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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 03.07.13 20:35
Neue Psychoaktive Substanzen = Arzneimittel? BGH legt Verfahren dem EuGH vor
"Wer den freien Genuß von Cannabis befürwortet, nimmt in verantwortungsloser Weise den Tod von Tausenden junger Menschen in Kauf."
Edmund Stoiber (ehemaliger Ministerpräsident von Bayern),1997
Traumländer



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  Geschrieben: 05.07.13 14:12
zuletzt geändert: 05.07.13 17:35 durch katha (insgesamt 1 mal geändert)
Drugs on war

Das Drogenverbot verursacht die Gewalt, die der Krieg gegen die Drogen zu bekämpfen vorgibt. Zusammen treiben sie ganze Gesellschaften an den Rand des Abgrunds. Dort werden die Rufe nach einer Legalisierung von Drogen lauter.

Von Thorsten Mense



Spoiler:
Der Internationale Suchtstoffkontrollrat (INCB) ist besorgt. Grund dafür ist aber nicht, daß der war on drugs, für dessen Evaluierung er zuständig ist, offensichtlich längst verloren ist. Sorge bereitet dem UN-Gremium vielmehr die Tatsache, daß in der globalen Debatte über die Drogenpolitik zunehmend offen über Entkriminalisierung und sogar Legalisierung geredet wird. Das untergrabe "die noblen Ziele des gesamten Drogenkontrollsystems" und gefährde die Gesundheit und das Wohl ganzer Gesellschaften, so das INCB im Vorwort seines jüngsten Jahresberichts, der im März veröffentlicht wurde.

In der Diskussion um den gesellschaftlichen Umgang mit Drogen, in der man oft den Eindruck hat, daß es die Verfechter der Prohibition sind, die sich zugedröhnt haben, sind seit einiger Zeit vermehrt Stimmen der Vernunft zu vernehmen. Sogar in einem Leitartikel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" wurde vergangenes Jahr gefordert: " Machen wir Frieden mit den Drogen ". Die "Süddeutsche Zeitung" schloß sich an und verlangte kurz darauf: " Gebt die Drogen endlich frei ". Das Wirtschaftsmagazin "The Economist" hatte bereits 2009 erklärt, daß der Krieg gegen die Drogen " nach allen vernünftigen Maßstäben antiliberal, mörderisch und sinnlos" sei. Vor einigen Wochen setzte sich der Harvard-Professor Jeffrey Minron in einem Interview mit dem "Spiegel Online" für die Legalisierung aller Drogen ein. Die Erwiderungen des Interviewers hingegen machten beispielhaft das Weltbild der Drogengegner und zugleich den reaktionären Charakter der Debatte in Deutschland deutlich. Den Argumenten des Wirtschaftswissenschaftlers hatte das vermeintlich linksliberale Leitmedium nichts entgegenzusetzen als billige Empörung ("Drogen machen süchtig und schaden dem Lebensglück") und Fragen, in denen sich autoritäres Denken mit Ignoranz vereint: "Haben wir als Demokratie nicht eine Pflicht, die Menschen vor sich selbst zu schützen?" Auf diesem fragwürdigen Welt- und Menschenbild basiert auch die Drogenpolitik der Vereinten Nationen, die sich seit der Verabschiedung der Wiener Drogenkonvention seit 1961 für eine "drogenfreie Welt" einsetzt. Diesem Ziel ist sie im vergangenen halben Jahrhundert keinen Schritt nähergekommen.

