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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.08.12 06:16
Wollte mal nen parallelthread dazu eröffnen.

Was haltet ihr davon?

Ich sehe es ähnlich wie bei der polizei:

Gibt immer solche und solche.
Wie immer und überall...
“A paranoid is someone who knows a little of what's going on.
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- William S. Burroughs

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  Geschrieben: 20.08.12 07:30
Hmm, also mit dem Titel kann ich nich sooo viel anfangen...
Aber es geht anscheinend um Geheimdienste?

Meiner Meinung nach brauch ein Staat sowohl einen Inlandsgeheimdienst als auch einen Auslandsgeheimdienst. Wichtig ist der Schutz der verfassungsmäßigen Ordnung vor Bedrohungen aus dem staatsinnern (zB faschischtische Terrorzellen, religiös-fundamentalistische etc..).
Dabei ist natürlich sehr wichtig die Bevölkerung zu beobachten, zu analysieren um frühzeitig (Prävention!) Abweichler zu erkennen. Dabei muss auch auf "inoffizielle Mitarbeiter" (Sorry für den DDR-Jargon) zurückgegriffen werden.
Ein Auslandsgeheimdienst hat die einfache Aufgabe Bedrohungen des Staates durch äußere Kräfte frühzeitig zu erkennen. Desweiteren natürlich Operationen ausländischer Kräfte verhindern/stören, wenn sie schon angelaufen sind.

Wichtig ist bei Geheimdiensten vorallem die Vernetzung mit anderen Institutionen wie Polizei und Militär. Nur mit der Unterstützung der beiden können erfolgreiche Geheimdienstoperationen ausgeführt werden.
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  Geschrieben: 20.08.12 07:42
Naja ... ich weis nicht.Ich denke die Frage des Threads ist so zu oberfläclich.
Ich mein zum ersten - was verstehst du unter Geheimdienst?Den gesamten Apparat?
Oder einen der drei Geimdienste Deutschlands?Beziehst du dich überhaupt auf den deutschen Geheimdienst im Gesamten?Oder International
betrachtet?
Was meinst du mit Toleranz?
Kann ich mich großartig intolerant zeigen (also öffentlich) gegen jene?
Man muss ja auch erstmal die Geheimdienste unterscheiden - und in wiefern mich deren Aktivitäten überhaupt betreffen?

Die Eingangsfrage sollte besser ausformuliert werden und der Kern der Diskussion (welche ja zustandekommen soll) klarer definiert werden.
Dann wär dies ein Thema über welches man durchaus eine gute Debatte führen kann.
Aber so wies im Moment aussieht werden (mMn) die meisten Antworten nur aus plumpen Einzeilern bestehen.
Klar es könnte sich durchaus eine Diskussion selbstständig entwickeln - aber das ist wol nicht sinn und zweck des ganzen.

Sollte mein Geschreibsel dort oben keinen Snn ergeben (kann gut sein ich bin gut durch grad - aber für mich liest es sich schlüssig^^),
dann verklagt mich,stigmatisiert mich und löscht diesen Post (bzw pflaumt mich an das zu tun xD )


LdT-geschwister:Tooja & Kittster

[DubbyStepper] 19:58: Wo sind di
Fischaaz nur noch 20 Snickaz!

[Vaihinger] 05:39: Ich kannte mal einen, der wollte Polizist werden und das erste, was er getan hat, war, dass er gegen einen Pfosten lief.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 20.08.12 07:49
zuletzt geändert: 20.08.12 08:18 durch Cortex (insgesamt 3 mal geändert)
Was ich z.b. nicht verstehe ist, warum einige von denen sich zumuten lassen freiwillig in einem keller zu pennen - und das auch noch bei enormer offensichtlicher unterbezahlung....
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Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 20.08.12 08:23
Ich find das Toleranz unpassend...
wie oben erwähnt - ich würd eher auf persönliche ERfahrung/Meinung gehen.
Ist ja auch wichtig wo derjenige persönlich steht.
Der BfV interessiert einen gemässigt politisch agierenden Ottonormalbürger weniger (beruht auf gegenseitigkeit),als ein Mitglied einer beispielsweise rechtsextremenuntergrundgruppe welche das System/Verfassung stürzen wollen.

Um mal mein Quark unter zu rühren:

Ich halte Geheimdienste durchaus für sinnvoll - solange sie Normgerecht agieren,was ich aber weder beweisen noch wiederlegen kann.
Aber ich kann/will mir nicht vorstellen das unsere jetzige institution ein Instrument der Volkskontrolle wie einst im 3ten Reich ist.
Außerdem hat man ja definitiv aus früheren Fehlern (Gestapo,Stasi) gelernt und die Macht auf verschiedene GD-organe aufgeteilt.
Und ob sie ihre Arbeit richtig machen (z.B. zwickauer terrorzelle) kann ich auch nur anhand der Aussagen der Medien beurteilen -
womit eben wieder die wahrsch. einer objektiven beurteilung stark schwindet.
so long


LdT-geschwister:Tooja & Kittster

[DubbyStepper] 19:58: Wo sind di
Fischaaz nur noch 20 Snickaz!

[Vaihinger] 05:39: Ich kannte mal einen, der wollte Polizist werden und das erste, was er getan hat, war, dass er gegen einen Pfosten lief.
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  Geschrieben: 20.08.12 08:26
Cortex schrieb:
und das auch noch bei enormer offensichtlicher unterbezahlung....

