LdT-Forum

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AutorBeitrag
Ex-Träumer

dabei seit 2015
246 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.04.15 15:30
Irgendwie frage ich mich in letzter Zeit vermehrt ob Drogen ein legitimes Mittel sind um seine Gefühlswelt positiv zu beeinflussen. Also es ist nicht so, dass ich da jetzt den Rat von jemand bräuchte weil ich sowieso mache was ich will, aber ein Philosophieprofessor meinte mal sinngemäß, dass man sich durch den Konsum nur sein Ich zustellt und Flucht betreibt vor sich selbst. Mein Therapeut hat in viel nüchterneren Worte eigentlich das gleiche gesagt, nämlich dass man mit Antidepressiva zwar Symptome bekämpfen kann, aber nicht die Ursache erkennen und das Problem lösen.

All das setzt natürlich voraus, dass dem Konsum ein Trieb nach *mehr* - Erfahrung - Zufriedenheit - Extase - vorangeht. Ist Konsum nun schlecht oder gut, und ist eine Antwort zu finden tatsächlich so schwer, was ist eure Meinung dazu?
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
68 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.04.15 15:57
Hey, auf dem Etikett eines Teebeutels habe ich einst gelesen: Glück ist Bewusstsein. Die Suche nach Antworten habe ich aufgegeben als mir bewusst wurde , dass ich die Fragen nicht kenne. Das hat mich dann irgendwie glücklich gemacht. Auf die Frage, ob Konsum nun schlecht ist oder nicht gibt es m.E. keine allgemeingültige Antwort. Konsum allein macht mich jedenfalls nicht glücklich. Der Umstand die Freiheit zu haben Konsum zu betreiben hingegen schon. Sorry, glaub jetzt nicht, dass dir das hilft. Viel Glück jedenfalls bei deiner weiteren Suche, wonach auch immer...
 
Ex-Träumer

dabei seit 2015
246 Forenbeiträge

  Geschrieben: 07.04.15 17:33
Mhh vielleicht nach Verständnis für die beiden Meinungen die ich im letzten Post dargestellt habe. Mir ist natürlich klar, dass in einem Drogenforum die Antworten tendenziell eher pro Konsum ausfallen. Aber vll hat trotzdem jemand Ideen dazu
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
186 Forenbeiträge

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  Geschrieben: 07.04.15 22:59
Positiv um dich selbst zu erkunden , erkennen und reflektieren.
1. mdma (wird mitlerweile auch bei posttraumatischen belastungstörungen eingesetzt)
2. lsd (kann dir wertvolle einsichten vermitteln die du sonst nirgendwo bekommst)
jetzt kommt das wichtigste: DU musst hinter dem stehen WAS DU TUST.
Nichts kann schlimmer nach hinten losgehen wenn man Drogen aus "Zwang" nimmt , auch wenn du vielleicht nur dich selber zwingst.
Mir hat es auch zum Glück geholfen, auch wenn ich erkennen musste , dass permanentes konservieren des Zustands quasi nicht möglich ist.
Zum Kraft geben reicht es aber allemal. Und wenn du einmal den Mechanismus entdeckt hast zum puren Glück kannst du auch schneller wieder reinkommen. Glück fühlen ist lernbar.

Es ist gelogen das Videogames Kinder beeinflussen. Hätte PacMan das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, bunte Pillen fressen und elektronische Musik hören.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 17.04.15 18:26
Walter Vogt schrieb:
1. Was macht überhaupt (dauerhaft) glücklich? klar, dass die antwort sehr subjektiv ausfällt. aber was macht euch glücklich? was davon dauerhaft? was haltet ihr von kurzfristigem glück auf kosten von längerem unglück danach? wie seht ihr die beziehung zwischen drogen und glück?

2. Hat man überhaupt einen einfluss darauf, ob man ein eher glücklicher oder depressiver mensch ist? oder ist das durch die "hirnchemie" im wesentlichen festgelegt? was und warum denkt ihr?


Ich bin glücklich wenn ich Menschen um mich habe die positiv sind, ich wurde leider Jahrelang von Pessimisten beeinflusst und lehne es strikt ab mit solchen Menschen mehr Kontakt zu halten.

