Tripbericht lesen

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Titel:Klammern an der Realität - mein erster Pilztrip
Drogen:Mischkonsum von Speed, Cannabis und Psilocybinhaltige Pilze (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:ruiljaru
Datum:22.12.2014 03:19
Set:anfangs: euphorisch, gut drauf, neugierig, \"rauschgeil\" später: überwältigt, verwirrt
Setting:mit 4 Kumpels draußen später im Tripzimmer bei einem Bekannten
Nützlichkeit:8,32 von 10 möglichen   (22 Stimmen abgegeben)

Bericht:

I don’t want no mushroom to go to my head
Give me the good sensimilla instead…





Etwas mehr als eine Woche ist es her, dass ich meine erste Bekanntschaft mit der Welt der Psychedelika gemacht habe und es vergeht immer noch kein Tag an dem ich nicht an diese Nacht denke. Ich denke das Aufschreiben von dem, was passiert ist wird mir helfen das ganze etwas mehr zu verstehen und zu akzeptieren. Leider kann ich mich nur schlecht an die meisten Genauigkeiten wie Bilder, Gedankengänge etc. erinnern, jedoch versuche ich das Geschehene am besten zu formulieren.



Ein wenig über mich:


Ich bin 20 Jahre alt, habe dieses Jahr mein Abi gemacht und werde nächstes Jahr studieren. Die erste Droge war bei mir, wie bei den meisten, natürlich Alkohol. Ich erlebte meinen ersten Vollrausch mit 12 Jahren und einer halben Flasche Wodka. Es ist mir immer noch ein Rätsel, dass ich davon nicht gekotzt habe, sondern einfach nur megavoll und gut drauf war. Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt probierte ich auch Zigaretten. Es war früher irgendwie „cool“ sich während der Schulpause hinter ein Haus zu stellen und zu rauchen (hab da nur gepafft). Hab dann auch eine zeitlang regelmäßig geraucht, bis mich meine Mutter mit 13 Jahren erwischte und ich erstmal derbe Anschiss bekam, also ließ ich es sein. Während der Pubertät fing dann doch das regelmäßige Hardcoresaufen an den Wochenenden statt. Das sah dann ungefähr so aus: Alle so zwischen 14 und 16 hatten immer einen 18jährigen dabei, der uns Hartalk und Kippen besorgte. Danach ging es immer an Spielplätze oder irgendwelche Grundschulen, wo dann gesoffen gelabert und gekotzt wurde. Auch im Winter konnte uns das kalte Wetter nicht abschrecken und so wurde dann auch weiter draußen gesoffen. Wenn ich auf diese Zeit zurückblicke komme ich mir schon hart bescheuert vor…


Mit Ende 17 oder Anfang 18 kam ich zum ersten Mal in Kontakt zu Cannabis. Ich habe mich mit der Wirkung schnell angefreundet und konsumiere bis heute , in letzter Zeit regelmäßig, zwei Dübel abends. Wenn nichts da ist, dann habe ich auch keine Probleme eine Pause einzulegen.
Danach probierte ich drei mal Spice aus. Gefiel mir nicht wirklich und nachdem ich nach 2 Bier und einer Spice Tüte zu dritt mit die Seele aus dem Leib gekotzt habe, habe ich es nie mehr angefasst. Natürlich kam dann irgendwann MDMA, Teile und Speed, aber das wäre schon etwas für einen anderen Tripbericht. Achja, noch hatte ich einmal frische Pilze, jedoch im Lowdosebereich. Außer einer euphorischen Wirkung in der Magengegend habe ich nicht viel gespürt. Kurz gesagt bin ich an Drogen interessiert, jedoch sind sie nicht Mittelpunkt meines Lebens.


Nun kommen wir zur eigentlichen Geschichte


Alles fing eigentlich ganz harmlos an…


Letzten Freitagabend hatte ich wieder mal Bock auf ein bisschen Grünes und da meine eigentliche Connection gerade nicht da war musste ich meine anderen Kontakte ins Spiel bringen. Nach einer kurzen Zeit fand ich tatsächlich etwas und fuhr mit dem Bus zu dem Typen. Dort angekommen redeten wir noch ein wenig über vergangene Upper-Abende ( haben schon einige Male zusammen Speed/Emma konsumiert) und danach wog er das Weed vor mir ab : 2,52 g auf ein 25er, nice. Also fing ich schon mal an einen für später vorzurollen, als mich der Kollege fragte ob ich ne Nase Speed will. Ich willigte ein, schließlich war mein letztes mal schon fast 4 Monate her und ne kleine Nase schadet doch nicht oder?
Gesagt getan, ich zog meine Line weg und er auch. Brannte ein wenig in der Nase und der altbekannte chemische Geschmack lief mir den Rachen runter worauf ich erstmal einen Schluck Wasser nahm. Der Joint war vorgerollt und mein Bus zurück sollte in 20 Minuten kommen. Ich rauchte noch eine Zigarette, zog noch eine weitere Nase, die mir angeboten wurde und ging nach draußen. Die Wirkung vom Speed zeigte sich langsam durch eine leichte Euphorie und Stimmungsaufhellung. Auf dem Weg zur Haltestelle rief ich Kay an, um zu fragen was bei ihm so geht. Er meinte er würde jetzt ein Paar Kollegen abholen, um später die Mexikaner zu snacken und fragte mich, ob ich dabei wär.


