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AutorBeitrag
Ex-Träumer
  Geschrieben: 23.07.06 14:43
Jo, ich hatte anfang des Jahres eine Psychose, war unter anderem 10 Tage in klinischer Behandlung, davon 4 Tage ohne Ausgang. Die Diagnose war narzistische Persönlichkeitsstörung (Narzismus bedeutet in der klinischen Psychologie etwas anderes als im allgemeinen Sprachgebrauch), emotional instabile Persönlichkeit, Zwangsgedanken und -handlungen sowie Soziophobie. Ich bin seit knapp 8 Monaten in ärztlicher Behandlung und bekam bis vor 2 Monaten verschiedene Medikamente, zunächst verschiedene Antipsychotika, zuletzt ein Antidepressivum. Nachdem ich aus der Klinik draußen war, habe ich mir eine Woche lang tierisch mit DXM die Hucke zugehauen, insgesamt 3,6 g waren es. Danach habe ich mich gefangen und seitdem geht es mir stetig besser. Mittlerweile bin ich regelrecht extrovertiert, bin sehr oft mit Freunden unterwegs etc. Auch wenn ich zur Zeit ab und an starke Stimmungsschwankungen habe, was sich irgendwie nach manisch-depressiven Phasen anfühlt, geht es mir grundsätzlich gut.

MfG Jimini
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 23.07.06 14:48

Konsument schrieb:
wie schon gesagt wurde, ist es meistens so, dass die meisten leute eigentlich garkeine psychose haben sondern einfach nur
eine etwas andere denkweise. nur weil man sich in seinem geist von der masse unterscheidet, heißt das noch lange nicht, dass man eine psychose hat!



Das halte ich ehrlich gesagt für ein mehr als gewagtes Statement. Klar, natürlich heben sich manche Leute einfach nur von der Masse ab. Aber wenn es dem Menschen schadet, dann wird man sicherlich von einem pathologischen Tatbestand reden können. Ich beispielsweise habe mich kaum noch rausgetraut, nachts immer eingeschlossen, tierische Paranoia geschoben etc. Von SVV mal abgesehen, hat mir das schon sehr geschadet. Das ist dann schon eine andere Kategorie als eine bloße Meinungsdifferenz. Eine Psychose zählt afaik zu den schwereren psychischen Störungen, da ist es gefährlich, zu sagen, dass die meisten Leute keine Psychose haben, sondern nur anders denken.

MfG Jimini
 
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 01.08.06 18:31

Zitat:
Eine Psychose zählt afaik zu den schwereren psychischen Störungen, da ist es gefährlich, zu sagen, dass die meisten Leute keine Psychose haben, sondern nur anders denken.


nö ganz und gar nicht. Gerade Leute die Drogen nehmen geraten häufiger in Situationen, in denen sie sich selber anders kennen lernen und sich oder ihre Umwelt als fremd wahrnehmen. Bei einigen kommt die Angst auf, sie seien psychotisch weil immer auf die Gefahr hingewiesen wird, Drogen können Psychosen auslösen oder zum Ausbruch bringen. Wenn jemand eine Psychose erleidet, wird er der letzte sein der das mitbekommt und solange dieser jemand nicht isoliert von der Außenwelt lebt wird das auch nicht lange unbemerkt bleiben. Es ist einfach die mehrheit, die sich selber verrückt macht, gerade bei den jungen unerfahrenen Usern.

Zitat:

Nachdem ich aus der Klinik draußen war, habe ich mir eine Woche lang tierisch mit DXM die Hucke zugehauen, insgesamt 3,6 g waren es.

Glückwunsch
 
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 03.08.06 16:09
ich hatte mal (hab ich ja woanders schon geschrieben) eine psychose diagnostiziert bekommen. allerdings hab ich da nie wirklich dran geglaubt, jetzt hab ich die diagnose borderline mit psychotischen symptomen ... ich weiss zwar das viele dinge davon auf mich zutreffen...
ich weiss allerdings nichtmehr wirklich ob ich wirklich was habe oder ob ichs mir einbilde O_o ... ich würde schon sagen das mit mir was nicht stimmt aber naja. ich bin jetzt seit 1,5 jahren in behandlung und hab von jedem arzt bei dem ich war ne andere diagnose bekommen (2 psychologen 4 psychiater 1 neurologe).
ich finde das diagnosen teilweise sehr vage sind, jedenfalls bei mir weil ich viele symptome habe aber nie genug für eine feste diagnose ... das problem ist auch das es mir schwer fällt meine ganzen probleme aufzulisten. beim letzten doc hab ich einfach alles aufgeschrieben hat 3 tage gedauert und der hat mir dann halt borderline mit psychotischen symptomen diagnostiziert.
immoment befinde ich mich nur in behandlung bei einem neurologen (der ist eigentlich nur für medikamente zuständig) ... vorher noch bei einem psychologen aberi ch habe dem nichts zu erzählen, das problem ist bei mir auch das ich über meine probleme absolut bescheid weiss aber ich kann oder will einfach nichts dagegen tun. vielleicht "wach" ich ja irgendwann auf und tu endlich was. problem ist halt immer das es immer nur kurzzeitig wieder geht und wenn nur ein kleiner rückschlag kommt bin ich wieder ganz unten und am anfang ^^ ... hab starke stimmungsschwankungen.. allerdings ist die gute-laune phase nicht so sehr gut ausgeprägt. aber wenn ich erstmal schlecht drauf bin dann kann mir auch niemand helfen, kann dann nur warten bis es von allein aufhört.
ich überlege, eigentlich nur so aus interesse, mal zu einem psychoanalytiker zu gehen und zu sehen was der sagt. vielleicht findet der was über mich raus was mir weiterhilft. ich find die menschliche psyche ist ne interessante sache, was da alles kaputtgehen kann und so ist echt erstaunlich ... naja bei 100 milliarden nervenzellen ist klar das da mal eine aufmuckt aber naja ... keine schöne sache, aber eine interessante.
ich wünsch allen leuten die hier im board sind und irgendwelche psychischen probleme haben alles gute und gute besserung ;)
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 05.08.06 19:47
Hab Borderline mit pschotischen Phasen (die sicht in Angst und leichten Hallus äußern), glaub aber nicht, dass das von Drogen kommt. Ich war wegen dem Borderline schon 7 Mal in ner stationären Therapie, und wegen den Selbstverletzungen schon oft in der chirugischen Notfallambulanz. Krieg wegen der Sache auch Medis und zwar RISPERDAL UND TREVILOR (falls das einer kennt?!) Aber jetzt gehts mir seit einiger Zeit besser, zum Glück...
We can be heroes-just for one day!
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 05.08.06 21:34
zuletzt geändert: 05.08.06 21:58 durch PsychoM (insgesamt 3 mal geändert)
Hallo

