Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Operation Minisigma und die sechs Dimensionen meines Ich`s
Drogen:DXM
Autor:Peace Frog
Datum:17.05.2010 20:39
Set:Voller Vorfreude ... absolut perfekte Planung ... richtig gute Laune
Setting:Alles aufgebaut ... Bude steht ... Schlafzimmer gepolstert ... bequem wie noch nie
Nützlichkeit:8,81 von 10 möglichen   (83 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Sooo ... ein weiteres Mal versuche ich das Erlebte nieder zu schreiben. Ich muss sagen es fällt mir echt nicht einfach. Es scheint einfach zu krank und abgefahren um zu realisieren das wir es ohne irgendwelche schlechten Erfahrungen durchlebt haben. Es ist definitiv mein letzter Tripbericht, da eine Steigerung meiner Meinung nach nicht mehr möglich ist, bzw. sie ist möglich aber niemals ohne sein Gehirn völlig zu zerstören.

Weiterfolgend werde ich nun versuchen 9 Stunden aus meinem Leben zu schildern. War es überhaupt mein Leben ? Es kommt mir auf keinen Fall so vor. Ich bin mir zwar 100%tig sicher dabei gewesen zu sein, aber es kann durch nichts beschrieben werden jedenfalls nicht in der Art wie ich es erlebt habe. Deshalb hole ich ein wenig weiter aus als sonst.



Es war der 25. Februar 2010. An diesem Tag beschloss ich mich mal wieder auf die Suche nach einer neuen Herausforderung zu machen. Ich suchte und suchte, bis ich im Internet auf das wort "Sigma-Plateau" stoß. Es war mir klar das es einfach zu schlimm sein muss um es zu erreichen, doch als wir gegen Abend in einer unserer Lieblingsbars saßen und genüsslich ein Bier nach dem anderen tranken, merkte ich, dass mir dieses Wort einfach nicht aus dem Kopf ging. Die Vorstellung sich auf relativ unerforschtem Gebiet zu bewegen war zu faszinierend. Ich schilderte einem meiner Kumpels von diesem Experiment und wir kallkulierten was wir dazu brauchten und kamen zu dem Entschluss, das es einfach viel zu extrem sei. Im Nachhinein eine der besten Entscheidungen die wir wahrscheinlich jeh getroffen haben. Eigentlich ein bisschen enttäuscht es nie erleben zu dürfen, legte ich mich irgendwann an diesem Abend schlafen und machte mir noch einige Gedanken darüber. Da wir unseren Entschluss getroffen hatten machte ich einen anderen Vorschlag der sich mir als guter Kompromiss zwischen Extrem und SuperExtraExtrem darbot.

Da wir in einer Pausephase steckten und erst in 2,5 Monaten wieder ein Experiment wagen wollten hatten wir genug Zeit dieses ausgibig zu planen.



Der Tag viel auf den 30. April 2010. Wir planten also eifrig los. Beachtet wurde dabei wirklich alles. Wir sorgten für einen Tripsitter, für die perfekte Location, für genug Essen und Trinken und trafen alle Vorsichtsmaßnahmen die erdenklich waren.

Wir sollten also zu zweit auf die Reise gehen. Um auf dem gleichen Level zu landen wollte jeder 15 Kapseln Ratiopharm Hustenstiller nehmen, um kurz nach dem Höhepunkt weitere 10 Kapseln einzunehmen. Der Plan schien in der Theorie vertretbar, was uns klar wurde nachdem wir Risiken und Nebenwirkungen mit den positiven Argumenten abwogen. Wir hätten eigentlich wissen müssen, dass dieser Plan zu optimistisch war. Aber wir sind jung und naiv und einfach zu experimentierfreudig.

An diesem sonnigen Freitag, nach Feierabend fuhr ich wie üblich die Apotheken ab um alles nötige zu besorgen. Mein Reisefreund rief mich an und fragte ob ich ihn abholen könne, was ich sofort tat, damit noch einmal alles durchgegangen werden kann. Wir kauften noch das nötige Nahrungsmaterial ein um dann in meinem Zimmer, die Chillhöhle aufzubauen, welche von Perfektion nicht übertroffen kann ( perfekte Winkel, super bequem, einfach perfekt). Wir gingen also alles nochmal durch, tauschten Ängste und Tipps aus und wurden immer sicherer, was den Ablauf des Abends betrifft.



