LdT-Forum

« Seite (Beiträge 16 bis 30 von 93) »

AutorBeitrag
Ex-Träumer



dabei seit 2005
2.433 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 12.05.07 09:38

Count Zero schrieb:
Ausserdem, so wie du über die ganze Sache hier schreibst, frage ich mich doch, wer hier wem ins Gehirn geschissen hat. Ich habs in der ganzen Sache alles schon lange aufgegeben darüber zu diskutieren.
Deine Meinung ist für mich und andere ziemlich verblendet.


Und genau deswegen liest man von mir hier nichts. Wort.
Nichts ist so wie es soll
was ich will, ist Eistee und ihn schlürfen
Die Welt könnte anders sein aber nur wenn sie dürfte.

-n.do-
Abwesender Träumer



dabei seit 2005
236 Forenbeiträge
7 Galerie-Bilder

ICQ
  Geschrieben: 12.05.07 10:17
is doch bescheuert dass die gesellschaftliche anerkennung / wertung von materiellen gütern und leistung abhängt.. (so werte wie in der romantik wärn echt chilliger^^ )
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.05.07 14:12

Xochipilli schrieb:
is doch bescheuert dass die gesellschaftliche anerkennung / wertung von materiellen gütern und leistung abhängt.. (so werte wie in der romantik wärn echt chilliger^^ )



Fiel die Romantik nicht mit dem Aufkommen des (im Kern strikt materiell orientierten) Nationalismus in den wichtigsten europäischen Staaten zusammen...? Kolonien, Imperialismus, Großmachtsstreben...? Oder habe ich mich da in Deutsch und Geschichte irgendwie vertan...? Wäre jetzt nicht so toll, schreibe Mo/Di in diesen beiden Fächern Abitur ^^.


 
» Thread-Ersteller «
Traumland-Faktotum



dabei seit 2006
4.608 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 12.05.07 14:24
zuletzt geändert: 12.05.07 14:33 durch Antonio Peri (insgesamt 1 mal geändert)
@ xochipilli - find ich auch

@ Raul Duke - mittlerweile (und daran hat der Irak-Krieg seinen gehörigen Anteil) ist das Ansehen Amerikas in weiten Teilen der Welt gesunken - nicht nur in Deutschland. So stimmt Deine Aussage mittlerweile insofern, das heute mehr Menschen in D Amerika ablehnend oder zumindest kritisch gegenüberstehen. Das sind man ja auch hier an der Entwicklung des Threads.

Das Thema Antiamerikanismus war aber eigentlich mehr ein Nebenschauplatz meines Postings. Hauptsächlich ging es mir um die immer größere, restriktive Überwachung der Bürger und eine (in meinen Augen) besorgniserregende politische Entwicklung hierzulande.

Ich bin im äußersten Westen aufgewachsen und bin somit frei von jeder DDR-Erziehung. Aber so falsch kann ich die auch nicht finden. Es gab doch in der DDR (z.B. Kinderhortsituation) auch manches das besser war als im Westen. Und in der Zeit als ich in Berlin lebte und viel "Ossis" kennenlernte ist mir aufgefallen, das sie oft kollegialer waren als die "Wessis" und gerade die Ältern über ein höheres Allgemeinwissen verfügten als gleich alte Leute aus dem Westen mit ähnlichem (Schul-)Bildungshintergrund.

Also kann der Mindfuck dort doch nicht sooo groß gewesen sein. Und komm - wir im Westen sind doch wohl auch nicht völlig Ideologiefrei aufgewachsen. Dieser Revanchismus in Puncto RAF, wie er in Teilen der CSU in den letzten Wochen zutage getreten ist, ist doch ebenfalls hoch ideologisch.

Wenn der BND erstmal technische Möglichkeiten wie RFID etc. hat und besser mit der Polizei zusammenarbeitet wird die Stasi in ein paar Jahren dagegen aussehen wie ein Gesangsverein.

