Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Trip-Tagebuch - Die Macht der Gedanken
Drogen:Cannabis
Autor:Thomas A Anderson
Datum:11.07.2014 01:57
Set:2 Freunde, gute Laune wegen Vorfreude auf 2C-B
Setting:Kiffkabuff mit östlichem Schmuck, Wohnzimmer
Nützlichkeit:6,10 von 10 möglichen   (10 Stimmen abgegeben)

Bericht:

"Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie." - Albert Einstein



Hi!
Der folgende Ausschnitt ist ein Part aus meinem Tagebuch, das mir seit kurzem sehr viel Spaß bereitet.
Es wurde während des Trips geschrieben und danach ein wenig nachgebessert, da man in diesen Kreisen beim Sprechen und Denken ja gerne mal den Faden verliert. So auch beim Schreiben. Ich schrieb dieses Tagebuch übrigens mit Stift in ein Buch. Es werden weniger die Drogeneffekte aufgeschrieben, sondern eher zusammengefasste Gedankengänge. Viel Spaß!

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Puh, gute Runde gewesen. Die damit begann, dass [Name] und ich 2C-B ausprobieren wollten. Waren schon recht wild drauf.
Location: Bei mir zuhause.
Stimmung: Sehr gut. Sicke Goa noch am selben Morgen erlebt; die Gedanken demzufolge noch mit Joy gefüllt.

So trafen wir Buben uns bei mir daheim und lösten das 2C-B, das sich in Pulverform in einer Kapsel befand, in Wasser auf und sahen für jeden die Hälfte vor. Ich hatte schon sehr große Vorfreude darauf.
Dass [Name] das bereits gefüllte Glas erstmal umschlug, was mit dem Verlust von 40mg 2C-B einherging, das sich über den halben Teppich ergoß, war selbstverständlich verhältnismäßig dämlich, aber lustig und tat der Laune keinen Knick.
Da der Verlust eben ein bereits Vergangener war und man in unseren Kreisen gerne mal den gegenwärtigen Moment voll ausnutzt, hätte man selbst bei komplettem Verlust des Zeuchs das Beste aus dieser Situation gemacht, gelacht und Schlüsse für die Zukunft gezogen. Ohne die Wut über das eigene Versagen an anderen auszulassen. Hallo Welt.
Aber es war ja noch eine Kapsel da.
Rein damit.

Da wir relativ ungeduldig auf die psychedelische Wirkung warteten, besorgten wir uns noch was zu rauchen und nutzten das Weed für die Überbrückung – die uns schon ein wenig zu lang zu sein schien. Für meinen Teil ungetrübt dessen, dass die psychedelische Wirkung vorerst ausblieb, schien sich durch unser Denken, durch unsere Ideen, Konstrukte und unsere weiteren Pfeifchenköpfe ein kleines Manifest der Genialität anzubahnen.
Naja. Mehr oder weniger.

[Später]

Habe echt Bock mal wieder richtig aus der Matrix aussteigen, los los los!

Bei diesem Mal will ich jedoch darauf achten, dass sich dieser Ausstieg in ständiger Kopplung zur momentanen Welt befindet und wir Genaueres über die Programmierung der Matrix herausfinden können.
Um in geraumer Zukunft vielleicht einmal selbst programmieren und Löffel mit unseren Gedanken verbiegen zu können. Matrix-Kenner wissen Bescheid.

[Später]

Hallo Wirkung, bist du's?

[Später]

[Schrift im Tagebuch wurde sehr groß, sehr geschwungen. Anzeichen für schnelles, exzessives Schreiben]

MAO-Blocker in Online-Suchmaschine suchen!!! Was machen die?

[Später]

Alter! Butter in Kaffée!!! Das schmeckt bestimmt wahnsinnig!

