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Ex-Träumer

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  Geschrieben: 22.03.15 13:48
Glück ist wohl ein frommer Wunsch, denn schließlich auch wenns schwer ist hast du diese Entscheidung selber in der Hand. Viel eher wünsche ich dir Kraft, damit du deinen Vorsatz tatsächlich in die Tat umsetzen kannst.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.15 07:57
Hi,

ich habe folgendes Problem: ich kann mir ein Leben ohne high zu werden nicht mehr vorstellen. Wenn ich aufwache ist das erste, an das ich denke die Zigarette. Tabak ist übrigens die Droge, die mich bisher am meisten belastet hat. Ich war 1,5 Jahre auf Opiaten, 1 Jahr Morphin, ein halbes Jahr Heroin. Vor 3 Wochen hatte ich entzogen, seitdem habe ich auch kein Verlangen mehr nach Opiaten im speziellen, was mein Problem ist, ist die Rauschgeilheit. Seit meinem 16. Lebensjahr rauche ich Zigaretten, mit 17 begann ich Cannabis zu konsumieren, kurz nachdem ich damit anfing wurde daraus täglicher Konsum. Irgendwann probierte ich auch andere Drogen, wobei mir Uppers nie wirklich gefallen haben. Ich stehe mehr auf Downers. Heute wurde ich 25, fast ein Drittel meines Lebens bin ich high.

Ich möchte lernen, wie man sich ohne Drogen alleine beschäftigen kann, wie man glücklich und normal leben kann, ohne sich stündlich eine Zigarette in den Mund zu stecken und ohne abends Bong zu rauchen um besser schlafen zu können. Wenns nach mir ginge würde Cannabis legalisiert werden, ich würde mir mein eigenes Gras anbauen und nur noch oral konsumieren um meine Lunge nicht zu belasten. Aber solange es noch illegal ist, will ich auch ohne Gras auskommen können, bzw. will ich es generell mal schaffen wenigstens 1 Monat absolut keine Drogen zu konsumieren. Dazu zählt auch Alkohol und vor allem Tabak. Die längste Abstinenzphase hatte ich während dem H-Entzug, Gras wirkt beim Entzug eher unangenehm, weshalb ich ein paar Tage nichts rauchte. Problematisch ist nur, dass ich eigentlich nicht den Willen habe, den Cannabiskonsum für immer einzustellen. Vielmehr möchte ich auch lernen, Cannabis verantwortungsvoll zu konsumieren. Das bedeutet für mich Gras zu Hause haben zu können, ohne bei der nächsten Gelegenheit davon zu naschen, das gelingt mir einfach nicht. Ich denke mir dann immer, wenn ich schon was da hab, warum sollte ich es dann nicht rauchen?

Kann mir vielleicht jemand ein paar Tipps geben, wie man nach so langer Zeit wieder normal leben kann, ganz ohne Suchtdruck, selbst wenn die Freunde neben einem einen Hut durchziehen nüchtern zu bleiben? Wie seid ihr mit der Nüchternheit umgegangen, nachdem ihr euren Konsum eingestellt habt? Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr nicht mehr regelmäßig ans berauschen denken musstet? Ich habe auch vor in Therapie zu gehen. In meiner Familie bin ich der einzige mit einem Suchtproblem, es gibt (abgesehen von mir) nichtmal einen Raucher, betrinken tut sich auch nie einer. Ich bin praktisch das typische schwarze Schaf...

Aber ich denke mir immer, warum alle anderen glücklich sind, ohne sich je zu berauschen. Die schaffen das ja auch, sie kämen nie auf die Idee ein paar Bier zu trinken, nur weil ihnen langweilig ist. Und genau das will ich, ohne den Drogen nachzutrauern zufrieden zu sein. Und der Tabak geht mir wie gesagt am meisten am Sack. Man raucht ihn, ohne einen nennenswerten Rausch zu verspüren, nur um seine Lunge mit Teer und diversen toxischen und krebsauslösenden Substanzen vollzupumpen. Und trotzdem schaffe ich es nicht, den Konsum einzustellen. Selbst vom H bin ich leichter losgekommen als vom Tabak. Paradox ist, dass ich mich eigentlich ganz gut fühle, wenn ich eine Weile nüchtern bin, und trotzdem bei der nächsten Gelegenheit eine(n) rauche.