Die UN selber schätzen den Umsatz des Drogenhandels auf bis zu 500 Milliarden US-Dollar jährlich; er ist damit größer als Tabak-, Alkohol- und Kaffeemarkt zusammen. Wäre die globale Drogenmafia eine Firma, sie wäre das größte Unternehmen der Welt. Dem UN-Drogenbericht zufolge konsumierten im Jahr 2011 mehr als 270 Millionen Menschen mindestens einmal illegale Drogen. Der Konsum steigt ebenso wie die Produktion weltweit stetig an. Auch militärische Einsätze konnten den Drogenanbau weder merklich einschränken noch aus seinen traditionellen Hoheitsgebieten vertreiben. "Afghanistan vor neuer Opium-Rekordernte", titelten Mitte April verschiedene Tageszeitungen; die dortige Opiumproduktion hat trotz der langjährigen Präsenz internationaler Truppen keineswegs gelitten - ganz im Gegenteil stieg sie seit 2001 kontinuierlich an und erreichte im Jahr 2011 fast 6.000 Tonnen. Auch die milliardenschweren militärischen Anti-Drogen-Kampagnen der USA in Lateinamerika, wie zum Beispiel der Plan Colombia, haben - wenn überhaupt - nur regionale Verlagerungen des Koka-Anbaus bewirken können. Selbst wenn man berücksichtigt, daß diese Einsätze eh mehr der Aufstands- als der Drogenbekämpfung dienen, ist die Bilanz ernüchternd: Die drei traditionellen Koka-Staaten Kolumbien, Peru und Bolivien liefern zusammen weiterhin quasi den kompletten Bedarf an Rohmaterial für die globale Kokainproduktion. Die Produktions- und Handelsstrukturen der Drogenökonomie scheinen ähnlich widerstandsfähig zu sein wie die Koka-Pflanze selbst.

"Der weltweite Krieg gegen die Drogen ist gescheitert, mit verheerenden Folgen für die Menschen und Gesellschaften rund um den Globus." Mit diesem Satz beginnt der Bericht der Weltkommission für Drogenpolitik, der im Juni 2011 veröffentlicht wurde. Diese Einschätzung war für jeden, der sich - sei es als Konsument oder als Theoretiker - mit Drogen beschäftigt, keine neue Erkenntnis. Überraschender war vielmehr, wer sich hier im Namen der Kommission für eine neue Drogenpolitik einsetzte: drei ehemalige Präsidenten lateinamerikanischer Staaten (Kolumbien, Mexiko und Brasilien), die berühmten Schriftsteller Carlos Fuentes (Mexiko) und Mario Vargas Llosa (Peru), die ehemalige UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Louise Arbour sowie Kofi Annan, Exgeneralsekretär der Vereinten Nationen. Der Bericht zeigt detailliert, daß es die Folgen des Krieges gegen die Drogen sind, die Menschen und Gesellschaften zerstören, und nicht die Drogen selbst. Als Lösung wurde eine neue Drogenpolitik, basierend auf Prävention und Entkriminalisierung, gefordert, abseits überholter Klischees und moralischer Tabus, um der "Kriminalisierung, Ausgrenzung und Stigmatisierung von Menschen, die Drogen konsumieren, aber anderen keinen Schaden zufügen, ein Ende zu setzen". Dies sei, so das Resümee, "eine der größten politischen Herausforderungen unserer Zeit".

Die Staatengemeinschaft beziehungsweise die in ihr tonangebenden Staaten weigern sich jedoch weiterhin, sich dieser Herausforderung zu stellen, und hinterlassen mit ihrer fundamentalistischen Prohibitionspolitik eine Spur der Verwüstung. War on drugs ist keine Metapher. Die globale Drogenpolitik ist tatsächlich ein Krieg, der täglich seine Opfer fordert. Sei es die kolumbianische Bauernfamilie, deren Haus und Acker mit Pestiziden besprüht werden, der Straßenjunge, der sich mit einer dreckigen Nadel infiziert, die Zehntausenden Todesopfer der Auseinandersetzungen zwischen den am Drogenmarkt Beteiligten oder der Familienvater, der wegen ein wenig Dope in der Hosentasche Führerschein und Job verliert. Weltweit sitzen Millionen Menschen im Gefängnis, nur weil sei eine verbotene Substanz konsumiert haben. In mehreren asiatischen Ländern werden Konsumenten ebenso wie Suchtkranke in Lager gesteckt und gefoltert. Insgesamt steht in 32 Ländern auf Drogendelikte die Todesstrafe, das Projekt Count the Costs geht von 1.000 Todesurteilen pro Jahr aus. China begeht den UN-Antidrogentag am 26. Juni jedes Jahr mit Massenerschießungen, und der Iran, der Amnesty International zufolge allein 2011 mindestens 488 Personen wegen Drogendelikten hinrichten ließ, wird von der UN als wichtiger Verbündeter in der Drogenbekämpfung hofiert. Im März hat der iranische Inennminister Mostafa Mohammad-Najjar sogar trotz Einreiseverbots nach Österreich am jährlichen Treffen des UN-Büros für Drogen- und Kriminalitätsbekämpfung (UNODC) in Wien teilgenommen. Um "die Menschheit vor dem Drogenmißbrauch zu beschützen", wie das INCB seine Aufgabe beschreibt, geht die Staatengemeinschaft wortwörtlich über Leichen. Der death toll ihrer Antidrogenpolitik liegt um ein Vielfaches höher als die Zahl der Drogentoten, von denen viele bei einer vernünftigen Drogenpolitik wohl nicht gestorben wären.