So weit sind wir doch gar nicht mehr davon entfernt. Mein Liebling Schäuble hat doch noch vor kurzem gesagt, er möchte auch Informationen nutzen die man durch Folter gewonnen hat. Da fehlt zu dem was gerade die CDU so vehement an der DDR kritisiert nicht mehr viel.

P.S. - @ Raul Duke - Ist Bush kein Theokrat? Ein "wiedererweckter" fundamentalistischer Christ der Darwin in den Schulen abschaffen will und solch kranke Kampagnen wie "True Love can wait" in die Welt setzt?
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
Abwesender Träumer



dabei seit 2005
879 Forenbeiträge
3 Tripberichte

  Geschrieben: 12.05.07 14:27
zuletzt geändert: 05.03.10 15:20 durch Raul_Duke (insgesamt 1 mal geändert)

Zitat:
Als militärischen Verbündeten brauchen wir sie nicht. Europa ist alleine stark genug.



Nein, Europa ist (militärisch) schwach. Wir hätten uns niemals alleine gegen den Sowjetunion verteidigen können und können offensichtlich auch heute nicht mal kleinere Angelegenheiten vor unserer eigenen Haustür erledigen (s. Balkankonflikte, die Amerikaner haben für uns die Drecksarbeit gemacht, obwohl es ein europäisches Problem war/ist).



Zitat:
Deutschland wäre besser dran, wenn es seine eigene Aussenpolitik machen würde. Nicht immer alles zwangsweise nach US-Doktrin. Da kommt man auch in vielen Teilen der Welt besser an.



Hmm, völlig eigenständige Außenpolitik, so wie vor dem zweiten Weltkrieg? Da war doch was...
Unabhängig davon sollte es (wie schon gesagt) nicht das Ziel unserer Außenpolitik sein, uns bei Diktatoren und Theokraten einzuschleimen.




Zitat:
is doch bescheuert dass die gesellschaftliche anerkennung / wertung von materiellen gütern und leistung abhängt.. (so werte wie in der romantik wärn echt chilliger^^ )



LOL. Künstler, Musiker, Schriftsteller, Wissenschaftler werden also in unserer Gesellschaft nicht anerkannt?


@Kainskind

Ich hoffe, du schreibst an einer Gesamtschule in NRW Abitur, sonst sehe ich da ziemlich schwarz...;) Ernsthaft: Man könnte schon einen indirekten Zusammenhang zwischen Romantik und Nationalsozialismus herstellen.
Der Imperialismus in anderen europäischen Staaten hat nichts damit zu tun, die Romantik (als geistesgeschichtliche Phase) ist in erster Linie ein deutsches Phänomen, in Deutschland entwickelte sich der Imperialismus und Großmachtstreben erst nach der Reichsgründung (1871) und gipfelte schließlich im ersten Weltkrieg.
I know you follow the body
Let go now
To the coast of hypnotic we go

Abwesender Träumer



dabei seit 2005
879 Forenbeiträge
3 Tripberichte

  Geschrieben: 12.05.07 14:43
zuletzt geändert: 12.05.07 14:47 durch Raul_Duke (insgesamt 1 mal geändert)
@Antonio

Antiamerikanismus ist kein neues Phänomen, es gibt ihn schon so lange wie es Amerika/die USA gibt.

'Wir haben nichts gegen das amerikanische Volk, nur gegen die amerikanische Regierung mit ihren überheblichen, unmotivierten und gefährlichen Einmischungen in die Angelegenheiten anderer Völker. Die Welt braucht keinen Weltpolizisten, die Welt schafft ihre eigene Ordnung. Die Führung Amerikas hat sich eingeredet, dass Amerika der Schrittmacher der Welt ist, das moralische Gewissen. Nur Amerika darf erobern, darf in der Außenpolitik forsche Töne reden. Die angequälte Überzeugung, dass es die Mission Amerikas sei, die Welt für die Demokratie reif zu machen, hat das Land immer tiefer und tiefer in den Strudel des Interventionismus geführt, hat bewirkt, dass die Sinne amerikanischer Staatsmänner von Weltbeherrschungsplänen umnebelt wurden. Die Politik des Präsidenten steht in direktem Widerspruch zu der traditionellen Politik der USA, die die Einmischung in die inneren und äußeren Angelegenheiten eines anderen Landes für unzulässig hält. Geltungsbedürfnis, Überheblichkeit, Unfähigkeit und Starrsinn, das sind jetzt Trumpfkarten."