Das ist sicherlich eine komplexere Problematik.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass die Geheimdienstmitarbeiter sehr gut bezahlt werden. Denn nur so kann verhindert werden, dass sie aufgrund finanzieller/materieller Anreize für feindliche Kräfte arbeiten oder sie unterstützen.
Wenn diese Mitarbeiter nun besser bezahlt werden als der normale Proletarier, führt das zwangsläufig auch zu Konflikten. Die Wahrnehmung des Geheimdienstes als eine menschenfreundliche Institution, die sich alleine um die Sicherheit und Integrität des Staatsgebildes kümmert ist von besonderer Bedeutung.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 25.10.12 08:15
zuletzt geändert: 25.10.12 20:55 durch Vireder (insgesamt 2 mal geändert)
Sagt mal, das war doch hier nicht euer ernst, oder??????????

Ich muss sagen ich bin etwas enttäuscht...

Staatsapparat??? Wer braucht sowas???

Und Geheimdienste???

Ähem...

[Textschärfe editiert, da auf morgendlicher Im-Arschheit geschrieben...^^]
"Drogen verursachen wahnsinniges Verhalten bei Leuten die nie welche nehmen."
-Dr. Leary
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 04.11.12 18:49
Geheimdienste sind absolut notwendig. Dass da auch Fehler gemacht werden, ist klar. Aber über die ganzen erfolgreichen Aktionen wird natürlich nie berichtet, weil sie geheim sind. Und das ist auch gut so!
Der Geist ist chillig, aber das Fleisch ist wach.
Traumland-Faktotum



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  Geschrieben: 05.05.13 15:31
karottenhead schrieb:
Klin Pharmakologe schrieb:
Ich weiß zwar nicht, ob dies hier der geeignete Thread ist - aber da es beim Thema " Politik & Justiz " inzwischen 938 Threads gibt, und ich keinen weiteren eröffnen wollte, äußere ich mich mal hier :

>>>>>>>> NEUES vom "BUNDESTROJANER", der Spitzelsoftware zum Ausspionieren von PCs und der Überwachung der Telekommunikation : <<<<<<<<<<

Spoiler:

Mitteldeutsche Zeitung, Mittwoch 12. Oktober 2011, S. 4

DATENSCHUTZ – Skandal um Staatstrojaner weitet sich aus. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) will Änderung des BKA-Gesetzes

Bildschirm und Tastatur im Blick
Von MARKUS DECKER
BERLIN/MZ – Die Debatte über den Einsatz des umstrittenen Staatstrojaners zur Quellenüberwachung von Telekommunikation (Quellen-TKÜ) ist gestern weitergegangen. Mittlerweile ist klar, daß die Software in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen um möglicherweise Brandenburg benutzt worden ist. Der von der hessischen Firma DigiTask entwickelte Trojaner ermöglicht es, neben der Online-Kommunikation unter anderem auch den Bildschirm und die Tastatur zu überwachen. Letzteres ist strittig.
Nach Angaben der bayerischen Grünen gab es bisher fünf Einsätze, bei denen auch zahlreiche Screenshots, also Bildschirm-Fotos angefertigt wurden. Das Landgericht Landshut hatte dem Landeskriminalamt die Verwendung des Programms Anfang dieses Jahres untersagt. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), die mittlerweile stark in Bedrängnis geratene Hauptfigur der Affäre, versicherte jedoch, das LKA habe bis dahin ausschließlich rechtlich zulässige, von Ermittlungsrichtern angeordnete Maßnahmen durchgeführt.

Empfehlung des Ministers
Das nordrhein-westfälische Innenministerium teilte derweil mit, die Landespolizei habe in zwei Ermittlungsverfahren aus 2009 und 2010 Maßnahmen zur Quellen-TKÜ eingesetzt. Es habe sich um schwere Straftaten der Rauschgiftkriminalität gehandelt. „Das Vorgehen erfolgte nach geltendem Recht und auf der Grundlage richterlicher Anordnungen“, fügte Ministeriumssprecher Ludger Harmeier hinzu. Online-Durchsuchungen habe es nicht gegeben. Auch sei eine andere Software verwendet worden als die vom Chaos Computer Club kritisierten Staatstrojaner, die die Affäre am Wochenende auslösten.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) empfahl den Ländern, von der Software keinen Gebrauch mehr zu machen, und distanzierte sich damit indirekt von Herrmann. Der Hersteller tat kund, er sei für die konkrete Nutzung seiner Produkte nicht verantwortlich. Das marktführende Unternehmen dürfte damit in den letzten Jahren Millionen verdient haben. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, forderte wiederum, die Affäre in einer Aktuellen Stunde des Bundestages zur Sprache zu bringen. SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz plädierte für personelle Konsequenzen, wenn wissentlich Rechtsbruch begangen worden sei. Auch das zielte vornehmlich auf den bayerischen Innenminister.
In der schwarz-gelben Koalition geht unterdessen der längst notorische Zwist zwischen Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und der Union in eine neue Runde. Die Liberale rief Friedrich auf, Vorschläge zur Änderung des BKA-Gesetzes zu unterbreiten. In dem Gesetz ist geregelt, unter welchen Umständen das Bundeskriminalamt Online-Durchsuchungen durchführen und damit Trojaner zum Einsatz bringen darf. Ihr Kabinettskollege solle zügig darlegen, was verbessert werden könne, um die Privatsphäre und den Grundrechtsbereich besser zu schützen, so Leutheusser-Schnarrenberger in der „Passauer Neuen Presse“.

