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AutorBeitrag
Abwesende Träumerin

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  Geschrieben: 15.02.10 11:11
zuletzt geändert: 15.02.10 13:17 durch zarteElfe (insgesamt 13 mal geändert)
Einfach unfassbar!!!

Offensichtlich fühlen sich, nach wie vor, viele (Not) Ärzte bei Suchtpatienten nicht zuständig. Vielleicht ist es am Telefon besser, nur die Symptome zu schildern, aber die auslösende Substanz zu verschweigen. Wenn der Notarzt dann erstmal da ist, kann man ja sagen, daß es ggf. daran liegen könnte, aber daß man es nicht weiß, da man ja kein Arzt ist etc. Irgendwie sowas in der Art.

Ich weiß, das ist eine Grauzone der Lüge und des Betruges, aber das war ja nun wirklich eine ernsthafte Sache, die das Leben deiner Frau gefährden hätte können.

Aus eigener Erfahrung bei Atemdepressionen:
- am Einschlafen hindern (Fragen stellen, aufstehen und herumlaufen bei gutem Kreislauf etc.)
- möglichst kurzwirksam mild aufputschendes geben (lieber öftere Gaben, als seltener stärkeres)
- Schmerzreiz wie z.B. zwicken: stimmuliert das Atemzentrum und hindert am Einschlafen
- Atmung kontrollieren (Spiegel etc.)
- wenn alle Stricke reissen: Atemspende durchführen

Liebe Grüße und alle Gute
zarte Elfe

Edit: Aus meiner Sicht ist es wenig sinnvoll von Diacetylmorphin auf Polamidon umzusteigen. Das ist bei denen wohl ein automatischer, weniger gut überlegter Schritt, den sie allen aufs Auge drücken wollen. Es entzieht sich meines Wissens mit Diacetylmorphin besser, als mit Polamidon. Ich kenne weder dich, noch deine Frau, deshalb sind meine Anregungen nur mit Einschränkungen zu sehen. Gewöhnlich erzeugt Polamidon eine intensivere, d.h. nachhaltigere Sucht als Diacetymorphin, auch dann, wenn es injiziert wurde. Wenn deine Frau wirklich und wahrhaftig entziehen oder abdosieren möchte, dann ist es besser, sich eine ausreichende Menge Diacetymorphin bestmöglicher Qualität zu besorgen und damit den Entzug zuhause zu versuchen. Natürlich besteht bei Schwarzmarktware das Problem des exakten (ab) dosierens, doch das ist leichter zu lösen, als man vielleicht denkt. Da die meisten Streckstoffe nicht durch medizinischen Alkohol lösbar sind, läßt sich die Ware verhältnismäßig gut reinigen. Dann kann man einigermaßen gut abdosieren. Es liegt hier zunächst an der Standhaftigkeit deiner Frau. Wenn sie diszipliniert genug ist, kann sie sich je nach Stärke der Beschwerden (zunächst eine reine Erhaltungsdosis finden) selbst abdosieren. Wenn nicht, dann teile ihr Portionen zu und schaffe den Rest außer Haus. Bei mir (!) hat es sich bewährt, über die Einnahmen strikt Buch zu führen. Eine gute Waage leistet hier gute Dienste. Das stetige Aufschreiben aller Dosierungen, nebst genauer mg-Anzahl plus Datum und Uhrzeit, kann eine ehrgeizfördernde Wirkung haben. Außerdem hat das Aufnotieren eine beruhigende Wirkung, weil man ca. weiß, wann mit einer Linderung zu rechnen ist und dosiert nicht zu schnell nochmal kurz nach, da man denkt, es sei zu wenig gewesen.

Vielleicht hat deine Frau Glück und befindet sich in einer der seltenen guten Kliniken (sieht jetzt nicht so sehr danach aus, aber ich weiß es nicht).