Seit einigen Jahren leide ich nun an Depressionen und einer Angststörung, ich habe versucht meine psychischen Probleme mit Drogen zu unterdrücken, bis ich vor einem Jahr gemerkt habe dass auf diese Weise, alles nur noch viel schlimmer wird. Ich dachte dass ich meinen Zustand so hinnehmen muss wie er ist, Drogen halfen mir in etwas erträglicher zu machen. Wer bereit ist etwas in seinem Leben zu ändern, der wird es auch schaffen ein glücklicher Mensch zu werden.

Man sollten sich Bewusst werden, dass wir ständig im Wandel sind, nichts auf dieser Welt bleibt gleich, alles ist ein Kreislauf. Wenn es uns mal schlecht geht dann wird es uns auch wieder besser gehen. Ohne schlechte Tage, würden wir die guten garnicht zu schätzen wissen.




 
Ex-Träumerin



dabei seit 2008
2.208 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.04.15 20:30
Glück ist,
Zitat:
- wenn ich mit meinen Freunden zusammen spielen kann.
- wenn ich alles krieg, was ich gerne haben möchte.
- wenn ich ein Bild male.
- wenn ich fröhlich bin.
- eine schöne Blume zu finden und sie zu verschenken.
- wenn ich bei meiner Mama bin.
- wenn ich Spielzeug geschenkt bekomme.
- wenn ich Fußball spielen kann.
- wenn Bayern München gewinnt.
- wenn ich draußen spielen kann.
- wenn ich singen kann und mir jemand dabei zuhört.
- wenn Mama/Papa mich in den Arm nimmt.
- wenn meine Schwester geboren wird.
(...)


Diese Antworten habe ich von meinen Kindern im Kindergarten (3 - 6 Jahre) bekommen, als ich sie heute in einer kleinen Runde gefragt habe: "Was ist für euch "Glück? Wann fühlt ihr euch glücklich? Wann habt ihr Glück?"
Meine Kollegin und ich haben uns überlegt in den nächsten Wochen ein wenig über dieses Thema zu reden und etwas dazu zu erarbeiten.
Ich fand ihre Antworten teilweise sehr berührend und finde eigentlich, dass ich sie hier ruhig mal posten kann. Kinder sind mit viel weniger zufrieden, bzw. vorallem mit Dingen die sie vielleicht auch schon haben und wertschätzen. Ich habe das Gefühl, dass wir Erwachsenen ewig auf der Suche nach dem Glück sind und die kleinen Freuden des Lebens viel zu schnell übersehen. Warum nicht einfach mal zufrieden sein, mit dem was man hat?


___

"Es gibt Leiden, von denen man die Menschen nicht heilen sollte, weil sie der einzige Schutz gegen weit ernstere sind." (Marcel Proust)
Abwesender Träumer



dabei seit 2014
352 Forenbeiträge

  Geschrieben: 17.04.15 21:48
Grad zu faul was längeres zu schreiben... aber sehr interesante Disskusion.
Will ma nen kleinen Teil dazu bei tragen:

Solang du nach dem Glücke jagst,
Bist du nicht reif zum Glücklichsein,
Und wäre alles Liebste dein.

Solang du um Verlornes klagst
Und Ziele hast und rastlos bist,
Weißt du noch nicht, was Friede ist.

Erst wenn du jedem Wunsch entsagst,
Nicht Ziel mehr noch Begehren kennst,
Das Glück nicht mehr mit Namen nennst,

Dann reicht dir des Geschehens Flut
Nicht mehr ans Herz, und deine Seele ruht.

(Hermann Hesse)


Ist sehr an die buddhistische Lebensphilosophie gelehnt, aber glaube das dies der einzige Weg zu dauerhaftem Glück ist.

Aber will man überhaupt dauerhaft glücklich sein?
Meiner Meinung nach muss man für sich selbst erst einmal diese Frage geklärt haben!


Lieben Gruß
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2013
219 Forenbeiträge

  Geschrieben: 18.04.15 09:20
Also mein Rezept glücklich zu sein ist Beschäftigung, nichts tun und rumsitzen ist Gift für das glücklich sein. Ich denke auch nur in Tagen, wenn ich in Monaten oder gar Jahren denke werd ich auch unglücklich. Das wichtigste aber finde keine Ausreden und tu alles um deine Ziele zu erreichen, alles ist möglich man steht sich nur selbst im Weg oder vor allem kein Kaputtreden.

