Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Dextromethorgasmus
Drogen:Mischkonsum von DXM und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Reefer
Datum:16.11.2014 23:25
Set:Neutral, Vorfreude auf eine neue Reise
Setting:Daheim, ungestört
Nützlichkeit:8,33 von 10 möglichen   (21 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Nach einiger Zeit gibts mal wieder einen Bericht von mir.

Zunächst zu meiner Person: Werde bald 19, arbeitssuchend, Erfahrungen mit den Standartsubstanzen wie Alkohol und Cannabis, ansonsten diverse Upper (MDMA, Koks, Pep) und Halluzinogene (war bisher immer ein Reinfall, z.B. 25I-NBOMe statt LSD bekommen)... Kann sein dass ich gerade noch was vergesse aber ist ja auch nicht so wichtig. Kurz gemacht - Bin hauptsächlich am buffen, außer noch nem Bier ab und zu geht nicht mehr viel bei mir mit Drogen.

Bis vor kurzem jedenfalls...


Vorwort

An einem unspektakulären Tag im November bin ich auf die Idee gekommen mir DXM zu gönnen. Ich habe schon ca. ein Jahr davor viel im Internet gelesen, eines der besten Beispiele ist wohl noziroeve/Daniel B. (möge er in Frieden ruhen). Das Interesse bestand, jedoch nicht die Notwendigkeit es auch durchzuziehen. Im November diesen Jahres, als grade kein Gras verfügbar war bin ich auf die Idee gekommen es mal zu probieren (Gras ist soetwas wie mein Allerheiligstes, gehört einfach zum Alltag und zu egal welcher Session dazu). Ob diese Entscheidung im Nachhinein der Trigger für eine Verstrickung in Dissoziativa war kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.

Der Rausch war nett, abgesehen von der anfänglichen Anspannung die ich vor jeder neuen Substanz habe konnte ich es die meiste Zeit genießen.

Nebenwirkungen außer das Übliche durch die Entgiftung des Körpers konnte ich nicht feststellen, am besten isst man davor nichts - bei Durchfall hilft das leider relativ wenig, wenns sein muss hockt man halt verdext aufm Klo und scheidet nur Wasser aus. :D

Ich halte mich generell auf den unteren Plateaus auf, ich habe noch nie mehr als 1,57mg/kg genommen. Das mag nach absolut nichts klingen, ich habe es mit dieser Dosis jedoch schon auf das dritte Plateau geschafft. Wie?

Grapefruitsaft.

Wer sich dafür interessiert kann es ja nachgoogeln, kurz gefasst tötet es die Enzyme ab die in der Leber für den Abbau von DXM verantwortlich sind. Ich habe mir William Whites FAQ durchgelesen, habe den Saft jedoch immer einfach kurz vor der Einnahme runtergekippt.

Beim zweiten mal (first time with juice ;) ) habe ich mir gleich einen ganzen Liter gegönnt und eine extreme Dissoziation erlebt, ich hatte einfach keine Verbindung mehr zu meinem Körper. Da ich nur einen Plateau 1 Rausch und keinen Trip erwartet habe war ich dementsprechend negativ gestimmt. Nach einer Zeit ging es mir besser und ich habe 10 Minuten auf dem Klo damit verbracht, rauszufinden wie man eigentlich uriniert. Die Erleichterung kam dann durch warmes Wasser aus dem Wasserhahn zustande, mit diesem Außenreiz konnte ich meine Blase endlich davon überzeugen ihren Inhalt freizugeben. Später bin ich noch auf Erntejagd gegangen, wurde halber überfahren weil ich nicht wusste was ich in dieser Situation tun soll. :D Zum Glück habe ich instinktiv reagiert und bin losgerannt, erst als ich von der Straße runter war habe ich so langsam realisiert was zuvor eigentlich passiert war. DXM ist einfach nichts für Ausflüge, höchstens im eigenen Garten mit ruhigen Waldwegen.


Ab hier habe ich den Grapefruitsaft auf einen halben Liter reduziert.


Es folgten noch 3 weitere Trips (zwischen dem ersten und zweiten Plateau, immer mehr oder weniger CEV's und Diplopie, Teller, Auseinandergezerrt werden, etc.), die alles in allem ganz gut waren.

Diese Ehrlichkeit mit der man sich selbst, sein Leben und seine Aktionen reflektiert finde ich sehr geil, selbst auf MDMA war ich nicht so offen.

Nun zum eigentlichen Trip, der diesen Freitag stattfand.

Dextromethorgasmus

Bereits die ganze Woche über hatte ich geplant zu dexen, aber es kam immer irgendwas dazwischen. Mal hab ich nirgends Ratiopharm Hustenstiller gekriegt oder ich hatte einfach keine richtige Lust auf einen Trip.

Vorbereitung

Freitagabend, die Wohnung ist leer, keine mir bekannten Störfaktoren. Ich fahre mit dem Bus in die Innenstadt, vorbei an einer meiner Stammapotheken - ich sah eine andere Verkäuferin als üblich (ist die einzige Apo in unserem Stadtteil in der nicht immer die gleichen Personen an der Kasse stehen, mehr als ein mal bekommt man es woanders hier auch nicht) und entschied mich schon auszusteigen und es zunächst dort zu versuchen.

