Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:5-MeO-DALT und die stehengebliebene Zeit
Drogen:Research Chemical
Autor:ehemaliges Mitglied
Datum:14.09.2014 16:04
Set:In der Wonung meiner Partnerin und im Garten
Setting:etwas aufegeregt, erwartungsvoll, nervös durch Entzug
Nützlichkeit:7,75 von 10 möglichen   (20 Stimmen abgegeben)

Bericht:

5-MeO-DALT

Hallo zusammen,

ich habe mir vor kurzem 1g 5-Methoxy-Diallyltriptamin (5-MeO-DALT) bestellt. Da ich im Netz nicht viele Berichte darüber gefunden habe, habe ich gedacht, ich teile meine Erfahrungen hier mal mit.

Zum Hintergrund: Ich habe den Trip zusammen mit meiner Partnerin, A., erlebt. Ich hatte am Nachmittag von 14-18 Uhr bereits 400mg Pregabalin (Lyrica) kosumiert, davon 200mg nasal und 200mg oral, sowie 200 oder 300mg Carbamazepin, hauptsächlich, um meinen Alkoholentzug etwas leichter zu gestalten. Ich war dementsprechend leicht neben der Spur und aufgrund des Entzugs etwas zittrig und nervös, trotzdem aber erwartungsvoll. A. War ruhig, nüchtern und ebenfalls entspannt.

20.30: A. und ich nahmen je eine Kapsel mit 30mg ein. Wir setzten uns raus in ihren großen Garten, genossen den Sonnenuntergang und warteten auf den Wirkungseintritt. Wir aßen etwas, ich trank einen Tee, wir entspannten uns und ließen uns von ruhigem Jazz berieseln.

20.45: Meine Optik verändert sich leicht. Ich habe das Gefühl, dass die Zeit sehr viel langsamer vergeht.

20.50: A. lacht und kichert, weil ihr Blick flimmert. Sie sagt, sie fühle sich sehr leicht.

20.52: Ich fühle mich eher sehr schwer, besonders meine Arme. Außerdem hab ich das Gefühl, das ich gedanklich und körperlich sehr langsam bin.

20.55: Das Gefühl der Langsamkeit (ich finde kein besseres Wort dafür) verdichtet sich, alles ist schwer und ruhig.

21.00 - 21.10: Ich habe eine merkbar veränderte Zeit, Raum und Körperwahrnehmung. Beim Pinkeln gehen merke ich, dass meine Umgebung sich irgendwie zu bewegen scheint, bzw. die Größenverhältnisse nicht zu stimmen scheinen. A. ist total drauf. Sie hat optische Halluzinationen, starrt gedankenverloren ihre Hände an. Auf gelegentliche Nachfragen meinerseits antwortet sie, dass ihre Arme immer länger zu werden scheinen, dann, dass sie nur noch drei Finger habe, und schließlich, dass ihre Hand mit dem Tisch verschmelze. Es ist ihr erster halluzinogener Trip, deswegen fällt es mir schwer, mich fallen zu lassen. Sie versichert mir aber, dass sie keine Angst habe.

21.15: Ich lege meinen Kopf auf meine Arme und schließe die Augen, weil ich mich furchtbar schwer fühle. Schwarz-weiße geometrische Muster schießen mir vor die Augen, sie blitzen unheimlich schnell auf und fügen sich innerhalb von Sekundenbruchteilen neu zusammen. Die Hektik der Bilder steht gewissermaßen in krassem Kontrast zu der allgemeinen Schwere und Behäbigkeit meines Körpers und meiner Gedanken.

21.20: Bei mir lässt die Wirkung langsam nach und ich beschließe nachzulegen. Ich gehe rein und ziehe etwa 30mg durch die Nase. Es brennt extrem und mir wird ziemlich schwindelig.

21.25: Es brennt immer noch höllisch. A. steht im völlig geistesabwesend im Garten und erklärt mir auf Nachfrage, sie beobachte die Wolken bzw. Bäume und ihre Wahrnehmung gegenüber den Dingen habe sich grundlegend geändert. Sie sieht einen Drachen im Baum und ein Gesicht in den Wolken.
21.30: Ich stelle fest, dass der nasale Konsum eine extrem bescheuerte Idee war. Meine Nase brennt und mein Gaumen fühlt sich an, als hätte jemand einen Pflug hindurchgezogen. Ich gehe ins Bad und spüle Mund und Nase so gut wie möglich aus.

21.38: A. kommt langsam wieder runter. Ich sitze am Tisch im Garten und fühle mich eicht und glücklich, ein bisschen wie auf MDMA. In den folgenden Minuten esse ich Lebkuchen und denke darüber nach, wie glücklich man als Kind gewesen sein muss, als man Weihnachten noch als einfach nur schön wahrnehmen konnte, ohne sich über dessen Kommerzialisierung zu ärgern. Ich habe CEVs vom Amerika der vierziger Jahre, mit Schnee, Lichtern, glücklichen Familien und einem riesigen Weihnachtsbaum

21.53: Die Wirkung lässt erneut nach. Wir beschließen, mit 60mg eine Tüte mit Aktivkohlefilter zu bauen und sie uns zu teilen. A. zieht nur ein paarmal, ich rauche das meiste. Es riecht und schmeckt scheußlich, wie nach verbranntem Gummi.
Mir wird extrem schwindelig, ich muss reingehen und mich legen. Ich habe das Gefühl ich schwebe ins Zimmer. Wir liegen im Bett und fangen an rumzumachen.

22.34: Wir hatten extrem geilen Sex. Wir stellen beide fest, dass sich unser Empfinden im Grunde auf Lippen, Genitalien und andere erogenen Zonen beschränkt hat, als wäre der Rest des Körpers einfach nicht vorhanden. A. meint, Sex und Vorspiel habe sich wie ein einziger Orgasmus angefühlt. Wir sind beide wieder recht klar und beschließen, nicht nachzulegen.
Bei der Zigarette danach stellt A. bedauernd fest, dass der Drache aus dem Baum verschwunden ist.

0.42: Wir haben einige Folgen einer Serie geguckt und festgestellt, dass die Zeit immer noch sehr langsam zu vergehen scheint. Wir haben beide sehr gute Laune, als wären wir ein bisschen high. A. stellt fest, dass sie sich noch sehr wach fühlt.

Fazit: Ein interessanter Trip. Auch wenn die eigentlich Dauer recht kurz war, kam es uns viel länger vor; mir, als wären mindestens 4 oder 5 Stunden vergangen, bei A. war es noch extremer. Sie beschrieb das Gefühl, mehrmals einige Minuten als stundenlang empfunden zu haben. Desweiteren war die sexuelle Komponente natürlich sehr interessant, außerdem das Gefühl, wie high zu sein und gute Laune zu haben. Anmerken will ich auch noch, dass wir währenddessen einen richtigen Fressanfall bekommen haben, wie ich ihn sonst nur von Gras kenne. Werde die Tage mal 100mg auf nüchternen Magen testen und wieder berichten.

So far,

sensation