Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:4-AcO-DMT und Methoxetamin
Drogen:Mischkonsum von Ketamin und Psilocybinhaltige Pilze (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:ehemaliges Mitglied
Datum:16.03.2011 22:57
Set:Neugierig, uebermuetig, unter Einfluss leichter Gruppendynamik
Setting:Wohnung ohne Moebel; nur Decken, Laptop, Nahrungsmittel, Drogen
Nützlichkeit:7,84 von 10 möglichen   (19 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Sex: Male

Age: 22

Height: 176cm

Weight: ~68kg



4-AcO-DMT: Oral

Methoxetamin: Nasal, ca T+40 Minuten



Prolog



Nach einem kurzen Gespraech im LdT-Chat, beschloss ich, 2 Menschen spontan zum Trippen zu besuchen, was auch am naechsten Tag schon geschah. Da ich auf die Idee kam, mir noch 300mg Tramadol zu geben, konnte ich die Nacht nicht schlafen und fuhr am naechsten Morgen schon los. In Stuttgart angekommen, verbrachte ich den restlichen Tag mit ’mabool’, was mir die letzten Zweifel nahm, da wir ziemlich auf einer Wellenlaenge lagen, zumindest verstanden wir uns gut und hatten eine aehnliche Einstellung und Sichtweise bezueglich Drogen. Am Abend stieß dann LaMirage zu uns und wir machten uns auf in ihre noch ziemlich leere Wohnung.

Dort angekommen packte ich ersteinmal meinen Rucksack aus:



Feinwaage

Icepipe (mensch weiß ja nie)

Spiegel

Klappklinge

Ziehroehrchen

~800mg 4-AcO-DMT

~440mg Methoxetamin

5g Tramadol

~6mg Clonazepam (fuer den Notfall)



Nach einem kurzen Gespraech, entschied sich LaMirage bei ihrem Plan, 4-AcO zu nehmen, zu bleiben, also wog ich ihr 27mg ab, da sowohl ich als auch mehrere maennliche und weibliche Bekannte unterschiedlicher Statur mit dieser Dosis gute und unkomplizierte Erfahrungen gemacht haben. Bei geringeren Dosen kam es durchaus auch schon zu keiner Wirkung (<20) und zum Notfall gabs es ja noch das Clonazepam, was zumindest zum Ausknocken taugen sollte. Mabool wollte MXE probieren und fragte mich, wieviel ich bei meinem Trip hatte (60mg), also entschied er sich fuer 65mg. Konnte mir nicht vorstellen, dass diese 5mg viel staerker wirken sollten und er hatte eine aehnliche Statur wie ich, also hatte ich auch hier keine Einwaende. Mein eigener Konsum erfolgte er spontan, mein erster Impuls legte mir Tramadol ans Herz, da ich im Notfall noch Aktionsfaehig und klar waere, allerdings rechnete ich nicht damit, dass jemand auf diese Menge 4-AcO-DMT nicht klar kommt und selbst wenn, gaebe es ja noch einen anderen Konsumenten, welcher auf 65mg MXE noch relativ handlungsfaehig haette sein soll, so zumindest nach meinen eigenen Erfahrungen, welche ich als ausreichend empfand.

Schließlich kam natuerlich alles andere, als mensch denkt: angesteckt von der Dynamik des neuen Erlebnises, wollte ich mir auch in etwa 25mg 4-AcO-DMT abwiegen (es wurden dann 27mg) und 60mg Methoxetamin (wurden dann ~65mg). Nach der oralen Einnahme das AcO wartete ich ca 40 Minuten bevor ich das MXE zog, zu diesem Zeitpunkt verspuerte ich noch keine Wirkung, jedoch aeußerten sich meine MittripperInnen schon ziemlich lautstark ueber ihre Wahrnehmungen, welche mir in beiden Faellen sehr untypisch stark und etwas uebertrieben erschienen, jedoch dachte ich mir nicht viel dabei, waer auch schon zu spaet gewesen.

