Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Ein tra[u]mhafter Ausflug.
Drogen:Tramadol
Autor:Diazepam
Datum:17.09.2014 22:25
Set:etwas kränkelnd, erschöpft und genervt vom Tag, aber voller Vorfreude auf den weiteren Verlauf.
Setting:am Rhein, in der Natur (wunderschönes Sommerwetter)
Nützlichkeit:9,08 von 10 möglichen   (39 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Ist schon eine schicksalhafte Fügung, dass J bei sich zu Hause spontan eine Packung Tramal fand. Jaja, mein ständiger Begleiter, das liebe Tramal. Das böse Tramal. Das, was noch beschissenste Tage zu was Besonderem macht. Und den Tag danach zerstört. Und alles Schöne ist so schnell vergessen...

Ich habe eine so gut wie schlaflose, aufregende Nacht hinter mir. Geprägt von leichtem Halbschlaf, der alle paar Minuten spontan unterbrochen wurde, und in dem ich mich öfter wach als am schlafen befand. Schließlich bin ich gegen elf auch mal aufgestanden, wollte meinen entkräftigten Körper etwas stärken.

Meine Pupillen werden einfach nicht mehr größer, ich fühl mich wie ein Zombie. Hatte gedacht, es wär doch mal nett, wieder einen Bericht zu schreiben. Den Apfel von vorhin hab ich in der Dusche wieder ausgekotzt. So zerstört war ich echt lange nicht mehr. Ich krieg nichts auf die Reihe außer liegen. Selbst das ist anstrengend, wenn ich die Augen nicht schließe. Die Halsschmerzen sind wieder da, der Schnupfen auch. Aber ich weiß, es hat sich so gelohnt wie lange nicht mehr.


Ich versuche den gestrigen Tag zusammen zu bekommen. Deswegen fange ich da an, wo es anfing.







Vorgeschichte im Schnelldurchlauf



J - ich nenne sie einfach Mal so, auch wenn das unpersönlich klingt - und ich waren die besten Freundinnen in der fünften Klasse, wie das halt damals so ist. Ein Jahr später zog sie dank ihrer Familie für einige Jahre in ein anderes Land und ließ mich hier zurück. Der Kontakt wurde deutlich weniger, verlor sich aber nie ganz. Mittlerweile lebt sie schon drei Jahre wieder hier, und nachdem wir lange Zeit nichts miteinander zutun hatten, überschneiden sich nun unsere Interessen wieder halbwegs und wir sehen uns glücklicherweise öfter. Wir sind mittlerweile beide 19, und bezüglich der Vorgeschichte des Tramals: Ich konsumiere seit ungefähr einem Jahr hin und wieder, mal mehr mal weniger (meistens einmal die Woche, in den Ferien öfter), und sie hatte letztens erst ihren ersten Tramal-Turn mit mir gehabt. Der hatte ihr trotz Übelkeit derart zugesagt, dass sie mich bat, noch einmal mit ihr zu trippen - und wie das Schicksal es wollte, fand sie vor zwei Tagen spontan bei sich im Schrank eine Packung des pulverisierten Goldes. Perfekt.









Lass uns glücklich sein!



Gegen fünf trafen wir uns. Der vorherige Plan, uns das Feuerwerk vom Ende der Kirmes anzusehen, veränderte sich insofern, dass wir beschlossen, es irgendwo abseits am Rhein anzusehen. Mich nervten Halsschmerzen und eine ständige Rotznase, außerdem fühlte ich mich schon den ganzen Tag leicht fiebrig und benommen. J ging es gut, aber auch sie war eher abgeneigt sich jetzt wieder in diese Menschenmassen zu begeben.

Wir gingen noch schnell in den Supermarkt, kauften eine Packung Muffins, von denen ich mich gezwungen sah zwei direkt zu verspeisen, weil mein Magen so knurrte und J sagte sie habe viel gegessen. Mein Plan war ursprünglich ein nüchterner Magen - naja, jetzt waren da zwei kleine Muffins am verdauen.

Wir stiegen in die Bahn, dabei: Genug Wasser, Handtücher, 19 Kapseln Tramal à 50mg, und Handys, die tief in der Tasche verstaut waren.

