musste. Wir verabschiedeten uns, ich bedankte mich beim Kumpel, dass er mir grad auf so viele und emotional tiefgreifende Arten geholfen hatte, da er mir soeben alle Angst nehmen konnte die ich hatte -ein wahrhaft guter Tripsitter eben.
Als wir dann zur Party chauffiert wurden fingen bei meiner Freundin die ersten Wirkungen an, während ich schon in den angenehmen, richtig guten Teil eines DXM Trips rutschte. Es war fast wieder so gut, wie vor zwei, zweieinhalb Jahren. Doch ich wusste, so gut wie beim ersten mal wird es nie, und bei DXM schon garnicht.
Aber gut, zurück zur Geschichte.... Wir kamen an, ich fühlte mich als wär ich nichts und alles gleichzeitig. Ich ging, doch es fühlte sich an wie schweben. Es war wieder supergeil! wir plauderten mit den Freunden, erzählten wie wir uns fühlen und was das so ist. Nach einer tollen Nacht mit viel Lachen, Kuscheln und Kiffen gingen wir schlafen ...für 16 Stunden. das war ein guter Schlaf!
Nach dem aufstehen wurde ich mir wieder dessen bewusst, dass jedes weitere mal, wenn ich DXM wieder nehmen würde, das Rauscherlebnis rapide abnützen, ermatten und verderben wird. DXM ist leider so und da kann man nichts dagegen machen, höchstens große Pausen zwischen den Sessions legen, doch auch das hilft nur bedingt. Das machte mich ein bisschen traurig.

However, ich hatte noch drei oder vier weitere Erfahrungen gemacht, die mich alle mehr und mehr enttäuschten, worauf hin ich mich entschloss DXM für die nächsten Jährchen wieder bei Seite zu stellen, und meinen Vorrat an Freunde zu verschenken.

Durch einen guten alten Freund, Sebastian, mit dem ich auch drogentechnisch viel durchgemacht habe bin ich vor etwa 5 Monaten an MDMA gekommen. Ich war nie sehr interessiert an Emma, doch hab ich mir gedacht, es sei eine Erfahrung wert.
Wir trafen uns bei ihm. Meine Freundin, er und ich waren schon eingetroffen, ein Freund von ihm, den ich nicht kannte, sollte in wenigen Stunden zu uns stoßen.
Wir bewunderten die wunderschön gepressten roten Superman Tabletten und ich dachte mir... "Das ist die erste klassische, härtere Droge, die du zu dir nimmst... Es wird vielleicht das intensivste Gefühl sein, das du je hattest, doch gleichzeitig sollst du dir auch nichts erwarten."
Wir zerteilten die Tabletten, die einen Spread von 180-200mg gehabt haben und jeder von uns nahm eine Hälfte. Sebastian kam als erster hoch und er fing an hektisch, fast hysterisch herumzurennen und zu rufen: "Wow! Wow! Woooooow! Ich verstehe jetzt alles! Alles! Wow! Huhhh! Wow! Huuuhhhh!!!"
Von außen betrachtet fanden wir das sehr amüsant und haben ihm gesagt, dass wir bald hinzukommen in seinen state of consciousness. Als das auch eintrat und das Serotonin in meine Synapsen einströmte war ich ein neuer Mensch. Neu geboren, jemand der mehr sieht als andere, mehr kennt als andere. In diesem Augenblick verstand ich die Worte von Sebastian: "Ich verstehe jetzt alles! Wow! Huuuhhhh!!!"
nach kurzer Zeit erkannten wir auch, dass Berührungen besonders intensiv sind, vor allem zwischenmenschliche Berührungen und Zärtlichkeiten. So gut hatte ich mit meiner Freundin selten gekuschelt. Und auch selten so intim und ehrlich mit ihr gesprochen. Es war ein unbeschreiblich schöner Abend. Auch Sebastians Freund, Jakob, kam noch an, warf ne Hälfte ein und wir chillten noch bis tief in die Morgenstunden während wir kettenrauchten.