Nachteile der Entzugsklinik:
- das Zwischenmenschliche, d.h. der Umgang mit den Patienten ist oft nicht optimal (um es freundlich auszudrücken)
- die Auswahl der Medikamente bestimmten die Ärzte, nicht der Patient
- die Menge und Häufigkeit der Medikamentationen bestimmen nur die Ärzte
- das Mitspracherecht ist sehr eingeschränkt, da dem Suchtpatenten grundsätzlich unterstellt wird, er wolle sich nur volldröhnen, Beschwerden werden nicht (sehr) ernst genommen
- der Patient wird ggf. mit starken Antidepressiva u.ä. starken Kalibern ruhiggestellt, was zur Folge haben kann, daß der Patient (starke) Beschwerden hat, diese aber nicht mehr artikulieren kann!!!
(beim Entzug hat man nicht gerade selten auch im Schlaf Schmerzen!!!! Ich hatte das sehr oft.)
- Es wird in der Geschwindigkeit abdosiert, wie sie der Arzt (!) für richtig hält. Der Arzt muß also über eine besondere Einfühlseinkeit verfügen, um zu bemerken, wann es besser ist, auf der Dosis zu bleiben, langsamer oder schneller abzudosieren. Kann er das? Gewöhnlich kann man das selbst am besten sagen, doch da kommt wieder das Problem hinzu, daß dem Patienten unterstellt wird, daß er gegen seinen Willen das Abdosieren sabotieren will und hier fühlt sich der Arzt genötigt, dem vorzubeugen, zum Wohle des Patienten, wie er vermutlich, das Beste für ihn wollend, denken zu scheint, weil er es vielleicht einfach nicht besser weiß.
- Das Suchtklinikpersonal hat oft keine gute Meinung über die Suchtpatienten, was daran liegt:
In eine Klinik kommen meistens Leute, die bereits mind. einen, meistens mehrere Entzugsversuche in Eigenregie zuhause versucht haben und daran gescheitert sind. Es sind also, bitte verzeiht mir das Wort, hartnäckige oder schwierige Fälle. Das Personal, insbesondere die Ärzte sind es also gewöhnt sehr viel mit Menschen zu tun zu haben, denen der Entzug / das Abdosieren, aus welchen jeweils subjektiven Gründen auch immer, besonders schwer von der Hand geht. Sie sind also so in ihrem Trott drin, daß sie (vielleicht unbeabsichtigt) stark dazu neigen, zu verallgemeinern. Sie bemerken ggf. sehr wohl, daß hier ein Patient ist, der zum ersten Mal abdosiert, doch im allgemeinen sehen sie diesen nicht als etwas anderes an, der anders behandelt werden muß (!), als der "hartnäckige" Süchtige, der mit großer Wahrscheinlichkeit nicht einmal aus freien Stücken entzieht, sondern dies aufgrund von einer gerichtlichen Auflage tun muß. Da ist die Motivation selbstredend eine völlig andere. Die Gefahr ist groß, daß die Ärzte nicht unterscheiden. Sie werfen alle Süchtigen in einen Topf und handeln nach dem schlecht bewährten Schema F. Daß bei einem solchen Verfahren, nebst Mangel an Motivation bei (gerichtlich) erzwungenem Entzug, die Erfolgsquote nur allzu schlecht ist, mag niemanden verwundern. Diese Erfolgsquote haben sie im Kopf. Liegt sie nicht bei ein paar Prozent? Sie tun also wohlwissend (nach ihrem missgeleiteten Wissen, diesen speziellen oben bezeichneten Umständen zugrundliegend) eine Arbeit, bei der sie (zu) wissen (glauben), daß sie so gut wie keinen Erfolg bringt. All die Fälle, bei denen der Entzug beim ersten Mal (!) mit großem Erfolg (!) abläuft, wie das z.B. bei mir der Fall gewesen ist, bekommen sie gar nicht mit. Die Fälle, bei denen es beim zweiten, dritten, vierten etc. Anlauf gut klappt, bekommt sie ebensowenig mit. Das muß man sich, meiner bescheidenen Meinung nach, einfach klar machen. Deshalb sind die Ärzte so rigoros mit dem Abdosieren (nicht selten nach so einem Plan: 100, 90, 80 etc.), mit der Ersatzmedikamentation und mit dem Sichauseinandersetzen mit den echten Beschwerden des einzelnen Patienten. Deshalb sind die Erfolgsquoten gering und darum werden in den entsprechenden Bereichen, in dem sich Ex-Suchtklinikpatienten frei artikulieren können, schlimme bis schlimmste Horrorszenarien geschildert, die jeglicher Menschenwürde missen lassen.