-Joseph Göbbels

Das sollte schon nachdenklich stimmen, oder?


Zum eigentlichen Thema: Natürlich bin ich auch gegen die Einschränkung der Freiheitsrechte, gegen Überwachung etc. So lange wir allerdings in einem demokratischen System leben ist die Gefahr, dass Missbrauch stattfindet, überschaubar.
Zur DDR: Mag sein, dass manches besser war (obwohl ich Kinderhorte nicht dazu zählen würde, jedenfalls nicht, so lange sie dazu dienen, kleine Roboter heranzuzüchten), aber das wiegt das Negative bei weitem nicht auf. Die DDR war eine Diktatur, d.h. sie wurde von einer Machtclique "regiert", die keinerlei Legitimation dazu hatte. Kritik am System war verboten, wer nicht mitspielte wurde eingesperrt/drangsaliert. Wer dieses schöne Land verlassen wollte, wurde erschossen. Das sagt eigentlich alles. Count Zero dagegen kann jederzeit Deutschland verlassen und nach Kuba auswandern...Unser System hat es nicht nötig, die Leute einzusperren, sie bleiben von allein.

Noch was: Ich sage nicht, dass unser demokratisches/freiheitliches System perfekt ist, aber es ist besser, als alles was davor kam und es bietet die Möglichkeit, die bestehende Ordnung weiter zu verbessern (was in einer Dikatatur niemals möglich ist).


I know you follow the body
Let go now
To the coast of hypnotic we go

User gesperrt



dabei seit 2006
9.128 Forenbeiträge
3 Galerie-Bilder

Homepage ICQ MSN Skype
  Geschrieben: 12.05.07 15:07
Nach Cuba werde ich bestimmt nicht auswandern. Ich habe ja hier auch kein schlechtes Leben. Nur in bestimmten Fragen werden die Leute hier auch über (neutrale?) Nachrichten indoktriniert und bestimmte Meinungen werden als normaler Standard von allen gefordert. Das sollten Drogenkonsumenten doch von allen am besten wissen.

Damals die Sache mit den britischen Soldaten in iranischen Gewässern. Manche Berichterstattungen sprachen bei den Festgesetzten grundsätzlich von "Geiseln". Das ist alles andere als neutral. Man wird von vorn bis hinten manipuliert.

Antiamerikanismus hin oder her, dafür oder dagegen. Eigentlich egal, kann jeder halten wie er will. Ein Göbbels-Zitat ist aber auch nicht repräsentativ.

Und zum eigentlichen Thema, unsere Grundrechte und Freiheiten werden in Zukunft wohl weiter eingeschränkt werden. Die Frage ist nicht ob überhaupt, sondern nur in welchem Ausmass und wie sich das auf das allgemeine Leben auswirken wird.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2005
879 Forenbeiträge
3 Tripberichte

  Geschrieben: 12.05.07 17:11
Dass es Mehrheits- und Minderheitenmeinungen gibt (zum Beispiel in bezug auf Drogen) ist doch völlig normal, die Alternative wäre die totale Gleichschaltung. Wichtig ist, dass du deine (abweichende) Meinung weiter frei äußern darfst und das war in der DDR beispielsweise nicht möglich.

Iran-Affäre: In den deutschen Medien war praktisch nie von Geiseln die Rede (stattdessen von "Gefangenen" oder ähnliches). Bush hat von Geiseln gesprochen und das war meiner Meinung nach auch richtig so. Die Briten haben nichts falsch gemacht (ja, ich glaube den Briten und nicht den Iranern) und sind regelrecht gekidnappt worden.