Geht das überhaupt, oder sollte ich mich damit abfinden, dass ich mein ganzes Leben mehr oder weniger oft an Gras und Zigaretten denken werde? Und wie soll ich mit den Gedanken umgehen? Dazu kommt, dass ich depressiv bin (seit ich wieder bei meinen Eltern lebe weniger, aber dennoch depressiv) und es nicht lange nüchtern mit mir selbst aushalte. Dann bekomme ich beginnende Panikattacken, die ich jedoch zu beherrschen gelernt habe, indem ich die Hyperventilation aktiv unterdrücke und mir bewusst einrede, dass das reine Einbildung ist und ich es in der Hand habe, ob die Panikattacke voll ausbricht.

Hat wer ähnliches erlebt, und wie seid ihr clean geblieben?
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.15 10:17
Ich behaupte wer einmal ein polytoxes suchtbild an den tag gelegt hat, also auch den dazugehörigen Lebensstil a paar jahre abgefeiert hat, wird ein leben lang suchtdruck und/oder konsumgedanken haben. Wie a trockener alki.

Ich versteh auch nicht wie normale Menschen so glücklich sind. Habe es auch versucht, unschaffbar, für mich. Wahrscheinlich weil ich den rausch kenne, den kick und die Unbeschwertheit. Einziges mittel ist arbeit um abstinent zu bleiben, die presst mich abends ins bett wie harte downers. Selbst das bringt spätestens am freitag au nix mehr, dann geht der konsum los... Ich kann auch nicht anders.

Für mich habe ich gewisse Prioritäten gesetzt die ich immer vor Augen habe und will dazu nur legale rauschmittel konsumieren, will das auf dem weg des lebens so halten. Irgendeine kraft treibt mich zum konsumieren, dagegen bin ich ohne den hauch einer chance.
"Nur weil du nicht paranoid bist, heißt das noch nicht, dass du nicht verfolgt wirst."

"Echte Bankgeheimnisses, sagte der Skeptiker, gibt es nur in den
städtischen Parkanlagen."



Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.15 10:39
Wie gesagt, den Cannabiskonsum will ich nicht einstellen, sondern reduzieren. Ein rauschfreies Leben ist für mich im Moment auch unvorstellbar. Was mich wirklich krank macht sind die Zigaretten, von denen habe ich gar nichts. Sie kosten eine Menge, machen mich kaputt und es springt nichtmal ein nennenswerter Rausch dabei heraus. Oberste Priorität hat zur Zeit also eh nur das Rauchen. Aber ich habe schon so viel probiert, von Nicorette, über Willenskraft bis hin zum Buch "Endlich Nichtraucher". Innerhalb der letzten neun Jahre hatte ich vielleicht eine rauchfreie Woche.

Ich denke auch dass das Problem am Drogenkonsum ist, dass man den Rauschzustand kennt, und was man kennt, vergisst man eben nicht so leicht. Hätte ich nie Gras geraucht, würde es mir jetzt nicht fehlen können. Wie überzeugt man sich selbst davon, die Finger von einer Droge zu lassen, die so wenige Nachteile hat? Würde ich nur Haschkuchen essen, würde mir kein nennenswerter Nachteil für meine körperliche Gesundheit einfallen. Und das ist ein weiteres Problem. Wieso sollte man auf einen wunderschönen Rausch verzichten, wenn er so wenig Nebenwirkungen mit sich bringt?