Hab schon öfter hier gelesen und jetzt ist wohl die Zeit gekommen mich zu euch zu gesellen.

Was ist das hier fürn Bullshit ,hab gerade 1000 Wörter geschrieben und war aufeinmal ausgelockt.OK nochmal!

Ich bin vor 2 Jahren das erste Mal an einer Psychose erkrankt.
Was schreibst du denn für ein Schwachsinn?Wie kommst du darauf ,dass man bei einer Psychose nix mitkriegt?
Ich hatte davor nicht wirklich Ahnung was ne Psychose ,Schizophrenie oder Depris sind.
Mittlerweile war ich bereits 5 mal in der Klinik.
Psychosen und Schizophrenie kannst du nicht verallgemeinern ,denn auf Psychose ist alles möglich!
Es traf mich damals wie ein Blitz ,meine gesamte Wahrnehmung hat sich verändert(die Pilzoptik kommt diesem Zustand am nächsten).Meine Gedanken gingen eigene Wege ,mein Körper machte was er wollte und ich war nur noch Zuschauer.
Meine erste Psychose äußerte sich vorallem in Depersonalisierung.Wenn ich in den Spiegel guckte sah ich eine fremde Person - HORROR PUR!
Ich war erleuchtet und verrückt zugleich.Ich will jetzt nicht alles aufzählen hatte ich vorher ,aber der server hats nicht angenommen.Hallos und Stimmen waren auch vorhanden....

Sorry bin vom Thema abgekommen.Also ich konsumiere täglich THC und selten (alle 1-2Monate) mal Koks.Die Drogen tun mir nicht wirklich gut ,bin mittlerweile chronisch depressiv und hab regelmäßig psychotische Gedanken.
Wer am Leben hängt und schon ne Psychose hatte sollte die Finger von jeglicher Droge lassen!


mfg PM

PS: Ich komme aus Westberlin!Redet nicht wenn ihr keine Ahnung habt kann ich dazu nur sagen!Die Stadt ist ein zusammengewürfelter Haufen aus allen Sorten Scheiße die es gibt!
Die meisten hier haben auf ihre Art ne Klatsche.
Ja es gibt hier viele Möchtergerns ,allen vorran die Türken und Arraber die denken sie wären die Wiedergeburt Tupacs *g* (sorry musste KIZ kurz reinbringen).
Aber versuch du dich erstmal in dieser Drecksstadt zurecht zu finden und vorallem mach deine Fresse auf wenn du hier bist ,du würdest doch mit dem Gesicht zum Boden durch die Straßen laufen.


 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 05.08.06 22:59

dawaa schrieb:

Zitat:
Eine Psychose zählt afaik zu den schwereren psychischen Störungen, da ist es gefährlich, zu sagen, dass die meisten Leute keine Psychose haben, sondern nur anders denken.


nö ganz und gar nicht. Gerade Leute die Drogen nehmen geraten häufiger in Situationen, in denen sie sich selber anders kennen lernen und sich oder ihre Umwelt als fremd wahrnehmen.



Dagegen ist nichts zu sagen, nur sobald es den Menschen behindert, wird es eben zum Problem. Wer ab und zu in seinen 4 Wänden druff ist, nebenbei aber langfristig seinem Job nachgehen kann und ebenso langfristig ein intaktes soziales Umfeld hat und pflegt, dürfte sich glücklich schätzen.


Zitat:
Bei einigen kommt die Angst auf, sie seien psychotisch weil immer auf die Gefahr hingewiesen wird, Drogen können Psychosen auslösen oder zum Ausbruch bringen. Wenn jemand eine Psychose erleidet, wird er der letzte sein der das mitbekommt und solange dieser jemand nicht isoliert von der Außenwelt lebt wird das auch nicht lange unbemerkt bleiben. Es ist einfach die mehrheit, die sich selber verrückt macht, gerade bei den jungen unerfahrenen Usern.



Du vergisst, dass Psychosen nicht selten den Menschen in eine Isolation treiben. Angstzustände, Zwangsgedanken und -handlungen sind nicht gerade Dinge, die einen auf Menschen offen zugehen lassen. Außerdem sehe ich es ganz und gar nicht so, dass der Betroffene es als letzter merkt, dass was nicht stimmt.


