Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Die Realitätskugel und das weiße Wesen - Salviasplitter
Drogen:Mischkonsum von Salvia Divinorum und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Svastika
Datum:28.07.2014 19:29
Set:etwas nervös, jedoch zuversichtlich
Setting:dunkles Zimmer, auf einer Matratze liegend
Nützlichkeit:8,86 von 10 möglichen   (28 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Ich öffne kurz die Augen und sehe einen sehr dunklen Raum, ich muss auf dem Boden liegen, da ich ihn fast komplett sehen kann. Der Raum hat soeben schon damit begonnen sich zu krümmen, die Ebene auf der ich liege richtet sich immer weiter auf. Es fühlt sich an wie eine Konkave, „eine Wölbung nach innen“ – mit mir auf der Innenseite - ich blinzele noch einmal und sehe einen Augenblick lang, dass nun auch der ganze Raum immer weiter gekrümmt oder verbogen ist. Dann beginne ich mich seltsam zu bewegen, ich weiß nicht ob ich von hinten durch die Horizontale gezogen werde, oder ob der Ort, oder der Platz? Die Stelle? …an der ich mich befand von mir wegbewegt wird? Doch umso mehr ich mich von der Horizontalen, der Ebene auf der ich gelegen haben muss entferne, umso eher erkenne ich, dass sich vor mir eine Kugel befindet – anfangs glaube ich das Bild des Raumes darin zu erkennen, jetzt jedoch erscheint es mir als sei weit mehr darin. . . als sei „das“ alles darin… die Realität? Um den Ball oder die Kugel herum ist alles weiß – ein perfektes Weiß – bis eben auf die Kugel, deren Inhalt ich zwar nicht genau erkenne, da es kein starres Bild zu sein scheint – trotzdem erscheint die Oberfläche der Kugel im Ganzen als dunkel. Ich hatte mich mittlerweile noch weiter von der Kugel wegbewegt, jetzt erkenne ich daneben ein riesiges Wesen, in ebenso reinem Weiß wie die Umgebung. Die Bezeichnung „riesig“ ist hier relativ zu diesem Ball, der Realitätskugel, da ein konkretes Bewusstsein für Größe gerade nicht existiert. Bin ich dieses Wesen? Es steht etwas entfernt vor mir, erhebt sich vielleicht drei Mal höher als die Kugel in die Höhe und scheint mit seiner linken Hand die Realitätskugel zu führen, indem es das spitze Ende seines Armes senkrecht darüber hält. Plötzlich nehme ich wieder diese seltsamen Bewegungen wahr, die permanent an meinem Ich zerren… Das Wesen scheint nun von mir wegzulaufen und auch die Realitätskugel führt es mit sich, mittlerweile bin ich mir recht sicher, nicht dieses Wesen zu sein.

Doch jetzt ein Bruch! Ich befinde mich anscheinend wieder in diesem dunklen Raum. Meine Optik ist verzerrt, geradezu zusammengefaltet. Wie habe ich es überhaupt geschafft zu erkennen, dass ich wieder hier bin? Mit voller Wucht trifft mich eine starke Ratlosigkeit, vielleicht kann man es auch Angst nennen. Aus irgendeinem Grund habe ich die Intention, meine Augen wieder zu schließen und bevor ich auch nur darüber nachdenken kann augenblicklich wieder whacko! Ein Bruch! Und ich bin wieder in der weißen Welt. Gerade bewege ich mich wieder auf diese seltsame, zerrende Art und Weise und blicke nach links auf die Realitätskugel. Ich drehe meinen Kopf..? Meinen Kopf? Doch, ich drehe meinen Kopf nach rechts und sehe dort ein Dreieck in das Weiß geschnitten, die Größe kann ich zwar nicht begreifen aber es scheint ebenso dunkel zu sein wie die Kugel. Ich will dort hinein, doch jetzt erscheint mir dieses Zerren an meinem Ich zum ersten Mal hinderlich – es hält mich zurück, zieht mich nach hinten und ich sehe wie das Dreieck kleiner wird, sich entfernt..