Freiheit: Ich denke, unsere Freiheit ist heute größer als je zuvor (vergleiche nur mal mit den restriktiven 50ern). Aber natürlich müssen wir wachsam bleiben, da gebe ich dir völlig recht.
I know you follow the body
Let go now
To the coast of hypnotic we go

Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.05.07 20:44
zuletzt geändert: 05.03.10 15:29 durch (insgesamt 2 mal geändert)

Raul_Duke schrieb:
Die USA haben Deutschland entnazifiziert und unsere Demokratie aufgebaut



Was für ein Schwachsinn. Ist Dir nicht bekannt, wieviele Altnazis nach dem Krieg in unserer sauberen Republik öffentliche Ämter begleitet haben?

Sorry, aber wenn es um Entnazifizierung geht, haben die Russen in der ehemaligen DDR anscheindend bessere Arbeit geleistet.

USA natürlicher Verbündeter? Naja, ein Verbündeter von einem Land, dessen Regierung von vielen Menschen als die größte Bedrohung des Weltfriedens angesehen wird, ist in meinen Augen genausowenig ein geeigneter Verbündeter wie die derzeitige Pseudodemokratie Russland.

Sind die Kriege, die die USA führt, sauberer als die der Russen? Sorry, in meinen Augen nehmen sich die politischen Führungen beider Staaten derzeit nicht allzuviel.

Europa militärisch schwach? Meinst Du jetzt oder in Zeiten des kalten Krieges? Wenn Westeuropa militärisch zusammengehalte hätte, und davon gehe ich absolut aus, wäre genügend für die Sowjetunion abschreckendes Material vorhanden gewesen. Ob die Infrastruktur eines Landes durch Atomwaffen 1x oder 10x zerstört werden kann, gibt sich im Ergebnis nicht allzuviel.

Ist Dir bekannt, über welches Arsenal die französische und insbesondere die britische Armee zu Zeiten des kalten Krieges verfügte?


Antonio Peri schrieb:
Ein Schelm wer böses dabei denkt. Manchmal habe ich den Eindruck sie wünschten sich das endlich mal ein richtiger Terroranschlag in Deutschland passiert damit sie ihre unsäglichen Pläne zur innneren Sicherheit rechtfertigen können.



Ob es der Kanzlerin unbedingt in den Kram passen würde, vermag ich nicht zu beurteilen und will es ihr auch nicht unterstellen. Aber vielen der Spitzenbeamten in den Sicherheitsbehörden und manchen Bundes- und Landesministern würde es bestimmt nicht ungelegen kommen.

In meinen Augen war die ganze Durchsuchungsaktion und die anschließend in der Presse platzierten Drohungen mit Vorbeugehaft etc. ein ganz klarer Einschüchterungsversuch an die komplette linke Szene.


Raul_Duke schrieb:
Die westlichen Siegermächte haben sich nach ihrem Sieg zivilisiert und menschlich verhalten, die Sowjets dagegen wie Barbaren (was zumindest teilweise nachvollziehbar (nicht entschuldbar) ist, da die Nazis im Osten extrem brutal vorgegangen sind).



Ich würde eher sagen, beide Seiten haben sich "dem Kriegsverlauf angemessen" verhalten. Keine beteiligte Nation mußte unter den Verbrechen der Nazis mehr leiden, als die Sowjetunion.

Kriege verrohen leider die Menschen. Wie dies dann letztendlich ausartet, sieht man am Verlauf des 2. Weltkrieges.

Wenn ich die Westmächte (USA, England, Frankreich) als die "Befreier von den Nazis" betrachte, muß ich dies gerade bei der Sowjetunion mit Sicherheit auch tun. Die haben die Hauptlast des Krieges getragen.


Raul_Duke schrieb:
Iran-Affäre: In den deutschen Medien war praktisch nie von Geiseln die Rede (stattdessen von "Gefangenen" oder ähnliches). Bush hat von Geiseln gesprochen und das war meiner Meinung nach auch richtig so.