Zitat:

Zitat:

Nachdem ich aus der Klinik draußen war, habe ich mir eine Woche lang tierisch mit DXM die Hucke zugehauen, insgesamt 3,6 g waren es.

Glückwunsch



Da hast du mich aber gründlich missverstanden - Absicht? Mir ging es nicht darum, darzustellen, dass ich der übelste Drogenhärtner bin, sondern dass ich das quasi als Abschluss "genutzt" habe, um mich danach zu fangen. Und dass diese extreme Woche mir im Endeffekt vielleicht sogar geholfen hat.

MfG Jimini
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 06.08.06 01:41

Irreal schrieb:
Aufjedenfall ist das EINZIGE problem was ich habe ist die derbe reiz überflutung (nur in negative richtung) manchmal, die aber auch selten kommt aber wenn wie gesagt wirklich derbe und wie ein strudel.


Kannst du das mal genauer beschreiben? Du bist in Situationen, in denen so viele Reize auf dich einprasseln, dass du einfach nicht mehr klarkommst?
Was kann ich mir da genau vorstellen? Etwa im Straßenverkehr? Oder wie oder was?
 
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  Geschrieben: 05.03.07 21:57
zuletzt geändert: 05.03.07 22:16 durch Count Zero (insgesamt 1 mal geändert)
Um mal bei der Frage des Threadstarters zu bleiben, möchte ich auch was dazu sagen.

Grundsätzlich kommen für Psychotiker viele Drogen nicht mehr in Frage. Gefährlich sind vor allem Drogen, die über das Dopaminsystem wirken und dort für Unruhe sorgen. Dazu gehören Amphetamine, Ecstasy und Meth. Auch Cannabis ist gefährlich. Wie das bei serotonergen Halluzinogenen ist, also Pilzen und LSD, weiss ich es nicht. Da habe ich noch keine endgültige Meinung. Dissoziativa sind unbedingt zu meiden. Ein Psychotiker, der sich DXM gibt, hat einen an der Klatsche. Die grössten Psychosetrigger sind natürlich (übrigens bei ALLEN Menschen) Tropanalkaloide.

Sicher und völlig unbedenklich zu konsumieren sind dagegen Opiate und Benzos. Aber die haben natürlich ein extremes Suchtpotenzial. Sie sind also keine Alternative, aber das muss jeder selber wissen.

Ich hatte durch das Kiffen eine F12.51. War aber kein schlechtes Erlebnis für mich. Ich sehe aus und verhalte mich jetzt wie ein normaler Mensch. Ich bin dadurch erwachsen geworden. Ich habe dabei die Kraft gefunden, endlich mal mit dem Scheiss 24/7 Bongrauchen aufzuhören (Piece), nach vielen Jahren. Hab dann ein paar Wochen später gelegentlich mal ein paar Grastüten geraucht. Ich hatte meinen Konsum im Griff, meine "Verfolger" erwarteten das von mir. Dafür haben sie mich nicht mehr so bedrängt.

Naja, bin dann immer wieder in alte Konsummuster zurückgefallen, und plötzlich wirkte das Neuroleptikum und die Psychose war vorbei. Ich wunderte mich dann über manche Sachen, die ich so getan habe, aber im grossen und ganzen hat mein Leben durch die Psychose eine Bereicherung erfahren. Ich möchte es aber lieber nicht nochmal erleben, denn ich hatte alles nur erdenkliche Glück bei der Sache.

Naja, die Suchtprobleme bleiben, ich kann das kiffen nicht abstellen. Eigentlich rauche ich nur selten, aber es passiert immer wieder, dass ich in alte Konsummuster zurückfallen. Seit 1,5 Jahren ist meine Psychose vorbei. Ich habe in den letzten 2,5 Jahren aber auch schon wieder ein halbes kg sehr hochqualitatives Weed verraucht. Ich war an mehr Tagen stoned als abstinent. Das ist eigentlich der totale Wahnsinn von mir, ich muss meinen Konsum dringend in den Griff kriegen. Aber jetzt bin ich noch durch das Zeldox geschützt. Aber natürlich nicht für ewig. Bis dahin muss ich das schaffen. Empfehle ich aber nicht für andere mit einer Psychose, vielleicht muss man für sowas eine sehr teure Rechnung bezahlen...

Pilze würde ich auch gern wieder mal nehmen, darüber weiss ich jetzt noch nicht so gut bescheid, ob das klargeht.

Auf jeden Fall liebe ich diese herrliche Hanfpflanze über alles, und sehe in einem gelegentlichen Genuss von Gras für mich kein Problem. Also so einmal aller 3 bis 4 Wochen. Täglichen Konsum (dabei ist es ja kein Genussmittel mehr) kann ich mir gesundheitlich einfach nicht mehr leisten. Aber ich würde gerne viel öfter, als ich darf. Und leider komme ich dem viel zu oft nach.