In der Zwischenzeit haben wir zu speziellen Anlässen noch paar mal mit Emma tanzen dürfen. Nach der schriftlichen Matura hatten wir die Dominoes mit einem Spread von 230-250mg. Da konnten wir mit allen Freunden aus den Maturaklassen gemeinsam feiern und es gab eine unglaubliche Energie und positive Spannung in der Luft. Toll war es auch, weil meine Freundin und ich Jakob einluden mit Emma zu tanzen, denn seit unserer ersten Emmafeier ist auch Jakob ein sehr guter Freund von uns. Ecstasy bindet eben :)

Zu meinem zwanzigsten Geburtstag hatte ich dann noch mal Dominoes. Wir waren zu siebt und alle tanzten mit Emma. Das war auch eine sehr schöne Nacht in der ich viel mit den Leuten über Drogen gesprochen habe. Unter uns gab es auch zwei Leute, die schon ne ärgere Toleranz aufgebaut haben. Während ich eine halbe Dominoe brauche um den perfekten Flash zu haben brauchen sie zwei bis drei davon, was die vier bis sechsfache Dosis ist. Sie betreiben es auch fast wöchentlich und haben keine Konsumdisziplin. Das hatte mich stark zum nachdenken gebracht, da ich in solche Konsummuster nicht reinfallen möchte. Vor allem dann würde ich mich verachten, wenn die Sucht nach einer Substanz vor allem auf psychischer Ebene basiert.
Ich habe sie dann auch gefragt, was sie im Leben haben, was ihre Hobbys, ihre Lieben und Leidenschaften sind, wofür sie sich interessieren und bekam als Antwort nur ein "Eigentlich gar nichts..." Die eine hat die Schule verlassen, arbeitet jetzt und feiert sich jedes Wochenende nieder, der andere hat weder Ausbildung, noch Arbeit, noch Interessen und feiert sich ebenso nieder. In meinem Emmatrip bin ich stark emphatisch gewesen und ihre Äußerungen haben mich tief getroffen und noch tiefer zum nachdenken angeregt. Auch die Tatsache, dass der eine meinte, dass auch ein Rausch für ihn längst nicht mehr ein Rausch ist; dass Empfindungen verschwimmen, er keine klare Grenzen mehr zwischen nüchtern und berauscht ziehen kann. Der nüchterne Zustand fühlt sich für ihn nur halb so bewusst an und der Rausch ist nur halb so intensiv und fühlt sich nicht wirklich berauscht an.
Ich frage mich, ob Emma jemanden über kurz oder lang zwangsläufig in seinen Abgrund aus Toleranz und Sehnsucht nach Liebe und Gefühlen zieht, oder man sich diszipliniert und überlegt an eine Spaß und Partydroge wie Emma heranwagen kann. Natürlich habe ich das gewaltige Potenzial für Partnerschaftstherapien erkannt (Es ist unfassbar schön, wenn ich mit meiner Freundin allein auf Emma bin und wir uns Sachen sagen können, die sonst kaum möglich wären. Toll ist es auch, wie man auf Emma kaum lügen kann, aber auch keine ehrliche Aussage, egal wie sehr sie einen betrifft, in den falschen Hals bekommen kann. Das berühmt berüchtigte Powerknuddeln ist natürlich auch super.), dennoch bin ich sehr skeptisch gegenüber dieser Frau Emma.

Nachdem die Matura endgültig bestanden war lud ich Gregor, mit dem ich drei Jahre lang im Englischunterricht war, ein, auf unserer Feier eine rote ChupaChup (Spread 120-140mg) zu nehmen. Er ist DJ und kommt viel in der Szene rum, während er kaum Drogen konsumiert hatte außer Cannabis und einmal MDMA. Wir redeten öfters über Drogen und kifften hin und wieder miteinander. In letzter Zeit baute sich auch schon ne Freundschaft auf und wir tauschten oft unsere Musikbibliotheken aus. Nach der Matura eben lud ich ihn ein, uns auf unserer Maturafeier zu begleiten und er freute sich sehr für mein Angebot. Auch diese war eine sehr emotionale Nacht mit viel Lachen und Gelächter, kreideblassen Gesichtern und verschwitztem Gesichtskirmes. Am Morgen kam ich dann Heim und war echt froh vom Ecstasy runter zu kommen; ich weiß aber nicht recht wieso, wahrscheinlich war es einfach nur ein anstrengender Prüfungstag mit einer anstrengenden Feiernacht die eine gebührende Erholung verdiente.

