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Abwesender Träumer



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ICQ MSN
  Geschrieben: 11.06.07 16:11

ololsen schrieb:
LOOOOLLLL

wie mich das aufregt..... ich höre immer wieder Kapitalismus ist doch ein tolles system......

IHR HABT KEINE AHNUNG Wernn mann sagt das is doch ein tolles system hatt sich ja schließlich immer durchgesetzt liegt das daran das das immer die die vorteile aus dem system (Bonzenschweine) ziehen am hebel sitzen.........
Alle die sozialismus verteufeln befürworten ein system dass sich um die 20% westliche weltbevölkerung scheert und den rest im schlamm verrecken lässt.. auserdem bi ich der meinung das die meisten jetzigen kommunistischen staaten (vor allem china und nkorea) Keine richtigen kommunistischen sind sondern ihre eigenen leute vernachlässigen.. der einzige richtige ommunistische staat ist kuba wobei es daran auch sseeeeehhhr viel auszusetzen gibt



Wie wärs mal ohne Anfeindungen und mit weniger rumgebrüll?
Rechtschreibungen soll es im deutschen Staate trotz Pisa auch noch geben...
Schonmal vom Täter Opfer Prinzip gehört?
Ich glaube ihr Menschen nennt das in der Natur Jäger und Opfer...
Ihr solltet vielleicht mal nicht nur gucken wo es schlecht ist im System Mensch sondern auch dort wo es schön ist....
Oder mal einfach Matrix aus anderen Blickwinkeln betrachten...
Du bist nicht das Opfer mein Junge...
Du hast Internetanschluß
Du hast zu essen
Du hast sauberes Wasser zu trinken
und das auch noch aus einem Hahn an der Wand...
und jetzt denk mal bitte nochmal nach...
vielleicht fällt dir ja ne Endlösung ein.

(seinen Sarkasmus am Kragen pack und lieber geht)
Bender: "Oh...your God"

Back to the Roots...

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2 !!!!!
Ex-Träumer
  Geschrieben: 11.06.07 17:18
zuletzt geändert: 11.06.07 17:19 durch (insgesamt 1 mal geändert)
@derWanderer

Um mal deine streitbare These zu relativieren.

Du wirst es doch wohl einsehen, dass man zum "Täter" erzogen wird. Dass man manipuliert wird, um sich seiner Täterrolle nicht bewusst zu werden und, dass man trotzdem Mitleid empfinden darf für die Opfer?

Und, dass man darüber wütend sein darf, dass die ganze Kacke aus dem Ruder gelaufen ist, obwohl man selber nicht schuld daran ist, sondern aller höchstens nichts dagegen getan hat? Wenn überhaupt.

Ich finde die Ansicht "Mecker nicht, Dir geht es doch gut" abstoßend.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 11.06.07 17:23
zuletzt geändert: 11.06.07 19:11 durch raindrop (insgesamt 4 mal geändert)
Gestern morgen bin ich also zurückgekommen aus Heiligendamm. Ich hab soviel zu erzählen das mir halb der Kopf platzt. Ich bin ein bissl auf der Demo hängengeblieben... soviele Erlebnisse und Eindrücke... das war wie LSD nur in echt^^ Nachdem all diese Bilder durch meinen Kopf wandern wie ein Crustcoreremix aus Woodstock und einem Krieg, kann ich momentan nicht eine Minute an etwas anderes denken.

Über meinem Kopf haben mehrere Bundeswehr-Helikopter zehn Stunden am Tag Wache gehalten. Manchmal waren es sechs bis acht Helikopter gleichzeitig. Ich habe mit allen Menschen die dabei waren zwei Kilometer lange Polizeiketten durchbrochen. Wasserwerferstrahlen haben mich aus einer Entfernung von acht Metern gestriffen.
Ich hab' mich zweeinhalb Tage einer Sitzblockade angeschlossen und zusammen mit allen anderen Blockaden konnten wir den Landweg zum G8-Treffen erfolgreich blockieren und ich war nur 300m weit entfernt vom Zaun.
Wir saßen friedlich in der Nacht auf der Straße, während vor uns ein Wasserwerfer bedrohlich auf uns zielte. Wir ließen Seifenblasen fliegen, während die Polizei Anwohner von ihrem Fahrrad stieß um sie zu kontrolllieren. Unsere Blockade war am Tag der Schauplatz von Kunst jeglicher Art:
Überall flogen Seifenblasen durch die Luft, es wurde mit Stöcken oder Bällen jongliert, überall hörte man Gitarrenmusik und Gesang oder Bongos, oder ganze Bands die auf selbstgemachten Instrumenten herrliche Musik durch die Straße schwirren ließen, während etwa 50 Polizisten vor uns und etwa 50 Polizisten hinter uns standen und uns bewachten. Die Polizei machte sich so lächerlich.
Die freundlichen Anwohner gaben uns hin und wieder Pakete mit Essen und füllten unsere Flaschen mit Wasser. Wir wurden größtenteils geliebt für diesen friedlichen Kampf gegen die G8.


Ganz kurz nochmal genau die Gründe aus welchen ich diese Demonstration für wichtig halte:
Weil ich gegen Atomenergie, gegen Hunger in der dritten Welt aufgrund der G8-Staatsoberhäupter, gegen Energiekriege, gegen Abholzung des Regenwaldes, gegen diesen ganzen neoliberalistischen Shicedreck bin. Kurz: ich verachte Kapitalismus.

Und ich verachte die Tierausnutzungs-Industrie, unter anderem, weil sie ebenfalls einen bedeutsamen und schlechten Einfluss auf den globalen Frieden, auf die Regenwaldabholzung, auf den Erdölverbrauch und somit wiederrum auf Energiekriege usw. Einfluss hat. Wir können hier nur so billig Fleisch fressen, weil überall in der 3. Welt Menschen verhungern... (das gilt natürlich für den meisten Konsum... und ich beziehe das nicht nur auf den Fleischkonsum... schlicht: Wir leben momentan nur so gut, weil es in der 3. Welt so schlimm ist zu leben...)
Mehr zu dem Thema "Veganismus" werde ich nicht schreiben, denn ich habe bereits genug in anderen Threads (besonders eben im Nachdenken-Thread) dazu aufgeklärt.