Edit: Koka hab ich vergessen, unbedingt meiden!
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 13.05.07 22:29
Deine Situation ist schwierig. Wahrscheinlich bekommst Du Medikamente, so wie ich. Ich leide ebenfalls an einer diagnostizierten paranoiden Schizophrenie und spielte ebenfalls mit dem Gedanken, Drogen zu nehmen.

zB würde ich Cannabis nehmen. Bei einem Cookie hatte ich letztens kein Problem. Doch was kommt danach, wenn ich mir 1 bis 2 Gramm kaufe. Absolute Scheisse würde bei mir heraus kommen, denn ich würde den ganzen Tag damit verbringen, alles auf einmal zu verrauchen. Das ist mein typisches Konsummuster. Ich konnte mir nie etwas einteilen. Bei mir würde das den Geist ziemlich beleben und ich würde wieder davon reden, wie weit es zurück in der Antike schon fixe Psychologische Ideen gab, um die gesamte Menschheit als brave Schafsherde zu führen. Vielleicht würde ich auch wieder die letzten Menschen von Mohendscho Daro sehen, die alle unsterblich sind und auf eine letzte Reise gehen. Ich könnte auch wieder gegenüber meiner Stiefmutter aussprechen, dass durch mein Wirken mehrere Millionen Euro auf das Konto kommen und damit machen wir mal paar Schönheitsoperationen, gehen auf Kur oder genießen einen WellnessUrlaub. Sicher ist auf alle Fälle die Para vor FBI, CIA, STAPO, BKA und Vatikankillern, denn nur ich bin derjenige, der beschützt werden soll, denn ich rette die Welt... Den Blutrausch der anderen, den ich erlebte, möchte ich nicht mal wirklich erwähnen; der Alltag mit Schizophrenie während einer Phase gestaltet sich auch mit Vergewaltigung, Folter, Darstellung von Morden, Männern die mit einem Schwert in deiner Wohnung sitzen, gebrochenen Beinen einer Freundin, GangBangVergewaltigung etc.

Ich weiß nicht wie hart Dein Erleben ist. Ich möchte aber wissen, wann dies bei Dir diagnostiziert wurde. Bei mir wurde es 2003 und 2005 diagnostiziert. Nun lebe ich damit und dies auch ohne Konsum starker Drogen ev like Regelmäßigkeit von Ganja. Phasen treten noch immer auf, doch die Intensität ist verschwunden. Vielleicht wirst auch Du das durchmachen. Ich hab hin und wieder meine Phasen, in denen ich nichts packe. Schwierig ist auch der Weg zurück in den Alltag der von mir geliebten Society, der sich äußerst schwierig gestaltet. Bin erst seit kurzem dabei, nach mehr als einem Jahr des Nichtstun außer Lesen und verschiedener Forumsaktivität, mein Leben mit anderen zu gestalten. Wie sieht das bei Dir aus? Welche Medis bekommst Du?

Dir von Drogen abraten, dass mache ich. Du weißt vielleicht nicht, wie schnell das mit dem Chaos in Deinem Gehirn enden kann. "Verrückt" so wie ich warst Du vielleicht noch nicht. Wenn schon, dann weiß ich, das ich Dir nicht wirklich von Drogen abraten kann. Drogen zu nehmen und das mit paranoider Schizophrenie ist keine Verantwortungslosigkeit gegenüber sich selbst, doch vielleicht handelst Du entsprechend verantwortungslos. Bis hin zu "katatonen" Schizophrenie ist es bei mir ein Weg von Wochen ev Monaten, doch der Weg dorthin, zur völligen "Freiheit" des Selbst, zur Person des eigenen Charakters, kann mit Qualen verbunden sein, die Du noch nicht entdeckt hast. Dir begegnen Menschen vielleicht nicht mehr als Menschen, so wie Du sie einmal gekannt hast. Deine eigenen Gefühle können Dir absolut fremd sein, denn das Begreifen, was in Deinem Kopf vorgeht, kannst Du ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr völlig kontrollieren. Du ignorierst vielleicht keine Stimmen mehr, die Dich ev kontrollieren möchten, Dich ev beleidigen, die Dir zeigen, was mit Freunden, Verwandten, Menschen oder mit Dir selbst passiert. Der Weg zur "Freiheit", die in "Das Weisse Rauschen" beschrieben ist, spiegelt ein wider der Schizophrenie, die so wenig erforscht ist, dass eben Ärzte Recht behalten mit: "Nimm keine Drogen".

Die Schizophrenie ist ein Monster, so schön sie auch sein kann. Ignoriere aber nicht die Fleischermentalität Deiner Gedanken, die eigene Furcht. Der Weg zur "Freiheit" ist der Verlust über die Kontrolle des Selbst. Jede Handlung ist ein für und wider, ob Du etwas machen sollst/kannst/willst. Immer mehr erobert das Chaos Dein Gehirn und die Gedanken aus dem Verborgenen werden für Dich immer mehr zur Realität. Vielleicht beginnt dies bei Dir mit etwas, dass Du selbst verstehst. Vielleicht spinnst Du nur einen Faden, dass Außerirdische wirklich einmal auf dem Planeten gelandet sind und die Regierung deshalb geheime UFO-Landeplätze weltweit errichtet hat. Es kann auch sein, dass Du abschätzig über Freunde denkst, denn Du glaubst, Sie haben Dir etwas angetan. Vielleicht ahnst Du, das Fremde jemanden in Deinem Umfeld etwas angetan haben. Dies ist nur der Beginn. Je später es wird und Du dich nicht behandeln lässt, desto mehr beginnst Du nachzulassen. Du wäschst Dich nicht mehr und wechselst Deine Kleidung nicht. Du gehst nicht mehr einkaufen. Du isst nicht mehr. Du gehst nicht mehr zu Freunden. Unter Freunden würdest Du vielleicht eine fixe Idee aussprechen oder irgendwas vor Dich dahin brabbeln (sprechen), was keiner versteht. Vielleicht würdest Du auch einen Monolog über ein Thema halten, von dem Du überzeugt bist. Du bist aber Deinen Freunden befremdlich. Willst Du dann noch immer mit Drogen weitermachen? Ja? Okay!