Was mich auch beunruhigt ist, dass ich bei jeder Gelegenheit praktisch jede Droge nehme, die ich in die Finger bekomme, nur um die Zeit zu überbrücken bis Gras verfügbar ist. Würden im Medikamentenschrank Opiate oder Benzos stehen, würde ich sie auch nehmen. Wobei ich bei Opiaten einen heftigen Gewissenskonflikt zu erwarten hätte.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.15 12:26
Das leidige Thema rauchen...
Ich hab quasi grade jetzt frisch aufgehört vor ~2 Wochen. Ich muss sagen momentan fällt es mir nicht einmal wirklich schwer. Sogar das nicht-rauchen auf Partys ist bis jetzt nicht gebrochen worden. Ich war allerdings kein extrem Raucher. Habe mich meistens im Bereich von einer halben Schachtel +- ein paar Zigaretten bewegt.
Nikotin-Kaugummis halte ich für sinnlos. Habe das vorher mal ausprobiert, hat mir allerdings nichts gebracht. "Entziehe" also kalt und trocken ohne alles. Wobei ich sagen muss dass ich die ganze Woche getrunken habe aus feierwürdigen Gründen :D. Ich sehe Alkohol aber nicht als substitutions Hilfe bei Zigaretten, sondern eher als kontra produktiv, da ich meistens bei Alkohol Konsum ein gestiegertes Verlangen habe zu Rauchen.
 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.15 12:47
Ja, auf Alkohol müsste ich auf jeden Fall verzichten. Ich trinke gerne Bier, allerdings nur wenn ich auch dabei rauchen darf. Ansonsten finde ich Alkohol nicht so toll, einen Alkoholrausch vermeide ich weitestgehend, außer ich will mich umnieten, dann trinke ich ein paar Bier und rauche gleich im Anschluss ein paar Hutis. Wenn man das zu oft macht wirds aber eh langweilig. Früher habe ich täglich 3-4 Bier getrunken, um das Cannabis zu verstärken. Das Bier nach der Arbeit habe ich mir nur sehr schwer abgewöhnen können, es dauerte ein paar Jahre, bis ich nicht sofort nach der Arbeit erstmal ein kaltes Bier aus dem Supermarkt geholt habe. Aber ich schweife ab, was ich sagen wollte ist, dass ich sowieso kein begeisterter Trinker bin, Alkohol habe ich großteils nur genutzt um andere Drogen zu verstärken. Nur ab und zu, wenn nichts anderes da war habe ich mich ein wenig angetrunken um schlafen zu können. Oder beim Feiern auf Partys, wo ich eh nur selten bin. Seit den Opiaten schmeckts mir auch nicht mehr so.

Wie geht es dir jetzt damit? Denkst du mit Wehmut in die Zukunft, wenn du an zukünftige Ereignisse denkst, zu denen du früher am liebsten geraucht hast? Das macht mir nämlich Sorgen, dass ich noch depressiver werde, weil ich das Gefühl habe dass mir in Zukunft ein wichtiger Zeitvertreib fehlen wird.

Ich sehe das so: wozu brauche ich Ersatz für Zigaretten? Als Nichtraucher habe ich ja auch keine Sucht gegen das Rauchen getauscht, ich habe sie erst ausgelöst. Mein Onkel hatte 3 Packerl am Tag geraucht, als er noch Student war, und selbst er hat es geschafft. Ich bin ja "nur" bei 20 Zigaretten am Tag. Ich habe einen kalten Heroinentzug hinter mir, da muss das doch zu schaffen sein. Aber ich schaffe es nicht, und jetzt könnte ich mich schon wieder so in Rage schreiben, dass ich hier mal Schluss mache.
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.15 13:10
Zitat:
Wie geht es dir jetzt damit? Denkst du mit Wehmut in die Zukunft, wenn du an zukünftige Ereignisse denkst, zu denen du früher am liebsten geraucht hast? Das macht mir nämlich Sorgen, dass ich noch depressiver werde, weil ich das Gefühl habe dass mir in Zukunft ein wichtiger Zeitvertreib fehlen wird.


Ich rauche seit fast 2 Monaten keine Zigaretten mehr und kann dir nur dazu raten erst gar nicht daran zu denken, dass dir der Tabak in solchen Momenten fehlen könnte, sondern freue dich einfach auf die Situation selbst.
Auf keinen Fall sollte man Situationen vermeiden in denen man früher geraucht hat - Mache einfach das gleiche was du immer gemacht hast, dadurch lernt man das es auch ohne die Sargnägel schön sein kann!