So, hier mein G8-Gipfel-Protest-war-live-dabei-Bericht:


1.Teil
Einleitung, Anreise und die ersten Tage im Rostock-Camp

Von Anfang an wollte ich an einer Demo gegen den G8-Gipfel teilnehmen. Ich erinnere mich noch daran, dass ich vor etwa eineinhalb Jahren nicht besonders viel darüber wusste, jedoch bei einer Anfrage zur Teilnahme an der Demo, nach einer kurzen Erklärung jenes Gipfels durch eine Freundin, direkt zusagte. Damals war sie, genauso wie viele andere Menschen in meiner Umgebung fest dazu entschlossen hinzufahren und zu demonstrieren. Die Zeit verging und irgendwie kam es, dass niemand von all den Menschen, die mich im Vorfeld daraufhin angsprochen hatten, die Zeit fanden bzw. die Muße dazu besaßen in Richtung Heiligendamm aufzubrechen, leider. Die einen hatten mündliche Prüfungen, die anderen kein Geld für die Anreise. (Und es gab Leute denen gewisse kommerzielle Musikveranstaltungen wichtiger waren, als für den Weltfrieden zu demonstrieren. Mögen diese im Matsch gut gebadet haben ^^)

Eigentlich war es bei mir nicht viel anders.
Mir fehlten beim besten Willen, die finanziellen Möglichkeiten selbst für ein Bahn-Wochenendticket...
Doch ich hatte Glück. :)
Ein Mädel aus meiner Klasse, wollte auch unbedingt zur Demonstration. Doch sie wollte nicht alleine fahren, denn wie bei mir hatten alle ihre Freunde kurz vor dem G8-Gipfel was Besseres zu tun, waren krank oder hatten keine Zeit aufgrund von Prüfungen. Da sie zwar Geld hatte, aber keine Lust alleine zu fahren und da ich notfalls auch alleine gefahren wäre, aber kein Geld hatte, war unser Schicksal klar:
Wir fuhren zusammen per WE-Ticket (das sie für uns zahlte) nach Rostock.

Die Reise begann am Sonntag. Auf dem Weg dorthin traf ich direkt ein paar Leute, die ich über zwei Ecken kannte und wir fuhren zusammen weiter. Später kamen noch ein paar Franzosen dazu, welche mit uns im Eingangsbereich des Zuges Hacky Sack spielten. Die Fahrt dauerte etwa 14 Stunden, war recht lustig und trotz der Reisedauer nur wenig anstrengend. Es war ein guter Trip ;)

Am Ankunfts-Bahnhof wurden wir erstmal von ein paar Polizisten empfangen. Stress gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dieser sollte jedoch später noch folgen... ohja.... sehr sehr sehr viel Stress...

Vom Bahnhof war das Camp nur etwa 200 Meter entfernt. Das Camp bestand aus etwa 7500 Menschen, einer Menge Zelte, einem Goa-Trance-Techno-Musikveranstaltungsplatz, einiger Zirkuszelte für einige coole Konzerte und Kundgebungen u.ä., etwa 60 Dixie-Toiletten, ein paar Dusch-Wägen, vielen Informationsständen bzw.-zelten und ganz wichtig und zeichensetzend: einer veganen Büffet-Küche. Ich hab erstmal das Zweimannzelt jener Klassenkameradin aufgestellt, hab' meine Sachen reingeworfen und bin dann erstmal auf den Techno-Platz gegangen um zu tanzen... naja... und um zu versuchen an etwas Gras ranzukommen.^^

Irgendein Schicksalsstrang wollte es, dass ich an diesem Abend ein Mädchen treffe, dass ich eigentlich nur vom sehen her kenne...sie wohnt um genau zu sein, eine Straße neben der Straße in welcher ich wohne...lol... war ich überrascht die da zu sehen. Da fährt man hunderte von Kilometer weit weg und trifft auf einem Platz wo tausende Menschen sind zufällig ein Mädchen, das direkt um die Ecke bei einem wohnt. xD

Die nächsten zwei Tage in kurzform, da sie uninteressant sind für Menschen die nicht dabei waren:

Montag: Um 5.00Uhr morgens aufgewacht, Suppe überm Lagerfeuer gekocht, gegessen, Zähne geputzt, geduscht usw. an einem Schiffwrack was kiffen gegangen, Apfelmus gegessen, Rabitt-Dienst gemacht (das heißt ich war 4 Stunden lang freiwilliger Camp-Helfer... man musste Fahrzeugen Parkplätze zuweisen, die Presse abwimmeln (die anscheinend gerne böse Sachen über Demonstranten verkündet), und den Leuten die danach fragen Wegbeschreibungen geben usw.usf.)

Dienstag: Blockadetraining. Das bedeutet, wir haben geübt wie man am sich in einer Blockade am besten verhält und was man am besten tut wenn man von Polizisten weggetragen wird. Außerdem wurde uns die Fünf-Finger-Taktik zum Sturm von Polizeiblockaden erläutert. Hätte echt nicht gedacht das man so viel lernen kann für so 'ne Blockade... (Falls jemanden die Fünffingertaktik bzw. die Sitzblockade interessiert, werde ich gerne genauer darauf eingehen.) Aja, ganz wichtig auch die Erklärung von Bezugsgruppen, Deligierten und dem Plenum.

Am Mittwoch ging es dann früh morgens um 7.00 Uhr los. Ab hier beginnt der eigentlich interessante Teil, der Teil den ich als Crustcoreremix aus Woodstock und Krieg beschreibe.

Fortsetzung folgt...



@Roger Wilco

Roger Wilco schrieb:
hast du das selbst gesehen und gehört, oder ist dir das erzählt worden?


Sagen wir so: ich weiß es durch Hören-Sagen aus einer wirklich, wirklich zuverlässigen Quelle.

Roger Wilco schrieb:
was mir fehlt um das zu glauben ist die aussage eines "normalen" demonstranten, oder noch besser unbeteiligten, der zur presse geht und sagt "hallo, hier, ich war dabei, ich habs gesehen und gehört". nur: die gibt es bisher nicht. daher mein interesse ob das auf dich zutrifft.


