Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Sumpf der Zeit
Drogen:Psilocybinhaltige Pilze
Autor:Djego
Datum:25.12.2007 21:58
Set:Bei mir zu Hause im Zimmer
Setting:ruhig, erwartungsvoll
Nützlichkeit:6,76 von 10 möglichen   (17 Stimmen abgegeben)

Bericht:

So... gestern, am 24.12.07, hatte ich die wohl intensivte Erfahrung meines bisherigen Lebens.



Nachdem ich mir am frühen Abend so richtig schön den Magen vollgeschlagen hatte, saß ich ca. vier Stunden später in meinem Zimmer und überlegte, was ich denn mit dem Abend noch so anstellen könnte. Ich hatte am Freitag den 21.12.07 schon ca. drei Gramm Psilocybe Cubensis Mexicana zu mir genommen und wollte eigentlich erst frühestens in einer Woche wieder trippen.

Doch wie das halt manchmal so ist, konnte ich den Gedanken an einen schönen Pilztrip nicht mehr aus meinem Kopf verbannen. Ich guckte auf die Uhr, es war schon fast 0:00 Uhr, eigentlich zu spät für eine Pilztrip, aber es war schließlich Weihnachten, und ich hatte am nächsten Tag nichts vor.

Ich befreite die Kleinen aus ihrer Aluverpackung und überlegte, wieviel es denn heute sein sollten.



Ich konnte leider nicht abwiegen, da ich zur Zeit keine Waage da hatte, aber es mussten wohl so

fünf bis sechs Gramm gewesen sein. Vielleicht sogar etwas mehr.

Ich stellte mir eine Playlist zusammen, hauptsächlich Goa, und kaute die Kleinen langsam breiig.

Während dessen guckte ich mir ein Video von Skazi an und machte Milkdrop bei Winamp an.

Ganz langsam fingen Sie an ihre Wirkung zu entfalten, was wohl daran lag, dass ich sehr viel gegessen hatte. Als die Wirkung immer stärker wurde, machte ich es mir in meinem Bett bequem

und lauschte den Klängen der Musik. Zwischendurch ging ich immer wieder auf die Toilette, da ich sehr viel getrunken hatte. Und jedes Mal, wenn ich im Badezimmer war, guckte ich in den Spiegel.

Zuerst war es nur ganz leicht, doch dann wurde der Pilztypische, verpeilt-zufriedene Ausdruck in meinem Gesicht immer deutlicher.



Als ich merkte, dass es jetzt richtig losgehen würde, machte ich den Monitor aus und kuschelte mich in meine zwei Decken(normale Decke und weiche Wolldecke). Dann schloss ich die Augen. Jetzt war ich bereit. Immer detaillierter wurden die Szenen in meinem Kopf. Meine Gedanken schossen wild umher und ich dachte schon, dass es wieder einer dieser verwirrenden Trips werden würde, doch es sollte anders kommen. Vor meinen Augen begannen die Farben und Formen sich zu verbinden und formten sich zu einer weiblichen Gestalt, bestehend aus einem Wirbel von Farben, die mit normalen Frauen nichts mehr zu tun hatte. Sie war eine Göttin. Ich umarmte Sie und wir küssten uns. Sie war wie die pure Erotik.

Nach einiger Zeit kamen mir andere Bilder und Gedanken in den Sinn. Ich wurde unruhig und wälzte mich in meinem Bett umher. Dann legte ich mich auf den Bauch und schaute mich in meinem Zimmer um. Pilztypische Muster hatten sich über die Gegenstände und die Wände meines Zimmers gelegt. Die Kerze, die die ganze Zeit brannte, störte mich, also pustete ich Sie aus.

Dann legte ich mich wieder in meine Bett und beobachtete mein Zimmer.



Dann fiel mein Blick auf das blaue Licht meines Subwoofers, und ich spielte damit herum. Ich fühlte mich jetzt genau, wie eine Katze, der langweilig war, und die ihren Spieltrieb auslebte. Im blauen Licht sah meine Hand aus, wie eine schwarze Pranke, und je nachdem, wie ich die Finger krümmte

und die Hand bewegte, sah Sie aus, wie die Pfote einer Katze, eines Werwolfes oder irgendwelcher Tiere, die ich nicht kannte. Nach einiger Zeit hörte ich auf mit dem Licht zu spielen und setzte mich aufrecht in mein Bett. Plötzlich merkte ich, wie ich zu einem anderen Wesen wurde. Mein Körper sah noch fast gleich aus, aber ich sah irgendwie, wie ich grösser wurde, und bunter. Ich fühlte mich plötzlich wie ein riesiges Wesen, ein gigantischer Saurier, der die Welt betrachtet, langsam mit den Augen blinzelt und sich ebenso langsam und bedächtig bewegt.



Dann wechselten sich auf einmal Wesen ab, die ich nicht kannte. Mal wurde ich zu einem kleinen Wesen und konnte alles aus dessen Sicht betrachten, dann wurde ich wieder etwas anderes und so weiter. Es war unglaublich beindruckend. Ich sah mich nicht nur als diese Wesen, ich fühlte mich genau so und empfand auch so wie sie. Das menschliche Bewusstsein war weg. Es war als hätte es noch nie Menschen gegeben, nur die Wesen existierten. Es war unglaublich.

Plötzlich war ich wieder ein größeres, mächtigeres Wesen, das sich langsam und bedächtig durch den Sumpf der Zeit bewegte.



Das was jetzt kommt ist sehr schwer zu erklären, es ist sogar fast unmöglich.:



Ich wusste plötzlich, dass ich nicht sterben konnte. Ich wusste, dass ich diese ganze Welt erschaffen hatte, und sie verändern kann, wie ich möchte. Ich wusste, dass ich alles schon einmal war, jeder Stein jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, jede noch so kleine Bakterie oder Zelle, jeder Gedanke.

Ich war alles schon einmal, da ich alles bin, genauso wie alles ich ist. Ich wusste, was die Zeit ist, ich hatte sie selber geformt, hatte sie selber erschaffen. Ich wusste, wenn ich sterben würde, könnte ich es nicht, es ist unmöglich. In dem Moment, wo man den Körper verlässt, also beim sterben, denkt man an eine andere Sache, zum Beispiel an einen Berg. Und aus diesem Gedanken, formt man dann langsam wieder eine neue Welt, oder man lässt die Welt bestehen und formt neus Leben, ein neues Bewusstsein.



Es hört sich komisch an, aber ich denke viele wissen was ich meine. Es kann nicht etwas nicht geben, da es immer etwas gibt, was da ist. Etwas ist immer da ein Gedanke, eine Bild, irgendetwas. Und daraus wird dann wieder etwas neues geschaffen. Und so geht es immer weiter. Es ist ein Fluch und in Segen. Vielleicht möchte man irgendwann nicht mehr sein, aber es geht nicht, etwas wird immer da sein.



so, ich glaube das reicht jetzt. egal was ich hier noch hinschreibe, es wird nicht an das herankommen, was ich gesehen, gefühlt, gewusst habe.



ich hoffe es war interessant zu lesen



djego