Mit dem schönen weiß-orangenen Päckchen trete ich kurzerhand den Heimweg an (hole mir noch nen Grapefruitsaft im REWE) und rufe meinen Notfallkontakt für etwas grüne Medizin an. Zunächst mal ein Glas Saft und auf gehts. Am Treffpunkt angekommen erstmal eine kurze Begrüßung und Betrachtung des Materials, grade mal 1,5g wie nicht anders zu erwarten bei Notfallkontakten aber wenigstens ordentliches Sativagras - was solls, besser den Freitag richtig auskosten als es morgen ausgenüchtert kurz wegzuzechen.

Der Trip

Wieder daheim gönne ich mir noch ein Glas Grapefruitsaft und leere die Gelatinekapseln auf einem viertel Papiertaschentuch aus. Runter mit der Riesenplombe und noch ein Glas Saft hinterher (alles auf nüchternen Magen).

Keine zehn Minuten später spüre ich schon die Verstrahltheit anfluten, ich zünde mir eine Kippe an und lasse mich von den Wellen der Verdextheit davontreiben.

Telefon klingelt.
Wer dran ist? Eine Person, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit einem Selbstmordanruf meine Hochstimmung mit einem mal zu vernichten. Ich weiß bereits, dass diese Person nur Aufmerksamkeit sucht und versuche sie abzuwimmeln, natürlich ging es mir nicht aus dem Kopf und ich dachte mir nur "Man, wird das ein langweiliger Trip" (im Sinne von Euphorie) - Kurze Zeit später rief ich zurück und klärte die Sache.

Etwas beruhigter konnte ich mich nun wieder auf die Wirkung konzentrieren die nun immer stärker warnehmbar wurde. Ich hatte beschlossen mir mit dem Gras Zeit zu lassen, es stimmt schon dass es die Verdextheit ziemlich "betäubt". Irgendwie habe ich dann aber doch viel zu früh einen gebaut und in Brand gesetzt, nach der Hälfte hats mir auch erstmal gereicht.

Ich fühlte mich nicht besonders toll aber beschloss einfach abzuwarten.


Kurze Passage

Ich habe generell ein Problem damit auf dem Draufkommen noch andere Substanzen zu nehmen, bei Ecstasy hatte ich davon mal einen kurzen aber miesen Abfuck, ich mags eher wenn die Substanz ihr volles Potenzial entfaltet und ich das ganze dann erst mit Weed pushe.


Es geht los...?


Es war mehr oder weniger unangenehm, aber mit der Zeit ging das schon klar. Ich wurde langsam ordentlich verdext, bekam kalte Hände und Füße während mein Kopf als Kochtopf herhalten musste.

Ich rauchte die zweite Hälfte fertig und genoss die Musik, die ich auf DXM am Schönsten finde. Auf MDMA weiß ich das nicht mehr genau, seit der Hyperthermie beim letzten Teil habe ich keine mehr genommen und warte damit auch bis Silvester oder so. Die DXM Playlist wurde nicht beachtet, ich habe einfach alles rauf- und runtergehört was mir gefiel.

Bin eher so der Dark Techno Typ, die meisten Psytrance Mixes etc. gefallen mir nicht soo aber in dem Moment hätte ich sogar Haftbefehl hören und es wunderschön finden können. Die Gänsehaut war bei den meisten Liedern nicht zu vermeiden, hauptsächlich lief Techno (ich empfehle den Interpreten EnV/Envy, bin jetzt nicht so der Hardcoretechnofan aber seine Tracks sind echt spitze).

Leider war der Joint aufgeraucht und ich musste mich anderweitig beschäftigen, ich wollte was zocken aber nur den Bildschirm anzustarren hat mir schon ein Unbehagen bereitet. Irgendwas hat nicht gepasst. Darauf folgte eine kurze Phase eines Bad Trips, ich bin ein Hypochonder was geistige Krankheiten angeht. Ich wusste nichts mit mir anzufangen, also habe ich wieder meine Kopfhörer aufgesetzt und Musik gehört - damit gings mir auch wesentlich besser.

Die Zeit verstrich, jede 30min-1h kamen mir vor wie ein Tag. Ich genoss einfach nur den Rausch und baute mir regelmäßig Sativajoints die mich jedes mal ein wenig höher fliegen ließen. Die Euphorie war unterschwellig da, aber irgendwann brach sie komplett aus.

Ich lag nur noch da, nicht in der Lage wie ein normaler Mensch zu existieren, in meinem Kopf ging einfach nichts mehr außer Töne verarbeiten und existieren. Zwischendurch sah ich mein Gehirn und ein Hakenkreuz (das ich ein paar Tage zuvor auf Youtube oder so gesehen habe) und mein Gehirn teilte sich in zwei Hälften. Ich redete mir ein ich sei nun schizophren und das Hakenkreuz wanderte zur linken Gehirnhälfte (- "lebe ich jetzt zusammen mit einem Nazi in meinem Kopf?"), jedoch konnte ich mich nicht wirklich damit identifizieren - ich verwarf diese Filmschieberei einige Zeit später.