Die Länder Zentralamerikas, die als Transitregionen des Kokainhandels von Süd- nach Nordamerika dienen, haben mittlerweile die höchsten Mordraten weltweit, jährlich werden dort mehr Menschen ermordet als zu Zeiten der blutigen Bürgerkriege und Militärputsche der achtziger Jahre. Der Krieg um und gegen die Drogen hat dort in Verbindung mit der großen Armut zu einer unbeschreiblichen Brutalisierung des alltäglichen Lebens geführt. Im Falle Mexikos hat der Konflikt solche Ausmaße angenommen, daß er soziale Strukturen nachhaltig zersetzt und die Gesellschaft insgesamt zu zerstören beginnt. Angesichts des anhaltenden Kriegszustands schwinden die Hemmungen der Staatsvertreter, sich offen gegen den besonders von den USA vorangetriebenen Drogenkrieg auszusprechen und Alternativen zu diskutieren. Längst geht es dabei nicht mehr nur um eine Entkriminalisierung des Konsums, sondern es wird offen über die Legalisierung einzelner Drogen debattiert. Der guatemaltekische Präsident Otto Pérez Molina brachte das Thema im April 2012 sogar auf die Tagesordnung des Amerika-Gipfels. Aufgrund der wirtschaftlichen und militärischen Machtposition der USA auf dem Kontinent wird ein Richtungswechsel in der Drogenpolitik jedoch nur mit deren Einverständnis möglich sein. Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos erklärte unmißverständlich, daß er die Debatte um eine Legalisierung zwar begrüße, sie aber keineswegs anführen werde, da er sonst "gekreuzigt" würde. Unter Berufung auf die "gemeinsame Verantwortung" dulden die großen UN-Mitgliedsstaaten auch weiterhin keine Abweichung. "Während Lateinamerika die Toten stellt, stellen die USA die Bedingungen", kritisierte Pérez Molina das fehlende Verantwortungsbewußtsein des größten globalen Drogenkonsumenten.

Nach der erneut getäuschten Hoffnung, man könne gemeinsam die Richtung ändern, schlagen nun viele Staaten den Weg der Entkriminalisierung in Eigenregie ein. In den letzten Jahren haben mehrere lateinamerikanische Staaten den Besitz kleiner Mengen an Marihuana und Kokain legalisiert. In Kolumbien wird zur Zeit erwogen, die Straffreiheit auf synthetische Drogen zu erweitern. Uruguay hatte im vegangenen Jahr angekündigt, Anbau und Handel von Marihuana zu legalisieren und unter staatliche Kontrolle zu stellen, die Reform wurde aufgrund heftiger Kritik seitens der UN jedoch auf Eis gelegt. Bolivien hingegen konnte sich Anfang des Jahres in der Uno durchsetzen und darf nun sogar mit deren Erlaubnis Koka anbauen. Auch in Europa haben verschiedene Staaten mittlerweile einen freieren Umgang mit Drogen als das traditionelle Kifferland Niederlande. Sowohl in Tschechien als auch in Portugal ist der Besitz geringer Mengen sämtlicher Drogen inzwischen straffrei.