Naja, ich hab 's von 'nem Kumpel gehört der offensichtlich bei einer Enttarnung dabei war.

edit: aya... ich les grad deine Antwort... sry... ich komm später nochmal viel genauer darauf zurück... bin grad etwas im Stress^^ in der Fortsetzung werde ich alles genau erläutern. Das mit der Polizei stimmt schon. Natürlich werden die von unserer Regierung gedeckt... ;)
Eins! Zwei! Drei! Drogenfrei!
Frei: durch Drogen. :)

Eins, zwei, drei Ballerei! +_+#

Eins, zwei, high x_X
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 11.06.07 17:36
wollte das nur mal heir reinposten
Abwärts führt die Spirale der Süchte, enger und enger werden die Kurven, kürzer und kürzer die Schnitte, im Staccato der Cuts wechseln sich die Abstürze ab, gnadenlos folgerichtig, vom kleinen Desaster bis zur absoluten Katastrophe. Jeder ist am Schluss a
Abwesender Träumer

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ICQ
  Geschrieben: 11.06.07 17:43
@wanderer
nja, das man selber nicht unbedingt ein opfer der globalisierung ist heisst ja
1. nicht das man sich nicht für die opfer einsetzen kann
2. niemals ein opfer dieser wird
ist ja echt klasse das wir so frei sind wie wir sind, können wählen zwischen spd und cdu, zwischen brot und kuchen, zwischen pepsi und cola, zwischen hasch und grass usw.

aber unterm strich ist das alles doch nur opium fürs volk, das benutzt wird um uns ruhig zu stellen, das uns jedes interesse an eigenen gesellschaftlichen vorstellungen zu arbeiten nimmt. so wie bei dir z.B. wink (nimm das nicht persönlich!)
all der vortschritt und wohlstand hat uns als menschen nicht weitergebracht.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 11.06.07 18:01
raindrop schrieb:
ich weiß es durch Hören-Sagen aus einer wirklich, wirklich zuverlässigen Quelle.

aha... sorry, aber das überzeugt mich nicht wirklich. woher hat deine quelle denn ihre zuverlässigen infos? also ehe du das in den falschen hals bekommst, das ist keine aufforderung dich für irgendetwas zu rechtfertigen. zumal du ja auch eigentlich von dem erzählen willst, was du "first-hand" in heiligendamm erlebt hast. wenn du mir auf die frage also nicht antworten willst... kein problem. wie gesagt, ich will dich damit echt nicht anmachen biggrin mich interessierts nur.

im endeffekt glaube ich eh nicht, dass sich die these vom provozierenden beamten in irgendeiner form belegen lässt. die presse hat die geschichte mit dem zivi-bullen schon spitzbekommen. auch die aussagen, der cop hätte versucht, die autonomen zu ausschreitungen zu provozieren. wenn da irgendwelche belegbaren information zu bekommen wären, oder glaubhafte zeugenaussagen, dann hätte sich garantiert eine der vielen zeitungen oder fernsehsender, die aus heiligendamm berichtet haben, den scoop geschnappt. wäre da was dran, dann hätten da köpfe für rollen müssen, soviel ist sicher. solche taktiken sind vor der öffentlichkeit nämlich nicht zu rechtfertigen.

nur: es ist nichts passiert. das ganze wurde auf einer pressekonferenz angesprochen, die polizeispitzen haben dazu stellung bezogen und den einsatz von zivibullen zur aufklärung zugegeben, aber das wars auch schon. woraus bisher folgt: mehr war es wohl auch nicht. evtl. kommt da auch noch was nach, genaues weiß man nicht, aber im moment stellt sich die situation so dar, dass die einzigen, die aussagen über das verhalten des zivibullen machen können, die autonomen sind.

was von deren aussagen zu halten ist sei jedem selbst überlassen... die presse gibt nicht groß was drauf, ich persönlich auch nicht. diese leute haben ein so verdrehtes weltbild, die erzählen wann immer sie den mund aufmachen nur hahnebüchenden schmarrn bei dem es jedem mit einem minimum an politischer bildung die fussnägel aufrollt... warum sollte es in dem falll anders sein? wenn rechte schläger so einen blödsinn verzapfen würden, würde ich es auch nicht glauben, warum also sollte ich auf die propaganda linker schläger was geben?
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  Geschrieben: 11.06.07 19:24
@ololsen und raindrop


Zitat:
wie mich das aufregt..... ich höre immer wieder Kapitalismus ist doch ein tolles system......
IHR HABT KEINE AHNUNG Wernn mann sagt das is doch ein tolles system hatt sich ja schließlich immer durchgesetzt liegt das daran das das immer die die vorteile aus dem system (Bonzenschweine) ziehen am hebel sitzen.........
Alle die sozialismus verteufeln befürworten ein system dass sich um die 20% westliche weltbevölkerung scheert und den rest im schlamm verrecken lässt.. auserdem bi ich der meinung das die meisten jetzigen kommunistischen staaten (vor allem china und nkorea) Keine richtigen kommunistischen sind sondern ihre eigenen leute vernachlässigen.. der einzige richtige ommunistische staat ist kuba wobei es daran auch sseeeeehhhr viel auszusetzen gibt



China ist heute eher ein faschistischer als ein kommunistischer Staat (Diktatur + Kapitalismus + Wirtschaftswachstum um jeden Preis), Nordkorea ist ein Gefangenenlager, in der eine winzige Machtclique die Bevölkerung ausbeutet. Aber das nur am Rande.

Der Kapitalismus hat in den letzten Jahrzehnten hunderte Millionen Menschen aus der gröbsten Armut befreit, vor allem in Asien (China, Indien, Tigerstaaten etc.). Das hat der Kommunismus nie geschafft (stattdessen haben die Staaten, die das kommunistische System umgesetzt haben zusammen etwa 100 Millionen Menschen ermordet).
Dass nur 20% der Weltbevölkerung einen Nutzen haben, ist schlicht falsch, das Gegenteil trifft zu.




Zitat:
Ganz kurz nochmal genau die Gründe aus welchen ich diese Demonstration für wichtig halte:
Weil ich gegen Atomenergie, gegen Hunger in der dritten Welt aufgrund der G8-Staatsoberhäupter, gegen Energiekriege, gegen Abholzung des Regenwaldes, gegen diesen ganzen neoliberalistischen Shicedreck bin. Kurz: ich verachte Kapitalismus....Wir leben momentan nur so gut, weil es in der 3. Welt so schlimm ist zu leben



Das ist wirklich völliger Unsinn. Dieser Mythos von der Ausbeutung der dritten Welt ist leider nur schwer totzukriegen. Die Probleme der dritten Welt sind weitgehend hausgemacht (Gewaltherrschaft, Korruption, Kriege), da kann der Westen wenig bis gar nichts dafür. Den Kolonialismus als Ausrede zu gebrauchen funktioniert mittlerweile auch nicht mehr.
Bestes Beispiel dafür, dass eine wirtschaftliche, kapitalistische Entwicklung beiden Seiten Vorteile bringt, ist wie gesagt Asien.

