Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Ein Licht - dann Farben; Ich - bunt und anders : DMT
Drogen:Mischkonsum von Ayahuasca, Alkohol, Speed und MDMA (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Loubel
Datum:02.08.2014 09:05
Set:Fröhlich und feierliche Stimmung, abgeneigt ggü. halluzigenen Drogen, Neugierde
Setting:Unter Freunden, spät in der Nacht, gierig nach Erlebnissen und Glücksgefühlen
Nützlichkeit:8,79 von 10 möglichen   (28 Stimmen abgegeben)

Bericht:

1. Vorwort:

Seit nun 12 Jahren sind Drogen Bestandteil meines Lebens. Es geht nicht (nur) mit, es geht nicht ohne...ich mag es und ich habe festgestellt, das Frau Droge und ich selber ein „etwas besonderes Verhältnis“ pflegen. Ich kann ich mich ohne Mühe Wochen ohne Drogen amüsieren... jedoch empfinde ich sehr viel „Befriedigung und Bereicherung“ beim konsumieren von Drogen.

Ich habe viele eurer Berichte gelesen (und werde sicher eines Tages einen kompletten Bericht meiner Erfahrungen schreiben) und konnte feststellen, dass es doch einige Leute gibt, deren Sichtweisen und Erfahrungen den meinen sehr ähneln.


Kleine Zusatzinfo:

Um was geht es: Seit 2 Jahren weis ich, dass ich hochbegabt bin. Naja, mein ganzes Leben, oder das was ich erlebt habe, hat seitdem einen Sinn und ich verstehe warum ich Sachen so mache wie ich sie mache, u.a. meine Neigung konstant in allem extrem zu sein. Auch in Sachen „Spaß, Wahrnehmungen, Wissen, Klarheit, Gefühlen usw“. Ich erwähne dies absichtlich, denn ich denke, das diese Art von Menschen (deren Gehirn sowieso schon anders denkt und fühlt) Drogen anders empfinden oder verarbeiten (möchte hier aber keine Generalität draus machen).

Es fällt mir sehr schwer zu beschreiben was ich denke, oder was und wie die Sachen sich in meinem Kopf und Köper abspielen. Wenn ich es in einem Satz ausdrücken müsste, würde ich sagen: FLASHDANCE “^^

Dies hat mich im Grunde immer davon abgehalten halluzinogene Drogen zu testen-Angst vor „totalem Chaos“. Abgesehen davon, war/ist dies auch nie wirklich eine Droge, die bei uns angesagt war.

Vor ungefähr 3 Wochen, habe ich dann meine erste Erfahrung machen können mit psychotropischen Drogen.



2. Hauptteil

Ein normales Wochenende, ohne wirklichen Plan...spontan traf ich mich mit 2 Freunden. Nach einigen Studen, ein wenig „beschwipst“...zog es uns nach draußen in die Welt der Nacht und Tanzenden.

Meiner Meinung nach, ist dieser Zustand, der tödlichste um NEIN zu sagen...und anständig zu bleiben^ Früher oder später hat man Lust was zu kaufen, und irgendwie findet man immer was.

Wir fanden Speed, später was MDMA und Kokain...wir nahmen von einem wenig, hin und wieder mal...es spielte schon eigentlich keine Rolle mehr...wir waren schon zu fröhlich um die „Unterschiede“ zu merken. Es war toll...wir tanzten, wir redeten, machten Blödsinn...fühlten uns wie „unsterblich glücklich“.

Der Moment kam, wo der Vorrat auf war...und einer unserer Kontakte lud uns zu sich nach Hause ein, wo wir dann auch den Rest der Nacht verbrachten. Nach einiger Zeit quatschen, wurde uns angeboten DMT zu rauchen. Ich hatte nur aus weiterster Entfernung davon geöhrt und wusste gar nicht was ich mir vorstellen sollte. Ich frug daher nach ein wenig Erklärung. Spontan lehnte ich das Angebot ab, denn es schien mir „absurd“ diese Droge zu testen, ohne zu wissen wie erheblich leichtere halluzigene Drogen auf wirken könnten (obwohl ich schon Erfahrungen hatte mit Pilzen, Trüffel, Ketamin). Ich stelle mir einen bad trip unter diesen Umstanden wirklich grauenhaft bei mir vor.