Deutschland hinkt, wie zu erwarten, auch bei dieser gesellschaftlichen Modernisierung hinterher. Im Januar scheiterte im Bundestag ein Antrag der Linkspartei, Hanfsamen sowie den Anbau von Cannabis für den persönlichen Gebrauch zu erlauben. In den USA wiederum kann man bereits in 19 Bundesstaaten mit einer ärztlichen Verschreibung medical cannabis erwerben. Offiziell ist nur der medizinische Gebrauch von Marihuana erlaubt, jedoch entsteht der Eindruck, daß auf diese Weise die schwierige Diskusstion um eine weitergehende Legalisierung einfach umgangen werden soll. Schließlich kann man sich meist schon bei (behaupteten) Rückenschmerzen eine medical marijuana identification card ausstellen lassen, und die Atmosphäre in den Verkaufsstellen erinnert mehr an holländische Coffeeshops als an Apotheken. Im November vergangenen Jahres sind die beiden US-Bundesstaaten Colorado und Washington einen Schritt weiter gegangen und haben Marihuana komplett legalisiert. Der UN-Suchtstoffkontrollrat sah daraufhin bereits das Abendland untergehen, INCB-Präsident Raymond Yans bezeichnete die Reform als Verstoß gegen internationale Verträge und eine Gefahr, die weit über die Grenzen der beiden Bundesstaaten hinausreiche.

Die fundamentalistische Antidrogenpolitik wird weiterhin von Irrationalität und "moralischer Panik" ("The Economist") bestimmt. Ihr Scheitern wird dabei ebenso gewissenhaft ausgeblendet wie die Tatsache, daß der Krieg gegen die Drogen gar nicht gewonnen werden kann. Denn er widerspricht der ökonomischen Rationalität der kriegführenden Staaten. Die Prohibition als größtmöglicher Eingriff der internationalen Staatengemeinschaft in die globale Ökonomie steht in völligem Gegensatz zu der von ihnen durchgesetzten globalen Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Während überall sonst das neoliberale Credo vorherrscht, dem Markt das Feld zu überlassen, da seine "unsichtbare Hand" die Wirtschaft regeln und damit die Gesellschaft schon auf den richtigen Weg bringen werde, gilt diese Handlungsmaxime bei der Ware Droge nicht. Der Prohibition liegt eine naive Vorstellung zugrunde: daß man ein Produkt mit enormer Nachfrage, riesiger Gewinnspanne und profitablem Suchtpotential einfach von den Gesetzen des freien Marktes ausnehmen und verbieten könne, während sämtliche gesellschaftlichen Bereiche der neoliberalen Hegemonie untergeordnet und der staatlichen Regulierung entzogen wurden.

Dabei wird in der aktuellen Krise so deutlich wie selten zuvor, daß der Markt die Politik bestimmt und nicht umgekehrt. Mit Beginn der neoliberalen Ära hat die Politik ihre Entmündigung durch den Markt selbst in die Wege geleitet. Wo im Zuge neoliberaler Umstrukturierung gesellschaftliche und soziale Strukturen sowie staatliche Sicherungssysteme aufgelöst wurden, wuchs die Armut, und es entstanden zahlreiche Lücken, die von den Kartellen besetzt werden konnten. Dies gilt besonders für Lateinamerika, wo die Neoliberalisierung der Gesellschaften äußerst autoritär und rücksichtslos auf Kosten der Bevölkerung durchgesetzt wurde. Der Markt holt sich nun mit brutaler Gewalt auch die Räume, die ihm der neoliberale Staat entgegen seiner eigenen Logik verwehren möchte. Die "unsichtbare Hand" personifiziert sich in Gestalt der Narcos. Daniel Brombacher von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) betonte 2010, daß die Eskalation der Gewalt in Mexiko eine "Reaktion auf die Intervention der Regierung Calderón und den durch öffentliche Eingriffe verzerrten Wettbewerb" sei. Studien belegen, daß die Gewalttätigkeit des Drogenmarkts proportional mit der Repression ansteigt. Es ist aber nicht erst die Bekämpfung des Drogenhandels, die Gewalt erzeugt, deren Ursache liegt in der Probition selbst. Auf dem illegalen Markt ist Gewalt der einzige Sanktions- und Regulationsmechanismus. "Die Akteure werden in eine Schattenwelt gezwungen, in der sie einander erschießen müssen, anstatt Anwälte einzuschalten und vor Gericht zu ziehen", erklärte der Ökonom Miron gegenüber "Spiegel Online".

