Tripbericht lesen

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Titel:Die Schneidezone [10,30g C. Mexico]
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:Kogyo San
Datum:23.01.2007 23:51
Set:XXXXXXXXXX
Setting:XXXXXXXXXX
Nützlichkeit:8,90 von 10 möglichen   (227 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Vorwort:

Hallo zusammen!

Tripberichte zu schreiben ist nicht mein Hobby und ich habe kaum Zeit dafür. Vielmehr empfinde ich eine Verantwortung, die mich zwingt, alles Erlebte in Worte zu fassen und weiterzugeben, denn es waren eben Tripberichte von anderen, die mir dabei geholfen haben, zu verstehen, auf welche Risiken man sich einlässt, wenn die Stunde geschlagen hat. Ich will hiermit eine Warnung und zugleich eine Empfehlung aussprechen: an erster Stelle eine Warnung an alle, die sich noch nicht allzu gut mit halluzinogenen Stoffen auskennen oder sich nicht ganz sicher sind, ob sie diesen nicht ganz ungefährlichen Weg einschlagen wollen. Zweitens eine Empfehlung an alle, die ihre psychonautischen Erfahrungen steigern wollen. Wir alle sollten wissen, dass jeder SELBST für sich die Verantwortung übernehmen muss und sich alles mehrmals überlegen muss, bevor er handelt...

DIE SCHNEIDEZONE

- Sa., 20.01.2007 -

Das Bedürfnis, wieder ins Unbekannte zu reisen war an diesem Tag stärker als je zuvor. Und ich gehöre zu den Menschen, die sich ernsthaft mit sich selbst beschäftigen, um herauszufinden, wie der Geist auf Herausforderungen reagiert, indem er mithilfe der Zauberpflanzen vor unerklärliche Phänomene gestellt wird. In diesem Fall mithilfe von Pilzen.

Auf diesen Trip habe ich mich seit längerer Zeit vorbereitet. Körperlich und vor allem geistig. Es dürfte nichts schief gehen, zumindest nicht aufgrund mangelnder Vorbereitung - obwohl man auf Alles gefasst sein muss.

Zu meinem Equipment gehörten einige neue Musik-CDs, sowie einige ungewöhnliche Gegenstände, z.B. ein Tierpelz.

Ich wollte von Anfang an meine Wahrnehmung mit neuen, unbekannten Dingen konfrontieren, in der Hoffnung, auch ungewöhnliche Ereignisse erleben zu dürfen...



Tripverlauf

Es war ein fantastischer Tag! Schön, teilweise sonnig, und ich befand mich in bester Verfassung, gut gelaunt und reichlich ausgeschlafen.

Am Abend - um 19:45h - war ich soweit, um diesen Trip zu beginnen, indem ich vorher sorgfältig einen Rundgang um die Wohnung machte, um mich nochmals davon zu überzeugen, dass alles in Ordnung ist.

Magische Pilze, 2,05g getrocknet - Cubensis Mexico. Langsam zerkaute ich sie und gedanklich stellte ich mich auf die Wirkung ein, die normalerweise nach 45 Minuten eintreten sollte.

Es geschah aber selbst nach 1,5 Std. nichts oder vielleicht viel zuwenig. Dann merkte ich, dass diese Portion Pilze aus jener Ration stammt, die ich vor langer Zeit aus der Tiefkühltruhe herausnahm und in einer Dose weiter bei Zimmertemperatur lagerte. Das muss der Grund sein, dachte ich mir, und eilte zu meinen anderen Rationen, die schon ihre Wirkung bewiesen haben und immer im Dunkel bei Raumtemperatur gelagert waren. Ich wartete aber noch ein wenig, in der Hoffnung, dass doch etwas passiert. Um 20:05h war es schon dunkel und ich ging kurz nach draußen, um zu sehen, ob gewisse Visuals festzustellen sind. Ich spürte schon ein wenig Wirkung, das war mir aber viel zu schwach, um es als eine ausreichende Wirkung zu akzeptieren. Draußen war alles in Ordnung, bis auf eine ganz kurze Erscheinung, als zwei schwarze Augen links von mir auftauchten und genauso schnell verschwanden. Fest entschlossen weiterzumachen, nahm ich eine weitere Dosis um 21:55h - 2,1g. Da ich mir ganz sicher, 100%-ig sicher war, dass die Wirkung kommt, beschloss ich nach einigen Minuten, diese Menge zu verdoppeln, um einen sehr starken Trip zu erleben, denn auf eine weitere Gelegenheit musste ich Wochen, wenn nicht Monate warten. Um 23:04h nahm ich weitere 2,3g zu mir und die Wirkung der ersten Portionen setzte schon ein.



Ich bin ein einigermaßen erfahrener Psychonaut und schenkte den ersten zweidimensionalen Visuals, die schon an der Wand kreisten, keine weitere Beachtung.

Ich wollte mehr - viel, viel mehr! Neben dutzenden Wellen, geometrischen Projektionen und Lichtspielen passierte nichts, was ich als SONDERBAR hätte bezeichnen können.

Leicht gespannt nahm ich später - um 23:25h - weitere 1,95g Pilze und zerkaute sie hastig. Ich wollte Alles oder Nichts.