Kay hat schon Erfahrungen was Pilze angeht und da mich Pilze und Psychedelika allgemein schon seit einer Weile beschäftigen und interessieren, war das die Gelegenheit es endlich auszuprobieren.


Ich sagte zu und er meinte er holt mich in 20 Minuten mit dem Auto ab. Coole Sache, ich war gut drauf und hatte am nächsten Tag nichts vor. Ich setzte mich an die Haltestelle und rauchte ein Paar Zigaretten bis Kay antraf und wir zu Richie fuhren. Dort angekommen war noch ein anderer Kollege den ich kannte (nennen wir ihn Flow) und andere mir unbekannte Menschen. Wir machten es uns auf der Couch gemütlich und rauchten zu viert 2 Joints von der Sorte Jack Herer. Zu dem Zeitpunkt ging es mir schon echt gut, ich fand die Kombi von Speed und Weed ziemlich geil. Man hatte einen klaren Kopf und das Gras hat die euphorisierende Wirkung noch extra gepusht. Nach einigen Minuten und den auferauchten Joints entschieden wir uns zu einem anderen Kollegen ( den ich nur vom Sehen kannte) zu fahren, um dort die Pilze zu essen. Kay wollte noch Gras holen, deshalb fuhren wir zuerst noch zu seinem Ticker. Er stieg aus und wir blieben im Auto sitzen, um zu warten. Die Musik war an, ich machte mir ein Bier auf und war voller Vorfreude. Endlich würde ich die Pilze ausprobieren! Das Bier war kalt und erfrischend, so steigerte sich auch meine Laune. Kay war wieder da und wir fuhren los, um die letzte Person (Jay) abzuholen, der die Pilze hatte und nur kiffen würde, um den Tripsitter zu machen.



Als wir komplett waren konnten wir endlich aufbrechen. Während der Fahrt gingen unzählige Joints rum (ich weiß, kein safer use…), was mich nur euphorischer machte. Nach etwa 40 Minuten waren wir endlich da und es war schon ziemlich spät (1:30 nachts). Unser Gastgeber begrüßte uns und wir kamen ins „Tripzimmer“. Dort stand eine große Couch mit einem Tisch voller Bierflaschen, die Wand war rot angestrichen und mit vielen Postern und angespraytem Zeugs bedeckt. Wir setzten uns also hin und Jay holte die Pilze raus. Es handelte sich um die Mexikaner und es war wirklich genug davon da. Da wir keine Waage hatten (erster Fehler) sortierte Kay die Pilze für jeden. Da er schon Erfahrungen damit hatte und wusste, dass ich bis jetzt noch nie welche konsumiert habe, habe ich ihm in der Sache vertraut. Jeder von uns 4 nahm seine Portion und Kay fing als erster an die unschuldig aussehenden Pilze zu futtern. „Die muss man ganz lange kauen“, meinte er während er sein Gesicht verzog. Ich betrachtete sie erstmal und wartete. Ich hatte nicht wirklich Ahnung wie viele ich da in der Hand hielt, heute würde ich schätzen dass es 3g oder sogar etwas über 3g waren. Kay war mit dem Aufessen fertig und ich schob mir den ersten Pilz in den Mund. Richie, der auch angefangen hatte seine Portion zu vernichten verzog ebenfalls sein Gesicht und nahm nach jedem Bissen einen Schluck Wasser. Ich fand die Pilze vom Geschmack her aber relativ verträglich und nicht so eklig wie die frischen, die ich schon mal hatte. Nach einigen Minuten, um ca 2 Uhr, war meine Portion im Magen und ich lehnte mich entspannt zurück, während schon ein Joint, den Jay gebaut hatte, am Laufen war.