Dauerhaft glücklich wird schwer aber zumindest kann man den allgemeinen Tenor verbessern, man muss auch mal seine sichtweise ändern egal wie dreckig es einem geht, irgendwo anders liegt einer in meinem Alter mit Krebs im Bett und kommt nichtmal auf die Toilette.

Schönes Wochenende!
 
Ex-Träumer



dabei seit 2012
3.761 Forenbeiträge
2 Tripberichte

  Geschrieben: 18.04.15 10:15
zuletzt geändert: 19.04.15 00:10 durch trinity (insgesamt 3 mal geändert)
Schönes kleines Gedicht vom Hermann Hesse, buntefarben! Hab ihn als ich jung war verschlungen, der hatte es einfach drauf!

Glück kann man sicherlich lernen, man muss aber auch verstehen, dass Glück genauso zum Leben gehört wie Unglück. Die eigene Einstellung dazu macht es wohl aus, wie man damit umgeht und ob man sich fallen lässt ins unglücklich sein. Man soll mMn schon mal seinen Gefühlen Ausdruck verleihen, auch wenn es Scheiß-Gefühle sind, denn auch diese darf man nicht ignorieren und gehören einfach dazu. Aber nicht darin versumpfen und sich im Selbstmitleid suhlen, denn nach jedem Regen kommt Sonnenschein - man muss sich den Sonnenstrahlen nur wieder aussetzen!

Wieso man übrigens nicht so oft wie möglich glücklich sein möchte, kann ich schwer nachvollziehen, buntefarben??? Mein höchstes Ziel im Leben ist es glücklich und zufrieden zu sein mit mir und den Umständen, vor allem brauch ich Harmonie in mir und um mich. Ich habe höchsten Respekt vor den Menschen, die einiges aushalten müssen und trotzdem positiv durchs Leben gehen. Wenn es einem immer gut geht und es immer flutscht im Leben, ist es nicht schwer glücklich zu sein. Die Kunst ist es in meinen Augen, auch glücklich zu sein, wenn es einem nicht so gut geht und das Leben einen wieder mal gefickt hat.

Edit:
face schrieb:
Glück ist,
Zitat:
- wenn ich mit meinen Freunden zusammen spielen kann.
- wenn ich alles krieg, was ich gerne haben möchte.
- wenn ich ein Bild male.
- wenn ich fröhlich bin.
- eine schöne Blume zu finden und sie zu verschenken.
- wenn ich bei meiner Mama bin.
- wenn ich Spielzeug geschenkt bekomme.
- wenn ich Fußball spielen kann.
- wenn Bayern München gewinnt.
- wenn ich draußen spielen kann.
- wenn ich singen kann und mir jemand dabei zuhört.
- wenn Mama/Papa mich in den Arm nimmt.
- wenn meine Schwester geboren wird.
(...)


Diese Antworten habe ich von meinen Kindern im Kindergarten (3 - 6 Jahre) bekommen, als ich sie heute in einer kleinen Runde gefragt habe: "Was ist für euch "Glück? Wann fühlt ihr euch glücklich? Wann habt ihr Glück?"
Meine Kollegin und ich haben uns überlegt in den nächsten Wochen ein wenig über dieses Thema zu reden und etwas dazu zu erarbeiten.
Ich fand ihre Antworten teilweise sehr berührend und finde eigentlich, dass ich sie hier ruhig mal posten kann. Kinder sind mit viel weniger zufrieden, bzw. vorallem mit Dingen die sie vielleicht auch schon haben und wertschätzen. Ich habe das Gefühl, dass wir Erwachsenen ewig auf der Suche nach dem Glück sind und die kleinen Freuden des Lebens viel zu schnell übersehen. Warum nicht einfach mal zufrieden sein, mit dem was man hat?


Les ich jetzt erst - sehr schön und danke, dass du uns daran teilhaben lässt, face!