Die Bahnfahrt zu unserem Zielort - die Rheinaue (ein riesiger Freizeitpark mit viel Natur und natürlich dem Rhein, thihi), dauerte einige Minuten, daher sagte ich zu J: "Wollen wir schon einnehmen? Das kann ja etwas dauern bis es wirkt."

Schon lagen vier grün-gelbe Gelatine-Kapseln in meinen Handflächen, mit einem winzigen schwarzen Symbol von Grünenthal. Niedlich. Ich wollte es erstmal langsamer angehen, hatte ich doch Kapseln seit Ewigkeiten nicht mehr gehabt, und mich bei den Tropfen auch auf eine Dosis von etwa 200-250mg eingependelt. Plante aber bereits, nach einer Stunde etwa nachzulegen. Heute sollte toll werden!

J empfahl ich erstmal drei Kapseln, da es ihr zweites Mal war. Geschluckt, gequasselt, gewartet, endlich raus. Kaum die Rolltreppe hinab, durch die Unterführung, und wir befanden uns im Freien! Rauschten eben noch die ratternden Motoren auf der Autobahn links und rechts von uns, so gab es nun nur noch Wiesen, Hügel und vereinzelte Wege, die sich dadurch schlängelten. Es war strahlender Sonnenschein, das Wetter war so perfekt, weshalb auch viele Menschen auf dieselbe Idee kamen wie wir.

"Wie lange dauert das denn?", fragte J ungeduldig, als wir durch die frisch gemähten Wiesen streiften. Hinter uns war ein Spielplatz, rechts von uns spielten welche Frisbee, von irgendwo vernahm man einen Grillgeruch. Es war wie ein längst vergessener Sommertag aus der Kindheit.

"Hm, ist erst dreißig Minuten her. Kann locker nochmal dreißig Minuten dauern. Tropfen gehen halt schneller." Bei den Tropfen war das Anfluten zwar stets mit einem bedrängenden Unwohlsein verbunden, aber wenigstens merkte man es dann, wenn es losging. Bei den Kapseln konnte ich das nie so richtig einschätzen. Es war unterschwelliger und kam schleichend.

"Ich will, dass es wirkt!"

"Ich auch. Ich denk auch, dass ich zu wenig hab. Willst du mir noch eine geben?" Besser früh nachlegen, bevor es nachher nichts mehr bringt, dachte ich mir. Kann ja gut sein dass ich schon eine kleine Toleranz habe.

Schluck, weg. Auch J nahm noch eine. Wie einfach das geht. Diese winzigen süßen Wesen verschwinden mit einer solchen Leichtigkeit in deinem Rachen - wenn ich im Vergleich dazu an die Tropfen denke, wo mir allein beim Geruch der halbe Magen im Hals hängt, ist das schon was angenehmer. Aber gerade auch deswegen rechnete ich irgendwie mit einer schwächeren Wirkung, einfach weil es mir nach einjährigem Tropfenschlucken zu simpel erschien.



Vorbei an Blumen, Bäumen und Spaziergängern, immer begleitet von der Sonne, die alles in eine perfekte Temperatur tauchte. J und ich gingen eine große Runde bis wir schließlich zum Rhein kamen und wir beide erste Anzeichen preisgaben. J wurde schlecht. Und mir? Mir ging es prächtig! Meine Kopfschmerzen waren fort, unfassbar. Meine Halsschmerzen kaum noch spürbar - und meine Nase? Die lief nicht mehr alle zwei Sekunden. Als wäre mein ganzer Kopf in einer weichen schützenden Hülle verborgen.

Wir kletterten am Ufer über Steine und als wir eine Verschnaufpause auf einem großen Felsen einlegten, weil es J wieder schlechter ging, warf ich mir noch eine ein. Ergibt also 300mg. So viel hatte ich lange nicht mehr auf einmal, höchstens über den Trip verteilt. Aber jetzt war ja nicht viel mehr als eine einzige Stunde vergangen.

Wir unterhielten uns ausgiebig. Ich lenkte J mit ein paar Geschichten von ihrem Unwohlsein ab, und sie sagte mir, dass sie total in meiner Geschichte drin war und alles andere nicht mitbekommen würde. Mir ging es genauso, ich war so im Erzählfluss, dass ich alles mögliche ausplauderte was mir in den Sinn kam - zum Beispiel wie ich einmal voll auf Trama in der Fahrschule saß -, aber ohne einmal unvollständige Sätze auszusprechen. So gut wie jeder Satz konnte sich sehen lassen, und das ohne groß zu überlegen.

