Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Schreiende Schnecken, Mutter Erde und die Weiblichkeit
Drogen:LSD
Autor:karxo
Datum:29.07.2014 15:58
Set:Vorfreude, leicht nervös,
Setting:Natur - Klosterruine
Nützlichkeit:8,83 von 10 möglichen   (36 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Hallo meine lieben Mitmenschen,



hier meine Erfahrung mit LSD...



Meine Wochenende verbrachte ich auf einem Festival - Stonerrock - in Bayern und recht zerstört trampen ich dann am Sonntagabend Nachhause. Später kam dann ein Anruf von einem guten Freund, der mich daran erinnerte dass wir ja morgen zusammen Trippen wollten =) Ich war mir zuerst unschlüssig da ich durch das Festival leichten Durchfall hatte, sagte aber vorerst nicht ab, da es nur akut, durch diverse Fastfoodsachen sein konnte.

Also gut, am nächsten Morgen packte ich dann mein Zeug - Essen, Musik, etc. und ich traf mich dann gegen 14 Uhr mit Anja und Matt.



Wir liefen etwa eine Stunde in der schwülen Hitze, bei mindestens 29°C auf einen Berg hinauf. Unsere Ziel war eine alte Klosterruine aus dem Jahre 1090.

Die Natur war einfach herrlich: Ein alter Mischwald der uns kühlen Schatten spendete, über uns ein leicht bewölkter Himmel. Oben angekommen ging es durch ein altes Amphitheater zu dem besagten Kloster.

Die Location war atemberaubend!

Das Kloster bestand noch aus zwei Türme und seine Grundmauern. Die Natur schlängelte sich mit verschiedenen Blumenfarben durch die Ruine und die Mitte des Klosters bildete eine recht alter Baum.

Nach kurzer Erkundung fanden wir uns auf dem höchsten Turm zusammen und entschlossen uns dann die eigtl. Reise zu beginnen.

Ich war mir wieder kurz unschlüssig `Soll ich überhaupt? Ich fühlen mich jetzt eigentlich schon ganz HIGH - allein schon durch die atemberaubende Umgeung x]`

Naja Matt reiste eh schon 1 1/2 Pappen für jeden zurecht - Laut Matt 150 µg - also 225.



Exkurs zu meinen LSD-Erfahrungen:

Das erste mal LSD hatte ich recht unabsichtlich mit 14 Jahren -schöner Trip leider weiß ich die Inhalte nicht mehr. Seither hatte ich immer wieder mal in meinem Leben "Erfahrung" mit LSD - villt. 10 mal - allerdings nie wirklich intensive und 5 mal davon schlug es nicht an.

Meine zweite "richtige" LSD-Reise hatte ich dann etwa vor etwa drei Monaten. Villt. berichte ich auch noch über diesen der sich komplett anders gestaltete wie dieser hier.

Ich beschäftigte mich schon recht lange mit Artikel, Bücher (Hoffmann, Stanislav, Jungaberle...) und Filme über LSD und würde somit sagen, dass ich doch ein bisschen Erfahrung zum Thema LSD habe.




Also saßen wir nun da mit einem gribbel im Bauch und einem schönen Ausblick ins Tal.

Nun sollte also die Reise beginnen.

Das erste mal merkte ich es, als wir dann im Gedanken dass wir villt. durch Unachtsamkeit vom Turm hinunterfallen könnten zum alten Baum begeben hatten, es war diese wohlige Gefühl im Körper und alles wurde witzig und gleichzeitig komisch.

Ich machte Musik (Goa), was ziemlich heftig war aber ich wollte es iwie trotzdem nicht aus machen und den anderen zwei war es auch recht. Ich fand mich irgendwann dabei wieder, dass ich Matts Rücken als Mischpult nutze was er ziemlich witzig fand^^

Erste Optiks bemerkt ich durch das herum wedeln mit den Händen.

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Nun machte ich mich auf um das Kloster zu erkunden und merkte diese tiefe Verbundenheit mit diesem Ort. Ich spürte die Wärme dieser roten Backsteinen viel intensiver wie zuvor. Alles war witzig und ich kletterte auf den Mauern herum. Farben waren intensiver, die Umgebung bekam eine andere Struktur - erscheinte morphend, atmend...