„Alles sehr durchdacht“
Dessen Parteifreund und Landsmann, der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU) hielt dagegen. „Präziser, als wir das in der Großen Koalition gemacht haben, geht es gar nicht mehr“, sagte er mit Blick auf das BKA-Gesetz, das jahrelang umkämpft war. „Das ist alles sehr durchdacht. Da gibt es nichts zu ändern.“ Uhl fügte hinzu: „Zudem hat der aktuelle Fall mit dem BKA-Gesetz gar nichts zu tun. Das war doch gar kein Bundestrojaner. Es ist nicht so, daß ein Gesetz falsch angewandt wurde.“





Geschäfte mit der Software laufen gut
Zollkriminalamt ist ein Großkunde

Von MATTHIAS THIEME
BERLIN/MZ – Landeskriminalämter und Zollbehörden haben in viel größerem Ausmaß Spionagesoftware bei der privaten hessischen Firma DigiTask bestellt und für die Computerüberwachung in Deutschland eingesetzt, als bislang bekannt war. So hat etwa das Landeskriminalamt Baden-Württemberg Ende 2007 laut Ausschreibungsunterlagen für 1 218 225,35 Euro Spähprogramme für die Polizei des Landes Baden-Württemberg bestellt und der Firma DigiTask auch die Wartung des kompletten Systems übertragen und bezahlt.

Zahlreiche Bestellungen
Das Landeskriminalamt Bayern bestellt bei den hessischen Tüftlern im November 2008 noch ein „Archivsystem“ für die bereits bestehende Überwachungsanlage. Kosten: 247773,47 Euro.
Als regelrechter Großkunde der Spähprogrammierer erscheint das Zollkriminalamt in den Unterlagen. Die zahlreichen Bestellungen des Zollkriminalamtes sind auch deshalb brisant, weil es sich um eine Bundesbehörde handelt. Bislang hat der Bund stets betont, mit der Späh-Software der Länder nichts zu tun gehabt zu haben. Doch das Zollkriminalamt ordert etwa im Januar 2009 für 2477 773,47 Euro Hard- und Software für die Telekommunikationsüberwachung bei DigiTask.
Im März 2008 vergibt das Amt einen Auftrag im Wert für 208 750,38 Euro für das Auswerten von Hardware. Ebenfalls im März 2008 bezahlt das Zollkriminalamt 551112,00 Euro für die Auswertung einer Computerüberwachung an DigiTask. „Es muß dringend geklärt werden, was das Zollkriminalamt bei DigiTask genau bestellt hat und was eingesetzt wurde“, fordert der Datenschutzverein Foebud.

Unternehmen wiegelt ab
Was die hessische Firma den Ämtern liefert, erklärt sie in einer nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Verkaufs-Präsentation, die der Berliner Zeitung vorliegt. Darin wird ausdrücklich die Möglichkeit des nachträglichen Hochladens von Programmen und Dateien auf den überwachten Computer angepriesen – eine Funktion die Juristen und Datenschützer als verfassungswidrig bewerten. Doch das Software-Unternehmen DigiTask sieht keinen Anlass zur Änderung. Die Grenzen der Anwendung seien nicht von der Firma, sondern von den Behörden zu beachten, sagte der Kölner Anwalt der Firma, Winfried Seibert. „Wir können nur den Schlüssel liefern. Welche Tür geöffnet wird, dafür sind wir nicht verantwortlich.“



Datenbank statt Schnüffelvirus
Sachsen-Anhalts Ermittlungsbehörden nutzen seit Jahren Technik von DigiTask.
Von HENDRIK KRANERT-RYDZY
MAGDEBURG/MZ – Die hessische Herstellerfirma des Bundestrojaners, DigiTask, beliefert seit Jahren auch die Polizei in Sachsen-Anhalt. Nach Angaben der Piratenpartei orderte das Technische Polizeiamt erst im April dieses Jahres eine Datenbank-Lösung, die für einen Einsatz im Landeskriminalamt vorgesehen sein soll. Laut Ausschreibungs-unterlagen handelt es sich um ein „Archivierungssystem für Telekommunikationssystem.“
Das Innenministerium bestätigte gestern die Anschaffung der Datenbank sowie einer „modularen Anlage“ zur Telefonüberwachung, wies aber erneut mit Nachdruck zurück, Spionagesoftware erworben zu haben. „Bei dem von uns bei DigiTask gekauften System handelt es sich um eine Software zur Speicherung und Archivierung aller bei gerichtlich angeordneten Telekommunikationsüberwachungen anfallenden Daten“, sagte Ministeriumssprecherin Anke Reppin. Das Land nutze seit mehreren Jahren Technik des „führenden Anbieters“ DigiTask. Zu Kosten für die Anschaffung machte das Innenministerium keine Angaben.
Bei der Opposition löste die Zusammenarbeit heftige Empörung aus, Grüne wie Linke kündigen Kleine Anfragen und eine Befassung mit dem Thema im Innenausschuß des Landtages an. „Die bisher vom Innenminister gegebenen Antworten reichen einfach nicht aus“, sagte Grünen-Innenpolitiker Sebastian Striegel. Die Rechtspolitikerin der Linken, Eva von Angern, äußerte zudem Zweifel an den bisherigen Erklärungen des Innenministeriums, Sachsen-Anhalt habe den Bundestrojaner weder erworben noch eingesetzt. Angesichts der Auftragsdaten für das Archivierungssystem würden die Aussagen zum Bundestrojaner „in zweifelhaftem Licht erscheinen“, meinte auch der Landesvorsitzende der Piratenpartei, Henning Lübbers. Und Striegel ergänzte: „Bislang wissen wir nur, daß die Polizei in Sachsen-Anhalt den Bundestrojaner nicht eingesetzt haben soll.“ Ob möglicherweise der Verfassungsschutz tätig wurde oder gar ein anderes Bundesland im Auftrag Sachsen-Anhalts, sei offen.
Von Angern schloss daher auch nicht aus, das Thema zum Gegenstand einer Beratung der Parlamentarischen Kontrollkommission (PKK) zu machen. Die PKK ist ein Ausschuss des Landtages und kontrolliert die Geheimdienste in Sachsen-Anhalt.





