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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 01.06.07 21:44
Hey,

habe vor kurzem das Buch "Der Steppenwolf" von Hermann Hesse gelesen.

Fand das Buch ziemlich herftig, und konnte mich absolut mit Harry Haller identifizieren.

Wollte mal wissen was ihr zu dem Buch meint, hat ja auch viel mit Selbstfindung zu tun.


ps: Wisst ihr was für ne Art Droge am Ende im Spiel ist? Es war mal irgendwo die rede von einem Opiumrausch...aber das hört sich doch eher nach den Sympomen eines Meskalin oder LSD rausches an oder?

mfg
Der Tod trennt unsere schweren und leichten Körpersäfte völlig.
Das Opium trennt sie ein wenig.

-
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 01.06.07 21:54
Buch find ich persönlich scheisse, sry^^
Leider kann ich damit kaum bis garnichts anfangen, wie so viele
Menschen :-(
Pers. Empfehlung: Brave New World; zeitlos gut + aktuell
A.k.a. Jäger des verlorenen Endorphins
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 01.06.07 21:56
zuletzt geändert: 01.06.07 21:57 durch Raul_Duke (insgesamt 1 mal geändert)
Hat der Typ aus der Band (Paolo?) nicht gekokst? Ich fand das Buch nicht schlecht, aber auch nicht so überragend. Etwas zu theatralisch und das Ende fand ich enttäuschend. Kam mir so vor, als hätte Hesse selbst nicht mehr so recht gewusst, wie er nun zum Abschluss kommen soll.
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Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 02.06.07 01:03
ich habe vor kurzem eine 25-seitige schriftliche Ausarbeitung über den Steppenwolf gemacht.
Leary hat sich ja auch eingehend damit beschäftigt. Auch mit der Frage ob Harry Halluzinogene nimmt. Ich glaub, das hier ist eine Seite wo darüber was steht:
Text, in unübersichtlicher Html-Version

Ich denke das Buch ist so erfolgreich, weil man sich so gut mit Harry identifizieren kann, oder zumindest viele Leute, ich mein, so eine Person, die ich jetzt als total extrovertiert und gesellschaftsfähig ansehe, hat in Wirklichkeit ja auch mal traurige Gedanken, und ist vielleicht garnicht so, wie ich als introvertierter Mensch sie sehe..

Auf jeden Fall sollte man beim Lesen nicht den Fehler machen, sich nur mit Harry Haller zu identifizieren, indem man sein Leid zu teilen glaubt und im Selbstmitleid versinkt, sodass das Ganze zu einer Selbstdarstellung wird. Haller findet ja eine Lösung für seinen Persönlichkeitskonflikt, zumindest ansatzweise. Man sollte sich auf die Lösung der Probleme einlassen, und sich nicht nur stolz selbst damit schmücken..
Ist irgendwie doof geschrieben, hab Fieber. freak
Egal was es is, mach was, sonst ziehts einen runter. Du bist so schnell am Arsch, dann ists zu spät dich zu wundern.
Ey dann is wies is, heim gehts nur noch durchn Spiegel. Der Endgegner bist du selber man, da hilft kein Gift und keine Engel. (218 Over)
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  Geschrieben: 02.06.07 01:38

Hab das Buch mit 20 gelesen und fand es zu der Zeit ziemlich genial.
Hab daraus pausenlos zitiert und meinen Fahrer auf der VW-Busfahrt nach Kroatien genervt, er konnte dem gar nichts abgewinnen. *lach*
Wäre interessant nochmal reinzuschauen, ob mir jetzt immernoch so gut gefällt, da ich zu der Zeit eher im Selbstzerstörungsmodus war.
 
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 02.06.07 07:09
Das Buch gehört zu den besten die ich jemals gelesen habe, der Schreibstil passt einfach perfekt und die Ausführungen über Harrys Person sind genau richtig, nicht zu wenig, aber auch nicht zu übertrieben.

Top Buch! :)
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 02.06.07 10:32

drizz schrieb:

Wäre interessant nochmal reinzuschauen, ob mir jetzt immernoch so gut gefällt, da ich zu der Zeit eher im Selbstzerstörungsmodus war.



Ich denke bestimmt, das geile am Steppenwolf ist, das man immer neue Aspekte in dem Buch entdeckt...

