Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Backen mit Cannabis - 1. Erfahrung
Drogen:Cannabis
Autor:petrasdeetz
Datum:28.09.2014 10:16
Set:zu Hause, alleine
Setting:gespannt, gemütlich
Nützlichkeit:7,71 von 10 möglichen   (14 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Mich hat es schon seit einer Weile gereizt Cannabis auszuprobieren und so kam es, dass ich auf einer Party ein zwei Züge eines Joints nahm, aber nicht viel verspürte. Das war für mich ziemlich enttäuschend, da ich neue Welten für mich erwartet habe. So legte ich die ganze Sache auf Eis und habe mich erstmal gründlich belesen. Für mich stand fest: "Du gibst der ganzen Sache eine weitere Chance." Schließlich klangen die ganzen Tripberichte aus dem Internet ziemlich interessant, daher wollte ich wenigstens einmal solch ein Erlebnis haben. Eine weitere Erkenntnis war, dass ich nicht rauchen möchte, da Tabak auf meinen Kreislauf eine ziemlich schlechte Wirkung hat. Das habe ich mir bis heute behalten und rauche nur pur. In meinem Freundeskreis gab es auch reges Interesse an meinem "Experiment" und so backte ich an einem Freitag vor ungefähr zwei Jahren meine ersten Spacecakes, die ich am Abend mit einem Kumpel essen wollte. Wir waren zu diesem Zeitpunkt alle um die 20 Jahre und hatten außer Alkohol keine weitere Erfahrung mit Rauchmitteln.

Eine beliebige Backmischung, 1,5 Gramm Gras und ein paar Stunden später, holte ich meine Kreation aus dem Backofen. Besonders überzeugt war ich von meinen Backkünsten nicht. Den Muffins fehlte es an Farbe, sie sind nicht wirklich aufgegangen und die Konsistenz war vergleichbar mit Gummi. Dennoch ließ ich mich nicht mehr von meinem Plan abbringen. Kurz vor 20 Uhr bekam ich dann die Nachricht, dass mein Kumpel nicht kommen würden. Er hat wohl kalte Füße bekommen. Also gab es nur mich und meine Beleidigung für jeden Konditor. Angetrieben durch meinen Entdeckergeist, biss ich in meine nicht ganz so köstliche Verführung, das war gegen 20 Uhr. Nach einer halben Stunde stellte sich immernoch kein Effekt ein, also legte ich zwei Muffins nach. rnrnDann nach einer weiteren halben Stunde begann es leicht über mich hineinzubrechen. Mein Körper fing an sich sehr schwer anzufühlen. Mein Hintern wurde praktisch in das Sofa hineingezogen. Ein sehr merkwürdiges Gefühl. Mit jeder weiteren Minute wurde das Gefühl immer stärker. Meine Augen wurden sehr schwer, die Gedanken immer abstruser und verwinkelter. Nach einer Weile bemerkte ich, dass meine Beine anfangen zu zucken. Kraft meiner Gedanken konnte ich dieses Zucken auf jedes andere Körperteil übertragen. In diesem Moment beschlich mich innere Unruhe. Der Gedanke wurde stärker, dass ich mir zuviel gegeben habe und ich hier sterben muss. Diese Gedanken kamen mir sehr bekannt vor, da ich schon seit Jahren unter Panikattacken leide und der Gedankenfluss vergleichbar ist. Ich sagte mir selbst: "Das ist nur das Gras, du bist zu Hause, es ist alles in Ordnung." Es war als hätte ich einen Schalter umgelegt. Plötzlich empfand ich die ganzen Erscheinungen nicht mehr als bedrohlich, sondern genoß es einfach. Das Kribbeln in meinem Hinterkopf, dass ich vor wenigen Minuten ( in Wahrheit waren es wohl nur Sekunden) als unangenehm empfunden habe, nahm ich nun als angenehme Massage war.

Die Wellen des Trips wurden stärker und stärker. Ich beschloß mir meine Decke zu nehmen und mich einfach auf das Sofa zu legen, dabei Musik zu hören und mich einfach fallen lassen. Sobald ich meine Augen schloss, offenbarte sich mir eine vollkommen neue Welt. Die Musik ließ sich in ihre einzelnen Bestandteile zerlegen, ich hörte Töne und Instrumente im Hintergrund, die ich vorher nie wahrgenommen habe. Dazu gesellten sich Bilder vor meinem geistigen Auge, die ich nur schwer beschreiben kann. Wer die Werke von H.P. Lovecraft kennt, bekommt eine ungefähre Vorstellung, was ich gesehen habe. Es war für mich eine unglaubliche Erfahrung. Viel ist mir an dieser Stelle nicht mehr in Erinnerung geblieben, da ich mich einfach der Wirkung hingegeben habe. Dennoch eines ist mir wie in den Kopf gebrannt. Irgendwann meldete sich meine Blase, daher war ich gezwungen, meinen kuscheligen Platz zu verlassen. Als ich mich zum Bad begeben wollte war ich mir sicher, meine Beine werden mich auf keinen Fall tragen. Sie fühlten sich wirklich bleischwer an. Über diesen Gedanken lachend, stand ich auf und ging ins Bad.

Gegen eins war der Trip unverändert intensiv, jedoch konnte ich meine Augen kaum mehr aufhalten und beschloss ins Bett zu gehen. Das Einschlafen ging sehr schnell und meine Nacht war von intensiven Träumen durchzogen. Am nächsten Tag spürte ich nichts mehr von meinen abendlichen Unternehmungen. Alles in allem war es für mich ein angenehme Begegnung mit Cannabis, die mich dazu verleitet hat, ab und zu nochmal in diese Sphären abzutauchen. Meine Erfahrung mit Panikattacken haben auch schon den Einen oder Anderen davor bewahrt, einen Badtrip zu schieben, da ich mich sehr gut in das Gefühl hineinversetzen kann und über die Jahre einige Strategien gefunden habe, die den Umgang mit der Angst erleichtert.