Greetz
The world is a wonderfully weird place!
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 28.03.15 13:13
Bis jetzt fühle ich mich eigentlich ziemlich normal. Allerdings merke ich das ich doch schon leicht unruhig bin, ein wenig zittrig an den Händen.
Heute darf ich mich dann der Probe stellen nicht zu rauchen wenn ich mir was klinke. War für mich immer ein fester Begleiter. Hat mir geholfen die Wirkung zu verstärken oder früher herbeizuführen, aber ebenfalls auch mich länger auf diesem Level zu halten. Bin gespannt ob und wie ich das auf die Reihe bekomme.

Irgendwo fehlt dieses gemeinschafts Ding was man nunmal als Raucher hat. Dieses wir stehen alle hier, unterhalten uns und rauchen halt eine. Ohne Zigarette dabei zu stehen ist gefühlt etwas komplett anderes und langweilt mich trotz Teilnahme am Gespräch. In gewisser Weise blicke ich schon wehmütig auf diese Zeiten zurück oder halt in die Zukunft je nachdem wie mans sieht.
 
Ex-Träumer

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  Geschrieben: 28.03.15 16:17
Ich habe sowas erlebt und erlebe es noch. Direkt vergleichen kann man unsere Situation vielleicht nicht, da ich ein sehr spezielles Verhältnis zu meinen Eltern aufbauen muss (meine Mutter ist Pflegefall) aber gegen die Panikattacken helfen z.B. kalt duschen und starke äußere Reize setzen. Ist mir jedenfalls grad aufgefallen nachdem ich wieder eine halbe Stunde einen krassen Tunnelblick hatte und ich hab auch grad immer noch damit zu kämpfen. Also ok bevor ich zu viel schwalle, ich wollte dich eigentlich auf den Thread Skills - Hilfe bei Panikattacken und Dissoziationen aufmerksam machen. Ich hoffe das hilft dir.
 
Ex-Träumer
  Geschrieben: 28.03.15 16:24
Rauchen ist ohnehin so eine Sache. Das Hauptproblem ist wohl primär die Gewohnheit, dann die recht selektive Wirkung des Rauchens auf das Belohnungszentrum. Das ist bei anderen Substanzen wie Amphetaminen bei weitem nicht so stark ausgeprägt.
Um die Tabakabhängigkeit zu überwinden, ist es sinnvoll, zu allererst die Momente/Situationen zu erkennen, in denen man raucht. Eine Beschäftigung stattdessen zu finden, kann sinnvoll sein, aber es könnte auch auf eine Suchtverlagerung hinauslaufen - also vorsicht.

Rauchen an sich (abgesehen vom Tabak) hat eine enzymiduzierende Wirkung, sorgt also indirekt für eine Stoffwechselanregung. Beim Kiffen ist das auch der Fall.

Zum Kiffen kann ich sagen, dass es hier auch zur Gewohnheit werden kann, die Probleme beim Aufhören mit sich bringt - aber das ist auch von der konsumierten Dosis abhängig, bei mir fängt es so ab 0.5-1g pro Tag (Bong/Pfeife) an, wo ich nach mehrtägigem bis mehrwöchigem Konsum beim Aufhören Probleme bekomme.
Vom psychischen Aspekt her ist es doch angenehm, zu chillen und seinen Spaß zu haben. Es wird nur dann zum Problem, wenn der eigentlich gedachte Ausnahmezustand zum Dauerzustand wird. Dann kann es sein, dass man andere Dinge in sich trägt, die durch das Kiffen kompensiert werden sollen.

Hier ist es ebenfalls ratsam, die Situationen/Gedankengänge oder psychische Verfassung zu analysieren, die beim Wunsch des Konsums vorherrscht.
Bei gewohntem Rauchen eignet es sich, mal "nachzuhaken", aus welchem Grund denn. Einfach weil man es braucht, ist keine ausreichende Begründung. Man sollte vielleicht etwas tiefer graben (auch wenn man sich das Ganze vielleicht nicht eingestehen will oder möchte). Es können auch vergangene Geschehnisse einen Einfluss auf deine momentane psychische und physische Verfassung haben. Manchmal liegt das Problem nicht dort, wo es aufgezeigt wird, sondern genau da, wo man es am wenigsten vermutet.