Bin auch der Meinung, dass man die Kleinigkeiten des Lebens viel mehr schätzen und würdigen sollte. Sich mal die Zeit nehmen und sich an einer Blume oder einem Käfer erfreuen, machen die wenigstens und wenn man es selber mal macht, wird man schon schräg angesehen. Sogar, wenn ich eine Spinne nicht zerquetsche, sondern sie einfange und in die Freiheit entlasse - was können denn die armen Viecherl dafür, dass wir sie als eklig empfinden? Es sind DIESE Momente, die die Kinder oben beschreiben, die einen glücklich machen können, nur schätzen wir sie viel zu wenig. Wenn man aber einfach nur wahrnimmt und genießt, können einem diese Kleinigkeiten schon enorme Glücksgefühle geben, die durchs Leben tragen. Sich sensibilisieren auf das Kleine im Leben kann nur gut sein! So merkt man irgendwann auch mal, dass diese Kleinigkeiten schon ausreichen, um ein Wohlgefühl im Körper und Geist zu erzeugen. Wir sind Gewohnheitstiere und auch solche Momente prägen sehr stark das eigene Empfinden für den Moment und die Zukunft.

LG, trinity
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesende Träumerin



dabei seit 2014
66 Forenbeiträge
1 Tripberichte
1 Langzeit-TB

  Geschrieben: 26.04.15 20:56
zuletzt geändert: 11.09.15 13:05 durch schlaflosinhamburg (insgesamt 4 mal geändert)
Glück ist ein Leben im Einklang mit sich selbst und der Umgebung – ein natürliches Bedürfnis jeden Einzelnen. Dazu wurde viel geschrieben und verfilmt... ich fasse zusammen was ich auf meiner persönlichen Suche nach Glück für mich aus all dem Stoff raus gefiltert hab.

Für das Glück gibt es kein konkretes Rezept, dennoch gibt es Zutaten, die für das dauerhafte Glück benötigt werden. Z.B.: mindestens 10 Liter Ehrlichkeit zu sich selbst und anderen, 3 volle Packungen Geduld und Gelassenheit, genau so viel Selbstliebe*, eine Priese Sturheit, um dran zu bleiben und einen ganzen Sack Humor, um das Ganze angenehm zu gestalten. Bei der Zubereitung improvisiert jeder selbst und gibt seine eigene Kräutermischung dazu, je nach Geschmack.

Das Ego verdirbt den Brei: "Aber was ist mit mir?! Meine Wünsche, Rechte, Forderungen, weil ich sehr wichtig bin!" Selbstlos handeln macht dagegen glücklich: „Was kann ich heute tun, damit es meiner Frau/Mann/Freundin/Eltern//Kindern gut geht?“

Das Auf- und Ab- der Gefühle ist menschlich und notwendig, wie alle Gegensätze, die sich gegenseitig definieren. Wie soll man sonst erfahren, dass man sich gerade auf einem „Hoch“ befindet, wenn man das „Tief“ nicht kennt? Wenn es nur Glück als Dauerzustand gegeben hätte, würden wir es nicht merken, weil wir keinen Vergleich/Gegenpol hätten.

Im Alltagsgewusel gehen uns diese wertvollen Bausteinchen für das Glück verloren. Es ist ein täglicher Kampf, der im Kopf stattfindet: wir sind was wir denken. Wenn ich es geschafft habe die positive Welle zu erwischen – durch schönes Denken, schönes Handeln – bin ich für diesen Moment glücklich. Mal gelingt es, mal nicht.

Das ganze Leben ist eine Aneinanderreihung von Momenten, in jedem von den ich mich selbst entscheiden kann was ich sein will – glücklich oder unglücklich. Daher ist für mich ein glücklicher Mensch nicht der, der unaufhörlich in Euphorie verweilt, sondern der, der einfach täglich viele glückliche Momente durchlebt. Nach 5-6 Stunden Dauereuphorie auf MDMA, merke ich dass ich mich nach irdischen Dingen sehne – Einkaufszettel schreiben und die Spüle ausräumen. Unser Geist braucht diese Eingrenzung um im Körper zu bleiben und nicht für immer abzuheben.