Kurz danach konnte ich schon behaupten, dass es wirklich kein Zurück mehr gibt, denn die Wirkung entfachte sich stärker und stärker. Das Zimmer wirkte schon ein wenig fremdartig auf mich und mehrere propellerartige Kreise sanken bald von der Decke fließend auf die Wand hinunter... ich bin solche Erscheinungen schon gewohnt und es war nicht sehr beeindruckend für mich, immerhin genoss ich es aber. Mein Ziel war es aber, eine solch hohe Stufe an verändertem Selbstbewusstsein zu erreichen, dass sich mein eigenes ICH ins absolute NICHTS auflösen und all diese bizarren Erscheinungen mit voller Gewalt auf mich stürzen sollten, wie man es von starken Trips kennt...

Es wirkte schon. Mitternacht war vorüber und ich hatte allmählich einen durchschnittlichen bis mittelstarken Trip.

Ich musste mal ins Bad und als ich versuchte, die WC-Brille runterzustellen, war dies plötzlich kaum möglich, denn sie wurde überdimensional und mindestens einen Meter groß. Ich schaffte es doch mit Mühe, aber staunte nicht schlecht, als ich feststellen musste, dass nicht die WC-Brille daran schuld war, sondern ich selbst, denn ICH hatte die Wahrnehmung, als ob ich ein Zwerg sei und musste höllisch aufpassen, dass ich nicht ins Klo falle. Das gefiel mir so sehr, dass ich zum ersten Mal richtig glücklich war über den Verlauf des Trips. Das war die erste STARKE Krümmung meiner Wahrnehmung und ich verfiel beinahe in Ekstase vor Freude. Jedoch war das im Vergleich zu dem, was kommen sollte, ein NICHTS...

Die neue CD lief von Anfang an und mir hat ein Stück besonders gut gefallen. Deswegen betätigte ich die Replay-Taste und ab jetzt genoss ich fast nur dies. Der Titel hieß "The Calling" von der CD "Die Kraft der Schamennen" - produziert von Mike Fortescue (789 002). Es sind allgemeine und zum Teil authentische Indianergesänge drauf (dies gehörte zu dem oben erwähnten Equipment).

Langsam konnte ich schon stärker ausgeprägte Erscheinungen betrachten, unter anderem kaleidoskopische Muster sowie seltsame Geräusche.

Ja, das alles war mir immer noch zu wenig und ich entschloss mich zu einer weiteren "Zugabe". Um 00:25h schluckte ich weitere 2,04g, die aus einer Honig-Ration stammten. Mit jeder weiteren Minute steigerte sich der Trip unaufhörlich weiter und war mit immer mehr neuen Reizen überschüttet. Es gab keinen Zweifel mehr, dass es mich richtig erwischte.

Immerhin hatte ich schon satte 8,4g Pilze im Magen, die ersten 2,05g zähle ich nicht dazu!



Während ich vor dem Laptop saß und versuchte, zu erforschen, WANN die Wirkung bei den früheren Trips eingesetzt hatte, indem ich frühere Trips las, überkam mich ein unbeherrschbarer und ziemlich starker Drang zur Kommunikation. Kommunizieren um jeden Preis - egal, wie und mit wem. Dieser Drang wurde so heftig, dass ich fieberhaft nach Möglichkeiten suchte, mit jemandem aus dem Forum "m.at" zu plaudern. Innerhalb weniger Minuten schrieb ich allen möglichen Blödsinn, ohne eine Ahnung zu haben, was ich genau will und warum. Dieser Kommunikationsdrang begleitete mich fast bis zum Ende des Trips und wurde mit jeder weiteren Minute zu einer enormen Last für mich, denn ich konnte nichts dagegen tun. Und mit jedem weiteren Augenblick wurden die Chancen, mit jemandem ins Gespräch zu kommen immer kleiner, weil es schon sehr spät war und die Wenigsten, die online waren, konnten wissen, was in mir vorging. Leider meldete sich niemand, was auch logisch war, denn ich schrieb nur Unsinn.



Für eine Weile konnte ich mich dann wieder beherrschen und verließ meinen Schreibtisch, um nach draußen zu gehen. Mit einer Zigarette und einem Feuerzeug setzte ich mich vor die Tür auf die Betonstufen und begann zu rauchen. Schon das erste Ausatmen war fremdartig und roch statt nach einer Zigarette nur nach Pilzen. Konzentriert.

Ich betrachtete die Umgebung und bemerkte bald die ersten "Verschiebungen". Es waren seltsame Lichter, die fast tückisch auf den geparkten Autos hin- und herschlichen. Bevor ich diese Lichter richtig als Halluzinationen wahrnahm, verging eine lange Zeit, denn ich betrachtete sie am Anfang als etwas ganz Normales. Erst später wurde mir klar, dass Lichter DORT nichts zu suchen haben, denn die Richtung, aus der sie kamen, war schlicht falsch. Ich wohne in einer Art Sackgasse und sie kamen vom Ende der Straße. Zuvor glaubte ich, es seien die vielen Autos auf der Straße, die vorbeifuhren. Da war aber nichts.



Diese Erkenntnis war an und für sich nicht so frappierend, vielmehr stellte ich nur damit fest, wie fortgeschritten ich in den Wahnsinn stürzte.

Ich kam schnell wieder ins Zimmer und das, was JETZT passierte, war nicht in meiner Kontrolle: ICH NAHM WEITERE 1,98g!!! Die Genauigkeit, mit der ich all diese Mengen an Pilzen erwähne, beruht darauf, dass zu Hause alle Mushrooms vorgewogen und portioniert sind, sogar mit Datum darauf.