20 Uhr sollte es los gehen doch leider kann man egal wie gut man plant bestimmte Dinge nicht einrechnen. So kam es also dazu, dass unser Tripsitter absagte, was uns schonmal ein bisschen aus dem Konzept brachte. Nun gut, es war alles geplant und es abzusagen wäre ein starker Schlag gegen die Vorfreude gewesen.A holte den Sitzsack aus meinem Schlafzimmer um darauf zu chillen. Ich war also irgendwann alleine auf meinem Sofa. A ging kurze Zeit später, also ca. 22 Uhr in mein Bad um sein Geschäft zu erledigen. Ich war scheinbar schon voll auf das was kommen würde eingestellt und hatte schon I-Pod und Kopfhörer am Start. Während er auf der Toilette war hörte ich "crazy little thing called love" von Queen. (Nebenbemerkung: Vor 2 Wochen lernte ich das Mädchen kennen, welches mich zur Beendigung meiner Drogenkarriere brachte.Dazu nachher mehr !)

Ich hörte dieses Lied und konnte mich sofort mit selbigen identifizieren. Es sind ca. 2,5 Minuten, in denen ich meine schräge raufasertapetenwand sah und genauer studierte. Ich schrieb auf was ich sah:



"Raupe

Adler

Fisch

Engel " .... darunter gezeichnet ein großer Totenkopf mit weit aufgerissenen Augen, in keinem

Fall negativ, da er eher wie eine verschobene Form vom Totenschädel eines lustigen

Menchens wirkte.



Als wäre es Perfektionismus, kam A genau in dem Moment als das Lied vorbei war, wieder zurück in den Raum um mir dann zu sagen, dass er auch langsam erste Veränderungen verspürt.

Während ich ihm von dem Erlebten berichtete hörten wir sehr gesellschaftsfreundliche Ambient-Music. Keiner von uns beiden war in irgendeiner Sicht so stark beeinflusst, dass wir hätten denken können, wir hätten die Kontrolle verloren. Und so war es auch wir beide genossen das, was in uns bzw. mit uns geschah. In einen völlig klaren Zustand beschlossen wir die einfach einzige I-Tunes Visualisierung zu unseren Lieblingsliedern anzuschalten. Diese Lieblingslieder waren in Wirklichkeit nicht unsere Lieblingslieder, sondern Kindergeschichten. (Der Traumzauberbaum usw.). Nachdem wir selbige eingeschaltet hatten, aktivierten wie die Visualisierung und genossen die gute Stimmung, wie zurückversetzt in unsere Kindheit. Irgendwann wollten wir eine rauchen und das taten wir auch. Während unsere Blicke auf die Visualisierung gerichtet waren merkten wir wie sie uns völlig fremd vorkam. Einen bunten Hintergrund hatten wir noch nie gesehen. Wir fragten uns vorsichtig, ob es eine Halluzination sei, doch schon bald kam uns die Idee, das wir noch völlig klar waren und es "normal" wäre. Es war auch normal, doch in diesem Moment kommen die Dxm-Gesteuerten-Gedanken ins Spiel, welche im Anfluten immer ein bisschen Übermut bringen. Alles war also noch im Rahmen, welcher uns nicht in eine Welt eintauchen lies, die wir nicht verstehen würden.

Mir fielen komisch Formen in dieser Visualisierung auf, welche wirken, wie in einem 3-D Kino.

Ich setze eine billig Papierbrille auf die also 3-D Brille verkauft wurde und genoss wie die Farben der Visualisierung wirklich auf mich zu kamen. Als ich A davon berichtete, wollte er es auch sehen und setzte die Brille und nahm Selbiges wahr. Das zeigte uns, wir waren doch mitten im Anfluten.

Wir genossen jeder ca. 3 Mal die Einflüsse der Brille und waren relativ beeindruckt, da wir es einfach nicht erwartet hätten.



Freund A musste plötzlich ein weiteres Mal auf Toilette und ging auch ganz einfach so dahin. Ich dachte mir da ich allein bin könne ich wieder Musik an machen. Meine Wahl fiel auf "Stairway to heaven" von LedZeppelin, was ein wichtiges Ereignis war, da ab diesem Punkt jedes Gescheniss auf völlig zerstörten Erinnerungen basiert. Noch eben war ich in einer sicheren Welt, gerade hatte ich doch gemacht, das das Anfluten erst begonnen hat. Wieso sollte jetzt alles eine andere Richtung einschlagen und mich völlig verwirren ? Das Lied wirkte so vertraut und wunderbar. Ich starrte an die Decke, scheinbar ohne in diesen 7 Minuten auch nur ein einziges Mal zu zwinkern.