[Später]

Oha. Wir sitzen in meinem winzigen Raucherraum, der behängt ist mit schwach leuchtenden Kugeln in freundlichen Farben wie Rot, Gelb und Orange. Buddha-Statuen, Elefanten und andere östliche Kleinigkeiten zieren die Wände des Raumes, der durch die Dachschräge einen noch heimeligeren Effekt bekommt.
In ihm finden 5 Menschen auf engem Raum Platz.
Hmmm. Wie sähe dieser Raum wohl aus, wenn er doppelt so lang wäre? Und doppelt so viele Menschen Platz fänden?
Fokussieren. Imagination. In die Länge ziehen. Et voilà: Der Raum ist doppelt so lang.
Krass.
Hmmm, wie groß ist der Raum jetzt so?
Ich versuche diese Imagination in definierte Maße zu setzen. Achja, auf der Erde nennt die Menschheit sie Meter. Unter anderem.
3x3 Meter ist er in meinen Gedanken nun. Joaaaa, könnte passen.
Wow, das verändert irgendwie alles.
Es fühlt sich nicht mehr so gemütlich an, wenn nur wir beide hier drin sitzen. In diesem größeren Raum. So leer. So weit.
Ich wage zu behaupten, dass unsere Gespräche in diesem nun längeren Raum andere Strukturen angenommen hätten, weil wir in einer leicht veränderten Stimmung gewesen wären.
Einfach durch die andere Raumatmosphäre, die durch eine größere Dimension entsteht.
Dadurch, dass ich die Projektion dieses Konstruktes in Gedanken umstrukturiert habe, scheine ich diese veränderte Atmosphäre zu spüren. [Name] auch. Oder sind wir dämlich?
Würden wir eine derartige Session in einem Wohnzimmer, einer Sporthalle oder in der freien Natur durchziehen, würde sich unsere komplette Gedankenstruktur ändern. Klar.
Aber warum eigentlich?
Weil sie durch ihre andere Dimension und Information anders auf uns wirken würde.
Das nennt man einfach Setting Junge. Übertreib' mal nicht gleich.
Ja ok.

ZoO0oOo0Oom out.
Raum is wieder kuschelig. So ists besser.

Im kleineren Raum fühlt man sich mit seinen Gedanken viel eingeengter. Es fühlt sich an, als ob unsere Gedankenschwingungen von den Konstrukten der Matrix abprallen und auf uns zurückgeworfen würden. Also von den Wänden.

[Später]

Sind wir high? Auf Psychedelika? Oder zerstört? Man munkelt.

[Später]

Habe gerade hinter der Gehäuse meiner stehengebliebenen Thai-Uhr geschaut, und mir die ganze enthaltene Mechanik bildlich vorstellen können. Zahnräder, Funktion der Batterie etc. pp
Oder ich bilde es mir ein. Vielleicht rennen da ja auch kleine braune Thailänder in Hamsterrädchen und sorgen für das Ticken.
Aber es erscheint logisch, dass Uhren in ihren Uhrwerken in etwa so aufgebaut sein müssen:

[Zeichnung, die sich sogar einigermaßen sehen ließ]

So oder so ähnlich zumindest.

Gehen wir von einer Armbanduhr aus.
In ihrem Uhrwerk befinden sich drei Zahnradgeflechte mit mechanischer Verbindung zu den drei Zeigern, die durch einen elektrischen Impuls der Batterie in Bewegung gesetzt werden. Auf Grund der unterschiedlichen mechanischen Übersetzung des elektrischen Impulses der Batterie auf die Zahnräder, bewegen sich die Zeiger in unterschiedlichen Intervallen. 1 Stunde, 1 Minute, 1 Sekunde nennen wir diese.
Durch Mechanik wird dieser übersetzte Impuls von jedem Zeiger zur Mitte des Ziffernblatts geführt und es entsteht: die „mechanische Zeit“. Zu der wir ein Großteil unseres Handelns und Tuns in Beziehung setzen und grob unser Leben an ihr orientieren.
Sie begegnet uns überall, diese Zeit. Egal wo wir mit unserem Körper hingehen. Im Reiche unserer Gedanken jedoch… können wir ihr entfliehen und scheinbar unabhängig von ihr sein.