Was die „Hirnchemie“ betrifft, da denke ich weniger wissenschaftlich. Nicht nur verschiedene Substanzen beeinflussen die chemischen Abläufe im Gehirn, sondern auch unsere Seele. Durch einen Gedanken an geliebten Menschen oder das Angucken schöner Bilder werden Glückshormone freigesetzt – das ist auch wissenschaftlich bewiesen. Also kann man auch allein durch Gedanken den Glückszustand erreichen.
Das Tolle ist, dass jeder eine Chance kriegt glücklich zu sein – unabhängig von seiner Leidensgeschichte und der Funktion seiner Synapsen. Ob es die Gleichen Chancen sind - darüber kann man lange diskutieren... Wir gleichen uns zwar alle in unserem Wesen und Bedürfnissen, sind aber mit unterschiedlich ausgeprägten körperlichen und geistigen Fähigkeiten ausgestattet. Eins weiß ich aber ganz genau: die Überzeugung/Erwartung dass es eines Tages irgend ein Mensch in mein Leben tritt und mich glücklich macht – ist eine absolute Sackgasse! Für mein Glück/Unglück bin ich selbst zuständig. Wenn man grundsätzlich das eigene Unglück darauf schiebt, dass ihm Schlimmes widerfahren ist oder dass sein Körper anders funktioniert, gibt man die Verantwortung für sein Leben und Handel ab und macht sich zum Opfer der äußeren Umstände. Daher kommt auch das Gefühl der eigenen Ohnmacht etwas gegen seine Lage unternehmen zu können. Doch das ist eine Illusion – aus dem Tief gibt es IMMER einen Ausweg! Der Weg führt zu der eigenen Mitte in dem man seine inneren Konflikte bewältigt. Für Einen ist dieser Weg lang und mühsam, ein Anderer findet eine Abkürzung. Einige Drogen können hilfreich sein diese Mitte (für eine kurze Zeit) zu erreichen und die neu entdeckten Bodenschätze an die Oberfläche zu befördern. In der kurzen Lebensphase, wo ich mich hin und wieder mit illegalen Substanzen beschäftigte, traf ich bereits mehrere Menschen, die ihre wichtigsten Selbsterfahrungen mit Hilfe von Drogen machten und davon profitierten. Aber ich traf auch andere, die sogar auf MDMA traurig und wütend waren. Ich sehe Drogen als Hilfsmittel, keine Wundermittel oder ultimative Glückspillen.
Denn zum Glücklichsein gehört auch eine Sensibilität, die einen zwar verletzlich macht, zugleich aber auch empfindlich für die schönen Dinge im Leben. Der Preis dafür ist dass wir den Schmerz genauso stark empfinden wie Freude. Es gehört aber für mich dazu und wenn's weh tut, dann heule ich eben, doch tief in mir weiß ich dass auch das vorbei geht und die Sonne wieder raus kommt.

Was mich persönlich glücklich macht (Vieles davon wurde hier bereits auch von anderen Leuten aufgezählt):

- das Teilen: Menschen treffen, sich mit ihnen austauschen und zusammen sich am Leben erfreuen. Irgendjemand Glückliches sagte mal (und dem schließe ich mich an): „Glück ist - wenn du dich verstanden fühlst“. Auch das LdT ermöglicht eine Kommunikation, die zum Verbreiten und Austauschen wichtiger Erkenntnisse beiträgt und somit für etwas mehr Wahrheit in unserer Gesellschaft sorgt.
- mich macht es glücklich der Grund für Freude meiner Kinder zu sein
- Yoga
- nach der heißen Sauna in das eiskalte Becken springen - jede Hautzelle wird durch sanfte Stiche spürbar!
- Musik hören und Musik machen – vor allem mit anderen zusammen!
- Tanzen bis zur Trance
- Kochen und Essen – am besten mit den Fingern
- schöner Garten, in der Erde buddeln und irgendwas pflanzen
- an der Elbe beim Sonnenuntergang mit gekühltem Bier sitzen...plötzlich klingelt die Aalglocke!
- wenn man sich am freien Tag den Wecker stellt, früh aufwacht und sich zuerst innerlich zum Aufstehen überredet, dann aber begreift, dass man heute frei hat und länger im Bett bleiben kann – dieser Moment!
- einer schrieb mal (das fand ich sehr treffend): „ Glück ist – der Moment in dem ein Lachen zum Gaggern übergeht XD

*Selbstliebe - ist keine narzisstische, arrogante Liebe, die einen über alle anderen stellt. Es ist das Akzeptieren und Zulassen der eigenen Fehler und Schwächen, sich selbst verzeihen und täglich wie einen guten Freund behandeln. Selbstliebe ist wenn man sich auch beim Kotzen mag. Wenn man sich nach einer durch getanzten Nacht im Spiegel sieht und sagt: „Hey, ich kenne dich zwar nicht, aber ich wasche dich trotzdem“.

