Tripbericht lesen

Das hier ist ein Erlebnis, welches schon einige Zeit zurück liegt, aber für immer unvergessen sein wird:

Es war so vor zehn Jahren, die Sommerferien haben gerade begonnen und das Wetter war sehr gut an dem Tag, als ich meine erste Erfahrung mit Chemie machen sollte. Mit dabei war mein damaliger Kumpel M., der im Bezug auf Drogen ähnlich neugierig gewesen ist wie ich. Zu jener Zeit kannte ich einen Dealer, dessen Nummer ich von irgendeinem Kollegen aus der Schule hatte. Wenn ich dort anrief, war jedes Mal ein anderer Typ dieser dubiosen Dealergruppe an der Leitung und es ging, egal um welche Uhrzeit, immer einer ran. Dann wurde mir der Treffpunkt genannt wo ich hinkommen soll und dort traf ich dann jemanden von denen. Mit der Zeit fand ich die Leute echt ganz cool, die waren eigentlich voll nett, aber Ärger hätte ich mit denen nicht haben wollen. Vor Wochen hatte mir einer der Dealer erzählt, dass er auch Pepp für 'n Zehner das Gramm verkauft und wenn ich was wolle, solle ich ihm einfach Bescheid sagen.

In einem Gespräch mit M. sind wir also irgendwie auf das Thema Speed gekommen und dass ich jemanden kenne der was hat. Wie es kommen musste, es kam der Entschluss, wir wollen das probieren und na klar, wir haben uns für einen Tag in den Ferien entschieden. Waren ja Vernünftig. Und natürlich auch gut eingelesen über Speed, wir wollten uns ja nicht umbringen.

An jenem Mittag also rief ich den Dealer an und wir trafen uns in einem Park im Nachbarbezirk. Wir organisierten uns für'n Zwanni das Peppen und noch, ich weiß nicht mehr wie viel, auf jeden Fall aber Gras. Nach dem wir uns wie immer unkompliziert das Zeug gekauft hatten, gingen wir erstmal in einen anderen Park, chillten uns auf eine Bank an einem Teich und rauchten eine Tüte. Neugierig wegen dem Speed haben wir uns das dort sitzend und rauchend genau angeguckt. Zwei kleine Beutelchen mit Speed, sah nach ziemlich viel aus. Danach fuhren wir mit dem Bus ein paar Stationen zu mir, bzw. in das Haus meiner Eltern, in dem ich damals noch wohnte. Auf dem Weg rauchten wir natürlich noch einen Joint und unterhielten uns darüber, was wohl mit uns passieren würde.

Als wir bei mir ankamen, haben wir uns in der Küche schnell was zu Trinken geschnappt und sind nach oben in mein Zimmer gegangen, wo wir kurz darauf gleich mal einen der Beutel auf ein Blattpapier leerten. Das Pulver hatte einen sehr chemischen, aber nicht unangenehmen, Geruch - kann ich euch nicht mehr genau beschreiben. Ein Berg Schnee, haben wir gesagt und lauter Witze gemacht - unsere Vorfreude war uns deutlich Anzumerken. Aber ich war auch sehr nervös und war ganz froh, dass M. anfangen wollte mit Ziehen. Er hat uns die Lines gelegt, während ich nochmal auf die Toilette ging und als ich wieder kam, sollte es losgehen. Wir rollten uns jeder aus einem Notizzettel ein Röhrchen und er sog die erste Line in eines seiner Nasenlöcher. Ja, das brannte, das sah man M. an, aber egal, jetzt war ich dran - gleich direkt nach ihm. Jetzt nahm ich also mein Röhrchen, hielt eines meiner Nasenlöcher zu, so wie ich es gerade bei M. gesehen hatte, und sog kräftig ein. Ohja, das brannte, ich spürte wie meine Augen leicht zu tränen begannen und sagte auch zu M. wie es brennt - er stimmte mir zu. Kurz nach dem ziehen merkte ich eine deutliche Wirkung aufkommen. Ich fühlte mich unglaublich gut und irgendwie so frisch und meine Laune schien noch besser zu werden, als sie sowieso schon war und M. ging es offensichtlich genauso. Wir standen beide und waren so voller Energie, dieser Moment war unglaublich und ich werde das niemals in meinem Leben vergessen! Ein bitterer, ekeliger Schleim lief mir langsam den Rachen runter und ich schluckte schnell. Trinken, ich musste trinken. Wir fingen an ununterbrochen zu labern, wie sich die Wirkung entwickelt und wie wir uns fühlen. Beide waren wir gleicher Meinung, uns könne nichts aufhalten und das Gefühl voller abnormal viel Glück, Liebe und Freude kam in immer stärker werdenden Wellen in uns auf. Es war unglaublich, noch nie fühlte ich mich so gut und bis jetzt, in meinem nicht gerade unglücklichen Leben, habe ich Vergleichbares nie wieder gefühlt. Diese Wellen aus purer Euphorie flossen durch jede Zelle meines Körpers und wurden immer stärker und auch M. ging es so. Wir entschieden uns runter zu gehen, den Hund zu nehmen und mit dem spazieren zu gehen. Unten trafen wir auf meinen Vater, den wir mit unserer enormen Freude und dem nicht normalen Drang sich zu unterhalten leicht überrascht haben dürften. Ich liebte meinen Vater in diesem Moment noch mehr als sonst, aber ich liebte auch meinen Kumpel und auch den Hund und auch mich fand ich einfach nur Hammer. Es war ein stink normaler Tag, aber dieses Speed und diese Schübe von Wachheit, Energie und Euphorie machten ihn wirklich zu etwas Besonderem. M. und ich lehnten die Sandwichs lachend ab, die mein Vater uns machen wollte und wir verließen zusammen mit dem Hund das Haus, um eine Runde über das angrenzende Feld zu laufen. Meine Beine bewegten sich von alleine, wir liefen viel schneller als üblich und wir beschlossen beim Laufen einen fetten Joint zu rauchen. Der hat nicht viel gebracht, dieses mächtige Zeug in uns blockierte die Wirkung vom Gras schon sehr, trotzdem spürte man irgendwie was, kurzzeitig jedenfalls, das verlief sich aber in der Wirkung des "Speeds".