Mitteldeutsche Zeitung, Donnerstag, 20. Oktober 2011, S. 5

Staats-Trojaner
BKA kennt die eigene Software nicht

Bauplan nur in Händen der Software-Firma
Von MARKUS DECKER
BERLIN/MZ – Das Bundeskriminalamt hat keine Kenntnis von den Quellcodes der Trojaner, die es einsetzt. Das teilte BKA-Präsident Jörg Ziercke gestern den Mitgliedern des Bundestags-Innenausschusses mit. Er habe, so Sitzungsteilnehmer, nicht ausschließen können, daß es einen Trojaner im Trojaner gebe. Der Quellcode ist der Bauplan, aus dem hervorgeht, was eine Software letztlich kann und tut.

Programm 23-mal eingesetzt
Bisher war behauptet worden, daß die hessische Firma DigiTask, die auch das BKA mit Trojanern beliefert, den Quellcode offen gelegt habe. Ziercke sagte der MZ gleichwohl: „Wir haben keinen Verfassungsbruch begangen. Wir haben rechtlich einwandfrei gehandelt. Das BKA hat die Quellen-TKÜ bisher nur 23 Mal eingesetzt. Das zeigt, wie sensibel wir mit diesem Instrument umgehen.“
Die Quellen-TKÜ dient der Überwachung von Telefonaten, Mails und Chats. Bundesweit sei die Maßnahme nur 100 Mal zum Einsatz gekommen. Das BKA ließ sich von DigiTask reduzierte Varianten des Trojaners für jede Überwachungsmaßnahme zuschneiden. Diese waren dem Vernehmen nach weniger aggressiv als jene Spähsoftware, die von Bayern verwandt wurde. Der bayerische Trojaner überwachte auch den Bildschirm und die Tastatur.

Konsequenzen erwartet
Von der heutigen Telefonkonferenz der Innenminister von Bund und Ländern zeichnen sich Konsequenzen aus der Affäre ab. Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl, sagte der MZ: „Der Bund wird die Software künftig selbst entwickeln.“ Zudem benötige der Bund ein Service-Zentrum, in dem er allen Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder Programme gegen Bezahlung anbieten könne. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Hartmann, sagte: „Der Staat muß die Programme selbst schreiben und kennen, was er einsetzt.“





Mitteldeutsche Zeitung, Dienstag, 18. Oktober 2011, S. 5

BAYERN – Piraten erstatten Anzeige gegen Innenminister

München/AFP – Die Piratenpartei in Bayern hat Strafanzeige wegen des Trojaner-Einsatzes im Freistaat erstattet. Die gemeinsam mit dem Regionalverband Südbayern der Humanistischen Union erstattete Anzeige richtete sich unter anderem gegen Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), wie die Piratenpartei gestern in München mitteilte. Beschaffung und Einsatz des „Bayerntrojaners“ verletzten datenschutzrechtliche Vorschriften und erfüllten den Tatbestand der Computersabotage, sagten die Anzeigenerstatter.



Mitteldeutsche Zeitung, Dienstag, 9. Oktober 2012, S. 6

Bundeskriminalamt ist unfähig zu schnüffeln
BKA BEKOMMT DIE SOFTWARE NICHT HIN.


Berlin/MZ/MDC – Das vom Bundeskriminalamt (BKA) eingerichtete Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Überwachungssoftware ist nicht fähig, diese Software zu konstruieren. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage des Linkspartei-Abgeordneten Jan Korte hervor. Darin heißt es, die in der Vergangenheit genutzte und datenschutzrechtlich umstrittene Software der Firma DigiTask werde von Bundesbehörden nicht mehr eingesetzt; stattdessen werde das Kompetenzzentrum des BKA die Software nun selbst konzipieren. So weit sei es aber noch nicht. Bis dahin werde deshalb „seitens des Bundeskriminalamtes eine kommerzielle Übergangslösung vorbereitet“.
Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl, sagte dazu: „Die Entwicklung von Software durch das BKA wird voraussichtlich noch Monate dauern, vielleicht sogar Jahre. Vielleicht werden wir eines Tages sogar kleinlaut zugeben müssen, daß wir es gar nicht können.“ Bis dahin dürften Bundesbehörden nur Software erwerben, wenn der Lieferant den Quellcode nenne.
Korte sagte, dem Kompetenzzentrum mangele es offenbar an der Kompetenz, Programme zu entwickeln. „Daß das Bundeskriminalamt jetzt wieder auf private Dienstleister zurückgreifen will, ist ein Armutszeugnis für den Innenminister“, erklärte er. „Schließlich hat dieser die Eigenentwicklung als Lösung für die verfassungsrechtlichen Probleme angekündigt.“ Das BKA äußerte sich nicht.
Die Software der Firma DigiTask zur Überwachung von Computern war ins Gerede gekommen, weil sie mehr ausforschen konnte, als sie durfte. Als Konsequenz der folgenden Debatten hatte Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) die Entwicklung von Software unter der Hoheit des BKA angekündigt. Diese sollte allen datenschutzrechtlichen Kriterien genügen.