Deshalb sage ich, mit meinem bescheidenen Wissen und eingeschränkten Intellekt, nach Zuhören und Lesen einer Fülle mir zugänglich gemachten Berichten, die sich gewiss nicht alle der maßlosen Übertreibung oder gar der Unwahrheit schuldig machen:
Der Suchtpatient, der (vorzugsweise nicht sehr lange abhängig war) aus eigener Motivation und zum 1. Mal entzieht oder abdosiert, ist in einer oben beschriebenen Klinik völlig fehl am Platze. Die Gefahr, daß ihm Unrecht und (großes) Leid angetan wird, schätze ich als groß ein. In Folge dessen verwundert es wenig, wenn er seinen nächsten Entzug (wenn er sich von der Klinik erholt hat) vielleicht weniger motiviert bzw. erfolgsorient anpacken wird. Der Patient, mit seiner diesbezüglich eingeschänkten Mitbestimmung, kann sich wenig zur Wehr setzen. Den Angehörigen, die oft wenig, kaum bis keine Ahnung haben, wird ärztlicherseits erzählt, daß alles seinen geregelten Gang geht, denen oft nichts anderes übrig bleibt, als das zunächst zu glauben. Woher sollen sie es denn auch besser wissen?

Mein Rat an dich: Besuche deine Frau so oft und so lange du kannst und beobachte gründlich, was mit ihr geschiet, hinterfrage und recherchiere. Hast du das Gefühl oder auch nur Zweifel, daß sie nicht ausreichend gut oder gar schlecht behandelt wird, dann hol sie raus, denn sie hat während eines Entzuges/Abdosierungsprozess nicht die Kraft dazu. Der Entzug / das Abdosieren nimmt dem Süchtigen sehr oft jede Energie und Kraft. Deshalb sind die Angehörigen gefordert zu helfen.

Nachteile bei der Medikamentation mit Polamidon:
Wenn deine Frau nur Diacetylmorphin genommen hat, ist sie auf diese Wirkung eingestellt. Polamidon ist ein Ersatz. Das bedeutet, daß sowohl die Entzugssymptome gelindert bis beseitigt werden sollen und auch das Verlangen nach Diacetylmorphin gebremst werden soll. Letzteres wird oft dadurch erreicht, indem das Polamidon hochdosiert verabreicht wird, so daß man vor lauter Dichtsein und Sediertsein (Polamidon macht oft sehr ruhig, antriebslos, deshalb kommen oft Antidepressiva hinzu) nicht mehr viel wahrnimmt, also auch nicht, daß man die Diacetymorphinwirkung vermisst. Ob das so gut ist? Ich habe Zweifel, denn wenn das Polamidon abdosiert wird, kommt das Verlangen nach dem Diacetylmorphin vermutlich wieder durch, nebst dem Verlangen des Sediert- und Benebeltseins des Polamidons. Das gibt kein schönes "Erwachen".

Vielleicht irre ich mich und ich hoffe, daß ich es tue - um so besser für deine Frau. Das sind alles meine Beobachtungen und Vermutungen und ich bestehe nicht auf die Richtigkeit meiner Worte.

Viele liebe Grüße
zarte Elfe
 
Traumland-Faktotum

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  Geschrieben: 15.02.10 13:31
Ja das mit dem Schmerzreiz auslösen, hatte mir auch geholfen, aber wenn man ernsthaft eine Überdosis hat, hilft kein zwicken. Mir musste mein Kumpel ins Gesicht schlagen, dass ich überhaupt wieder atme. Auch sehr viel Kaffee hat den Kreislauf angetrieben und Zigaretten und Schach haben mich beschäftigt auch wenn ich immer wieder weggenickt bin.