Und noch was: Dagegen sein reicht nicht. Solange sie keine realistischen Alternativen anzubieten haben (außer kommunistischer Gewaltherrschaft), sollte man den ewigen Protestierern sowieso kein Gehör schenken. Meckern kann jeder...
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  Geschrieben: 11.06.07 19:28
zuletzt geändert: 11.06.07 19:30 durch Raul_Duke (insgesamt 3 mal geändert)
Warum Afrika dank Entwicklungshilfe im Elend verharrt

"Das wahre Problem ist: Diese ganze Schmierenkomödie ist völlig nutzlos. Sie nährt sich aus einem vagen Schuldgefühl gegenüber der Dritten Welt. Die absurde Grundannahme dafür ist: Uns geht es gut, weil es euch schlecht geht. Dabei ist das der pure Nonsens. Der Ersten Welt geht es gut, weil sie eine freie Marktwirtschaft betreibt, deren politische Grundlage eine funktionierende Demokratie bildet. Ausnahmen bestätigen allenfalls die Regel, und auch China wird erst beweisen müssen, ob sein Sonderweg langfristig funktioniert.

Die afrikanischen Länder sind die korruptesten und undemokratischsten Länder der Erde. Einträgliche Geschäfte, wie Bergbau oder Telefongesellschaften, sind verstaatlicht, Grund und Boden nur selten privatisiert. Darum sind die Afrikaner arm. Und die Entwicklungshilfe hilft, dass das so bleibt. Sie ist im Kern eine Planwirtschaft, wenn auch eine chaotische. Das ist tragisch für Afrika, aber lohnenswert für die Entwicklungshilfe. Ihre Geschäftsgrundlage bleibt so nämlich erhalten: das Elend in Afrika."
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Ex-Träumer
  Geschrieben: 11.06.07 20:06
Wenn Leute in dem forum sagen

Du bist nichtdas opfer des kapitalismus sondern der gewinner

weiß ich das ihr meine ideologie nicht versteht... Ich finde nämlich das es jeder mensch in kauf nehmen kann seinen Lebenstandart zu senken um anderen menschen den gleichen standart wie einem selbst zu verleihen.
Natürlich provitieren wir im moment davon.. wir alle jeder in deutschland aber ich bin der meinung das ich es in kauf nehmenn kann schlechter zu Leben damit es anderen besser geht..
Und wie gesagt uns geht es nur gut weil es anderen schlecht geht
 
Abwesender Träumer

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ICQ
  Geschrieben: 11.06.07 20:36
@raul_duke
oh man, noch mehr neoliberale propaganda..
natürlich wird afrika vom westen ausgebeutet, und das seit der kolonialzeit. westliche staaten (besonders amerika und frankreich) unterstützen aktiv diktatoren und staaten in afrika, ohne rücksicht auf korruption, ausbeutung und menschenrechte.
der westen hat sich seinen wohlstand aufgebaut in einer zeit, in der es noch keine grosskonzerne gab, von da an kann man die entstehung unseres wohlstands nicht auf eine freie marktwirtschaft zurückführen wie wir sie kennen.
du scheinst dich mit der zeit der industrialisierung nicht richtig beschäftigt zu haben, sonst wüsstest du, das mit der entstehung der sog. "freien" marktwirtschaft unterschiede der klassen immer grösser wurden. und gedanken des kommunismus z.b. erst entstehen mussten um sozialer ungerechtigkeit entgegenzuwirken!
du sprichst weiter von dem staatlichen besitz div. grossen konzerne, und das muss auch, gerade in afrika so sein. vielleicht erkennst du hier das konzept der "sozialen marktwirtschaft" wieder. hatten wir bis vor kurzem auch noch in der brd, immehin ist das post-monopol noch nicht komplett aufgehoben.. der sinn dahinter ist ganz einfach die gewinne dieser grossen konzerne unter mehr menschen aufzuteilen als es unter privatem besitz möglich wäre. du hast ja selber die korruption angesprochen. nur im institut lässt sich der verbleid der gelder wirklich überwachen, nicht etwa wenn man es einer person gibt, die dazu noch nichteinmal den internationalen hilfstruppen rechenschaftablegen müssen.
du hast hier ganz klar das pferd von hinten gesattelt..

dazu kommt noch, das man bewusst güter aus afrika so subventioniert, das sich dort nur solche unternehmen ansammeln, die der westen auch will. agrar wirtschaft z.b. will man da unten garnicht sehehn, immerhin muss man ja unsere bauern schützen, egal ob da unten menschen verhungern..

wenn man sich nicht auskennt, könnte man tatsächlich meinen das es staaten mit rein freier marktwirtschaft grundsätzlich besser geht. dem ist nicht so, aber ihre statistiken sind besser. so z.b. amerika, dem reichsten land der welt. auf wie wenige menschen sich dieser reichtum aber beschränkt, das spielt in der statiszik leider keine rolle.
wenn du sagst, das china und n-korae ihre bevölkerung ausbeuten und das zugunsten einer kleinen macht clique, dann hast du selbstverständlich recht, aber in den westlichen ländern ist das nichts anderes!

was aber wirklich unverschämt ist, ist die unterstellung das g8 kritiker keine konzepte hätten und immer nur alles schlecht machen anstatt vorschläge einzureichen. (hab ich doch richtig verstanden deine aussage?!)
wenn du das ernst meinst, dann kann ich dir gerne ein paar links schicken zu diversen organisationen (ngo'S und go's) und ihren vorschlägen. hauptsächlich in den reihen von attac arbeiten eine menge wirtschaftsspezialisten mit, welche ständig neue konzepte vorschlagen.

als gegenbeispiel für gescheiterte iddeen den kommunismus anzuführen zählt nicht, weil:
1. jeder kommunismus anders ausgelebt wurde
2. die einzige gemeinsamkeit dieser regime eine diktatorische führung waren (kkommunismus baut nach marx aber auf demokratischen grundsätzen auf)
3. die länder, die ihre regierungen kommunistisch genannt haben, weit ab von der brd und england waren und die dort entwickelten theorien versucht haben bei sich, in ganz ander soziale und gesellschaftliche strukturen einzubauen. (da hat schon engels gesagt das das nix werden kann)


Mal abgesehen davon muss man als bürger nicht bessere vorschläge machen wenn man mit dem der politiker unzufrieden ist. Ein Beispiel:
wenn mein bäcker morgens meine brötchen verbrennen würde, würd ich mich auch nicht vor seinen ofen stellen und es selber machen! entweder ich kläre ab das er seine brötchen anständig macht (bezogen auf politik also demos, protestschreiben u.ä.) oder geh zu einem anderen bäcker (also wähle ich eine andere partei)
nach deiner logik müsste ich ja entweder eine eigene bäckerei aufmachen (eigene partei) oder dem bäcker eigenen rezepte für seine backwaren vorlegen, die er natürlich nie annehmen würde!
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 11.06.07 22:14

Zitat:
natürlich wird afrika vom westen ausgebeutet, und das seit der kolonialzeit. westliche staaten (besonders amerika und frankreich) unterstützen aktiv diktatoren und staaten in afrika, ohne rücksicht auf korruption, ausbeutung und menschenrechte.