Insgesamt hatte ich hochwirkungsvolle, satte 10,4 Gramm Cubensis Mexico im Magen. Die letzten 1,98g wollte ich nicht unbedingt nehmen, es geschah von selbst. Ich erinnere mich noch, dass ich in diesem Moment, als ich diese letzte Portion schluckte, den Wunsch nach einem weiteren, GANZEN Päckchen hatte, das allein 10,0g beinhaltet.

Zum Glück ist es nicht soweit gekommen.

02:00h

Heftig, äußerst heftig überschlugen sich die Ereignisse. Ich nahm diesen Tierpelz (siehe oben) und legte ihn mir auf die Schulter. Die Musik strömte wild und sehr laut aus den Kopfhörern. An der Wand gegenüber tauchte plötzlich ein riesiger Ball auf, der mit den bisherigen Visuals nichts zu tun hatte, denn ab jetzt wütete alles in 3D. Dieser Ball war aus einer durchsichtigen Materie beschaffen und hatte tausende kleine Schuppen, die alle streng und dicht nebeneinander angeordnet waren und alle ein 6-kantiges Profil hatten. Ihre Farbe (jede einzelne) bestand aus allen Farben des Sonnenspektrums. Ich sah, wie diese bizarren Gebilde leise und gespenstisch in Position gingen und langsam begannen, sich gegen den Uhrzeigersinn zu drehen. Und weil sie halbdurchsichtig waren, konnte ich beobachten, wie alle Gegenstände aus meinem Zimmer, die sich dahinter befanden, sich mitzudrehen begannen. Diese Szene hatte absolut nichts mit Szenen aus meinen früheren Trips gemeinsam, denn im Gegensatz zu früher war dies real - es war keine Illusion, diese Phänomene waren physisch da, ganz klar, klarer als die Klarheit! Es lag etwas wie Zorn und Wildheit in diesem Ball, fast eine Bedrohung. Ich spürte aber keine Angst. Der Ball drehte sich immer schneller und schneller und setzte sich in Gang. Alles, was sich dahinter befand, wurde ins Innere des Balls gesaugt und für einen Moment dachte ich: sollte dieses Gespenst über mich ziehen, würde es mich unweigerlich zerquetschen und töten. Aber es schlug in Richtung des Fensters um und nahm alles unter sich auf dem Weg dorthin mit. Alle Gegenstände, die "ausgespuckt" wurden, blieben unversehrt und kehrten an ihren Platz zurück...



Der Monster-Ball blieb in der Höhe des Fensters stehen, drehte alle Jalousien mit, wurde dann kleiner, drehte sich noch schneller und verschwand durchs Fenster nach draußen.



Ich wollte wieder nach draußen gehen. Als ich dort war und mich wieder auf die Stufen setzte, war dort alles anders! Ich konnte beobachten, wie sich die benachbarten Blockhäuser in zweidimensionale Projektionen verwandelten, gleichzeitig gaben sie eine Abbildung ihres Selbst auf den Himmel ab, im Negativ. Das war sehr, sehr beeindruckend, aber wieder NICHTS im Vergleich zu dem, was danach folgte.



Ich merkte zufällig, dass der Himmel ganz klar war und alle Sterne zu sehen waren. Das Haus befand sich hinter mir und ich konnte nur einen Teil des Himmels beobachten.



Um mir alles genauer anzusehen, stand ich auf und ging ein paar Schritte nach vorn ins Offene, wo mein Auto geparkt war. Ich hob meinen Kopf empor und sah ein Bild, das ich bis zum Ende meines Lebens nie vergessen werde: der Himmel samt aller Sterne war anders, und zwar bildete er eine gewölbte Fläche nach oben. Dies war von einer so gewaltigen Dimension, dass ich nie zuvor etwas so Großes gesehen hatte. Ich hatte das Gefühl, ich beobachte das gesamte Universum.



Plötzlich, ohne meine Körperhaltung zu verändern, löste sich der Geist von mir und wanderte nach oben. Ich hatte in diesem Augenblick die klare Wahrnehmung, dass mein ICH der Geist allein ist, ohne dass der Körper dazugehört. Der Geist (also ICH, ohne Körper) klebte am Himmel kopfüber, und ich sah meinen Körper samt der Häuser verkehrt dort oben, denn ICH war unten, am Himmel! Unter mir lagen alle Gestirne, millionenfach und unendlich. In diesem Moment empfand ich alles nicht als absurd, sondern im Gegenteil, als das Normalste der Welt. Ich hatte die klare Gewissheit, dass mein Leben immer schon so war und die Häuser immer dort "oben" standen.

Ich beschäftigte mich nicht mehr mit all diesen Häusern, sondern studierte den Himmel unter mir. Er blieb aber nicht lange so. Er verwandelte sich ganz unverkündet und rasch in einen Ozean und wurde ganz flach. Augenblicklich verwandelten sich die Sterne in kleine leuchtende Quadrate, die sich immer noch an Größe unterschieden.

Alles wurde aber flach und der "Ozean" blau-grün. Die quadratischen Sterne wirkten wie auf die Oberfläche des Ozeans gepinselt.

Links und rechts sah ich dann polarlichtähnliche Gewitter, die in einer Entfernung von abertausenden Kilometern wüteten.

Dann wollte ich wissen, wie es mir dort "oben" geht (meinem Körper), und als ich dort hinaufblickte, kehrte ich augenblicklich und ohne Vorwarnung in meinen Körper zurück.