Je nachdem wann man mit dem Drogenkonsum begonnen hat, kann es sein, dass der Konsument die Drogen als Kompensationsmittel zur Problembewältigung kennen gelernt hat und der Einfachheit darauf zurückgreift, anstatt sich ernsthaft mit den aufkommenden Problemen/Ängsten/Sorgen/Nöten beschäftigt. Erschwerend kommt dann vielleicht noch dazu, dass man nicht unbedingt mit anderen über Probleme spricht, sondern sie in sich rumoren lässt. Das ist schlecht bzw. es staut sich langfristig ein ziemlicher Druck auf. Die Emotionen finden keinen Weg nach außen, weil man sie immer in sich trägt.
Sich selber sollte man offen und ehrlich sein, sonst wird man langfristig immer wieder auf Drogen zurückgreifen, um die Sorgen/Ängste/Nöte zu kompensieren.

Leider tendieren wir in der heutigen Zeit immer mehr dazu, uns selber den Interessen anderer zurückzustellen. Uns selber sollten wir nicht aus den Augen verlieren, mir ist oft aufgefallen, dass viele Menschen nicht mit sich selber im Reinen sind.

Drogen können auch die Lösung darstellen: sie können ein Tor zum Innersten schaffen, wenn man es will.
Aber dieser Zugang sollte auch sinnvoll genutzt werden - so sehe ich es zumindest.
Wer seinen Spaß haben will, kann den gerne haben, aber ob das auf lange Sicht so sinnvoll ist und seine Probleme/inneren Bedürfnisse vielleicht nur auf die lange Bank zu schieben, ist fraglich.
Natürlich hat nicht jeder Probleme, der Drogen konsumiert - es gibt verschiedene Konsummotive; es ist auch immer eine Sache der Sicht der Dinge, aber vielleicht hilft denen, denen der Drogenkonsum über den Kopf wächst, mein Post etwas weiter.

Wichtig ist es auch, sich selber Ausdruck zu verschaffen, das unterstützt den Selbstfindungsprozess und eine damit einhergehende Stärkung des Abstinenzwillens.

In dem Sinne: Viel Erfolg bei eurer Abstinenz!



 
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 29.03.15 10:10
@Katerlustig: OK, Danke. Wie gesagt, Panikattacken lasse ich gar nicht erst ausbrechen, funktioniert auch ganz gut mit der bewussten Atmung. Die erste Attacke habe ich als solche nicht erkannt, ich dachte ich muss krepieren, in der Notaufnahme haben sie mir Valium gegeben, und alles war wieder in Ordnung ;)
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 07.04.15 22:57
Hat jemand Tipps, dauerhaft mit Craving umgehen und abstinent leben zu können?
Kurz zum Problem:
Seit meinem 14ten Lebensjahr bin ich auf Drogen und hatte es nie unter Kontrolle. Nach 10 Jahren wollte ich, aufgrund fortschreitender Depression und sozialer Ängste, den endgültigen Schlussstrich ziehen.
Bis zum 20ten letzten Monat war ich auf einer Langzeittherapie (20 Wochen Intensivphase + 16 Adaption) um hauptsächlich mit Opiaten und RC's aufzuhören.
Dort wurde viel über das Prinzip der Achtsamkeit und Atemtechnik gelehrt. Dies hilft mir allerdings nicht weiter, wenn ich Lust habe was anzustellen.
Was süchtiges Verhalten ist, weiß ich und kann es klar erkennen - wenn auch nur im Nachhinein. Doch wenn ich Suchtdruck habe, fällt es mir schwer, mir meine Motivation vor Augen zu führen.
Vom Sinneseindruck, bis zu tatsächlichem Suchtverhalten/ Konsum ist es immer nur ein kurzer Augenblick.
Bis jetzt hatte ich zwei Rückfälle. Den einen mit Alk, den anderen mit 5f-PB22.
Die nächsten Tage war ich sehr von einer depressiven Verstimmung geplagt, was dann nur noch mehr Suchtdruck auslöste.
Jetzt weiß ich nicht, ob mir überhaupt zu helfen ist und ich die Sucht eines Tages aus meinem Kopf bekomme. (Ich bin leider verdammt Rauschgeil)
Wer mir hilfreiche Tipps geben kann, mein Verlangen zu senken bzw. clean zu bleiben, dem sei von Herzen gedankt!
Liebe Grüße Similla
"cause it makes me feel like i`m a man"
-The Velvet Underground
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 08.04.15 09:24
@Similla