Zweifellos hat insbesondere Frankreich in der Vergangenheit keine besonders rühmliche Rolle gespielt, ein Beispiel wäre die Unterstützung von Mobutu im Kongo oder der Schutz für die Völkermörder von Ruanda. Das ändert aber rein gar nichts daran, dass diese Probleme in erster Linie in die Verantwortung der Afrikaner selbst fallen (der Völkermord von Ruanda beispielsweise wurde von Afrikanern an Afrikanern verübt ohne irgendwelche Anstachelung von außen). Oder glaubst du etwa ernsthaft, wenn es in den vergagenen Jahrzehnten keinerlei Einmischung gegeben hätte, dass dann in Afrika Frieden und Wohlstand herrschen würden?
Heute ist es zum Glück so, dass der Westen versucht, Afrika zu helfen (oder nenne mir bitte Beispiele wo wir heute noch Diktatoren stützen).



Zitat:
der westen hat sich seinen wohlstand aufgebaut in einer zeit, in der es noch keine grosskonzerne gab, von da an kann man die entstehung unseres wohlstands nicht auf eine freie marktwirtschaft zurückführen wie wir sie kennen.



Die Entstehung des (noch) bescheidenen Wohlstands in Indien, China etc. dagegen schon.



Zitat:
du scheinst dich mit der zeit der industrialisierung nicht richtig beschäftigt zu haben, sonst wüsstest du, das mit der entstehung der sog. "freien" marktwirtschaft unterschiede der klassen immer grösser wurden. und gedanken des kommunismus z.b. erst entstehen mussten um sozialer ungerechtigkeit entgegenzuwirken!



Der Kommunismus hat rein gar nichts verbessert, sondern ein nicht-optimales System durch ein mörderisches, menschenverachtendes System ersetzt. Ein Auseinandergehen der Schere zwischen "arm" und reich ist so lange in Ordnung wie sich auch die Situation der "Armen" verbessert, wenn auch langsamer.
Im Westen ist praktisch niemand arm, dein Vergleich mit Nordkorea, wo ein Drittel der Bevölkerung hungert, ist echt grotesk.



Zitat:
du sprichst weiter von dem staatlichen besitz div. grossen konzerne, und das muss auch, gerade in afrika so sein.



Das muss so sein, damit die Konzerne in der Hand von Kleptokraten bleiben und die Gewinne in ihre Taschen wandern. In Afrika ist "der Staat" die Machtclique mit dem größten Einfluss, es gibt keinerlei Kontrolle. Die Firmen müssten transparenter werden, wenn es private Anteilseigner geben würde.




Zitat:
dazu kommt noch, das man bewusst güter aus afrika so subventioniert, das sich dort nur solche unternehmen ansammeln, die der westen auch will. agrar wirtschaft z.b. will man da unten garnicht sehehn, immerhin muss man ja unsere bauern schützen, egal ob da unten menschen verhungern..



Hier gebe ich dir völlig Recht. Der Abbau von (Agrar-)Subventionen ist allerdings eindeutig eine marktliberale Position; ich hoffe, das ist dir klar...;)


Zu der Sache mit den Alternativ-Vorschlägen: Fällt dir vielleicht schwer zu glauben, aber der Kapitalismus ist nicht deswegen das dominierende Wirtschaftssystem, weil man damit die geknechteten Massen am besten ausbeuten kann, sondern weil er eindeutig funktioniert (nochmal als Beispiel die Erfolgsgeschichte in Asien), etwas, was man von keiner Alternative, die bisher ausprobiert wurde, behaupten kann. Die Zahl der Armen geht weltweit zurück, von daher bewegen wir uns in die richtige Richtung und ich sehe keinen Grund mit einem weiteren sozialistischen Experiment zu riskieren, dass sich dieser positive Trend umkehrt.


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ICQ
  Geschrieben: 12.06.07 00:33

Zitat:

Oder glaubst du etwa ernsthaft, wenn es in den vergagenen Jahrzehnten keinerlei Einmischung gegeben hätte, dass dann in Afrika Frieden und Wohlstand herrschen würden?
Heute ist es zum Glück so, dass der Westen versucht, Afrika zu helfen (oder nenne mir bitte Beispiele wo wir heute noch Diktatoren stützen).


genau deswegen hab ich den zeitraum ja auch ausgeweitet: seit den verbrechen des westens im kolonialismus haben wir eine verantwortung für afrika. ich glaube in afrika war damals aus viel banaleren gründen ein höherer wohlstand nicht möglch: wenn man mit der grundversorgung wie nahrung und wasser zu kämpfen hat und den grossteil seiner zeit auf die beschaffung dessen legen muss kann sich technisch nicht so weit entwickeln wie der westen, wo die grundversorgung in form von gehöfen schon vor 10.000 von jahren möglich war. eine einmischung ist ja richtig, aber nur in form von lebensstandards verbessern!