Bruch! Wieder bin ich in diesem Raum. Alles um mich herum zerrt an mir, meine Optik kommt mir vor als hätte ich einen Tunnelblick und am Rande dieses optischen Tunnels spielen sich allerlei Verzerrungen ab… sofort wieder ein Bruch! Plötzlich rauche ich einen Kopf mit meiner Bong?! Es muss meine sein, da deren Kopf bis kurz vor das Gesicht reicht. Ich sehe den Inhalt des Kopfes gleißend rot glühen als hätte ich ihn wirklich gerade vor meinen Augen… Genau! Der Inhalt des Kopfes! Das Salvia, ich habe ja gerade Salvia geraucht... oder? Doch, genau so ist es! Nein eben nicht, ich rauche ja – in diesem Moment - das Salvia! Dann wieder dieses Zerren an mir, nur zerrt es dieses Mal nicht nur an meinem Ich (meinem Ich?) sondern an meinen Händen. An meiner rechten Hand fühle ich das kalte Glas der Bong, in der linken Hand halte ich das Feuerzeug nur kurz vor meinen Augen.

Bruch! Wieder befinde ich mich in diesem dunklen Raum, ja genau das Zimmer an das ich mich immer mehr erinnere, und dieses Zerren ist immer noch da?! Halte ich gerade die Bong? Rauche ich gerade den Kopf? Aus dieser Ratlosigkeit oder auch Angst halte ich meine Hände plötzlich ruckartig so, wie man es beim Bong rauchen nunmal tun würde, ich habe Angst dass sie runterfällt wenn ich das nicht tue… Ich blicke an mir hinunter und glaube zu erkennen, dass sich dort keine Bong befindet. Seltsam starr erkämpfe ich mir meinen Weg durch die Luft und versuche die Bong anzufassen die – hoffentlich – neben der Matratze steht, auf der ich liege. Mit der linken Hand spüre ich das kalte Glas, es scheint also alles in Ordnung zu sein. Ich lehne mich wieder zurück… was ist nun? Geht es mir gut? Ich habe auf jeden Fall Angst, jedoch scheine ich mir gleichzeitig auch bewusst zu sein, dass es für diese Angst keinen Grund gibt. Ich glaube es ist das Beste, wenn ich wieder meine Augen schließe…

schwarz… jetzt ist alles schwarz. Kurz flimmern geometrische Muster,… vielleicht auch Figuren, geometrische Figuren vor meinem inneren Auge. Kurz bevor diese geometrischen Figuren und Muster aufhören zu flimmern nehme ich etwas wahr… auch etwas Weißes? Nein nicht ganz, es ist Musik! Besser gesagt ein Ton... ein heller, friedlicher Ton. Jetzt erinnere ich mich auch daran, die ganze Zeit über hatte ich über meine Kopfhörer Musik gehört, sehr atmosphärischen Ambient – dronezone. Aber es ist, als würde ich erst jetzt wieder hören können, die ganze Zeit über war ich quasi taub, aber auch das habe ich nicht bemerkt. Langsam kommen meine Gedanken wieder zusammen – „genau, der Salviatrip, muss so eine Art Wiederzusammensetzung meiner Seele gewesen sein“, aber auch wieder ängstliche Gedanken, da ich das „neu erlernte Hören“ auf andere Dinge wie Laufen übertrage und dann wirklich Angst bekam, es neu lernen zu müssen. Dadurch war ich mir wieder mehr meines Körpers bewusst und realisierte langsam, dass ich auf der Matratze liege und gerade von meinem Salviatrip runterkomme… Der Schweiß rinnt mir über das Gesicht, mir ist unglaublich heiß, mir fällt überhaupt auf dass ich wieder einen Körper habe – der im Gegensatz zu meiner vorherigen Existenz wesentlich weniger bequem scheint. Jetzt habe ich zwei Optionen, ich schließe wieder meine Augen und „suche“ wieder diese weiße Welt – oder ich muss mich langsam mit dieser körperlichen Existenz abfinden… Ein angestrengtes Kopfdrehen und ich schließe meine Augen. Die Musik. Sonst ein vergeblicher Versuch. Mir wird klar, dass dieser Trip, den ich gerade hatte, seinem Ende entgegenläuft und mir wird auch wieder klar, was diese körperliche Existenz, welche die ganze Zeit nur unbequeme Alternative war, bedeutet. Ich suche mit den Händen meinen Laptop und vergleiche die Uhrzeit. Es sind ungefähr elf Minuten vergangen. Ich lehne mich wieder zurück, vielleicht kann ich noch ein wenig im Afterglow dahintreiben, doch mit einer immer schneller werdenden Geschwindigkeit verschwindet dieser Zustand nahezu komplett, das Zerren verschwindet, die wunderbaren Visionen verschwinden, die Angst verschwindet und auch die Ratlosigkeit verschwindet. Ich stehe auf um meiner Freundin von eben Erlebtem zu berichten.

Geraucht wurden 135mg eines 10x Salvia Extrakts.