Es faellt mir etwas schwer, den Trip zu beschreiben, da es einfach sehr viele Eindruecke waren und alle in sich sehr hefti; ein chronologischer Ablauf ist wohl unmoeglich und ich verzichte fast komplett auf jegliche Zeitangabe, da ich diese nicht einmal mehr schaetzen koennte.



Der Trip

Nach kurze Zeit nach der MXE Aufnahme begann ich, den Raum in den verschiedensten Farben wahrzunehmen, was mich aeußerst faszinierte, da ich solch eine Wirkung schon immer wollte, aber noch nie erreichen konnte. Auch begann ich diverse Muster, inspiriert von vorhandenen Mustern auf Decken, Rucksaecken und Kleidungen auf weißen Waenden zu sehen. Der Raum und alle in ihm befindlichen Gegenstaende fingen an, ihre Groeße kontinuierlich zu veraendern. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mich noch Bewegen, Aufstehen und Umherlaufen, jedoch viel es mir außerordentlich schwer, Gegenstaende zu ergreifen, da diese sich von mir weg bewegten. Nun begann mabool seine Wirkung lautstark mitzuteilen und sich mehrmals zu bewegen, was ich aufgrund meiner MXE Erfahrung schon erwartet hatte, jedoch empfand ich dies als sehr stoerend, bis sich jegliche Emotion und Empathie in Luft aufloeste, ich fuehlte einfach nix mehr und schon gar nicht mehr mit. Als LaMirage letztendlich einen Rettungswagen rief, gerieten sowohl sie als auch mabool in Panik, auch die Clonazepameinnahme schien nicht zu helfen, jedoch interessierte mich lediglich das Muster als gelbgruenen Streifen und Punkten auf dem Parkettboden und ich wollte einfach nur meine Ruhe, was fuer mich ein eigentlich total atypisches Verhalten darstellt. Nachdem sie die Wohnung verlies, nahm ich eine Sirene wahr und wurde zum ersten mal leicht paranoid, da mir die Situation kurzzeitig bewusst wurde, jedoch legte ich mich Sekunden spaeter schon wieder hin und der Trip wurde staerker und staerker. Ich sah sowohl LaMirage als auch mabool beziehungsweise Halluzinationen, welche auf diesen beiden beruhten, im Stile der Congstarwerbung. Seltsamerweise kamen mir beide sehr vertraut vor, starke Deja-Vu Gefuehle machten sich breit und ich war der Meinung, dass beide gar nicht real waeren, auch ihre Vorlagen nie existierten und ich mir diese seit Jahren auf meinen Trips einbilde bzw. diese mich in meinen Gedanken durch meine Trips begleiteten. Ansprechbar war ich schon laenger nicht mehr und ich sah die Welt jetzt vollkommen pastellfarben und im Stile verschiedener Muster, die ich im Laufe des Tages sah. Auch erschien mir mabool einmal als Leichnam und ich geriet ich eine ’Schleife’, sprich, ich erlebte das gleiche mehrmals wieder: ich schaute unter der Decke hervor, sah jemanden, der etwas fallen lies und aufstand, blickte auf mein Handy und verkroch mich wieder aus Angst unter meiner Decke. Dies passierte etwa 20 Mal unmittelbar hintereinander und ich begann an Realitaet und Trip zu zweifeln.