 
Ex-Träumer



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  Geschrieben: 26.04.15 22:19
zuletzt geändert: 27.04.15 22:02 durch trinity (insgesamt 2 mal geändert)
10/10 Pkt., schlaflosinhamburg

Da hast ja einen wunderbaren Moment erwischt, um uns diesen tollen Beitrag zu hinterlassen!

Besser kann man es wohl kaum erklären/erzählen, genau so versuche ich durchs Leben zu gehen! Man hat immer die Wahl, sich Richtung Glück oder Unglück zu bewegen, ich präferiere ersteres und versuche wirklich GENAU SO wie du es schreibst, mein Leben zu gestalten. Je länger ich das schon mache, umso einfacher wird es - Glück zu empfinden ist wirklich erlernbar!

Vielen Dank nochmal dafür, ich bin echt der Meinung, dass man es schöner und besser nicht hätte beschreiben können!

LG, trinity

Edit: Ich liebe dieses Gefühl auch, nach der Sauna ins kalte Becken zu steigen! Sehr genial und man spürt seinen Körper sooooooo schöööööön! Danach draußen auf der Liege chillen, den Vogerln lauschen und den Wind über die Haut streichen spüren! Glück, Glück, Glück, Glück ..............
Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen!
Indianische Weisheit
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 24.07.15 08:58
Ich teile deine Meinung, dass das Primärziel eines jeden Menschen im Leben das Streben nach Glück(seligkeit) sein sollte, wobei dies, wie du schon richtig sagtest, individuell geprägt ist!

Für mich bedeutet Glück, dass ich Freunde und Familie habe, denen ich mich anvertrauen kann und die mir in jeder erdenklicher Lebenslage helfen und mich aufbauen, wenn es mir mal nicht so gut geht. Im Gegenzug empfinde ich Glück, wenn ich Menschen in meiner Umgebung etwas Gutes tun kann, wobei es egal ist, ob Freunde oder Fremde. Wenn man den sozialen Bereich auslässt, spielt die Perspektive im Leben eine große Rolle. Wenn ich ein klares Ziel verfolge und dies nicht an den Augen verliere, während ich ihm langsam näher komme, empfinde ich ebenfalls Glück. Natürlich macht auch Geld in gewissem Maße glücklich, jedoch nicht alleine stehend, sondern in Verbindung mit den materiellen Wünschen, die ich mir damit erfülle! Schließlich machen mich auch Drogen glücklich, wobei die Schwelle zwischen Glück und Unglück sehr klein ist. Solange man ein Konsummuster pflegt, mit dem man sich auf lange Sicht arrangieren kann, ohne die anderen Punkte, die Glück verursachen, zu vernachlässigen, stellt der Konsum mit Sicherheit eine Bereicherung dar.

Zu guter Letzt erfüllt es mich mit Glück und gleichzeitig ein wenig Unbehangen, wenn ich mir bewusst mache, wie gut es mir doch geht, im Verhältnis zu einem Großteil der Bevölkerung, die aus ärmeren Gebieten ("Dritte Welt") stammen.

All die oben genannten Punkte müssen über längere Sicht gegeben sein, damit sich ein dauerhaftes Glückgefühl einstellt. Dabei ist es wichtig, dass man regelmäßig überprüft, ob dies noch der Fall ist und wo man gerade im Leben steht ("Selbstreflexion"). Nur, wenn man sein Leben lang nach dem Glück, dass man ersucht, strebt, kann man überhaupt glücklich sein, da die Empfindung von Glück kein Privileg ist, sondern eine Gabe!

Wenn ich am Ende meines Lebens stehen sollte und ein letztes Mal über alles nachdenken könnte, was ich erlebt habe, will ich keine Angst oder Furcht empfinden, vor dem was vielleicht noch kommen mag, sondern Glück gegenüber dem, was ich erlebt habe (klingt leichter gesagt, als getan, ich weiß)! Wenn dies der Fall ist, werde ich den Tod mit offenen Armen empfangen ...
 