Mitteldeutsche Zeitung, Wochenende, 4./5. Mai 2013, S. 1

Bundestag
Harsche Kritik an Trojanerkauf


Berlin/MZ – Die Opposition im Bundestag übt harsche Kritik am Kauf eines Staats-trojaners einer privaten Firma durch das Bundeskriminalamt (BKA). Der Lieferant der Spitzelsoftware ist Partner der britischen Gamma-Gruppe, der widerholt vorgeworfen wurde, Spionagesoftware an repressive Regime verkauft zu haben. Daran nehmen SPD, Grüne und Linkspartei Anstoß. Bemängelt wird auch, daß bei einer so weit in die Bürger-rechte eingreifenden Technik der Staat nicht die volle Kontrolle habe und sich auf eine Fremdfirma verlasse. Die Schnüffelsoftware wurde für ein Jahr angekauft. Mit ihr soll der Zeitraum überbrückt werden, bis das BKA einen eigenen Staatstrojaner entwickelt hat. Damit wird frühestens 2014 gerechnet. > Seite 5



Mitteldeutsche Zeitung, Wochenende, 4./5. Mai 2013, S. 5

Kauf von Staatstrojaner in der Kritik
GEHEIMDIENST – Opposition moniert fehlende Kontrolle der Privatfirma

Von JONAS REST

Berlin/MZ – Das Bundeskriminalamt (BKA) kauft einen Staatstrojaner von einer umstrittenen Spitzelsoftware-Firma. Das Bundesinnesministerium bestätigte am Freitag einen Vertrag mit der Firma Elaman/Gamma. Um die digitale Schnüffelsoftware für zwölf Monate an zehn Rechnern nutzen zu dürfen, zahle das BKA rund 147 000 Euro. Eingesetzt werde die Software allerdings noch nicht, da sie zunächst an die hiesigen rechtlichen Vorgaben angepaßt werden müsse.
Der Spitzelsoftware-Lieferant Elaman ist Partner der britischen Gamma-Gruppe. Der Firmengruppe wurde wiederholt vorgeworfen, Spionagesoftware an repressive Regime zu verkaufen. Unterlagen für ihr Spitzelprogramm waren unter anderem während der ägyptischen Revolution im Gebäude des Inlandsgeheimdienstes in Kairo entdeckt worden. Gamma bestritt damals, an Mubaraks Geheimdienst geliefert zu haben und betonte stets, sich an Exportgesetze zu halten. Eines ihrer Produkte wurde eine Studie der Universität Toronto zufolge auch zur Bespitzelung von Menschenrechtsaktivisten in Bahrein eingesetzt.
SPD, Grüne und Die Linke kritisierten den Kauf der Spitzelsoftware. Konstantin von Notz, innenpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, sagte: „Es ist höchst problematisch, mit Steuergeldern das Programm einer Firma anzukaufen, die despotische Staaten dabei unterstützt, ihre Opposition zu bekämpfen.“ Notz forderte, den Staats-trojaner nicht einzusetzen, bis dessen Grundrechtstauglichkeit erwiesen sei. Dabei reiche es nicht aus, daß eine private Firma diese Überprüfung vornehme. Sie müsse durch öffentliche Instanzen erfolgen, etwa den Bundesbeauftragten für Datenschutz.
Auch der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Michael Hartmann, kritisierte den Kauf. Er sagte: „Bei so weit in die Bürgerrechte eingreifender Technik darf man sich nicht auf Fremdfirmen verlassen, auch nicht übergangsweise.“ Eine solche Software müsse vollständig unter der Aufsicht des Staates entwickelt werden.
Mit dem Kauf der Überwachungssoftware soll der Zeitraum überbrückt werden, bis das BKA einen eigenen Staatstrojaner entwickelt hat. Damit wird frühestens Ende 2014 gerechnet, da die Behörden Schwierigkeiten haben, geeignetes Personal zu finden.



so ein vorgehen lässt sich unter keinen umständen rechtfertigen und ihr wollt
sowas noch in Schutz nehmen mit ,,Toleranz gegenüber Geheimdiensten''??

nc schaut avatar


Naja, derartige ACAB-Parolen treffen bei mir leider auf taube Ohren.
Oftmals einfach nur Nach-Geplappere und (verzeihe den Ausdruck) präpubertäres Verhalten.
Ich rechtfertige nicht alles was sich manche Mitglieder der Exekutive erlauben, jedoch bewirkt so ein kindischer mist keine Besserung.
"Endstation, die restlichen vernünftigen Gehirnzellen bitte aussteigen!"
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  Geschrieben: 05.05.13 15:50
Vermillion schrieb:
Ich rechtfertige nicht alles was sich manche Mitglieder der Exekutive erlauben, jedoch bewirkt so ein kindischer mist keine Besserung.


Wenn du alles rechtfertigen wollen würdest, was so geplant ist und bereits umgesetzt wurde, wette ich mit dir ich das Orwell'sche Newspeak mühelos 'rauslesen könnte.

Sicherheit ist Freiheit, Krieg ist Frieden, Ignoranz ist Stärke und die Polizei ist dein Freund und Helfer, die Justiz ist unabhängig und Grundrechte werden in DE ausnahmslos bei schwersten Kapitalverbrechen ein bißchen eingeschränkt...

Ja ja sehenden (und in meinem Falle) lachenden Auges geht die Welt zugrunde...