Einer weiterer Nachteil einer Entzugsklinik ist, dass meist Thema Nr.1 Drogen ist und manche gar nicht entziehen wollen und nur auf gerichtlicher bzw. Wegen Notmaßnahmen dort sind und einen wieder mit in den Strudel ziehen. Zu dem können sich neue Kontakte aufbauen.

Das mit der Zwischenmenschlichkeit ist wirklich milde ausgedrückt. Sag es doch lieber gleich, dass man meist wie ein Objekt bzw. als etwas noch niederes behandelt wird.

Das die Medikation der Arzt bestimmt ist auch gut so. Drogenparty kann man zuhause feiern ;-) Natürlich hat das Vor- und Nachteile. Man kann sich sein Substitut nicht aussuchen und bekommt wie hier Polamidon, man erfährt oft nicht, was für Cocktails man verpasst bekommt und selbst wenn man fragt, erfährt man nichts genaues. So kommt es auch vor, dass man mit Neuroleptika ruhiggestellt wird, bis man zur Artikalution unfähig ist. Man kann keine Beschwerden ausdrücken, was für die Ärzte heißt, sie haben ihre Ruhe und dir gehts "gut".

Das die Patienten sich nicht "volldröhnen" wollen, ist auch nur in den wenigsten Fällen so, anscheinend sind wir welche davon Elfe. Viele würden natürlich den leichtesten Weg wählen. Mitspracherecht hat man meist nur in sofern, dass man Medikamente verweigern kann, was den rausschmiss aus der Klinik meist zur Folge hat. Bevor ich da was sagen konnte, hatte ich auch einen Medicocktail bekommen und wenn man nichts mit den Namen anfangen kann der Medis, kann man da auch nicht viel machen.

Ich halte auch nicht viel davon, aber um mal Vorteile zu nennen, man ist unter ständiger Überwachung des Gesundheitszustands, hat einen geregelten Tagesablauf, 3 Mahlzeiten am Tag, lernt die verschiedensten Menschen kennen und hat teils interessante Gruppengespräche.
 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.02.10 16:41
Danke euch!
Also ganz wohl ist mir nicht dabei das sie am Montag in die klinik geht,habe da auch schon viele schlimme Sachen gehoert.
Das gute ist das sie freiwillig da ist und jederzeit gehen kann.Auch ihre Substi Aerztin hatt gesagt das sie dann ebend das Pola weiter nehmen muss und es langsam runter dosiert wird falls sie es nicht aushaelt in der klinik.
Ich wuensche mir aber das sie es durchhaelt und alles gut wird!
Ich werde sie natuerlich so oft wie ich kann besuchen,wenn ich Zeit habe.Mit den Kindern moechte ich aber nicht da hin,ausser sie wuenscht es sich unbedingt.
So langsam hatt sich ihr Koerper an das Pola gewoehnt,die erste Zeit ist sie staendig eingeschlafen davon.
Stimmungsschwankungen hatt sie immer noch sehr stark,Sex ist zur Zeit nicht drinne was ich aber auch gut verstehen kann.Kuscheln ist zur Zeit wichtiger und ihr tut es gut.
Wichtig wird im nachhinein eine Psychoterapie sein um ihre schlechten Erlebnisse in der Kindheit auf zu arbeiten und dadurch hoffendlich das Verlangen nach Drogen zu verlieren.
Jetzt bin ich dann wohl erstmal zwei bis drei Wochen mit den Kindern alleine,zum Gluek bin ich aufgrund eines Bandscheibenvorfalls sowieso Zuhause.Sonst h'tte ich meinen Jahresurlaub weg nehmen muessen.
Ich glaub wenn mal alles besser wird brauch ich auch eine Psuechoterapie,aber ich halte durch bis alles gut ist.
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  Geschrieben: 20.02.10 18:12
zum entziehen sollte man wenn möglich immer buprenorphin nehmen!
dieses ist das mit am leichtesten zu entziehende opioid.
durch sein spezielles rezeptor profil.
subutex ist auch zugelassen zur substitution und würde so schnell es geht von pola umsteigen denn wenn sich der körper erstma daran gewöhnt hat ist es sehr schwer zu entziehen.
mfg
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 20.02.10 19:11
elfe tut mir leid aber was ud das über das pola geschrieben hast ist ziemlicher blödsinn vonwegn man wird damit zu zugeknallt das man erst mal nix mehr mitkriegt und deswegn kein bock auf h mehr hat. bei sogut wie allen susbtipraxen kann man sich die eigene dosis selbst bestimen. die anfangsdosis immer mit dem arzt und später leichte dosisveränderungn (außer in ausnahmepraxen- war zum beispiel bei mir so weil ich bei nem forschungsusbtiarzt vonner universitätsklinik war).