Das erste mal als ich es gelesen habe wollte ich auch einfach nur laut meien Zustimmung herausschreien über alles was Harry über die bürgerliche Welt zu sagen hat, und die Szene bei dem alten bekannten zuhause, erinnerte mich sehr an das Gefühl das ich bei manchen Nalässen hatte (und teilweise immer noch habe) jetzt allen Leuten ins Gesicht zu schreien was ich von ihnen halte...

Später habe ich es dann nochmal gelesen, und urplötzlich ist dieser Teil garnicht mehr so wichtig, und man konzentriert sich viel mehr auf das was Harry so liest, was er schön findet, seine feine, zarte seite.

Beim nächsten Lesen fällt einem vielleicht auf, das Harry´s Verhalten, und sein Hass, doch ihm mehr schaden als allen anderen, und das er auch seine eigenen Verlogenheit einsieht (wo er bedenkt, das er doch z.B. von den Aktien der Konzerne die er so inbrünstig hasst doch sehr gut leben kann usw.)

Je nachdem in welcher Situation man sich befindet, gibt einem das Buch ganz andere Dinge, letztlich lehrt einen das Buch genau wie Harry, auch über sich selbst lachen zu können, nicht diese möchtegern Märtyrerrolle einzunehmen, sich im Leben zurechtfinden und sich mit der Welt aussöhnen, bei all dem was darin passiert...

Das Buch ist deswegen ganz einfach eines der besten das ich je lesen durfte....

Alles andere von Hesse ist auch genial, Die Morgenlandfahrt kann ich jedermann empfehlen...
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.06.07 10:12
zuletzt geändert: 06.06.07 10:13 durch Deedee (insgesamt 1 mal geändert)
Am Steppenwolf finde ich sehr geil, dass immer wenn man anfängt sich mit Harry zu identifizieren, man komplett aus der Bahn geworfen wird. Zuerst teilt man seine Melancholie und dann kommt die Alte und erzählt, was ein Schwachsinn das alles ist.
Dann denkt man "stimmt" und der Schamane Pablo belehrt einen von Neuem und das Ende ist gigantisch. Kann deine Meinung überhaupt nicht teilen, mr. Duke, das magische Theater ist doch die Verkörperung dessen, was wir hier unter Selbstfindung diskutieren.
Vor allem der Drogenkonsum und die Imaginäre Wanderschaft zu Ende des Buches ist ein fulminanter Abschluss, der das Buch erst richtig tief macht...

Timothy Leary himself hat überigens einen Essay über Hesse geschrieben. Einfach mal googlen..
Ein Elefant ist ein Gedicht, geschrieben in Tonnen, statt in Worten
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 02.07.07 18:06
Ooohh jaaa..

ein geniales Buch...

Das beste darin sind wohl das "Traktat vom Steppenwolf" und das Ende.

Das Traktat vom Steppenwolf betrachtet Themen wie "den Selbstmörder" aus einer ganz anderen Perspektive als es nomalerweise geschieht. Der Teil über die vielen Personen die in jedem Menschen leben ist sehr wichtig für mich gewesen... alles so kleine Dinge, bei denen ich mich gefragt hab, warum ich nicht schon selbst drauf gekommen bin ^^ ...

Das interessanteste am Ende des buches ist wohl, dass man sich fragen kann, ob das ganze nun wirklich real war oder eben nicht.. es ist halt eine Geschichte in einer Geschichte... Sind Hermine(alias Hermann) und Pablo vielleicht nur weitere Personen in Harrys Gedankenwelt?


Zitat:
Je nachdem in welcher Situation man sich befindet, gibt einem das Buch ganz andere Dinge, letztlich lehrt einen das Buch genau wie Harry, auch über sich selbst lachen zu können, nicht diese möchtegern Märtyrerrolle einzunehmen, sich im Leben zurechtfinden und sich mit der Welt aussöhnen, bei all dem was darin passiert...



da muss ich dir Recht geben.. das ist die wichtigste Lektion, die dieses Buch mir mitgeteilt hat. Und das war wohl auch die Absicht des Autors. Nach dem Lesen des Buches habe ich mich gefragt, wie ich mich bei dem (leider schon toten) Herman Hesse für das ganze bedanken könnte... und ich habe gelacht... ^_^
------(O)_/U\_(O)-----
Ex-Träumer