Ich weiß ja nicht, in welchem Bundesland Du zu dieser Zeit gelebt hast, ich weiß nicht, welche Fernsehsendungen Du in der Zeit verfolgt hast.

Ich lebte damals im Saarland und kann mich nicht an eine andere Bezeichnung wie "Geiseln" in den Medien erinnern. Egal, ob es die Tagesschau oder heute war; egal obs die FAZ oder die Saarbrücker Zeitung war. Es waren immer Geiseln.

Schade, das die im Internet zugänglichen Pressearchive nicht soweit zurückreichen. Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren.
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2005
879 Forenbeiträge
3 Tripberichte

  Geschrieben: 12.05.07 21:31
zuletzt geändert: 12.05.07 21:34 durch Raul_Duke (insgesamt 2 mal geändert)

Zitat:

Was für ein Schwachsinn. Ist Dir nicht bekannt, wieviele Altnazis nach dem Krieg in unserer sauberen Republik öffentliche Ämter begleitet haben? Sorry, aber wenn es um Entnazifizierung geht, haben die Russen in der ehemaligen DDR anscheindend bessere Arbeit geleistet.



In der DDR wurde das einfach unter den Teppich gekehrt, faschistische Tendenzen und Altnazis durfte es nicht geben, also gab es sie nicht. Ich habe beispielsweise mal vor Jahren im Spiegel (?) einen Bericht gelesen, nach der in der NVA viele Offiziere früher bei der SS waren und dass es in manchen Einheiten üblich war, diese Vorgesetzten mit ihren SS-Dienstgraden anzusprechen...Und wie erklärst du dir den im Osten deutlich stärker ausgeprägten Fremdenhass und Rassismus, der nach der Wende hochkochte, als er nicht mehr vom staatlichen Repressionsapparat im Zaum gehalten wurde?
Die Entnazifizierung im Westen war mindestens genauso gründlich, vor allem nach 68. Die 68er-Bewegung oder etwas ähnliches wäre ironischerweise im Osten niemals möglich gewesen...



Zitat:
Sorry, in meinen Augen nehmen sich die politischen Führungen beider Staaten derzeit nicht allzuviel.



So ein Unsinn. In Russland gibt es wie gesagt keine freie Presse und Regimegegner werden ermordet, was in den USA definitiv nicht der Fall ist. Und das ist nur ein Beispiel.



Zitat:
Europa militärisch schwach? Meinst Du jetzt oder in Zeiten des kalten Krieges?



Sowohl als auch. Das friedenssichernde "Gleichgewicht des Schreckens" war nur durch das Atomwaffenarsenal der USA gegeben. Dass die Europäer auch heute nicht in der Lage sind, militärisch selbsständig größere Einsätze zu bewältigen haben die Kriege auf dem Balkan deutlich gezeigt.


Zitat:

Ich würde eher sagen, beide Seiten haben sich "dem Kriegsverlauf angemessen" verhalten. Keine beteiligte Nation mußte unter den Verbrechen der Nazis mehr leiden, als die Sowjetunion.



Genau das hab ich doch geschrieben. Aber "nachvollziehbar" ist wie gesagt nicht gleichbedeutend mit "entschuldbar". Die Sowjetunion unter Stalin war ebenso ein Terrorregime wie Nazideutschland (wenn auch eher nach innen als nach außen gerichtet, Stalins Opfer war in erste Linie die eigene Bevölkerung).


Nochmal zur Iran-Affäre: Ich fände es wie gesagt völlig richtig von "Geiseln" zu sprechen, aber ich beziehe mich nur auf die Berichterstattung im Internet; ich habe kein Fernsehen.

I know you follow the body
Let go now
To the coast of hypnotic we go

Ex-Träumer
  Geschrieben: 13.05.07 11:53

Raul_Duke schrieb:
Nochmal zur Iran-Affäre: Ich fände es wie gesagt völlig richtig von "Geiseln" zu sprechen, aber ich beziehe mich nur auf die Berichterstattung im Internet; ich habe kein Fernsehen.