In der Zwischenzeit haben Dich vielleicht Freunde und Verwandte auf einer Station untergebracht. Dort wirst Du dann einer IntensivDrogenKur unterzogen. Befremdlich im Moment der ersten Tagen, doch schon bald orientierst Du dich am Alltag auf der Station. Um Halb Acht gibt es Frühstück und um Acht Medikamente. Eines wird ein Neuroleptikum sein, eine andere Tablette ein Aufheiterer und die letzte ist dafür, dass sich die Ärzte auf der Station wohlfühlen; die letzte stellt Dich nur ruhig. Nach einigen Tagen/Wochen setzen sie diese wieder ab. Vielleicht macht die die ganze Behandlung keinen Spaß, doch rede Mal dem Stationsanwalt oder -richter aus, dass Du krank bist, wenn Du ihm unbewusst erzählst, dass auch nackt zurück zur Station kommst, falls Du psychische Probleme hättest. Das sind dann ein paar weitere Wochen auf der Station.

Wenn der Fall nicht Eintritt, dann kann ich Dir gratulieren. Dann geht es weiter, denn der Weg zur "Freiheit" würde noch ein paar Wochen/Monate andauern. Lesen und schreiben wirst Du aber zu dieser Zeit auch nicht mehr wirklich können. Auf alle Fälle bringst Du keine anständigen Sätze auf Papier. Vielleicht wagst Du es aber: Projekt Stimmen (Auszug aus dem Film "Das Weisse Rauschen) auf Die Wand zu schreiben. Vielleicht drehst Du deinen Fernseher um, denn die Kamera im Bildschirm stört Dich. Dann kommst Du aber drauf, dass auf der anderen Seite eine Infrarotkamera installiert ist, die Dich weiter filmt. Dann drohst Du den Ärzten, die dich überwachen, dass Du jedes Buch zerfetzt. Nebenbei beschäftigst Du dich mit deinem Glauben und verbrennst in Deinem Zimmer ein religiöses Symbol oder Buch. Mit dem letzten Geld in Deiner Tasche gehst Du in ein stinknormales Cafe und trinkst Cafe. Für Dich ist es aber in Deinem Geist ein Puff und die Bardame dahinter wartet nur darauf, dass Du sie um eine Nummer fragst. Du wirst sie aber nicht ernsthaft fragen. Andeutungen wirst Du machen, wie Du gehst in den hinteren Bereich auf die Toilette oder zu den Räumen wo "Privat" oben steht. Nichts passiert. Vielleicht rastest Du dann aus und fragst nach einer Nummer. Die Bardame wird Dich auffordern zu gehen und Du wirst dich weigern. Sie ruft die Polizei und Du landest auf der Station. Wenn nicht, dann trinkst Du normal Deinen Kaffee aus, überlegst, ob Du den Kaffee wirklich bezahlen musst, bezahlst ihn dann doch und verlässt dieses stinknormale Cafe. Dann erlebst Du vielleicht Deine ersten Hallus. Für Dich sind diese weissen Lichter ein Falloutregen, denn das Russische Stargatecenter wurde von Außerirdischen, den Aschen erobert und musste deswegen zerstört werden. Später ist es nur der dritte Weltkrieg und danach erlebst Du in deinen Gedanken, dass der Zweite Weltkrieg nicht einmal zu Ende. Jetzt hast Du es wirklich geschnallt. Du bist einer der letzten Söhne Hohenstaufens, der wahr Erbe des Preussischen Reiches. Leider bist Du nur ein Abklatsch dieses Kaiserhauses/Königshauses, denn ev wird Dein Vater, der nicht Dein Vater ist, ist von der SS und Deine Mutter, die auch nicht Deine echte Mutter ist, ist von der Gestapo. Dafür ist Dein Großvater dein Vater und Du lebst in einem ehemaligen SS Gebäude, wo schon andere Dissidenten gefoltert wurden. Du bist nur ein späterer Dissident und letzte Widerstandskämpfer im Untergrund sehen Dich jeden Tag im Fernsehen. Anstelle den Moment zu feiern, indem Du dahinter gekommen bist, dass Du vom Haus Hohenstaufen stammst, überlegst du Dir die Flucht nach Frankreich oder Österreich. In der Zwischenzeit beherrschen Dich deine Gedankengänge und der Widerstand der vernunftgemäßen Kontrolle ist wahrscheinlich schon gebrochen. Du selbst verlierst nur noch wenige Worte und diese wenigen Worten erzählst Du den Menschen, die am anderen Ende deines aktiven/nicht benutzten Handys sitzen und Dich zu deiner Sicherheit überwachen. Vielleicht werden diese Worte Prophezeiungen sein, von denen Du etwas hältst, doch auch diese Freunde führen einen aussichtslosen Kampf gegen andere Legionen des Vatikan. Zu diesem Zeitpunkt wirst Du nicht einmal mehr im Stande sein, dass Du ein Kinderspiel spielst like "es fliegt, es fliegt, es flieg: ein rosaroter Elefant.

Nun stehst du schon zur Pforte zur "Freiheit". Du fackelst nur noch ein paar Insekten in Deiner Wohnung ab. Nebenbei sprichst Du noch ein paar Worte zu den Milliarden von Menschen, die diesen Moment auf ihren Fernsehern erleben, denn Du bist im BigBrotherContainer. Nebenbei denkst Du vielleicht an den Papst. Vielleicht möchtest Du dich selbst als Opfer für Gott darbringen und möchtest Dich von irgendeinem Papst in der Peterskirche in Rom auf dem Altar ficken lassen. Nun fährst Du nach Rom. Du kommst aber nicht hinein. Geld hast Du auch keines mehr. Hungrig bist Du nur noch selten. Nebenbei empfindest Du Mitleid für all jene Kinder, die von den Vatikankillern im Vatikan zu Tode gefoltert wurde.