klar wählen die meisten ne hohe dosis weilse halt dicht sein wolln. aber das ist nicht von dauer. soweit ich weiss ist metha/pola substanzen auf den sich der körper sauschnell einstellt. heißt am 2-3 tagen merkste scho garnix mehr außer dass du keinen affen hast. das ist definitiv keine zudröhenende wirkung. vielleicht leicht sedierung aber nix krasseres als wie bei baldrian oder ähnlichem.
hab früher auch immer gedacht brauch voll viel und hatte trotz 16ml pola immer beikonsum (ebenso bei subu) - lag aber net an dem susbti sondern an meiner einstellung wie ich erfahren musste. nu bin ich auf 6ml pola und ich hab absolut kein bock auf shore.

vielleicht hab cih dich auch falsch verstanden aber mir kams so rüber als wolltest du sagen alle susbtis werden einfach bis oben hin zugeknallt um kein bock mehr auf h zu haben.

lg nuss
 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.02.10 21:20
zuletzt geändert: 20.02.10 21:20 durch Spun76 (insgesamt 1 mal geändert)
Eigendlich sollte sie nach der entgiftung ja garnix mehr bekommen oder?
Sonst waere der Klinikaufenthalt ja umsonst.
Ihr Neuroleptika soll sie dann noch weiter nehmen so wie ich das bis jetzt mit bekommen habe.
Durch das Pola soll man sich nur normal fuehlen und keines falls zugeballert sein,das man die erste Zeit etwas sediert ist das ist normal weil sich der Koerper erst drann gewoenen muss.
Es ist eigendlich nur dazu da um die Entzugsszymtome zu unterdruecken.
Ich wuensche allen die auch Probleme mit Opis haben alles gute!Haltet durch und lasst euch von der Sucht nicht besiegen!
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  Geschrieben: 20.02.10 21:56
wenn es zum runterdosieren ist und nur um den entzug zu unterdrücken wird nach neuestem medizinischen stand subutex genommen.
Normalerweise soll es so sein das der arzt eine therapie vorschlägt und der patient entscheidet.
da kan man wählen zwischen (levo)- methadon oder subutex(suboxone).
methadon wird genommen wenn eine sedierung gewünscht ist und der patient noch ein warmes opiat gefühl braucht. (rückfälle sollen so verhindert werden.
das wird meist als langzeitsubstitut genommen.

subutex ist erste wahl bei patienten wo relativ schnell runterdosiert werden soll (im rahmen einer entgiftung über ein paar wochen)
auch bei patienten die tendenziell eher klar sein wollen ist subutex erste wahl.
subutex ist auch um einiges sicherer als methadon im bezug auf atemdepression und die stärke des entzuges von subutex ist lange nicht so stark.
auch subutex ist für ne langzeit substitution zugelassen.