Aber wie ist das nun mit dieser Thai-Uhr, dich ich in Bangkok erworben hatte?
Bewegen sich die Zeiger in Geflechten, die sich gegenseitig unterstützen oder sind diese jeweils unabhängig von den anderen Zahnradsystemen aufgebaut und zapfen alle einzeln an der Batterie?
Wenn diese Geflechte in voneinander unabhängigen Geflechten funktionieren, wird wahrscheinlich mehr Batterie-Energie benötigt werden, weil der Impuls einzig und allein für einen Zeiger verwendet wird. Und da müsste das ganze Uhrwerk schon super eingestellt sein, damit jeder Zeiger so viel Energie „nimmt“, wie er benötigt. Die einzelnen Zeiger nehmen mehr.
So gut sind Thai-Uhren eben noch nicht eingestellt.
Tick. Tick. Tick.
Der Sekundenzeiger springt von Sekunde zu Sekunde. Es scheint, als würde er jedesmal noch eine Sekunde weiterspringen wollen. Hätte genug Kraft, genug Energie, um nicht doch noch einen kleinen Fortschritt zu machen. Aber diese Energie verpufft. Der Zeiger trifft jedesmal auf Widerstand und wird an seinen Ausgangspunkt zurückgeworfen. Bevor er weiter fortschreitet. Und er wieder zurückgeworfen wird.
Ähnlich ist es mit dem Minutenzeiger in größeren Intervallen. Er springt, trifft auf Widerstand und flippt zurück, bleibt stehen. Springt, trifft auf Widerstand und flippt zurück, bleibt stehen.
Immer dasselbe Muster. Ko(s)misch.
Wie ist es mit dem Stundenzeiger? Habe ich ihn schon einmal springen sehen?
Nein, noch nicht.
Werde ich ein Mensch sein, der den Stundenzeiger springen sehen wird?
Gut möglich. Es ist hier zumindest mal fünf vor zwölf…
Wo?
Na hier.
Achso.

Tick. Tick. Tick.

Hab Bock auf ne Uhr mit nem durchsichtigen Ziffernblatt. Wo man die Funktion der Zahnradgeflechte anschauen kann. Das wär doch mal echt schick!
Immer dieser Technik-Kram, hm? Männer.

[Später]

Habe einen krassen Laberflash, hallo! Na wie geht’s? Gut und dir? Ja auch!
Wo soll ich anfangen?!
[Name] und ich sind ins Wohnzimmer gegangen, haben ultra getanzt, habe mit Leuchtbällen relativ sick zur Musik jongliert – zumindest besser und rhythmischer als sonst - und das war geil.
[Name] meinte, dass er die Wirkung im größeren Raum und beim Zuschauen vom Jonglieren nicht mehr so stark spüre.
Als wir wieder im kleinen Kabuff saßen und angeregte Gespräche führten, schien die Wirkung wieder viel stärker.
Es ist wohl das Denken, das natürlich auch durch Raumatmosphäre bedingt ist, das einen in diesen schönen Zustand geleitet. In diesem kleinen Raum nehme ich es gerade extrem wahr.
Dabei ist die Raumatmosphäre nur ein Faktor.
Ein Faktor von unendlich vielen weiteren, die sich unterbewusst in unseren zu 80% aus Wasser bestehenden Steuerzentralen im Kopf festsetzen. Unterbewusstsein. Gott. Uniiveeerse.
Was ein Quatsch, darüber zu reden ist Zeitverschwendung! So lasset uns lieber Golf spielen gehen die Herren der Provence!

