Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Sendebeginn verschiebt sich um 2,5 Stunden
Drogen:Mischkonsum von Ecstasy und Cannabis (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:mdmagic
Datum:17.12.2014 19:27
Set:Vorbereitet, Mix aus Vorfreude und Aufregung, Entspannt
Setting:Mit den besten Freunden im Lieblingsclub bei bester Musik, super Light- & ein wenig Pyro Show
Nützlichkeit:7,00 von 10 möglichen   (19 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Zu lang? Tripbericht ab Teil 3!

Kurz vorher über mich

Männlich, 19 Jahre, 1.78m, knapp 70 Kilo, bis zu diesem Abend nur Erfahrung mit weichen Drogen. Trinke kaum noch Alkohol, nur Bier und guten Whiskey wegen dem Geschmack, bin fast nie wirklich betrunken (war mehrere Jahre anders) und rauche nahezu Täglich mit dem engsten Freundeskreis Gras aus Holland (wohne an der Grenze und Studiere in NL) sowie ca. 2 Schachteln Zigaretten pro Woche. Sonst nehme ich nur bei langen Technonächten die ein oder andere Koffeintablette und hab mal Kratom als Tee probiert.
Dies sollte sich in dieser Nacht ändern.

Teil 1: Was und wer?
Der Plan lautet mit den Jungs H, D, A, P bei „unserem“ Mädel: M in der Clique vorm losziehen zusammen kochen, trinken, essen, etwas paffen und einfach in Vorfreude zusammensitzen. M & P wollten nur Gras rauchen, A nur trinken und ich sollte später mit H und D eine blaue Superman einklinken. Ziel ist ein großer, eher mainstreamiger aber vertrauter Club in Köln mit super tanzbarer Mukke in Richtung Techno und Deephouse. Alle wussten, dass ich heute meine erste Pille nehmen werde.

H nimmt so knapp alle 2 Monate mal ein Ding und hat mir angeboten diesmal mit zu machen, während D meiner Meinung nach übertreibt und auch schon 4-6 an einem Abend snackt.

Teil 2: Vorbereitung bis zum Zeitpunkt des Konsums (5 Stunden)
Es ist 9 Uhr und wir sind vollzählig. Simultan zum Herd geht der Joint an und macht beim aufheizen des Nudelwassers seine Runde. Bis die Nudeln mit Sahnesoße, Hühnerbrust, grüner Paprika und etwas Pfeffer auf dem Tisch standen waren zwei Lunten weg und ich war angenehm high aber super aktiv. M und P rauchten einen weiteren Joint auf den ich aber verzichtete, wollte ja wach sein. Stattdessen packt H, aka Mr. Vorbereitung, Vitamin C und Kalzium Brausetabletten aus. „Macht das Runterkommen viel angenehmer!“ Schaden wird’s ja wohl nicht, also rein damit. Rucksack mit Pulli und 2 Liter Wasser für den Rückweg gesattelt und los.

Der DJ wo wir uns am meisten drauf freuten sollte gegen 4 Uhr sein Set beginnen, haben dann aber doch relativ früh den Zug um 23 Uhr genommen. Nach Zugplan gabs die Wahl zwischen halb eins oder erst 2 Uhr ankommen.

Über die Zugfahrt (1:15 Std.) und den Fußweg zum Club (15 min), dann noch zwei Radler und nen halben Liter Wasser getrunken. Merklich high war eigentlich nur noch P, der Rest soweit komplett nüchtern. Auch A der ebenfalls nur wenige Bier getrunken hat.

Die gute Laune griff zunehmend um sich, geärgert habe ich mich nur beim Reingehen über den Türsteher der mir Verbot das Wasser mit rein zu nehmen. H hat es dann irgendwo hinter einer Mülltonne gebunkert.

Garderobe abgegeben und rein. Es ist kurz vor eins und ich trinke noch ein kleines Bier für den Geschmack. Der Resident Dj spielt unglaublich geiles Zeug und wir tanzen uns warm.
Zwanzig vor zwei: „Sollmer ma?“

Teil 3: Rein damit. (hier wird die Zeit interessant)
Ich verlasse mit H, D und einem Red Bull den Club und wir nehmen jeder eine Blaue Superman. Sollen wohl ca 120mg, maximal 150mg MDMA haben und sonst nicht (merklich) gestreckt sein. Bis dahin war ich eigentlich überzeugt erstmal mit ner halben etwas zu schnuppern hab mich dann aber auf D‘s Empfehlung die ausnahmsweise mal glaubwürdig geklungen hat auf eine ganze eingelassen was wohl nicht falsch war.

Aufgeregt aber null Verunsichert rauche ich mit den beiden noch eine Kippe und wir gehen wieder rein. Etwas abseits der Tanze labern wir (wieder bei den anderen) viel und tanzen sehr entspannt zu der Musik. Nach ca 40 Minuten kommt H drauf und wir gehen wieder kurz raus. Er setzt sich hin und kommt nach ein paar Momenten der Orientierungslosigkeit wieder klar und sagt dass alles top ist. Ca. 20 min später signalisiert auch D, dass er auf Sendung ist.

Und ich? Wann geht’s bei mir mal los? Ich tanze noch 1,5 Stunden total unbeeindruckt und nüchtern weiter und ernte dabei einige faszinierte blicke von H, D und auch dem Rest. „Gar nix? Echt gar nix? Du bist n Typ..“ „Schieb dir aber jetzt keinen miesen wenn du nicht drauf kommst“ Nö ganz und gar nicht, ich fands lustig und hab ganz normal weiter gefeiert.

Bumm. Ich glaub es geht los.