Dies wurde von einer heftigen Gleichgewichtsstörung begleitet und ich kniete nieder, auf dem Auto abstützend, das neben mir stand. Meine Atmung wurde hektisch und ich fühlte mich sehr müde. Ich weiß nicht genau, wie viel Zeit ich dort draußen verbracht haben muss - es könnte aber eine halbe Stunde gewesen sein, vielleicht sogar mehr. Ich befand mich plötzlich in meinem Zimmer und versuchte, mich zu erinnern, wie und wann das passiert sein muss. Das Einzige, an das ich mich dann erinnerte, war, dass die letzte Stufe sehr schwierig zu überwinden war, denn entweder war sie zu groß oder ich war zu klein.



Als ich ins Zimmer ging, klebte ich förmlich an meinem Computer. Etwas sog mich hinein und ich war unfähig, mich davon zu befreien. Nach einer Weile bekam ich wieder Selbstkontrolle, soweit es ging und warf mich aufs Bett. Zu diesem Zeitpunkt brauchte ich mich auf nichts konzentrieren, um Phänomene zu entdecken - sie stürzten sich wild von allen Seiten auf mich und es sah so aus, als würden sie um die Wette toben. Es gab keine einzige Vision, die man als "Projektion" oder „Halluzination“ bezeichnen könnte, sondern alles war absolut real, tief, dreidimensional, bunt und außerirdisch.



Das Letzte, das mir einigermaßen bekannt war, war nur mein Zimmer, was auch nicht lange so blieb. Es verwandelte sich plötzlich in einen Raum, der wie eine Kirche von innen aussah, aber dennoch anders. Meine Aufmerksamkeit wurde mir durch eine weitere Vision geraubt, eine der vielen anderen, dennoch stärker ausgeprägt: an der Wand neben mir rechts erschien ein seltsames UFO, welches in der Form ca. einem Stadion ähnelte. Oval und dreidimensional, dessen weichen Ränder von Außen nach Innen ständig mit einer Flüssigkeit überströmt wurden. Dieses ovale Objekt besaß in der Mitte eine Vertiefung mit äußerst komplizierten Mechanismen, bzw. Organen ausgestattet, die sich in der Form schwer beschreiben lassen - zudem sie auch noch zahlreich und verschieden waren. Es begann ein wildes Spektakel. Dieses Objekt begann leicht zu pulsieren, wurde kleiner und versank mitsamt der Flüssigkeit, die aus dem Nichts ins Innere strömte, in eine unbekannte Ebene nach unten, während es gleichzeitig durch ein UFO gleicher Bauart, jedoch von anderer Farbe von oben ersetzt wurde. Sobald sich drei dieser bizarren Gebilde sammelten und langsam nach unten auf Nimmerwiedersehen verschwanden, wurden sie mit neuen ersetzt, aber ihre Zahl wurde stetig auf drei gehalten. Dieses Schauspiel dauerte sehr, sehr lange.



Etwas drängte mich dazu, mich auf den Bauch ins Bett zu werfen, und ich tat es. Augenblicklich blähte sich mein Bauch auf und ich wurde schwanger.



In meiner Bauchhöhle befand sich nun ein fremder Fötus, der nicht menschlichen Ursprungs war. Gnadenlos begann er, sich in mir zu drehen und suchte sich einen Weg, um nach Außen zu gelangen. Das war das erste Mal in dieser Nacht, dass ich Angst bekam. Ich wusste, - genauer gesagt, mir wurde irgendwie telepatisch vermittelt - dass, sobald diese Missgeburt ans Tageslicht kommt, ich sofort sterben würde, sollte ich sie zu Gesicht bekommen. Meine Angst wurde größer, denn ich wusste, dass es nicht lange dauern kann - „gleich ist es soweit“, dachte ich mir. Dieses eklige Wesen, was es auch sein mochte, blieb kurz reglos stehen, um sich dann quer in mir zu rollen und umherzuwüten. Ich fasste mir mit beiden Händen an den Bauch und hatte Schmerzen. Dann biss ich die Zähne zusammen und bereitete mich auf den Tod vor, der unmittelbar bevorstand; und ich war sehr sauer, dass ich auf so eine unwürdige Art und Weise sterben sollte.

Und alles verschwand so plötzlich, wie es aufgetaucht war. Spurlos und sofort war dieser Spuk vorbei.

Ich stand auf - heller Freude, dass ich am Leben bin - und brach in unbändiges, hysterisches Gelächter aus.

Ich setzte mich wieder an den Schreibtisch vor dem Laptop und war sehr beeindruckt, wie die offene Seite des Forums "m.at" die Farben selbstständig wechselte, vom Grünen ins Blaue ins Gelb und andere... ich versuchte, etwas zu lesen, aber es war mir unmöglich. Jede einzelne Zeile der Seite war unlesbar für mich, es war eine fremde Sprache. Ich bemühte mich zitternd, etwas dagegen zu unternehmen, aber egal, was ich anstellte, daraus wurde nichts.



Ab diesem Moment wurde der Trip so intensiv, dass z.B. Level 100 zu wenig wäre, um es mit Zahlen ausdrücken zu können. Es kam die Schneidezone auf mich zu und überwältigte mich bis in jede einzelne Zelle meines Körpers. Ja, es war die erbarmungslose Schneidezone. Diesen Begriff dachte ich mir nach dem Trip aus, um zumindest annähernd beschreiben zu können, was dann mit mir passierte. Es war und bleibt bis heute für mich das intensivste Erlebnis meines Lebens ... dazu ganz zum Schluss.