Schließlich entledigten wir uns unserer Schuhe und Socken, und bahnten uns barfuß unseren weiteren Weg durch den Rhein. Es war kalt. Aber irgendwann beginnt dann so ein wohlig warmes Kribbel in den Füßen und du spürst nur noch die Weichheit des Wassers - wären da nicht diese Steine überall, aua.

Wider Erwarten schafften wir es ohne eine dicke Platzwunde an meinen gesuchten Ort: Eine schräge asphaltierte Fläche die in den Rhein überging. Hier konnte man sich einfach hinlegen. Über einem: Der immer weicher werdene blaue Himmel und vor einem der plätschernde Rhein. Umringt von Natur, riesige Bäumen die in den Himmel ragen.

Unsere Gespräche über die Gesellschaft nahmen sehr philosophische Züge an, und das obwohl ich J, die ich schon Ewigkeiten kannte, nie ein derartiges Denken zugetraut hätte. Wir waren uns selbst im Inneren ähnlicher als ich es für möglich hielt, und diese Erkenntnis machte mich plötzlich immer glücklicher und zufriedener. Ich wusste, dass diese Situation, mit genau dieser Person, nicht perfekter hätte sein können. Dass all jene zufällige Fügungen genau heute hierzu geführt haben und uns jetzt so endlos glücklich machten.

Was waren Ängste? Was waren Sorgen? Was war Trauer? Alles weggeschwemmt vom lieben Tramal.

Die Welt fühlte sich perfekt an, ICH fühlte mich endlich perfekt, ein Teil von ihr zu sein. Wundervolle, leichte Euphorie klopft an die Schädeldecke und bittet um Einlass.

Ich war so froh und fasziniert davon, wie wir uns über die Jahre einfach immer noch so gut leiden konnten, uns nicht auseinander gelebt hatten, und die gemeinsame Zeit sich immer so unbeschreiblich gut anfühlte.

Nachdem wir einige Stunde in völliger Zufriedenheit da lagen und uns über alles Erdenkliche austauschten, wurde es langsam dunkler und auch etwas frischer. Wir beschlossen, unsere Füße zu trocknen und anschließend auf den Weg zur Bahn zu machen, um noch von irgendwo das Feuerwerk zu sehen. Wir nahmen beide noch eine weitere Kapsel ein, dann ging es los.

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Dämmerung



Der Rückweg war amüsant. Ich konnte kaum etwas sehen, in dunkleren Stellen sah ich nur wabernde Schatten, und ich musste mich konzentrieren den richtigen Weg zu finden, konnte ich doch nur alles was unmittelbar vor mir war erkennen. Wir fühlten uns wie in einer Art Kapsel, abgeschieden von der richtigen Realität, dahintreibend in unserer neuen, verbesserten Welt, die voller Glück und ohne Sorgen existiert. Wir fühlten uns wie die Auserwählten, denen es beschieden war, eine solche Freude miterleben zu dürfen. Es war wundervoll.

An der Haltestelle angekommen, dröhnte die Autobahn lauter als meine eigenen Gedanken. Auch die Bahnfahrt war enorm anstrengend, obwohl es auch zugleich entspannend war, einfach mitgezogen zu werden von irgendwas mit schnellem Antrieb. Gerade bei den letzten Haltestellen wurde es uns immer mieser, aber wir hielten es noch gerade so aus. Endlich Luft!

Da die Wasservorräte zu Ende gingen, statteten wir dem Supermarkt von vorher noch einen Besuch ab. Furchtbar war das. Das grelle Licht und die stickige Luft drückten mir derart auf den Magen, und ich spürte die pure Anstrengung meiner bloßen Existenz. Ich fing an zu zittern und meine Beine waren kaum mehr ein Halt für mich. Der Typ an der Kasse brauchte ewig. Und obwohl nur zwei Leute vor uns waren hielten wir die Anspannung nicht aus und liefen nervös auf und ab, im Kreis und bewegten uns irgendwie willkürlich, begleitet von den ständigen "ich will hier raus"-Aussagen. Es kam schon so ein Security-Boy auf uns zu und blickte uns scharf an, wodurch sich unser Verhalten jedoch keineswegs einschränken ließ. Endlich an der Kasse war ich zu überfordert das Geld zu bezahlen, da die Flaschen auf einmal mehr kosteten. Ich gab dem Kassierer nach einem langen Verzweifeln einfach das Geld und meinte da fehle bestimmt noch etwas, bekam aber im Endeffekt zehn Cent zurück und fühlte mich noch bescheuerter als eh schon.

