Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:ich weiß nicht ob ich es schön finde oder mich nur...
Drogen:Mischkonsum von Psilocybinhaltige Pilze und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:anonym
Datum:25.07.2014 03:30
Set:Angstfrei, gut informiert, voller Vorfreude und Erwartungen - Später etwas Angst/UnbehaglicheGefühle
Setting:Präabend/Abend an einem See in Jülich, später auch in der Stadt selbst mit einem Freund + 2 Sitter
Nützlichkeit:6,41 von 10 möglichen   (17 Stimmen abgegeben)

Bericht:

"Ich weiß nicht ob ich es schön finde oder mich nur daran erinnere wie schön ich es fand"



Dieser Tripbericht berichtet über meinen ersten "richtigen" Trip, den ich Sommer 2013 mit 18 Jahren erleben konnte. Vorher hatte ich nur leichte Trip Erfahrungen, durch Salvia Divinorum Pflanzen eines Freundes, aber richtig als Trip bezeichnen würde ich diese sehr kurzen Lachflashs und "in die Ecke gezogen werden" was ich dadurch hatte nun nicht. Des Weiteren kiffe ich seit ich 15 bin, und seit ich 17 bin regelmäßig.



nun zuerst genauere Informationen zu Drug, Set und Setting:



Drug:

bei unserer "Droge" handelt es sich in diesem Fall um psilocybinhaltige Trüffel aus einem Smartshop in Roermond, der Sorte "golden teacher", welche ich bereits Wochen zuvor mit dem Fahrrad dort gekauft hatte. Wir hatten eine 15er Box, die wir dann auf uns beide aufgeteilt haben.



Set:

Ich hätte schon länger vor, mal mehr Erfahrungen zu machen, und hab mir „Trips“ immer als was schönes vorgestellt, bin also mit gewissen Erwartungen/Hoffnungen an die Sache herangegangen. Auch die Trüffel in meinem Kühlschrank liegen zu haben hat meine Gedanken immer wieder damit spielen lassen, wie das ganze so ist. Durch den Freund mit den Salvia Pflanzen bin ich schon einiges früher mit diesem Forum in Kontakt gekommen, sodass ich auch gut Informiert an die Sache rangehen konnte. Hatte aber wohl eine Erkältung.





Setting:

Das ganze fand in Jülich statt, größtenteils an einem See dort. Mit der Stadt bin und war ich nicht sehr vertraut, jedoch mein Begleiter und mit-Tripper, welcher dort wohnt. Nennen wir ihn der Einfachheit halber Bronko (er wird in dem 3.&5.Bericht den ich hier veröffentlichen werde auch wieder eine Rolle spielen). Bronko und ich kennen uns zwar noch nicht sehr lange, jedoch ist er ein sehr guter Freund, zu dem ich vollstes Vertrauen habe. Für Ihn war es schon die 2. Psilocybin Erfahrung. Da er sich in der Stadt besser auskennt und er mehr Leute dort kennt lies ich ihn 2 Tripsitter aussuchen, wie ich später erfahren habe, hätte ich das vll doch lieber selbst machen sollen…



Also gut, kommen wir nun zum TB:

Ich bin mit den Trüffeln (und einem bisschen Weed) in der Tasche, sowie gemütlichen Wechselklamotten am Zielbahnhof (kleiner Ort nahe Jülich – eigentlich im Nirgendwo) von Bronko mit dem Auto abgeholt worden, während der Fahrt zum See nutzten wir die Gelegenheit aus und noch einmal darüber zu Unterhalten was wir vorhaben zu tun, bzw gleich tun werden, dabei erzählte mir Bronko dann von den beiden Tripsittern die kommen, dass der eine Doc genannt wird weil er mega Erfahrung mit sämtlichen Drogen hat (u.a. durch ein begonnenes Chemie-Studium) und der andere sein (des Docs) Freund sei. Soweit so gut, wir sind dann zu diesem See gefahren, haben uns in Bronkos Auto dann die Trüffel gesnackt während wir auf die Tripsitter gewartet haben. Im ersten Moment dachte ich mir „Was hast du getan, fuck stell dir vor es läuft was schief“ aber dann siegte das „jetzt ist es eh zu spät, schau was kommt“.