Einer ist halt zuwenig
Deal with it!
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 14.05.13 06:20
Klin Pharmakologe schrieb:
Als ein Kind der ehemaligen DDR - mit ihrer durch Partei- und Staatsführung legitimierten Spitzelei durch offizielle und inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums der Staatssicherheit - frage ich mich, was sich in den letzten 24 Jahren seitdem geändert hat, und wie sich die gesellschaftliche Realität heute im Fünften Reich darstellt.

Das ist einer der Gründe, weshalb ich die Zeitungsartikel über den "Bundestrojaner" der letzten zwei Jahre gesammelt und zusammengestellt habe.

Als Wissenschaftler und Therapeut muß man sich heutzutage genauso wie damals ausspionieren lassen, um gegebenenfalls hinter Gitter gesteckt zu werden.

Ganz zu schweigen von den Verbrechern, die sich hier in diesem Forum tummeln.

Andererseits besteht natürlich Hoffnung:

Mitteldeutsche Zeitung schrieb:
Bundeskriminalamt ist unfähig zu schnüffeln
BKA bekommt die Sofware nicht hin.




Zweijähriges Sammeln von Zeitungsartikeln über den Bundestrojaner? Sammelwut ist dafür sicherlich der passende Ausdruck ;-)
An dieser Stelle kann ich dir gerne die Angst vor einem sog. Bundestrojaner nehmen!

Zunächst einmal finde ich die Quellen, die du gepostet hast (z. B. Mitteldeutsche Zeitung) für dieses Thema sehr unspezifisch – denn – würdest du pharmakologische Fragestellungen über eine allgemeine Zeitung recherchieren und bewerten? Ich denke nicht!
Zum Bundestrojaner bzw. zur sog. Online-Durchsuchung ist eigentlich alles gesagt. Erst einmal müssen wir festhalten, dass man diese Debatte aus zwei Fronten begutachten sollte: sowohl von politischer als auch von technischer Seite.

Zum politischen Teil lässt sich festhalten: BKA-Chef Jörg Ziercke und damaliger Innenminister Wolfang Schäuble haben sich zu dieser Fragestellung durch ihre sachliche Inkompetenz deutlich selbst entkräftet. Aus rechtlicher Sicht ist die Umsetzung dieser Maßnahme nicht denkbar, da sie gegen zu viele Rechte verstößt – vor allem sei hier der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit erwähnt (d. h. der Staat würde zu sehr in Grundrechte eingreifen, dazu später Genaueres).

Denn entscheidend ist vor allem die technische Bewertung: Programme zum Ausspionieren sind nichts Neues. Wenn es tatsächlich so mächtige Programme geben sollte, die sich trotz stets weiter entwickelnder Firewalls und Anti-Malware-Programmen epidemisch auf Heimcomputern verbeiten könnten, dann würden diese zuallerletzt vom BKA selbst oder staatlich angeheuerten Firmen entwickelt werden können! Es gibt wenige Räume, in denen mehr freie Entwickler und freiheitsschaffende Menschen agieren und arbeiten als in der Computerwelt bzw. (ich selbst verwende diesen Begriff nicht gerne) „Hacker-Szene“. Ich möchte nicht zu weit ausschweifen, deshalb fasse ich kurz in Stichpunkten zusammen:

Eine staatliche Überwachungs- bzw. Durchsuchungs-Software ist nicht umsetzbar, weil
1) die in infizierten Rechnern entstehenden Sicherheitslücken, die von anderer Schadsoftware ausgenutzt werden könnten, zu gravierend wären
2) staatliche Instrumente gegenüber den freien Entwicklern und Herstellern von Sicherheitssoftware immer unterlegen sein werden
3) eine Aufrechterhaltung und Umsetzung dieser Maßnahmen rechtlich gesehen zu problematisch wäre. An dieser Stelle sei unbedingt das am 27.02.2008 in Kraft getretene Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme erwähnt!
Trotzdem sind einige Fälle bekannt, wo der Einsatz staatlicher Spionagesoftware rechtswidrig durchgeführt wurde – pauschal gesehen kann man diese Vorfälle aber mit „Vogelgrippe-Ausmaßen“ vergleichen, eher Medienhysterie als Grund zur ernsthaften Besorgnis. Wichtig zu wissen ist einfach, dass man sich Schadsoftware immer selbst installiert!

Entscheidend sind deshalb persönliche Medienkompetenz und der Umgang mit den eigenen Rechten! Jeder Bürger hat das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung, für das sich leider kaum jemand zu interessieren scheint. Im Fokus sollte eher stehen, dass jeder Internet-Provider prädestiniert für sog. Man-in-the-middle-Angriffe bzw. Überwachung ist. Denn rein technisch gesehen sind unsere Telekommunikationsnetze so konstruiert (und das wurde auch exakt so vom Staat vorgegeben!), dass sie „abhörbar“ sind. Das heißt, unsere Internet-Provider können bei Bedarf alles, was wir ins Internet senden und empfangen (es sei denn, es ist z. B. über VPN-Dienste verschlüsselt und anonymisiert), mitlesen, da genau sie die abhörbare Schnittstelle bilden. Hierbei geht es aber eher um das Thema Vorratsdatenspeicherung und Transparenz, darauf möchte ich hier nicht eingehen. Anders zu betrachten sind auch Firmennetzwerke, die meistens sowieso überwachbar sind, denn meistens sind schon VNC-Daemons auf allen Clients installiert (eigtl. zur Verbesserung der Wartbarkeit).