Mir wurde so klar was es bedeutet einen Film zu schieben. An der Decke hob sich eine Form von de umliegenden Gebiet ab. Es hatte genau die Form eines Drachenvierecks. A kam von seinem ziemlich langem Toilettenbesuch wieder und unterbracht kurzzeitig dieses Bild, doch als würde es nicht verschwinden wollen tauchte es immer wieder auf. Nachdem ich die Form so fixiert hatte wurde ein Bild immer klarer. Es war als würde ich an einen wirklich extrem flachen Bildschirm an meiner Decke gucken. Doch das was ich sah war so real wie als würde ich Nachrichten gucken. Bilder von Krieg, Zerstörung, aufmarschierende Soldaten und dann plötzlich eine bunte Blumenwiese. Irgendwann nach ca. 5 Minuten setzte sich eine neue Ebene zwischen meinen "neuen" Flachbildfernseher und meinen Blick. Die Ebene schien einfach meinen Blick abzuschirmen und zwang mich dazu sie gründlichst zu betrachten. Es war nichts besonderes, aber durch die Klarheit einfach faszinierend. Stellt euch vor ihr schaut aus 20 Zentimeter Entfernung auf ein billiges Windows XP Desktophintergrundbild. Beliebig konnte ich die Ebene drehen, nur konnte ich sie nicht einfach wegschieben um weiter an meiner Decke Fernseh zu gucken. Wiederum ein paar Minuten später kam diese Ebene immer weiter auf mich zu und schien sich um mich herum zu legen um dann so plötzlich wie sie gekommen ist auch wieder zu verschwinden.



Wieder einmal löste sich der Trip kurzzeitig auf um einer klaren Phase zu weichen. Ich beschloss schnell noch eine Zigarette zu rauchen und auf Toilette zu gehen. Ich sprang nach dem Aufstehen kurz in die Luft um zu mal wieder zu sehen ob ich fliegen könne, doch langsam merke ich, dass es niemals klappen wird. Ich rauchte also eine und ging ins Bad. Als ich wiederkam saß A immer noch auf dem Sitzsack. Die Streifen meiner Tapete feierten scheinbar eine richtig schöne Party da sie ständig im Takt der Musik hin und her sprangen. Kurz und knapp wollte ich die perfekte Bude probeliegen und gesagt getan lag ich drinne. Die sowieso schon weich gepolsterte Bude war noch weicher. Das DXM-gesteuerte Fühlen kann das Gehirn einfach zu dolle verarschen. So lag ich da eine Weile und während eine weiter Episode des Traumzauberbaums lief fiel uns auf, dass sich einer der Sprecher wie Jan Delay anhörte. Ich bewunderte eine weile die schönen Lichter der Bude, doch irgendwann wurde mir alles zu hell und ich verließ sie wieder. Um meine Augen zu schonen machte ich den Vorschlag uns zusammen auf mein 2x2 Meter Bett zu legen und eine Weile die Optics in der Dunkelheit zu genießen.



Wir standen also wieder auf und versuchten das Schlafzimmer zu erreichen. Das sollte mir scheinbar sehr sehr schwer fallen. A ging normalen Schrittes in Richtung Schlafzimmer, während ich kriechen auf allen Vieren hinterher robbte und versuchte sein Tempo mit zu halten. irgendwann an meinem Bett angekommen musste mir A schon helfen überhaupt auf das Bett hinauf zu finden, dabei war das Licht sogar noch an. Er zog mich also irgendwie aufs Bett und legte mich irgendwie hin bis ich sagte ich würde bequem liegen. Er reichte mir auch noch ein Kopfkissen und schaltete nachdem wir I-Pod und Kopfhörer in Position gebracht hatten die kleine Nachttisch Lampe aus. Ab jetzt beginnt für mich die Hölle auf Erden. Oder war es vielleicht doch der Himmel ? Oder war es vielleicht eine Mischung aus beidem? Oder war es einfach gar nichts, weil mein Hirn schon nicht mehr mit der Menge Hustenstiller klar kam?(noch mal zu meiner Person, ich wiege 52 KG und bin 1,83m groß).



Die Dunkelheit umschloss mich und ich konnte es noch genießen. Ich starrte also in das tiefe Schwarz und ab ging die wilde Fahrt. Bunter Farben in allen Formen zeigten sich meinen offenen Augen. Meistens in Formen die man aus Mandalas kennt, oder wie aus einem Kaleidoskop.