Wieder draußen war es endlich geschafft, aber mir war klar, wie heftig ich drauf war, und dass es unerwarteterweise doch derart schnell in Negativität ausufern konnte. Wir hatten Sorge, dieses ekelhafte Gefühl nicht mehr loszuwerden. Schließlich beeilten wir uns an den Rhein zu gelangen, weg von Autos und Straßenbahnen.



Dort genehmigten wir uns erstmal eine Bank, und ich zwang mich einen Muffin zu essen, wovon ich die Hälfte nach zehn quälenden Minuten herunterbekam. Es war ekelhaft. Das Gefühl von Essen im Hals, widerlich. Und auch durch Wasser nie zu bekämpfen, denn das fühlt sich genauso an.

Immerhin beruhigten wir uns etwas. Von hier aus konnten wir die Sterne über uns beobachten. J wollte sich hinlegen und ich bot ihr meinen Schoß an, und so hingen wir dann dort, sahen wohl aus wie ein verliebtes Pärchen. Von ein bisschen Musik begleitet kehrte langsam auch die Harmonie zurück, und das negative Erlebnis wurde sanft fortgespült und durch pure Entspannung ersetzt. Wir redeten lange. Eigentlich hörten wir den ganzen Abend nicht mehr auf. Über Sterne, über Menschen, über alles mögliche. Schließlich wollte ich mich auch mal hinlegen und so wechselten wir auf eine der großen halbkreisartigen Bänke, die von Steinmauern umgeben sind.

In die Mitte legte ich meinen Rucksack und das Handtuch, sodass wir beide unsere Köpfe darauf platzieren konnten. Tiefe Zufriedenheit überkam mich, mit ihr eine Erschöpfung, die mich zwang die Augen zu schließen. Es war ein unglaubliches Gefühl der Unendlichkeit, das mich durchströmte, als unsere beiden Körper einfach so da lagen und genau das gleiche verspürten. Eine tiefe Verbundenheit und Wichtigkeit ging von diesem Moment aus. Wir hörten nicht auf zu reden. Wir waren uns beide einig, dass wir hier ewig hätten liegen können. Am liebsten die ganze Nacht bis es hell wird.

Ab und zu schlenderten Menschen vorbei, die mich allesamt zu Tode erschreckten als ich sie bemerkte, und ich überlegte mir, was sie wohl denken würden. "Sehen wir betrunken aus?" "Nein, eigentlich nur entspannt." Aber was sonst sollte man denken, wenn man ein durchschnittlich sozialisierter Mensch war, aufgewachsen fernab jeglicher Fantasien aus dem normalen Denken auszubrechen, und nur Rausch in Form von Alkohol kannte.

Nein, wir fühlten uns nicht alkoholisiert. Wir fühlten uns wie in samtige weiche Watte gepackt, in einen Kokon aus Geborgenheit, während alles Sinne derart gedämpft und abgestumpft waren, dass wir nur unsere Stimmen und Gedanken vernahmen, die allesamt positiv und voller Freude waren. Alle Grundbedürfnisse waren wie fort. Es gab weder Müdigkeit, noch Hunger, noch Durst. Wir waren tiefenentspannt, schienen unseren Platz in der Welt gefunden zu haben, und jedes Gespräch ging unendlich weiter, ergab Sinn und machte enormen Spaß. Reden. Reden und Zeit miteinander verbringen, Erinnerungen sammeln. Ja, einzigartige Erinnerungen zu sammeln, das war der Sinn des Lebens.

Plötzlich hörten wir ein Knistern und Donnern in der Luft. Fuck, das Feuerwerk! Natürlich, wir hatten schon fünf nach zehn!