[Später]

Ein Locationwechsel ist auf jeden Fall eine super Möglichkeit die Stimmung zu ändern. Ob gut oder schlecht, sucht man sich am besten einfach selbst raus.
Was hättest du denn gerne? Wir haben besser und schlechter im Sortiment. Kannst auch Sahne dazuhaben.
Cool, danke!
Streusel auch?
Nee, die mag ich nicht.
Wie du möchtest :-)

[Später]

[Sänger]:

„Warum sind wir technisch Mondlandung
und ethisch Urknall?“

Es ist jetzt 00:34.

„Du kannst nie recht haben. Weil jeder hat auf seine ganz eigene Weise recht“, sagte [Name]‘s Mutter einst zu ihm, ohne dass wir je wissen werden auf welcher „Weisheitsebene“ sie dies zu ihm sprach.
So wurde uns wieder einmal klar, dass wir uns nur eine eigene Ebene, ein eigenes Bild ihrer Weisheit in unserem Kopf festsetzen, aber diese Ebene, dieses Bild, nie auch für jeden anderen gilt.
Und schon gar nicht allumfassend und absolut gilt. Wie auch? Sowas Blödes.
Dennoch versucht man es immer und immer wieder. Etwas festzulegen, es am Leben erhalten, es wieder zu zerstören.
Brahma Vishnu Shiva.
Gesundheit.
Danke.

[Später]

„Die Kunst sein Leben zu genießen, ist noch nicht weit verbreitet. Sie zu lernen, bedeutet lieben.“

Süüüüß

[Später]

[Name] erzählt gerade Story über seine Mutter und seine Beziehung zu seinen Eltern. Er nennt seine Eltern beim Namen. [Name] und [Name].

Da wächst man doch echt ein wenig anders auf.
Die am weitesten verbreitete Sicht der Menschen ist die Auslegung eines großen Teils ihres Lebens auf Familiensysteme mit festen Bezugspersonen, aus denen sich bereits im Voraus gewisse Abhängigkeit zu Dingen ergibt. Es ist eine Grundeinstellung. Eine ganze Natur. Es ist unsere Natur. Wie soll es auch anders funktionieren? Kann sich diese Natur nicht theoretisch auch verändern? Evolution findet immer noch statt. Oder?
Na klar.
Manche sagen wir sind die Spitze der Evolution.
Lol xD^^
Ja xDD

Sind wir nicht auch irgendwie süß in unseren Kinderschühchen?
Oder lacht man uns in Alienkreisen aus?
Oder sind wir schon hochentwickelt?
Bitte nicht.

[Viel später]

Das 2C-B hat leider nicht gewirkt. Oder doch? Wir wissen es nicht!
Wir hatten leider keine psychedelische Wirkung. Ich wollte es nicht von Anfang an spoilern, weil es irgendwie so zum Text dazugehörte, sich zu fragen, ob die Kerle jetzt mega am Trippen sind oder auch nicht. Hoffe da ist jetzt keiner mit hohen Erwartungen an eine 2C-B Wirkungs-Beschreibung an den Text gegangen. Und wenn doch, t'schuldigung...

Aber dieser "Trip" oder war dennoch irgendwie anders als sonst. Placebo?


Es war auf jeden Fall ein awesome Abend, bei dem viel Wissen floss, wir sehr viel Spaß hatten und gut abgegangen sind!
Denken auf Weed ist immer wieder etwas Schönes!

[Später]

P.S.: Alter wollte gerade einschlafen und hatte meine Hand so am Kopf, dass der Daumen auf meiner Stirn lag. Als mein Daumen zuckte, erschrak ich.
Jetzt die Frage, woher kam dieses Zucken?
Aus dem Bewusstsein kann es nicht kommen, da ich es nicht geplant hatte und ich mich beim Zucken erschrak. Logisch.
Also war es entweder die „Mechanik des Körpers“, die ihn durch kurz erhöhten Blutdruck „maschinell“ zum Zucken brachte oder vielleicht doch ein elektrischer Impuls aus dem Unterbewusstsein. Aber wieso sollte das Hirn sowas machen? Hmmmmmm, egal, bin müde.
Gute Nacht.