Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Zwei Sternschnuppen und eine Menge Gedanken
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:DrConsole
Datum:23.07.2014 01:58
Set:Entspannt, erfreut über das begonnene Wochenende und gespannt was mich erwartet
Setting:Zuhause(im eigenen Zimmer, im Garten)
Nützlichkeit:7,17 von 10 möglichen   (18 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Es war mal wieder ein früher Freitag Abend, als ich mich entschloss mal wieder meinen Geist zu erweitern und ein paar Optics zu genießen.
Auf Grund der Tatsache, dass ich nicht mit so einer ausgeprägten Erfahrung gerechnet hatte, habe ich nicht so oft auf die Uhr geschaut, so dass viele der Zeiten Schätzwerte sind.

19:45 Uhr - Ich wog mir ca. 4g Cubensis Mexicana "White Lightning" ab und aß diese auf leeren Magen, während ich mir eine schöne Playlist aus Goa und Filmmusik zusammenstellte.
Als meine Auswahl getroffen war, stellte ich mein Programm so ein, dass die Musik nach einer Stunde von selbst aufhört. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits 20:15 Uhr.
Da ich es gewohnt bin das die Wirkung der Pilze meist erst nach einer 45 -90 Minuten einsetzt habe ich noch ein wenig im Internet gesurft und dann die Musik und den Timer gegen 20:40 Uhr gestartet und mich ins Bett gelegt.

21:15 Uhr - Allmählich vernahm ich die aufsteigende Hitze und den Bewegungsdrang, welchen ich immer verspüre, wenn die Wirkung der Pilze einsetzt. Also legte ich mich entspannt auf den Rücken und machte die Augen zu.
Nach einer Weile, es dürfte inzwischen 21:45 Uhr gewesen sein, vernahm ich die ersten Optics in Form von Fraktalen, welche sich vor meinen Augen in den drei Grundfarben Grün, Blau und Rot wild umher bewegten und sich rasch in die dritte Dimension ausweiteten.
Inzwischen visuell umhüllt von bunten, sich bewegenden Mustern entschloss ich mich nun meine Augen mal wieder zu öffnen, um zu sehen ob ich auch bei offenen Augen anhaltende Optics habe.
Und siehe da, meine Dachschräge war überzogen von Fraktalen, welche sich zu Gesichtern und anderen obskuren Formen zusammenballten.
Ich entschloss mich diesen Anblick noch eine Weile zu genießen und drehte mich dann Richtung Fenster um den sich im Wind bewegenden Baum vor meinem Fenster zu beobachten. Zu meinem Erstaunen war an diesem jedoch nichts unnormales zu sehen.
Getrieben von Neugier und dem immer noch anhaltendem Bewegungsdrang stand ich auf und wollte zum Fenster gehen, als ich zu meiner Verwunderung feststellen musste, das ich mich nur noch wie in Zeitlupe bewegen konnte.
Amüsiert über diesen Zustand schlich ich also zu Fenster und riskierte einen Blick nach Draußen, wo ich eine Welt vorfand, wie ich sie nur von Reklamebildern kannte.
Die gesamte Umgebung und Vegetation wirkte leuchtend Grün und auf eine komische Art und Weise perfekt.
Überwältigt von diesem Anblick klebte ich noch ein paar Minuten (nach meiner Wahrnehmung) an meiner Fensterbank (es muss ausgesehen haben, als sei ich sturzbetrunken so tiefenentspannt wie ich war) bevor ich mich entschied mich wieder hinzulegen. Auf dem Weg zum Bett kam ich zwangsläufig an meinem Kleiderschrank vorbei, welcher einen riesigen Spiegel eingebaut hat.
Jener zog im Moment des Vorbeigehens meine Aufmerksamkeit auf sich.
Ich schaute in den Spiegel und sah mein Gesicht in einer merkwürdig verzerrten Art vor mir, welche bei längerem Hinsehen ein wenig auch an ein Tier erinnerte.
Dieser Anblick beschäftigte mich erneut bevor ich meinen Weg zum Bett fortsetzten konnte.
Kaum am Bett angekommen verspürte ich jedoch den Drang nach draußen zu gehen und mir meine Umwelt noch mal genauer anzuschauen und mich ihrer Schönheit hinzugeben. (Es war ein warmer, klarer Sommerabend)
Nach kurzem Überlegen beschloss ich in den Garten zu gehen, wo mich die nächste Überraschung erwartete. Als ich aus der Trassentür trat und mir die Bäume und Büsche anschaute, wuchsen jene auf einmal mehrere Meter in die Höhe, was mich zu einem breiten Grinsen veranlasste.
Nachdem ich mich genug über diesen interessanten Anblick amüsiert hatte, klappte einen Liegestuhl auf der Wiese auf und setzte mich mit Blick in den Himmel hin und beobachtete den wolkenlosen Himmel bis es dunkel wurde und die ersten Sterne zu sehen waren.
Während dieser Zeit konnte ich mich erneut über die Fraktale am Himmel sowie über die, auf einer Party über andere herziehenden, Nachbarn erfreuen.

23:30 Uhr – Allmählich wurde es immer dunkler und immer mehr Sterne lenkten meine Aufmerksamkeit auf sich. Jedoch fixierte sich nach kurzer Zeit mein Blick besonders auf einen relativ hellen Stern, welcher direkt über mir strahlte.
Zu meiner Überraschung konnte ich trotz den ausgeprägten Optics noch das Flackern des Sterns was mir schon oft aufgefallen ist beobachten.
Zu diesem Zeitpunkt versank ich tiefer und tiefer in einen lähmungsartigen Zustand, in welchem ich nur noch den Blick auf diesen Stern richtete und komplett meinen Gedanken nachging.
Ich hatte das Gefühl, als wäre alles was wir Wahrnehmen nur ein riesiges Konstrukt unseres Geistes, ähnlich wie die Matrix, welches es überhaupt nicht zulässt das wir alles was um uns herum geschieht erklären können. Weiterhin kam es mir so vor, als Würde jeder Stern für einen Weg den wir gehen können stehen, jedoch nur einer uns aus dem Gedankenkonstrukt führen.
Noch während ich in meiner Formel zu Welterklärung versunken war holte mich plötzlich der grelle Schweif einer Sternschnuppe zurück, welche nur wenig rechts von dem Stern entlang zog.
Kaum war diese vergangen, zog auch schon ein Satellit, der auf seiner Bahn durchs All die Sonne reflektierte, meine Aufmerksamkeit auf sich.
Dies setzte sich so fort, bis ich erneut von einer Sternschnuppe über mir aus meinen Gedanken gerissen wurde. Da wurde mir auf einmal bewusst, dass es schon 01:30 Uhr war, mir langsam aber sicher kalt wurde und die Optics kaum noch da waren.
Begeistert von meinen Erfahrungen dieses Abends klappte ich den Liegestuhl wieder zusammen, lehnte ihn ans Haus und ging nach oben um mich ins Bett zu legen, wo ich von der immer noch vorherrschenden Hitze des Tages gequält wurde, während ich ohnehin noch den Bewegungsdrang und die Hitze vom Trip verspürte.
Nachdem ich mich gefühlte drei Stunden umher gewälzt hatte, schlief ich letzten Endes ein.

Ich hoffe das euch mein Bericht gefallen hat.
Sobald ich wieder eine neue, außergewöhnliche Erfahrung mache hört ich wieder von mir.

Bis dahin, nicht zu viel trippen und immer schön aufpassen.

DrConsole