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  Geschrieben: 11.08.07 04:42
Als ich Im Steppenwolf "Das Traktat vom Steppenwolf" gelesen hab, hatte ich das Gefühl es wäre nur für mich geschrieben....mir ging es damals nicht sonderlich gut und H.Hesse schien einfach meine unausgesprochenen Gefühle niedergeschrieben zu haben.
Hab mir das Buch vor kurzem gekauft, hatte es vorher x-mal aus der Bücherei geliehen.
Wenn ich mich auf ein "Lieblingsbuch" festlegen müsste, es wäre vermutlich der Steppenwolf.
Und mich hat unglaublich geärgert, das eine deutsche "Band" namens "Pur", den Satz: der Eintritt kostet den Verstand, in ihrem, für meine Ohren, musikalischen Nonsens verwurstet....
Ich wurde weit weg von da geboren wo ich hingehöre, also machte ich mich auf den Weg
Moderator



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  Geschrieben: 03.05.12 21:56
Ich habe das Buch schon früh sehr geliebt da es (nach wie vor) einfach perfekt versinnbildlicht, was Träumer wie ich und sicher viele andere hier empfinden. Trotzdem zeigt es einem wie lächerlich das Ganze eigentlich ist.
"Kleinbürgerlich biegen die Rechten,
das bürgerliche Recht zum eigenen Besten,
Spielen die Opfer, in weissen Westen,
geschneidert aus tiefbraunen Uniformresten."

Arbeitstitel Tortenschlacht - Ernst der Lage
Ex-Träumer
  Geschrieben: 04.05.12 12:22
werd das buch doch auch mal wieder lesen.hab damals zuerst siddharta und dann steppenwolf gelesen,beide haben mich stark beeindruckt.ist jetzt auch schon wieder 15 jahre her.
 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 05.05.12 14:17
Besonders beeindruckend fand ich auch die Atmosphäre, die geschildert wurde. Bereits der Anfang hat mich völlig in seinen Bann gezogen und ich hab das Bild immernoch im Kopf: Harry Haller unternimmt zur Abendstunde einen Spaziergang. Es ist bereits etwas dunkel und neblig, die Straßenlaternen schimmern in einem grellen kalten Licht. Und da sieht er auf einmal diesen fertigen Typen mit dem Schild dahertrotten. Einfach wunderbar.
Ich denke ein Grund für die (zumindest damalige) Erfolgsgeschichte des Buches liegt darin, dass es dem Leser eine spirituelle Richtung zeigt, die man gehen kann. Ich berufe mich hier besonders auf das Traktat vom Steppenwolf, dass einen kurzen Überblick über die Zusammensetzung der menschlichen Seele gibt. Also das man aus mehreren Facetten besteht und nicht nur aus einem einzigen konstanten Kern. U.a. durch den Steppenwolf, und darauffolgend Siddharta kam ich zu meiner heutigen fernöstlichen Lebensphilosophie, wie sie auch Hesse übernommen hat. Alles in allem ein klasse Buch, von einem klasse Autor. Sowohl inspirierend als auch exzentrisch fremdartig.
Ich bin nichts weiter als ein Geist

Traumländer



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  Geschrieben: 21.08.12 21:34
Ich musste komischerweise gerade dran denke seit wann psychedelika bekannt sind und seit wann sie in büchern etc auftauchen.
Ich denke er hat im magischen theater cannabis und meskalin gekriegt
BZW Hesse hatte erfahrung mit meskalin.

Wie schulbuchverlage dieses buch deuten ist ein lacher für mich.

Das Buch war ganz gut aber die depression von harry ging auf den sack bzw ich war von vorn herein davon überzeugt, dass er auf dem holzweg ist.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 21.08.12 21:38
Ich hab auch noch eines gefunden. aber das ist ein Steinaltes.
Da steht das komplette Prospekt was er gefunden hatte in Altdeutschen Buchstaben.
Das is sehr anstrengend zu lesen. Is das bei den neueren Büchern auch so?
Die Ignoranz und die Angst und was man lieber schnell vergisst all das machte Dich zu dem, was du jetzt bist...

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