Weiß nicht ob das geht. Ich denke, wenn man sich jahrelang zudröhnt, wird man bis zum Tod das Verlangen nach Rauschzuständen haben. Ich versuche, mich ausschließlich auf Gras zu beschränken, um wenigstens nicht polytox unterwegs zu sein. Bis vor kurzem war ich auch noch auf H und habe alles genommen was ich in die Finger bekam. Ab und zu habe ich jetzt auch noch das Verlangen nach anderen Rauschzuständen als den von Gras, aber da muss man einfach hart bleiben.

Wenn du wirklich komplett auf Drogen verzichten willst, kann ich dir nur raten eine Therapie zu machen, wo es darum geht wie man nach jahrelangem Drogenkonsum wieder lernt, ohne Rauschzuständen glücklich zu sein. Erzähle dein Anliegen am besten deinem Arzt, der wird schon wissen was zu tun ist. Aber wenn du nicht aufhören willst, kann dir auch die beste Therapie nicht helfen.

Das größte Problem ist wie man mit Langeweile umgeht. Wenn nichts zu tun ist, darf man gar nicht auf die Idee kommen sich zuzudröhnen, es gibt ja genug Alternativen. Nur müssen einem diese Alternativen einmal einfallen und attraktiv sein, um wirklich eine Alternative zu einem Rausch sein zu können. Ich hocke auch gerade hier, hab kein Gras, bin arbeitslos und weiß nicht was ich tun soll. In solchen Momenten würde ich wohl auch wieder zu H greifen, wenn es verfügbar wäre. Aber irgendwie vergeht die Zeit ja doch, ob man nun Drogen nimmt oder nicht. Das muss einem mal richtig bewusst werden. Ist man dann beschäftigt kann man stolz sein, in der Zeit der Langeweile auf Drogen verzichtet zu haben. Am besten du überlegst was du gerne tust, und wie du das in einem Hobby verwirklichen kannst.

Es ist einfach verdammt schwer, wenn man nicht die richtige mentale Einstellung hat und tief im Inneren gar nicht ohne Rausch leben will. Ich weiß auch nicht ob ich es eines Tages schaffen werde, für immer auf Drogen zu verzichten, jetzt kann ich es mir einfach nicht vorstellen. Es gibt ja auch noch Meditation und Hypnose. Während ich bei der Hypnose eher skeptisch bin, denke ich dass Meditation eine gute Alternative zu Drogen sein kann. Man braucht sich ja nur buddhistische Mönche anschauen, sie sind zufrieden, auch wenn sie praktisch nichts besitzen und täglich strengen Regeln folgen müssen.

Einen abschließenden Tipp kann ich dir nicht geben, wie du letztendlich mit deinem Verlangen nach Drogen umgehst bestimmst nur du. Hilfreich sind auf jeden Fall ein geregelter Tagesablauf, ein ernsthaft betriebenes Hobby und der Wille, nüchtern zu bleiben. Und ich würde nicht davon ausgehen, nach ein paar Wochen plötzlich kein Rauschverlangen mehr zu haben, da wirst du wohl enttäuscht werden. Ich bin der Meinung dass man das Verlangen nach Drogen nie ganz los wird, egal um welche Droge(n) es sich handelt, vorausgesetzt man hat positive Rauscherlebnisse gehabt. Das heißt aber nicht, dass man nie von Drogen wegkommen kann. Hin und wieder wird man zwangsläufig an die Vergangenheit mit Drogen denken. Aber aus Gedanken muss kein Konsum werden. Die Gedanken werden auch wieder anderen Gedanken weichen. Ein Fehler wäre es, sich an den Gedanken an Drogen festzuklammern, so steigert man sich nur hinein und das Rauschverlangen wird größer. Dabei war es nicht mehr, als ein Gedanke wie jeder andere auch. Denkt man an eine Tafel Schokolade denkt man ja auch dass Schokolade jetzt gut wäre, aber man geht nicht spontan einkaufen weil man jetzt unbedingt Schokolade braucht. Man denkt an was anderes, und vergisst die Schokolade kurz darauf wieder. Nichts anderes macht man bei Drogen. Es sind nur Gedanken, es liegt an uns ob wir sie neutral, positiv oder negativ betrachten. Mit der richtigen Einstellung kann man sicher auch seinen Spaß daran haben, clean zu bleiben.