Nichtsdestotrotz ist die größte Sicherheitslücke bei Heimrechnern nicht Schadsoftware, kriminelle oder überwachungsstaatliche Energie anderer, sondern der Mangel an Wissen und Kompetenz über die eigenen Systeme und Dienste selbst! Die meisten Benutzer geben ihre Daten selbst in sozialen Netzwerken und Foren preis, ohne die Ausmaße überhaupt zu bemerken (manchmal erst dann, wenn sie E-Mails an ihre Dienstadresse bekommen…). Und sorgen sich gleichzeitig wegen eher irrealen Gefahren wie dem Bundestrojaner. Witzigerweise habe ich vor ca. 1-2 Jahren viele auf mit Malware infizierten Rechnern, sozusagen „Fake-Bundestrojaner“ entfernen müssen. Das war mit Rootkits eingeschleuste Schadsoftware, die den Rechner beim Start sperrte, sich als angeblicher Bundestrojaner zu erkennen gab und eine Geldsumme gegen Entsperrung verlangte (eine Art von Freikauf, die an Ablassbriefe erinnerte), weil angeblich illegale Dateien auf dem PC gefunden worden wären (und die hat mit Sicherheit jeder auf seiner Festplatte). Im Endeffekt hat also nur diese Medienhysterie dazu geführt, dass Internet-Kriminelle mit dieser Masche Geld verdient haben!
Ich empfehle, ab und zu auf der Seite des CCC (Chaos Computer Club) für solche Fragestellungen vorbeizuschauen, gut in der Informationsbeschaffung ist auch die Seite netzpolitik.org.
Ansonsten verweise ich gerne auf das Buch „Angriff auf die Freiheit: Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte von Juli Zeh und Ilija Trojanow, das kurz und knapp einen guten Überblick über die Thematik allgemein verschafft und auch auf die Online-Durchsuchung eingeht. Einen effizienteren Einblick verschafft der Wikipedia-Artikel Online-Durchsuchung (Deutschland) , aber die oberste Maxime kann nur sein, nach digitaler Selbstbestimmung zu streben und das eigene Benutzungsverhalten mehr in Frage zu stellen und zu verbessern! Damit meine ich, dass man auch mal AGB ablehnen muss und Dialoge (vor allem bei Installationen) richtig lesen sollte! Dabei möchte ich zu guter Letzt auf das Buch „Der Fixierungscode“ von einem Kollegen, Ibo Evsan, verweisen.




 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 14.05.13 15:57
Hi,

finde Geheimdienste zur gegenwärtigen Zeit als sehr bedenklich.
Die Politik kann man doch nicht mehr ernst nehmen.
Politik ist voll von Korruption, sowas ist wie Gift für einen "demokratischen Staat".

Korruption ist eine der zentralen Aufgaben, was die Innere Sicherheit angeht.
Hier muss man aufhören zu romantisieren, da mag es ehrliche geben aber denen fehlt es an Macht und finanziellen Mitteln.
Denn sonst hätten unsere Geheimdienste doch schon bescheid gegeben.

Sogar die EU, die politisch wie einem Staatstreich gleichkommt kriegt einen.
Mit einem Parlament, wo Freunde sich untereinander ernennen.
hier

Das kann so nicht richtig sein, da ist von Grund auf was faul.
Diese Apparate sind für die Organisation der Kriege zuständig - meiner Meinung nach.

Da hier Orwell genannt wurde, möchte noch gerne die Behauptung aufstellen, dass es den Terrorismus nicht gibt.
Was wir gerade erleben ist Hollywood, dass drüben in der Wünste mit billigen Wegwerfstatisten einen Film voll mit Lügen und Propaganda dreht.
Hier wird ein Problem inszeniert, damit man weitermachen kann und bezahlte überstunden machen darf.


 
Ex-Träumer



dabei seit 2013
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  Geschrieben: 14.05.13 19:21
Und wieder ist einer "aufgewacht" ;)
im Leben zählt nur eins...
immer eine Nasenlänge voraus zu sein...
Abwesender Träumer

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13 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.07.13 05:13
Da das Thema durch die PRISM-Affäre der NSA sowie dem Tempora-Überwachungsprogramm der Briten gerade sehr aktuell geworden ist, möchte ich ein paar Ergänzungen zu meinem Beitrag machen.

Shulgenesis schrieb:
Eine staatliche Überwachungs- bzw. Durchsuchungs-Software ist nicht umsetzbar, weil
1) die in infizierten Rechnern entstehenden Sicherheitslücken, die von anderer Schadsoftware ausgenutzt werden könnten, zu gravierend wären
2) staatliche Instrumente gegenüber den freien Entwicklern und Herstellern von Sicherheitssoftware immer unterlegen sein werden
3) eine Aufrechterhaltung und Umsetzung dieser Maßnahmen rechtlich gesehen zu problematisch wäre (...)


Das müsste ich nun etwas spezifizieren. Gemeint ist an dieser Stelle nur Software, die lokal auf Rechnern installiert/eingeschleust wird (z. B. sog. Staatstrojaner). Potenziell natürlich möglich, aber zu schwierig umzusetzen.

Shulgenesis schrieb:
Im Fokus sollte eher stehen, dass jeder Internet-Provider prädestiniert für sog. Man-in-the-middle-Angriffe bzw. Überwachung ist. Denn rein technisch gesehen sind unsere Telekommunikationsnetze so konstruiert (und das wurde auch exakt so vom Staat vorgegeben!), dass sie „abhörbar“ sind. Das heißt, unsere Internet-Provider können bei Bedarf alles, was wir ins Internet senden und empfangen (es sei denn, es ist z. B. über VPN-Dienste verschlüsselt und anonymisiert), mitlesen, da genau sie die abhörbare Schnittstelle bilden.