Während ich vor dem Computer saß, überkam mich der Verdacht, dass das Forum sowie mein eigenes Leben eine Lüge ist. Eine Illusion.

Das wollte ich aber nicht glauben, denn wie kann es sein, nachdem ich schon so viele Beiträge gelesen und sogar selbst geschrieben hatte!?? Zuerst fand ich diesen Verdacht sehr komisch. Um es zu verstreuen, versuchte ich, an andere Dinge zu denken. Das war aber nicht möglich. Meine totale Erinnerung war dahin!

Ich konnte mich an NICHTS mehr erinnern, was meine Vergangenheit betrifft. Als ich dies feststellte, konnte ich es nicht glauben, denn ich wusste genau, dass es Sonntag ist, dass es der 21.01.2007 ist und wie ich heiße. Auch mein Zimmer war "normal". Aber warum konnte ich mich an nichts erinnern!!!??? Ich grübelte verzweifelt nach Indizien, die mir helfen sollten, in die Realität zu kommen, aber ... es gab NICHTS! Mit ungeheuerer Hartnäckigkeit kehrte ich in die Vergangenheit zurück und konnte so mein Leben seit der Geburt mit sehr großen Versäumnissen und weißen Flecken bis ins Jahr 1997 zurückverfolgen. Aber wo war meine Geschichte von 1997 bis 2007?!



Ich war versteinert. Ich saß am Tisch mit offenem Mund - unfähig, mich an mich selbst zu erinnern! Dies veranlasste mich, an den ersten Verdacht - dass alles eine Blamage ist, eine Täuschung - noch stärker zu glauben. Plötzlich kam mir die rettende Idee - ich versuchte, mir zu erklären, dass, wenn ich schon mit anderen Personen hier im Forum (m.at) kommuniziert hatte, etwas Wahres dran sein muss. Dann unternahm ich eine "Rettungsaktion", die mir durch Kommunikation mit Anderen helfen sollte, mich endlich an etwas Festes zu klammern. Nun war leider niemand mehr da! Alle waren OFFLINE...



Diese Tatsache verstärkte meinen Verdacht, dass das Forum (m.at ) eine Lüge ist, eine nie dagewesene Welt. Gleichzeitig glaubte ich langsam, dass all diese Ereignisse/Visionen, die in den vergangenen 3-4-5 Stunden passiert sind, die NORMALE, REALE Welt sind und dass alles andere ein Trip ist. Ich wusste jetzt nicht, wo die Wahrheit lag! So probierte ich, irgendwas ins Forum zu schreiben - mit der Sehnsucht nach Antworten, um Gewissheit zu haben, ob das Forum nur erträumt ist oder wirklich mal existiert hatte. Da mir aber niemand zurück schrieb, versuchte ich, auch auf andere Themen (Threads) zuzugreifen, in der Erwartung, dass zumindest dort jemand wirklich "lebt". Nein, es gab niemanden!!! Als ob das nicht genug wäre, verwandelten sich alle Schriften auf der Forenplattform in einen spiegelverkehrten Buchstabensalat, den ich nicht entziffern konnte. Dann schaffte ich es doch, eine Mischung aus Philosophie, Blödheit, Humor und völliger Desorientierung zusammenzuschreiben, was bis heute nicht gelöscht wurde und dort immer noch zu "bewundern" ist. Ich schrieb dies aus Aussichtslosigkeit - und obwohl ich mich daran erinnerte, dass ich Pilze aß, änderte es nichts. Ich warf mir vor, in Illusionswelten meine Zeit zu vergeuden, wie z.B. dem Forum (m.at). Doch später wechselte meine Wahrnehmung erneut und ich empfand eine unvorstellbare Trauer. Ich wurde traurig wegen aller Mitglieder des Forums (m.at), selbst wenn ich keinen nennenswerten Grund dafür hatte. Gleichzeitig hatte ich eine Vision, in der ich alle (aus dem Forum) sah, aus einer großen Höhe, wie sie in ihren Betten schliefen und sie alle Kinder waren...



Ich weinte für alle, denn ich empfand tiefste Liebe und ich fühlte mich berufen, euch zu schützen! Ich hatte das Bedürfnis, alle gleichzeitig umarmen zu wollen und für immer zu schützen. Dann verschmolz diese Vision und blieb weiterhin mit meinen bestehenden ungelösten Probleme sitzen.



Es gab kein Ende. Es wimmelte von Visionen. Das Ganze wurde so stark, dass ich Mühe hatte, zu verarbeiten, was passierte. Und es ist nicht so, wie ich es am Anfang tat, alles willig zu beobachten. Nein, ich hatte es schon satt! Ja, es wurde mir genug, ich hatte die Nase voll von Visuals, die nicht enden wollten.

Das Besondere daran war nicht nur, dass ich zwangsläufig alles beobachten musste, viel schlimmer noch - ich musste alles analysieren!! Warum weiß ich auch nicht... meine Anstrengungen, etwas dagegen zu tun, waren vergeblich - und zum Trotz steigerten sich die Visuals nicht nur in der Anzahl, sondern auch an Intensität. Ich wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. Aus Erschöpfung. Ich konnte es kaum mehr ertragen.