Ich habe auf Dex schon viel über das Recht auf Rausch, die Menschheit und andere Sachen philosophiert, dieses Mal habe ich mich nur mit mir selbst beschäftigt. Leider kann ich nicht mehr viele Eindrücke dieses Rausches wiedergeben da es letztendlich nur ein Mischmasch aus Euphorie und Optics in meinem Kopf war die miteinander verschmolzen. Ich habe aber bisher noch auf keinem MDMA Turn solch eine Zufriedenheit verspürt - gepaart mit einer extremen Vertripptheit. Ich rauchte noch ein paar Joints, legte mir was für morgen weg und genoss die Reise. Es war perfekt, mir kam nichts in den Sinn das den Turn noch besser hätte machen können.

Irgendwann wurde die Verdextheit dann auch schwächer und ich habe noch mit Weed nachgeholfen, jedoch gab es da nicht mehr allzu viel zu pushen. Als ich runter war hatte ich das erste mal das Gefühl wieder zurück zu wollen, normalerweise habe ich bei DXM keinen Comedown wie bei MDMA, ich dachte einfach nur: "Reicht auch, irgendwann mal wieder dann passt des."

Da ich nicht schlafen konnte lag ich bis ca. 5 Uhr Morgens noch rum und genoss die Musik, ich habe während dem gesamten Trip vielleicht 15 Minuten zwecks Blasenentleerung etc. ohne Musik verbracht.

Als ich angefangen habe diesen TB zu schreiben habe ich mir erhofft mehr Eindrücke wiedergeben zu können, es war einfach echt abgefahren und ein purer Genuss für die Seele mal wieder High zu sein. Einiges habe ich auch mitgenommen, zwar setze ich es wie immer nicht direkt um aber es ist mir im Hinterkopf geblieben und ich habe vor daran zu arbeiten. Kindheitserinnerungen o.Ä. hatte ich vielleicht ein oder zwei, ich habe auf bewusstseinserweiternden Reisen auch nicht wirklich das Bedürfnis in meiner Kindheit rumzustöbern, ob es verdrängte Sachen gibt die ich aufarbeiten sollte weiß ich nicht aber ich erinnere mich auch so an genug Gewalt und Mist, das Ganze schert mich heute relativ wenig da es eh nicht zu ändern ist.

Ich hoffe ich konnte einen einigermaßen guten Einblick in diesen Trip geben, mit Beschreibungen der Halluzinationen könnt ihr wahrscheinlich eh wenig anfangen da ich die Tage vor dem Trip eigentlich nichts besonderes erlebt habe, das meiste an CEV's waren einfach Kreissägen und Stacheln (habe am Tag zuvor ziemlich viel Geometry Dash gezockt, in meinem Kopf haben sich so einige Level zusammengebaut :D) und vielleicht mal sinnlose Formen, explizit kann ich mich nur an das schizophrene Hakenkreuz und wenige kleinere Optics erinnern. Dieses Maschinengefühl das nicht allzu unbekannt sein sollte verspürte ich bisher selten und wenn dann eher als Witz á la "Ich bin eine Maschine, alles ist Maschine, die Welt ist Maschine", was man sich da halt so denkt. :D

Es ist beängstigend wie sehr mir DXM gefällt, auf den höheren Plateaus habe ich zurzeit nichts zu suchen und die Halluzinationen die ich auf dem dritten Plateau hatte waren auch eher schlecht als recht, der Zeitpunkt war absolut ungeeignet für einen so unerwartet starken Rausch. Ich werde wohl noch einige Experimente machen und hoffe dass ich mit meiner Standartdosis auch nicht zu viel Schaden in meiner Leber und Nieren anrichte, mit dem Grapefruitsaft brauche ich aber eh nie mehr als eine Plateau 1 lowdose um ordentlich drauf zu sein. Die Frage ist nur ob ich mich mit der Häufigkeit kontrollieren kann, nach 3-7 Tagen ist die Lust auf eine neue Reise relativ schnell wieder da.

Der letzte Trip hat mir wohl irgendwie vermittelt DXM sei mein Serum zum Eintritt in eine bessere Welt, in der ich auf alles eine logische und mit der Realität vereinbare Erklärung finde und in der man sich selbst und die Welt besser versteht. Alleine meinem Körper und Geist zu Liebe werde ich strikt versuchen den Konsum auf 1-2 mal im Monat zu halten, auch wenn es sehr verlockend ist. Ich werde mich heute Nacht noch ein bisschen in Nozi's Geschreibsel belesen und versuchen, Parallelen zu schließen, um zu sehen ob ich auf einem ähnlichen Weg bin.

Nach dem P3 Trip kann ich nicht sagen Ich steh voll drauf mir einen Gramm einzufahren und Verstecken mit meinen Gliedmaßen und meiner Identität zu spielen aber ein generelles Interesse daran ist wohl nicht zu leugnen.

Dextromethorphan ist schon etwas Seltsames.

- Reefer