Meine beiden Freunde hingegen waren „total aus dem Häuschen“...und nach ein wenig drängen, willigte ich dann ein. Zur Erklärung: ich verarbeite Drogen ziemlich gut und denke, dass ich ein sehr „würdiges Verhältnis“ mir und den Drogen gegenüber habe.

Ich kann leider keine Infos zur Dosierung geben...nur dass ich darauf bestanden habe, wirklich sehr sehr wenig zu rauchen (aber was ist schon ein Adjektiv wie wenig oder viel für den einen oder anderen in diesem Kontext^^). Ich habe einmal an der Pfeife gezogen, den Atem was angehalten, und dann wieder ausgeatmet. Ich kann mich noch gut an den Geruch erinnern, der sich in dem Zimmer verbreitete.



Kerngeschichte und Erlebnis (anderswo, wie, was..)


Mein Umfeld veränderte sich schlagartig und umgehend (nach dem Zug an der Pfeife). Ich finde es schwierig zu beschreiben, was ich zu erst gesehen und empfunden habe...es ist fast so, als wäre alles simultan geschehen oder aufgetreten.

Es wurde bunt und alles bewegte sich...es war mechanisch, naturell, science fiction und reell...

Ich kann leider nicht mehr sagen ob ich meine Augen geschlossen habe oder nicht. Ich denke eher nicht... Was ich sah, war faszinierend und extrem interessant...ich musste „es“ entdecken!

Der Raum (das Wohnzimmer unseres Gastgebers) verwandelte sich in einen wandlosen Raum; eine Art Dimension...unbegrenzt und doch begrenzt in gewisser Maßen.
Ich konnte verschiedene Schichten wahrnehmen. Wie die Mauern eines Labyrinths. Alle gleich gestaltet und bedeckt mit drehenden Fraktal Mustern, die meiner Meinung wunderhübsch waren. Ich empfand Sie als fröhlich, hell, sehr farbig (rot, gelb, orange, lila, grün...), blumenartig, kindlich...Alles drehte sich, drehte in sich hinein, über, unter, neben...(ähnlich den Mustern, die man durch ein Kaleidoskopen sehen kann, außer dass diese nur in 2D sichtbar sind). Es war seltsam aber wunderschön!
Ich merkte, dass sich nach ein wenig Zeit, die Umrisse der Gänge oder Schichten verschärften. So wie bei optischen Täuschungen, bei denen man eine Illustration sehr nahe vor seinen Augen hält um sie dann langsam von sich wegzubewegen um eine Form, Zahl u.a. in dem Ursprungsmotiv zu erkennen.


Plötzlich, wurde ich mir bewusst, dass ich mich „situieren musste“ in dieser neuen Welt. Ich kann mich erinnern, dass beim Übergang in diese Dimension, mein Körper schwer wurde...oder eher schwerelos. Meine Gliedmaßen wurden unwichtig und unbeweglich...es kümmerte mich nicht, nichts mehr physisches zu spüren.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass einer meiner Freunde mich frug, wie es mir erginge und ob alles ok wäre...ich konnte nicht mehr antworten und es erschien mir auch nicht im Geringsten wichtig. Ich hob (oder versuchte es) meinen Arm (und wollte vielleicht damit ‚Ja’ sagen^^), oder das was man in diesem Zustand als seinen Arm bezeichnen kann, denn er hatte sich irgendwie verändert und war auch in einer gewissen Form „neu“ an mir.... ich war fasziniert! Umso mehr, weil ich nicht den Eindruck hatte zu spinnen, im Gegenteil, ich hatte einen klaren Kopf und wusste, dass ich sah was ich sah^^.


