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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 22.02.10 21:02
Hi
Letztens hab ich eine spannende Erfahrung auf Gras machen dürfen, ich hab nach längerer Zeit seltenen Konsums mal wieder zwei Tüten geraucht und ich war ziemlich weg. Als ich dann zu Hause auf meinem Bett lag, hatte ich wieder einmal akustische Halus, durch die Reizüberflutung war ein konstanter Druck auf den Ohren (ähnlich wie Tinitus, nur nicht unangenehm), und ich hörte Melodien, beziehungsweise, ich bildete mir ein sie zu hören (das kenne wir ja alle - wenn man eine Melodie denkt, werden tonhöhenlose Klänge in diese Melodie 'gezwängt').
Zuerst hörte ich Klänge, die mich stark an Synthesizer erinnerten - nicht meine Form von Musik. Ich konnte die Halu jedoch sehr toll steuern, ich konzentrierte mich und plötzlich hörte ich eine Geige. Begleitet wurde sie von einem Klavier.
Das war das erste, das ungewöhnlich war. Normalerweise kann ich nicht mehrstimmig Musik denken, das geht nur bei sehr wachem Verstand und einem sehr einfachen Kanon. Die Harmonien, die ich hörte, waren jedoch relativ komplex und kamen oft unerwartet. Dabei war die Stimme, auf die ich mich konzentrierte, klar, während die andere eher unklar, aber noch gut auszumachen war.
Ich lauschte der Musik, genoss sie, als mir plötzlich ein völlig absurder Gedanke durch den Kopf raste:
Ich bilde mir die Musik mit einer solchen Kraft ein, dass mein Gehirn eine Erinnerung daran schafft, die Klänge gehört zu haben. Ich konzentrierte mich darauf und tatsächlich - im Moment selber war ich mir immer absolut sicher, bloss ein Rauschen von der Reizüberflutung zu hören, aber ich erinnerte mich an jeden einzelnen Ton der Melodie, die auch während dieser Gedanken nicht abbrach.
Leider schlief ich bald darauf ein, es war ein sehr anstrengender Tag.
Am nächsten Morgen wusste ich davon nichts mehr, bis ich mit einem Freund über vergangene Nacht redete und mir alles wieder einfiel.

Meine Fragen an euch: habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Was haltet ihr von meiner Idee, wie die Halus zu Stande gekommen sind? So stark ausgeprägte akustische Halus hatte ich noch nie, was hat einen Einfluss darauf (ich hab mich vor dem Trip viel mit Musik beschäftigt, wird wohl eine Rolle gespielt haben)? Gibt es das auf allen Grassorten (ich hab Sativa geraucht)?

Es war eine wunderschöne Erfahrung, nur schade, dass ich so bald eingeschlafen bin und mich kaum mehr an die Musik erinnere...

herzlichst

rainface

PS: ist ein wenig Offtopic, aber: eine Kollegin sieht Farben, wenn sie auf Gras Musik hört (sie hat auch heftige Blackouts (einmal fast einen Unfall gebaut, weil sie ein Auto nicht gesehen hat)), ist euch das auch schon einmal passiert? ich stell mir das unglaublich vor...
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 22.02.10 22:32
zuletzt geändert: 22.02.10 22:33 durch Dopewalka (insgesamt 1 mal geändert)
Ja, bei mir ist es auch so wenn ich mal wieder zu viel geraucht habe bzw. so das es seeeehr angenehm ist, dass ich mir dann einbilde einzelnde Töne, ein Piepen oder sogar Musik zu hören. In einer Nacht war ich fest favon überzeugt Jahrmarkts/Rummelplatz-Musik zu hören, ich habe das z.B. Karussel sehr authentisch und deutlich gehört. Aber auch bei oft gehörten oder bekannten Lieder ist es manchmal so dass ich auf viel Gras anfange sie zu hören.
Ich kann dazu leider nicht mehr sagen, denn ich bin gerade "on air".

ldt_rulez biggrin
"[AcidWarrior] 20:51: ich tauf meinen sohn mal gummifaust

[AcidWarrior] 20:51: hey gummifaust komm her... braaav gummifaust"
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 22.02.10 23:58
Ich höre bekifft auch öfter mal die Melodie meines Telefons oder das Türklingeln, obwohl weder das eine noch das andere einen Ton von sich gibt.
Allerdings erst seit ich mal auf einem Pilztrip recht starke akustische Halluzinationen hatte.

 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 23.02.10 00:38
Akkustische Halluzinationen beim Kiffen sind bei mir ziemlich unspektakulär.
Rauschen oder Brummen (zB von Lüftungen) kriegt oft klingelnde Obertöne.
Einmal klangen sie schon fast wie Dudelsäcke.
Nicht so toll.
Starke Halleffekte kommen auch manchmal vor, die sind ganz nett.
Aber die erhöhte emotionale Wirkung von Musik reicht mir eigentlich vollkommen aus.