Erst waren die Farben nur nur in meinem Blickfeld vorhanden, doch ständig größer werdend umschlossen sie mich, und vertrieben die Dunkelheit. Es war wunderschön zu sehen wie sich die Farben zur Musik bewegten, immer im Takt des Basses, von Liedern wie "High Hopes" von Pink Floyd oder "who wants to live forever" von Queen. Genau auf diese Art und Weise habe ich mir immer den perfekten Trip vorgestellt. Psychedelisch bunt, abgefahren, total meine Welt. Es war wie ein Packt mit dem Teufel -> du verschenkst dein Gehirn, deine Seele und alles andere um dann für einen kurzen Moment das Paradies zu sehen. Nur um dann wieder in die Realität zurück gerissen zu werden und zu sehen wie grausam sie sein kann. Nach dieser schönen Welt machte mir die Dunkelheit Angst. Doch wie es immer zu sein scheint tauchten genau in diesem Moment die zwei Schattengestalten neben mir auf, welche mir schon auf diversen anderen Reisen geholfen haben. Ihre bloße Anwesenheit reichte um mir die Angst zu nehmen. Doch dann, das unfassbare.



Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Eben sah ich noch mein vertrautes Schlafzimmer doch dann zog mich eine Kraft nach hinten und sog mich in meine Matratze hinein. Alles was ich so schnell noch wahrnehmen konnte, war wie mein Blickfeld in einem leicht rosafarbenden Licht wie von einem Strudel angesogen mit mir zusammen in meinem Bett verschwand. Ich kann schon im voraus sagen, dass das der Peak ist, man kann einen Trip nicht weiter steigern, oder vielleicht doch ? Mein Körper löste sich auf. Er war einfach weg, wohin ? Eine Frage die ich nicht beantworten kann aber für eine gewisse Zeit schwebte mein Geist in meiner Matratze. Es geschah einfach so schnell und so unerwartet, dass ich eine Weile benötigte um zu merken was passiert war. Das Gefühl in solch einem Zustand zu verharren war definitiv nicht unangenehm, doch als ich realisierte wie schnell es dazu gekommen ist überkam mich Panik. Schreckliche Gedanken schossen mir durch den Kopf.



"Was wenn es noch einmal passiert ?"

"Was wenn es noch einmal passiert und schlimmer wird?

"Was wenn die Vorgeschichte nicht so schön ist wie eben?"



"Was passiert, wenn ich mich nicht mehr rausdenken können wenn es noch einmal passiert?"



Dann ganz plötzlich fällt mir auf, dass ich es noch gar nicht geschafft hatte mich heraus zu denken. Ein Schock, ein zweiter, ein dritter vielleicht. Das war einfach zu viel Input. Panikattacke?

Sehr gut möglich.

Eigentlich wahrscheinlich.

Blutdruck? Irgendwo auf ganz oben auf einer Skala die bis unendlich reicht.

Normaler Herzschlag ? Herzschlag ? Wie als würde ein gesamter Stamm eines Uhreinwohner Volkes auf ihren lautesten Trommeln schlagen.

Atmung ? Nicht mehr vorhanden. Oh mein Gott, habe ich aufgehört zu atmen? Ja ! Oh nein. schnell du musst atmen unbedingt.



Natürlich alles nur Einbildung, bis auf den schnellen Herzschlag. Was rettet mich jetzt ? Doch dann wieder ohne Vorwarnung viel mir ein, dass ich ja nicht alleine war. Ich dachte an das Mädchen welches höchstwahrscheinlich traurig gewesen wäre, wenn ich nicht mehr heraus gekommen wäre. Und dann schrie ich den Namen von A.



AAAAA Licht an, ich komm nicht mehr klar. Schnell schnell !!!

Und da war ich wieder. Das Licht holte mich aus der Situation. Ich schaute an mir herunter, sah meine Beine und wunderte mich, wem diese wohl gehörten, Aber als ich leicht wieder klar kam merkte ich, dass es meine waren. Ich dachte mir gut es ist vorbei. Das Licht wurde wieder ausgeschaltet, weil es dem Zustand unserer Augen extrem zu schaden schien. Wie am Anfang kamen wieder diese schönen Farben und Formen. Und dann Filmriss. Der einzige Moment, von dem ich nicht eis wie ich ihn verbracht habe. Der Filmriss nimmt aber ein schnelles Ende. Ein kurzer Aufschrei meinerseits, wieder Licht an und raus aus der Hölle. Wahrscheinlich ein ähnliches Erlebnis wie beim ersten Mal. Nun reichte es mir. Das Licht blieb für 5 Minuten an. Musik aus und sehen was passiert.