Zitat:

Die Entstehung des (noch) bescheidenen Wohlstands in Indien, China etc. dagegen schon.


in beiden länder boomen die städte (wo auch der wohlstand steigt) und die dörfer verarmen immer mehr.. aber natürlich war es für chinas wohlstand wichtig von der maoistischen philosophie des wer nichts hat kann nicht gierig werden abstand zu nehmen, aber doch bitte nicht mit hilfe von neoliberalen ideen.. ganz zu schweigen davon würde ich nicht davon reden das china eine freie marktwirtschaft hat.

wenn man auf die andere seite der welt schaut, nach süd amerika, dann sieht man sehr schön wie sich wohlstand auch mit hilfe von sozialer marktwirtschaft verbessern lässt. so wie es in deutschland auch der fall war. hierzulande ging und geht der wechsel von der sozialen auf die freie marktwirtschaft mit einem riesigen verlust von lebensstandards für grosse teile der bevölkerung einher! (hartz 4, stagnierende renten und vom bafög mal ganz zu schweigen^^)



Zitat:

Der Kommunismus hat rein gar nichts verbessert, sondern ein nicht-optimales System durch ein mörderisches, menschenverachtendes System ersetzt. Ein Auseinandergehen der Schere zwischen "arm" und reich ist so lange in Ordnung wie sich auch die Situation der "Armen" verbessert, wenn auch langsamer.
Im Westen ist praktisch niemand arm, dein Vergleich mit Nordkorea, wo ein Drittel der Bevölkerung hungert, ist echt grotesk.



stimmt, der hat nur menschen getötet, hab aber auch noch mehr zum kommunismus geschrieben. einen kommunismus wie er ursprünglich gedacht war hat es nie gegeben und "dank" des ehemaligen ostblocks ist der name total verrufen und wird mit diktatur statt mit demokratie gleichgesetzt.
was ich aber sagen wollte war: der grundgedanke des kommunismus ist entstanden weil es so grosse ungerechtigkeiten in dieser frühen phase eines freien kapitalismus gab! das sollte keine bewertung des kommunismus sein, bin auch ganz zufrieden mit der demokratie muss ich sagen..
naürlich kann man den unseren wohlstand nicht mit dem leben in korea vergleichen und solche zahlen wie 1/3 der bevölkerung hungert beziehen sich nur auf städte, für dörfer wo die lage noch schlimmer ist existieren noch nicht einmal zahlen! aber nur weil hier keine menschen erschossen werden heisst das noch lange nicht das unsere politiker wert auf eine verteilung des reichtums legen. wenn n-korea eine ebenso lange tradition in humanismus hätte wie europa, dann wäre es evtl. nicht so weit gekommen wie mit diesem regime..





Zitat:

Das muss so sein, damit die Konzerne in der Hand von Kleptokraten bleiben und die Gewinne in ihre Taschen wandern. In Afrika ist "der Staat" die Machtclique mit dem größten Einfluss, es gibt keinerlei Kontrolle. Die Firmen müssten transparenter werden, wenn es private Anteilseigner geben würde.



zwischen grossunternehmern und politkern besteht in afrika ein kleinerer unterschied als im westen, was nicht gerade leicht ist. um an die macht zu kommen braucht man in afrika haupsächlich geld, und das haben nunmal die grossunternehmer. staaten unterliegen der kontrolle des volkes, während firmen höchstens dem staat rechenschaft schulden!
die kontrolle der afrikanischen staaten erfolgt wie die jedes staates durch die UN (wenn auch mit mangelndem erfolg), der afrikanischen union und ngo's wie ai oder auch green peace.
solche institutionen müssen von ausserhalb gestärkt werden. nur so kann afrika suverän werden.
wenn wir ganz ehrlich sind, dann wird keiner der privaten anteilseigner viel wert darauf legen den wohlstand seiner angestellten zu verbessern. es gibt leider auch im westen, wo soziale werte ja einen relativ hohen stellenwert haben, nur einen kleinen teil von unternehmer die es interessiert wie es ihren angestellten geht. das ist das wesen des kapitalismus, die eigene bereicherung ohne rücksicht.



Zitat:

Hier gebe ich dir völlig Recht. Der Abbau von (Agrar-)Subventionen ist allerdings eindeutig eine marktliberale Position; ich hoffe, das ist dir klar...;)



ich rede ja nicht von einer blossen abschaffung, sondern von einer globalen umschichtung der subventionen.. das geld zu afrikanischen kleinbauern schicken (direkt zu ihnen, am besten in die hand legen!) anstatt die französischen bauern noch reicher werden zu lassen!



Zitat:

Zu der Sache mit den Alternativ-Vorschlägen: Fällt dir vielleicht schwer zu glauben, aber der Kapitalismus ist nicht deswegen das dominierende Wirtschaftssystem, weil man damit die geknechteten Massen am besten ausbeuten kann, sondern weil er eindeutig funktioniert (nochmal als Beispiel die Erfolgsgeschichte in Asien), etwas, was man von keiner Alternative, die bisher ausprobiert wurde, behaupten kann. Die Zahl der Armen geht weltweit zurück, von daher bewegen wir uns in die richtige Richtung und ich sehe keinen Grund mit einem weiteren sozialistischen Experiment zu riskieren, dass sich dieser positive Trend umkehrt.



wo geht der anteil der armen zurück?!? in deutschland steigt er, in den use steigt er, in afrika steigt er, in südamerika steigt er.. einzig die lebensbedingungen verbessern sich, jedoch nicht aufgrund der wirtschaft sondern aufgrund von hilfslieferungen..
ich sehe jeden grund so langsam anzufangen ein sozialistischen szenario mit einer sozialen marktwirtschaft aufzubauen. wir brauchen
1. den kapitalismus um den wohlstand vorran zu treiben
2. regeln und beschränkungen für diesen um die bevölkerung vor verarmung zu schützen und ihre grundversorgung zu sichern

schau dich doch mal m auf der welt: überall (sogar in weniger politisierten ländern wie japan!) formiert sich eine protestbewegung und immer öfter sind teile der bevölkerung so verzweifelt (oder verblödet weil man ihnen keine bildung gegeben hat) das es zu gewaltausschreitungen kommt. man denkt an die g8 gipfen weltweit, die massenproteste in frankreich und die vorstadtbrände dort. auch in deutschland werden demonstrationen immer gewalttätiger und die zahl der politisch desinteressierten ist viel zu hoch, was auch eine unzufridenheit mit den etablierten parteien wiederspiegelt..

wenn nicht ziemlich schnell etwas unternommen wird um die ungleichheiten unserer gesellschaft zu ebnen, dann wird unsere generation noch zivile revolten erleben dürfen und das weltweit..

