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Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 05.06.03 08:41
Hi Leute,

nochmal ein wunderschöner text. ich muss ihn nur lesen, danach die augen schliessen und kann mir die leiden vorstellen, welche maedhros in seiner lebenszeit erlitten hat. es ist wahnsinnig beeindruckend wie intensiv gut geschriebene texte die phantasie beflügeln können.

Mit der Dunkelheit kam die Stille. Doch in der Stille liegt der Wahnsinn. Stille umgibt mich-Grabesstille. Gefangen in dem Verlies meiner dunkelsten Gedanken sind mir alle Tore zurück in die Welt des Lichts verschlossen. Die Hoffnung auf Erlösung liegt hinter mir und vor mir liegt die schier endlos andauernde Ewigkeit Ardas. Getrennt von den meinen und von ihnen geächtet, wandere ich als Unsterblicher unerkannt unter Sterblichen umher. Ziellos wie ein Blatt im Winde. Nur der Wind kennt mein klagen, nur das Meer versteht meine Qual. Auch sie haben sich von mir abgewandt und offenbaren sich mir nicht mehr. Müde und alt bin ich, doch sterben kann ich nicht. Fort in mir lebt der Fluch, der den Eid überdauerte. Jenseits des Meeres, heisst jenseits meiner Hoffnung. Wie so oft entstand auch mein Leidensweg durch eine Aneinanderreihung von Zufällen. Doch sind Zufälle nicht die Boten des Schicksals? Alles ist vorbestimmt und obwohl ich nur eine Spielfigur in den Wirren der Geschichte war, muss ich auf ewig für Vergangenes büssen. Doch folgte ich lediglich dem Willen der Einen. Ich zerstörte die Hoffnung. Edel war einst die verlumpte Gestalt, die vor euch steht, einem Bettler gleich. Der Krieger wurde zum unsterblichen Greis. Weisheit wich dem Wahnsinn. Eine Stimme, sanfter als milder Wind, erfrischender als klarstes Quellwasser nannte ich mein eigen. Doch vom Gram und Trauer ermüdet, klingt sie nun dünn und heiser. Bald schon wird es besser sein, auf immer zu schweigen. Nichts ist mir geblieben. Die Macht der Worte war mein. Doch schwieg ich, als ich hätte sprechen sollen und sprach ich, als ich hätte schweigen sollen. Worte von grossem Verhängnis entrannen mir und schon damals erkannte ich die Entgültigkeit meines Versagens, Verdammnis! Vertraute Sternenbilder beginnen zu schwinden. Auch der Himmelsozean scheint müde. Doch noch liegt das Ende in weiter Ferne. Und somit die Erlösung.
"Wetter kann man wegdruffen"

(sagte einst ein guter Freund auf einem Mainfloor irgendwo auf diesem Planeten beim Schlammtanzen)

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