Warum Speed auf einmal in Anführungszeichen? Ihr merkt schon, die Wirkung mit den enormen Euphorieschüben und dem geilsten Gefühl ever passt nicht so ganz zu dem guten alten Peppen. Es war Meth damals gewesen, das wurde mir erst Jahre später bewusst und ich dachte echt ewig, dass Speed so heftig wirken muss, sonst ist es scheiße. Das erste Mal richtiges Speed Jahre später war für mich also eine mächtige Enttäuchung.

Jedenfalls liefen wir und laberten ohne Unterbrechung und unser alter Familienhund - Ruhe sie in Frieden - kam kaum hinterher, aber wir waren drauf und auf Sendung, aber sowas von! Uns konnte nichts stoppen. Wir quatschten über alles mögliche und dieses Gefühl, welches wir beide miteinander teilten, konnten wir nicht fassen. Ich weiß noch, dass ich so ein unheimliches Gefühl von Liebe und Freude hatte, was ich auch immer wieder sagen musste und auch M. musste seiner Euphorie unaufhörlich freien Lauf lassen. Ich wünschte mir in dem Moment meine damalige Freundin herbei, aber die war in der Zeit im Urlaub mit ihren Eltern.

Wir entschieden uns wieder nach Hause zu gehen, noch mehr ziehen, nochmal so krass geflasht werden, das wollten wir - und noch einen Rauchen. Den restlichen Tag und bis zum frühen Morgen zogen wir dann immer Mal wieder eine Line und rauchten einen und zockten nur noch PC, aber so nach ein paar Stunden extremer Euphorie kam da nichts mehr, ich blieb auf einem Level und es fühlte sich auch irgendwann nur noch nach Wachheit an, ohne diese unfassbare Freude. Jede weitere Line zog das Wachsein nur noch in die Länge, das ist im Nachhinein offensichtlich.

Wir hörten dann auch am frühen Morgen auf mit dem Nachlegen und M. ging irgendwann nach Hause, aber selbst Stunden nach dem letzten Konsum konnte ich nicht einschlafen. Stattdessen zockte ich jetzt online mit meinem Kumpel CS und wir redeten über Teamspeak. Trotzdem, diese geistige Wachheit nervte irgendwann sehr, weil ich selbst 24 Stunden nach der letzten Line noch immer nicht schlafen konnte. Und auch nicht 48 Stunden danach. Das Gehirn fühlte sich einmal gebraten an mit spürbaren Blitzen im Kopf und der Körper war müde und geschafft. Es fühlte sich nicht mehr gesund an, ich konnte aber mit viel Mühe irgendwann einschlafen, wobei der Schlaf nicht sehr tief war.

Diese Erfahrung war ziemlich Eindrucksvoll und hat auf jeden Fall eine Erinnerung fürs Leben hinterlassen, ich möchte sie nicht missen. Nichts desto trotz ist C eine sehr schädliche Droge, fühlte sich auf jeden Fall nach der Hauptwirkung so an und ich hatte auch nicht das Verlangen auf diesen widerlichen Hangover, der sich echt hinzog, noch was zu ziehen.

Wir hatten noch sehr viel "Speed" nach dieser Action übrig und nach einigen Wochen wollten wir es nochmal probieren, aber da zeigte es dann keine Wirkung mehr - also schmissen wir es weg.

Jetzt im März 2014 hatte ich das zweite Mal in meinem Leben Crystal genommen, war auch irgendwie geil, aber nicht so euphorisch wie das Erlebnis damals und der Abfuck im Nachhinein war auch viel größer. Dieses Mal war ich allerdings feiern, habe viel getrunken und... aber das ist eine andere Geschichte.

Passt immer auf euch auf und achtet auf ein gesundes und noch vertretbares Konsummuster, wenn ihr ein ähnlicher Typ seid wie ich, der alles probiert haben muss...