Musik lief (absolut keine Erinnerung mehr welche Musik den ganzen Abend/Nacht lief), wir saßen alle gemütlich auf der großen Couch um den Tisch, rauchten einen Joint nach dem anderen und alberten rum. Die Atmosphäre war echt entspannt, ich war immer noch ziemlich euphorisch, doch klar im Kopf vom Speed/Weed. Nach einiger Zeit bemerkte ich wie Flow und Kay anfingen sich sinnlos über irgendwas zu bepissen. Für mich und Richie war es eher unverständlich was jetzt so witzig sein soll. Ich blickte auf die Uhr. 2:30…irgendwie spüre ich noch nicht wirklich viel. Kay schloss die Augen und meinte auf einmal dass er jetzt schon mit allem etwas überfordert ist und schlug vor etwas nach draußen zu gehen. Wir standen also alle auf und gingen nach draußen. Obwohl es eigentlich echt kalt war (Dezember) fand ich es draußen sehr angenehm und lief mit offener Jacke rum. Irgendwann blieben wir stehen und Kay ging etwas zur Seite, um sich zu übergeben. Ich dagegen spürte absolut keine Übelkeit und hatte so langsam das Gefühl, dass sich doch etwas tut…Ich fand die Luft extrem angenehm und verspürte eine zunehmende Euphorie. Wir liefen weiter und kamen irgendwann an einem Basketballplatz an. Jetzt war die Wirkung schon deutlich zu spüren und machte sich auch optisch etwas bemerkbar. Wir schauten in den Himmel, der voll mit Sternen übersät war. Mir kam es vor, als sehe ich jeden einzelnen Stern am Himmel, ob groß oder klein. So standen wir also alle da mit dem Blick nach oben und sagten sowas wie „Boah..“, „Krass“ und „Aaalter…“ Ich glaube wir waren alle ziemlich fasziniert vom Anblick. Nach einigen Minuten sagte Kay, dass ihm kalt ist und wir beschlossen wieder ins Warme zu gehen. Auf dem Rückweg fiel mir auf, dass ich nicht mehr wirklich gerade laufen konnte und einen Laufstil eines Besoffenen hätte – den anderen erging es genauso.



Als wir angekommen sind setzten wir uns wieder hin und ich fühlte mich großartig. Eine schon fast MDMA ähnliche Euphorie überkam mich. Jay, der den Tripsitter machte und nur gekifft hat, drehte den nächsten MonsterDübel aus zwei Longpapes. Ab jetzt wurde nicht mehr viel geredet, man merkte schon dass es bei allen losging. Alle saßen still da, ich nickte überfüllt mit Glücksgefühlen zum Takt der Musik und war am chillen. Der Joint war mittlerweile an und wurde mir gereicht. Ich nahm drei Züge, gab ihn an Kay weiter und lehnte mich zurück mit dem Blick auf die Decke und…ab JETZT gings erst RICHTIG los !! Die erste Vision überkam mich. Ich kann mich leider nicht an Einzelheiten erinnern aber es ging um die Menschheit. Dass wir geboren werden, leben und dann sterben, klar, hört sich alles eigentlich erstmal logisch an. Ich kam auf die Erkenntnis, dass wir Menschen doch irgendwie alle gleich bzw. eins sind und jedem von uns das gleiche widerfährt. Nach dieser Erkenntnis war ich mir auf einmal im Kopf ziemlich sicher, dass ich nicht mehr der Selbe sein werde, nachdem was ich realisiert habe. Das Weltbild hatte sich total verändert. Das alles kam mir extrem konfus vor und diese Erkenntnis wiederholte sich mehrmals in meinem Kopf. Die nächste Vision kam. Ich war ganz winzig und lief über irgendeine Fläche, vielleicht ein dunkles Feld? Ich glaube ich war im Universum, denn mir kam alles um mich herum extrem riesig vor. Ich dachte über uns Menschen nach und es ging irgendwann so tief, dass ich bei der Entstehung der Welt angekommen bin. Ich realisierte, dass ich schon ziemlich tief mit meinen Gedanken versunken war und dass es echt heftig wird, und kam in dem Moment wieder zu mir.