Du beziehst Dich auf die Berichterstattung in einem Medium, das es zu dieser Zeit in der heutigen Form noch garnicht gab.

Welche Privatperson oder welches kleinere Unternehmen verfügte 1980 über einen Computer?

Wie gesagt, den damals der Allgemeinheit zugänglichen Medien habe ich nie etwas anderes wie den Begriff "Geiseln" entnommen.


Raul_Duke schrieb:
In der DDR wurde das einfach unter den Teppich gekehrt, faschistische Tendenzen und Altnazis durfte es nicht geben, also gab es sie nicht. Ich habe beispielsweise mal vor Jahren im Spiegel (?) einen Bericht gelesen, nach der in der NVA viele Offiziere früher bei der SS waren und dass es in manchen Einheiten üblich war, diese Vorgesetzten mit ihren SS-Dienstgraden anzusprechen



Das dies im kleinen Stil in bestimmten Einheiten, eventuell vorgekommen ist, mag ich schon glauben. Wobei dies in der Bundeswehr mit Sicherheit in manchen Einheiten sicherlich ebenso war.


Raul_Duke schrieb:
...Und wie erklärst du dir den im Osten deutlich stärker ausgeprägten Fremdenhass und Rassismus, der nach der Wende hochkochte, als er nicht mehr vom staatlichen Repressionsapparat im Zaum gehalten wurde?



Diese Erklärung wird wohl von vielen Menschen gesucht. Ich kenne sie nicht. Meine Vermutung: Die hohe (Jugend)Arbeitslosigkeit in den Regionen, in der Fremdenfeindlichkeit weit verbreitet ist. Der Mensch ist bequem und sucht immer oder gerne einen Schuldigen für seine eigene Misere.
 
User gesperrt



dabei seit 2006
9.128 Forenbeiträge
3 Galerie-Bilder

Homepage ICQ MSN Skype
  Geschrieben: 13.05.07 12:00
Nur ne kleine Anmerkung zur Iran-Sache. Wir meinen damit diese Angelegenheit vor ein paar Wochen, wo britische Soldaten illegal in iranische Gewässer eingedrungen sind und deswegen festgesetzt worden.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 13.05.07 12:07

Raul_Duke schrieb:
So ein Unsinn. In Russland gibt es wie gesagt keine freie Presse und Regimegegner werden ermordet, was in den USA definitiv nicht der Fall ist. Und das ist nur ein Beispiel.




Spiegel online Kultur schrieb:
PRESSEFREIHEIT
USA nur auf Platz 17

Die westlichen Demokratien stellen sich gern als Garanten der Meinungs- und Pressefreiheit dar, oftmals zu Recht. Doch nach dem neusten Ranking der Organisation Reporter ohne Grenzen gibt es zwei Ausreißer: die USA und Italien.



Die Mitteilung im Spiegel ist schon etwas älter. Es war einige Monate nach den Anschlägen auf das WTC und Pentagon. Ob sich die Lage seitdem für die Presse dort verbessert hat? Unter Bush und seinen Hardlinern?

2005 standen die USA auf Platz 44, Russland jedoch auf Platz 138.

Du beschwerst Dich, wenn das Ansehen der USA nur durch die politische Führung (Bush & Co.) rapide abnimmt. Du selbst setzt mit Deinen Äußerungen das russische Volk mit Putin gleich. Paßt irgendwie nicht so ganz.
 
» Thread-Ersteller «
Traumland-Faktotum



dabei seit 2006
4.608 Forenbeiträge
4 Tripberichte
2 Langzeit-TB
10 Galerie-Bilder

Homepage
  Geschrieben: 13.05.07 16:01
zuletzt geändert: 13.05.07 17:06 durch Antonio Peri (insgesamt 1 mal geändert)

Raul_Duke schrieb:
@Antonio

Antiamerikanismus ist kein neues Phänomen, es gibt ihn schon so lange wie es Amerika/die USA gibt.