lass deine freundin so schnell wie möglich auf subutex umstellen.
mfg
 
Abwesende Träumerin



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  Geschrieben: 21.02.10 07:37
Ich habe hier mitgelesen und kann mich dem nur anschließen, Pola ist doch ein Mittelaltermedi. Meine Freundin wurde damals damit substiuiert, ich ja nie, und sie ist erst vor zwo Jahren!! völlig vom Pola runtergekommen. Klar, war dann auch ne Kopfsache, aber sie war nach dem Junken halt dann da drauf, ohne ging nix.
Das waren dann locker mal eben 18 Jahre auf Pola, NW´s hatte es in höherer Dosierung sowieso. Wenn deine Frau vorher nicht auch schon auf H war, dann würde ich so schnell wie möglich aus dem Substitut ganz aussteigen, das ersetzt nur das H, soll sich ihr Gedächtnis dann voll auf Sucht programmieren? Ich halte das bei einer so kurzen Zeit echt für grenzwertig.
Ich mach mich hier vielleicht unbeliebt, aber zu meiner H-Zeit gab es so etwas sehr viel seltener und ich muß von mir selber sagen, daß das auch erträglich war. Blöderweise hatte ich einen . . . -arzt damals, der mir ohne nachzudenken dann Benzos bis zum Abwinken verschrieben hat.
Das hätte ich mir wirklich sehr, sehr gerne erspart und im Rückblick war es auch nicht nötig, es behandelte damals meine noch nicht erkannte Angsterkrankung und die damit verbundenen Probleme. Aber das hat echt Autobahnen im Hirn gebaut.

Ich bedaure das für mich persönlich sehr, ich hätte sicherlich früher Dinge klarer gesehen und wäre nicht in dem Maße auf andre Drogen abgefahren und umgestiegen. Ich hab damals auch null Thera gemacht, was ich ebenfalls hätte besser machen sollen, so war es später ungleich viel schwerer, sehr viel schwerer.
Deine Frau sollte herausfinden, warum sie gerade so irre nach diesem Stoff greift oder gegriffen hat. Mensch und was mich aufregt, da sind Kinder im Spiel. Ich habs bei meiner Freundin gesehen, die die Kleene damals mit über die Scene . . . ich will gar nicht dran denken, und ja, bei euch ist DAS nicht der Fall, ich will nur sagen, was Druffen bei Kindern für immense Auswirkungen haben kann.
Das Mädel ist gezeichnet fürs Leben, kriegt nichts hinne, schneidet sich, kann keine längere Beziehung führen bla bla bla. Ich als Mutter könnte mit so etwas kaum leben wollen, wenn ich eine wäre, das wäre das Schlimmste, ein unschuldiges Wesen, was meiner Fürsorge bedarf und wichtig ist für dessen Entwicklung, so seelisch zu zerhunzen.
Aber ich schwoff aus, sorry, da reißt es mich hin. Deine Frau sollte vom Pola runter und was Therapeutisches machen auf lange Sicht. Und so wenig und so kurz Substis benutzen, wie es geht, und bissl anstrengen muß sie sich dafür schon, es lohnt sich, nicht nur für sie.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 21.02.10 14:23
ich denke auch dass sie bevor sie komplett inne substi einsteigt nen therapieversuch wagen sollte.

aber pola als mittelaltermedi zu bezeichnen ist scho echt blödsinn in meinen augen. menschen sind verschieden. der eine kommt mit pola/metha besser klar der andere mit subutex. das problem was ich (und auch viele andere die ich kenn) mit subutex hatte ist dieses sich komplett nüchtern fühlen. bekomm dadurch erst so richtig craving auf. pola hilft mir definitiv besser. sooderso find ich wird subutex stark überschätzt. das einzig wirklich gute daran ist das angenehmere abdosieren (was das aber noch lang net zum kinderspiel macht) als
bei pola,die länger hwz und das es schlecht missbrauchbar ist. so kommt man garnet erst auf sone doofe idee