Am Drogenhandel läßt sich zeigen, was passiert, wenn kapitalistischer Wettbewerb nicht innerhalb eines festgelegten rechtlichen Rahmens stattfindet: Er läuft aus dem Ruder und zerstört die gesellschaftlichen Grundlagen, auf die er angewiesen ist. Bürgerliche Rechte und rechtsstaatliche Sicherheiten sind eine notwendige Bedingung dafür, daß der Kapitalismus lebensfähig bleibt. In der Drogenökonomie tritt die Gewalt des Wettbewerbs, die in der bürgerlichen Gesellschaft durch Recht und Gewaltmonopol zivilisiert wird, offen zutage, und die Machtkonkurrenz wird durch staatliche Repression noch verschärft. Selbst die Struktruren der Drogenmafia sind jedoch auf bürgerliche Garantien angewiesen und horten ihr Eigentum in funktionierenden Rechtsstaaten. Nur so können sie verhindern, daß ihr Profit ständiger Bedrohung durch konkurrierende Kartelle und Sicherheitsbehörden ausgesetzt ist. Die Abhängigkeit ist beidseitig. Die Gelder der Drogenmafia fließen durch Investitionen in die Nationalökonomien, in Mexiko und Guatemala stecken sie in 80 Prozent der legalen Wirtschaftssektoren. Auch Deutschland wird von der CIA als "major financial centre" der globalen Drogenökonomie genannt. Im Krisenjahr 2008 waren Drogengelder vielerorts das "einzige verfügbare liquide Investitionskapital" und retteten so manche Großbank vor dem totalen Ruin, wie der ehemalige UNODC-Chef Antonio Maria Costa dem britischen "Observer" erzählte.

Eine Legalisierung sämtlicher Drogen würde zwar zu einer Abnahme der Gewalt - sowohl gegen Konsumenten als auch innerhalb des Drogenmarkts - führen, hätte jedoch kaum Einfluß auf die Macht der organisierten Kriminalität. Denn die würde ihre bereits vorhandenen Strukturen ebenfalls legalisieren lassen. Zudem kommen die Haupteinnahmen der sogenannten Drogenkartelle längst nicht mehr auf Geschäften mit Drogen. Letztendlich sind diese Kartelle gewöhnliche transnationale Unternehmen, die in allen Sektoren des illegalen wie legalen Markts, wo es viel Geld zu holen gibt, aktiv sind und im Rahmen ihrer Möglichkeiten gegen die Konkurrenz antreten. Aber die Legalisierung würde eben jenen Kampf um eine gute Marktposition zivilisieren: Ein legales Unternehmen würde als Zeichen seiner Stärke wohl kaum Menschen entführen, foltern, sie umbringen, ihren Leichen Schilder mit dem Firmenlogo um den Hals hängen und sie dann von Brücken baumeln lassen. Ebenso werden bessere Arbeitsbedingungen für die Millionen Lohnabhängigen im Drogengewerbe - vom Koka-Bauern bis zum Straßendealer - erst in der Legalität durchsetzbar.

Aufgrund der quasifeudalen Verhältnisse, die weiterhin in vielen der Drogen produzierenden Staaten herrschen, sollte man sich nicht allzuviel Hoffnung machen. Dennoch ist Ausbeutung im rechtsstaatlichen Rahmen immer noch besser als die ständige Angst, vom Arbeitgeber, seiner Konkurrenz oder sogenannten Sicherheitskräften erschossen zu werden. Erst auf Basis dieser "Freiheit" bestünde die Möglichkeit einer Verbesserung dieser Verhältnisse. Und, wer weiß, vielleicht kann man sich dann irgendwann mal ganz legal und ohne schlechtes Gewissen eine Nase reinstes Fair-Trade-Koks gönnen.