Ich setzte mich wieder aufrecht hin, nahm mir eine Zigarette und sah Richie an. Er blickte ziemlich verwundert zurück und schüttelte seinen Kopf, ich glaub ihn beamte es mittlerweile auch ziemlich hart. Ich blickte zu Flow, der in seinem Sessel in der Ecke saß und sich immer noch stellenweise einfach so bepisste. Ich blickte zu Kay, der zurückgelehnt mit geschlossenen Augen da lag. Ich zündete meine Kippe an, nahm einen Zug und fiel wieder in einen Trancezustand. Ich sah verschiedene Gesichter, die Grimassen schnitten und ihre Farbe ständig änderten. Richie stand auf und sagte sowas wie „ich komm grad gar nicht mehr klar“, und ging wohl auf Toilette. Ich wurde durch seine Worte aus meinem Zustand wieder rausgerissen und nahm einen weiteren Zug von meiner Zigarette, die ich schon wieder vergessen habe. Ich lehnte mich wieder zurück, schloss die Augen und hatte sehr farbige closed eye visuals, ganz anders als die, die ich vom starken Gras kenne. Die CEV fand ich aber an sich nicht besonders spektakulär. Richie kam wieder zurück und ich stand auf, um auch aufs Klo zu gehen. Mittlerweile war der Bodyload schon sehr stark. Das Wasserlassen ging ohne Probleme und beim Händewaschen traute ich mich nicht in den Spiegel zu sehen..ich war viel zu überwältigt von allem. Als ich das Zimmer wieder betrat kamen mir die Gesichter meiner Tripkumpanen irgendwie fremd vor. Ich musste mich teilweise erinnern, wie sie überhaupt heißen und was wir hier machen. Übrigens gingen die Joints pausenlos rum, worauf ich nicht mehr eigehen werde. Ich setzte mich auf die Couch und blickte die Wand an. Die Poster fingen an sich zu bewegen und die Farben flossen ineinander. Die angesprayten schwarzen Gesichter an der Wand verzogen sich ständig. Ich blickte auf die Decke, wo ein riesiges Laken mit einem Buddha hing. Die Säulen um ihn herum flossen die ganze Zeit im Kreis, alles bewegte sich.


Nun kommen wir zum entscheidenden Punkt : dem Peak der ganzen Geschichte. Ich war überfüllt von Emotionen und ich hatte die nächste Vision. Ich weiß leider nicht mehr worum es sich dort handelte, aber auf einmal machte NICHTS mehr einen Sinn. Mein Leben, meine Existenz – alles war komplett sinnlos. Bilder schossen durch meinen Kopf und meine Gedanken waren nicht mehr aufzuhalten. Ich hatte die ganze Zeit eine innere Stimme im Kopf, die meine Gedanken und Gedankengänge „kommentiert“ hat. Ein Wort, dass ziemlich einprägsam war schoss mir durch den Kopf: Verwirrung. Das beschrieb den Zustand am Besten. Ich war verwirrt, weil nichts mehr Sinn machte. Was ist Sinn ? Was ist Leben ? ABSOLUT.KEINE.AHNUNG. Ich kam kurz zu mir und fragte nach einem Feuer, da ich mir eine Zigarette anzünden wollte. Ich bekam ein Feuer und Kay sah mich an und meinte zum Spaß : “ Alter, in dem Zustand hier bin ich schon mein Leben lang gefangen!“ Ich lachte künstlich, nahm einen Zug von meiner Kippe und verfiel wieder in den Zustand des kompletten nonsense. Ich war komplett durcheinander und versuchte mich an alltägliche Dinge, wie die Namen meiner Eltern und den Namen der Straße, in der ich wohne zu erinnern, doch ich konnte es nur schwer bis gar nicht. Und da fing es an, dass ich langsam Panik bekam. Ich erlitt einen kompletten Realitätsverlust und versuchte an ihr zu klammern. Zu dem Zeitpunkt glaubte ich, dass meine Zigarette, die ich in der Hand hielt, der einzige Bezug zur Realität war. Jedes mal, wenn ich versuchte mich an mein Leben und die „Realität“ zu erinnern fing ich an mich reinzusteigern und mehr Panik zu bekommen.