So landete ich dann in Genua. Hier kommt der Moment der "Freiheit". Es war die totale Selbstauflösung like on mushrooms. Ich zog ein in den Himmel, wo Gott trohnt. Ich erlebte tausend Jahre Geschichte.

Vielleicht verurteilen mich nun manche User, dass ich Psychosen und Schizophrenie nicht ernsthaft beurteile, gar dem Anraten von Ärzten und den hier beteiligten Usern widerspreche.

Ich kann nur noch eines sagen. Du hast keine Kontrolle über Dich selbst. Vielleicht glaubst Du, du könntest fliegen und stürzt dich aus dem Fenster. Es gibt noch andere Gefahren, die ich nicht kenne. Leben kann enden, wenn Du dich nicht unter Kontrolle hast. Die Worte "Der Weg zur "Freiheit"" ist sehr gewagt. Its like the peak on mushrooms or LSD. Wenn Du diesen Moment schon erlebt hast, so kannst Du es nicht einfach mit Drogen wiederholen. Ein Kick wird da sein. Für was aber? Nimm die Krankheit ernst, denn ich vermute, dass Du dir nicht sicher bist, was es bedeutet, paranoid schizophren zu sein. Seitdem ich das erste Mal diese Selbstauflösung erlebt habe, nehme ich fix meine Medikamente. Ich schmeiss keine Micros und rauche kein Ganja. Der Kick auf solchen Sachen mag schön und pikant sein, doch wie weit möchtest du Dich wirklich aufgeben, ev auf Station landen. Ich hätte mich beinahe auf dem Weg aus dem Fenster gestürzt. Es war nur ein einzelner Moment, der mich zu diesem Fenster im Vierten Stock zog. Ich hatte aber keine Drogen genommen. Die Medis waren abgesetzt und das schon seit Monaten. Bei mir dauerte der Weg zur "Freiheit" Monate und da bin ich einigen Gefahren entkommen like das Anpöbeln von Polizisten.

Gründe wieso du auf Drogen verzichtest:

Du kannst Dir was antun
Du landest auf Station
Die Krankheit heilt anscheinend unter guter Behandlung einmal aus
Du versuchst normal zu leben und tust dein bestes dafür
Du hast noch den Versuch normal zu sein und lernst eine Freundin/einen Freund kennen
Du erlebst die Realität
Du entgehst Gefahren
Die Krankheit zerstört dein Gehirn
Du magerst ab und pflegst Dich nicht
Du zerstörst Freundschaften

PS: this is only like a trippbericht und keine Verherrlichung von Schizophrenie. pleaze... dont ban me... ich habe auf die gefahren hingewiesen, denn ich bin selbst paranoid schizophren
 
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  Geschrieben: 13.05.07 22:52
zuletzt geändert: 13.05.07 22:56 durch Count Zero (insgesamt 1 mal geändert)
Ich bin tief beeindruckt.









"Das weiße Rauschen" soll eine sehr realistische Darstellung von Schizophrenie sein. Ist das so? Ich habe den Film gerade da und werde ihn mir dann später vielleicht noch ansehen. Ich selber habe zum Glück keine Stimmen gehört und auch keine optischen Halluzinationen gehabt. Halt nur Paranoia, manchmal rund um die Uhr, aber irgendwie gut gemeint und keine Bedrohung für mich. Du kennst das vielleicht, ich habe 21 Monate damit gelebt. Manchmal macht es einen schon fertig.

Aber wie gesagt, ich kann so einen Film nur begrenzt nachvollziehen, da ich keinerlei Halluzinationen hatte. Findest du den Film gelungen?

Findest du die Darstellung von Schizophrenie in "A beautiful Mind" gelungen? Ich teilweise schon, aber nicht so richtig überzeugend. Aber hey, für einen Nobelpreis reicht es.


Sorry wenn ich jetzt nur mal Fragen zu den Filmen stelle.


Edit: Das weiße Rauschen handelt von einer drogeninduzierten Schizophrenie, also Gras und Pilze.
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 14.05.07 11:51
zuletzt geändert: 14.05.07 14:02 durch IanusStörtebeker (insgesamt 1 mal geändert)
likewise offtopic

@countzero

zum film "das weisse rauschen". Ich hab ihn vor kurzen erst gesehen. auf alle fälle ist dieser fall von schizophrenie drogeninduziert, doch ich betrachtete den film so, dass der schizophrene von anfang an einen kleinen dachschaden hatte. er schob schon ganz am anfang para.

gewissermaßen ist der film real und ich kann einiges nachvollziehen, denn mein handeln war auch meistens so strange like das verunstaltete zimmer, zetteln mit solchen "projekten", doch damals war ich noch jünger und rauchte nur cannabis. schob halt die meiste zeit para vor gangsta und polizisten. dieser beginn der geschichte hat sich einfach weiterentwickelt. diese geistige innere weiterentwicklung vermisse ich in "das weisse rauschen", doch behandelt dieser film nur einen kurzen ausschnitt aus dem leben dieses träumers. schizo is für mich nicht nur para. es sind so viele fixe ideen dabei like ne orange jacke nehmen und darauf "ich bin schizo" schreiben. doch ist der film "das weisse rauschen" eher gelungen als "a beautiful mind", doch ich müsste den film auch wieder mal sehen, damit ich wirklich verstehen kann, wie schizophrenie in diesem film umgesetzt wird. gerade schoss mir eine gedanke durch den kopf, der film "a beautiful mind" hat doch ein schizophrenes wesen.