Viel Glück, LG
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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 22.04.15 22:31
Hallo Leute. Diesen Text gibt es auch unter der Rubrik LZB , aber irgendwie ist da etwas falsch gelaufen mit der Verlinkung zum Diskussionsthread, Man wird zu einem ganz anderen LZB geleitet und daher bekomme ich nicht die Resonanzen / Tips / Hilfen / Arschtritte die ich von euch benötige in meiner aktuellen Situation. Also bitte nicht bös sein, dass ich den LZB grad hier reinkopiere :

Hallo liebes LdT,



ich bin 26 Jahre alt, studiere Soziologie und bin stark süchtig nach synthetischen Cannabinoiden.



Alles fing damit an, dass mein damaliger Grasdealer hops genommen wurde und im Rahmen der Ermittlungen eine HD bei mir im Elternhaus stattfand.



Ich war damals 19 Jahre alt,kiffte bereits seit 3 Jahren und hatte gerade mein Abitur gemacht. Es war eines der beschissensten Gefühle in meinem Leben als die drei Beamten mein Zimmer nach Waagen und/oder Gras durchsuchten und meine Mutter traurigschauend dabeistand.



Ich versprach meinen Eltern mit dem Kiffen aufzuhören um nicht noch mehr mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten und meinen Führerschein zu verlieren.



Dann las ich im Internet etwas über dieses Spice. Wir schrieben das Jahr 2010 und Spice wurde teilweise noch in Grow-und Headshops öffentlich verkauft.



Also schnappte ich mir meine damalige Freundin ( ihr Vater ist Drogendezernatsleiter ) und wir kauften uns erstmal für 80€ vier bunte Tütchen mit jeweils 2g Inhalt.Lava Red, MonkeysGoBananas, Jamaican Spirit etc. pp hießen die damaligen Räuchermischungen.



Zuhause angekommen war ich total begeistert von der Wirkung dieser neuen Mischungen.Und jetzt kommt das beste und für mich damals wichtigste :



Die Inhaltsstoffe waren im Urin nicht nachweisbar und das Bestellen im Internet nicht strafbar.

So konsumierte ich munter zwei Jahre lang diese Räuchermischungen ohne zu wissen was ich mir da eigentlich reinzog.

Während diesen zwei jahren absolvierte ich eine auf 18 Monate verkürzte Ausbildung zum Kaufmann.



Schon während der Ausbildung fiel mir auf, dass ich morgens sehr sehr verpeilt war wenn ich abends noch einen von diesem Zeug geraucht hatte.



Wenn die Post mal eine Lieferverzögerung hatte und ich desshalb einen tag keine Räuchermischung dahatte fingen bei mir schon die Entzugserscheinungen an. Ich kotzte ununterbrochen , selbst wenn irgendwann der magen leer war und nur noch die Galle rauskam. Das bettlaken musste ich nachts mindestens zwei mal wechseln wegen dem starken Schwitzen. Von der Gereiztheit und Aggressivität die ich an den tag gelegt habe mal ganz zu schweigen.



Naja jedenfalls verließ mich dann meine damalige Freundin nach 3 jahren Beziehung ( u.a auch wegen meinem exzessiven Konsums).

Zu diesem Zeitpunkt fing ich gerade ein Studium in einer neuen Stadt an und befand mich im Umzugsstress / Studiumsbeginn / Erstsemestertage blabla

Die Trennung zog mir irgendwie den Boden unter den Füßen weg.



Ich besuchte zwar Veranstaltungen in der Uni, war aber vom Kopf her nie wirlich bei der Dache. Einerseits wegen der frischen Trennung und andererseits wegen der Räuchermischungen, von denen ich mittlerweile locker 3 g am Tag wegrauchte.

Dann lernte ich jemanden kennen, der sich sehr für Chemie interessierte. Er stellte sich damals schon seine Räuchermischungen selbst her, indem er die Cannabinoide in Aceton löste und sie dann auf Damiana als Trägermaterial auftrug.