Ich weiß nicht wie ich das beschrieben soll aber ich war mit meinen Freunden auf einer Bewusstseinsebene, jeder lief "für sich" durch die Ruinen aber wir waren quasi alle connected. Wir kommunizierten manchmal ohne Worte ohne uns zu sehen und es war so wunderschön wenn wir uns trafen und doch so viel auf einmal, dass ich mich wieder ein wenig entfernen musste.

Wenn ich die Augen schloss begann eine Farbenmeer zu erblühen!!! Es war wie
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und es bewegte sich, änderte die Farben. Too much - erst einmal mit dem alten Baum verbinden. Der alte Baum, man sollte erwähnen dass dieser nicht nur ein Stamm hatte sondern 5 - 7 tassenuntersetzer-dicke-Stämme, zeigte mir bei Berührung Gesichter (Nonnen) die anfingen zu schreien. Ich fand es nicht allzu schlimm und legte meine Ohren an einen Stamm um zu hören was sie zu sagen haben.

Nichts...

ich hörte nur das Grummel des Waldes durch den Stamm. Sehr krass!

Ich setzte mich wieder hin und dachte über die Welt nach und wie schlimm wir Menschen doch immer zu unserer Natur sind. Vor allem hasste ich in diesem Moment die Menschen die mit ihren 2-Sitzern-Flugzeugen in der Gegend rumflogen und Lärm und Dreck produzierten. In diesem Moment dachte ich dass es ehemalige Nazis waren die es geil fanden damals mit ihren Kampfbombern herumzufliegen und nun immer noch daran hängen. Später fand ich diesen Gedanken absolut lächerlich biggrin

Als ich wieder herum lief fing es dann an zu regnen und wir fanden uns dann im Schutze des alten Baumes zusammen wo sich auch unser "Lager" befand. ich sagte irgendwann nur "Der Baum schütze uns" - im nächsten Moment sah ich die anderen beiden wie sie sich mit dem Baum also Mutter Erde verbanden. Das war eine so berührende Situation, es erinnerte mich an Avatar. Die beiden mit erhobenen Händen um jeweils einen Baumstamm herum, nach vorne gelehnt. surprised

Ich hingegen wandte mich dem Wetter (Mutter Erde) zu und wünschte mir insgeheim ein kleines Unwetter! Das sollte ich später bekommen...



Der Regen zu dieser Stunde war richtig angenehm und kühlte uns gut ab - ein richtiger Sommerregen halt. Ich legte mich oberkörperfrei in die Mitte des Klosterplatzes und lies mich von dem Regen rein waschen. Ein unglaubliches Gefühl. Als es später wieder aufhörte wanderte ich wieder durch die Ruinen und entdeckte ein Grab und fiel im nächsten Moment in eine unglaubliche Traurigkeit. Das fand ich iwann so abstrus, da es sich um einen Mensch handelte der vor 1000 Jahren gelebt hatte und ich ihn weder geschichtlich noch persönlich kannte. Ich fühlte mich ein wenig wie in dem Spiel "Sims"... eek

Ich lief weiter und merkte in meinem Sichtfeld ein Fester, dass zur Ruine gehörte, indem sich die Landschaft dahinter in eine Art riesigem Spinnennetz aufteilte. Als ich es jedoch fokussiert löste es sich wieder auf und der Inhalt wo das Fenster preisgab verkrümmte sich (also das was man durch das Fenster sieht).



Irgendwann fand ich mich mit einem Pfirsich in der Hand angelehnt an eine Mauer wieder und eindeckte dort eine ziemlich große Schnecke. Die Schnecke war so unglaublich faszinierend, sie morphte in Grün und Blau und ihr Kopf sah aus wie ein ALIENKOPF. Es war so verrückt, so unglaublich schön und beängstigend zugleich. Ich beobachtete die Schnecke ewig...und sie bemerkte mich. Sie hebte den Kopf in meine Richtung und dann hörte ich, wenn sie ihr Maul aufmachte, ihren außerirdischen Schrei! So kräftig, so erbittert und so kämpfend um in dieser großen Welt an Bedeutung zu gewinnen. Ich war froh ein Mensch zu sein und doch wurde ich sauer auf die zerstörerische Menschheit.