@der lustige psychonaut

drogeninduziert ist für mich relativ. bis 2003 nahm ich drogen wie ganja, lsd, pilze, 1x dxm und 1x engelstrompete. von 2003 bis 2005 nahm ich nur selten ganja. das erste mal november 2003. ab da beganns wieder. meine gedanken lagen wieder völlig quer und das bis sommer 2005. die tabis vom arzt halfen nicht mehr und dreimal setzte ich diese tabis für mehrere monate ab. immer mehr verlor ich mich in meiner gedankenwelt, doch ich war nur auf dem weg zur "freiheit". nebenbei schaffte ich auch mit konzentrationsstörungen die matura/das abi, denn ich hatte noch kontrolle über meine handlungen, ab und zu nicht über meine gedanken. das ich paar mal geistige schundmasturbation betrieb, also ausrastete und in meinem zimmer auf und ab ging, war damals nur für diese einzelnen momente gültig, noch nicht für mich als ganzes und so dauerhaft, dass ich überhaupt keinen plan hatte, was ich zu tun hätte. bis zur matura/zum abi war es so, dass ich geistig nicht immer da war und auch "aussetzer" hatte, indem ich mich "magisch" von allem bösen befreite... fazit... auf alle fälle drogeninduziert und dies ab einmaligen intensiven ganjakonsum. und... ich hab das alles erlebt nur war ich ein sohn habsburgs und nicht hohenstaufens.

(editbegin) besser gesagt: teilweise hab ich das erlebt. ich kam für mich bis zu selbstauflösung des geistes, ein zustand bei dem ich "über" den dingen stand. der zustand war abseits der religiösen allmacht. ich fühlte mich mehr als mensch, was bei heutigen leichten episoden nicht der fall ist, in denen ich mich so naturverbunden fühle. die absolute "freiheit" ist für mich mehr als verbundenheit zur welt. die kontrolllosigkeit über die eigenen gedanken haben einen inneren kampf für die kontrolle der vernunft beendet. ich wollte in diesem "eigenen" trippbericht mehr auf folgen hinweisen, die sich ergeben können like der besuch des cafes mit der bardame, die ich für die puffmutter schlechthin hielt. ich fragte nicht nach der nummer und habe das cafe wieder verlassen und ging im fallout regen spazieren.

Die "Freiheit" ist aber nicht die Freiheit, die ich persönlich suchte. Das Erleben war viel intensiver und es blieb "mehr hängen". Ich spürte unendliche Liebe in allen Menschen und in mir selbst. Aber die Fleischhackermentalität unserer Gesellschaft trat trotzdem auf. Dies macht den ganzen Traum zu etwas Widerlichem. Ich bin der menschlichen Gesellschaft nicht entkommen. Ich war mehr als ein Teil von ihr, den Menschen von denen Du in der Bild oder der österreichischen Krone liest. Vielleicht hat mich dieses Erleben der Fleischhackermentalität so stark beeinflusst, dass ich die Gefahr nicht mehr so suche und den Kick zum Leben nicht mehr so benötige, wie es einst war. ich versuche es nun teilweise mit buddhismus (lese bücher), stecke zurück und versuche mein leben anders zu gestalten. mich hat diese "freiheit" zum menschen gemacht, der nicht mehr voll ungewissheit steckt, was psychose und paranoide schizophrenie bedeutet. ich habe mich darüber informiert, wie stark sie einfluss auf das handeln nimmt, muss mich mit meinen möglichkeiten abfinden, doch versuche ich immer noch, persönlich in die gestaltung meines lebens positiv einzugreifen. ich hab nun aber mehr ein gewisses gefühl von unwohlsein während und nach leichten episoden, denn ich habe eine fratze dieser krankheit gesehen; ein erleben, das pilzen und lsd gleichkommt. diese fratze meines persönlichen erlebens führte mich "zum rand eines canyon mit den menschen, die ich liebe. dort betrachteten wir die fülle der natur und der welt. wir sahen menschen, die besseres verdient hätten". (editend)

zu kron kann ich nur eines sagen. die schizophrenie formt nicht nur deine persönlichkeit, dass du merkst, du bist von allmächtig bis nichts alles. die erlebnisse während der phasen kommen von deinem charakter. es ist so, als ob du weißt, du verzichtest lieber auf einen pilztrip, denn das setting passt an diesem tag nicht. auch wenn ich von völliger "freiheit" spreche, den zustand, den ich oben beschrieb, so kann ich dir das nicht versprechen, du würdest ebenfalls so empfinden. es ist ein weg von monaten und in diesen monaten kannst du mehrmals wegen selbst- und eigengefährdung auf station gebracht werden. dort geht die welt auch nicht unter. die sonne scheint weiter und du kannst nur froh sein, dass diese bösen geister deinen kopf verlassen, dass freunde dich besuchen und wieder einen normalen dialog mit dir führen wollen. von der station weiß ich nur noch wenig, beinahe gar nichts. hab alles verdrängt und mein weg zur "freiheit" und die "freiheit" selbst ist oft genug ein völliger filmriss, den ich wieder aufarbeiten möchte und diese möglichkeit hatte ich gestern. das schlimmste können die fleischhackerrealitäten sein, gegen die ich nichts machen konnte, doch die bilder habe ich noch immer vor meinem kopf. ich habe die freiheit gesehen und mir genügt es teilweise. ich verzichte nicht auf meine medikamente und kann diese auch nicht einmal vergessen. ich bin darüber sehr glücklich, auch wenn es nun wieder tristester alltag ist. ich habe auf alle fälle eines gelernt. ich habe verlernt, das menschsein, als einen artikel in der zeitung zu betrachten... und vielleicht bin ich zu einem besseren menschen geworden, der das triste dasein als mensch genießt, ganz selten zu einem einzelnen haschcookie greift und dies nur mit einem mulmigen gefühl im magen. doch die unsicherheit gegenüber drogen packte mich schon früher... ich hörte nie auf diese unsicherheit. heute will ich andere sachen in meinem kopf haben... wissen
 