Beim Ansehen meines „neuen“ Armes, konnte ich an meiner eigenen Veränderung teilnehmen. Dieser Arm, war wie die Dimension, bedeckt mit den sich drehenden Fraktal Mustern. Diese Muster breiteten sich mit und mit über meinen ganzen Körper aus. Es war, als ob mir eine Art Rüstung angebracht wurde, oder eine 2. Haut (wie die Aliens in dem Film von Independance day oder die Power Rangers). Ich hatte keine physische Präsenz mehr, dh so wie ich sie kannte. Ich berührte meinen Arm und er reagierte wie die Welle eines Tropfens im Wasser. Ich fühlte mich verschmolzen mit dem „Sein“ des „Ortes“, wo ich war.
Ich schwebte, gleitete...tat nichts, bewegte mich nicht – funktionierte eher mit der Dimension.

Ich bemerkte, dass sich Formen in diesem Raum bildeten: große transparente Seifenblasen, die sich wie in der Schwerelosigkeit bewegten. Im Ganzen vielleicht 5 oder 6, und ich befand mich mitten zwischen ihnen. Es fühlte sich sehr weich an.

Dann wurde mir bewusst, dass ich nun nicht mehr ich war, sondern eine Art von Präsenz. Zuerst, einfach nur präsent dort wo ich nun war. Kurz darauf, hatte ich das Gefühl, dass ich mich sah, ansah, in mich schaute, auf mich schaute, um mich schaute (als wäre ich vor einem Spiegel, in einem Spiegel, ich selbst versucht zu sehen was von mir sichtbar physisch...)...als hätte ich eine komplette Visionoder einen 360° - 4D Blickwinkel erhalten über alles was mich umgab, mich eingeschlossen und von mir selber

Als mir diese Tatsachen klar wurden, bemerkte ich weitere Veränderungen an meiner Präsenz/Körper (die Form des menschlichen Köpers war komischer weise noch deutlich zu erkennen und erhalten geblieben). 1000de von durchsichtigen, feinen Kabeln oder Verdrahtungen wuchsen aus mir heraus. Zuerst aus den Armen, dann den Schultern, den Beinen, und dem Kopf (ich hatte keine Haare mehr, sondern unendlich viele Kabel an dieser Stelle). Ich benutze das Wort Kabel, damit ihr euch ein Bild machen könnt. Ich fühlte aber eher als wären es Fühler (wie beim Schmetterling) und zur gleichen Zeit Antennen, Kommunikation/Vernetzungen, Sinnesorgane...

Zu aller letzt, konnte ich dann mein Gesicht sehen und anschauen. Es waren Zahnräder, die miteinander funktionierten. Wie im inneren eines Uhrwerks. Es war golden, freundlich, sonnig, strahlend, mechanisch, puppen artig, lieblich, einfach, komplex.... Ich fand dieses Gesicht wunderschön, fast majestätisch.

Es erschienen weitere „Präsenzen“ (fast gleiches Aussehen) in dieser Dimension. Vor mir, neben mir...ziemlich nahe, ohne sich aber mir zu nähern. Ich ging davon aus, dass dies meine Freunde sein mussten. Umherschwebend, verkabelten sich diese Präsenzen. Es gingen sehr viele Kabel von mir aus zu den anderen, ins „nichts“, irgendwo hin... gesprochen wurde nicht.

Ich kann mich nicht an nichts erinnern, was die Geräusche oder auditiven Aspekte dieser Erfahrung betreffen. Die Welt war für mich irgendwie tonlos.

Nach ungefähr 20 Minuten merkte ich, dass meine Rückreise antrat. Das Decor verschwand langsam und graduell – es zog sich irgendwie zurück in der Dimension selber, wie ZB aufgesogen in einem schwarzen Loch (ohne dass es schwarz war) Meine Präsenz wurde wieder menschlich und irdisch ^^...mein Fraktal Anzug verschwand, oder löste sich auf, auf eine sehr magische und schöne Weise : Farben und Muster wurden zu kleinen silbernen Schuppenplättchen die sich nach und nach auflösten um meinen Körper freizugeben...