Nach den schulischen Verpflichtungen und Anstrengungen beschlossen meine Freundin und ich eine zweiwöchige Pause von Cannabis einzulegen, was seit meiner zweimonatigen Pause vor der Bundeswehrstellung vor zwei Jahren die längste war.
Ich fühlte mich nicht gereizt, nicht sauer, noch hatte ich großartige Schlafstörungen. Ich hatte lediglich einen verminderten Appetit und etwas mehr Geld im Börserl ;)
Was ich aber erkannte, war, dass ich über die Jahre des mäßigen aber dennoch täglichen Cannabiskonsums eine gewisse Toleranz aufgebaut hatte, denn die ersten Joints nach der Pause hatten mich auf jeden Fall wieder stärker beeindruckt, was ihre Wirkung betraf. Eine längere Pause würde mehr Reste aus meinem Fettgewebe lösen, mein Körper und Geist würden das Gefühl des Bekifftseins wieder vergessen und die Rezeptoren wären auch wieder etwas frischer. Das ist auf jeden Fall etwas, das ich dieses Jahr noch vor habe, vielleicht sogar diesen Sommer.

Wie auch immer, kurz nach der Pause sind meine Freundin, drei unserer Freunde und ich auf das Urban Art Forms Festival gefahren. Ein dreitägiges Electrofestival, das vier Tage Party bedeuten sollte. Auf jeden Fall waren wir gut gerüstet mit viel Cannabis, paar ChupaChups, Lachgas, Bier (eher zum Durstlöschen), und mehr als ausreichend von wundervollem Sunshine Acid.
Der Trip soll laut Verkäufer (soll zuverlässig sein) rund 220ug haben, was laut Internet ungefähr das Doppelte der gewöhnlichen Menge auf nem Trip heutzutage sein soll.
Wir kamen am Dienstag an, obwohl das Festival erst am Donnerstag anfing. Immerhin will man ja gute Campingplätze mit Schatten, Zugang zum See, ausreichend Platz, et cetera. Blöderweise war der Einlass dann erst am Mittwoch und die Gscheidlinge von Veranstaltern waren zu inkompetent um diese Information auch weiterzuleiten. Was blieb uns über? Entweder irgendwo im Wald in der Abenddämmerung das Zelt aufschlagen und hoffen, dass uns keiner sieht, oder ein Stückchen mit dem Auto in den Wald fahren und im Auto nächtigen. Ihr könnt es euch denken, wir wählten die zweite Option, suchten uns einen verwinkelten Waldweg in der Nähe und stellten uns so rein, dass wir in der Früh auch schnell wieder abziehen konnten. Wir suchten uns nach Zecken ab, vernichteten die gefundenen Viecher und bauten zwei Tüten. Während wir im Auto saßen, kifften und lachten, sahen wir, wie ein anderes Auto in den selben Waldweg reinfuhr, und 15m bei einer kleinen Abzweigung hielt und sofort das Licht im Innenraum ausmachte. Wir rätselten viel, was die da machen... Es lag irgendwie auf der Hand, dass sie auch wegen dem Festival da sind, doch wieso parken die hier und in der nächsten Sekunde ist das Licht schon aus? Das war uns suspekt... Ich wollte etwas Spannung ins Geschehen bringen und fing an die Leute zu stressen mit Horrorshow und Psychothriller Phantasien. Wieviele Horrorfilme fangen mit einer Jugendgruppe an, die in der Nacht im Wald campen, Drogen konsumieren, und dann passieren plötzlich merkwürdige Sachen?! ^^ Wir hatten dann gelacht und uns gegenseitig verarscht und versucht etwas Panik und Paranoia zu schüren, doch auch das geht heutzutage nicht mehr so leicht wie früher... Dann rauchten wir noch einen und genauso plötzlich wie das Auto stehenblieb ist es nach 40min. Stehzeit wieder losgefahren. Nach der Aktion tippten wir auf Geschlechtsverkehr, da nur das mit allen Cofaktoren übereinstimmte.