Dann hatte ich plötzlich eine neue Idee: ... ich erinnerte mich daran, dass der Grund fürs Hören die Stille ist, und dass der Grund für das Sehen das Licht bzw. die Dunkelheit ist, oder die Abwesenheit von Licht. Denn nur aufgrund der Stille kann man etwas hören, und nur dann etwas sehen, wenn es einen Hintergrund als Projektionswand gibt... so dachte ich nun...



Begeistert von dieser Feststellung betrachtete ich all diese lästigen Visionen und versuchte, die Stille zu stoppen, um die Geräusche verschwinden lassen zu können.

ES HAT GEKLAPPT! Es wurde sofort still.



Dann betrachtete ich die Visionen erneut und versuchte, mir den Hintergrund wegzudenken, der für alle "Projektionen" zuständig ist. Ich habe ihn gefunden. Dann gab ich den Befehl aus, dass dieser Hintergrund verschwinden müsse. ES HAT GEKLAPPT! Ich traute mir selbst nicht zu, was ich da vollbracht hatte, denn es wurde still und es verschwand nun alles! Ich war euphorisch und konnte es nicht fassen.



Leider dauerte diese Ruhe auf Befehl nur kurz. Es begann alles erneut und heftig. Ich war schon sehr, sehr müde. Mit letzter Kraft versuchte ich erneut, alles "verschwinden" zu lassen, und es hat zum zweiten Mal geklappt, aber schon wieder nicht für lange Zeit.



Dann gab ich auf und überließ mich meinem Schicksal.

Alle 5 Minuten neue Szenen, neue bizarre Welten usw. - ohne Ende.

Ich erinnere mich an fast alles, werde mich aber nur auf die verrücktesten Erscheinungen begrenzen:

Auf einmal drehte sich die Welt um 90° nach links (sie kippte), und es begann ein seltsames Schauspiel: Ich musste (ungewollt) meinen Kopf nach links neigen, um diese Welt "richtig" zu studieren. Es begann zu tropfen. Dicke, große Tropfen regneten von links nach rechts, wenn man die Szene ohne Kopfneigen beobachten würde. Da ich aber doch gezwungen war, es "richtig" zu sehen, konnte ich dieses Schauspiel mit den größtmöglich vorstellbaren Details verfolgen. Diese Tropfen fielen aus einem tumorartigen Gewebe, das sehr hässlich und bizarr geformt war. Dann stellte ich fest, wie seltsam die Farbe der Tropfen eigentlich ist. Es war ultraviolett - eine Farbe, die für das menschliche Auge unsichtbar und verborgen ist. Ich kann dieses Ultraviolett nicht genau beschreiben, ich sah es aber klar, und etwas sagte mir, dass ich jetzt ULTRAVIOLETT sehe. Eine Mischung aus einem hellen Weinrot und Violett. Dann fokussierte ich meinen Blick auf diesen "Tumor", der die Quelle für die Tropfen war. Es lebte und beobachtete mich zugleich. Sehr unangenehm. Ich sah klar, wie "es" mit großen Nasenlöchern "atmete" und sehr schnell mit seinen "Augen" umherstarrte.



In diese schiefe Szene baute sich gleichzeitig eine neue dreidimensionale Vision ein. Es begannen sich schnell Quecksilber-Figuren zu bilden, die nichts anderes als teuflische Schädel darstellten. Sie flochten sich immer wieder neu ineinander und waren sehr hell. Gleichzeitig tropfte es weiter von links nach rechts und die Tropfen hatten eine honigartige, zähflüssige Konsistenz. Dann steigerte sich alles und eine dritte Vision tauchte oben, ziemlich hoch im Raum hängend auf. Es war irgendeine "Maschine".



Sie war wirklich interessant und ich erforschte sie gespannt, aber weder Beschaffenheit noch Funktion wurden mir klar. Ich sah in ihr tausende Zahnräder, die auf großen Wellen dicht aneinandergereiht ihre Drehungen, ohne dass sie verzahnt waren, ausführten... alles drehte sich und drehte sich wild, und ich wusste nicht mehr, ob dies endlich ein Ende nehmen würde. Es wütete unendlich....



Später sah ich erneut etwas Neues: eine andere Welt, in der hoch oben auf einer Art "Decke" tausende Vogelnester gebaut waren, aus denen tausende kleine Vögel nach Futter schrien. Ihre Schnäbel waren überproportional lang und sehr spitz. Alle schauten nur in eine Richtung, auf etwas hinter mir, was ich nicht sehen konnte - denn ich konnte (wollte) mich nicht umdrehen.



Übrigens, der Fernseher lief die ganze Zeit und ich konnte ab und zu einen Blick auf ihn werfen. Dort war sowieso alles paranormal... etwa verzogene Gesichter, versteckte Botschaften, beunruhigende Bewegungen und geheimnisvolle Geräusche. Ich verfolgte eine Dokumentation über Mustangs auf "TERRA NOVA"...



Als z.B. ein Wildpferd gegen einen Zaun lief, stieß es sich und fiel zu Boden. Mir ist alles surreal vorgekommen, denn es gab eine unnatürliche Steife in den Bewegungen, die das Pferd ausführte. Ich war überzeugt, dass dies eine Manipulation sein musste, in dem die Menschheit betrogen werden sollte, und als ich noch nicht ganz überzeugt war, passierte etwas, das meinen "Verdacht" bekräftigte: ... Pferde verwandelten sich ganz kurz, nur einen Bruchteil der Sekunde in Zebras und liefen weiter als Pferde "verkleidet"... ich war mir dann absolut sicher:



Als ich diese "Täuschung" entdeckt hatte, schrieb ich schnell ins Forum, dass wir alle betrogen worden sind - es sollte ein Art "Warnung" an alle "dort" sein...