Später saß ich wieder am alten Baum und blickte in die Landschaft wobei sich diese gerade zu einem Bild verformte, wieder in etwa so
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allerdings noch deutlich mehr verbunden zur "realen" Umgebung - Also ich erkannte schon noch Bäume, Mauern und Himmel. In diesem Moment kam Anja durch mein Bild geschritten und wir kommunizierten ohne Worte. "Hey bleib stehen, mein Bild!" sie lief unentschlossen weiter und blieb dann langsam stehen, frierte dann ein. "Schon zu spät, ist aber okay kannst weiterlaufen" Sie lief dann weiter zu mir uns setzte sich etwas hinter mir (4 m) hin. Ich weiß das klingt alles komisch und ich kann es bis jetzt nicht ganz fassen aber was ich noch weniger fassen konnte war folgendes: Ich saß ja nun dann und hatte die Augen zu als plötzlich die Weiblichkeit von Anja bei mir anklopfte und mich verführen wollte. Ich war verwundert wie das alles sein konnte wollte mich aber nicht gegen den Gedanken wehren dass dies ja alles gar nicht möglich ist und lies es einfach zu. Wir neckten uns und ich wollte anfangs nicht und doch verführte sie mich mit rosa und rote Rosen, es war wie ein Strudel,

(etwa so bloß andere Farben und mit Dornen.)
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der mich in die Weiblichkeit hinein zog!!! Ich fiel um auf die Wiese, regelrecht besessen von der Weiblichkeit!! und bekam so etwas wie einen Orgasmus! Ich stöhnte extrem...was ich normalerweise bei Sex nicht so intensive mache.

Ein unbeschreibliches und unfassbares Gefühl. Die ganze Situation komplett verrückt. Das sprengte mein Rahmen! surprised

An dieser Stelle würde ich gerne darum bitten mir zu schreiben falls ihr ähnliches erlebt habt!!!



Iwann saß ich wieder auf der Mauer als Matt mit einer Schnecke, ganz fasziniert von dieser, auf mich zukam und mir sie reichte. Diese Schnecke war mit einem Häuschen. Ich hielt sie in der Hand und lies sie auf meinem Finger andocken -es kitzelte unglaublich, da sie meinen Finger mit ihrem Mund massierte. Nachdem ich sie wieder Ewigkeiten beobachten habe, füllte die Schnecke nun mein gesamtes Bild aus, also alles was ich sehen konnte war die Schnecke: sie löste sich auf - also der Hintergrund wurde zu einer Schnecke.

Dann wurde alles zu einem unklaren Bild mit den Farben der Schnecke also beige, schwarz, weiß, gelb - beige dominierte das Bild. Ich wehrte mich gegen diese komplette Auflösung und hielt an der Umgebung fest...was mich wieder auf den Boden brachte. Die Umgebung kam zurück. Die ganze Sache ging villt. 30 Sek.



Als langsam die Sonne unterging (wir kamen schon langsam wieder runter) trafen wir uns gemeinsam auf dem Turm und schauten in den Himmel. Wunderschön, da sich der Himmel auflockerte und die Sonne durchschien. Es war, Meteorologisch ausgedrückt, ein Hoch über uns die die weite des Himmels noch einmal krasser darstellten.

Die Schafwolken am Himmel morphten hin und her und bildeten Gesichter. Wir waren uns sicher das nur 1-5 Vögel am Himmel waren doch wir sahen lauter Vögel, wie in einem Strudel über uns.



Später dann, nach witzigen Unterhaltungen, liefen wir Richtung Zivilisation und da bekam ich eine Antwort auf meine bitte: Es fing in Strömen an zu regnen...!^^



Pitschnass kamen wir dann um 23 Uhr bei Matt an und schliefen dann um 1 Uhr in der Früh entspannt ein =)



Mein nächster morgen fing leicht benebelt aber zutiefst Erfreulich über Gott und die Welt an. Es war etwas passiert =)



Fazit: Es war eine echt verrückte Reise und bis jetzt mein intensivstes Erlebnis mit LSD. Ich muss darüber noch viel nachdenken und es ist noch nicht viel Zeit vergangen seit diesem Trip bis zu diesem Text. Ich werde, wieder unter allen mir bewussten Risiken, iwann wieder LSD zu mir nehmen - aber erst in ein paar Monaten.

Auch wenn ich wären des Trips immer wieder die Menschheit für ihre ignorante Art gegen sich selber und der Natur gehasst habe ist mir auch auf einer anderen Ebene bewusst geworden was ich noch nicht in Worte zu fassen vermag.



Peace and Respect for the Mother of Nature!

Kommentar von katha (Traumland-Faktotum), Zeit: 05.08.2014 14:56

Bilder aufgrund des Layouts und auf Wunsch des TB-Ersterllers gespoilert