Mein Gehör macht aber im Allgemeinen sehr wenige psychedelische Faxen, auch bei stärkeren Halluzinogenen ist der akkustische Teil meistens einer der unauffälligsten.
Mein Tastsinn ist da viel interessanter.
Ist mir auch Recht so, ich fände starke Geräuschverzerrungen sehr irritierend und mach nen Bogen um Halluzinogene, die für ihre akkustische Komponente bekannt sind (so wie DiPT oder 2C-P).
Nichts mehr sehen vor lauter Mustern könnte ich vermutlich eher handlen als nichts mehr normal hören.


rainface schrieb:

PS: ist ein wenig Offtopic, aber: eine Kollegin sieht Farben, wenn sie auf Gras Musik hört (sie hat auch heftige Blackouts (einmal fast einen Unfall gebaut, weil sie ein Auto nicht gesehen hat)), ist euch das auch schon einmal passiert? ich stell mir das unglaublich vor...



Synästhesie.
Kenn ich.
Auf Gras nur im Ansatz (und nur ein mal bei ner hohen oralen Dosis), auf LSD dagegen...manmanman.
Es ist wirklich unglaublich. Bei hektischerer Musik auch schon mal fast zu heftig. Muss sich auch nicht nur auf Sicht beschränken, das geht mit allen Sinnen.
Stell dir vor, dein Körper verwandelt sich in den Milkdrop-Visualizer, dann hast du nen ungefähren Eindruck, wie das abläuft.
You know what a miracle is. Another world's intrusion into this one.
Where revolutions break out spontaneously and leaderless, and the soul's talent for consensus allows the masses to work together without effort, automatic as the body itself.
Traumländer



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  Geschrieben: 23.02.10 11:02
Es gibt noch ne andere Art von akustischen Halluzinationen.....zumindest induziert von einer Droge, die nicht halluzinogen wirkt, sonder Dissoziativ....


weiß jetzt nicht ob das auch bei anderen Leuten der Fall ist, kann sein, dass dieses Phänomen nur bei mir auftritt, aber das ist eher unwahrscheinlich


Wovon ich spreche ist DXM, ab 12 Kapseln und aufwärts tritt es in Erscheinung

und es kommt eher vor wenn ich den Trip über viel Musik höre und der Trip langsam wieder am abklingen ist....


wenn ich dann nämlich die Musik ausschalte, und eigentlich Stille die vorherrschende Macht ist läuft in meinem Kopf trotzdem weiter Musik

hat mich schonmal total überrascht, hab mich gefragt woher die Musik kommt...ich mein sie war nicht schlecht, war ja Metal :D aber bis es mir kam, dass es mein Kopf war der diese Musik produziert hat hab ich schon 2-3 Minuten gebraucht^^

nachdem ich meinen Schlaf hatte wars auch wieder vorbei, aber es war recht interessant......Erklärungsansatz?

vielleicht gewöhnt sich das Gehirn im dissoziativen Zustand an bestehende Reize....

oder noch besser: das Gehirn lernt nach dem Dxm trip die realität neu kennen, die musik gehört dann quasi auch zur realität

wenn diese auf einmal aus ist, kompensiert das gehirn diese Leere weil es sonst zu einem Realitätsbruch kommt, welches das Gehirn in den meisten Fällen ja vermeiden will


eventuell ist das ein bisschen weit hergeholt....was denkt ihr darüber?
An manchen Tagen regnet es, und an anderen Tagen stört es dich nicht...
Abwesender Träumer



dabei seit 2009
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ICQ MSN
  Geschrieben: 23.02.10 13:21
Also ich höre ja so ziemlich alles an musik aber vor allem techno, minimal, trance usw und kann mich auch sehr dafür begeistern und bei mir ist schon öfters vorgekommen, dass ich extrem komplexen, harmonischen und schönen melodien, bässen und alles was dazu gehört, lauschen konnte wenn ich genug geraucht habe, das ging dann soweit, dass die "tracks" die mein hirn produziert hat teilweise besser waren als alle tracks die ich bisher wirklich schonmal gehört habe, was dazu führte, dass ich bald anfange meine eigene musik zu machen, deshalb kann ich jedem nur empfehlen sich seine akkustischen hallus mal genauer anzuhören und sich zu fragen ob da kein talent im musikbereich zum vorschein kommen könnte ;) idee
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 23.02.10 15:51
Ich hatte bisher erst zweimal akustische hallus: Einmal so eine halbe auf LSA (ich habe die Geräusche aus einem Film, der auf meinem PC lief, von der anderen Seite und aus meiner Matratze wahrgenommen), und einmal auf Dex in Mischung mit Alkohol, Kratom und Gras (diese Mischung war so freak, würde ich nicht nochmal machen). Da war dann von Hundegebell über tropfendes Wasser bis hin zu Schreien alles dabei, aber keine Musik. Ich bin allerdings ein außergewöhnlich unmusikalischer Mensch.
Edel sei der Frosch, hilfreich und gut.