Ich dachte über unseren Plan nach. Noch mehr nehmen ? Der Gedanke war gerade unerreichbar. Ich wollte alles abblasen und nie wieder daran denken. Ich teilte es A mit und seine Antwort kam kurz und zackig. "Ich nehme jetzt den Rest, das war der Höhepunkt". Ich war schockiert, wie gut es ihm gehen musste. Um die Kapseln zu besorgen mussten wir das Schlafzimmer verlassen. Wieder in meinem Zimmer angekommen holte ich die Packung mit den letzten 20 Kapseln gab sie ihm und wir legten uns zusammen in die Bude. Die Ambient-Music lief immer noch. Das Licht war gedimmt. Alles war sehr ruhig. A nahm 5 der noch geplanten 10 Kapseln und gab mir die Schachtel zurück. (wahrscheinlich der größte Fehler an diesem Abend).

Der Plan musste so fest in meinem Kopf verankert gewesen sein, das ich wie aus einem Reflex heraus 10 Kapseln herausdrückte, um sie mit einem Schluck Saft hinunter zu spülen. Erst jetzt wurde mir klar was ich getan hatte.



Insgesamt 750mg Dxm verteilten sich in meinem Körper und machte sich wahrscheinlich auf die Suche, jetzt die empfindlichen Stellen meines Innenlebens komplett zu verwirren. Ab jetzt ändert sich alles. Mein Kumpel A hatte mir den ganzen Abend geholfen, doch ab jetzt hatte ich bis zum Schlafen gehen keinen Kontakt mehr zu ihm. Ich schaltete die Musik wieder ein und genoss das Gefühl der Furchtlosigkeit. Ich weis absolut nicht wo selbe herkam, doch sie war da. Wahrscheinlich war es Ironie, aber genießen konnte ich zumindest diesen kleinen Moment nach dem absoluten Absturz.



Wenn es stimmt, was man in der Schule gelernt hat, dass ein Absatz eine Änderung markiert, dann könnte ich den folgenden Absatz nicht groß genug machen. Denkt euch jetzt hier also den größten Absatz, den ihr euch vorstellen könnt, denn jetzt kommt meiner Meinung nach das, was wir "Operation Minisigma" nannten. Ich hatte an diesem Abend also schon ein Extrem gebrochen, das vierte Plateau war meins. Ich wollte es nie aber scheinbar hatte ich es überstanden. Aber das was noch kommen sollte würde all das noch bei Weiten übertreffen.



Ich lag sehr bequem in meiner Bude und ruhte mich aus. Viel Zeit hatte ich dafür nicht, da das zusätzliche DXM schon anfing in meinem Körper zu arbeiten. Ein oder zwei Lieder später, sollte ein Feuerwerk der Extreme seinen Lauf nehmen. Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, gab es keinen Übergang zwischen Ausruhen und dem Wirkungseinsatz. Zeitangaben waren schon beim vorherigen Ereignis unmöglich, da die Zeit nicht existierte.







Ich lag also neben A in unserer noch vor wenigen Stunden gebauten Bude, hatte Kopfhörer auf und meinen I-Pod in der Hand, wie als stünde ich kurz vor einem Duell mit meinem Ich, bei dem der I-Pod die Waffe wäre. Es war ein sehr komischer Moment, da ich bzw. wir nicht wussten was jetzt noch auf uns zu kam. A nahm in der Zwischenzeit auch die restlichen 5 Kapseln und nun waren wir beide bereit die Pforten der Hölle zu öffnen und den Teufel mit offenen Armen zu empfangen. Das Lichte der Lichterkette schien mir direkt ins Gesicht. Obwohl es sehr dunkel ist kam es wir vor als würde jemand einen riesigen Scheinwerfen entgegen halten. Die bequemen Matten und die weiche Decke waren so gemütlich, dass ich mich trotz der leichten Panik beherrschen musste nicht einzuschlafen. Es gelang mir auch sehr gut wach zu bleiben, da das nächste Lied mich wieder fit zu machen schien. Man kennt das doch, man hört ein Lied und will sofort tanzen, bekommt gute laune und ist dann richtig gut drauf. Es muss der Anfang der 6 teiligen Reihe der "Atom Heart Mother Suite" gewesen sein, die ersten Töne drangen an meine Ohren und der Bass aus den Kopfhörern erschütterte meine Beine.