Ich wollte raus, aber wusste dass ich es alleine nicht schaffe. Ich sagte verzweifelt:“Voll Bock rauszugehen..“, doch alle waren mit ihrem eigenen Trip beschäftigt und Jay (der Tripsitter) war mittlerweile schon pennen gegangen. Ich schaute auf die Uhr. 4:19. Scheiße Mann, ich muss das alles irgendwie selbst überstehen. Ich versuchte mich selbst zu beruhigen, indem ich mir in meinem Kopf dachte, dass es nur der Zustand ist, ich habe Pilze genommen, es ist nur ein Zustand…es ist nur ein Zustand wiederholte ich bestimmt 20 Mal. Meine Gedankengänge waren einfach nur krass. Gedanken über Gedanken, nichts wurde zu Ende gedacht, sondern durch einen neuen Gedanken unterbrochen usw. Ich fing an darüber zu denken dass ich hängen bleibe. Obwohl ich mir ja bewusst war, dass ich Pilze genommen habe und es nur dieser Zustand ist, dachte ich trotzdem daran, dass ich hängenbleibe. Ich dachte daran wie es ist, in diesem Zustand für immer gefangen zu sein, auch im Alltag mit der Familie. Das wäre die Hölle, dachte ich. Ich kam wieder zu mir und blickte auf die Uhr. Was 4:23??? Mir kam das alles wie eine Ewigkeit vor. Die Panik hörte nicht auf und kam schubweise, verschwand dann aber jedes Mal. Ich beruhigte mich langsam, doch fing immer wieder von alleine an Panik zu bekommen. Ich wusste nicht, wovor ich da Angst hatte, sie war einfach so da und ich konnte nichts gegen sie machen, außer mich immer wieder zu beruhigen. Ich sah in der nächsten Vision, wie ich auf einer Bühne stehe und mir Menschen zujubeln. Ich dachte mir, dass Musik in meinem Leben das Wichtigste ist und ich alles für meine Träume geben würde. Langsam kamen wieder alle etwas klar, die ersten Worte wurden gesprochen. Ich konnte immer noch nicht reden, ich war viel zu überwältigt von dem Geschehenen. Teilweise hatte ich noch leichte Visionen und Angstgefühle, jedoch konnte ich mich zum Ende hin beruhigen. Ich landete so langsam wieder und fand nach und nach wieder Bezug zur realen Welt. Ich wusste wieder wer wer ist und was wir hier machen. Beim Sprechen hörte ich mich komisch/fremd an und es war zu anstrengend, also ließ ich es sein.


Während die anderen schon ein paar Sätze wechselten saß ich still da und kam langsam klar. Richie schaute mich an und sagte „Alter, du siehst ja heftig verstört aus..war dein erster Pilztrip oder?“ Ich nickte. Nach etwa einer weiteren Stunde beschlossen wir etwas zu schlafen, um am nächsten Tag mit dem Auto zurück zu fahren. Ich schloss die Augen und schlief halb im Sitzen, halb im Liegen ein.

Am nächsten Morgen, etwa um 12, wachte ich auf und fühlte mich etwas besser. Ich konnte wieder einigermaßen normal reden und laufen. Hunger hatte ich absolut keinen. Wir blieben noch eine Stunde, rauchten ein paar Joints und machten uns auf den Weg nach Hause.
Zuhause angekommen bin ich um ca 16:00. Ich redete noch etwas mit meiner Mutter, wobei mir das Sprechen mit ihr noch etwas anstrengend fiel und ein Afterglow auf jeden Fall noch zu spüren war. Ich ging ins Bad, schaute mich im Spiegel an. Noch Teller. Ich duschte, aß etwas und sonst machte ich den ganzen Tag nichts mehr. Um 12 ging ich schlafen und schlief 13 Stunden durch.



Fazit: Ich glaube, dass ich diese Erfahrung gebraucht habe, denn immerhin interessierte es mich. Ich hätte es früher oder später sowieso getan. Eine niedrigere Dosis hätte mir nicht wirklich zeigen können was Pilze eigentlich in sich haben. Jedoch gebe ich zu, dass ich Psychedelika unterschätzt habe. Auch habe ich einige Fehler während des Trips gemacht. Ich glaube dass der Mischkonsum mit Gras die Wirkung zusätzlich verstärkt hat und für diesen mindfuck extra gesorgt hat. Dazu kommt noch, dass wir keine Waage hatten und somit keine genaue Dosierung machen konnten. Außerdem war ich in einer fremden Wohnung, wobei der Gastgeber ziemlich nett war, trotzdem glaube ich dass es Einfluss hatte. Ich habe den Fehler gemacht mich nicht komplett auf den Trip einzulassen und habe versucht an der „realen Welt“ festzuhalten – das hat möglicherweise die Panik verursacht. Trotzdem bin ich froh diese Erfahrung gemacht zu haben und auch froh wieder in der Realität angekommen zu sein. In dem Zustand hätte ich mir das nicht denken können.

Ich finde egal, wieviele Tripberichte oder Infos man zu Psychedelika wie zB Pilze liest, kann man sich trotzdem nicht vorstellen wie es eigentlich ist. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Gedanken haben würde wie „ scheiße ich bleibe hängen“, oder wie es ist einen Realitätsverlust zu erleben..man kann sich höchstens ein Bild davon machen und sich ungefähr vorstellen, wie es sein kann.
Was mir der Trip gebracht hat ? Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht.
Noch habe ich es nicht komplett verarbeitet, aber ich habe aus meinen Fehlern gelernt und werde bei meiner nächsten Pilzreise ( die noch auf sich warten lässt) hoffentlich alles richtig machen, was Set und Setting angeht.



Danke fürs Lesen.