Der erste und einzige Haschischtote ist und bleibt Henk der Dockarbeiter!
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 24.03.10 23:05
Ich hab eigentlich immer wenn ich drann denke recht krasse akkustische Hallos. Manchmal ist das echt anstrengent vor allem bei lauten Geräuschen. Meine Schritte formen wenn ich fett bin irgentwie nen Beat. Klingt irgentwie wie flüssiger Minimal (kann ich nicht anders beschreiben). Ist teilweise schon geil, hat mit aber am Anfang ziehmliche Angst eingejagt.
 
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 25.03.10 11:45
zuletzt geändert: 25.03.10 11:47 durch Beta (insgesamt 1 mal geändert)
Ich glaube, es ist auch eine Frage der Beschäftigung während des (Gras-)trips. Aber manchmal kommen diese gehörten Melodien und Zusammenhänge von ganz alleine. Ich saß einmal beim Kiffen auf meinem Balkon, da ergaben sich alle Umgebungsgeräusche als Musik - oder sagen wir, es ist mir zu diesem Zeitpunkt aufgefallen, dass in unserer Welt überall eine Form von Musik steckt, die sich aus zufälligen, miteinander verschmelzenden Geräuschquellen ergibt.
Ein anderes Mal war ich mit zwei Freunden Percussions trommeln, habe bei der Session die Augen geschlossen, und mich den Bildern, Tönen und Eindrücken, die sich ergaben, hingegeben. Das war auch faszinierend.

Mein Eindruck ist einfach, dass der Mensch sich leicht von seiner Umwelt und seinem Innenleben kreativ stimulieren lassen kann. Dass sich in der Situation bewusste und unbewusste Assoziationen ergeben, die zu einer Erinnerung oder einem neuen Eindruck, z.B. in Form einer eingebildeten Melodie oder Tönen, führen. Es ist ja schon allein faszinierend, dass wir, bzw. unsere Wahrnehmung, sich nicht der optischen Täuschung entziehen kann, und das gesehene Objekt zwar wahrgenommen, dennoch unterschiedlich interpretiert wird.
"Das Dasein ist ein Seiendes, das nicht nur unter anderem Seienden vorkommt. Es ist vielmehr dadurch ontisch ausgezeichnet, daß es diesem Seienden in seinem Sein um
dieses Sein selbst geht."

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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 25.03.10 12:12
Hätte da auf jeden Fall auch auf Sativa getippt. War vermutlich eine Sorte mit sehr hohem THC und sehr niedrigen CBN und CBD-Werten. Das ist dann so ziemlich das psychedelischste Gras was man rauchen kann. Und wenn Du sowas dann auch noch (seltener Konsum) nicht gewohnt bist, kann das schon trippig werden.

Also das man generell auf Gras Musik viel eindringlicher und genauer wahrnimmt ist ja bekannt und normal. Eingebildete Musik dagegen find ich ja schon echt heftig und dann auch in dieser Genauigkeit.

Weißt Du (außer das es Sativa war) vielleicht die Sorte?

Bin leider was Psychedelika anbelangt ein ziemlicher Hardhead und hatte (auch von sehr potenten Sativas) so ein Erlebnis leider noch nie.

Auf Pilzen oder LSD habe ich zwar Synästhesie kennengelernt - also das sich die (tatsächlich) gehörte Musik dann sehr genau optisch darstellte und nicht nur (wie bei Gras) die Genauigkeit und Intensität der gehörten Musik zunahm. Aber akustische (Pseudo-)Halluzinationen hatte ich leider noch nie. Nicht einmal bei DIPT was ja dafür bekannt ist.
Ich blogge zum Thema Drogenpolitik:antonioperi.wordpress.com
Antonio Peri auf Facebook:www.facebook.com/antonio.peri.3956
Antonio Peri auf Twitter:twitter.com/PeriAntonio
Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/channel/UC87uh0MjSFR0gEsONgzObRg
Ex-Träumer
  Geschrieben: 07.04.10 21:37
Dass ich diesen Thread jetzt erst lese... Ich mache selber mitunter auch aktiv Musik und die Musikkomponente ist für mich eine der geilsten Sachen auf Gras. Mit der Gewöhnung ist es zwar was zurückgegangen, aber mein Kopf-Tonstudio funktioniert noch ganz gut. So, wie es hier schon beschrieben wurde: Irgendwelche Umweltgeräusche werden rhytmisiert und mit Tönen angereichert. Oft hat ein Ton auch eine Farbe und ich kann mit der Kopfmusik auch "rumspielen".
Geil ist der Effekt, wenn man selber Musik macht (am besten zu mehreren), denn dann kommt das Gefühl, total mit der Musik zu verschmelzen hinzu. Das geht am besten, wenn man keine geplanten Stücke, sondern "psychedelische Spontanmusik" spielt. Manchmal wünschte ich mir, die Kopfmusik irgendwie aufnehmen oder auf CD überspielen zu können ;-).
 

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