 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 22.02.10 15:58
Ja nun habe ich sie heute zur Entgiftung gebracht!
Ich hoffe sie haelt durch und bleibt sauber wenn sie raus kommt sauber.
Danke euch fuer eure unterstuetzung und werde berichten wenn es was neues gibt.
Mein Zimmer, meine Zelle. Mein Gehirn, mein Kloster.
Mein Denken, meine Folter. Mein Fühlen, mein Strick.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 22.02.10 16:10
zuletzt geändert: 22.02.10 16:13 durch (insgesamt 1 mal geändert)
Das wünsche ich euch auch! Weißt du, wie und mit welchen Medis sie dort behandelt wird? Vl hast da ja zeitlich die Möglichkeit, mit ihr nach der Klinik nen Kurzurlaub zu machen - nach einer Entgiftung fühlt man sich oft noch ne Weile leicht entzügig. Da wäre es sicher ganz gut, wenn ihr dann erstmal ne Woche oder so irgendwo auf nem idyllischen Fleckchen Land seit, wo sie keine Kontakte in Richtung Heroin und andere Opioide hat. Ausserdem lenkt Urlaub machen auch ganz gut ab, und Ablenkung wird sie gut gebrauchen können;)
Auf jeden Fall hat sie eine ganz gute Prognose, sie war ja nicht sehr lange auf H unterwegs. Also sitzt ihr die Sache auch noch nicht so sehr in Fleisch und Blut. Nur ihre Substipraxis hätte sie lieber gleich auf Subutex statt Polamidon einstellen sollen, dann hätte sie es jetzt etwas einfacher. Trotzdem wird sie ihr Problem leichter überwinden können als wenn sie eine Langzeitabhängige wäre.

lg, Muetzi
 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 22.02.10 16:18
Welche Medis sie bekommt weis ich leider noch nicht!
Werde auch nicht vor Mittwoch schaffen sie zu besuchen,dann frag ich auf jeden Fall nach.
Ja ein Urlaub das waere was,mal sehen ob das klappt.
Habe mir auf jeden Fall vor genommen ihr eine sehr schoene Zeit zu machen wenn sie wieder hier ist.
Das gute ist das sie hier nur einen Dealer fuer das Zeug kennt und ich demjenigen auch schon eine Ansage gemacht habe welcher er auch ernst genommen hatt.
Dort bekommt sie auf keinen Fall mehr was!
Mein Zimmer, meine Zelle. Mein Gehirn, mein Kloster.
Mein Denken, meine Folter. Mein Fühlen, mein Strick.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 22.02.10 16:27
Das ist schonmal sehr gut, hoffentlich hält er sich auch daran! Und hoffentlich kommt sie nicht auf die Idee, jemand anderen vorzuschicken, der isr was holt. Für eine "Laufprovision" würde das nämlich wohl jeder Abhängige machen, erst recht dann, wenn der Entzug schon im Anmarsch ist. Pass also so gut du kannst auf sie auf, vor allem in der ersten Zeit nach der Entgiftung;)
 
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 23.02.10 10:14
Ich denke mal schon das er sich daran haelt,ansonsten besuche ich ihn mal und es gibt Stress!
Ich werde sie behueten wie meinen Augapfel wenn sie draussen ist und viel mit ihr unter nehmen.
Mein Zimmer, meine Zelle. Mein Gehirn, mein Kloster.
Mein Denken, meine Folter. Mein Fühlen, mein Strick.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 23.02.10 10:35
@Spun76

Erschreckend. Als ich Deinen Eingangspost lag, fühlte ich mich plötzlich 17 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Der Anfang vom Ende meiner Ehe.

Wir waren damals so dumm und naiv und dachten, wir bekämen das Problem mit Hilfe des Hausarztes in den Griff. Wir scheuten damals den Gang zu professionellen Hilfseinrichtungen, da wir Angst vor Jugendamt etc. hatten. Ihr seid da glücklicherweise schon einige Schritte weiter und vielleicht läufts deswegen bei Euch besser.

Schau, das Deine Frau vom Pola wegkommt. Fast jeder, den ich kenne, bevorzugt hier Subutex. Subutex soll weniger Nebenwirkungen haben und auch wesentlich leichter und schneller abzudosieren sein als Pola.

Ich wünsch Dir und Deiner Frau viel Kraft.
 

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