Er zeigte mir wie man sich genau berechnet wie viel mg Cannabinoidpulver ich für 10g Trägermaterial brauchte. Doch nach ca. einem jahr find ich Trottel an dieses Pulver pur zu rauchen.

Erst im niedrigen mg Bereich und mit der Zeit immer mehr und immer mehr.



Ich wurde innerhalb von einem halben Jahr zu einem richtigen Pulver-Junkie.

Die Räuchermischungen haben mich schon lange nicht mehr geturnt weil ich eben das Pulver in Reinform rauchte.

In der Woche gab ich ca. 150€ für Pulver aus.

Um mir das leisten zu können gehe ich jede Woche für 20Std als Werksstudent in einen Supermarkt arbeiten.



Vor ein par Wochen nun haben meine Eltern mir gesteckt, dass sie wissen dass ich Chemie rauche. Meine Mutter hat geweint und mein Vater ( Jurist) war stinkesauer. Es ist einfach DIE HÖLLE wenn ich mal ein par Stunden kein Pulver rauche. Mein Körper fängt an zu rebellieren und ich muss mich dauernd übergeben.



Von samstag dem 11.4 - Dienstag früh lag ich kotzend und weinend in meiner Studentenbude auf meiner Schlafcouch bis mich mein Nachbar einfach in die Notaufnahme brachte. Die Ärztin dort schaute mich nur an und fragte : Welche Drogen nehmen Sie ?



Ich erzählte ihr in einer Kurzversion meine Lebensgeschichte. Sie schüttelte nur den Kopf und hing mich an eine Infusion.Mein Nachbar rief indessen meine Mutter an welche sich auf den 200km Weg machte um ihren Junkiesohn aus der Notaufnahme abzuholen.



Als sie mich dort in Empfang nahm wusste ich, dass jetzt der Zeitpunkt ist um etwas zu ändern.



Meine Eltern hätten gerne, dass ich für 4 Monate in eine geschlossene Therapie gehe.

Ich habe jedoch Angst, dass sich mein Studium noch länger als eh schon hinauszögert und ich meinen Job verlieren.

Natürlich ist das alles relativ wayne im Vergleich zu meiner Gesundheit.



Mein Nachbar meint, dass ich versuchen sollte mit Gras den starken Entzugserscheinungen entgegenzutreten um sie abzumildern und so noch einen einigermaßen geregelten Alltag zu führen.

Meine Eltern haben diesen Vorschlag sogar aktzeptiert (!!) , sind jedoch der festen Überzeugung das das nicht klappen wird mit dem Weed

Ich habe mir jetzt einen batzen Gras besorgt, jedoch habe ich große Angst das ich meine cb rezeptoren mit dem Pulver so zerballert habe, dass ich von Gras nie mehr etwas merken werde :-(

E.: 22.04.2015 ich habe seit Montag morgen keine cannabinoide mehr geraucht und ,,schlage" mich jetzt mit cannabis durch den tag. High werde ich zwar nicht, aber ich habe auch ( fast) keine körperlichen Entzugserscheinungen von den fehlenden synth. Cannabinoiden ausser Schwitzen , Schlafprobleme und Gereiztheit. Das wundert und freut mich ehrlich gesagt schon etwas. Was könntet ihr mir denn zum Schlafen empfehlen ? Ich bräuchte etwas rezeptpflichtiges einfach nur mal zum einpennen . Hoggar night , vivinox, schlafsterne, baldrian,hopfen,bier bringen leider 0 bei mir :-( Ich wäre euch sehr sehr verbunden über Anregungen / Tips / Arschtritte die meinen Entzug positiv beeinflussen. Habe heute das erste mal seit Montagmorgen 5 Butterkekse gegessen. Wiege noch 62 kg auf 1,78m. Vor dem Beginn meines Konsums wog ich ganze 10kg mehr. Schon krass -.-'


 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 22.04.15 22:41
Ich verstehe nicht, wo da ein technisches Problem vorliegen soll. Ich habe mir den Bericht schon vor ein paar Stunden durchgelesen und bin auf keine falsche Verlinkung gestoßen.
 

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