Meiner Meinung nach schmeckten die Trüffel echt gut und nach rohen Champignons (mmmhhh…)



Nach kurzer (oder auch langer?) Zeit (ist ja subjektiv) kamen dann die Tripsitter auch am See an (wir warteten am Parkplatz auf die) und mit ihnen eine Nachricht, die erstmal ein mulmiges Gefühl in mir verursachte aber auch das einzig „negative“ an diesem Trip war. Und zwar nimmt dieser doc wohl ab und zu auch Schore (ich bin zwar relativ offen was Drogen angeht aber das ist ein absolutes no-go [man soll zwar keinen Verurteilen aber auch durch meine familiäre Geschichte bin ich da etwas vorbelastet]) so wohl auch an diesem Tag. . . Ja, du hast richtig gelesen, unser Tripsitter war voll auf Heroin… ich hab auch noch Bronkos Satz dazu im Kopf „vielleicht hätte ich dir davon erzählen sollen“ glücklicherweise war ich zu dem Zeitpunkt noch nicht drauf und konnte relativ erwachsen mit der Situation umgehen, und irgendwie wusste ich genau, wenn ich mich JETZT darauf einlasse, dann zerstört mir das den Abend und den Trip, also habe ich versucht das auszublenden und ich glaube bis zum nächsten Tag wusste ich auch nichts mehr davon!



Wir gingen dann zusammen ans Ufer des Sees, wo auch ca. 50min nach Einnahme dann endlich die Wirkung anfing, die sich erst nur durch krassere Farben bemerkbar machte, meine Gedanken fingen an Karussell zu fahren und ich nervte/folterte meine Begleiter mit tausenden Fragen zu allem und jenem. Bis ich mich dann aus irgendeinem Grund, der mir jetzt entfallen ist, von den anderen entfernte und mich mir selbst und meinen Gedanken widmete. Ich dachte über alles nach und über nichts, dachte 1,2,3 Sachen gleichzeitig und entwickelte Pläne, die ich direkt darauf wieder vergaß, sah mich selbst/mein Leben aus einer anderen Perspektive, irgendwie von außen. Und hatte zwischenzeitlich auch das Gefühl irgendwie in mir selbst gefangen zu sein, aber irgendwie auch doch nicht, nunja ich wollte aber unbedingt och aktiv durch die gegend gehen, bzw Sachen ausprobieren und nicht alleine „in der ecke hocken“ also gut, dann setzte ich mich selbst vor die wahl (oder wurde ich vor diese gestellt?)



„erforschst du dich weiter selbst oder willst du noch was erleben“



Ich bin sehr froh darüber zweiteres gewählt zu haben, denn im Nachhinein, fällt mir auf, dass die Gedanken schon recht wirr, sinnlos waren und zu nichts geführt haben, wie viel Zeit das in Anspruch nahm kann ich aber auch wirklich nicht sagen, es könnten 10min, oder 10h gewesen sein.



Nach dem Aufstehen musste ich mehrmals Husten und hatte das Gefühl dabei meinen Mageninhalt zu verlieren, stattdessen verlor ich den gesamten Schleim, der vorher in Hals, Nase & Lunge war und fühlte mich viel viel besser (körperlich). Setzte mich dann zu den anderen und unterhielt mich kurz mit Bronko, der seinen Zustand beschrieb als würde er in einer „blase sitzen“ (positiv). Dann gings ans Kiffen, von wem was wie wieviel weed kam kann ich mich echt nicht erinnern, jedoch weiß ich noch, dass ich absolut nicht mehr wusste wie man kifft. Und ich mir echt hilflos vorkam, ich vergaß sogar zwischenzeitlich, dass ich den Joint in der Hand hielt. Ich habe zwar inhaliert und geraucht, jedoch habe ich das überhaupt nicht realisiert und sogar gefragt, ob ich das richtig mache. Der erste Joint auf psilocybin ist echt ne nette Sache !



Nachdem ich dann den unendlich schönen Sonnenuntergang, und die mega schönen Wolken eine Zeitlang beobachtet hatte (Farben, lichter, konturen leuchteten alle unglaublich stark) hatten wir alle plötzlich Lust etwas zu essen. Was jetzt, aus nüchterner Sicht, eine echt scheiß Idee war, aber glücklicherweise eine folgenlose, fand ich zu dem Zeitpunkt absolut gar nicht schlimm: shithappens

Da Bronko aufgrund unseres Trips nicht fahren konnte entschieden wir uns den Doc (eigentlich würde ich NIEMALS! Zu jemand ins auto steigen der voll auf shore ist) fahren zu lassen, und fuhren nach BurgerKing wo ich dann den leckersten Burger meines Lebens aß. Danach war es schon relativ dunkel und wir ließen uns bei einem Bahnhof absetzen, in der Absicht mit der Bahn zu Bronko nach Hause zu fahren. Die Autofahrt selbst war so der Hammer zum einen gabs da diesen „Need for Speed Effekt“ also d.h. krasse Farben, und so geschwindigkeitsverschwommenheit (ich kann das irgendwie echt nur schwer beschreiben, ich hoffe es ist klar was gemeint ist) und zum anderen sind wir an so schönen Sachen vorbeigekommen: Laternen die einen sichtbaren Orangenen Lichkreis/Kegel hatten und Bäume in der nahen Umgebung eingefärbt haben, sowie eine Tankstelle zu großen Teilen komplett blau war.