Abwesender Träumer

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  Geschrieben: 29.08.15 03:49
Happiness does not exist.
La tristesse durera toujours
(Vincent van Gogh)
Abwesender Träumer



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ICQ
  Geschrieben: 29.08.15 04:53
Über andere reden, lästern, sich deshalb besser fühlen/hinstellen: Dies sind Dinge, welche nicht glücklich machen.
Zucker, Drogen, Alkohol & Zigaretten: Auch diese Dinge wirken nur zeitlich begrenzt und sind ebenfalls kein Weg zum Glück.
Reihenweise Frauen abschleppen und der beste Ficker in der Stadt zu sein: Macht auch nicht glücklich, im eigentlichen Sinne von 'glücklich'.
Geld, Reichtum, Habgier & Macht: Hier steckt sogar der Teufel drin, also auch kein wirkliches Glück.
Hass, Stress, Ungelassenheit, Egoismus: Meistens bekommen die falschen Menschen sowas ab und Sender, wie auch Empfänger, werden dadurch Null glücklicher.


Jedem Menschen ehrlich in die Augen zu schauen, ohne gleich blöd drauf los zu reden, ihm so begegnen, wie jemandem, den man sehr mag, ihn nicht gleich mit 'Nehmen' zu konfrontieren, sondern zuhören und eventuell auch einfach nur zu geben, ohne die Gegenleistung zu erwarten: Das macht ... (?)

Der größte Hersteller und Drogenkonsument ist das menschliche Gehirn. Wir alle verändern in jeder Sekunde unseres Lebens unsere Gehirnchemie - und unsere Wirklichkeit, sagen die Forscher.
Ex-Träumer
  Geschrieben: 29.08.15 09:32
Man stelle sich mal vor, jeden Tag glücklich zu sein. Irgendwann wird das zum Alltag, zur Normalität. Dann begibt man sich auf die Suche nach dem Überglück. Hat man das gefunden, geht's noch eine Stufe höher.
Man ist zwar irgendwie glücklich, sucht aber doch nach noch mehr Glück. Man ist unglücklich, weil man noch mehr Glück haben möchte.
Irre das Ganze, aber es ist so.
Darum meine ich, daß Zufriedenheit das höchste Gut ist, das man als Mensch erlangen kann. Zufriedenheit kennt kein Niveau, man kann nichts haben und zufrieden sein, man kann viele materielle Dinge besitzen und auch zufrieden sein. Je mehr man hat, desto schwieriger wird's, weil dann die Neider auf den Plan treten und versuchen, etwas abzuzweigen für die eigene, vermeintliche "Glücksproduktion". Denn Glück bedeutet für viele Besitz.
Ist man zufrieden, kommt es zu besonderen Momenten, die man glücklich nennen kann. Ohne daß man danach strebt. Sind diese Momente wieder weg, ist man zumindest noch zufrieden.
Jenen, die nach dem Glück streben, geht es wesentlich schlechter. Zuvor sind sie unglücklich, wenn das Glück sich dann kurzfristig einstellt, empfinden sie es nicht als Glück, sondern nur als das, was ihnen ohnehin zusteht. Ist das Glück weg, sind sie wieder unglücklich. Je größer das Glück, umso tiefer das Jammertal, das dann folgt.
Glück zu suchen ist eine der unnötigsten Aktionen, die Menschen machen können. Und doch ist ein guter Teil der Menschheit ständig auf der Suche nach Glück, nach dauerhaftem Glück. Der Rückschluß daraus ist einfach, geht aber kaum in die Köpfe: Glück zu suchen bringt gar nichts, im Gegenteil, man rennt daran vorbei, weil man bestimmte Vorstellungen hat, die mit der Realität oft wenig zu tun haben. Diese Vorstellungen schränken den Blick ein, fokussieren ihn auf das, was man als Glück vermutet - und was man oft genug lebenslang nicht findet.
Man muß sich also finden lassen vom Glück. Es festzuhalten ist vergebliche Mühe, die wiederum im Unglück endet.
Darum ist das wahre Glück die Zufriedenheit mit dem, was man ist, mit dem, was man hat. Natürlich ist das kein festgeschriebener Zustand, der sich auch ändert. Wie man sich bettet, so liegt man - will man zB etwas mehr Lebensstandard, dann muß man mehr arbeiten. Wesentlich ist, daß man den Blick für die Realität nicht verliert. Denn die größten Wünsche nach den schönsten Dingen bergen das größte Unglück, weil sie unerreichbar sind und bleiben.
LG road

 

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