Ich muss ehrlich sagen, dass ich absolut nicht weis wie ich die folgenden 2 Stunden beschreiben soll. Fange ich mit ein wenig Theorie an ? Schildere ich gleich die ganze Sache ? Vermische ich alles ? Ich hoffe ich treffe jetzt die richtigen Worte und beginne mit einer kleinen Schilderung der Zeitverhältnisse. Auf meinem I-Pod war Musik für genau 2 Stunden . Die 6 Lieder der Atom Heart Mother Suite sind dabei nicht eingerechnet. Insgesamt hat diese Suite eine Länge von 18 Minuten. Bis zum Ende dieses Erlebnisses vergingen genau 2 Stunden und 36 Minuten. Der Zufall scheint sehr groß zu sein, das ich genau mit dem ersten Lied begann, den gesamten I-Pod einmal durchhörte, um dann genau mit dem Ende des letzten Liedes der 6 teiligen Reihe aufhörte. So viel zur Zeit.



Nachdem ich also vollkommen in eine Welt der Musik abtauchte und einfach nicht mehr Herr meiner selbst war, hörte ich in gewisser Weise auf ich selbst zu sein. So komisch wie das Gefühl auch wer, so komisch schein es mir gerade es beschreiben zu wollen. Ich merkte aber noch wie ich in diese Welt eindrang, um aber auch gleich wieder zu merken, dass ich absolut nichts dagegen tun konnte. Obwohl ich hätte Panik schieben müssen, war ich ruhiger denn jäh an diesem Abend. Ich würde schätzen, dass es an der körperlichen Erschöpfung lag oder vielleicht an dem Gefühl nichts mehr von seinem Körper wahrzunehmen. Trotzdem wollte ich versuchen etwas dagegen zu tun.



Alle unterstrichenen Sätze und Absätze sind nur von meinem Gehirn erdacht und sind nur auf gedanklicher Ebene passiert.



Ich machte mich auf die Suche nach A, verließ die Bude und war geschockt, wie viele Menschen plötzlich in meinem Zimmer saßen. Ich kämpfte mich durch die Menschenmenge, erst durch die in meinem großen Zimmer, dann durch die in meinem Schlafzimmer, in meinem Bad könnte ich auch gewesen sein. Ich stolperte also über Arme, Beine von Leuten die mir bekannt vor kamen. Es wurde mir plötzlich so klar, es muss eine fette ungeplante Hausparty bei mir gewesen sein. Doch leider schien ich nicht eingeladen. Mein Hauptziel, meinen Freund A zu finden war für mich nun in weite Ferne gerückt. Es war unmöglich ihn in diesem Getümmel von betrunken Leuten zu finden. Also gab ich es endgültig auf, ich musste es alleine durchstehen.



Jetzt kommt die Veränderung der Zeitkoordinate ins Spiel. Bis jetzt ist alles Passierte in normaler Zeit abgelaufen. Wir bewegen uns hier nur leider nicht mehr in einer Dimension, sondern schon in drei verschiedenen. Die reale Zeit verläuft natürlich immer normal, da man darauf keinen Einfluss nehmen kann. Die Zeit in der ich A gesucht habe verlief schneller als die reale Zeit. In der realen Zeit vergingen also ( geschätzte ) 5 Minuten, während ich mindestens 15 Minuten nach ihm gesucht habe. Diese zwei Ebenen sind auf Trips meiner Meinung nach noch normal nachvollziehbar. Jetzt jedoch kommt die dritte Dimension ins Spiel. Ich würde es wörtlich als Trip auf einem Trip in der Realität beschreiben.



DA DIESER ABSCHNITT DES BERICHTES WAHRSCHEINLICH FÜR ANDERE DER INTERESSANTESTE SEIN WIRD, VERSUCHE ICH NUN MIT ALLEN MITTEL ZU ARBEITEN, DIE DER EDITOR HERGIBT.



Unterstrichen geschriebene Absätze schildern die Ereignisse, welche in der

realen Zeit geschehen sind

Zeit geschehen sind

- Fett geschriebene Absätze schildern die Ereignisse, welche in der zweiten

Dimension geschehen sind

- Normal geschriebene Absätze schildern die Ereignisse, welche in der dritten

und wichtigsten Dimension geschehen sind ]



Wie gesagt ich lag also schon relativ hilflos in der Bude und versuchte noch mit meinen letzten geistigen Kräften mich irgendwie aus der ganzen Sache heraus zudenken, doch es war einfach zu spät. Ich merkte noch, wie mein Geist, meine Seele, oder mein eigenes Ich, ich kann nicht mehr sagen was es sein sollte aus meinem Kopf schwebte und über diesem verharren blieb. Es hatte für mich die Form einer Kugel, wie man sie von einem billigen Wahrsagen kennt. Nachdem ich das gesehen hatte, war die reale Zeit für mich Geschichte.