Nun stellte ich auch fest, dass der Raum gar nicht mehr so aussah, wie ich ihn in Erinnerung hatte, weder von Form und Groeße noch Farbe und er begann sich weiter zu veraendern. Das Gefuehl, irgendwas stimmt nicht, machte sich breit und ich ueberlegte, was dies sein koennte, somit machten sich die merkwuerdigsten und beaengstigenden Gedanken in meinem Kopf breit. Ich erwartete, jeden Moment zu Hause auf meiner Couch zu erwachen, spaeter meinte ich, dass ich wahrscheinlich im Krankenhaus laege und gerade wiederbelebt werde oder mein ganzes bisheriges Leben gar nicht real passiert ist. Die Vorstellung, eines Kampfes um Leben und Tod oder der Kampf gegen eine Psychose, wollte mich nicht verlassen, ich hatte einfach Angst, nie wieder kalr zu kommen, wenn ich jetzt nicht alle Geschehnisse gedanklich ordnen koennte, aber es wollte mir nicht gelingen. Alles, was ich jemals gehoert oder gesehen habe, vor allem Namen und Gegenstaende, wurde voellig neu verknuepft und ich bemerkte, dass ich einfach nicht in der Lage war, zwischen Trip und Realitaet zu entscheiden. Weiterhin war ich nicht ansprechbar, alles geschah in meinen Gedanken, voellig losgeloest von meinem Koerper. Den Drogen schwor ich, zumindest fuer diese Zeit, ab und als ich gegen 4:45 aufwachte, war ich einfach nur noch gluecklich, da ich zumindest mabool sah und seine Existenz bestaetigen konnte. Auch hatte die Wirkung nachgelassen, ich sah zwar immer noch alles etwas verschwommen und Gegenstaende begannen zu morphen/’atmen’, jedoch war das nichts, im Vergleich zu dem davor erlebten. Koerperlich ging es mir gar nicht gut, ein Uebelkeitgefuehl machte sich breit, welches auch bis zum Erbrechen (gegen 17:00) anhalten sollte, gegen 07:00 war es mir moeglich, aufzustehen und 300mg Tramadol zu nehmen, was das runterkommen etwas einfacher machte.



Der Tag danach

Wie bereits erwaehnt, ging es mir gar nicht gut, allerdings beschlossen wir, gegen 08:00 Uhr LaMirage im Krankenhaus zu besuchen, da mir die Situation doch sehr nah ging und ich mir Vorwuerfe machte. Nach der Ankunft wurde uns gesagt, dass gerade keine Besuchszeiten waeren, ihr es aber den Umstaenden entsprechend gut ginge, was mich zumindest etwas beruhigte. Den restlichen Tag verbrachte ich damit, mich auszukatern und letztendlich zu uebergeben, auch musste ich mehrere Male die Toilette aufsuchen. Letzendlich kam ich zu dem Entschluss, doch eine kuerzere oder laengere Auszeit von Psychedelika und Dissoziativa zu nehmen und das Erlebte erst einmal zu verarbeiten.



Reflektion

Wie auch andere bereits angemerkt haben, war es unverantwortlich selbst zu konsumieren, waehrend eine andere Person ihre erste Erfahrung mit Halluzinogenen und eine weitere ihre erste Erfahrung mit Dissoziativa erlebt, das wird mir auch nicht noch einmal passieren, da letzendlich wirklich alles schief gehen kann. Den Trip an sich bereue ich nicht, so heftig er war, so außergewoehnlich und erfahrungsreich erschien er mir, jedoch habe ich nicht das Beduerfnis, einen aehnlich starken Trip in naeherer Zukunft und ohne Tripsitter zu wiederholen. Sofern ich es mitbekommen haben, sind auch meine MittripperInnen nicht enttaeuscht oder gar sauer, was mich doch etwas beruhigt. Die, vom Tramadol mal abgesehen, drogenfreie Restzeit war ebenfalls sehr angenehm und definitiv schoen, manchmal trifft mensch eben Menschen, wo es irgendwie passt.



Kurzes Nachwort: Mir ist bewusst, dass der Trip an sich sehr kurz geschildert ist, leider ueberlagern sich da viele Gedanken udn Eindruecke und ich hab sehr vieles auch vergessen, was an der Intensitaet, dem Schlafmangel und der privaten Erlebnisse ein paar Tage spaeter liegt, konnte den leider nicht unmittelbar danach verfassen. Habe mit mir gehadert, ob ich ihn ueberhaupt schreiben sollte, aber wollte die Triologie doch nicht scheitern lassen.



Grueße,

Loserfish