Und auf einmal, saß ich wieder, wie vor einigen Minuten in dem Wohnzimmer unseres Gastgebers. Der einzige Unterschied war jedoch, dass ich nun „mehr“ wusste.


4. Analyse (persönlich)


Was ich besonders „eigenartig und spannend“ an dieser Erfahrung fand, ist, dass man nicht den Eindruck hat, dass man „weg“ ist. Im Gegenteil, man ist vollen Bewusstseins und weiß, dass man mit DMT Augen sieht...

Noch heute, denke ich sehr oft über diese „Reise“ nach. Ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.

Was mich vielleicht von einigen unterscheidet, ist die Interpretation meiner Reise und von dem was ich dort erlebt habe.

Ich glaube nicht an das „Übernatürliche und mystische Dasein verschiedenster und noch unentdeckter Lebensformen“ – kurz gesagt: ich glaube nicht an Aliens. Ich bin auch keine spirituell oder religiös bedachte Person – eher im Gegenteil : für mich sind wissenschaftliche Erklärungen bedeutend um die Welt zu verstehen und mich in ihr zurecht zu finden. Für mich gibt es (oder wird es geben) eine Erklärung, die sich früher oder später wissenschaftlich nachweisen lässt. Bis dahin, akzeptiere ich einfach, dass verschiedene Punkte einfach noch ungeklärt sind, oder auch immer bleiben werden. Es erscheint mir komisch/absurd/ unbefriedigend das Unerklärliche/Unerforschte, durch „ausser-irdische oder extra-weltliche“ Erklärungen zu erläutern – es entstehen nur neue Fragen und zusätzliche Mysterien (also ob man das Unerklärliche mit dem Unerklärlichen multipliziert).


Der DMT Erfahrung schreibe ich vor allem die folgende Bedeutung zu: sie sollte einem vor allem sehr viel über sich selbst lehren können – Klarsichtigkeit bezüglich seiner eigenen Person gewinnen. Und dies empfinde ich als einen äußerst wichtigen und ausschlaggebenden Aspekt bei dem Ganzen.
Weniger hingegen, befürworte ich Interpretationen, die im Grunde darauf hindeuten, dass irgendetwas externes da ist, wie eine Art Macht (ich weiß dass Drogen auch eine Art externes Mittel sind, aber davon rede ich hier nicht) dass uns leitet, beeinflusst, analysiert, beschützt...(als ob die Verantwortung nicht bei uns liegt, als ob es etwas externes benötigt wird um zu wissen, handeln, ändern...) Dies gefällt mir nicht...und ich möchte dies nicht für mich, uns, unser Dasein...

Alles das was ich sehen und erleben konnte, während dieser Reise, ist das, was ich in mir drin bin, was in mir ist und produziert wird oder kann; und ich vielleicht noch nicht (oder doch) äußern konnte, zu wissen vermag. Es ist das, was mein Kopf produziert, Dinge, die immer schwieriger zu sehen sind heutzutage...

Ich interpretiere meine Präsenz, so wie ich sie während meiner Reise gesehen habe, als eine Art Enthüllung, die mir klar gemacht hat, dass im Grunde ich die Hauptperson meines Lebens spiele, und dass auch ich dementsprechend handeln kann, muss, sollte, durchsetzten sollte...die Schönheit der Dinge die ich sah, verdeutlichte mir, dass ich „schöne Gedanken habe oder produziere“, dass mein Dasein schöne Formen annehmen kann (schönere als jetzt vielleicht) indem ich anfange zu „sehen“ und zu „sein“ und somit auch mit anderen, diese schönen "Dinge" teilen und erleben kann. Vielleicht Sie anstecken kann...