Ich war beruhigt, dass ich es weitergegeben hatte und musste hunderte weitere Optics erleben, ohne Rast...

Es muss viel Zeit vergangen sein, denn dieselbe Dokumentation wurde (wie üblich) nach 1-2 Stunden (?) wiederholt ausgestrahlt, und als ich die Mustangs erneut sah, wollte ich unbedingt wieder beobachten, ob ich vorher etwas falsch gesehen hatte. Mit großer Sorge beobachtete ich dieselben Szenen und sah erneut die Zebras, das komische Pferd, das zu Boden fällt, und viele, viele andere "unnatürliche" Phänomene... ich stand auf und versuchte, etwas Rationales dagegen zu tun, es gelang mir aber NICHTS.



Ich wollte unbedingt jemanden warnen, konnte mich aber an Niemanden erinnern!

Zu dieser Feststellung gekommen, kämpfte ich erneut mit mir selbst, um etwas Klarheit zu bekommen; es kam aber alles anders - und verrückter...

Ich erinnere mich daran, dass ich (Zeitangaben sind unmöglich) mich im Spiegel beobachtete, denn ich wusste, dass man sich angeblich nicht im Spiegel beobachten darf, wenn man stark unter Drogen steht. Ich tat es absichtlich und schaute mir direkt in die Augen. Es passierte nichts Ungewöhnliches, außer der Feststellung, dass meine Pupillen ca. 8mm groß waren und meine Augen starr wirkten.

Und obwohl ich von Zeit zur Zeit die Klarheit hatte, dass ich Pilze konsumiert habe, fehlte völlig jene wichtige Erinnerung, die mich als "ICH" definieren ließe...



Weiterhin erlebte ich eine weitere extrem bizarre Vision:



Ich befand mich in einer anderen Welt. Einer ganz anderen Welt. Und mein ICH löste sich von mir, es war mein Geist, der sich dort frei bewegte. Aber von meinem Körper blieb keine Spur. Ich war dort und sah alles, erlebte es heftig. Eine total fremdartige Welt - in rot. Ein unendlicher Raum, in dessen Mitte fremde Wesen ihre Existenz pflegten, und wie es aussah, sehr dynamisch lebten.

Ich kam näher, um sie zu betrachten. Dies war keine Scheinwelt, keine Projektion, kein Traum! Realer als alles andere sah ich diese lebendigen Organismen, die überall im Raum zerstreut und so unterschiedlich in Form, Größe, Beschaffenheit und Farbe waren, dass ihre Anzahl nicht zu erfassen war!

Ich nahm das erste Geschöpf, das mir am nächsten stand, unter Beobachtung. Es war ca. 1,50m groß, mit einem säulenförmigen Körper, der sich nach oben verjüngte und schließlich mit einem Kopf endete, der ungefähr die Größe einer Faust hatte. Ich starrte direkt in seine Augen, die sich starr und wie schwarze Löcher anfühlten.

Dieses Wesen schien in Versuchung zu sein, mit mir in Kontakt zu treten. Lautlos, nur mithilfe seines mundähnlichen Organs, das auch dort sitzt, wo Menschen ihren Mund haben.

Aber ich verstand nichts, absolut nichts. Nicht einmal deuten konnte ich, worum es geht. Gelangweilt versuchte ich, mit meinen Augen auch die anderen Wesen und Gegenstände zu studieren. Dies bereitete mir aber Schwierigkeiten, denn die Komplexität ihrer Beschaffenheit überstieg meine Vorstellungskraft ums Vielfache.



Ich werde nie vergessen, was ich dort sah - mir fehlen aber Worte dafür. Es war eine verrückte Mischung aus klein und groß, starr und beweglich, gut und böse, Symmetrie und Disproportionalität und vieles anderes. Es handelte sich aber nur um Wesen. Es schien so zu sein, dass es dort keine Gebirge gab, sondern eine Sahara-Welt, eine rote Wüste, voll prickelnd mit Leben. Und ich - mitten drinnen, ohne Körper, nur mit meinem Geist. Es gab soviel zu sehen, dass ich all diese Informationen nicht mehr verarbeiten konnte - mir wurde schwarz vor Augen.



Ich befand mich wieder im Zimmer, schloss die Augen kurz und hatte eine heftige CEV. Über mir sah ich ein Bild, eine Makro-Aufnahme vom Kopf eines Insektes.

In schwarzweiß. Riesengross, mit allen möglichen Details - dann verschwand sie...

Ich hatte seit langem keine Vorstellung mehr, was mit mir los ist. Jedoch unternahm ich einen weiteren Versuch, nach draußen zu gehen, um zu sehen, wo ich bin. Denn nichts auf dieser Welt, außer meinem Zimmer und meinem Namen - was mir bewusst war - existierte wirklich. Ich schaffte es aber nicht. Als ich versuchte, nach draußen zu gehen und ich meine Zimmertür öffnete, sah ich verschiedene destruktive Plattformen, die sich wie die Siebe eines Mähdreschers hin- und herschaukelten und mir nicht erlaubten, auf irgendetwas zu treten, um gehen zu können...