Das ist sicherlich der springende Punkt und die USA und UK haben nun gezeigt, dass diese Abhörbarkeit der Netze tatsächlich in höchstem Maße zur Überwachung ausgenutzt wird! Und das sogar über die Rechtssouveränitat anderer Staaten hinaus, z. B. durch Anzapfen von Transatlantikleitungen! Details der genauen Funktionsweise von PRISM sind aber nicht bekannt. Es wurde aber bestätigt, dass die Behörden teilweise direkten Zugriff auf Dienste wie Facebook, Google uvm. haben. Das heißt also, der Zugriff erfolgt nicht direkt auf den Zielrechnern, sondern auf basale Kommunikationsnetze und Dritte, denen Menschen ihre Daten anvertrauen (bei den AGB von Facebook gibt man sich allerdings auch damit einverstanden...).

Was bringt keinen Schutz? Z. B. Antivirensoftware, weil Malware wie gesagt nicht die eigentliche Bedrohung darstellt.
Schutz vor solchen Maßnahmen bieten nach wie vor eigtl. nur sekundäre Internet Service Provider (VPN-Dienste), die den gesamten Internet-Traffic verschlüsseln und anonymisieren. Das kann man auch mit Sendungen in der Realität vergleichen. Wenn jemand ein Paket von A nach B schicken will, dann braucht derjenige eine Absender- und eine Zieladresse. Also reale Anschriften, die nicht anonym sind. Wenn man aber nun möchte, dass niemand weiß, dass man ein Paket an eine bestimmte Adresse schickt, dann könnte man z. B. einen Dritten beauftragen, das Paket für ihn zu senden. Im Idealfall kommt dieser Dritte aus dem Ausland und "existiert gar nicht" ;-)
So in etwa funktionieren auch VPN-Dienste. Um Daten zu senden und zu empfangen, benötigen beide Seiten eine temporär eindeutige Adresse, diese IP-Adressen werden jedem Benutzer von dem entsprechenden Internet Service Provider zugeteilt, der jederzeit zurückverfolgen kann, welche natürliche Person (bzw. Hausanschluss) Daten gesendet bzw. empfangen hat. VPN-Dienste verfügen nun über Serverstandorte im Ausland (z. B. Moskau, Bukarest), zu denen man eine getunnelte, verschlüsselte Verbindung aufbaut. Diese senden dann die Anfragen für den Benutzer an den entsprechenden Zielserver und liefern das Ergebnis ebenfalls verschlüsselt an den Ausgangsclienten. Das funktioniert natürlich auch nur dann, wenn man alle anderen Faktoren, die einen identifizieren könnten (z. B. ein aktiver Login), eliminiert hat. Ich denke, nach den aktuellen Ereignissen sollte sich jeder mal über so eine Investition Gedanken machen...
Wie kann man wissen, dass diese VPN-Dienste einen nicht ausspähen? Kann man im Prinzip nicht, es gibt keine absolute Sicherheit. Aber VPN-Diensten, die in der Hinsicht Transparenz zeigen, kann man Vertrauen schenken.

Noch einmal das Wichtigste:
Schutz bieten: verschlüsselte Verbindungen (VPN-/Anonymisierungs-Dienste), Vermeidung von datenschutzfremden Social Media (Facebook, Google etc.), Benutzen von Fake-Identitäten und Vermeidung von digitalen Fingerabdrücken (die durch Cookies und Logins entstehen und einen identifizierbar machen).

Was meint ihr allgemein zu dem Thema? Ich muss sagen, ich warte schon seit Jahren darauf, dass gewisse Tatsachen enthüllt werden. Dem Normalverbraucher wird durch Bedrohungen wie Viren etc. Angst gemacht, damit die Hersteller noch sinnlose Antivirenprogramme verhökern können und die Software-Branche das Wirtschaftswachstum ankurbelt, während man still und heimlich vom Big Brother-Staat überwacht und elementarster Persönlichkeitsrechte beraubt wird. Man kann nur hoffen, dass es nur auf die bisher verwickelten Länder zutrifft.
Irgendwann musste diese Bombe ja mal hochgehen!
 
Traumländer



dabei seit 2008
1.954 Forenbeiträge

  Geschrieben: 02.07.13 08:33
zuletzt geändert: 02.07.13 08:47 durch Guenter (insgesamt 3 mal geändert)
Shulgenesis schrieb:
Ich empfehle, ab und zu auf der Seite des CCC (Chaos Computer Club) für solche Fragestellungen vorbeizuschauen, gut in der Informationsbeschaffung ist auch die Seite


Kam ja vor kurzem ein 2,5h podcast bzw eben die radiosendung auf fritz zu dem thema.
Chaosradio habe ich immer abonniert

deQuincey schrieb:
finde Geheimdienste zur gegenwärtigen Zeit als sehr bedenklich.
Die Politik kann man doch nicht mehr ernst nehmen.
Politik ist voll von Korruption, sowas ist wie Gift für einen "demokratischen Staat".

Politik ist transparent im vergleich zu geheimdiensten, die können im prinzip machen was sie wollen durch die geheimhaltung.
Da werden soundsoviel milliarden reingesteckt und man weiß nicht für was.

Diesen BKA trojaner kann man eigentlich nur noch als scherzartikel betrachten wenn man hört das geheimdienste direkt beim provider daten abgreifen können.

Alles was ich gerade erzähle ist hier drin:
http://chaosradio.ccc.de/cr191.html
 

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