in deinen anderen beiden post kam es so ein bischen rüber wie: "die da unten sind eh selber schuld das es denen dreckig geht, blos nicht unterstützen!", hab ich als sehr engstirnig empfunden..
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 12.06.07 03:16
zuletzt geändert: 12.06.07 03:19 durch mariejoana (insgesamt 1 mal geändert)
Also ich denke in Sachen Globalisierung, dass sie unbedingt notwendig ist, keine Frage. Aber ich finde es doch sehr fragwürdig, ob sie im Sinne der Allgemeinheit "befriedigend" sein wird. Solange es keine globalen Regelungen gibt (was für mich der Grundstein einer GLOBALisierung ist), wird immer nur eine Seite von ihr profitieren. Was nutzt es wenn in afrikanischen Staaten nach und nach eine Villa nach der anderen entsteht, weil eben einige absahnen und viele viele (...) andere ausgebeutet werden und noch 95% der Bevölkerung in Slums wohnt? Jetzt mal ganz ehrlich, würde man die Agrarsubventionen auf einen Schlag abschaffen, würde sich erstens nichts für den Großteil in Afrika tun und zweitens hätten wir nochmal nen ganzen Haufen mehr Arbeitslose in den Industrienationen.
Ich bin zwar selbst gegen diese Subventionen, weil sie einfach unfair gegenüber Entwicklungsländern sind, aber ohne Regulierung würde nur ein wirklich verschwindender Teil an den eigentlich Bedürftigen hängen bleiben.
GLOBALISIERUNG NUR MIT GLOBALEN REGULIERUNGEN! Leider nur wollen die, die was ändern wollen nix ändern... welcher "Monarch" stürtzt sich schon selbst vom Thron?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 12.06.07 07:09
zuletzt geändert: 12.06.07 07:14 durch (insgesamt 1 mal geändert)

mariejoana schrieb:
Solange es keine globalen Regelungen gibt (was für mich der Grundstein einer GLOBALisierung ist), wird immer nur eine Seite von ihr profitieren.



Was willst Du mit globalen Regelungen, wenn überall unterschiedliche Rahmenbedingungen sind, die bei entsprechenden Regelungen berücksichtigt werden müßten?
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 12.06.07 18:31
zuletzt geändert: 01.03.10 19:33 durch raindrop (insgesamt 3 mal geändert)
2.Teil
Der Demonstrationszug durch die Felder:
Über Helikopter und Seifenblasen


Also, am Mittwoch ging es dann los. Unser heutiger Zielort war Börgerende. Dort sollte es durch uns, eine Sitzblockade geben um den Landweg zum G8-Gipfel für die Deligierten versperren. Um sieben Uhr sollten wir die anderen Leute aus unserer Bezugsgruppe (eine Gruppe die sich frei bildet, um sich gegenseitig, vor und während der Blockade, zu helfen.) Wir gaben unserer Bezugsgruppe den Namen "Müsli". Sie bestand ursprünglich aus 9 Personen, das sollte sich jedoch sehr schnell ändern... schneller als erwartet. Am Bahnhof wurden Leute mit rucksack bzw. auch schwarz gekleidete Personen von einigen Polizisten durchsucht. Einer der Polizisten filmte das Geschehen und vor allem die Leute. Wir hatten jemanden in unserer Gruppe, der ein wenig paranoid gegenüber Polizeikameras reagiert. Er hatte Angst gefilmt zu werden und setzte sich aufgrunddessen direkt seine schwarze Cappi und seine Sonnenbrille auf... nicht besonders klug... das führte dazu, das er durchsucht wurde und aufgrund einer Maske, die man wohl bei ihm fand, in gewahrsam genommen wurde. Da waren es nur noch acht.

Nach einer kurzen Zugfahrt kamen wir an: Rostock Hbf. Von hier an ging es zu Fuß weiter. Ich glaub es waren vier Kilometer vom Bahnhof bis zu der Demonstrantensammelstelle. Auf dem Weg dorthin wurden alle, mich ausgenommen, da ich keinen Rucksack dabei hatte, erneut von der Polizei gefilzt. Dann ging es weiter.

Die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel... und das sollte auch noch die nächsten Tage so sein; glücklicherweise, wie es sich noch herausstellen sollte. Schließlich kamen wir an. Die Sammelstelle war ein grüner Sportplatz in einer Wohngegend. Tausende von bunten Demonstranten machten hier eine kleine Rast vor dem großen Unterfangen, genauso wir. Eine Vielzahl von Clowns, am ganzen Körper bemalten Demonstranten oder solche mit 90cm langen Dreadlocks oder riesigen Irokesen, Menschen die mit Bällen jonglierten oder mit einem Diabolo spielten, Menschen jeglicher Hautfarbe und jeglichen Alters, welche die auf Händen gingen und welche die bunte Flaggen durch die Luft schwenkten, welche die Seifenblasen durch die Luft fliegen ließen und als Nymphen verkleidete Frauen, letztendlich gab es noch die, welche einfach nur für einen Moment chillten oder sich mit Sonnencreme einrieben. Über den Platz dröhnte ein cooles Tocotronicremix. Wir tranken ein wenig Wasser, tankten ein wenig Kraft, genossen die Atmossphäre und gaben unserer Haut den Sonnenschutz den sie brauchte. Nach etwa 20 Minuten ging es los und unserer Weg würde sich über 20 Kilometer erstrecken.

Der menschliche Zug ging von dem Sportplatz auf ein Roggenfeld zu. Aufgrund der Fünf-Finger-Taktik (Erklärung folgt, falls gewünscht) spaltete sich die Menge nach und nach, in fünf Gruppen unter unterschiedlicher Flagge. Wir gingen der blauen Flagge bzw. dem Ringfinger nach. Es ging einfach querfeldein durch das Roggenfeld... der Bauer tut mir Leid... aber es ging nunmal schwerlich anders... vielleicht kann er sich eines Tages dadurch trösten, dass auf seinem Feld der Ursprung einer Friedensbewegung die die Welt retten würde, seinen Demonstrationszug ansetzte...lol... sry.

Das Feld war gigantisch und es dauerte nicht lange bis sich mein Heuschnupfen meldete; vielleicht die gerechte Strafe dafür, dass ich dem Bauern sein Land zertrampelte. Ebenfalls dauerte es nicht lange bis sich der erste Helikopter am Himmel zeigte. So ein richtig fetter Helikopter... Bundeswehr oder so. Er flog relativ tief. Eine Minute später kamen drei andere Helikopter der selben Couleur hinzu. Es war ein krasses Bild... tausende bunte Demonstranten die nichts als Frieden wollten für die Welt und über ihnen diese dunklen Bundeswehr-Libellen. Es war lächerlich und eine totale Geldverschwendung, genauso wie der gesamte Einsatz der Polizei. Das Feld war nun nicht mehr ein Roggenfeld sondern ein Weizenfeld. Meine Allergie verursachte an meinen unbedeckten Armen einen Ausschlag der aus hundert roten Punkten bestand und sich nicht besonders angenehm anfühlte... war aber nicht weiter tragisch.