Die Welt die ich kannte existierte nur noch in meiner Erinnerung. Ich wusste zwar die ganze Zeit wer ich bin, was ich bin und was in meiner Vergangenheit geschehen ist dazu gehören auch alle Erfahrungen und Gefühle die ich jemals erfahren habe. ( Ich wusste definitiv, dass ich mich in einer anderen Dimension befand, nahm es aber bis dahin noch nicht wahr. Mir ist auch klar, dass es wahrscheinlich schwer nachvollziehbar für euch sein wird wie das alles gewesen sein muss aber ich versuche es jetzt so gut wie möglich zu erklären. Die Dimensionen sind jetzt nicht mehr die, welche auf der zeitlichen Ebene basieren, sondern sind die 6 Dimensionen meines EIGENEN ICH`s)



Erste Dimension : ( Samstag )

Ich wachte nach dem Trip sehr entspannt auf, genoss den tag und den schönen Afterglow. Abends feierten meine Freunde und ich in einer unserer Lieblingskneipen und hatten einen sehr schönen Abend. Ziemlich betrunken schlief ich ein.



Zweite Dimension : ( Sonntag )

Ich wachte ganz entspannt und voller Energie am nächsten Morgen auf. Stand auf, machte ein perfektes Frühstück mit allem was dazu gehört. Aß zu Mittag, aß zu Abend, und veranstaltete einen Filmeabend bei mir, mit meinen Freunden, so wie es fast jeden Sonntag war. Irgendwann ging ich ins Bett und schlief sehr entspannt ein. Der Schlaf war sehr erfrischend und tief.



Dritte Dimension : ( Montag )

Den Arbeitstag blendete mein Gehirn scheinbar aus, nach dem aufstehen folgte nach einem kurzen leuchtenden Blitz gleich die Feierabendzigarette und der Tag nahm seinen Lauf. Dabei war es faszinierend, wie ich mit Situationen konfrontiert wurde, die ich schon einmal erlebt hatte, wichtig dabei war aber in erster Linie, dass ich andere Entscheidungen treffen konnte und auch sehen und Erfahren durfte, was die Auswirkung waren, wenn ich mich anders entschieden hätte.

Dabei nahm ich alles am eigenen Leib wahr, ich war also in der Lage wieder Gefühle zu empfinden, was ich sonst auf einem Trip nicht habe. Irgendwann endete auch der erste Tag der Woche. Ich ging zu Bett.



Vierte Dimension : ( Dienstag )

Ich wachte wieder auf und der Tag verlief wie immer. Nichts besonderes, irgendwann ins Bett und eingeschlafen.

Da ich mich nicht mehr an alles erinnern kann, also nicht mehr sagen kann welche Entscheidungen ich getroffen habe, werde ich das einzige Ereignis an welches ich mich erinnern kann darstellen und in der fünften Dimension darstellen. Erwähnenswert wäre auf jeden Fall noch, dass auf den Erinnerungen und Erfahrungen aus meinem Leben davor basierend, die erlebten Ereignisse und Gefühle des Trips ganz neuartig wirkten. Jede Dimension blieb also mit ihren Erfahrungen die ich gemacht habe in einem leeren Raum stehen, so wie ich es wahr nahm. Ich befand mich sozusagen in einem einem Bereich meiner Gedanken, einem runden Raum, so wie ich es wahrnahm, in dem nach jedem Tag den ich erlebte ein neues Ich von mir dazukam und auf Abruf wartete. Ich konnte immer wenn ich in einer Entscheidung Hilfe brauchte auf eine der vorher erlebten Dimensionen zurückgreifen um eine Art Hilfestellung zu bekommen.



Fünfte Dimension : ( Mittwoch + Donnerstag )

Ich wachte wieder auf. Kein Arbeitstag vorhanden, gleich kam der nach Hauseweg. Jetzt die Situation in der ich mich anders entscheiden konnte. Zu Hause angekommen bekam ich einen Anruf von einer Firma für Sportartikel und bot mir einen Sponsorchip an. Obwohl ich meinen Traumjob schon gefunden habe, nahm ich mit Begeisterung an, natürlich nach langen Überlegen.