Entgegen dem entschiedenen Drang, weiter liegen zu bleiben, erhoben wir uns von der gemütlichsten Bank der Welt und gingen einige Treppenstufen hinauf bis zur großen Brücke, von der aus eine Familie sich bereits das Feuerwerk ansah. Wir setzten uns auf den Boden und starrten in den Himmel. Man sah nur das oberste davon, der Rest wurde von Gebäuden bedeckt. Aber dennoch war ich unfassbar froh, dass wir uns doch aufgerappelt hatten, denn es war wunderschön und faszinierend zugleich.

"Krass, dass Menschen sowas schaffen können, nicht?" Wir können so schöne Dinge kreiieren, Kunst erschaffen, und machen doch alles kaputt. Wir sind so schizophrene Gestalten.

J und ich unterhielten uns auch darüber, dass irgendwelche Personen eines Tages einfach die Idee hatten irgendwas schönes Explodierendes in die Luft zu jagen, und sich dann langsam solche Feuerwerskörper entwickelten. Mittlerweile war es einfach ein dazugehörender Standard, der einfach so von allen hingenommen wurde. Ja, das ist ein Feuerwerk. Gibt es doch jedes Jahr. So vieles wird einfach für normal angesehen und abgestempelt, wie wundervoll wäre es aus diesem Gefängnis auszubrechen und völlige Freiheit, die in dieser Gesellschaft nur Illusion ist, zu genießen? Wie wäre es, sich aus all diesen Ketten zu lösen? Wir bekamen gerade einen Hauch von diesem Gefühl. Unendlichkeit, Freiheit, Unabhängigkeit.

Niemand kann dir etwas, wenn du glücklich bist. Du hast eine ganz neue Energie.



Nachdem das Feuerwerk vorbei war, wir noch eine Stunde Zeit hatten, bis unsere Busse kamen, bequemten wir uns wieder auf unsere Bank, bemüht, genau die gleiche Position wieder herzustellen. Es dauerte nicht lange, da fand ich wieder meine gemütliche Lage. Jetzt merkte ich die Erschöpfung deutlicher, ich hatte furchtbare Lust auf schlafen, wäre aber genauso dabei gewesen, wenn man mir gesagt hätte "fahr jetzt mit mir Fahrrad!". Einfach diese Lust auf alles. Motivation für alles. Das kenne ich sonst so nicht von mir.

Ich schloss die Augen und erzählte J von den verschiedenen skurrilen Bildern die sich in meinem Kopf abspielten. Es kamen wie jedes Mal äußerst amüsante Sachen dabei heraus. So lagen wir sediert unterm Sternenhimmel und genossen jede Sekunde, die wir noch hatten. Waren froh, wie sich der Tag, der doch eigentlich so standardmäßig verlaufen war, noch derart lohnen konnte. So sollte jeder Tag sein. Es fühlte sich so richtig an.

Irgendwann zuckte J zusammen und als ich fragte was los sei, sagte sie, sie habe an den Steinmauern über uns Blumenranken gesehen und darüber einen riesigen Turm, und der sei nicht weggegangen als ihre Augen offen waren. Ich musste lachen, denn ich kannte diesen Modus zu gut. Ich sah auch aus dem Augenwinkel überall irgendwelche Leute in Gebüschen sitzen, oder irgendwas, was nicht da war. Halluzinationen auf Tramal. Interessant.



Schließlich verging unsere restliche Zeit wie im Fluge. Wir gingen noch ein paar Runden um die Bushaltestelle, dann trennten sich unsere Wege. In dem vollbeladenen Bus schlief ich fast ein, jedoch mit einem wohligen Lächeln im Gesicht.







Danke!



Tramadol, mein süßes Gold. Danke für diesen unbeschreiblichen Tag, die Rechnung dafür habe ich ja bereits bekommen, aber das war es allemale wert. Ich hoffe dass ich morgen wieder fit genug für den Alltag bin.



Und dir, werter Leser, herzlichen Dank und Respekt fürs Lesen.

Ich wollte auch eigentlich noch eine Art Langzeitbericht zu Tramadol verfassen, hätte da aber wohlmöglich nicht solche Details unterbringen können, weshalb hier erstmal nur mein frischester Trip geschildert ist - der auch einer der heftigsten war von der Wirkung her. Weiteres wird sicher folgen!



Macht's gut, und seid brav, ich leg mich jetzt wieder schlafen.