Geschlagene 2,5 Stunden nach der Einnahme kommt der Kick.
Mir wird schwindelig, die Kippe in ihrer Hand verliert komplett das Gewicht, eine Mittelschwere Orientierungslosigkeit stellt sich ein und es fühlt sich an als würde ich jeden Moment durch die Ausgangstür fallen an der ich mich festhalte. „Anker dich, such dir was festes“ sagt H. Kaum sitze ich auf einer kleinen Mauer geht es in 10 Sekunden besser. „Ich komm voll klar“ sage ich verträumt zu P, meine es aber auch. Er lässt mich kurz allein und holt mir ein Leitungswasser. (mittlerweile war ich total froh, dass ich nicht noch eine halbe Love von D nachgelegt habe)

Ab dieser Stelle fasse ich mich kürzer und gehe vermehrt auf die "Besonderheiten" ein

Direkt nach dem Wasser bekomme ich (immernoch im sitzen) den ersten von zwei Schweißkicks. Innerhalb von wenigen Sekunden bin ich komplett Nass. Im Gesicht tropfnass. Genau so schnell verschwindet der schweiß aber wieder, also wieder rein endlich tanzen.

Empathie vom allerfeinsten. Die Menge hebt einen Rollstuhlfahrer hoch, der ganze Club applaudiert und es läuft Summertime sadness als Housiger mix. Hätte am liebsten geheult.
Zweiter schweißkick. „Alter? Alles gut?“ gucken mich die riesigen Teller von H fast schon panisch fragend an. Ich frage was denn sei und er wischt mir nur den Schweiß von der total überhitzen Stirn. Aber auch dieser schweißkick verlässt mich nach 5 Minuten Tanzpause.

Teil 4: Danke P für dein Timing
5:20 Uhr. P: „Lasst uns mal in ner halben los und in ner Stunde dann den Zug nehmen“. H und ich natürlich noch total auf Sendung lassen uns etwas trotzig überreden. Also später los jacken und Rucksack holen. H zieht seine Jacke an, dreht sich um und guckt mich an. Kein Gesichtsausdruck hätte deutlicher „Ich komm schön beschissen runter“ sagen können. Danke P an dieser Stelle für das top timing, so konnte H direkt einen vorgerollten mit schönem Indica anzünden und ein bisschen klar kommen.
„Geil geil geil“ – das Wasser war noch da. Immernoch verschlossen und schön kühl. Perfekt für eine Stunde Rückfahrt.
Vor dem Bahnhof machen wir noch 4 kleine Fotos in einer Fotobox was die beste Idee des Abends war. Einfach eine Top Erinnerung.

Teil 5: Gute Nacht
Auch nach einer Stunde Zug, und zwei Spaziergängen war ich um halb 8 immernoch angenehm auf Sendung aber glaubte langsam runter zu kommen was für mich in keinster Weise unangenehm war.
Zusammen mit allen außer D legen wir uns bei M zu viert ins Bett und rauchen noch 5 Joints die dann selbst H und mich ans bett fesseln (9:30 Uhr). Nach 2 Stunden unruhigem Schlaf geht’s nicht mehr anders, ich setze mich ins Bett und rede noch leicht drauf mit der gerade aufgewachten M.
H fährt nach Hause um zu duschen und später zu Kellnern. P, M und ich verbringen den Rest des Tages bis 22 Uhr mit labern und kiffen.

Nachtrag: In der halben Stunde vorm Einschlafen hatten H und ich einen leichten Anflug von Optiks, aber nicht wie ich mir sie von LSD, Pilzen oder anderen halluzinogenen Drogen vorstellen würde. (Keine Erfahrung damit)
Das ganze war eher wie in einem Traum und trotzdem relativ heftig.
Ich lag im Bett mit geschlossenen Augen und hätte H und P auch mit offenen nicht sehen können, da mir die Bettdecke teils über dem Gesicht lag. Trotzdem habe ich die beiden beim Joint bauen gesehen (was sie gerade wirklich taten), Blickwinkel war dabei als würde ich leicht über ihnen stehen. Wie als würde eine Kamera über ihnen schweben. "Ey ich seh euch", da wars noch lustig. Komisch wurde es für mich als ich merkte, dass ich mich aus eben diesem Blickwinkel durch den Raum bewegen konnte. Also die beiden erstmal von der anderen Seite begutachtet. Alles noch interessant, vorallem weil die Bewegung, also Veränderung des Blickwinkels wie bei den Kameras im Fußballstadion war (über dem Spielfeld schwebend), etwas schwer zu beschreiben.

Dann wurds aber richtig komisch, ich habe versucht mich selber im Bett an zu sehen doch da wo ich eigentlich liegen sollte war.. nichts. Das ganze sah aus wie eine schlechte Retusche aus einem Schwarz weiß bild (dunkel, verwischt, einfach wie zensiert)

Fazit: Mit genug pausen, im nüchternen Kopf und gut vorbereitet ist Ecstasy für mich sehr attraktiv. Negative Aspekte hielten sich sehr in Grenzen. Kein unangenehmes Runterkommen (Vitamin C und Kalzium) oder unwohlsein während des Trips. Unangenehm fand ich jedoch: die zwei Schweißkicks, 2 Tage schwierigkeiten etwas warmes zu essen, Kieferspannung/Muskelkater am kompletten Tag danach und vorallem die extrem lange Wartezeit auf die Wirkung bei mir.

Peace out, hoffe du hattest Spaß beim Lesen und stay safe! :)

Als letztes nur noch zwei Fragen von mir:
1. Woran kann es liegen dass die Pille erst so spät gewirkt hat obwohl wir alle das selbe genommen haben und vom Körperbau fast identisch sind?
2. Gibt es etwas worauf ich in Zukunft achten könnte/ besser machen könnte?