(Erstveröffentlichung in konkret: Politik & Kultur 6/2013)
Liebe ist Leben.
Kommentar von katha (Traumland-Faktotum), Zeit: 05.07.2013 17:35

Artikel gespoilert, gibt es da keinen Online-Link?
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 08.07.13 21:55
Drogen - Amerikas längster Krieg
Habe für die Dokumentation zwar einen eigenen Thread erstellt, allerdings wurde dieser mit Verweis auf die Schlagzeilen gelöscht. .
Drogenpolitik der USA am Pranger

 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 09.07.13 22:50
Rauschgiftfahnder zerschlagen Drogenring
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 10.07.13 20:39
Drogenversuche an US-Soldaten: Truppe im Rausch
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 11.07.13 01:31
Geheime LSD-Tests: US-Soldaten als Versuchskaninchen

ganze Doku
All we see & seem is but a dream within a dream

They who dream by day are cognizant of many things which escape those who dream only by night

Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 11.07.13 17:56
Marihuana-Anbau in Kalifornien
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 11.07.13 21:04
Summerjam 2013 Free Your Mind

http://www.koeln-nachrichten.de/lokales/neues-aus-koeln/neues-aus-koeln-news/article/summerjam-2013-fast-zwei-kilogramm-drogen-beschlagnahmt.html
 
Abwesender Träumer

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149 Forenbeiträge

  Geschrieben: 13.07.13 22:40
Vermeintliche Drogen-Konsumenten hatten nur Zecken
Westbam über DJing: Es werden eher zu wenig Drogen genommen
 
Ex-Träumer



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4 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 17.07.13 13:13
Cory Monteith starb an einer Überdosis von Drogen und Alkohol
"Zeit ist gelb, schmeckt nicht und ist unnötig." - Kittster
"Glaub mir, lieber erstmal zu wenig genommen haben, als am nächsten Morgen wie ne neugeborene Giraffe laufen zu müssen." - SchredderNaut

Böser Zwilling von Kittster :>
Abwesender Träumer



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4 Tripberichte

Homepage ICQ MSN Skype
  Geschrieben: 18.07.13 18:28
Ernst Jüngers LSD-Trips mit Schnittchen und Mozart
 
Traumländer



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1.056 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.07.13 21:44
zuletzt geändert: 18.07.13 21:54 durch Dado (insgesamt 1 mal geändert)
13-jähriger Dealer
Drogen-Razzia in Kreuzberg
Studenten im Lern-Rausch
''Glee''-Star starb an Drogen
Polizei stellt 850g Heroin sicher
Polizei beschlagnahmt 62kg Speed

lg, Zaubi
Wir sind alle unsterblich. Bis es vorbei ist.
Kommentar von Dado (Administrator), Zeit: 18.07.2013 21:54

Zeilenumbruch eingefügt
 
Traumland-Faktotum



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901 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 23.07.13 01:34
Khat: Jemens krebserregende Droge
"Das Dasein ist ein Seiendes, das nicht nur unter anderem Seienden vorkommt. Es ist vielmehr dadurch ontisch ausgezeichnet, daß es diesem Seienden in seinem Sein um
dieses Sein selbst geht."

https://www.instagram.com/phaenotaphor/
Abwesender Träumer



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246 Forenbeiträge
3 Galerie-Bilder

  Geschrieben: 23.07.13 23:36
http://www.king5.com/news/investigators/Coroners-report-leaves-questions-about-kratom-unanswered-212838951.html
Yes, ... We have no Bananas !

Das Feld hat Augen, der Wald hat Ohren. (Bosch)
Abwesender Träumer



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279 Forenbeiträge

  Geschrieben: 25.07.13 09:58
Papst Franziskus geißelt den Drogenhandel
 

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