Ich kehrte wieder an meinen Tisch zurück und versuchte, rational zu denken, um dieses Wirrwarr endlich einordnen zu können. Nein, es ging nicht. Mit letzter Kraft klammerte ich mich an die Seite des LdT (Land der Träume) und gelang in den Chat. Hastig schrieb ich irgendwelchen Blödsinn, nur um von jemandem eine Antwort zu bekommen. Aber niemand antwortete, und wenn DOCH, dann konnte ich es nicht wahrnehmen - fest überzeugt, dass dies sowieso nur eine weitere Illusion sei.

Dann kehrte ich wieder ins Forum (m.at) zurück und hatte eine neue Strategie in Sinn: ich erinnerte mich vage daran, dass ich eine Diskussion angefangen hatte, in der ich von einer "Reise" berichtet habe und fand den Beitrag mit größtmöglicher Anstrengung. Ich war sehr überrascht, als ich dort ein Bild sah, das meine Pilze in Honig zeigte, konnte mich aber nicht daran erinnern, dass ICH das geschrieben und gepostet hatte. Ich versuchte, einiges zu löschen, nur um zu sehen, ob es die Welt dort wirklich gibt oder ob es eine Illusion ist. Das Löschen gelang mir zwar, aber ich war extrem misstrauisch gegenüber Allem...



DIE SCHNEIDEZONE



Ich begann zu weinen. Gleichzeitig kam es mir sehr komisch vor, dass ich über so ein unsinniges und unreales Ding weine - wegen eines Forums, das niemals existiert hat!

Ich begann dann, in voller Hysterie zu lachen. UND WEINTE GLEICHZEITIG!!!

Sollte ein Biologe diesen Tripbericht eines Tages lesen und behaupten, es sei nicht möglich, zumindest rein biologisch beides zu tun, dann wird er sich irren! Denn ich tat es tatsächlich! Und zwar laut... ich weinte und lachte zugleich. Das war die SCHNEIDEZONE. Ich hatte sie erreicht. Oder sie mich?!

Die Fusion...

Es waren zwei riesengroße Säulen, - überdimensional - die sich in die Unendlichkeit ausbreiteten. Und nur die Stelle, an der sie sich beide berührten und überlagerten, war diese sogenannte SCHNEIDEZONE. Und ich war genau dort jetzt gefangen. Die linke Säule präsentierte die Realität, die rechte war die Welt der Illusionen.

Ich befand mich zwischen diesen beiden und musste die ganze Wucht des Aufpralls ertragen, ohne es überhaupt zu wissen! Ab diesem Augenblick empfand ich alles doppelt:

- Ich weinte und lachte gleichzeitig, ich glaubte fest an die Illusionen und traute der Realität nicht, ich wusste Alles und Nichts, ich war am Leben und genauso tot, ich war getrennt von Geist und Körper und zugleich vereint: ich war in die SCHNEIDEZONE geraten und konnte mich selbst nicht befreien.

Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass nicht nur das Forum (m.at) falsch sei, sondern ICH selbst mit meiner gesamten persönlichen Geschichte. Ja, ich glaubte langsam, dass ich das Leben einer anderen Person führe, aber ein anderer Teil von mir behauptete das Gegenteil von allem. Es schien so zu sein, dass ich die ganze Nacht in dieser Zone gefangen war, obwohl mich ab und zu eine der beiden Säulen für kurze Zeit der Macht der anderen überließ.

Mein innerer Kampf dauerte so lange, dass ich den Verstand total verloren hatte und als ich einigermaßen zu mir kam, fand ich mich durchnässt von Tränen vor. Auch meine Nase muss die letzten 1-2 Stunden gelaufen sein, denn mein T-Shirt war mit Sekret überzogen. Am nächsten Tag sollte ich feststellen, dass ich ca. 2kg Körpergewicht verloren hatte.

Es war schon 05:30h als ich die ersten Trip-Down-Erscheinungen hatte. Aber nur teilweise. Eine starke Schlaftablette rettete mich schließlich, was aber auch nicht sofort geschah, sondern bis ich einschlief, dauerte es weitere 1,5 - 2 Stunden - begleitet von heftigen Visuals und Verwirrungen. Selbst nach dem Schlaf wechselten und bekämpften sich immer noch im Laufe des Tages Realität und Illusion. Ich war so entkräftet, dass ich kaum gehen konnte.



Sonntagabend:

Ich war kurz draußen, um zu sehen, ob wirklich etwas anders ist, aber die Welt war wieder so, wie wir sie kennen. Eines hat sich aber doch geändert - ICH.

Ich habe eine große geistige Bereicherung erlebt, eine unermessliche Lehre, die ich nie vergessen werde: dass die Welt nicht nur so ist, wie es die meisten Menschen zu wissen glauben.

Montag:

Auf irgendeinem Flughafen in Italien fragte mich ein Beamter, ob ich zu müde sei. Ich antwortete "Ja" mit letzter Kraft.

Und wie ich müde war...

-Ende-



An diese Stelle bedanke mich ganz herzlich beim LTD - Mitglied "Stubenengel", der mir als Unterstützer in Rechtschreibung und Grammatik half, diesen Tripbericht zu korrigieren. DANKE!



Kogyo San / 23.01.2007 / Rom



(Letzte entgültige Korrektur - 11.April.2007)