'Wir haben nichts gegen das amerikanische Volk, nur gegen die amerikanische Regierung mit ihren überheblichen, unmotivierten und gefährlichen Einmischungen in die Angelegenheiten anderer Völker. Die Welt braucht keinen Weltpolizisten, die Welt schafft ihre eigene Ordnung. Die Führung Amerikas hat sich eingeredet, dass Amerika der Schrittmacher der Welt ist, das moralische Gewissen. Nur Amerika darf erobern, darf in der Außenpolitik forsche Töne reden. Die angequälte Überzeugung, dass es die Mission Amerikas sei, die Welt für die Demokratie reif zu machen, hat das Land immer tiefer und tiefer in den Strudel des Interventionismus geführt, hat bewirkt, dass die Sinne amerikanischer Staatsmänner von Weltbeherrschungsplänen umnebelt wurden. Die Politik des Präsidenten steht in direktem Widerspruch zu der traditionellen Politik der USA, die die Einmischung in die inneren und äußeren Angelegenheiten eines anderen Landes für unzulässig hält. Geltungsbedürfnis, Überheblichkeit, Unfähigkeit und Starrsinn, das sind jetzt Trumpfkarten."

-Joseph Göbbels

Das sollte schon nachdenklich stimmen, oder?



Nachdenklich schon - ist mir aber nicht neu. Die Verbindung Rechter und Linker Antiamerikanismus (dazu wurde dieses Goebbels-Zitat auch immer herangezogen) wurde schon bei den Studentenprotesten in den 60er Jahren gezogen. Aber man ist ja nicht gleich Antiamerikanisch wenn man nicht Pro-Amerika ist. Außerdem bezog ich mich ja auch nicht auf die USA als Volk das ich ablehnen würde sondern hauptsächlich auf die aktuelle amerikanische Politik und dazu fällt mir nur ein Wort ein: Kriegsverbrechen! Kriegsverbrechen aus noch viel niederen Gründen als damals die Nationalsozialisten. Denen ging es bei ihren Verbrechen ja wenigstens um eine (wenn auch fehlgeleitete) Vorstellung von einem Ideal. Den Amis geht es einzig und allein um Geld und Machterhaltung. Sie sind Kaufleute mit Maschinengewehren.


Raul_Duke schrieb:
Zum eigentlichen Thema: Natürlich bin ich auch gegen die Einschränkung der Freiheitsrechte, gegen Überwachung etc. So lange wir allerdings in einem demokratischen System leben ist die Gefahr, dass Missbrauch stattfindet, überschaubar.
Zur DDR: Mag sein, dass manches besser war (obwohl ich Kinderhorte nicht dazu zählen würde, jedenfalls nicht, so lange sie dazu dienen, kleine Roboter heranzuzüchten), aber das wiegt das Negative bei weitem nicht auf. Die DDR war eine Diktatur, d.h. sie wurde von einer Machtclique "regiert", die keinerlei Legitimation dazu hatte. Kritik am System war verboten, wer nicht mitspielte wurde eingesperrt/drangsaliert. Wer dieses schöne Land verlassen wollte, wurde erschossen. Das sagt eigentlich alles. Count Zero dagegen kann jederzeit Deutschland verlassen und nach Kuba auswandern...Unser System hat es nicht nötig, die Leute einzusperren, sie bleiben von allein.

Noch was: Ich sage nicht, dass unser demokratisches/freiheitliches System perfekt ist, aber es ist besser, als alles was davor kam und es bietet die Möglichkeit, die bestehende Ordnung weiter zu verbessern (was in einer Dikatatur niemals möglich ist).