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  Geschrieben: 14.05.07 18:15
Ja, eine Psychose lässt sich natürlich nicht einfach nur auf Paranoia beschränken. Es ist viel mehr als das, sehr viel mehr. Wenn ich an das Wahngebilde in meinem Kopf zurückdenke. Man denkt immer drüber nach, spielt das ganze Wahngebilde immer wieder bis ins kleinste Detail durch. Wenn ich darüber nachgrübelte, wusste ich nach ein paar Minuten nicht mehr, wie die Gedanken derartig vom Ausgangspunkt abschweifen können. Dann fing ich eben wieder von vorn an.

Auch die „Freiheit“ von der du sprichst, kenne ich nur zu gut. Eine Psychose hat auch ihre grossartigen Momente. Ja, dieses Gefühl der grenzenlosen Freiheit, manchmal vermisse ich es wirklich.

Auch ist es so, dass man das Wahngebilde immer weiter entwickelt. Man bleibt nicht dort stehen, wo man angefangen hat. Ehrlich, ich wünschte meine Vorstellungen in der Psychose wären wirklich wahr gewesen. Ich hatte eine glänzende Zukunft vor Augen. Aber der Wahn in dieser speziellen Ausprägung wäre definitiv nicht mehr ewig so weiter gegangen. An einem bestimmten Punkt, den ich auch kenne, wäre das ganze Gebilde an der wirklich existierenden Realität gescheitert und zerbrochen.

Ich bin auf jeden Fall ein seltener Einzelfall. Die Behandlung der Psychose war ambulant erfolgreich. Ich weiss bis heute nicht, wieso das geklappt hat. Theoretisch ist so was ja fast unmöglich. Hey man, das waren so geile Gespräche, ich habe meine Psychiaterin bis zum letzten Tag versucht zu überzeugen, dass ich mal ne Ausnahme bin und das bei mir alles wirklich ist. Das wahren herrliche Gespräche, da sie wusste, wie sie mit mir umgehen muss.


Zu „A beautiful Mind“: Ja der ganze Film ist irgendwie schizo. Einige Szenen können mMn so wie im Film dargestellt unmöglich real als Halluzinationen auftreten. Ich denke da z.B. an die Szene mit der Autoverfolgung und der Schiesserei. Aber ein Film kennt nur Bild und Ton. Wie soll man eine Psychose darstellen, wo das alles sichtbare doch nur eine kleine Spitze des Eisberges ist. Einige Szenen mit den Menschen-Halluzinationen sind aber sehr gut gelungen und für mich auch nachfühlbar, soweit ich das kann.

„Das weisse Rauschen“ habe ich leider noch nicht gesehen, werde es aber die nächsten Tage tun und was dazu schreiben.

 
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  Geschrieben: 22.05.07 21:35
Wer das weisse Rauschen sieht
wird sofort wahnsinnig
ausser wenn er schon wahnsinnig ist
dann wird er normal

Der Film hat auch eine Homepage.

Schon ganz gut gemacht, der Film. Sicherlich realistisch dargestellt für diesen besonderen Einzelfall. Es bleibt aber meist die Darstellung aus der Sicht Dritter. Das eigentliche Innenleben kommt manchmal nicht zum Ausdruck. Aber durchaus realistisch ansonsten.

Ungeklärt bleibt die Frage, warum er aus dem Fenster springt. Sowas kommt sicher auch vor. Aber war es in diesem Fall eine Fluchtreaktion. Etwa tatsächlich Selbstmordabsicht? Das war doch die zweite Etage oder so.
Er springt eben einfach und das ist ein guter Aufhänger, wie er ins Krankenhaus zur Behandlung kommt. In der Realität geht das in Einzelfällen sicher noch dramatischer und schwieriger.

Das er die Medis absetzt, musste ja auch in den Film rein. Wobei das wirklich extrem häufig ist. Also schon realistisch, aber natürlich wie im richtigen Leben mit Folgen: Es geht wieder los.

An dem Punkt wo er mit der Gruppe mitfährt, kann ich es persönlich auch nicht nachvollziehen. Andere hätten da wohl voll die Paras gekriegt und wären ausgestiegen.


@IanusStörtebeker

Hast du auch schon davon gelesen, dass CBD, ein Cannabinoid, antipsychotisch wirkt? Hier wurde es getestet. Es war atypischen NL ebenbürtig.
Es gibt auch eine Studie zu therapieresistenter Schizophrenie. Ich stelle dazu später noch was rein.

Meine Ärzten wussten bis jetzt noch nichts davon. Ist das bei dir in Ö auch so?
 

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