Wir schliefen ein, und wachten am Mittwoch um sechs Uhr morgens auf. Der Einlass soll gegen Vier sein haben wir erfahren, also ab nach Graz, essen, Kaffee trinken, mit Leuten plaudern und restliches Proviant besorgen. Gegen Mittag waren wir wieder zurück am Festivalgelände und wir stellten uns bei der Schlange an, die sich vor dem Eingang gebildet hat. Die Julisonne brannte auf uns nieder und die wenigen Bier in Kombi mit wenigen Joints hatten uns auch schon ordentlich versorgt. Um drei Uhr konnten wir dann endlich eintreten, wir suchten uns das perfekte Uferstück, steckten ab, was wir für unsere Zelte an Platz benötigten und fingen rasch an aufzubauen. Wir waren fleißige Arbeiter und nach keinen eineinhalb Stunden waren wir bereits fertig. Wir erkundeten das Festivalgelände, obwohl wir es vom letzten Jahr noch kannten und machten später noch Bekanntschaft mit unseren Zeltnachbarn.
Unser Plan war, dass wir am ersten Konzerttag mit Emma tanzen, am zweiten Tag Lucy kennenlernen und am letzten Tag uns etwas mit Alkohol berauschen und heftig abshaken. Dies haben wir auch genau so durchgezogen und es sollte ein guter, ein perfekter Plan werden, wie sich noch herausstellte.
Emma kam dann, wir haben massiv viel geredet, getanzt, doch war das Feeling nicht ganz so atemberaubend, wie ich es kannte. Ich vermute das lag daran, dass ich schon eine ganz leichte Toleranz habe von den Maturafeiern und, dass wir zu bald mit dem Kiffen angefangen haben. Ich weiß jetzt aus zwei Erfahrungen, dass es am besten ist erst zu kiffen, wenn man zumindest schon drei Stunden das Rendezvous mit Emma hatte. Denn sonst wird das Feeling gedämpft (bei mir und einigen Freunden von mir ist es zumindest so). Auch verblüfft war ich, wie schnell wieder die Zeit vergeht, wenn Emma dabei ist... Die Nacht war trotzdem spitze und wir gingen ramponiert wie man es kennt um 3 Uhr morgens ins Zelt kiffen und schlafen. Ich wollte eigentlich unbedingt Lachgas mit Emma kombinieren, doch hatte ich es komplett vergessen in meiner Verpeiltheit. Haha. Muss aber sehr geil sein, steht auf meiner Liste... ^^
Am nächsten Morgen standen wir dann auf mit der zuckersüßen Verkuschletheit und Schmauligkeit, die meine Freundin und ich immer nach nem Tanz mit Emma genießen. Es gibt Leute, die einen ganz argen Hangover nach MDMA haben. Körperlich wie geistig sind die dann für ne Weile zu vergessen. Sebastian zum Beispiel braucht zwei bis drei Tage um sich von nem Emmatrip (300mg über den Abend verteilt) zu erholen. Meine Freundin und ich sehen das ganz anders... Das Gefühl am nächsten Tag ist einfach nur ein sehr friedliches, warmes und angenehmes. Toller Afterglow halt. Und das Weed kann eine sehr starke und warme Wirkung entfalten. Wir machten uns dann eine ABC Suppe zu essen, gingen in den See schwimmen, kifften viel und ich machte mich an die Arbeit sechs fast perfekt idente Joints für den Acidtrip zu wuzeln. Das stellte sich als sehr weise Entscheidung heraus, da es auf Acid wirklich unmöglich erscheint einen Joint zu drehen. Wir hauten uns gegen Sieben die erste Hälfte eines Trips rein. Ich teilte sie immer so, dass ich etwas mehr hatte als meine Freundin, da sie weniger wiegt als ich. Für mich waren das jetzt circa 150ug und bei meiner Freundin an die 90ug, wenn die Mengenangaben der Quelle stimmen. Die Pappen schmeckten sauber, nur ganz leicht metallisch-bitter. Gaaaanz leicht. Sie waren übrigens White on White, also ohne Aufdruck.