Parolen und Ähnliches gingen durch die Reihen:"A-Anti-Antikapitalista!!" oder "no border!! no nation!! stop deportation!!" Gleichzeitig hörte ich in den vorderern Reihen irgendwo, wunderschönen spanischen Gesang, irgendein Kanon. Die Helikopter kreisten und kreisten. Um ein Auseinandertrifften unserer Gruppe zu verhindern, blieben wir ab und zu stehen und riefen "Müsli!", damit unsere Gruppe noch einmal zusammenfindet.

Ab hier ging es los!
Der Zug wanderte auf eine Straße zu, welche zwischen den Feldern lag. Schon aus der Ferne sah man das riesige Polizeiaufgebot. Die komplette Straße war gefüllt mit Polizisten in Kampfanzügen, Schildern und Helmen. Überall standen Polizeibusse und dazwischen immer wieder mal ein dicker Wasserwerferwagen. Langsam setzte sich unser Marsch in diese Richtung fort. Bis wir die Straße erreichten und versuchten darüber zu kommen. Die Fünf-Finger-Taktik ging auf! Eine Großzahl von Leuten, schaffte es tatsächlich unbeschadet über die Straße zu kommen.
Nicht alle.
Die Gruppe "Müsli" beispielsweise... unsere Gruppe... war nicht rechtzeitig durch das Loch in der Polizeikette gesprungen. Auch hunderte andere hatten es nicht geschafft. Wir standen vor der Polizeikette und wussten sie nicht zu durchbrechen... wir wollten schließlich friedlich sein... und keinen Polizisten beim Durchbrechen verletzen.
Das wurde von der Polizei anders aufgefasst.
Immer wieder wurden wir von dem Wasserwerfer beschossen. Wir schützten uns mit Strohsäcken vor den harten Wasserstrahlen, die wir zum Hinsetzen bei der bevorstehenden Sitzblockade verwenden wollten. Einzelne Kleingruppen (fünf bis acht Leute jeweils) versuchten es immer wieder, teils erfolgreich, einfach durch die Polizeisperre durchzulaufen. Einer der Polizisten schnappte sich einen vorbeirennenden Demonstranten, schlug ihn zu Boden und trat nochmal auf ihn ein. Die Menge schrie empört auf: "Hey!!! Lass ihn los!!". Ein großes solidarisches Demonstrantenknäul rannte auf jenen Polizisten zu, der den Demonstranten daraufhin aus Angst sofort los ließ und beide Hände in die Luft streckend ein paar Schritte zurückwich. In dem ganzen Wirr-Warr das die Polizei mit den Wasserwerfern veranstaltete, hatte sich unsere Gruppe halbiert. Selbst unsere "Müsli"-Rufe ließen unsere Gruppe nicht mehr zusammenfinden. Wir waren nur noch zu viert unterwegs. Ab und an schrie jemand nach einem Sanitäter, denn die Hitze machte manchen Menschen zu schaffen... Aber das war kein Problem, denn Sanitäter waren stets dabei.

Immer noch standen wir vor der Polizeikette und sahen keinen Weg. Einer der Polizisten hob einen Strohsack auf. Mit strenger Stimme fragte er:"Was ist das? Was ist da drin?" ... einer der Demonstranten antwortete lachend:"Vorsicht! Giftstroh!". Der Polizist riss den Strohsack auf und durchsuchte ihn. "Keine Bombe drin?!" rief ein Punk scherzend. Es war alles so lächerlich...

Aus irgendwelchen nebulösen Gründen war plötzlich ein Loch in der Polizeikette entstanden und wir huschten zu Hunderten über die Straße nur um wieder in dem nächsten riesigen Feld anzugelangen. Noch ein Weizenfeld. Die Menschen die der blauen Fahne angehörten waren beinahe komplett auf der anderen Seite angekommen. Unsere Gruppe hatte zwei ihrer verlorengegangenen Mitglieder wieder gefunden. Wir waren wieder zu sechst. Die anderen beiden waren ab diesem Zeitpunkt verschollen. Noch immer sägten die Helikopter durch die Luft. Teils zu viert, teils zu sechst und manchmal waren es sogar acht. Nicht weit oben, meistens in einer Höhe von 100 Metern.

Das Spiel begann von vorne: neues mehrere Kilometer großes Feld, neue Straße die zu überwinden war, neue Polizeiblockade, neue Tricks unsererseits. Wie ein Schachspiel nur in echt. Gut gegen böse oder so...
An dieser neuen Straße ging es größtenteils darum ein per Fünf-Finger-Taktik entstandenes Durchgangsloch für nachrückende Demonstranten offenzuhalten. Bei unserem Versuch eine Durchgangsblockade zu schaffen, wurden wir dauernd aus nächster Nähe mit Wasser beschossen. Keine Gnade für uns. Öfters wurde ich aus acht Metern Entfernung von den Wasserwerferstrahlen gestriffen. Bei meiner Klassenkameradin landete der Wasserwerfer einen Volltreffer. Direkt auf den Arsch, was ihr die Sitzblokade später nicht unbedingt erleichtern sollte. Sie hatte am Hintern einen Blauen Fleck mit etwa 25 Zentimeter Durchmesser. Auch diese Polizeisperre überwunden wir. Beinahe mühelos. Ich hatte sogar einen Vorteil durch die wasserwerfer. Das Wasser kühlte mich etwas. Angenehm und danke liebe Polizei. :)

Wieder ging es über Kilometer lange Felder. Es war das letzte Stück bis zu dem Ort, an dem unsere Sitzblockade eigentlich stattfinden sollte.

Wie ging es weiter?
was würde noch passieren?
Würden wir mit Tränengas attackiert werden?
Würden Steine fliegen?
Würde sich unsere Gruppe auflösen? Oder würden wir sogar in eine Zelle kommen?
Oder würde sich die Polizei unserer Demonstration anschließen und mit uns Kaffee trinken?

lol

Fortsetzung folgt...

Eins! Zwei! Drei! Drogenfrei!
Frei: durch Drogen. :)

Eins, zwei, drei Ballerei! +_+#

Eins, zwei, high x_X

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