Na also das Bild mit den Robotern ist doch Klischee hoch hundert. Das hätte genauso von Markus Söder kommen können. Kann es sein, daß Du ein ziemlich seltsames Verhältnis zum Osten hast? Warst Du jemals dort oder kennst jemanden mit DDR-Hintergrund. Die mit denen ich gesprochen habe, fanden ihr Leben nämlich gar nicht so Schrecklich wie in unseren West-Medien immer gern überzeichnet dargestellt. Und das bei uns die Freiheitsrechte massiv (teilweise gegen die Verfassung) eingeschränkt werden, das kann doch wirklich niemand bestreiten. Also ist die Entwicklung doch besorgniserregend.

Politiker sollen dem Volk dienen. Nicht das Volk zu einem Volk von potenziellen Kriminellen machen so das alle unter Generalverdacht stehen. Genau das will Schäuble aber.

Hier noch ein Artikel zum aktuellen Hauptthema des Threads.
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
Abwesender Träumer



dabei seit 2005
879 Forenbeiträge
3 Tripberichte

  Geschrieben: 13.05.07 17:24
zuletzt geändert: 13.05.07 17:25 durch Raul_Duke (insgesamt 1 mal geändert)
@MoinMoin


Zitat:

Du beziehst Dich auf die Berichterstattung in einem Medium, das es zu dieser Zeit in der heutigen Form noch garnicht gab.
Welche Privatperson oder welches kleinere Unternehmen verfügte 1980 über einen Computer?



Wie Count Zero bereits gesagt hat, es geht um die Angelegenheit vor ein paar Wochen. Aber ich finde es schon interessant, dass du sogar die Situation 1980, bei der es sich eindeutig um eine Geiselnahme (von Botschaftspersonal!) gehandelt hat, nicht beim Namen nennen willst. Das ist keine Neutralität, sondern Realitätsverleugnung.



Zitat:

Du beschwerst Dich, wenn das Ansehen der USA nur durch die politische Führung (Bush & Co.) rapide abnimmt. Du selbst setzt mit Deinen Äußerungen das russische Volk mit Putin gleich. Paßt irgendwie nicht so ganz.



Bushs Zustimmungsraten liegen unter 30 Prozent, Putins dagegen über 70 Prozent...Generell glaube ich aber schon, dass das russiche Volk demokratiefähig ist, sie müssten nur mal eine richtige Chance bekommen.


@Antonio


Zitat:
die aktuelle amerikanische Politik und dazu fällt mir nur ein Wort ein: Kriegsverbrechen! Kriegsverbrechen aus noch viel niederen Gründen als damals die Nationalsozialisten. Denen ging es bei ihren Verbrechen ja wenigstens um eine (wenn auch fehlgeleitete) Vorstellung von einem Ideal.



Das "Ideal" der Nazis bestand in der Auslöschung bzw. Versklavung der "minderwertigen Rassen"...



Zitat:
Den Amis geht es einzig und allein um Geld und Machterhaltung. Sie sind Kaufleute mit Maschinengewehren.



Kann es sein, dass du eine ziemlich seltsame Beziehung zu den USA hast?

1. Es gibt nicht "die Amis", genausowenig wie es "die Deutschen" gibt. Die USA sind eine offene, pluralistische Gesellschaft, in der es viele verschieden Ansichten und Meinungen gibt.
2. Woher willst du wissen, was die wahren Beweggründe für den Irakkrieg waren? Gut möglich, dass es selbst innerhalb der Bush-Regierung unterschiedliche Motive gab, darunter auch die Schaffung eines demokratischen Staates. Die Sache ist nicht so einfach, wie du sie gerne hättest.
3. Deine Ansichten hier sind nun wirklich Klischee hoch hundert, was du mir eben noch vorgeworfen hast ("Kaufleute mit Maschinengewehren", das hätte man so auch in der deutschen Wochenschau bringen können...)

Zu meiner Beziehung zum Osten: Ich habe nichts gegen die neuen Bundesländer, aber ich habe was gegen die DDR.



I know you follow the body
Let go now
To the coast of hypnotic we go


« Seite (Beiträge 16 bis 30 von 93) »