Ich erfüllte mir damit einen Traum aus meiner Kindheit und sah wie es ist also professioneller Sportler in einer bestimmten Sportart zu arbeiten und sein Geld damit zu verdienen, mit allen Höhen und Tiefen. (Besonders wichtig bei diesem Ereignis ist, dass jetzt in der dritten Zeitdimension wieder die zweite Zeitdimension ins Spiel kommt. In einem Trip der fast auf realdurchlebter Zeit basiert kommt wie ein anderer Trip eine erlebte Zeit von ca. 3-5 Jahren hinzu, während der ich die Erlebnisse eines Profisportlers erlebte. Noch mal zur einfachern Erläuterung, Ich erlebte also innerhalb von ca. einer halben Stunde in real Zeit, einen ganzen Tag in der dritten Zeitdimension und in dieser dritten Zeitdimension noch mal ganze 3-5 Jahre in der zweiten Zeitdimension.)



Sechste Dimension : ( Freitag )

Nachdem die zweite Zeitdimension wieder vergangen war, wachte ich komischerweise zwei tage später also logischer Weise am Freitag auf. Warum das der Fall war kann ich nicht erklären. Meine Vermutung ist, dass die Verschiebung in der Zeit vom Mittwoch zu lange dauerte um noch einen Tag zu durchleben. Wieder ein Tag voller Spaß, Party mit Freunden und betrunken eingeschlafen. Irgendwie merkte ich, diese Unkorrektheit der Ereignisse, da ich denke, dass langsam mein Gehirn wieder auf realer Ebene angefangen hat zu arbeiten. Dieses "kleine Chaos" in einer perfekten Welt, störte mich so sehr, dass ich mich unwohl fühlte und ein wenig Panik bekam, die völlig sinnlos war. Trotzdem fiel mir plötzlich ein, dass ja mein Kumpel noch neben mir bzw. irgendwo in meinem Zimmer liegen müsste und begann mich mit ihm zu unterhalten um den Kontakt zur realen Welt zu halten. Ich hörte die letzten Klänge des Liedes "remergence" aus der sechs teiligen Reihe und dann geschah es.



JETZT ENDET DAS WAS WIR OPERATION MINISIGMA NANNTEN !!!

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Plötzlich wie aus dem Nichts heraus machte ich meine Augen auf und war wieder in der realen Welt. Ich war wieder da. Ich kroch aus der Bude und sah A auf meinem Sofa sitzen. Er schaute mich an und fragte mich warum ich die ganze Zeit Selbstgespräche geführt habe, worauf ich keine Antwort wusste. Wir beschlossen uns schlafen zu gehen und legten uns hin, da der Trip jetzt doch arg am abflauen war. Ich schrieb dem Mädchen meiner Träume noch eine SMS um 4:12 Uhr, dass ich es überlebt habe und schlief daraufhin sofort ein.



Wichtig zu sagen wäre noch, dass ich während ich die 6 Dimensionen durchlebte ständig das anhaltende Gefühl hatte immer überall dabei zu sein aber es schien mir so als würde ich immer danebenliegen und mich nicht bewegen können, was ich aber trotzdem tat. Es war höchstwahrscheinlich der einzige Bezug, den ich noch zur Realität hatte.



Der nächste Tag :

Es klingelt, ich springe auf, natürlich viel zu langsam. Es klopft an meiner Schlafzimmer Tür, mein bester Freund steht vor mir und wird mit einem sehr verpeilten Blick gemustert. Sofort dachte ich mir, oh nein sie suchen mich bestimmt alle, weil ich eine Woche nicht aufgetaucht bin. Aber dem war keineswegs so, er wollte nur nach etwas fragen.

Zusammenfassend habe ich also am nächsten morgen wirklich gedacht, ich hätte eine gesamt Woche "verschlafen".

Auch jetzt frage ich mich aus Spaß immer wieder, was wenn es wirklich so passiert ist, es ist aber einfach zu unrealistisch. Der restliche Tag verlief relativ verpeilt, kaum Gleichgewicht aber sehr gechillt.



Fazit :

Wir haben unser Ziel definitiv erreicht. Ich bin mir zu einem sehr hohen Prozentsatz sicher, das wir Sigma erreicht bzw. definitiv angekratzt haben. Das Erlebnis war einfach zu krank und abgedreht, als dass ich in der Lage bin es mit einem normalen DXM-Trip vergleichen zu können.

Das beweist uns, dass unser Entschluss mit DXM aufzuhören definitiv fest steht und auch umgesetzt wird. Wir haben meiner Meinung nach das krankeste gemacht, was diese Substanz auslösen kann, alles andere würde nur noch krank machen.



In diesem Sinne rate ich allen davon ab es auszuprobieren, da die Psyche einfach zu stark in Mitleidenschaft gezogen wird.