Am Bahnhof entschieden wir uns dann aber irgendwie spontan dafür zu Fuss zu Bronkos Auto zu gehen, und dann mit diesem zu ihm nach Hause zu fahren, da der weg locker ne Stunde dauert, und wir schon ne weile trippy unterwegs waren dachten wir uns, dass er auf jeden Fall in der Lage sein wird zu fahren wenn wir dort angekommen sind. Seit ich aus dem Auto des Docs am Bahnhof gestiegen war, war die Welt für mich irgendwie nurnoch Blau, Rot und Schwarz (also Schattierungen) und ich habe versucht ein Foto von Bronko zu machen, damit ich ihm am nächsten Tag zeigen kann, was ich mit Blau-Rot meine (merkwürdigerweise sah das Bild am nächsten Tag (ausser, dass es arg verwackelt war) wie ein Normales Bild von ihm aus, ohne Blau und ohne rot). Während dem Weg rauchten wir uns noch 1-2 tüten um unseren Trip aufrechtzuerhalten bis wir beim Auto sind, und sprangen noch etwas durch die Gegend (sah für aussenstehende bestimmt mega witzig aus: zwei jugendliche in Aladinhosen springen verrückt in der Mitte der Straße rum) Auch kam uns während dieses Weges, wohl aber noch nah am Bahnhof, so glaube ich zumindest, ein Satz in den Kopf, der eigentlich unseren Trip beschreiben sollte, aber dann doch zu einer Erkenntnis wurde, die man auf viel viel mehr Situationen im Leben anwenden kann:



"Ich weiß nicht ob ich es schön finde oder mich nur daran erinnere wie schön ich es fand"



Zum Beispiel auf das wieder aufflammen einer Beziehung mit der Exfreundin oder etc.



Auf diesem Weg hörten wir auch echt viel Musik u.a. "Ascheregen" von casper, den ich mir normalerweise eigentlich nicht anhören kann ohne aggressiv zu werden, aber dieses lied hat irgendwie perfekt zu allem gepasst.



Leider war das jetzt alles an was ich mich grade im Moment erinnere, und ich hoffe es ist verständlich geschrieben von mir. Da dies mein erster Tripbericht ist würde ich mich über Rückmeldungen (auch zum sprachlichen) sehr freuen, denn ich habe vor in den nächsten Tagen noch 3 weitere zu verfassen, und sobald dann in 2 Wochen, der nächste Trüffeltrip (dann aber mit ner höheren Dosis(ich will Sachen sehen, die es eigentlich nicht gibt) war, wird dieser auch hier Dokumentiert.



PS: was mir Spontan noch einfällt ist, dass ich das totale Mitteilungsbedürfnis hatte und unbedingt wollte, dass sich jeder so fühlt wie ich grade, bzw nachvollziehen kann wie ich mich fühle. Das war einfach so eine unglaubliche Euphorie.



PPS: diese Euphorie habe ich irgendwie vergessen in dem Bericht zu erwähnen, und das obwohl ich vorher noch nie soooo glücklich war, eine Wirkung die auch noch bis Ende der Woche leicht nachkling, aber nicht mit der Euphorie auf MDMA zu vergleichen ist.



PPPS: auch die Farben kommen hier etwas zu kurz, jedoch kann ich das gesehene beim besten Willen nicht einfacher in Worte fassen … aber vll sag ich das hier noch: Farbiges licht hat alles, was im Radius dieses Lichtes war, komplett in dieser Farbe eingefärbt.





Fazit:

Definitiv eine Spaßige Sache, die wiederholt wird und ich nur empfehlen kann. Die Dosis werde ich beim nächsten Mal aber auf jeden Fall erhöhen, denn ich denke, da geht noch mehr.

Was den Mischkonsum mit Cannabis betrifft kann ich nicht viel zu sagen, jedoch werde ich denke ich auch bei meinem nächsten Trüffeltrip kiffen.