Nach einer Stunde begannen die ersten Veränderungen. Vor allem in der Farbwahrnehmung. Auch Musik wurde von mir lauter, melodischer und wärmer empfunden. Wir entschlossen uns jetzt einen Ofen zu rauchen und danach noch eine Pappe zu teilen. Der Joint war köstlich und verstärkte das körperliche Wohlgefühl, das uns Lucy grad schenkte. Schnell noch nen Trip geteilt und voller Freude auf der Zunge zergehen lassen. Wir witzelten viel mit unseren Freunden, hatten sehr viel zu lachen und starrten verträumt und verliebt auf den Abendhimmel, der sich in wunderschöne, intensive Farben aufteilte und zu morphen begann. Ab hier wusste ich, dass das heute noch was ganz Spannendes wird. Übrigens kam uns die Zeit mit Lucy extrem verlangsamt vor (zu unserem Gefallen). Wir kifften noch eine Tüte und ab jetzt wurde es auch spannend. Wir lagen nämlich schon den ganzen Tag ineinander gekuschelt auf einer Decke in der Wiese. Wir hatten echt keinen leisesten Bock um aufzustehen, doch wir wollten die Sachen packen und los zu den Stages. Als ich aber dann aufstand war alles anders. Stehen war göttlich, ohne Last, ohne Schwerkraft, ich schwebte aber irgendwie doch nicht, denn nie fühlte ich mich so gebunden zur Erde wie jetzt. Gehen fühlte sich an wie Gleiten... sehr toll!
Wir lachten über das lässige Gefühl, die kräftigen Farben, die wirren und morphenden Formen, die tolle Substanz. Endlich konnten wir vom Zeltplatz losgehen und es begleitete mich an diesem Abend ein durchgehend zufriedener Grinser. Die vielen Menschen machten mir weder Angst, noch Stress. Ich habe sie komischerweise aber mehr als Gestalten, Seelen, Geister wahrgenommen, weniger als Menschen zum anfassen, greifen und kommunizieren. Zum Teil auch, weil es schon dunkler wurde, die Flutscheinwerfer starke Konturen rissen und das Acid den Kontrast verdreifachte. Es waren Schatten, die hin und her huschten, sprachen, lachten, pinkelten. Witzig.
Bei den Stages angekommen bewegten wir uns gemächlich zur D'n'B Stage und setzten uns vor der Halle auf den Boden. Die Lightshow war heftig und sehr geil. Tolle Lichter, Laser, Farben. Was mich jedoch am meisten beeindruckte, war die Musik. Der Bass dröhnte kräftig und schubhaft aus der Halle und durchdrang meinen ganzen Körper, jeden Teil, jede Zelle. Ich wurde massiert nach allen Regeln der Kunst und ich genoss fünf Stunden lang Ganzkörperorgasmen. Ich meine das ernst. Das, was ich nach dem Sex für wenige Sekunden in einem Teil meines Körpers empfinde, bescherten mir Acid und der Bass für lange Stunden am ganzen Körper. Es war unbeschreibbar und wir saßen nur da, vor der Halle, und genossen. Die Leute um uns tanzten und waren wie hibbelige Gestalten, während wir nur komplett relaxed dasaßen und genossen. Wir hauten uns gegen 1 Uhr noch je ne Hälfte rein (da soll ich dann an die 450ug und meine Freundin an die 270ug intus gehabt haben) und wir saßen weiterhin nur da und waren recht sprachlos. Je später es wurde umso visueller auch die Effekte (klar vom nachspicken) und die closed eye visuals wurden schon sehr bunt, schnell und aufgesplittert in viele Kaleidoskopartige Gebilde, doch auch runde, fließende und recht organisch anmutende Formen ließen sich sehen. Toll, toll, toll!
So zwischen 4 und 5 wurden wir schon müde und gingen zum Zeltplatz zurück. Meine Beste war schon recht müde und fertig und auch ich merkte, dass dieser Trip jetzt anstrengender wird; für Körper und Geist.
Wir legten uns schlafen und genossen zuckersüße Träume.
Am nächsten Tag hatte ich dann viel Lust zu tanzen und war recht erregt (im positiven Sinn) und voller Antrieb. Ich war Stundenlang am abshaken und voller Energie -wie neugeboren.
LSD ist die Substanz, mit der ich noch viel experimentieren werde und von der ich glaube am meisten Nutzen ziehen zu können. Ich hoffe euch bald von neuen Reisen berichten zu können.

Wir haben das Festival voller Freude und Liebe verlassen und freuen uns wieder auf die Leute, die Musik und die Drogen.

Zum Schutz behaupte ich jetzt mal, dass alles hier eine fiktive Erzählung war ;)

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